Vier-Seiten-Modell

6 Beiträge in diesem Thema

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Auf der Suche Nach Kommunikations-Modellen bin ich hier nur auf die 5 Axiome gekommen. Da ich diesen Stoff für ziemlich "schwer" halte versuche ich euch ein anderes Modell näher zu erläutern.

Grundlegendes:

Dieses Modell fügt sich aus zwei anderen Zusammen, einerseits aus das mit den 5 Axiomen, anderseits aus dem Organon-Modell.

Im Folgenden wird immer die Rede von einem "Sender" und einem "Empfänger" sein. Der Sender beschreibt die Person die eine äußerung macht, der Empänger ist eben sein Gesprächspartner(klingt logisch,oder)

Der Sender spricht immer auf vier Ebenen. Die Sachebene, die Selbstkundgabe, die Beziehungsseite und der Apell. Wie der Sender sich auf vier Ebenen befindet, unterteilt der Empfänger die Aussage auch immer in die Ebenen.

Die vier Ebenen:

Sachebene:

Diese Ebene ist die banalste. Sie stellt nur den Sachlichen, also den rein informellen Teil der Aussage, dar.

Pua: Du bist echt Hübsch

Hb versteht: Ich bin Hübsch

Selbstkundgabe:

Durch diese Ebene offenbart der Sender freiwillig oder unfreiwillig etwas über seinen Charakter, seine Absichten oder seine Emotionen.

Pua: Ich hatte fantastischen Tag.

Beziehungsseite:

Hier stellt der Sender durch Wortwahl, Tonfall oder Körpersprache die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern bzw. die Wertschätzung dar.

Pua: Hol mir ein Bier!

Pua: Könntest du mir ein Bier mitbringen?

Apell:

Durch jede Aussage versucht jeder etwas zu bezwecken, das kann ein Wunsch oder ein Gefühl sein. Es kann ebenfalls verdeckt(manipulation) oder gewollt(bitte) passieren.

Verarbeitung des Empfängers:

Sach-Ohr:

Es wird nach Relevanz ,Wahrheit und Hinlänglichkeit der Aussage überprüft. (Da dies relativ Banal ist und meiner Meinung nach wenig relevanz zum PUA hat,werde ich dies nicht weiter erläutern, habe das für die Vollständigkeit gemacht.)

Beziehungs-Ohr:

Dieses "Ohr" ist ziemlich wichtig für eine gelungene Kommunikation/Beziehung. Denn durch dieses Ohr fühlt sich der Empänger entweder bestätig,akzeptiert,wertgeschätzt oder abgelehnt,erniedrigt,erniedrigt. Grade bei diesem "Ohr" ist es wichtig das die Kommunikation funktioniert. Denn je "gleicher" die Gesprächsparner sich fühlen desto gelungener ist das Gespräch.

Hier greife ich mein Beispiel von vorhin auf und zerlege es.

1.Pua: Hol mir ein Bier!

2.Pua: Könntest du mir ein Bier mitbringen?

zu 1. Sie bringt dir ein Bier mit, da man doch ziemlich rüde gefragt hat(kommt natürlich immer auf den Frame an,klar man kann es dannach mit C&F alles "regeln" doch für Anfänger ist es nur erschwährend) kann es sien das das HB entweder überhaupt kein Bier mitbringt-> Konflikt(man will ja nicht aus dem Frame fallen). Oder sie bringt es mit erwartet eine Gegenleistung die einen Pua zum "Hündlichen" werden lassen könnte und das ganze Gespräch nur mit Konfliktpotenzialen füllt und unnötig erschwert.

zu 2. Bei dieser Aussage hört man den Apell sofort raus. Wenn man eine "Bitte" stellt ist es unerlässlich auf die Wortwahl zu achten. Ich habe bewusst kein konkrettes "bitte" eingebaut. Diese Frage klingt nicht wie eine Bitte sondern eher wie eine Selbstverständlichkeit, was auf das "mitbringen" zurückzuführen ist, es ist egal ob das HB sich grade irgendwohin bewegt oder nicht. (Bringt sie dir das Bier was passieren wird, bietet diese Aussage im gegensatz zu dem "Provokativen" weniger Konfliktpotential. Es bietet euch eher leichten Stoff euer Game weiter zu führen durch einen C&F spruch aller "Hast du brav gemacht" dabei aufn Po hauen oder so,könnt ihr kreativ sein)

Apell-Ohr:

Mein Beispiel stellt sich aus Apell-und Beziehungsohr zusammen. Weshalb ich die Absichten der "Bitte" bei einem Apell weglasse

Durch das "Apell-Ohr" achtet der Empfänger darauf was er denn jetzt tun oder sogar FÜHLEN soll. Der Aspekt des fühlens ist für uns natürlich sehr wichtig und hier tritt NPL ins spiel. Das "Apell-Ohr" sorgt dafür das Metaphern oder NPL-Spielchen funktionieren.

Hier werde ich leider nicht weiter drauf eingehen, da ich mich in NPL nicht genügent auskenne,wer interesse hat dies zu ergänzen kann mir eine PM schicken und ich bearbeitet es.

Selbstoffenbarungsohr:

Natürlich versucht der Empfänger "zwischen den Zeilen" zu lesen um somit die Stimmungslage oder Absichten zu erfahren. Damit wir dem Empfänger die richtigen Signale senden ist es unerlässlich die richtige Körpersprache und die richtige Wortwahl zu wählen. Auf die Körpersprache gehe ich nicht weiter ein, weil wir hier genug Texte dazu haben.

Ebenfalls die Wortwahl werde ich leider vernachlässigen müssen, da es meinen Horizont übersteigt und ich leider noch nicht rausgefunden habe wie ich "versteckte" Signale sende. Außer durch das übliche wie Tonfall oder Körpersprache

Hoffe ich konnte euch hier ein weing Helfen und verständlich machen wieso eine gewählte Wortwahl und der richtige Tonfall grade bei "Anfängern" wichtig ist. Denn er könnte das Game wesentliche erleichtern.

bearbeitet von Kong

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Gast The real Kong

wow da hast du dir mühe gegeben

ist das dieses 4-Ohren-Modell von Schulz. v. Thun?

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Das Beispiel für das, was das Apell-Ohr hört, wäre eben, dass sie Dir ein Bier holen soll. Auf der Selbstoffenbarungsebene sagt Du aus, dass Du Lust auf Bier hast, auf Beziehungsebene entweder, dass Du sie respektierst ("Bitte...") oder eben nicht ("Los, Weib, nun lauf endlich Bier holen!").

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@Kong: Danke fürs Reinstellen dieses Modells ;-)

Eine sehr gute Seite zur Kommuniaktion, wo das Modell auch nochmal ausführlicher erklärt ist, findet ihr hier:

Allgemeine Seite

Das Vier-Seiten-Modell speziell

Die allgemeine Seite umfasst weitaus mehr Informationen über Kommunikation als nur diese Modell.

lg,

lenichert

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ach wie mich das an meine fos zeit erinnert...

wen Kommunikation interessiert, sollte mal nach Paul Watzwalick recherchieren.

Auch sehr interessant.

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Ich finde es sehr gut dass Kong dieses Thema aufgreift, das hatte ich nämlich gerade auch vor ;-)

Das ganze ist sehr gut Erklärt. ich wollte nur noch ein durch erklärtes Beispiel und eine Problemlösung aufzeigen.

Vorschlag für Ergänzung:

Der Empfänger kriegt immer alle 4 Botschaften ab wenn eine Kommunikation stattfindet. Welches Ohr am stärksten auf eine Botschaft reagiert hängt dabei von seinem Inner Game ab. Beispiel:

Sender: "Dir geht es irgendwo vorbei was ich sage."

Empfänger:

Sachebene: Er denkt, es ist mir egal was er sagt.

Selbstkundgabe: Er ist sauer, will mich beschimpfen, aber beherrscht sich gerade noch.

Apell: Er will ernst genommen werden.

Beziehungsebene: Er hat keinen Respekt vor mir.

Personen die LSE sind, machen sich von anderen Menschen abhängig "was denkt der andere von mir?", würden hier also auf die Beziehungsebene oder Selbstkundgabe achten. Deshalb würde jemand der LSE ist, diese Aussage nicht sonderlich gut aufnehmen.

HSE Personen sind "im reinen" mit sich, sie bieten keine Angriffsfläche auf der Selbstkundgabe/Beziehungsebene. Sie wollen wissen "Was will er?" Würden diesen Satz also Sachlich aufgreifen und bemerken, dass der sender sich ignoriert und nicht ernst genommen fühlt.

Personen welche die Kommunikation ihres umfeldes zu stark auf dem falschen Ohr aufnehmen, gefährden ihr Inner Game. Viele Shittests verliert man weil man sie aufs falsche Ohr geklatscht bekommt. Das kann man sich abgewöhnen indem man immer wieder hinterfragt, welche 4 Ebenen gemeint sein könnten und welche tatsächlich gemeint ist.

Metakommunikation - gegen Knoten in den Ohren :-D

Die Metakommunikation ist das sprechen übers sprechen. Damit kann man sehr gut nachfragen was ein Sender gerade zu einem gesagt hat. So kann man seine 4 Ohren neu ausrichten damit man in Zukunft nicht mehr so viel in den falschen Hals bekommt. Man kann auch einen Streit im Nachhinein Analysieren und herausfinden was genau schief gelaufen ist.

Dazu nur ein kurzes Beispiel weils ja eigentlich ein eigenes Thema ist:

CK: "Mit uns klappt es einfach nicht, es funkt nicht...es sind keine Gefühle da...das prikeln fehlt."

FB: "Immer bin ich schuld daran wenn eine Beziehung nicht funtkioniert. Ihr Typen seid alle gleich!Beleidigung1, Beleidigung2, Beleidigung3 ..."

Hätte die FB vor 2 Monaten Friedmann Schulz von Thun "Miteinander Reden" gekannt wäre ihr aufgefallen, dass dies keineswegs eine Schuldzuweisung war, sondern eine Sachliche Begründung warum ich nicht mit ihr zusammen sein will.

Klärendes Meta Gespräch sähe so aus:

CK: "Warum denkst du, dass du schuld hast?"

FB: "Weil du gesagt hast ich wäre langweilig und nicht liebenswürdig."

CK: "Du hast mich falsch verstanden, ich wollte damit nicht sagen, dass blahblahblubb"

Gruss

Das Christkind ;-)

bearbeitet von Christkind

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