Schicksal, Karma, Gottes Wille?

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Schicksal, Karma oder doch Gottes Wille?

So Leute, da ich hier schon mehrere Monate unterwegs bin, Einiges gelernt habe, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, muss ich euch Erkenntnisse mitteilen, die ich auf meiner Reise gewonnen habe.

Ich habe meine Geschichte ansatzweise zwar bereits berichtet, allerdings war das nur eine Hilfe für mich, die Dinge, die ich gesehen habe, zu verarbeiten, was mir dadurch auch gelungen ist.

Zunächst einmal zu mir: Ich bin 24 und Maschinenbau-Student, einer der Besten in meinem Studiengang. Und um es mal vorweg zu nehmen: Ich hatte noch nie eine Freundin. Den meisten Menschen in diesem Forum geht es nur darum, eine Frau ins Bett zu kriegen. Aber wozu? Nur, um Sex gehabt zu haben? Weil die Gesellschaft es so verlangt? Oder weil die Biologie des Mannes ihm sagt, er müsse Sex haben? Ich für meinen Teil halte es für wichtiger, dass jeder seinen eigenen Weg geht, ohne irgendwelche Zwänge. Ohne, dass irgendjemand sagt, man muss etwas tun. Diese Zwänge sorgen doch dafür, dass die Menschen nicht glücklich sind. Und aus diesen Zwängen muss man ausbrechen, um wirklich frei zu sein, man kann sogar sagen, um eine höhere Ebene der Existenz zu erlangen.

Ich hatte nie ein einfaches Leben. Meine Eltern hatten den Plan, dass ihre Kinder das perfekte Leben führen sollten. Beide haben auch viel Scheiße erlebt in ihrer Kindheit. Psychologisch gesehen, entsteht so eine Zielsetzung im Unterbewusstsein und so ein Ziel ist auch sehr löblich. Aber manchmal kommt das Schicksal oder auch Karma, oder vielleicht doch Gottes Wille dazwischen...

Am Anfang schien alles perfekt zu sein, mein Vater verdiente viel Geld, so dass meine Mutter zuhause bleiben und auf die Kinder aufpassen konnte… Nur leider war sie oft überfordert mit 3 Kindern. Vor Allem ich und mein Bruder kabbelten uns oft, da das Testosteron in mir zu sehr durchkam und mein Bruder von meinem Vater auch immer bevorzugt wurde. Es war so eine Art Konkurrenzkampf. Daher musste meine Mutter dann oft Gewalt anwenden, wenn mein Vater wieder einmal für 2 Wochen auf Geschäftsreise war, da sie einfach überfordert war. Das hat mir sehr geschadet, wie sich später herausstellte, denn dadurch wurde der 1. Komplex verankert. Ich konnte lange niemandem mehr vertrauen.

Irgendwann wurde ich 10, ich hatte gerade Textilunterricht, als plötzlich meine Oma hereinkam, der Lehrerin irgendetwas ins Ohr flüsterte und mich schließlich mitnahm, ohne etwas zu sagen. Ich setzte mich ins Auto, wo bereits meine beiden Geschwister saßen und wir fuhren los. Alles schien normal zu sein, nur sagte niemand etwas. Wir fuhren also zu meiner Oma nach Hause und machten Hausaufgaben, wie immer. Irgendwann kam meine Mutter nach Hause, setzte sich neben mich, konnte lange nichts sagen, bis sie es dann schließlich über sich brachte. Sie sagte: „Euer Papa ist jetzt im Himmel.“ Ihr glaubt ja nicht, was das für ein Schock war. Damit wurde der 2. Komplex gesetzt. Wenn man kein männliches Vorbild mehr hat, wird man zum Krieger, nur leider gibt es auch zwei Untertypen des Kriegers, nämlich den Sadisten und den Masochisten. (Habe ich auch hier im Forum gelernt). Sowohl Masochist, als auch Sadist werden durch Gewalt verstärkt. Das kam dann aber erst im Laufe meines Lebens heraus. Die meisten werden dadurch zu Verbrechern. Ich allerdings nicht.

Ein wichtiger Aspekt an die Zeit kurz nach dem Tod meines Vaters war aber folgender: Meine Mutter hatte oft berichtet, dass sie nachts aufgewacht ist und neben sich ein Atmen gehört hat, aber da war niemand. Meine Schwester berichtete auch oft, dass in ihrem Zimmer die Schränke geklappert hätten, obwohl niemand da war. Auch ich hatte so ein Erlebnis. Als ich in einem Dämmerzustand war, kurz vorm Einschlafen, da hörte ich ein Flüstern. Meinen Namen…

In meinem 11. und 12. Lebensjahr war ich dann der Beste in meiner Schulklasse, ich habe das Trauma, dass mein Vater gestorben ist, verdrängt…

Nur leider kommt so etwas irgendwann heraus; es entwickelt sich eine chronische Krankheit. Bei mir war es Psoriasis, eine psychisch sehr belastende Krankheit, da man von den anderen Jugendlichen deswegen ziemlich gehänselt wird. Das setzte meinem Selbstwertgefühl noch einmal einen derben Schlag.

Irgendwann war es dann soweit, ich verspürte soviel Hass in mir, dass ich am Fenster stand und schrie: „Ich hasse dich, Gott, wenn ich sterbe, lande ich in der Hölle und mit den Truppen der Hölle werde ich in deinem Reich einmarschieren und alles platt machen.“

Aber ich entschied mich zu kämpfen, fing an, die Psoriasis zu bekämpfen, änderte mein Styling komplett und hatte auf einmal Selbstvertrauen bis zum Gehtnichtmehr. Und nicht nur das, meine Sinne waren auf einmal sehr viel schärfer. War es nur Biologie, die da in mir gewirkt hat? Ich glaube nicht, denn Gott hilft denen, die sich selber helfen.

Leider wollte der einzige Mensch, den ich damals als meinen Freund betrachtete, mich in mein altes Ich zurückdrängen. Ich verfiel in tiefe Depressionen. 6 Wochen ohne Schlaf. Es war die Hölle und ich stand kurz vorm Selbstmord.

Aber: Depressionen werden mit Schlafentzug bekämpft. Irgendwann hat man sowenig Energie, dass der Körper von Allein schlapp macht. Es wird einem Alles egal, man kann wieder schlafen. Eine eigene Regelung des Körpers, man muss sich nur darauf einlassen.

Also, nach 6 Wochen ohne Schlaf lief alles wieder super, meine Noten wurden besser, ich gewann neue Freunde, ich hatte es geschafft, machte Abi, zwar ein sehr schlechtes, aber immerhin.

Dann ging ich zur Bundeswehr, wo ich mit fremden Menschen auf ein Zimmer musste. Ich als Abiturient mit Haupt- und Realschülern zusammen, da konnte es nur Probleme geben… Einer von denen hatte mich besonders im Visier. Er schikanierte mich pausenlos, bis er irgendwann zu weit ging. Da wirkten sowohl Vater- als auch Mutterkomplex in mir, der gesamte aufgestaute Hass kam in mir hoch. Ich packte ihn am Hals, knallte ihn gegen den Türrahmen, holte aus und schlug mit voller Kraft zu. Hätte ich ihn getroffen, wäre er mit dem Kopf gegen die Ecke geknallt => Schädelbasisbruch => Tod. Sein Leben wäre vorbei gewesen und meins auch. Aber aus irgendeinem Grund verfehlte ich ihn, traf vorher den Spint, so dass ich ihn nur streifte. Ein weiterer Zufall, oder doch Gottes Wille?

Noch ein Zufall war, dass ich keinen Plan hatte, was ich nach der Bundeswehr machen sollte… Bis mir ein Freund den Weg wies. Er meinte, komm mit, wir gehen zusammen Maschinenbau studieren. Alles klar, dachte ich, machen wir. Heute bin ich noch dabei, er aber nicht. Manchmal schickt Gott einem Zeichen in Form von Menschen, und ich denke, dieser Mensch war einer von ihnen.

Jedenfalls war ich dann hier, hatte auf einmal soviel Power, dass ich im 1. Semester fast jeden Tag für die Uni lernte, es machte soviel Spaß. Dadurch schaffte ich dann auch die Klausuren ohne Probleme. Nebenbei lernte ich zwei tolle Menschen kennen. Eine, von der ich denke, dass sie meine zukünftige Frau sein wird und jemand, der mir den Weg der Psychologie näher brachte, wodurch ich meine Komplexe beseitigen konnte. Psychologische Fähigkeiten besitzen aber nicht viele, wie ihr sicher wisst. Also wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass ich so jemanden kennen lerne? Und dann auch noch mit diesem zusammen ziehe mit den gewaltigen Komplexen in mir? Jemanden so nahe in meine Comfort-Zone zu lassen, obwohl ich niemandem vertrauen konnte? Nicht sehr groß, denke ich.

Und mit dieser Waffe der Psychologie bin ich nun soweit, dass ich meiner Familie helfen kann, sich aus der Situation zu befreien, in die sie sich hineingeschaufelt hat. Natürlich nicht allein, das wäre zuviel für einen Menschen. Deshalb bekam ich erneut Hilfe von jemandem. Eine Freundin, die zufällig gerade ein Referat gehalten hat über dieses Thema, nannte mir Adressen von Familienberatungsstellen, die ich sofort an meine Schwester und meine Mutter weiterleitete. Und wie durch Zauberhand sah sie ein, dass sie Hilfe braucht und machte einen Termin bei einer Beratungsstelle. Und ich denke, damit ist die richtige Richtung eingeschlagen und meine Eltern werden ihr Ziel, was sie sich gesetzt hatten, doch noch erreichen. Ihre Kinder werden das perfekte Leben führen! Denn ich und meine Geschwister waren nie allein, auch wenn wir das immer gedacht hatten. Mein Vater war immer da und hat auf uns aufgepasst.

Und diese Dinge sollte jeder Mensch in sein Leben mit einbeziehen. Da existiert mehr zwischen Himmel und Erde, als wir uns vorstellen können. Viele glauben daran, aber ich kann sagen, ich weiß es: Gott existiert!

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Da existiert mehr zwischen Himmel und Erde, als wir uns vorstellen können.

Du hast einen ganz wesentlichen Faktor erkannt!

Vielen Dank für Deinen offenen und ehrlichen Einblick in Dein Leben und Deine Bewältigung Deiner ganz persönlichen Herausforderungen. ;-)

Du bist ein gutes Stück gewachsen und hast Dir eine mehr als gute Basis geschaffen, Dich voll und ganz zu entfalten!

Gazelle

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Die macht der psychologie oder die des Gottes ?

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Mit einem Faustschlag zu verfehlen ist nicht besonders unwahrscheinlich. Genauso ist es nicht sehr unwahrscheinlich einen Menschen zu finden den man in seine "Comfort Zone" lassen kann, es gibt sehr sehr viele mitfühlende, nette ( etc. ) Menschen da draussen.

Ich will dir das jetzt nicht madig machen, aber das was dir passiert ist ist nicht irgendwie ein riesen Wunder. Glückliche und schlechte Zufälle bzw Zufallsreihen treffen jeden Menschen mal, bei der Anzahl der Entscheidungen die man im Leben trifft. Ob das jetzt Gottes Wille ist oder Karma oder einfach nur psychologische Prozesse muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Halte dir aber vor Augen, dass du mit eine gottesgläubigen bzw karma-lastigen Einstellung viel Verantwortung von dir selber abwälzt und dein Leben dem Zufall bzw einer "höheren Kraft" in die Hände legst.

In "Psychology of Achievment/Success" von Brian Tracy erfährst du mehr darüber inwiefern man sein Leben wirklich kontrolliert bzw kontrollieren kann.

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Mit einem Faustschlag zu verfehlen ist nicht besonders unwahrscheinlich. Genauso ist es nicht sehr unwahrscheinlich einen Menschen zu finden den man in seine "Comfort Zone" lassen kann, es gibt sehr sehr viele mitfühlende, nette ( etc. ) Menschen da draussen.

Ich will dir das jetzt nicht madig machen, aber das was dir passiert ist ist nicht irgendwie ein riesen Wunder. Glückliche und schlechte Zufälle bzw Zufallsreihen treffen jeden Menschen mal, bei der Anzahl der Entscheidungen die man im Leben trifft. Ob das jetzt Gottes Wille ist oder Karma oder einfach nur psychologische Prozesse muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Halte dir aber vor Augen, dass du mit eine gottesgläubigen bzw karma-lastigen Einstellung viel Verantwortung von dir selber abwälzt und dein Leben dem Zufall bzw einer "höheren Kraft" in die Hände legst.

In "Psychology of Achievment/Success" von Brian Tracy erfährst du mehr darüber inwiefern man sein Leben wirklich kontrolliert bzw kontrollieren kann.

Für jemanden, für den in seinem Leben Vertrauen ein Sticking Point ist, ist es wahrlich nicht so leicht und so einfach jemanden in seine Comfort Zone zu lassen.

Es ist auch eine Frage, ob es Zufälle gibt oder nicht.

Mitfühlende und nette Menschen gibt es genug da draussen, doch es bedarf schon viel Mut und Auseinandersetzungskraft Hilfe von anderen Menschen, von außen anzunehmen! Und die Umsetzung kann nur von einem selbst erfolgen, weil dies immer in der Eigenverantwortung liegt.

Es macht einen Unterschied, ob man in das Leben an sich Vertrauen hat oder nicht.

Es ist auch eine Illusion zu glauben, man kann wirklich alles im Leben kontrollieren.

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Mit einem Faustschlag zu verfehlen ist nicht besonders unwahrscheinlich. Genauso ist es nicht sehr unwahrscheinlich einen Menschen zu finden den man in seine "Comfort Zone" lassen kann, es gibt sehr sehr viele mitfühlende, nette ( etc. ) Menschen da draussen.

Ich will dir das jetzt nicht madig machen, aber das was dir passiert ist ist nicht irgendwie ein riesen Wunder. Glückliche und schlechte Zufälle bzw Zufallsreihen treffen jeden Menschen mal, bei der Anzahl der Entscheidungen die man im Leben trifft. Ob das jetzt Gottes Wille ist oder Karma oder einfach nur psychologische Prozesse muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Halte dir aber vor Augen, dass du mit eine gottesgläubigen bzw karma-lastigen Einstellung viel Verantwortung von dir selber abwälzt und dein Leben dem Zufall bzw einer "höheren Kraft" in die Hände legst.

In "Psychology of Achievment/Success" von Brian Tracy erfährst du mehr darüber inwiefern man sein Leben wirklich kontrolliert bzw kontrollieren kann.

Naja, was ich eher damit meine, ist, dass Gott denen hilft, die sich selber helfen. Ich weiss, dass ich mein Schicksal selbst in der Hand habe und alles erreichen kann, wenn ich nur will. Ich wälze meine Verantwortung nicht auf Gott ab. Er kann mich aufhalten, aber ich handel immer nach meinen Werten Ehre, Mut, Kampfgeist und nutze meine Intelligenz, um Gutes zu tun. Ich habe meinen inneren Frieden gefunden. Daher denke ich, wird Gott mich nicht aufhalten.

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