Das Wunder Selbstakzeptanz

26 Beiträge in diesem Thema

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Liebe Community, nach ca. 6 Monaten des stillen Mitlesens nun mein erster Beitrag. Ich habe mich in den letzten Wochen

intensiv mit dem Thema Selbstakzeptanz auseinandergesetzt, und glaube, dass meine Erkenntnisse für den einen oder anderen

ganz nützlich sind.

Kurz zu mir, ich bin 23 Jahre alt und habe noch fast keine Erfahrung mit Frauen. Ereignisse in meiner frühen Jugend (Mobbing, Vater Alkoholiker etc.)

haben mich ziemlich introvertiert werde lassen. Kommunikation fällt mir schwer (ist anstrengend für mich), weil ich große Angst davor habe, nicht zu

wissen was ich mit Leuten sprechen soll (manchmal selbst mit langjährigen Freunden) und diese Angst mich die ganze Zeit blockiert. Ich finde mich

nicht besonders lustig und kann auch über Witze anderer kaum lachen, weil mein Denken einfach irrsinnig rational ist. Im September habe ich zu studieren

begonnen und auf Grund von alledem kaum Anschluss gefunden, was mich beinahe in Depressionen getrieben hat. Ich war von Morgens bis Abends nur mit

diesen Problemen beschäftigt, habe mich richtig reingesteigert, was mich beinahe fertig gemacht hätte.

Vor drei Wochen hat mir dann ein Therapeut gesagt , ich soll einfach lernen mich selbst zu akzeptieren und ich dachte nur „ich bin hier, damit diese

Angst weggeht, nicht um sie zu akzeptieren“, doch dann habe ich nachzudenken begonnen und ich muss sagen seit daher geht es mir so gut wie schon

seit Jahren nicht mehr.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt dieses Post, der auf PU bezogen, sich an alle richtet die aufgrund irgendeines Minderwertigkeitskomplexes

(ich bin zu dick, ich bin zu klein, ich bin zu hässlich, nicht lustig genug …) ihre Approach Anxiety nicht in den Griff bekommen. Diese Leute sehen

sich selbst oft nicht als sich selbst, sondern nur als ihr Problem und ihr ganzes Denken konzentriert sich nur darauf. Gerade diese Leute haben

oft große Schwierigkeiten sich so zu akzeptieren wie sie sind. Sie wolle ihre Probleme los werden, nicht sie akzeptieren.

Viele Menschen glauben, so wie ich das früher tat, dass Veränderung, Personal Development und Selbstakzeptanz also sich so zu nehmen wie

man ist, mit all seinen guten aber vor allem auch schlechten Seiten einen krassen Widerspruch darstellen (Wenn ich mich so akzeptiere wie ich

bin, brauche ich mich ja nicht mehr zu verbessern).

Ich sage nun Selbstakzeptanz ist Veränderung ist Personal Development. Das Problem zu erkennen und zu akzeptieren, ist schon ein Mal eine

Grundvoraussetzung dazu, überhaupt dagegen angehen zu können (was man bei vielen Süchtigen sieht).

Doch ich möchte viel weiter gehen und sagen, mich selbst mit meinem Problem zu akzeptieren, auch wenn gar keine Chance besteht es jemals

wegzubringen ist der eigentliche Schlüssel. Und zwar nicht nur die Gegenwart des Problems (ich akzeptiere mein Problem), sondern auch die

Vergangenheit (ich akzeptiere Alles, was zu meinem Problem geführt hat) und auch die Zukunft (ich akzeptiere alle Situationen in die mich mein

Problem noch führen wird UND ich akzeptiere mich in allen Situationen, in die mich mein Problem noch führen wird)

Das Wissen, mich mit meinem Problem genau so zu akzeptieren wie ich bin, was immer auch geschehen wird und wohin auch immer es mich führen

wird, nimmt enorm viel Schwere und Druck von einem. (Bsp. Auch wenn ich bei ihr abblitze und sie mich unter dem Gelächter all ihrer Freundinnen ein

fettes Schwein schimpft, weiß ich dass ich mich in dieser Situation akzeptiere) Es führt dazu, dass ich mich wesentlich weniger mit dem Problem und

seinen Auswirkungen beschäftige, da ich ja sowieso Alles was kommen mag akzeptiere und ich mich in jeder Situation so nehme wie ich bin.

Diesen Satz mit voller Ehrlichkeit und Überzeugung sagen zu können heißt, dass mein Problem nicht länger ein Problem ist, sondern zu einer Eigenschaft

wird, der ich nicht mehr oder weniger Aufmerksamkeit zulassen komme, wie all meinen anderen Eigenschaften. Und Eigenschaften kann man wesentlich

leichter ändern, als tief sitzende, schwere Probleme, an die ich den ganzen Tag denke.

Diesen Satz sagen zu können erlaubt mir, wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf meine guten Seiten zu richten und gute Seiten zu erkennen, die ich

vorher nicht ein Mal bemerkt habe. Und schließlich kann ich einsehen, dass auch ich ein Mensch bin, der es verdient hat jede Frau anzusprechen die er möchte.

Das Ganze ist ein sehr, sehr langer Prozess, der einige Zeit in Anspruch nimmt und ich selbst bin noch Einiges davon entfernt, mich komplett anzunehmen.

Doch die Erleichterung die es mir bis jetzt schon gebracht hat ist enorm und es wird mit jedem Tag besser.

Bevor also jemand irgendwelche Sprüche auswendig lernt oder irgendwelches Canned Material in sich einsaugt sollte er an seiner Selbstakzeptanz arbeiten.

Meine Meinung.

Grüße

Der schwarze Kater

bearbeitet von El Gato Negro

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Ich sage nun Selbstakzeptanz ist Veränderung ist Personal Development.

Du hast etwas sehr wesentliches in Erfahrung gebracht!

Sich selbst anzuerkennen, sich selbst zu umarmen bewirkt etwas und setzt etwas frei.

Wer sich auf diesen Prozess einlässt, der "gewinnt" in jedem Fall.

Alle Gute für Deinen weiteren Prozess!

bearbeitet von Gazelle

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Gelungener beitrag und ich würde sogar so weit gehen zu sagen dass pick up absolut sinnlos ist, ohne diese stufe der persönlichkeitsentwicklung erreicht zu haben.

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Wären wir denn überhaupt hier, wenn wir nicht akzeptiert hätten, ein Problem zu haben?

Würden wir es überhaupt Persönlichkeitsentwicklung nennen, wenn wir nicht einsehen würden, dass wir Eigenschaften haben, an denen wir feilen sollten/wollen?

Was bedeutet denn für dich Akzeptanz?

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Sehr richtig. Hier gilt wie auch anderswo: Du kannst nicht von anderen erwarten, dass sie Dich akzeptieren, wenn Du das selbst nicht tust.

All game is inner game.

Alles Gute,

Extro

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Wären wir denn überhaupt hier, wenn wir nicht akzeptiert hätten, ein Problem zu haben?

Würden wir es überhaupt Persönlichkeitsentwicklung nennen, wenn wir nicht einsehen würden, dass wir Eigenschaften haben, an denen wir feilen sollten/wollen?

Was bedeutet denn für dich Akzeptanz?

Naja, ein Problem zu erkennen, und sich selbst damit zu akzeptieren sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Paar Schuhe.

Bei mir war es z.B. so, ich habe gewusst, dass ich eher introvertiert bin und Kommunikation nicht gerade meine Stärke ist, und habe mit PU angefangen weil ich dieses Problem

mit allen Mitteln weghaben wollte, oder es zumindest mit etwas anderem Kompensieren, was gründlich misslang. Dadurch drehte sich all mein Denken um dieses Problem und es wurde immer größer.

Jetzt sage ich, ok ich habe dieses Problem, es ist ein Teil von mir und ich nehme mich so hin wie ich bin. Ohne Bewertung, das heißt ich sage weder das es gut oder schlecht ist.

Und ich nehme mich auch in jeder Situation, in die mich dieses Problem führt oder die wegen dieses Problems auftaucht, so hin wie ich bin (sprich: ich verurteile mich nicht dafür).

Das ist für mich Akzeptanz, und die führt für mich dazu, dass dieses Problem immer kleiner wird, weil ich dadurch einfach nicht mehr so viel daran denke.

Das ist wie gesagt auf praktisch fast alle hinderlichen Glaubenssätze anwendbar (ich bin zu dick, zu schüchtern, zu was auch immer)

Grüße

Der schwarze Kater

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Das ist für mich Akzeptanz, und die führt für mich dazu, dass dieses Problem immer kleiner wird, weil ich dadurch einfach nicht mehr so viel daran denke.

Hmm...es erscheint mir absurd, dass sich ein Problem dadurch lösen soll, nicht mehr viel daran zu denken.

Vorausgesetzt natürlich, das Problem ist nicht, zu viel nachzudenken...

Kannst du erläutern, was dahinter steckt, dass ein Problem sich auf diese Weise lösen soll?

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Das ist für mich Akzeptanz, und die führt für mich dazu, dass dieses Problem immer kleiner wird, weil ich dadurch einfach nicht mehr so viel daran denke.

Hmm...es erscheint mir absurd, dass sich ein Problem dadurch lösen soll, nicht mehr viel daran zu denken.

Vorausgesetzt natürlich, das Problem ist nicht, zu viel nachzudenken...

Kannst du erläutern, was dahinter steckt, dass ein Problem sich auf diese Weise lösen soll?

Ich denke, dass El Gato Negro es schon gesagt: Sie wollen ihre Probleme los werden, nicht sie akzeptieren.

Das Problem ist, daß man meint einen Fehler zu haben, der einfach nicht sein darf. Man ist permanent damit beschäftigt, weil man den Fehler loswerden möchte, aber gleichzeitig nährt man ihn mit Aufmerksamkeit, man ist immer damit beschäftigt. (Ähnlich wie mit der Aussage: Denke nicht an einen rosaroten Elefanten). Wenn man sich dann die Erlaubnis gibt, dass das Problem da sein darf, dann wird die Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge gelenkt, die vorher vernachlässigt wurden. Man kann auch sagen, man sieht wieder das Ganze wieder im richtigen Blickwinkel und ist nicht mehr auf ein Detail fixiert. Und insoferne löst sich das Problem von alleine, weil es nicht mehr genährt wird.

El Gato Negro:Und zwar nicht nur die Gegenwart des Problems (ich akzeptiere mein Problem), sondern auch die

Vergangenheit (ich akzeptiere Alles, was zu meinem Problem geführt hat) und auch die Zukunft (ich akzeptiere alle Situationen in die mich mein

Problem noch führen wird UND ich akzeptiere mich in allen Situationen, in die mich mein Problem noch führen wird.

Somit muss das Problem an sich nicht beseitigt werden, da man das Vertrauen hat mit dem Problem umgehen zu können.

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Hmm...es erscheint mir absurd, dass sich ein Problem dadurch lösen soll, nicht mehr viel daran zu denken.

Vorausgesetzt natürlich, das Problem ist nicht, zu viel nachzudenken...

Kannst du erläutern, was dahinter steckt, dass ein Problem sich auf diese Weise lösen soll?

Na, da ist ja einer ganz besonders hartnäckig, aber ok.

Nimm z.B. einen etwas korpulenteren Menschen, dessen Approach Anxiety darauf beruht, dass er sich für zu dick hält.

Wir haben auf der einen Seite die völlig neutrale Eigenschaft des Dick seins.

Auf der anderen Seite ist das Problem des "ich bin zu dick", das nur daraus entsteht, dass der Betreffende es mit einer, in diesem Fall negativen, Bewertung

versieht.

Kommt er eine Situation in der er ein Frau ansprechen möchte, denkt er die ganze Zeit daran, zu dick zu sein. Er denkt daran wie sie in abblitzen lässt, ihn vielleicht beschimpft, ihn auslacht und so weiter. Er denkt nicht daran, dass er witzig, freundlich, charmant ist, oder an sonst eine seiner guten Eigenschaften, sondern nur daran, zu dick zu sein.

Akzeptiert er aber sein Dick sein, und nimmt sich so an wie er ist, wird das Problem wieder zu einer neutralen Eigenschaft. Klar, dass er davon nicht dünn wird, die Eigenschaft bleibt, aber sie verliert die negative Bewertung. Die Gedanken werden nicht mehr darum kreisen und die Angst kann sich auflösen.

Mfg

El Gato

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Das kommt mir alles ein bisschen diffus rüber.

Wenn du nun mit Extremfällen argumentierst, bei denen man sich permanent mit einem Problem beschäftigt, den Rest vernachlässigt, ist klar, dass da igendwas dabei schief läuft. Daraus kann man aber keine Weisheiten fürs Thema Selbstakzeptanz herleiten, sondern die offensichtliche Feststellung machen, dass das Vernachlässigen von wichtigen Dingen nicht gut ist.

Selbstakzeptanz ist für mich, dass sich jemand darüber im Klaren ist, woran er ist. Ob Stärke oder Schwäche. Er akzeptiert, dass etwas blöd ist, er akzeptiert, dass anderes gut ist.

Dann kann er daran arbeiten, das Blöde und Gute besser zu machen oder zumindest letzteres zu erhalten. Das schließt für mich ein, zuerst darüber nachzudenken, wie er das macht.

Einem Problem die Aufmerksamkeit zu entziehen, sieht für mich nach einer Notbremse für Depressionen aus, nicht nach dem Weg, Probleme zu lösen. Stimmt, für Depressive macht es das Problem kleiner, nicht darüber nachzudenken. Aber irgendwann muss er sich dann aufraffen und sich seinem Problem stellen, wenn er seine Depressionen besser überwunden hat. Links liegen lassen wird es nie lösen. Die Nährquelle eines Problems liegt nicht im Nachdenken darüber, sondern irgendwo in der Nähe der Ursache des Problems.

El Gato Negro:Und zwar nicht nur die Gegenwart des Problems (ich akzeptiere mein Problem), sondern auch die

Vergangenheit (ich akzeptiere Alles, was zu meinem Problem geführt hat) und auch die Zukunft (ich akzeptiere alle Situationen in die mich mein

Problem noch führen wird UND ich akzeptiere mich in allen Situationen, in die mich mein Problem noch führen wird.

Somit muss das Problem an sich nicht beseitigt werden, da man das Vertrauen hat mit dem Problem umgehen zu können.

Das sieht mir gefährlich nach der "Akzeptanz" aus, das Problem werde für immer bestehen bleiben. Noch gefährlicher wirds in Kombination mit dem Gedankengang, man müsse ja dürfe ja keinen Finger rühren, da dies das Problem selbst erschaffe.

Wenns soweit kommt, ist das keine objektive Perspektive übers Ganze, sondern schlichtweg Ignoranz durch Reframing. Und davon erhofft man sich dann eine Besserung des Problems?

<edit>

@El Gato Negro:

Nimm z.B. einen etwas korpulenteren Menschen, dessen Approach Anxiety darauf beruht, dass er sich für zu dick hält.
Akzeptiert er aber sein Dick sein, und nimmt sich so an wie er ist, wird das Problem wieder zu einer neutralen Eigenschaft. Klar, dass er davon nicht dünn wird, die Eigenschaft bleibt, aber sie verliert die negative Bewertung. Die Gedanken werden nicht mehr darum kreisen und die Angst kann sich auflösen.

Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

Sein Problem ist nicht, dass er dick ist, sondern dass er diese Eigenschaft negativ belegt.

Wenn er sein dick sein akzeptiert, erreicht er das, indem er über das eigentliche Problem nachdenkt: Nämlich dass er seine Eigenschaft "dick" negativ konnotiert. So...was würde passieren, wenn er diesem Problem die Aufmerksamkeit entziehen würde?

Er würde akzeptieren, dass er diese Eigenschaft negativ belegt. Er würde auch keinen Wert darauf legen, dies zu ändern, da sich ja Probleme angeblich durch das Nachdenken verschlimmern. Er akzeptiert also, dass er diese Eigenschaft auch in Zukunft noch als negativ ansehen wird.

Und wenn sein Problem tatsächlich wäre, dass er dick ist - sei es, dass er in einer Welt lebe, wo der Körperbau eine übergeordnete Rolle spiele pder sei es, dass es darum ginge, dass sein Körpergewicht seine Traumsportart verhindere - wird sich auch dieses Problem nicht durch entziehen der Aufmerksamkeit lösen. Er wird darüber nachdenken müssen und zum Schluss kommen, eine Diät zu machen und ins Fittnessstudio zu gehen.

Wenn hier Problem und Projektion des Problems durcheinander gewürfelt werden, ist klar dass die Projektion(die ja aus den Gedanken erschaffen wurde) durch weniger Aufmerksamkeit schwächer wird. Das eigentliche Problem bleibt bestehen, bis man daran arbeitet.

</edit>

bearbeitet von goldenbug

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El Gato Negro:Und zwar nicht nur die Gegenwart des Problems (ich akzeptiere mein Problem), sondern auch die

Vergangenheit (ich akzeptiere Alles, was zu meinem Problem geführt hat) und auch die Zukunft (ich akzeptiere alle Situationen in die mich mein

Problem noch führen wird UND ich akzeptiere mich in allen Situationen, in die mich mein Problem noch führen wird.

Somit muss das Problem an sich nicht beseitigt werden, da man das Vertrauen hat mit dem Problem umgehen zu können.

Das sieht mir gefährlich nach der "Akzeptanz" aus, das Problem werde für immer bestehen bleiben. Noch gefährlicher wirds in Kombination mit dem Gedankengang, man müsse ja dürfe ja keinen Finger rühren, da dies das Problem selbst erschaffe.

Wenns soweit kommt, ist das keine objektive Perspektive übers Ganze, sondern schlichtweg Ignoranz durch Reframing. Und davon erhofft man sich dann eine Besserung des Problems?

Nehmen wir das Beispiel Angst her.

Du hast vor irgendetwas Angst und Du sagst Dir, dass Du keine Angst haben darfst, Angst darf in Deinem Leben nicht exisitieren. Du wirst das Problem nicht lösen, indem Du versuchst die Angst weg zu machen. Wenn Du akzeptierst, dass Du in gewissen Situation im Leben Angst hast, dann wirst Du zwar manchmal die Angst fühlen aber auch gleichzeitig wahrnehmen, dass sie nicht das einzige in Deinem Leben ist, sondern dass es auch andere Dinge gibt, die Du empfindest. Du ignorierst nicht die Angst, sondern Du setzt Dich mit der Angst auseinander und entdeckst, dass Dich die Angst nicht umhaut sondern dass Du damit umgehen kannst.

In dem Du weißt, was die Angst aus Dir machen kann (Erfahrung aus der Vergangenheit) und was sie in Zukunft anrichten kann, stellst Du Dich ihr jetzt mit allem was Du bist. Du weißt, dass es in Deinem Leben immer wieder Konfrontation mit Angst geben wird, und Du löst das Problem, indem Du das Vertrauen hast, mit der Angst umgehen zu können.

Du kannst ja auch einfach mal das Experiment mit einem Deiner Probleme eingehen, dann wirst Du spüren, was für eine Wirkung das Ganze hat.

Praxis ist hier angesagt, mit Theorie wirst Du es nicht fassen und spüren können.

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Möglich, dass ich von meiner Situation ein bisschen zu sehr auf die Allgemeinheit geschlossen habe, aber ich bleibe bei meinem Konzept.

Auch wenn ich das vielleicht zu wenig explizit ausgedrückt habe, soll/muss man natürlich auch an der, wie du sagst, Ursache des Problems arbeiten. Zumindest wo das möglich ist. Was macht einer, der sich selbst ablehnt, weil sein Gesicht bei einem Unfall völlig entstellt wurde?

Im Bezug auf AA gesehen, ist es trotzdem besser, bevor man sich der Ursache widmet, sich mit seinem Problem auszusöhnen und es dadurch in seinem Wert für mich zu neutralisieren. Ein dicker Mensch könnte ja sonst seine AA erst überwinden, wenn er abgenommen, also die Ursache beseitigt hat, und das ist nicht der Sinn der Sache.

Mfg

El Gato

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Nehmen wir das Beispiel Angst her.

Du hast vor irgendetwas Angst und Du sagst Dir, dass Du keine Angst haben darfst, Angst darf in Deinem Leben nicht exisitieren. Du wirst das Problem nicht lösen, indem Du versuchst die Angst weg zu machen.

Ich krieg es weg, wenn ich die Ursache der Angst bekämpfe oder mir klar darüber werde, dass die Angst mich nur hindert. Das ist der Versuch, die Angst "weg zu machen".

Aber wenn ich schlichtweg sage: "Interessiert mich nicht, ich denk nicht mehr drüber nach", dann löst sich das Problem davon nicht.

Im Bezug auf AA gesehen, ist es trotzdem besser, bevor man sich der Ursache widmet, sich mit seinem Problem auszusöhnen und es dadurch in seinem Wert für mich zu neutralisieren.

Klar, bevor er sich dem Problem widmet, nicht anstatt sich dem Problem zu widmen ;)

Ein dicker Mensch könnte ja sonst seine AA erst überwinden, wenn er abgenommen, also die Ursache beseitigt hat, und das ist nicht der Sinn der Sache.

In der Welt, in der der Körperbau eine alles-oder-nichts-Rolle spielt, ja. In unserer Welt kann er sich klar werden, dass sein Problem weniger sein Körpergewicht ist als mehr der negative Zusammenhang, den er strickt.

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Wenn man akzeptiert Angst zu haben, kann man sich nicht auf die angstauslösende Situation vorbereiten, da der Drang zur Änderung nicht groß genug ist. Man kann sich nicht länger auf eine Sache konzentrieren, da man ständig abschweift.

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@ goldenburg

Jeder Kampf beinhaltet, dass etwas nicht sein darf.

Du willst verstehen, wie es funktioniert - das ist verständlich und nachvollziehbar.

Doch noch einmal: Praxis ist hier angesagt, mit Theorie wirst Du es nicht fassen und spüren können.

@ Meine Welt

Wenn man akzeptiert, dass man Angst hat, dann braucht man sich nicht auf etwas in der Zukunft vorzubereiten.

@ goldenburg & Meine Welt

Veränderungen werden nicht immer nur herbeigeführt, in dem man etwas aktiv tut (dafür oder dagegen), sondern Veränderungen finden auch statt, in dem man etwas (sich selbst) voll und ganz zulässt, es (sich selbst) SEIN lässt.

"Wer sich selbst akzeptiert, ist bereit, auch die anderen zu akzeptieren." Zitat aus Spanien

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Ihr redet aneinander vorbei habe ich das Gefühl.

Ich habe El Gato Negro so verstanden, dass er uns lediglich sagt, dass man sich selbst akzeptieren und lieben soll, egal was man für Schwächen hat. Das ist ein wichtiger Grundsatz des Personal Development, ohne den sich nichts verändern wird. Andere Menschen merken es immer, wenn man nicht im reinen mit sich selber ist und dann kann man jegliches "game" vergessen.

Dass sich die Probleme nicht lösen, wenn man sich selbst akzeptiert ist irgendwo klar. Aber ein Mensch, der sich nicht selbst akzeptiert so wie er ist, mit all seinen Schwächen und Macken, wird auch nicht die Kraft aufbringen etwas daran zu ändern, es wäre ja schließlich nur für dieses ungeliebte etwas, dass man nicht gerne ist.

Kein Mensch ändert sich für andere, man ändert sich nur für sich selber und das geht nunmal nicht, wenn man sich selbst nicht liebt.

Gruß, Alex

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Kein Mensch ändert sich für andere, man ändert sich nur für sich selber und das geht nunmal nicht, wenn man sich selbst nicht liebt.

Du hast es auf den Punkt gebracht - Vielen Dank! ;-)

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@ goldenburg

Jeder Kampf beinhaltet, dass etwas nicht sein darf.

Nö, ich wills einfach nicht, daher tu ich was dagegen. Wenn alles sein "darf" bzw. ich keinen Drang zur Veränderung habe, wird sich auch nicht viel ändern.

Woher soll denn deiner Meinung nach die Veränderung kommen?

Doch noch einmal: Praxis ist hier angesagt, mit Theorie wirst Du es nicht fassen und spüren können.

Ich berichte aus Erfahrung, wenn ich sage, dass mir das Vernachlässigen eines Problems nicht im Geringsten geholfen hat.

Vielleicht habt ihr einfach irgendeinen theoretischen Aspekt vergessen, der dazu gehört. Ich glaub nicht, dass man die Praxis nicht auf eine theoretische Weise erklären kann.

@ goldenburg & Meine Welt

Veränderungen werden nicht immer nur herbeigeführt, in dem man etwas aktiv tut (dafür oder dagegen), sondern Veränderungen finden auch statt, in dem man etwas (sich selbst) voll und ganz zulässt, es (sich selbst) SEIN lässt.

Sicher...beides ist möglich.

Ich halte allerdings den Prozentsatz der Veränderung bei Passivität für recht gering und zufällig. Und wenn sich etwas zufällig verändern kann, geht es meist erst recht aktiv.

"Wer sich selbst akzeptiert, ist bereit, auch die anderen zu akzeptieren."

Ich glaube auch, wir reden aneinander vorbei...

Dass man seine Probleme akzeptiert, ist für mich auch Voraussetzung.

Bloß soll es nicht bei diesem Akzeptieren bleiben, wenn das heißt, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, was passiert. Die Akzeptanz hat für mich die Funktion, dass man sich nicht bei der Veränderung selbst behindert, da man bewusst oder unbewusst meint, gar kein Problem zu haben.

Was passiert denn deiner Meinung nach, wenn man sein Problem akzeptiert und dann nichts mehr tut? Beschreib es doch mal konkret an einer praktischen Erfahrung, wie sich das Problem dann gelöst hat.

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@ goldenburg

Jeder Kampf beinhaltet, dass etwas nicht sein darf.

Nö, ich wills einfach nicht, daher tu ich was dagegen. Wenn alles sein "darf" bzw. ich keinen Drang zur Veränderung habe, wird sich auch nicht viel ändern.

Woher soll denn deiner Meinung nach die Veränderung kommen?

Doch noch einmal: Praxis ist hier angesagt, mit Theorie wirst Du es nicht fassen und spüren können.

Ich berichte aus Erfahrung, wenn ich sage, dass mir das Vernachlässigen eines Problems nicht im Geringsten geholfen hat.

Vielleicht habt ihr einfach irgendeinen theoretischen Aspekt vergessen, der dazu gehört. Ich glaub nicht, dass man die Praxis nicht auf eine theoretische Weise erklären kann.

@ goldenburg & Meine Welt

Veränderungen werden nicht immer nur herbeigeführt, in dem man etwas aktiv tut (dafür oder dagegen), sondern Veränderungen finden auch statt, in dem man etwas (sich selbst) voll und ganz zulässt, es (sich selbst) SEIN lässt.

Sicher...beides ist möglich.

Ich halte allerdings den Prozentsatz der Veränderung bei Passivität für recht gering und zufällig. Und wenn sich etwas zufällig verändern kann, geht es meist erst recht aktiv.

"Wer sich selbst akzeptiert, ist bereit, auch die anderen zu akzeptieren."

Ich glaube auch, wir reden aneinander vorbei...

Dass man seine Probleme akzeptiert, ist für mich auch Voraussetzung.

Bloß soll es nicht bei diesem Akzeptieren bleiben, wenn das heißt, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, was passiert. Die Akzeptanz hat für mich die Funktion, dass man sich nicht bei der Veränderung selbst behindert, da man bewusst oder unbewusst meint, gar kein Problem zu haben.

Was passiert denn deiner Meinung nach, wenn man sein Problem akzeptiert und dann nichts mehr tut? Beschreib es doch mal konkret an einer praktischen Erfahrung, wie sich das Problem dann gelöst hat.

Nicht aus meiner Meinung sondern aus meiner Erfahrung heraus ändert sich der Körpertonus, die Körpermuskulatur geht in einen gesunden Spannungszustand. Da gibt es nichts weiter zu tun, denn aus der wiederhergestellten Balance heraus, ist man in einem passiv aktiven Zustand. Das heißt, ich muss nicht mit Anstrengung etwas bewirken, sondern es wirkt aus dem inneren heraus.

Falls Dir Körperarbeit ein Begriff ist, dann bist Du ein einem Seinszustand, wo der Körper seine Arbeit tut, ohne dass man ihn daran hindert. Das heißt, man muss nichts forcieren und muss nichts zurückhalten.

Ein praktisches Beispiel, falls Dir Körperarbeit kein Begriff ist:

Ich war auf einem Stimm-Workshop, da ich in früheren Jahren in einem Chor gesungen habe und wieder mit Gesang etwas machen wollte. Vorwiegend ging es darum, die Lieder mit Herz und Gefühl zu singen, also Techniken waren absolut nicht gefragt. Die Liedertexte, die wir gesungen haben, habe ich nicht verstanden, da sie in einer Fremdsprache waren, die wir (die Workshopteilnehmer) nicht kannten. Nun haben wir die Aufgabe bekommen, dass jeder einzelne von uns ein Solo vor den anderen Teilnehmern singt.

Ich habe immer mit anderen gesungen, und wenn ich alleine gesungen habe, dann war es so, daß ich wirklich alleine war, also keine Zuhörer hatte. Ich hatte Angst, pure Angst.

Wir standen im Halbkreis, die Musik spielte die Melodie zu einem Lied, dass wir vorher gemeinsam gesungen haben, und nun sollte jeder vortreten, und sein Solo vortragen. Es gab keine bestimmte Reihenfolge, jeder der soweit war, ging hinaus, sang sein Solo und gesellte sich wieder zu den anderen.

Ich sah den ersten zu, die sich dieser Herausforderung stellten und währenddessen dachte ich mir, ich darf keine Angst haben jetzt nicht, denn sonst bekomme ich keinen Ton heraus. Und ich bemerkte, dass ich mich immer mehr verkrampfte.

Also erinnerte ich mich daran, dass alles seine Berechtigung hat was existiert, und gab mir die Erlaubnis, dass auch die Angst da sein darf. Das lies mich vor die anderen vortreten und bereit zu stehen, für meinen Soloeinsatz. Ich dachte mir, ich bekomme keinen Ton heraus, aber ich ließ alles zu, was sich gerade in mir abspielte. Ich stand da vorne vor gut ein Dutzend Menschen, die ich gerade erst kennengelernt habe, die mir keineswegs vertraut waren, ich zitterte am ganzen Körper und wiegte mich zur Melodie und begann zu singen. Und ich war selbst überrascht, was da aus mir herauskam, und es kam mit einer Leichtigkeit und einer Stärke heraus, die ich niemals für möglich gehalten habe. Aber nicht nur ich war positiv überrascht, sondern auch die anderen.

Es hat in mir etwas freigesetzt, dass ich in der Theorie nie erfassen konnte. Sich in einem Seins-Zustand zu spüren, voll authentisch zu sein, setzt ungemein viel Stärke und Lebendigkeit frei, ohne aktiv etwas tun zu müssen, sondern aus einer passiven Wachheit heraus.

Und nach wie vor gibt es Situationen in meinem Leben, in denen ich die Angst im vollen Ausmaß spüre, doch ich habe keine Angst mehr vor der Angst, denn ich weiß, dass ich damit umgehen kann.

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Nö, ich wills einfach nicht, daher tu ich was dagegen. Wenn alles sein "darf" bzw. ich keinen Drang zur Veränderung habe, wird sich auch nicht viel ändern.

Woher soll denn deiner Meinung nach die Veränderung kommen?

Sicher...beides ist möglich.

Ich halte allerdings den Prozentsatz der Veränderung bei Passivität für recht gering und zufällig. Und wenn sich etwas zufällig verändern kann, geht es meist erst recht aktiv.

Bloß soll es nicht bei diesem Akzeptieren bleiben, wenn das heißt, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, was passiert. Die Akzeptanz hat für mich die Funktion, dass man sich nicht bei der Veränderung selbst behindert, da man bewusst oder unbewusst meint, gar kein Problem zu haben.

Was passiert denn deiner Meinung nach, wenn man sein Problem akzeptiert und dann nichts mehr tut? Beschreib es doch mal konkret an einer praktischen Erfahrung, wie sich das Problem dann gelöst hat.

Bei manchen Problemen führt aber die Akzeptanz genau zu der aktiven Veränderung die du forderst.

Nimm z.B. Ängste her (und ich habe meinen ursprünglichen Post ja auf Approach Anxiety zugeschnitten).

Jede Angst wird davon genährt, dass man an Situationen denkt, in denen man die Angst empfindet, dass man an die Konsequenzen der Angst denkt und daran was alles Schreckliches passieren kann. Dies führt dazu, Situationen in denen man die Angst empfinden könnte zu umgehen. (Vermeidungsverhalten)

Akzeptiere ich meine Angst, und sage mir auch, dass ich ich mich in jeder Situation, in der ich diese Angst empfinde akzeptiere, dann eliminiere ich den Druck, der diese Angst auf mich ausübt, quasi die Angst davor diese Angst zu empfinden.

So kann ich mich (aktiv) in Situationen begeben, die ich zuvor vermieden hätte.

Ich kann dir auch gerne ein praktisches Beispiel geben: mich. Solange ich zurückdenken kann habe ich immer die Angst gehabt in eine Situation zu kommen in der ich nicht weis, was ich mit einem Mädl sprechen soll (peinliches Schweigen). Diese Angst war so enorm groß, dass ich beim Weggehen bis vor einer Woche praktisch noch nie ein Mädchen angesprochen habe, nur aus Angst in so eine Situation zu geraten. Wenn ich zufällig in ein Gespräch geraten bin, hat mich die Angst so blockiert, dass ich wirklich nicht gewusst habe, über was ich sprechen soll.

Dein Approach dieses Problem zu lösen wäre nun wahrscheinlich ein Buch über Kommunikation zu lesen, sich im Forum Themen anzusehen, über die man reden kann, Opener und Routinen zu lernen oder irgendwelche anderen Dinge, um die Kommunikation zu verbessern.

Nun, das habe ich am Anfang auch gemacht, es hat aber herzlich wenig gebracht, weil die Angst davon nicht weggegangen ist. Ganz im Gegenteil. Durch die ständige Beschäftigung mit dem Thema, die ständige Konfrontation mit "ich habe einen Mangel der beseitigt werden muss" ist das Problem noch viel schlimmer geworden.

Jetzt sage ich mir: "Ok, ich habe diese Angst, sie ist ein Teil von mir und ich akzeptiere mich mit ihr. Ich akzeptiere mich, auch wenn ich wirklich in so eine Situation gelange, ich akzeptiere mich, auch wenn das Schweigen auftritt, auch dann wenn sich das Mädchen deswegen von mir abwendet, auch wenn sie sich denkt warum der Spinner so wenig spricht ..." Das nimmt so viel Druck, und die ganze Schwere der Angst.

Resultat: Bei den letzten beiden Malen ausgehen habe ich insgesamt sechs Frauen angesprochen, und das eigentlich ohne viel Druck oder Überwindung. Mit einer von ihnen habe ich geschlafen (das nur als nettes Detail am Rande *gg*)

Das passive Akzeptieren hat also eine aktive Veränderung herbeigeführt, und das ganz ohne Verdrängen oder Ignorieren des Problems, was du ja teilweise als Gegenargument eingebracht hast.

Ich hoffe du verstehst jetzt was ich meine.

Mfg

Der schwarze Kater

bearbeitet von El Gato Negro

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Das war das, was ich mit dem Unterschied zwischen dem eigentlichen, tatsächlichen Problem und der Projektion des Problems meinte.

Wenn ich das richtig interpretiere, dann war dein Problem, Gazelle, offenbar nicht, dass du nicht alleine vorsingen konntest, sondern dass du dich verkrampft hast, sobald du in eine solche Situation gekommen bist. Und dein Problem, El Gato Negro, war nicht, dass du nicht wusstest, was du sagen solltest, sondern dass du dich auch verkrampft hast.

Insofern habt ihr beide aktiv über das Problem - die Verkrampfung - nachgedacht und herausgefunden, wie man es bekämpft: Die Verkrampfung zu lösen. Was danach kommt, der passive Zustand, hat ja nichts mehr mit der Problemüberwindung zu tun, sondern es war damit bereits überwunden.

Was aber nun, wenn das Problem nicht die bloße Verkrampfung, sondern irgendwas anderes ist? Du bist ja dann möglicherweise schon entspannt, also kannst du dich nicht entspannen, um eine Veränderung/Besserung des Problems hervorzurufen. Würde diese Entspannung zwangsläufig zur Lösung des Problems führen, wäre es ja bereits weg. Ist aber halt nicht so bei allen Problemen...

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Was aber nun, wenn das Problem nicht die bloße Verkrampfung, sondern irgendwas anderes ist? Du bist ja dann möglicherweise schon entspannt, also kannst du dich nicht entspannen, um eine Veränderung/Besserung des Problems hervorzurufen. Würde diese Entspannung zwangsläufig zur Lösung des Problems führen, wäre es ja bereits weg. Ist aber halt nicht so bei allen Problemen...

Kannst Du ein praktisches Beispiel dazu nennen?

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Schau dich nur mal um.

Hier nur mal ein paar Überschriften aus dem Beginnersbereich:

- Probleme beim Set halten

- Attraktion aufrechterhalten?

- Werd nicht schlau aus ihr...

- Eskalation Timing

- (HELP NEEDED) Wenn sich im Leben unzufriedenheit breitmacht...

Sind alles Probleme, die sich durch bloße Akzeptanz (ja, Voraussetzung ists trotzdem) nicht lösen (müssen).

Wenn jemand Probleme hat, das Set/die Attraktion zu halten, muss das nicht an einer Verkrampfung liegen. Ebenso wenn jemand es nicht schafft, zu eskalieren oder wenn jemand "aus ihr nicht schlau wird" oder Unzufrieden mit seinem Leben ist.

Bei AA das gleiche Spiel: Die Ursache muss nicht lediglich eine Verkrampfung des Selbst sein. Möglich sind auch Selbstwertzweifel oder dass man tatsächlich nicht weiß, was man sagen soll oder gar was man mit einer Frau anfangen soll oder Angst vor dem Erfolg oder oder oder...

Der erste Schritt ist jetzt natürlich, das Problem als solches zu akzeptieren. Nach meinem Verständnis Voraussetzung, um daran zu arbeiten.

Nun aber das Problem zu reframen, sodass es plötzlich kein Problem mehr ist, kann kaum gut gehen. Das ist für negative Mindsets in Ordnung, aber nicht für tatsächliche Probleme. Es hat auch nichts mehr mit Akzeptanz eines Problems zu tun, wenn man plötzlich verleugnet, dass es ein Problem sei.

Sonst könnte man ja jedes Problem auf die Weise anpacken und in der Vorstellung ausblenden.

Problem gelöst? Nein, lediglich deine Standards auf ein Minimalmaß gesenkt.

Daher auch vorhin das Beispiel mit "zu wenig Geld". Stell dir eine Situation vor, in der du am Existenzminimum schrammst. Situation akzeptieren und aktiv an einer Besserung arbeiten oder Situation "akzeptieren" und damit meinen, es sei kein Problem mehr, da man ja jederzeit damit zurecht kommt?

Vorhin war die Rede davon, dass es schlecht ist, wenn ein Problem nicht sein darf. Nun...diese scheinbare Akzeptanz hat erschreckend viel von diesem Mindset. "Das Problem darf nicht (Problem) sein, ich muss mit allem zurecht kommen." *

Ist das die Entspannung und dieses Wegfallen der Last, wovon du sprachst, wenn man plötzlich mit allem zurecht kommen muss, da nichts und niemand mehr ein Problem für einen darstellen darf?

Was ist, wenn du dich schlecht fühlst, aufgrund eines tatsächlichen Problems? Denkst du, du kannst dieses Gefühl ausblenden, wenn du oberflächlich arbeitest und das Problem als solches ausblendest und als Eigenschaft reframest? Verleugnest du damit nicht deine eigenen Werte?

*Anm: Diese Verbindung zwischen diesem Mindset und eurem ziehe ich, da ihr davon redet, dass das Problem durch die Akzeptanz verschwinde, da das Problem ohne Bewertung, also neutral, angesehen werde, ...

Damit bezieht sich die Akzeptanz nicht mehr auf den Seins-Zustand des Problems(negative Bewertung des Problems, nicht zwingend deinerselbst), sondern auf einen wünschenswerten Zustand(kein Problem mehr, da als neutral angesehen).

bearbeitet von goldenbug

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Schau dich nur mal um.

Hier nur mal ein paar Überschriften aus dem Beginnersbereich:

- Probleme beim Set halten

- Attraktion aufrechterhalten?

- Werd nicht schlau aus ihr...

- Eskalation Timing

- (HELP NEEDED) Wenn sich im Leben unzufriedenheit breitmacht...

Sind alles Probleme, die sich durch bloße Akzeptanz (ja, Voraussetzung ists trotzdem) nicht lösen (müssen).

Wenn jemand Probleme hat, das Set/die Attraktion zu halten, muss das nicht an einer Verkrampfung liegen. Ebenso wenn jemand es nicht schafft, zu eskalieren oder wenn jemand "aus ihr nicht schlau wird" oder Unzufrieden mit seinem Leben ist.

Bei AA das gleiche Spiel: Die Ursache muss nicht lediglich eine Verkrampfung des Selbst sein. Möglich sind auch Selbstwertzweifel oder dass man tatsächlich nicht weiß, was man sagen soll oder gar was man mit einer Frau anfangen soll oder Angst vor dem Erfolg oder oder oder...

Der erste Schritt ist jetzt natürlich, das Problem als solches zu akzeptieren. Nach meinem Verständnis Voraussetzung, um daran zu arbeiten.

Die Voraussetzung (Akzeptanz) ist eine Grundlage, eine Basis auf die man dann aufbaut. Zum einem verändert sich etwas, nämlich dass man entspannter und gelassener die Dinge betrachtet. Zum anderen erhältst Du einen Überblick auf alles was Du bist, und kannst dann aktiv verändern, was immer Du verändern willst.

Wenn Du jetzt nicht gut bist im Aufrechterhalten von Attraktion, dann kannst Du es lernen.

Es ist halt nur ein Unterschied, ob Du glaubst, dass Dein Leben davon abhängt, wenn Du jetzt Attraktion nicht aufrechterhalten kannst, und Dich selbst dafür runter machst, weil Du es noch nicht kannst oder ob Du merkst, dass es zwar eine Schwäche von Dir ist, Du aber entspannt daran arbeiten kannst, und Du weißt, dass es dafür viele andere Eigenschaften an Dir gibt, die Du gut kannst.

Ich schätze Du weißt auch nicht was für eine große Wirkung negative Mindsets haben. Selbstzweifel sind immer mit Anspannung und Verkrampfung verbunden.

Solange man nur noch das Problem sieht, und nichts anderes mehr, ist man begrenzt. Öffnet sich das Blickfeld und sieht man alles in Relation zu allem, dann können sich auch mehr Lösungsvarianten zu erkennen geben.

Jeder Mensch ist zu Veränderung bereit, um glücklich und zufrieden zu sein.

Probleme stellen immer eine Herausforderung dar. Es gibt Probleme, die man selbst lösen kann, es gibt Probleme, die man nur gemeinsam lösen kann, und es gibt Probleme, die man vorerst noch nicht lösen kann.

bearbeitet von Gazelle

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Schau dich nur mal um.

Hier nur mal ein paar Überschriften aus dem Beginnersbereich:

- Probleme beim Set halten

- Attraktion aufrechterhalten?

- Werd nicht schlau aus ihr...

- Eskalation Timing

- (HELP NEEDED) Wenn sich im Leben unzufriedenheit breitmacht...

Lieber Goldenburg,

ich würd diese Dinge nicht als Probleme sehen, (bis auf das Ding mit der Unzufriedenheit natürlich) sondern als Fähigkeiten, die man, wie das Gazelle schon gesagt hat, natürlich erlernen muss. Ich muss es lernen das Set zu halten, ich muss es lernen Attraktion aufrechtzuerhalten, Ich kann (oder auch nicht) es lernen aus Frauen schlau zu werden (ähh, nö, das kann man eigentlich definitiv nicht lernen *gg*) usw. Hier ist es klar, dass man solche Dinge nicht dadurch auflösen kann, sie zu akzeptieren, genau so wenig wie man Spanisch lernt, in dem man akzeptiert, dass man es nicht kann.

Die Probleme die ich meine, und die man sehr wohl durch Akzeptanz auflösen, oder zumindest lindern kann sind die, die du mit dir selbst hast, wo du mit irgendeiner Eigenschaft von dir unzufrieden bist (ich bin so hässlich). Andere Beispiele haben Gazelle und ich ja im Laufe unsrer Konversation genügend gebracht.

Bei AA das gleiche Spiel: Die Ursache muss nicht lediglich eine Verkrampfung des Selbst sein. Möglich sind auch Selbstwertzweifel oder dass man tatsächlich nicht weiß, was man sagen soll oder gar was man mit einer Frau anfangen soll oder Angst vor dem Erfolg oder oder oder...

Der erste Schritt ist jetzt natürlich, das Problem als solches zu akzeptieren. Nach meinem Verständnis Voraussetzung, um daran zu arbeiten.

Selbstwertzweifel haben ihren Ursprung oft darin, dass man mit irgendeiner oder mehrerer seiner Eigenschaften so unzufrieden ist, dass man sie beinahe als seine einzigen Eigenschaften wahrnimmt und die anderen, guten nicht mehr sieht. Oder, dass man meint für irgendwas zu ... zu sein. ==> Lösung, siehe El Gato Negros Post über Selbstakzeptanz :-o

Zum Rest dieses Absatzes hab ich dir schon recht gegeben, natürlich soll man danach am Problem arbeiten.

Nun aber das Problem zu reframen, sodass es plötzlich kein Problem mehr ist, kann kam gut gehen. Das ist für negative Mindsets in Ordnung, aber nicht für tatsächliche Probleme. Es hat auch nichts mehr mit Akzeptanz eines Problems zu tun, wenn man plötzlich verleugnet, dass es ein Problem sei.

Sonst könnte man ja jedes Problem auf die Weise anpacken und in der Vorstellung ausblenden.

Problem gelöst? Nein, lediglich deine Standards auf ein Minimalmaß gesenkt.

Niemand will, dass du dein Problem verleugnest, ganz im Gegenteil. Du sagst ja sogar: "ich habe dieses Problem, es ist da, aber ich akzeptiere mich damit" Mein Argument, nicht mehr so oft an das Problem zu denken habe ich in dem Zusammenhang gemeint, dass du dich nicht die ganze Zeit daran denkst, was alles passieren könnte. (Beispiel: einer hat Angst vorm Abgewiesen werden und denkt, sobald er eine Frau sieht, die er ansprechen will die ganze Zeit nur daran wie sie ihn wüst schimpfend in die Wüste schickt)

Anstatt dich darauf zu konzentrieren, siehst du durch die Akzeptanz deines Problems auch deine ganzen anderen Eigenschaften.

Lieber Goldenbug, ich habe irgendwie die Vermutung, dass ich dich damit wieder nicht zufriedenstellen konnte, und dass wir auch nach einem Jahr Diskussionszeit wahrscheinlich noch nicht auf einem grünen Ast wären. Darum ist dies mein letzter Beitrag, den ich zu diesem Thema schreibe. Ich bitte darum, mir das nicht als Unhöflichkeit auszulegen, aber wie gesagt, wir kommen irgendwie nicht auf einen Punkt. Nur soviel noch: für mich und meine AA hat's geholfen bzw. hilft weiterhin, und ich wäre froh, wenn es auch anderen hilft. Und es soll ausdrücklich keine Alternative sein, die Füße hochzulagern und nicht mehr an sich selbst zu arbeiten.

Alles Gute

El Gato Negro

bearbeitet von El Gato Negro

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