Wie bekomme ich mich zurück?

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Liebe Menschen,

ich beschäftige mich derzeit mit den Aussagen, die meine Mutter nun schon oft und immer aus tiefster Überzeugung hervorgebracht hat, die mich tief erschüttern und treffen und von denen ich doch nicht weiß, wie ich sie handhaben soll.

Ich bin mir nicht sicher, ob es einfach mütterliche Idealisierung ihres Kindes ist, oder ob wirklich was daran ist.

Es fängt mit der Geburt an. Diese Geschichte habe ich schon oft gehört von ihr und auch meinem Vater und meiner Patentante. Ich war eine Wassergeburt und als ich auf die Welt kam, habe ich nicht gebrüllt, sondern viel mehr gelächelt mit offenen Augen den Raum und die Anwesenden angeschaut, was alle sehr faszinierend fanden. Sie sagte, es sei klar, dass ich eine "weit entwickelte Seele" hatte.

Ich erinnere mich leider nicht daran, aber finde es natürlich spannend.

Zum anderen war ich bis zu meinem 9. Lebensjahr ein wahnsinnig aktives, freches, lebensfrohes Mädchen, ständig auf Achse, wagemutig. Ich bin auf sämtliche Bäume geklettert, war den ganzen Tag draußen und unterwegs, auf dem Fahrrad, auf Inline Skates, mit dem Roller oder barfuß im Bach um Staudämme zu bauen. Meine Mutter hat gesagt, dass sie vollstes Vertrauen in mich und mein Körpergefühl hatte und sich immer sicher war "dieses Kind kennt seinen Weg und weiß die Dinge einzuschätzen". Und so hatte sie keine Bedenken, egal wie hoch der Baum war. Zurecht.

Doch danach hörte es auf. Ich verlor mein Körpergefühl, meine Offenheit, meine Hingabe und mein Vertrauen, zog mich zurück, erlernte Ironie und Sarkasmus, isolierte mich selbst und ließ niemanden mehr wahrhaftig an mir teilhaben. "Wo sind die Ausstrahlung und dein Leuchten hin?" hat sie schon oft gefragt und mich dabei so fragend und offen angeschaut, dass mir ganz unwohl wurde.

Kann es sein, dass ich "mich" an einem gewissen Punkt, z.B durch ein einschneidendes Erlebnis, "verloren habe"? Ich möchte auch nicht alten Zeiten hinterher trauern, sondern einen Weg zu mir finden.

Wie bekomme ich mich wieder zurück und wie löse ich die Barrieren, die ich errichtet habe? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich das mit Affirmationen und Grenzüberschreitungen nur bedingt hinbekomme und mir noch ein Instrument fehlt.

Liebste Grüße

Layura

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Gast CunninLynguist

Hi Layura,

leider kann ich dir hier auch kein Wundermittel mitteilen, da ich mich in dem Bereich Psychologie wenig auskenne. Aber ich kann dir schreiben, was ich denke, wenn ich dein Problem lese.

Ist das, was du beschreibst, nicht ein völlig normaler Vorgang, der bei den meisten von uns abläuft. Jedes Kind kommt doch zunächst unbeschwert auf die Welt. Offen, will alles entdecken, neues lernen. Kinder lachen viel, freuen sich, sind "simpel" zu begeistern. Kinder sind im allgemeinen auch nicht sarkastisch. Du scheinst ein besonders offenes, liebes Exemplar gewesen zu sein. Besonders fröhlich, eine besondere Ausstrahlung. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt lernen wir auch die andere Seite in uns Menschen kennen. Sei es im Kindergarten, wenn schon die ersten Grundzüge von Mobbing zum Tragen kommen. Sei es durch schlechte Erfahrungen an uns selbst. Oder durch Eindrücke, die wir quasi im Alltag erleben. Etwas, dass wir im Fernsehen mitbekommen oder ein Erlebnis in der U-Bahn. Oder in der Familie.

Die Reaktion und Entwicklung hierauf ist sicherlich bei jedem anders, zumal jeder eine eigene Entwicklung durchläuft. Der eine gehört aktiv zu den Mobbern im Kindergarten, fühlt sich stark. Der andere wird gemobbt, zieht sich in sich selbst zurück. Wieder ein anderer erlebt etwas oder mehrere Dinge, die ihn verstören. Unterbewusst bricht vielleicht etwas in seinem Weltbild zusammen, welches er sich bis dahin aufgebaut hat. Hiermit meine ich nicht unbedingt ein bestimmtes, schreckliches Erlebnis. Sondern vielmehr einen Wesenszug dieser Welt, den das kleine Mädchen oder der kleine Junge irgendwann kennenlernt. Vielleicht (nur ein Beispiel - keine Ferndiagnose!) hast du irgendwann mal herausgefunden, dass Offenheit und Neugierde ausgenutzt werden können. Die Reaktion darauf - ein Zurückziehen, welches zwar nicht ausgenutzt wird, aber doch eine gewisse Abschottung mit sich bringt.

Layura, ich denke in deiner Vergangenheit herumzuwühlen ist nicht sinnvoll. Wahrscheinlich wirst du nie herausfinden, warum du so bist wie du bist. Akzeptiere dich erstmal. Akzeptiere, dass du wie jeder andere Mensch auf der Welt eine Entwicklung durchlaufen hast. Jeder war mal als Kind unbeschwert. Selbst die traurigen Alkoholiker, die in der U-Bahn sich wegdrehende Köpfe hervorrufen, waren einmal kleine Kinder, die nichts anderes wollten als spielen, Toben und Träume haben.

Du allerdingst hast etwas in dir erkannt - etwas in deiner Persönlichkeit, dass noch nicht gestorben zu sein scheint, denn du glaubst noch daran (klingt zumindest so). Ich tippe einfach mal ins blaue, dass du dich noch nicht völlig selbst akzeptiert hast. Wohin du dich entwickelt hast und dass es toll ist, wie du jetzt bist. Ich kann dir nur raten - gib dir Zeit. Du hast ein Bewusstsein für etwas, was kaum ein anderer hat. Akzeptiere, dass du nie wieder so frei und offen sein wirst, wie als kleines Mädchen damals, aber vergiss auch nicht das Funkeln in deiner Seele. Gib dir Zeit, allein durch dieses Bewusstsein wirst du dich langsam wieder dorthin entwickeln. Setzt dich nicht unter Druck.

Viel Glück,

CunninLynguist

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Gast Lady

Hi Layura,

Ich persönlich finde, dass du dich für deine 17 Jahre zu sehr unter Druck setzt. In sehr vielen Bereichen und dann auch noch in allen auf einmal.

Du willst das Optimum an sozialen Kontakten, die tollsten der tollen Männer kennenlernen, die selbstbewusste Meisterin in allen Lebenslagen sein, schön, strahlend und leuchtend durch die Welt hüpfen, deine "Persönlichkeit entwickeln" bis zum Gehtnichtmehr, Leistung erbringen.....

Moment, wo hatten wir das noch gleich?

Ach ja, genau:

als ich auf die Welt kam, habe ich nicht gebrüllt, sondern viel mehr gelächelt mit offenen Augen den Raum und die Anwesenden angeschaut, was alle sehr faszinierend fanden. Sie sagte, es sei klar, dass ich eine "weit entwickelte Seele" hatte.
Meine Mutter hat gesagt, dass sie vollstes Vertrauen in mich und mein Körpergefühl hatte und sich immer sicher war "dieses Kind kennt seinen Weg und weiß die Dinge einzuschätzen".

Kein Wunder, wenn du schon als Baby eine "weit entwickelte Seele" haben musstest die alle fasziniert, wenn du als Kind bereits vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten entgegengebracht bekamst. Im Übrigen ist es klar dass solche Kinder sich weniger verletzen und weniger Fehler machen. Sie erlauben es sich nämlich schlichtweg nicht. Wie sollten sie auch, würden sie doch dann das volle Vertrauen enttäuschen und plötzlich gar nicht mehr so faszinierend sein. Nimm als Beispiel den Inlineskater der mit Helm, Arm-und Knieschützern unterwegs ist und vergleiche ihn mit dem der ohne diese Sicherheiten auskommt. Letzterer wird weniger stürzen.

Aber Kinder müssen stürzen, sie müssen erkennen dass sie die Welt nicht beherrschen, dass sie nicht allmächtig und zu allem fähig sind. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Umso schlimmer nimmt dieser Schritt die Kinder mit, die nicht darauf vorbereitet wurden.

Viele Menschen neigen dazu die Kindheit zu idealisieren und wollen plötzlich Muster erkennen zu denen sie gerne zurückkehren wollen.

Leider sehen sie oft aus ihrer erwachsenen Sicht die Dinge verklärt und wollen Muster reaktivieren, die es wahrscheinlich nie so gegeben hat.

Layura, du bist fast erwachsen und das ist auch gut so. Sieh die Dinge, sieh dich selbst, sieh die Welt realistisch und versuche das Beste daraus zu machen. Aber höre auf dich dermassen unter Druck zu setzen. Niemand erwartet von dir, das strahlende Wunderkind zu sein, dem kein Baum und kein Fluss, bzw. kein Versagen und keine Zurückweisung etwas anhaben kann. Versuche dem Kind in dir, das begreiflich zu machen, damit es aufhören kann, dich anzutreiben fehlerlos zu sein.

bearbeitet von Lady

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Ich verlor mein Körpergefühl, meine Offenheit, meine Hingabe und mein Vertrauen, zog mich zurück, erlernte Ironie und Sarkasmus, isolierte mich selbst und ließ niemanden mehr wahrhaftig an mir teilhaben.

Wie bekomme ich mich wieder zurück und wie löse ich die Barrieren, die ich errichtet habe?

Liebe Layura,

es ist ganz normal, dass man sich scheinbar selbst verliert. Dafür gibt es vielerlei Gründe, wir benötigen den Versuch und Irrtum um uns weiterzuentwickeln, und da kommt es unweigerlich dazu, dass man sich von sich selbst entfernt.

Du kannst Dich in Wirklichkeit nicht verlieren, denn das was Dich ausmacht ist einzigartig in Dir verankert. Du hast lediglich vergessen, dass es Teile von Dir gibt, die Dich lebendig machen. Du hast einfach gewisse Qualitäten von Dir vernachlässigt.

Gib diesen Qualitäten wieder mehr Raum in Deinem Leben!

Du weißt schon sehr genau, welche Bereiche das betrifft. Versuche nicht zusehr, dies vom Kopf her zu steuern, sondern achte mehr auf Dein Gefühl. Wie spürt sich für Dich in Deinem Körper Offenheit an, wie fühlst Du Hingabe und wie empfindest Du Vertrauen. Es sind Dinge, die Du kennst, Du hast nur den Zugang zu ihnen ein wenig verloren und Du wirst Dich wieder daran erinnern.

Verlorenheit und Getrenntsein ist ein Produkt des Verstandes. Du bist in dieser Welt eingebunden und bist mit anderen Menschen verbunden.

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Hi Layura,

Ich persönlich finde, dass du dich für deine 17 Jahre zu sehr unter Druck setzt. In sehr vielen Bereichen und das dann auch noch in allen auf einmal.

Du willst das Optimum an sozialen Kontakten, die tollsten der tollen Männer kennenlernen, die selbstbewusste Meisterin in allen Lebenslagen sein, schön, strahlend und leuchtend durch die Welt hüpfen, deine "Persönlichkeit entwickeln" bis zum Gehtnichtmehr, Leistung erbringen.....

Ja, klar. Wer will das denn nicht? Es ist nicht so, dass ich 24/7 mit meiner Liste durch die Gegend renne und krampfhaft versuche die Häkchen endlich machen zu können. Es tönt in meinen Ohren wie ein übertriebener Vorwurf, was ich nicht nachvollziehen kann.

Kein Wunder, wenn du schon als Baby eine "weit entwickelte Seele" haben musstest die alle fasziniert, wenn du als Kind bereits vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten entgegengebracht bekamst. Im Übrigen ist es klar dass solche Kinder sich weniger verletzen und weniger Fehler machen. Sie erlauben es sich nämlich schlichtweg nicht. Wie sollten sie auch, würden sie doch dann das volle Vertrauen enttäuschen und plötzlich gar nicht mehr so faszinierend sein. Nimm als Beispiel den Inlineskater der mit Helm, Arm-und Knieschützern unterwegs ist und vergleiche ihn mit dem der ohne diese Sicherheiten auskommt. Letzterer wird weniger stürzen.

Aber Kinder müssen stürzen, sie müssen erkennen dass sie die Welt nicht beherrschen, dass sie nicht allmächtig und zu allem fähig sind. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Umso schlimmer nimmt dieser Schritt die Kinder mit, die nicht darauf vorbereitet wurden.

Ja, ich habe auch schon oft darüber nachgedacht, dass es einfach eine Idealisierung ist, die immer dazu geführt hat, dass ich mich "anders als die anderen Kinder" gefühlt habe, verbunden mit einem ungewöhnlichen Familienleben, dass wirklich nicht als "Normal" bezeichnet werden kann (wir sollten schon als Kinder meditieren, das Haus war voller Buddhas und wir haben Gespräche über Erleuchtung und Mediation geführt...natürlich nicht aussschließlich, aber wir wurden damit groß, es war einfach mal mehr und mal weniger teil unserer Welt, für uns ist das nicht ungewöhnlich oder neu), sonst wären solche Formulierungen nicht gekommen. Ich kann mich aber trotz aller Zweifel nicht mit der Vorstellung anfreunden, dass meine Eltern fanatische Idealisten sind, die in ihrem Wahn gefangen, ein Wunderkind kreieren.

Wenn ich dich richtig verstehe meinst du jedoch lediglich, dass ich unabhängig von alldem was war akzeptieren soll, was ich jetzt in diesem Moment bin und "einfach mal ohne viel Druck laufen lassen", mich von den unterbewusst ständig schreienden Erwartungen an meine Großartigkeit lösen?

Es fällt mir schwer, weil es das einzige beständige Bild ist, was mir von mir gegeben wurde. Ich weiß nicht wer ich bin und wie ich bin und auch wenn ich darüber nachdenke und erfahre, kommt mir nichts Greifbares in den Sinn, was mir irgendeine Art von Sicherheit geben könnte. Ich schaffe es nicht ein positives, jedoch realistisches Bild von mir zu haben und schwanke ständig zwischen den verschiedenen Modellen von "Wunderkindliches Lichtwesen" bis "gewöhnlich, langweilig und verkopft" (natürlich nicht nur Extreme, aber viele verschiedene Versionen) und mal passiert etwas, was das eine Bild bestätigt und mal fühle ich mich wie jemand ganz anderes. Ich bin verwirrt auf der Suche nach "der Wahrheit", die es vermutlich gar nicht gibt. Dort wo meine Mutter die entwickelte Seele sieht, siehst du ein wahnsinnig angespanntes und unter Druck gesetztes Mädchen, worauf merkwürdige Vorstellungen projiziert wurden und das sich weigert zu akzeptieren, was ist und jemand anders sieht wieder etwas anderes. Ich weiß, dass es im Endeffekt nur darauf ankommt, wie ich selbst mich sehe und mit mir umgehe, doch wie gesagt, es fällt mir schwer.

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Ich weiß nicht wer ich bin und wie ich bin und auch wenn ich darüber nachdenke und erfahre, kommt mir nichts Greifbares in den Sinn, was mir irgendeine Art von Sicherheit geben könnte. Ich schaffe es nicht ein positives, jedoch realistisches Bild von mir zu haben und schwanke ständig zwischen den verschiedenen Modellen von "Wunderkindliches Lichtwesen" bis "gewöhnlich, langweilig und verkopft" (natürlich nicht nur Extreme, aber viele verschiedene Versionen) und mal passiert etwas, was das eine Bild bestätigt und mal fühle ich mich wie jemand ganz anderes. Ich bin verwirrt auf der Suche nach "der Wahrheit", die es vermutlich gar nicht gibt. Dort wo meine Mutter die entwickelte Seele sieht, siehst du ein wahnsinnig angespanntes und unter Druck gesetztes Mädchen, worauf merkwürdige Vorstellungen projiziert wurden und das sich weigert zu akzeptieren, was ist und jemand anders sieht wieder etwas anderes. Ich weiß, dass es im Endeffekt nur darauf ankommt, wie ich selbst mich sehe und mit mir umgehe, doch wie gesagt, es fällt mir schwer.

In Wahrheit bist Du all das, was Du hier schreibst.

Das was Du suchst, ist ein verlässliches, beständiges Bild, an dem Du Dich orientieren kannst. Dieses Bild ist die Illusion.

Das Ich ist nicht etwas beständiges, es verändert sich unaufhörlich. Es gibt etwas, was nur Dir eigen ist, was Dich ausmacht. Aber dies wird durch jede neue Erfahrung ergänzt, es wächst.

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Hi Layura,

ich rate dir weniger nachzudenken und dich mehr auf den Moment zu konzetrieren,

mehr Dinge zu tun die dir Spaß machen.

Der Schlüssel zu deiner Selbstfindung liegt in deiner Gefühlswelt,

du aber scheinst dir ein Bild von dir im Kopf kreiieren zu wollen.

Wo du suchst: Vergagenheit, Kindheit, im Kopf.

Wo du es findest: Gegenwart, Du im Jetzt, außerhalb des Kopfes.

Ja, es gibt besondere und kreative Menschen, die schon als Kind alle fasziniert haben.

Doch gerade Kreativität entsteht z.B. nur spontan, je weniger man nachdenkt.

Weißt du also was früher anders war? Kinder denken nicht so viel!

Du setzt dich unter Druck, wieder ein solcher Mensch zu werden. Denn über dieses Bild definierst du dich.

Doch weißt du was? Du bist was du bist - egal als was du dich definierst.

Krass gesagt, du kannst dir noch so oft vorstellen ein rosa Dinosaurier zu sein, und trotzdem bist du wie du bist.

Was du denkst, ändert also gar nichts!

Höre auf dich zu suchen, und du wirst dich finden.

Du kannst dich höchstens kennenlernen, und solltest das auch.

Kennenlernen kannst du dich, indem du aufwachst und möglichst viele Dinge machst, die dir Freude bereiten.

So wie man es mit guten Freunden tut.

Gruß

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Gast Lady
Wenn ich dich richtig verstehe meinst du jedoch lediglich, dass ich unabhängig von alldem was war akzeptieren soll, was ich jetzt in diesem Moment bin und "einfach mal ohne viel Druck laufen lassen", mich von den unterbewusst ständig schreienden Erwartungen an meine Großartigkeit lösen?

Auf den Punkt! Genau das meinte ich.

Das bedeutet nicht dass du nicht versuchen sollst dich bestmöglichst zu entfalten. Sorry, wenn meine Aufzählung deiner Anstrengungen diesbezüglich wie ein Vorwurf rüberkamen. Mit dem Kalibrieren stehe ich leider häufig auf dem Kriegsfuss :blink:

Ich meinte vielmehr, du solltest toleranter mit dir selbst umgehen und dich nicht ständig in allen Bereichen zu Höchstleistungen antreiben. Schon gar nicht in allen Bereichen auf einmal, denn so erreichst du eher das Gegenteil von dem -ohnehin schon Utopischen- das du anstrebst. Viellicht könnte dir eine Prioritätenliste helfen, den Druck ein wenig rauszunehmen?

Teile deine Ziele sowohl in Teilbereiche, wie auch in Teilschritte ein. Dann fügst du sie in einen Zeitplan ein. Kein Wochen-, oder Monats-, sondern ein Jahresplan, über mehrere Jahre. Den wiederum unterteilst du in zeitliche Abschnitte. Jedem Bereich widmest du EINEN Abschnitt. In diesem Bereich widmest du dich EINEM Ziel.

Ich bin überzeugt, dass du staunen wirst, wenn du diesen Plannach geraumer Zeit noch einmal vollständig betrachtest, wieviele Fortschritte du in den Bereichen gemacht hast, die du (noch) ausser Acht gelassen hast und wieviele Bereiche und Ziele dir dann mittlerweile für vernachlässigbar erscheinen.

Ich schaffe es nicht ein positives, jedoch realistisches Bild von mir zu haben und schwanke ständig zwischen den verschiedenen Modellen von "Wunderkindliches Lichtwesen" bis "gewöhnlich, langweilig und verkopft" (natürlich nicht nur Extreme, aber viele verschiedene Versionen) und mal passiert etwas, was das eine Bild bestätigt und mal fühle ich mich wie jemand ganz anderes.

Versuche mal das Ganze wertfrei zu betrachten, wenn du in solche Situationen kommst. "Oha, in dieser Situation vergleiche ich mich wieder mit dem Lichtkind, in dieser mit den langweiligen, verkopften Menschen, soso :wacko: " Es kommt nämlich nicht darauf an, WAS du über dich oder deine Umwelt denkst, es kommt darauf an wieviel Wert du diesen Gedanken beimisst. Erst die Wertung lässt deine Stimmung schwanken und dein Selbstbild in alle mögliche Richtungen driften, erst die Wertung ermöglicht es dass du dich schlecht fühlst. Erinnere dich an die Frage nach dem "Style" und sieh dir die Parallelen an. Kramphaft auf der Suche nach einer "Style-Schublade" der Marke Layura, oder gemütlich schlendernd und betrachtend.

bearbeitet von Lady

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Kann es sein, dass ich "mich" an einem gewissen Punkt, z.B durch ein einschneidendes Erlebnis, "verloren habe"? Ich möchte auch nicht alten Zeiten hinterher trauern, sondern einen Weg zu mir finden.

Ein einschneidendes Erlebnis? Ich vermute, es nennt sich Pubertät.

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Erinnere dich an die Frage nach dem "Style" und sieh dir die Parallelen an. Kramphaft auf der Suche nach einer "Style-Schublade" der Marke Layura, oder gemütlich schlendernd und betrachtend.

Ich weiß nicht, warum ich dieses Krampfhafte so ausstrahle (außer bezüglich des "Selbstbildes", da weiß ich warum)? Es sind einfach nur Dinge die mich beschäftigen und interessieren.

Kann es sein, dass ich "mich" an einem gewissen Punkt, z.B durch ein einschneidendes Erlebnis, "verloren habe"? Ich möchte auch nicht alten Zeiten hinterher trauern, sondern einen Weg zu mir finden.

Ein einschneidendes Erlebnis? Ich vermute, es nennt sich Pubertät.

Sehr hilfreich, ich hoffe du hast dich nicht überanstrengt.

Danke an alle, die Beiträge haben mir enorm weitergeholfen. Ich kann jetzt die ganzen Gedanken rund um die Frage "Wer bin ich, wer war ich und wer bin ich nicht und was ist wahr" sausen lassen und das fühlt sich richtig gut und befreiend an, als ob ein fetter Steinbrocken von meiner ziemlich coolen Seele plumpst -_-

Ich bin ich und jeden Moment ein bisschen anders und das ist vollkommen in Ordnung so. :-D

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Sehr hilfreich, ich hoffe du hast dich nicht überanstrengt.

Nochmal etwas weiter ausgeführt: Für mich hört sich deine Entwicklung wie eine ganz normale Geschichte des Erwachsen werdens an. Dass du dir Gedanken darüber machst, ist völlig normal, aber du unterscheidest dich in dem Punkt wahrscheinlich nicht von anderen Menschen. Da ich dich natürlich nicht kenne, ist das nur eine Vermutung. Ob sie zutrifft, musst du selbst entscheiden.

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