Die Urkräfte des Mannes - Teil 5

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Die Urkräfte des Mannes – Teil 5

Hallo Leute, dies ist der 5. Teil meiner Post-Reihe über die Urkräfte des Mannes. Viel Spass beim Lesen !

Ich hoffe, ihr könnt etwas "mitnehmen" ^_^

Hier sind die Links zu den bisherigen Teilen:

Teil 1 - Einführung:

http://forum.progressive-seduction.com/ind...amp;hl=Archetyp

Teil 2 - Der König:

http://forum.progressive-seduction.com/ind...amp;hl=Archetyp

Teil 3 – Der Krieger:

http://forum.progressive-seduction.com/ind...amp;hl=Archetyp

Teil 4 – Der Magier:

http://forum.progressive-seduction.com/ind...amp;hl=Archetyp

Der positive (reife) Archetyp „Liebhaber“

und seine negativen Schattentypen „Süchtiger“ und „Impotenter“

Wie bei allen anderen Archetypen auch gibt es sowohl positive als auch negative Eigenschaften des Liebhabers.

Man unterscheidet drei Ausprägungen:

1. positiver Archetyp – der reife Liebhaber

Eigenschaften (u.a.):

Libido, fürsorglich, vertraulich, Zuneigung, Hingabe/Hingebung, Wärme, Leidenschaft,

Sensibilität, Verbundenheit, Bedingungslosigkeit, Kraft, Sinnlichkeit,

Einfühlsamkeit/Empathie, Lust und Freude, Spaß

2. aktiver negativer Schattentyp – der Süchtige

Eigenschaften (u.a.):

nicht allein sein können, Abhängigkeit, Manipulation, Missbrauch/Gewalt, Erwartungshaltung,

Gier, Süchte, Perversion, Respektlosigkeit, Sexualität als Ersatz für Selbstwertgefühl,

Untreue/Polygamie, Maßlosigkeit, Erniedrigung

3. passiver negativer Schattentyp – der Impotente

Eigenschaften (u.a.):

Verachtung, Impotenz, Selbstverachtung, Innere Isolation, Rückzug, emotionaler Geiz

träumerisch, Kontrollsucht, depressiv, leblos, kopflastig, liebesunfähig

Jeder Archetyp (König, Krieger, Magier und Liebhaber) hat neben seinen erwachsenen Schattenaspekten,

auch eine Kindform, d.h. eine Form, wie sie sich bei heranwachsenden Jungen zeigt und ins

Erwachsendasein beibehalten wird. Die Übergänge sind dabei fließend. Im Falle des Liebhabers handelt es

sich dabei um das „Ödipales Kind“, das „Muttersöhnchen“ und den „Träumer“.

1. Der reife „Liebhaber“ und das ödipale Kind

1.1 Der positive Archetyp des Liebhabers – erwachsene Form: der reife Liebhaber

Der Liebhaber ist der Archetyp, der uns weg von unserem Ego hin zu den anderen

ausrichtet. Er hält Liebe und Glück zusammen und steht für Sehnsucht, Freude und

Sinnlichkeit. Gäbe es ihn nicht, dann wäre alles, was wir tun, nur Pflicht, dann gebe

es keinen Platz für Gefühle. Wir wäre ohne ihn menschliche Maschinen, die nur

funktionieren. Der Liebhaber ist es nämlich, der die Grenzen überschreitet, Regeln

bricht und dafür sorgt, dass unsere Grenzen, Regelungen und Einschränkungen nicht

zu hart werden. Er sucht die Ekstase, ist aber auch bereit, den Preis dafür zu zahlen.

Lebendig und leidenschaftlich

Der Archetyp des Liebhabers verkörpert ein tiefliegendes Energiemuster von

Lebendigkeit und Leidenschaft. Diese Energieform äußert sich in unseren primären

Trieben nach Sexualität, Nahrung, Wohlbefinden, Fortpflanzung, nach schöpferischer

Anpassung an die Härten des Lebens und einem tiefen Bedürfnis nach Sinnerfüllung.

Empathie gegenüber seiner Umwelt

Dieser Archetyp stellt auch ein Urelement der Seele dar, der ihm ermöglicht,

Empfindsamkeit und Empathie gegenüber seiner Umwelt hervorzubringen. Seine

psychische Funktion ist auf sinnliche Erfahrungen jeglicher Art gerichtet.

Der Liebhaber ist der Teil in uns, der sensibel auf alle Sinneswahrnehmungen reagiert

und nimmt so Farben, Formen, Tönen, Klänge, Tastsinn und Gerüche wahr, genießt

musische (Kunst, Tanz, Musik, etc.) und schöngeistige Fähigkeiten.

Er will körperlich und emotional berührt werden, will alles auskosten und voll und ganz

erleben, pflegt eine gesunde Körperlichkeit und ein Leben sinnlicher Freude ohne

Schamhaftigkeit.

respektvolle Empfindsamkeit

Der Mann, der über einen guten Zugang zu seiner Liebhaberenergie verfügt, begegnet

seiner Arbeit und seinen Mitmenschen mit seinem ästhetischen Bewusstsein, d.h. mit

respektvoller Empfindsamkeit. Die Empathie, sich mit anderen und der Welt eins zu

fühlen, lässt ihn auch den Schmerz anderer empfinden. Dieser Archetyp „denkt“ mit

dem Herzen und „fühlt“ mit dem Kopf. Das bedeutet, er riskiert es zu träumen, sich

seinen Gefühlen hinzugeben und den „Kopf“ auszuschalten. Er ist der Archetyp, der

einen Ausgleich zur „kopflastigen“ Lebensweise der meisten Menschen schafft.

andere Beweggründe für das Handeln

Der Liebhaber tut vieles, was auch die anderen Archetypen tun. Nur die Beweggründe

sind anders. Er läuft nicht, weil er seine Fitness verbessern will, sondern weil er es

genießt, sich in der Natur zu bewegen. Er liest ein Buch, weil er es liebt, mit den

Figuren Abenteuer zu erleben und nicht, um sich weiterzubilden.

Der Liebhaber ist das innere Kind, der kleine Junge in uns, der uns Schabernack treiben

und lachen lässt.

Annehmen der Schattenseiten des Lebens

So wie der Liebhaber uns drängt, uns bis zur Ekstase gehen zu lassen, so empfindet er

auch den Schmerz der danach oft zurückbleibt und uns die Rückkehr in den Alltag nach

einem schönen Erlebnis so schwer werden lässt. Er weiß aber auch, dass dieser Schmerz

unausweichlich ist. Daher kostet er auch diese Seite aus und versucht nicht, sie

loszuwerden. Auch bei anderen negativen Erfahrungen betrachtet er die Empfindungen

liebevoll, weil er weiß, dass sie zu uns gehören. Dadurch hilft er uns, unsere Schattenseiten

und die Schattenseiten der anderen in Liebe anzunehmen und nicht zu verdrängen.

plötzliche Aktivität

Manchmal wird der Liebhaber ganz plötzlich aktiv. Wenn wir z.B. stark gestresst sind,

uns frustriert über etwas ärgern, kommt uns plötzlich ein Gedanke, sehen wir auf einmal

etwas Besonderes, was uns die Schönheit der Schöpfung und unseres Lebens vor Augen

führt und uns geht es gleich viel besser.

Für PUA:

Die plötzliche Aktivität des Liebhabers ist insbesondere beim Sargen enorm wichtig.

Wenn wir schlecht drauf sind, können wir nicht richtig approachen. Wir sind nicht im

State. Ist dies der Fall, haben uns dien anderen Archetypen ganz im Griff. Der

Liebhaber wurde vollends verdrängt. Schaffen wir es nun, in einer solchen Phase, dem

Liebhaber wieder Gehör zu verschaffen, werden wir automatisch ein anderes wesentlich

positiveres Allgemeingefühl bekommen.

durchbricht Teufelskreis negativer Gefühle

Wenn wir uns in einem solchen Teufelskreis der negativen Gefühle befinden, kann

der Liebhaber, wenn wir ihm die Chance geben, diesen Teufelskreis durchbrechen

und uns die Schönheit und Größe zeigen, die uns die Welt zu bieten hat.

Das kann ein Hundebaby sein, spielende Kinder oder ein schönes Bild, das einem ins

Auge fällt. Egal was, man muss dem Liebhaber nur die Chance geben, es zu finden.

Leben im „Hier und Jetzt“

Erst der Liebhaber bringt uns die Lust am Leben. Er schenkt uns die Freude am

„Hier und Jetzt“, ohne Umwege über den Kopf, bringt uns das Bewusstsein und

die Fähigkeit, im Augenblick leben zu können. Durch die Reife des positiven

Liebhabers wären wir in der Lage, uns auf den Überfluss und nicht auf den Mangel zu

fokussieren. Wir würden uns an dem erfreuen, was gerade da ist, auch wenn es noch

so klein sein mag. Wir würden nicht - wie bei den meisten Menschen üblich - auf das

schauen, was wir nicht haben, um zu übersehen, wie schön und wertvoll die Dinge sind,

die wir besitzen.

Aber der Liebhaber weiß natürlich auch, dass es „Besitz“ in Wirklichkeit gar nicht gibt,

da alles vergänglich ist. Daher erfreut er sich an dem, was gerade da ist.

Hier wird also ziemlich deutlich, dass der Liebhaber enorm wichtig für die Meditation

und den Taoismus ist.

Für PUA:

Für einen PUA ist ein starker Liebhaber also unabdingbar, damit er „aus dem Bauch

heraus“ und „im Augenblick“ auf sein Target zugeht, ohne durch seinen Kopf daran

gehindert bzw. eingeschränkt zu werden. Das „Natural Game“ basiert auf einer hohen

positiven (reifen) Liebhaber-Energie.

Liebhaber-Energie beim Tanzen

Wie die Liebhaber-Energie wirkt, wird beim Tanzen deutlich. Wenn du dich deinen

Empfindungen hingibst und mit der Musik lebst, fließt seine Energie. Sobald du aber

deinen Kopf einschaltest, verlierst du viel von der Geschmeidigkeit und Spontaneität.

Nicht selten kommt man sogar aus dem Takt und versagt gänzlich.

Nicht zuletzt deshalb hat ein guter Tänzer bei den Frauen einen guten Stand.

Liebhaber-Energie bei kreativer Tätigkeit

Wenn wir kreativ und künstlerisch tätig sind, ist der Liebhaber in uns aktiv. Es ist

sehr zu empfehlen, etwas Kreatives in seiner Freizeit zu machen, um einen Ausgleich

zum Berufsalltag zu finden.

Für PUA:

Dieser Aspekt ist sehr wichtig, da auf diese Weise der Liebhaber „gepflegt“ und

gestärkt werden kann. Es macht also durchaus sind, etwas Künstlerisches zu tun, um

beim Sargen erfolgreicher zu sein, denn es ist die Liebhaber-Energie, die „das gewisse

Etwas“ ausmacht, das die Frauen so gerne haben.

Was zieht Frauen magisch an? Ein Mann, der im Hier und Jetzt lebt, sein Leben und

die Welt genießt und auf diese Weise äußerst lebendig und unabhängig wirkt.

Liebhaber-Energie beim der täglichen Arbeit

Der Liebhaber sollte auch bei der Arbeit spürbar sein. Leider ist dies in den seltensten

Fällen so. Der Satz „Ich arbeite, um zu leben“ bezieht sich nicht nur auf das Materielle.

Die Arbeit kann uns auch Kraft zum Leben geben. Daher ist es unwahrscheinlich

wichtig, dass man seine Arbeit mit Liebe angeht und aus der Liebhaber-Energie

ausführt.

Angst vor dem Liebhaber

Leider schrecken viele Menschen vor der Energie des Liebhabers zurück, weil er so

schamlos, lustvoll und nicht berechenbar ist. Das äußert sich dann in Neid, Missgunst

und letztendlich sogar Angst. Besonders bei der Sexualität, die fast ausschließlich von

der Liebhaberenergie gespeist wird, kommt dies zutage.

Sexualität

Menschen, die sich wegen ihrer Sexualität schämen, sie unterdrücken oder gar ein

schlechtes Gewissen deswegen haben, verdrängt einen ganz wesentlichen Teil des

Liebhabers, denn der reife Liebhaber, bei dem die positive Energie im Vordergrund

steht, integriert seine Sexualität in sein Leben. Er LEBT sie. Für ihn ist sie ganzheitlich

und nicht nur auf den finalen Orgasmus beschränkt. Er widmet sich mit seiner Liebe

den Träumen und Wünschen seiner Partnerin und sieht den Sexualakt als ein Erlebnis,

das er von Anfang bis Ende genießt und auskostet.

Der Orgasmus ist für ihn nicht zwingend notwendig, da es für ihn auch genauso schön

ist, der Frau zuzusehen, wie sie mit seiner Hilfe zum Höhepunkt kommt, und sie zu

beschützen, wenn sie sich in Ekstase begibt. Er schafft eine schöne Atmosphäre, in der

sich seine Partnerin und er wohl fühlen. Er genießt den Sex im „Hier und Jetzt“ mit all

seinen Sinnen und gemeinsam mit der Partnerin.

Sex ist für ihn etwas Wundervolles zwischen zwei Menschen und nichts, was man

schnell im Finstern erledigt. Es ist für ihn ein körperliches und spirituelles Erlebnis und

kein bloßes „Aneinanderreiben“ der Geschlechtsorgane und Austauschen von

Körperflüssigkeiten.

Einwurf: Liebhaberin-Energie der Frauen

Frauen haben auch ihre Urkräfte bzw. Archetypen. Bei ihnen gibt es auch eine

„Liebhaberin“. Wenn wir eine Frau suchen, die ein hohes Selbstwertgefühl hat und

keine Spielchen mit ihrem Partner treibt, dann muss man sorgfältig darauf achten,

wie reif ihre „Liebhaberin-Energie“ ist.

Der Liebhaber ist sicherlich die Energieform in uns, die man der femininen Essenz

zurechnen kann. Daher ist es doppelt wichtig, bei der Frau hier genau „hinzusehen“.

Liebhaber <-> feminine Essenz

Vieles, was den reifen Liebhaber charakterisiert, trifft auch auf die weibliche Seite

des Menschen (feminine Essenz) zu. Für uns Männer selbst bedeutet dies, dass wir ein

gutes Verhältnis zwischen unseren Archetypen herstellen müssen. Wir können nicht

ausschließlich aus dem Liebhaber heraus agieren, schließlich sind wir keine Frauen,

aber wir müssen den Liebhaber wohldosiert in unser Leben lassen, damit er seine ganze

Kraft und Fülle für uns entwickeln kann.

Die positive Liebhaber-Energie ist auch für maskulin ausgeprägte Männer unglaublich

wichtig.

mitfühlen und mitleiden

Eine andere Facette des Liebhabers ist jener Teil in uns, der uns mit anderen

mitfühlen und mitleiden lässt. Er schenkt uns Hingabe für andere, bringt uns dazu, dass

wir uns um sie sorgen und nicht nur an uns denken.

Abgrenzung zum Archetypen des Magiers

Ein wenig möchte ich über die Abgrenzung des Liebhabers zum Magier berichten,

da dies nicht immer eindeutig voneinander unterschieden werden kann.

Der Liebhaber unterscheidet sich vom Magier an dieser Stelle, indem er den Körper

spürt und alles fühlt, was er von der Außenwelt empfängt. Der Magier hingegen

hört auf den Körper und in den Körper hinein und empfängt die Signale, die das

Unterbewusstsein ihm über den Körper mitteilt.

Der Magier kennt die Rituale und vollführt sie so, dass wir den Hintergrund

spiritueller Geschehnisse spüren und erahnen können. Der Liebhaber hingegen

zelebriert weltliche Dinge, kostet sie durch besondere Achtsamkeit aus und lässt uns

so ihren Wert wirklich schätzen.

1.2 Der positive Archetyp des Liebhabers – kindliche Form: das Ödipale Kind

Diese Form ist energetisch allzu sehr mit der Mutter verknüpft, es mangelt ihm an der

Erfahrung nährender, reifer Männlichkeit. Dieser Mangel kann durch die Abwesenheit

oder das Fehlen einer männlichen Bezugsperson entstehen, was zum „Abdriften“ in die

negativen Schattenformen des erwachsenen Liebhabers führen kann.

Gleichzeitig hat der Junge jedoch Zugang zu den positiven Eigenschaften des

Archetyps: „Er ist leidenschaftlich und kann noch staunen und ist von tiefer

Wertschätzung für das Verbundensein mit seinen seelischen Tiefen, mit seinen

Mitmenschen und mit allen Dingen erfüllt. Er ist warmherzig, offen für Beziehungen

und zärtlich. Seine Erfahrungen der Verbundenheit mit der Mutter lassen die Anfänge

dessen erkennen, was man Spiritualität nennen könnte. Sein Gefühl für das mystische

Einssein und die wechselnde Verflochtenheit aller Dinge entspricht der tiefen Sehnsucht

nach der unendlich nährenden, unendlich guten Mutter.“

(Moore & Gilette, S. 54).

Um die Qualität der Liebhaberenergie leben zu können, muss ein Mann sich von

seiner Mutter trennen, denn tut er dies nicht, wird er versuchen, das Erlebnis, das er als Kind

bei seiner Mutter hatte, bei anderen Frauen zu wiederholen.

2. Der „Süchtige“ und das Muttersöhnchen

aktiv negativer Archetyp des Liebhabers

2.1 Der aktive Schattentyp des Liebhabers – erwachsene Form: der Süchtige

Der süchtige Liebhaber geht in der Ekstase voll auf. Er lebt nicht mehr in dieser Welt,

kann keinerlei Verantwortung mehr übernehmen und ist nicht bereit, Leid anzunehmen.

Er sucht Ablenkung vom Schmerz, will die Schattenseiten nicht mehr sehen und ist

pausenlos auf der Suche nach elektrisierenden Erlebnissen. Er braucht immer mehr

Stimulation von außen, um seine Ekstase zu spüren und muss die Dosis ständig erhöhen.

Als Beispiel sei hier James Dean genannt, der wohl die „Kerze an beiden Enden

abgebrannt hatte.“

Gesellschaft treibt uns zum Süchtigen

Aber auch unsere Gesellschaft, in der alles immer hektischer und kürzer wird, in der

jeder jeden Trend mitmachen muss, die sich ihrerseits immer schneller abwechseln,

treibt uns in den Bann des Süchtigen.

Hast von Ereignis zu Ereignis

Der Genuss bleibt da meist auf der Strecke, da der Süchtige von einem Erlebnis zum

nächsten hetzt, ohne auch nur eines davon richtig auszukosten, da er ständig mit den

Gedanken schon wieder beim nächsten Event ist.

Es klingt bei ihm auch nichts nach. Er spürt seinen Gefühlen nicht nach und nimmt sich

für nichts wirklich Zeit.

Es gibt so viele Situationen, in denen wir aus der Energie des Süchtigen leben, wo wir

die Erlebnisse nicht mehr auskosten, sondern übertreiben, um die Dosis zu erhöhen.

Kaufrausch, übertriebenes Essen und auch die „2,3 Bierchen zuviel“ seien hier als

Beispiel genannt.

Keine Ehrfurcht vor Dingen und Mitmenschen

Der Süchtige konsumiert nur und wird dabei immer gieriger. Er hat keinerlei Ehrfurcht

vor den Dingen und seinen Mitmenschen und benutzt sie alles, um an seine „Dosis“

zu gelangen.

Auch kann sich der Süchtige von nichts trennen, sammelt und bewahrt alles auf.

Er kann auch keine Beziehungen beenden, hat mehrere parallel laufen und hält die

Verhältnisse aufrecht, obwohl er sie gar nicht mehr will.

an schönen Dingen festhalten – Negatives ignorieren

Der Süchtige versucht der Tatsache der Vergänglichkeit zu entgehen, indem schöne

Erlebnisse wiederholt werden, um sie erneut genauso erleben und festhalten zu können.

Er übersieht, dass jede „Wiederholung“ ein eigenes Erlebnis ist, das immer anders

verläuft und nimmt sich damit auch viel von dem, was an Neuem kommen könnte.

Dazu gehören auch Männer, die eine Partnerschaft erhalten wollen, obwohl die Frau

es gar nicht mehr will. Ihr wirklicher Beweggrund ist nicht Liebe sondern die

Beibehaltung des Bestehenden und das Besitzen der Partnerin.

Es gibt noch ein paar spezielle „Varianten“ des Süchtigen. Dabei handelt es sich

u.a.um die folgenden Ausprägungen:

der Sexsüchtige

In seiner Sexualität ist der Süchtige nämlich maß- und zügellos. Entweder muss er

möglichst viele Frauen „flachlegen“ und ist demzufolge ständig auf der Suche nach

Frischfleisch, weil ihm nur das jeweilige „erste Mal“ das Gefühl gibt, dem er hinterher-

läuft. Oder er hat eine feste Beziehung und muss mit ihr ständig neue Sachen ausprobieren

und von einem Orgasmus zum nächsten hetzen.

Für PUA:

An diesem Punkt sei zu erwähnen, dass man genau in sich hineinschauen muss, wenn

man sich als Ziel setzt, eine MLTR zu haben. Mache ich dies, weil ich diese Lebensweise liebe,

weil ich mich nicht einsperren lassen möchte, weil ich frei leben

möchte, oder will ich nur deswegen mehr Frauen haben, weil ich nicht genug kriegen

kann, weil ich was nachholen muss, weil ich süchtig nach Frauen bin …

Entscheidend ist nicht, ob man die Frauen darüber aufklärt. Wichtig ist hingegen der

Grund, wieso ich so leben will. Wenn man diesen Punkt positiv beantworten kann, weil

man aus der reifen Liebhaberenergie lebt, dann ist das auch absolut in Ordnung.

Gefährlich für einen selbst wird es allerdings, wenn der dunkle Liebhaber, der Süchtige,

die Triebfeder für den Wunsch nach einer MLTR ist. Ist dies der Fall, kann das

schon krankhaft Züge annehmen. Der Psychologe bezeichnet dies als „Don-Juan-

Syndrom“.

Der Leidende

Umgekehrt kann sich der süchtige Liebhaber auch in negativen Gefühlen verlieren und

sie endlos ausdehnen. Letztendlich kommt er kaum noch davon weg. Er ist ständig

traurig und benötig ewig, um Abschied zu nehmen.

Der tatsächlich Süchtige

Eine andere Ausprägung des süchtigen Liebhabers sind die wirklich süchtigen Männer,

die dem Alkohol, dem Nikotinkonsum oder härteren Drogen verfallen sind.

Für Außenstehende sind solche Männer offensichtlich süchtig, aber sie sind es auch

ansonsten ständig. Sie werden von ihrer Leidenschaft getrieben und sind keine Männer,

die ihre Leidenschaft erleben.

2.2 Der aktive Schattentyp des Liebhabers – kindliche Form: das Muttersöhnchen

Die Schattenseite mit der aktiven Polarität des Ödipalen Kindes, die sich entwickelt,

wenn die Trennung von der Mutter nicht stattgefunden hat, nennt sich

„das Muttersöhnchen“.

In diesem Fall bleibt die Energie kindlich, naiv, manipulativ und grenzenlos. Nicht der

„Liebhaber“ sondern der „Junge“ spielt hier die Hauptrolle. Dabei handelt es sich um

Männer, die keine Bindungen eingehen können, immer an Muttis Rockzipfel hängen

und die stets wollen, dass für sie gesorgt wird.

Charakteristisch für das Muttersöhnchen ist die Eigenschaft von einer Frau zur nächsten

zu hetzen, denn keine kann ihn zufriedenstellen, da er in Wirklichkeit die große Mutter,

die unsterbliche Göttin sucht. Sterbliche Frauen können dem nicht entsprechen.

3. Der „Impotente“ und der Träumer

passiv negativer Archetyp des Liebhabers

3.1 Der passive Schattentyp des Liebhabers – erwachsene Form: der Impotente

Bei den heutigen Männern kommt dieser Schattentyp viel häufiger als der aktiv passive

Süchtige vor. Im Gegensatz zum „Süchtigen“ hat der Mann im Schatten des

„Impotenten Liebhabers“ gar keine Verbindung zum Archetyp.

Kontrolle ist alles

Der impotente Liebhaber hat Angst, sich gehen zu lassen, empfindet Scham vor

Berührung und kennt keinen Enthusiasmus, denn das Wichtigste für den Impotenten ist

die Beibehaltung der Selbstkontrolle, die er dadurch gefährdet sieht.

Alles muss auf seine Richtigkeit und Anständigkeit überprüft werden und Grenzen

dürfen auf keinen Fall übertreten werden. Darauf muss stets geachtet werden, denn

„was würden denn die anderen sagen“.

Durch ein solches Verhalten ist Spontaneität natürlich nicht möglich, weshalb der

Impotente auch immer steif, unbeweglich und unnatürlich wirkt, meist mit einem

säuerlichen Gesichtsausdruck.

Depressiv und leblos

Das Leben erscheint ihm kalt und leidenschaftslos. Er entfremdet sich von seinen

Freunden, seiner Familie und lebt nach dem Grundsatz „es gibt nichts Neues unter der

Sonne“. Der Impotente lebt in seiner eigenen, grauen Welt, kann sich nicht an der

Schönheit der Schöpfung erfreuen und lebt monoton seinen Alltag, vegetiert dahin und

verfällt letztendlich in Depressionen.

Er vertraut nur auf sein Wissen, lehnt alles ab, was „keinen Sinn“ macht und hat das

Gefühl, dass es nichts gibt, wofür es sich zu leben lohnt. Man erkennt dies daran, dass

der Impotente meist mit einer leidenden oder angespannten Miene herumläuft, vor

Berührungen zurückschreckt und leblos wirkt.

Kleine Oase für reifen Liebhaber

Manchmal gibt es einen kleinen Teil des Lebens, wo der reife Liebhaber walten darf.

Das kann ein Hobby sein oder auch ein Arbeitsbereich in seiner beruflichen Tätigkeit.

Den restlichen Teil seines Lebens verbringt der Impotente dann allerdings ohne Elan.

Unfähigkeit, Berührungen und Nähe zuzulassen

Der reife Liebhaber weiß, dass sowohl Liebe als auch Leid existieren und kann sich

dem auch stellen. Der Impotente hingegen, versucht stets das Leid zu vermeiden und

versucht krampfhaft, immer nur das Schöne zu erleben. Im Umkehrschluss bedeutet

diese große Angst vor dem Leiden allerdings auch, dass er sich der Liebe nie ganz

öffnen kann und immer auf Distanz bleibt. Meistens baut auch er einen schützenden

Panzer um sein verletztes Inneres nicht zeigen zu müssen.

Natürlich leiden auch die Partnerinnen der Männer, die im Schatten des Impotenten

leben, da sie ihn körperlich und emotional berühren will und dies nicht zugelassen

wird.

Unfähigkeit, Liebe weiter zu geben

Wer wie der Impotente keine Liebhaber-Energie spürt, kann auch keine Liebe

weitergeben. Deshalb sind Kinder von Männern, mit geringer oder gar keiner

Liebhaber-Energie besonders arm dran, da sie die Liebe ihres Vaters nie unmittelbar

erleben. Sie werden nie umarmt und können sich nie an ihn anlehnen.

Kopflastige Lebensweise

Der Impotente hat Angst vor Gefühlen und neigt zu einer stark kopflastigen Lebens-

weise.

Vor Situationen, in denen positive oder gar negative Emotionen aufkomme könnten,

läuft er davon und hält sie möglichst kurz, wenn er ihnen nicht entrinnen kann.

Er kann nicht weinen und hat Probleme, Schmerz und Trauer zu empfinden.

Leider leben diese Männer ihren Kindern diese Verhaltensweisen auch noch vor,

wodurch diese dann die Rolle des „gefühllosen Mannes“ verinnerlichen.

Aussprüche wie „Ein Indianer kennt kein Schmerz“ oder „Ein Bube weint nicht“

werden häufig gebraucht, um die Kinder auf die dunkle Seite des impotenten

Liebhabers zu drängen.

Sexualität

Die Sexualität, wenn sie überhaupt da ist, wird nur als etwas Notwendiges betrachtet,

als ob man seine Notdurft verrichtet. Es geht dabei ausschließlich um den

schnellstmöglichen Orgasmus und auch dieser ist meistens nur schnell und

oberflächlich, da der Impotente auch im Bett nicht die Kontrolle abgeben will.

3.2 Der passive Schattentyp des Liebhabers – kindliche Form: der Träumer

Die Schattenseite mit der passiven Polarität des Ödipalen Kindes ist der Träumer.

Der kindliche Träumer wirkt zurückgezogen, abgeschnitten und introvertiert. Er hat

wenig Beziehungen mit seiner Umwelt, was auch die Verhältnisse zum anderen

Geschlecht mit einbezieht. Er zieht es vor, Beziehungen mit Dingen in seiner

Vorstellungskraft zu haben.

Man erkennt ihn daran, dass er einfach nur dasitzt und träumt, während die anderen

Kinder miteinander spielen.

Der Träumer bleibt meistens auch existent, wenn der Junge zum Mann herangewachsen

ist, denn auch als Erwachsener zieht sich ein solcher Mann in eine Traumwelt zurück,

verweigert sich der Realität und lebt nicht mehr in der realen Welt.

Er baut sich Luftschlösser und schwebt von einem tollen „Traum-“Erlebnis zum

nächsten und die realen Probleme werden übersehen oder liegen stets bei anderen.

Die Schattenseiten, das Leid und Unrecht, was in der realen Welt existiert und auch

existieren muss, werden vom „süchtigen Träumer“ einfach ignoriert.

Egal, was es ist, es geht ihn nichts an.

Meistens sind es junge Männer, die diese Seite des Süchtigen leben.

Aufgaben zum Liebhaber:

1. Versuche für den positiven Liebhaber, für den Süchtigen und für den Impotenten jeweils

einen Vertreter zu finden, den du kennst. Beschreibe genau, was dich zu dieser

Einschätzung gebracht hat. Beurteile oder verurteile die Vertreter der negativen Pole

jedoch nicht! Denke stattdessen darüber nach, wodurch sie sich auf der Skala in

Richtung des positiven Liebhabers bewegen könnten.

2. Betrachte deinen inneren Liebhaber. Ist er zu groß oder zu klein? Ist er eher auf der

Seite des Süchtigen oder des Impotenten? Gibt er dir Energie, Lust und Lebensfreude?

3. Erstelle eine Liste mit allem, was du so tust, und wie viel Zeit du für jedes dieser Dinge

aufwendest. Teile die Liste in Dinge, die du gerne tust und solche, die du nicht so gerne

machst. Teile dann jene, die du gerne tust, in solche, die deinen Kopf beschäftigen und

jene, die du spontan, impulsiv, aus dem Bauch heraus und ohne Denken tust.

Betrachte die einzelnen Rubriken und denke darüber nach, was du verändern möchtest.

4. Spüre deinem Umgang mit deinem Körper und deiner Sexualität nach. Suche dir dazu

einen Platz, an dem du alleine und absolut ungestört bist. Nimm dir genügend Zeit!

Beginne bei deiner Kindheit und gehe langsam über deine Jugend bis zum heutigen

Tag.

Damit bin ich mit den Archetypen "durch". Ich möchte aber noch die folgenden Themen hier posten:

1. Rituale

In der Workshop-Reihe, die ich besucht hatte, nahmen wir an diversen Ritualen teil.

Ich werde versuchen, sie so zu beschreiben, dass ihr euch ein Bild von den Kräften machen könnt. Das wird

nicht einfach, daher brauche ich auch euren Willen, die Rituale zu verstehen.

2. Kontaktaufnahme mit den Archetypen

Bisher habe ich die Archetypen vorgestellt. Es macht aber m.E. auch Sinn, ein paar Worte darüber zu verlieren,

wie man mit ihnen Kontakt aufnimmt und wie man das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Archetypen und

zwischen den positiven und negativen Energieformen bekommen kann.

Das ist auch eine ziemlich schwierige Angelegenheit, zu der ich auch eure Bereitschaft benötige, mitzuhelfen.

3. Archetypen und Pickup

Ich habe in den Posts immer wieder Bezug auf Pickup genommen.

In diesem Post möchte ich Denkanstöße geben, wie man mit dem Wissen und mit dem Umgang mit den Archetypen

zu einem besseren Game kommen kann. Auch hier erfinde ich nicht den "Stein des Weisen". Es sind nur Denkanstöße,

die ich geben kann.

Wann ich die Posts ins Forum stelle, weiß ich noch nicht genau. Ich hoffe, dass ich diesmal nicht so lange brauchen werde :-D

LG phoenixada

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