Emotionen statt Logik..

6 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

wie gehabt, Mod, wenn schon ausführlich diskutiert - delete.

Hier ein kleines, aber wichtiges Steinchen für das PU-Mosaik.

Neulich in der Schulung….

ich bin in der Auto-um-Verteilungsbranche, wir bekommen gelegentlich Schulungen.

Als wir auf den neuesten Boliden unseres Programms geschult wurden, mussten wir natürlich die Daten wissen:

0 – 100

kw/Ps

Länge/Breite/Höhe..

usw…

der Trainer fragte uns nach 2 Tagen ab, inwieweit wir das verinnerlicht hatten.

„Herr Tobi, wie machen Sie die Beschleunigung des Boliden dem Kunden schmackhaft?“

Des Teil war schon geil und beschleunigte tierisch, dennoch schaute ich auf meine Unterlagen und

sagte: „ 0 – 100 in 4,7 Sek.“ und grinste, wohlwissend um die Richtigkeit meiner Antwort.

Trainer: „ FALSCH!“

Ich: *WTF*?

Trainer: *an alle* „meine Herren *zeigt auf das Auto*

Das Teil frisst den Asphalt und rotzt ihn hinten wieder raus!!!

Ich: boahh <_<

Alle: boahh :-D

Bildersprache – und plötzlich transportiert ihr Emotionen statt Logik.

Was immer wir erreichen wollen, beruflich oder privat, unsere Sprache ist ein machtvolles

Instrument. Vorausgesetzt wir sind dazu in der Lage, sie entsprechend einzusetzen.

Die schönste Sprache der Welt

Wir haben eine der schönsten Sprachen der Welt. Zugegeben, sie gehört bestimmt nicht zu den

einfachsten, aber gerade das macht sie zu etwas Besonderem: Sie ist unglaublich vielseitig und

abwechslungsreich. Dabei können wir mit ihr sehr kompliziert, aber auch sehr einfach umgehen,

einprägsam oder langweilig....

Werfen wir einen Blick auf unser Sprechverhalten im Privatleben. Ein Freund diskutiert mit seinem

besten Kumpel das letzte Fußballspiel seines Lieblingsvereins. Eine Freundin erzählt ihrer besten

Freundin von dem tollen Wellness-Hotel, in dem sie ihr letztes Wochenende verbracht hat. Ganz

im Gegensatz zu der oft nüchternen und hochtrabenden Sprechweise im Berufsleben, ist hier

unsere Sprache facettenreich und frei von allen Zwängen.

Es entstehen Gefühle, Bilder und Farben.

Es knistert vor Leidenschaft, die sich auf den Gesprächspartner überträgt, ihn für unser

Thema begeistert.

Der Eisberg und die Sprache

Mit unseren Worten und unserem Wirken sprechen wir in unseren Targets stets zwei Ebenen

an. Stellen wir uns hierzu einen schwimmenden Eisberg vor.

Die Ebene über der Wasseroberfläche ist das, was wir vermeintlich sehen, für real und greifbar halten.

Dort oben auf der Spitze des Eisberges tummeln sich Zahlen, Daten und Fakten, nüchterne Sachinformationen.

Doch unter der Wasseroberfläche liegt bekanntlich der mächtigste Teil des Eisberges. Hier,

im Verborgenen, ist die Welt der Bilder, Gefühle, Farben, Träume und Wünsche.

Beide Ebenen beeinflussen unsere Entscheidungen in sehr unterschiedlichem Maße. Die reale

Zahlen-Daten-Fakten-Ebene über den Wellen mit maximal 20%, die verträumte Unterwasserwelt

mit bis zu 80%!

Genau dort liegt der Schlüssel zum Herzen unseres Targets.

Um ihn zu bekommen, müssen viele von uns ihr „verführerisches“ Sprachverhalten grundlegend ändern. Dies ist gleichbedeutend mit dem Sprung ins kalte Wasser. Doch wenn wir ihn wagen und tief in diese Unterwasserwelt eintauchen, werden wir Verborgenes entdecken und Neues mit hinab nehmen.

Die drei Lerntypen

Menschen lernen unterschiedlich, bevorzugen also unterschiedliche Kanäle, über die sie

Informationen und Inhalte aufnehmen. Dabei werden drei Lerntypen unterschieden:

Die/der Auditive,

dessen bevorzugter Kanal das Hören ist.

Die/der Visuelle, der am besten über das Sehen aufnimmt.

Die/der Kinästhet, der anfassen, ausprobieren und fühlen möchte.

Ziel unseres Sprechens ist es daher, alle drei Lerntypen zu erreichen. Dies gelingt uns dann,

wenn wir verbal Bilder und Gefühle transportieren.

Die Bildersprache

Sie ist das Medium, mit dem auch Ihr in der Lage sind, alle drei Lerntypen zu erreichen. Mit ihr

lässt ihr eure Targets an Geschichten und Botschaften teilhaben. Im Kopf entstehen Bilder und

Gefühle. Diese Sprache zu lernen, ist in der Regel nicht leicht, da sie in vielem dem widerspricht,

was uns anerzogen, was wir uns abgeschaut und über Jahre hinweg angewöhnt haben. Nämlich

anständig zu sprechen, sachliche und fachliche Informationen in den Vordergrund unseres

Sprechens zu stellen.

Im ersten Schritt müsst ihr deshalb die Entscheidung treffen, eine neue

Sprache zu lernen, so als würdet Ihr euch entscheiden, einen Englisch- oder Spanischkurs zu

belegen. Nur, wenn ihr es wirklich wollt, werdet Ihr in der Lage sein, diese Sprache zu

erlernen und anzuwenden.

Und, es ist der Beginn des Lernens eines der mächtigsten Werkzeuge in der Verführung.

Im zweiten Schritt werdet ihr euch darüber klar, dass dazu eine Veränderung eures bisherigen

Sprachverhaltens notwendig ist. Denn jede Verhaltensänderung braucht Zeit und wird nicht gleich

nach den ersten Übungseinheiten von Erfolg gekrönt sein.

Im dritten Schritt, beginnt Ihr, mit den entsprechenden Instrumenten zu trainieren. Die Mühe lohnt sich. Mit dieser Art des Sprechens werdet Ihr bei euren Targets einen regelrechten Zuhörzwang auslösen.

Anleitung für eine bildhafte Sprache

Die Bildersprache ist eine auf das Wesentliche reduzierte Sprache. Sie kennt nur kurze und

einfach aufzunehmende Sätze. Kein Satz hat dabei mehr als 10 Worte. Sind es mehr, überlegt

euch, wie Ihr diesen Satz mit einem Punkt teilen können.

Jeder Satz lässt ein Bild vor dem geistigen Auge entstehen. Aneinandergereiht wird daraus ein

Film, bei dem Ihr Regie führt.

Alles passiert in der Gegenwart! Euer Target bekommt dadurch das Gefühl, gerade jetzt live mit

dabei zu sein.

Beispiel: „Vor einigen Tagen ging ich durch die Stadt und wollte die Kaiserstraße überqueren.

Dabei habe ich den Motorradfahrer übersehen, der ziemlich schnell fuhr und mich dabei fast

überfahren hätte. Deshalb plädiere ich dafür, dass die Stadt endlich mehr Fußgängerüberwege

einrichtet…“

Dagegen die Bildersprache:

„Stellt euch vor: Letzte Woche. Ich gehe durch die Stadt.

Komme an die Kaiserstraße. Ich schaue links, schaue rechts – nichts zu sehen. Ich marschiere

los. Plötzlich – ein Motor röhrt, Reifen quietschen. Ich springe im wirklich allerletzten Moment

noch zu Seite. Wissen ihr, wie knapp das war? Und so geht das nicht weiter. Das nächst Mal ist

es vielleicht ein Kind. Dabei reichen schon ein paar weiße Streifen auf der Straße. Richtet doch einfach

mehr Fußgängerüberwege ein!“

Setzt, gerade beim Phonegame und beim Date, so oft es geht, Vergleiche und Metaphern ein.

Damit erreicht Ihr alle drei Lerntypen und zeigt eurem Target Ihren emotionalen Nutzen.

Verwendet bevorzugt Verben und Adjektive. Damit gebt Ihr dem gesprochenen Wort eine

beschreibende Tiefe.

Erzählt nicht nur von einem Lagerfeuer, lasst es auflodern,

indem ihr von dem knisternden Feuer mit seiner wohltuenden Wärme erzählen.

Oder dem chromblitzenden Sportwagen mit seinen nach frischem Leder duftenden Sitzen.

Ihr ladet euer Target nicht zu einem Trip auf die Nordschleife ein, sondern

Ihr sagt:

hey Target…

20832 coole Meter

2 coole Menschen

1 cooler Tag.

Am Sonntag …..

Und so können ihr direkt mit Ihrem Training beginnen:

Übung 1: Tatsachenbericht

Berichtet einem Partner von einem besonderen Erlebnis. Lasst es als Film aufleben,

nutzt Bilder und Gefühle und zeigt eurem Partner eure Leidenschaft. Euer Partner soll euch

Feedback geben.

Übung 2: Personenbeschreibung

Beschreibt einen euch bekannten Menschen. Geht dabei weniger auf das Aussehen

ein. Erfasst ihn in seinem Wesen, seine typische Umwelt, seine Reaktionen und

Handlungen. Was kommt bei euerem Partner an? Welches Bild hat er von der beschriebenen

Person?

Er soll Feedback geben.

Übung 3: Artikel bebildern

Ein häufiges Musterbeispiel für Nicht-Bilder-Sprache sind Presse- und Fachartikel. Nehmt euch

solch einen Artikel vor und versucht, ihn mit Farben und Spannung zu beleben.

Studiert ihn dazu eingehend, erfasst seinen Sinn. Entwickelt in eurem Kopf eine

Geschichte dazu. Gebt das in Bildersprache wieder. Lasst im Kopf eures Partners

einen Film laufen. Er soll Feedback geben.

Übung 4: Emotionalen Nutzen finden

Geht auf die Suche nach Vergleichen und Metaphern,

Fangt an, damit zu experimentieren und diese auf Tauglichkeit für bevorstehende Situationen zu nutzen.

Füllt euren Vergleich nach und nach mit eurem eigenen, bildhaften

Formulierungen aus.

Formuliert kurz und prägnant.

Lasst euch von eurem Partner

immer wieder Feedback geben.

liebe Grüße an das Forum und bye!

Tobi

bearbeitet von tobias99

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Das Teil frisst den Asphalt und rotzt ihn hinten wieder raus!!!

<_<

ontopic.

Guter Text. Zwar nichts neues, aber schön zusammengefasst.

Wie immer, facts-talk vermittelt halt keine Emotionen. Dabei können Emotionen so mächtig sein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Jo der Beitrag is super aber es ist schwierig im Gespräch mit einem Target an all die ganzen PUA-Sachen zu denken wie KINO;Bildersprache,usw.Gibts dafür irwelche Tipps?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast TwentyOne
Jo der Beitrag is super aber es ist schwierig im Gespräch mit einem Target an all die ganzen PUA-Sachen zu denken wie KINO;Bildersprache,usw.Gibts dafür irwelche Tipps?

Nicht denken, TUN. Kino ist so natürlich, das eignet man sich schnell an, wenn man nicht unter totaler Berührungsangst leidet.

Und Bildersprache, wenn du dich unterhälst, beschreib ihr das einfach. Unterhaltet ihr euch über nen Urlaub, verbalisiere das, was du erlebt und gesehen hast, warmer Sand, Sonne die einen schön braun bruzelt. Das Plätschern der Wellen, das wundervolle Lachen der Kinder, wie sie herumtollen und mit ihrem roten Ball spielen, die schönen Frauen, besonders die eine im blauen Bikini, mit den weißen Blumenmuster drauf, die war so schön braun gebrannt und hatte blaue Augen, so kraftvoll wie das Meer und doch so vollkommen ruhig und klar. Und ihr blondes Haar, so strahlend und glätzend, als wäre es Gold, ein Schatz wie der von Monte Christo.

Etc.

Du selbst musst das Bild vor Augen haben und es dann beschreiben, es lebendig werden lassen. Das oben ist nur ein spontanes Beispiel von mir, was ich mir ausgedacht habe. Du musst umschreiben, es fühlen und dir vorallem keinen Kopf um irgenwelchen Kram machen, lebe im Jetzt, genieße und teile deine Bilder.

So einfach.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.