Eklatante Probleme mit alltäglichen Konflikten

2 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hallo!

Ich habe schon eine ganze Weile an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet. Von Natur aus bin ich sehr extrovertiert, ich bin äußerst kommunikativ, stehe gerne im Mittelpunkt (Referate, Schauspiel, Band-Frontmann) und fühle mich dort prächtig.

Der Small Talk ist i.d.R. absolut keine Hürde, sondern macht viel Spaß, C&F sind meine Persönlichkeitselemente geworden; im Alltag setze ich mich normalerweise in alltäglichen Situationen durch, bei denen man viel Tatendrang und etwas Dreistigkeit beweisen muss (in dichten Mengen weichen normalerweise die Menschen MIR aus, ich scheue keinen Augenkontakt mit niemandem, gehe stets mit aufrechter Körpersprache etc.)

Leider habe ich aus meiner mobbing-, depressions- und persönlichkeitskrisenbestimmten Vergangenheit in der Pubertät noch einige sehr unangenehme Züge behalten, die hartnäckig bleiben.

Es geht dabei um jede Form von Konflikten. Kam damals ernstgemeinte Persönlichkeitskritik, blockierte ich innerlich und konnte kaum noch klar denken, so dass ich etwa keine sinnvollen Argumente zu meiner Verteidigung o.ä. fand. Ich fing zwar nicht an zu stottern, aber da ich keine Argumente bringen konnte, verließ mich der Mut, meine Position zu stärken, so dass ich stets kleinbei gab.

Mittlerweile habe ich damit etwas weniger Probleme, ich kann mit Konflikten besser umgehen. Aber besser ist nicht gut genug.

Beispiel:

Eben hatte ich etwa ein Spanisch-Seminar, bei dem 90% der Anwesenden stille Mäuschen sind. Ich und mein Sitznachbar helfen uns gelegentlich leise oder bringen ab und zu kleine Kommentare - im normalen Rahmen, und kaum mehr als andere Kursteilnehmer. Jetzt fühlte sich dadurch die Kursleiterin furchtbar gestört - und zwar nur von uns.

Ihrer Meinung nach hätte ich - bin eine größere Leuchte in der Sprache <_< - meinem Nachbar gar nichts zu erklären, da sie für jeden da ist und da sein sollte. Es kam zu einer kleineren Diskussion, sie empfand mein Verhalten als kindisch "es spielt keine Rolle, ob auch andere Teilnehmer reden", ich ihre Reaktion als unangemessen "1. Ich helfe meinem Nachbarn und 2. Warum werden andere Vielreder im Kurs nicht auch herbestellt?"

Jedenfalls verblieben wir im gemeinsamen Einverständnis, dass ich mein Gerede einschränke. So weit, so gut. Alltäglicher Konflikt, es wurde ein wenig diskutiert. Am Ende war ich eigentlich auch recht souverän. Direkt am Anfang aber machte sich eine WELLE AUS ANGST UND BLOCKADE breit.

Ähnliches passiert bei auch nur annähernd drohenden körperlichen Eskalationen.

Ich hatte nur 2 Auseinandersetzungen in meinem Leben, als Kind wurde ich von 2 Älteren geharkt; mit 16 gab´s eine Mini-Schlägerei nach Mobbingaktionen durch einen Klassen-Nazi, die für mich mit Nasenblut, für ihn mit einer kaputten Brille ausging. Dabei spürte ich keinerlei Schmerz, aber meine Aggressionen waren aus Angst stark gehemmt.

Generell habe ich scheinbar die unterbewusste Angst vor furchtbaren Konsequenzen, wenn ich meinem Unmut, meinem Ärger freien Lauf lasse. Und es sei nur das feste Vertreten meiner Meinung, die einer anderen sehr stark widerspricht und diesen in irgendeiner Weise kränken könnte. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht immer glaube, mein Gegenüber würde direkt das Messer ziehen.

Denn es gilt auch für vollschlanke, ältere Seminarleiterinnen. Und manchmal auch Kinder. Und obwohl ich das mittlerweile allmählich in den Griff bekomme, nagt es an mir ganz fürchterlich.

Ich habe früher viel Kampfsport betrieben, aber das änderte nichts. Mittlerweile ist es Kraftsport, aber das änderte nur geringfügig etwas an meiner diesbezüglichen Inner Game.

Was kann ich unternehmen?

Thx!

bearbeitet von Mr_Charisma

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich hatte nur 2 Auseinandersetzungen in meinem Leben, als Kind wurde ich von 2 Älteren geharkt; mit 16 gab´s eine Mini-Schlägerei nach Mobbingaktionen durch einen Klassen-Nazi, die für mich mit Nasenblut, für ihn mit einer kaputten Brille ausging. Dabei spürte ich keinerlei Schmerz, aber meine Aggressionen waren aus Angst stark gehemmt.

Generell habe ich scheinbar die unterbewusste Angst vor furchtbaren Konsequenzen, wenn ich meinem Unmut, meinem Ärger freien Lauf lasse. Und es sei nur das feste Vertreten meiner Meinung, die einer anderen sehr stark widerspricht und diesen in irgendeiner Weise kränken könnte. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht immer glaube, mein Gegenüber würde direkt das Messer ziehen.

Nimm Dir einen Augenblick Zeit, geh in Dich und überlege: Was hättest Du damals für eine Verhaltensweise oder für eine Einstellung gebraucht, um besser aus dieser Situation herauszugehen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.