"Sie sind ZU selbstbewusst..."

27 Beiträge in diesem Thema

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Heute habe ich an einem Auswahlverfahren der Agentur für Arbeit teilgenommen zwecks einer Stellenausschreibung für ein BA Studium.

Das Auswahlverfahren bestand einerseits aus einem normalen Einstellungstest am PC wie ihn viele kennen (Textaufgaben, Räumliche Vorstellung, Rechtschreibung) und aus einem Fragebogen mit 200 Fragen zur Charakteranalyse.

Der normale Einstellungstest verlief super, hatte fast nur sehr gute Ergebnisse. Der Psycho Test lief auch gut, war aber auch leicht durchschaubar. Der Test bestand aus Aussagen über das Berufsleben die man auf sich beziehen und die jeweilige Ausprägung festlegen sollte; 1(Trifft ganz auf mich zu) – 2- 3- 4- 5- 6 (Trifft nicht auf mich zu).

Es gab Aussagen wie „Bei Problemen wirke ich gereizt.“ oder „Ich würde mich lieber mit einer Fachrichtung als mit einer Führungsaufgabe zufrieden geben.“ oder „Aufgaben lassen sich am besten im Team erledigen.“ oder auch einfach „Ich bin selbstbewusst.“. Ich wusste natürlich welche Eigenschaft hinter den einzelnen Aussagen stand, antwortete dennoch instinktiv.

Zur Auswertung dieses Tests bestellte mich die Psychologin dann in ihr Büro und erzählte mir folgendes:

„Also, anhand des Tests darf ich sie eigentlich nicht für das weitere Auswahlverfahren zulassen. Sie sind ZU selbstbewusst und durchsetzungsorientiert. Nach den Ergebnissen wären sie der Top Charakter. Es besteht der Verdacht das sie den Test gutmöglichst beantworten wollten.“

Ich konnte einen Blick auf ihren Bogen erhaschen und sehen, dass zwei Merkmale maximal ausgeprägt waren und die restlichen sich im Mittelfeld wieder fanden.

Ich war erst mal ein wenig baff weil ich nie gedacht hätte das so etwas negativ ausgelegt wird.

Ich lachte und sagte „Seit wann ist sowas schlecht?“

Sie „In dem Fall wenn ihnen die anderen Mitarbeiter bzw. die schlechte Harmonie mit diesen egal ist.“

Ich „Schauen sie dazu mal in meine Aussagen was die Harmonie betrifft. Da sieht man deutlich das mir dies nicht egal ist.“

Sie „Ja da haben sie recht.“

Ich beschloss ihr etwas über meine Persönlichkeitsentwicklung, meine Vergangenheit, meinen Weg und mein Engagement für das Lair zu erzählen (ohne natürlich Fachausdrücke oder den Faktor „Frau“ zu nennen :D ). Sie war sehr beeindruckt und verstand nun mein Ergebnis. Ich sagte ihr, dass mein Hunger nach mehr stark ist, ich immer noch nicht da bin wo ich sein will und dass die Persönlichkeitsentwicklung ein nie endender Prozess für mich ist.

Anschließend stimmte sie mir zu und empfahl mich für das weitere Auswahlverfahren.

Ich denke von mir das ich nicht das superdichte und großartige Inner Game besitze das alles und jeden überstrahlt. Arbeite da auch noch nicht sooo lange dran wie z.B. an dem Outer Game. Daher war ich echt überrascht und fragte mich ob ich vielleicht doch übertrieben hätte.

Die Moral für mich an dieser Geschichte, die ich gerne weitergeben will, ist das ihr bei beruflichen Gesprächen (z.B. Vorstellungsgespräch) die Persönlichkeitsentwicklung durchaus erwähnen solltet. Meiner Meinung nach ist dies goldwert.

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:D ein schöner report! wahrscheinlich war das für dich und dein game ein ziemlich geiler push, denn wer hört nicht gern von einer psychologin das man sehr sebstbewusst ist... ich denke man kann nicht zu selbstbewusst sein!

Berichte mir wenn du weitergekommen bist!

mfg railay!

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Gast DangerKlaus

Ich würde die Kritik mal für mich im stillen Kämmerlein prüfen.

Realität = Spiegel und so weiter

bearbeitet von DangerKlaus

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Gast Junak

Schließe mich DangeKlaus an. Die "anderen" sind nicht immer unwissend, doof, neidisch etc, sondern oftmals schlichtweg ehrlich in ihrem Feedback.

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Gast Der Psi-Doktor

Ich vermute, sie hat einige deiner Antworten in die "Lügenskala" eingeordnet, das heißt, du hast bewusst oder unbewusst mehr oder weniger nach sozialer Erwünschtheit geantwortet. Sowas berechnet sich aus Differenzen von einzelnen Items des Fragebogens, die sich überschneiden. Das war ihr wohl nicht ganz geheuer und sie hat die nochmal per Gespräch getestet, weil die Lügenskala eher relativ schlechte Korrelationen aufweist, also die ist nicht immer so besonders verlässlich. Sie wollte daher vermutlich sicher gehen.

Glück gehabt also ;)

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Ich finde DangerKlaus hat da nen interessanten Denkanstoß gegeben. Mir selbst ging es wiederholte Male so, dass ich dachte, ich hätte ein supergutes Selbstbewusstsein, bis ich feststellen musste, dass es doch eher auf dünnem Eis aufgebaut war.

Welche Zahl von 1-6 hattest du denn auf die Aussage "Ich bin selbstbewusst" angegeben?

Da du von dir selbst sagst, dass du dein Innergame für noch nicht ausgereift hältst, ist das Testergebnis ja eigentlich widersprüchlich, oder? Du erkennst, dass du nicht in allen bereichen selbstsicher in dir bist, gibst dich aber sogar als zu selbstbewusst nach außenhin aus?

Vielleicht hast du die Fragen dahingehend beantwortet, wie du dich später nach deinem Entwicklungsprozess siehst?

Was die Psychologin meinte, ist dann quasi, dass du ein "überkalibriertes" Selbstbewusstsein hättest. Ich finde es authentisch selbstbewusst, wenn man sich auch seiner schwachen Eigenschaften bewusst ist. Vielleicht ist dies auch das Idealbild, das dem Test als gesundes und potentialhabendes Selbstbewusstsein entsprochen hätte.

Hab hier auch mal son Test gefunden: http://www.uni-protokolle.de/selbstbewusstsein.php

Interessant mal zu sehen, in welchen Alltagssituationen überall Selbstbewusstsein gefragt ist.

bearbeitet von Raubfisch

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Ich beschloss ihr etwas über meine Persönlichkeitsentwicklung, meine Vergangenheit, meinen Weg und mein Engagement für das Lair zu erzählen (ohne natürlich Fachausdrücke oder den Faktor „Frau“ zu nennen :D ). Sie war sehr beeindruckt und verstand nun mein Ergebnis. Ich sagte ihr, dass mein Hunger nach mehr stark ist, ich immer noch nicht da bin wo ich sein will und dass die Persönlichkeitsentwicklung ein nie endender Prozess für mich ist.

Anschließend stimmte sie mir zu und empfahl mich für das weitere Auswahlverfahren.

Ohne die Kommentare der anderen gelesen zu haben, hier mein Eindruck:

Das riecht für mich schwer nach Validation Seeking oder auch Suche nach Anerkennung. Wozu erzählst du der Frau, über deine Vergangenheit, deine Persönlichkeitsentwicklung, deinen Weg und dein Engagement?

Was genau steht dahinter, ihr das zu erzählen, was genau wolltest du damit erreichen?

Und zu dem Testverfahren:

Es geht in solchen Tests darum, herauzufinden inwieweit jemand dazu bereit ist, sich einzufügen und sich selbst versklaven zu lassen. Jemand mit einem stark ausgeprägten Selbstbewusstsein erfüllt genau dieses Kriterium nicht. Ein Mann, der sich eine Krawatte umbindet, drückt damit aus, dass er dazu bereit ist, sich erniedrigen zu lassen und andere Einschränkungen zu akzeptieren, nur um einen Job zu bekommen. Und die Art und Weise, wie du argumentiert hast, läuft in eine sehr ähnliche Richtung. Dadurch, dass du der Psychologin von dir und deiner "Entwicklung" erzählt hast, hast du gleichzeitig den Eindruck hinterlassen, dass du alles nur erdenkliche tun würdest und dich als Mann herabwürdigen lässt, um in die nächste Runde des Auswahlverfahrens zu kommen. Und nur deshalb bist du eine Runde weitergekommen.

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Es geht in solchen Tests darum, herauzufinden inwieweit jemand dazu bereit ist, sich einzufügen und sich selbst versklaven zu lassen. Jemand mit einem stark ausgeprägten Selbstbewusstsein erfüllt genau dieses Kriterium nicht. Ein Mann, der sich eine Krawatte umbindet, drückt damit aus, dass er dazu bereit ist, sich erniedrigen zu lassen und andere Einschränkungen zu akzeptieren, nur um einen Job zu bekommen.

Schön gesagt!

Sehr gut, scheinbar normale Dinge in Frage zu stellen!

Viele binden sich ein Stück Stoff um den Hals, um den Vorgaben der Arbeitswelt zu entsprechen. Kampfanzug des Wirtschaftskrieges.

Ein Halsband. "Komm Hundi, brav brav, mach Männchen, hier ist Geldi Geldi für dich!"

Hm...vielleicht ist er eher als Chef geeignet? Eigene Firma aufmachen? Mehr Streß, aber viel mehr Geld, und selbst der Hundeführer sein.

Gruß

Robin

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:D ein schöner report! wahrscheinlich war das für dich und dein game ein ziemlich geiler push, denn wer hört nicht gern von einer psychologin das man sehr sebstbewusst ist...

selbstbewußte Menschen; denn denen ist das egal.

ich denke man kann nicht zu selbstbewusst sein!

Berichte mir wenn du weitergekommen bist!

mfg railay!

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Danke erst mal für eure Antworten.

@Bou

haha, ja das wird wohl der eigentliche Grund sein. Vielleicht meldet sie sich ja nochmal mit einem kleinen Briefchen genannt "Einladung zur nächsten Auswahlstufe". :D

@Raubfisch

Eine 2 auf der von mir oben genannten Skala habe ich auf die Aussage gegeben.

Auch das von dir genannte "zu einer Schwäche stehen ist selbstbewusst finde ich sehr gut. Hat mir ein Wing den Tag auch noch gesagt. Tue ich aber auch.

@multiphil

Das würde ich ausschließen. Sie hat mich gefragt wieso ich mich so stark eingeschätzt habe. Darauf habe ich nun mal geantwortet. Was soll ich deiner Meinung nach denn antworten? Was würdest du antworten auf die Frage "Ja warum sind Sie denn so selbstbewusst? Wie kommt das?"

Verstehe nicht was falsch daran ist über Persönlichkeitsentwicklung in dieser Situation zu reden. Sehe das keinesfalls als Herabwürdigung.

Trotzdem danke für die Kritik. ;-)

Dann nochmal was zur Selbständigkeit. Drüber nachgedacht hab ich auch schon. Aber wenn ich da momentan drüber nachdenke ist mir das noch zu anstrengend. Ich lebe schließlich nicht um zu arbeiten. Werde das dennoch mal durchspielen.

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@multiphil

Das würde ich ausschließen. Sie hat mich gefragt wieso ich mich so stark eingeschätzt habe. Darauf habe ich nun mal geantwortet. Was soll ich deiner Meinung nach denn antworten? Was würdest du antworten auf die Frage "Ja warum sind Sie denn so selbstbewusst? Wie kommt das?"

Verstehe nicht was falsch daran ist über Persönlichkeitsentwicklung in dieser Situation zu reden. Sehe das keinesfalls als Herabwürdigung.

Trotzdem danke für die Kritik. ;-)

1. Hast du schon einmal den Satz gehört: "Wer fragt, der führt."?

2. Eine Frage nach dem "Wieso, weshalb, warum", zielt in einer solchen Situation fast immer darauf ab, den anderen in eine Position zu bringen, dass er sich rechtfertigt. Tut er es, z. B. in der Form, dass er ausführlich auf die Frage eingeht und versucht die Hintergründe darzulegen, bringt er letztendlich damit zum Ausdruck, dass er doch nicht so selbstbewusst ist.

3. Antwort auf die Frage: "Warum sind Sie so selbstbewusst? Wie kommt das?": Ich habe mir die Frage beantwortet: "Wer bin ich?". Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt und für sich beantwortet?" (durch eine kurze und prägnante Antwort und einer folgenden Gegenfrage, demonstrierst du Selbstbewusstsein und übernimmst gleichzeitig die Führung des Gespräches.)

4. In diesem Zusammenhang folgende Buchempfehlung: "Satanische Verhandlungskunst und wie man sich dagegen wehrt" von Wolf Ruede-Wissmann

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Gast Lady

Alles hat seine Sonnen- und seine Schattenseiten.

Dies gilt auch für ein hohes oder ein niedriges Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl. Und hier sind nicht einmal die Extreme in beide Richtungen gemeint.

Als Beispiel:

Das Selbst(bild) und die Beziehungen zu anderen Menschen.

Jemand mit einem tendenziell eher positiven Selbstbild, also einem hohen Selbstwert/Selbstbewusstsein, geht mit Situationen in welchen dieses Selbstbild bedroht wird, anders um, als jemand mit einem tendenziell eher negativen Selbstbild.

Ersterer versucht, in solchen Situationen, seine Fähigkeiten verstärkt unter Beweis zu stellen, sich und seine Fähigkeiten zu rechtfertigen, um sein selbst vor der Bedrohung zu schützen (hat diese Person z.B. jemanden gekränkt, versucht er sein Verhalten zu rechtfertigen, in ein anderes Licht zu rücken, etc. und macht sich damit unbeliebt)

Letzterer versucht auf der Beziehungsebene zu agieren (in der gleichen Situation wird diese Person sich entschuldigen, Wiedergutmachung anbieten etc). Ebenfalls als Schutz für das Selbstbild.

In Teamsituationen sind also die Menschen mit eher niedrigem Selbstbewusstsein durchaus erwünscht, weil sie eben diese Verhaltensweisen zeigen.

Ein hohes Selbstbewusstsein ist also bei weitem nicht immer und insgesamt positiv zu bewerten.

Vohs, K.D. & Heatherton, T.F. (2001). Self-esteem and threats to self: Implications for self-construals and interpersonal perceptions. Journal of Personality and Social Psychology, 81, 1103-1118.

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Zu selbstbewusst ist man dann, wenn man nicht das gleiche Bewusstsein für seine Umgebung aufwendet.

Im diesem Sinne gibt es ein "zu selbstbewusst" nicht, es gibt nur ein "zu sehr auf sich fixiert".

Also: Seiner selbst, aber auch der Außenwelt und der Mitmenschen bewusst sein, dann hält sich die Waage.

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Gast Lady

@ Drreamcatcher:

Stimmt auch, aber es war nicht ganz das was die werten Forscher meinten ;-)

Menschen mit tendenziell eher positivem Selbstbild definieren sich eher über ihre Fähigkeiten, Menschen mit tendenziell eher negativem Selbstbild definieren sich eher über interpersonale Beziehungen. Daraus resultiert dann das beschriebene Verhalten. Eins kommt also mit dem Anderen. Ausser man arbeitet dem gezielt entgegen. Das allerdings tun die Wenigsten. Weder die die sich Selbsthilferatgeber zu Gemüte führen, noch die die zum Therapeuten gehen, noch die die sich in PU-Foren tummeln, noch die die von jeher mit einem positiven Selbstbild bedacht waren.

bearbeitet von Lady

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Ausser man arbeitet dem gezielt entgegen.

Meine Rede.

Deine Forscher haben ja recht, Lady.

Nur ist nicht alles was die Masse tut der goldene Weg - noch nicht einmal was man selbst tut, ist es manchmal.

Das Forschen überlasse ich also denen und kümmere mich lieber um meine Idealvorstellungen des freien Geistes.

Einer muss den Job ja tun. ;-)

Das allerdings tun die Wenigsten. Weder die die sich Selbsthilferatgeber zu Gemüte führen, noch die die zum Therapeuten gehen, noch die die sich in PU-Foren tummeln, noch die die von jeher mit einem positiven Selbstbild bedacht waren.

Ein Glück dass ich nicht zu denen gehöre ;-)

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Es geht in solchen Tests darum, herauzufinden inwieweit jemand dazu bereit ist, sich einzufügen und sich selbst versklaven zu lassen. Jemand mit einem stark ausgeprägten Selbstbewusstsein erfüllt genau dieses Kriterium nicht. Ein Mann, der sich eine Krawatte umbindet, drückt damit aus, dass er dazu bereit ist, sich erniedrigen zu lassen und andere Einschränkungen zu akzeptieren, nur um einen Job zu bekommen. Und die Art und Weise, wie du argumentiert hast, läuft in eine sehr ähnliche Richtung. Dadurch, dass du der Psychologin von dir und deiner "Entwicklung" erzählt hast, hast du gleichzeitig den Eindruck hinterlassen, dass du alles nur erdenkliche tun würdest und dich als Mann herabwürdigen lässt, um in die nächste Runde des Auswahlverfahrens zu kommen. Und nur deshalb bist du eine Runde weitergekommen.

Na ich weiß nicht sorecht. Wenn ich einen klassischen "Krawatten-Job" machen möchte bin ich mit den damit verbunden Werten und dieser Arbeitswelt doch einverstanden. Im Gegenteil, oft ist ein starkes Selbstbewußtsein die Voraussetzung sich dort durchzusetzen. Aber leider ist dort auch die Selbstüberschätzung weit verbreitet.

Und damit sind wir schon beim Thema: Ich werde auch immer sehr skeptisch, wenn jemand sich zu sehr lobt und betont, wie gut er in manchen Dingen ist. Du bist Anfang zwanzig und da riechen Deine Antworten auf den ersten Blick sehr nach Selbstüberschätzung. Mit "zu selbstbewußt" meinte die Psychologin höflich "Selbstüberschätzung". Da du sie anscheinend vom Gegenteil überzeugen konntest, ist doch alles in Ordnung.

Generell finde ich solche Persönlichkeittests sowieso überhaupt nicht aussagefähig, da sie doch meistens danach ausgefüllt werden, wie man die Erwartungen einschätzt. Die echte Persönlichkeit lernt man erst im realen Umgang kennen.

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@multiphil:

Findest Du Deine Einschätzung, dass Krawattenträger sich "versklaven" lassen nicht ein bisschen kleingeistig ;-)

Zu dem Test:

Ich kenn solche Teile aus dem Assessment-Center. Meist werden einem Charakterzug 5-10 Fragen zugeordnet, wobei die Fragen durcheinandergemischt sind. Am liebsten sehen es die Personaler, wenn man für alle Charakterzüge im Durchschintt in der Mitte liegt, ohne aber die Mitte selbst angekreuzt zu haben (weil es für sie sonst so aussieht, als drücke man sich vor der Frage). Also wenn man z.B. bei "Setzen Sie Ihre Meinung auch gegen den Willen der Kollegen durch?" mit "sehr stark" ankreuzt und im Gegenzug bei "Glauben Sie, dass Ihre Soft Skills besser ausgeprägt sind als die Ihrer Mitbewerber" mit "eher nicht" ankreuzt statt bei beiden Fragen mit "vielleicht".

Wie fragwürdig die Ergebnisse solcher Tests sind, selbst wenn man vollkommen ehrlich antwortet, liegt auf der Hand... Ich denke auch, dass das Testurteil eher Selbstüberschätzung als Selbstbewusstsein heißt und Du hier im Forum ein Lob abholen möchtest für "Zu selbstbewusst"?! Aber das musst Du selbst wissen.

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@scholli

Ein guter Post. Sehe die Ergebnisse von solchen Tests auch als fragwürdig. Ebenso wie ich die "Versklavung" ein bisschen übertrieben finde. Demnach gibt es dann ja nicht mehr viele Jobs die man als Mensch, der sich mit Persönlichkeitsentwicklung befasst, ausführen sollte.

Wie fragwürdig die Ergebnisse solcher Tests sind, selbst wenn man vollkommen ehrlich antwortet, liegt auf der Hand... Ich denke auch, dass das Testurteil eher Selbstüberschätzung als Selbstbewusstsein heißt und Du hier im Forum ein Lob abholen möchtest für "Zu selbstbewusst"?! Aber das musst Du selbst wissen.

Genau, sollte alles ein riesen DHV sein und alle horny machen. ;-)

Mal ernsthaft. Lob wollte ich mir keines abholen. Es war nur meine Intention Leute zu ermutigen Persönlichkeitsentwicklung in Vorstellungsgesprächen und ähnlichem zu nennen.

Das ich kein "zu selbstbewusster" Mensch bin habe ich selber ja in meiner Selbsteinschätzung im ersten Post geschrieben.

Und da wir beide solche Tests für fragwürdig halten wird es weder Selbstüberschätzung noch immenses Selbstbewusstsein gewesen sein.

Das Assessment-Center wäre übrigens die nächste Stufe.

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@ Piper:

Hatte mich auch für ein BA-Studium beworben und war bei mehreren Auswahlverfahren.

Meistens hat es dort am Ende ein Feedback gegeben und mir wurde auch gesagt, dass ich oftmals (z.B. bei einer Gruppenarbeit) zu selbstbewusst rübergekommen bin und mich hätte mehr zurückhalten sollen. Als Begründung hieß es, dass die Firmen keinen Ableitungsleiter, sondern nunmal einen Auszubildenden suchen. Und da würde man zu großes Selbstbewusstsein eher negativ auffassen, da man Angst hat, der Azubi ist so selbstbewusst, dass er sich nicht an Regeln und Begebenheiten in der Firma anpassen könne.

Vielleicht hilft dir das weiter...meiner Meinung nach (und das hab ich dann auch bei dem Unternehmen gesagt) ist es besser etwas zu selbstbewusst zu sein als total eingeschüchtert dazusitzen. Optimal wäre, denke ich, ein Mittelweg in solchen Auswahlverfahren!

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@multiphil:

Findest Du Deine Einschätzung, dass Krawattenträger sich "versklaven" lassen nicht ein bisschen kleingeistig ;-)

Nein! Schau in die Gesichter von Menschen, die sich seit etlichen Jahren eine Krawatte umbinden. Du wirst vermutlich alles mögliche entdecken, nur eines nicht, den Ausdruck eines glücklichen und erfüllten Menschen.

Ich bin einige Jahre Taxi gefahren und ich habe in dieser Zeit sehr viele Menschen kennen gelernt, vom Obdachlosen bis zum Millionär, Huren, Zuhälter, Schwerstkriminelle, Skinheads, Antifaschisten, Freaks, sowie "anständige Bürger" war alles dabei. Während meiner Marketingausbildung habe ich mich speziell mit dem Thema Personal-Marketing beschäftigt, habe einige Zeit auf La Gomera in einer Höhle zusammen mit Aussteigern gelebt, einige davon waren Manager und ich habe mir selber einige Jahre ein solches Geißelband, namens Krawatte umgebunden.

Unterhalte dich mit Frauen, die mit Männern zusammen sind, die sich Tag ein, Tag aus, eine Krawatte umbinden und alles für ihren Job tun, es sind genau diese Frauen, die sich einen Handwerker nach Hause bestellen und sich ordentlich von ihm durchvögeln lassen, weil ihre Ehemänner nicht mehr Mann genug sind, um einer Frau das zu geben, wonach sie sich im tiefsten Inneren sehnen. Sie bringen das Geld nach Hause, nur Geld macht einen Mann nicht zum Mann.

Ist es nicht verwunderlich, dass gerade in einer Stadt wie Frankfurt, der deutschen Finanzmetropole, die höchste Singlequote besteht? Und ist es nicht ein seltsamer Brauch, dass die Frauen an Altweiberfastnacht den Männern die Krawatte abschneiden und die Männer erst durch ausreichend Alkoholkonsum ihre Hemmungen ablegen und die Sau (um nicht zu sagen ihren Schwanz) rauslassen können? Und was glaubst du, wieviele von den Schlipsträgern nach der Arbeit in ein Dominastudio gehen, um sich so richtig den Arsch versohlen lassen? (auch solche Männer habe ich kennen gelernt)

All das sind nur Beobachtungen und Erfahrungen der letzten 20 Jahre.

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Gast Der Psi-Doktor
Menschen mit tendenziell eher positivem Selbstbild definieren sich eher über ihre Fähigkeiten, Menschen mit tendenziell eher negativem Selbstbild definieren sich eher über interpersonale Beziehungen.

Hm, jain. Noch nicht ganz.

Positives Selbstbild und Erfolg: Ich

Positives Selbstbild und Misserfolg: Andere (Pech oder extreme Schwierigkeit zB)

Negatives Selbstbild und Erfolg: Andere (Glück oder extreme Einfachheit zB)

Negatives Selbstbild und Misserfolg: Ich

;)

bearbeitet von Der Psi-Doktor

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@multiphil:

Findest Du Deine Einschätzung, dass Krawattenträger sich "versklaven" lassen nicht ein bisschen kleingeistig :-D

Nein! Schau in die Gesichter von Menschen, die sich seit etlichen Jahren eine Krawatte umbinden. Du wirst vermutlich alles mögliche entdecken, nur eines nicht, den Ausdruck eines glücklichen und erfüllten Menschen.

Krawatte ist in vielen Berufen einfach die Arbeitskleidung, es ist so wie sich ein Handwerker den Blaumann anzieht. Daraus abzuleiten, dass alle Menschen, die Krawatte tragen karrieregeile Menschen sind, die nur dem Erfolg (Millionen) hinterherlaufen ist wirklich nicht sehr umsichtig.

Das ist mir einfach zu pauschal und ich trage selbst Krawatte beim Kunden, gehört sich eben so, bzw. wird das erwartet! Inzwischen finde ich es auch angemessen in manchen Bereichen selbige zu tragen.

Du kannst nicht immer von der Kleidung auf die Person schließen!

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Die Moral für mich an dieser Geschichte, die ich gerne weitergeben will, ist das ihr bei beruflichen Gesprächen (z.B. Vorstellungsgespräch) die Persönlichkeitsentwicklung durchaus erwähnen solltet. Meiner Meinung nach ist dies goldwert.

Ich gehe mal nur auf den letzen Satz ein.

Bei Vorstellungsgesprächen ist es besonders wichtig authentisch zu wirken. Die Kleidung sollte angepasst, aber nicht zu elegant sein (es sei denn du bewirbst dich als Model)

Überlege Dir genau, für was Du dich bewirbt. Mache Die eine kurze Liste list, mit Fähigkeiten die für diese Position interessant sein könnten. Beschäftige ein wenig mit den Unternehmen / Uni (wann entstanden. Anzahl der Mitarbeiter, Kerngeschäft)

Es wird Rückschläge geben, aber das ist auch eine Situation die Mann/ Frau trainieren muss.

Chris

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