STD (sexually transmitted diseases)

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Am 25.5.2021 um 23:00 , Dave777 schrieb:

Interessant ist auch der Fakt, dass HIV viele von uns (Heteros) gar nicht auf dem Schirm haben bzw. das als Gefahr für sich einstufen würden. Unter den Homosexuellen ist die Vorbereitung sehr hoch und diese gehen paradoxerweise sogar großteils leichtfertig damit um -> bare back partys...... *schüttel-würg* 

In einer globalisierten Welt ist jedoch das Risiko als Hetero an HIV zu erkranken deutlich höher. Jeder der bereits in 3. Weltländern längere Zeit unterwegs war wird das bestätigen. Gerade die Aufklärungskampagnen im HIV Bereich lassen hierzulande seit Jahren nach. Man erinnere sich an die Vielzahl von ,,Gib AIDs keine Chance" Plakate vor 10 Jahren. 

Eine Möglichkeit sich mit dem HI Virus anzustecken gibt es jedoch auch hierzulande. ich denke dass wir in Sachen Geschlechtskrankheiten generell ein come back sehen werden. Casual Sex nimmt durch die Digitalisierung zu und somit auch die Gefahr sich bei anderen anzustecken.  Daher ist der achtsame Umgang mit Sexulaität und der regelmäßige Gang zum Urologen ein Muss - gerade auch für uns im Bereich Pick up.

Ich möchte hier mal mit ein paar Mythen aufräumen :-)

Das Risiko bzgl. HIV ist dank moderner Medizin inzwischen eher stark gesunken und die Infektionszahlen sinken ebenfalls! Allen voran dank der sog. PREP. Solange man das nimmt, kann man nicht mit HIV angesteckt werden. Außerdem fehlt in der Liste oben (klar, ist von 2008) eine laufende Therapie als "Safer Sex". Es gibt bereits unzählige wissenschaftliche Studien durch tausende Paare, die nachgewiesen haben, dass eine laufende Therapie eine Infektion ausschließt. Selbst beim Thema Schwangerschaft gibt es keinerlei Risiken. Auch wenn die Frau positiv wäre, besteht selbst bei der Medikation kein Risiko fürs Kind und es wird keine Übertragung stattfinden. Und beim Mann spielt es ohnehin keine Rolle. Dank Therapie enthalten sämtliche Körperflüssigkeiten keine Viren.

Tatsächlich ist man nach heutiger Rechtssprechung nicht mehr verpflichtet, einer Sexpartnerin den HIV Status mitzuteilen, solange man dafür Sorge trägt, dass eine laufende Therapie eine Infektion verhindert.
Übrigens: HIV-positiv bedeutet auch, dass lediglich Antikörper im Blut nachgewiesen sind, nicht das Virus selbst. Bislang gibt es keinen Schnelltest zum Nachweisen von HI-Viren, das geht nur durch Bluttests im Labor. Klassische Antikörper-Schnelltests sind zwar eine gute Möglichkeit, auf Nummer sicher zu gehen, sorgt aber auch dafür, dass Menschen, die in Therapie sind (oder gar geheilt, was es im Einzelfall gibt), stigmatisiert werden. Spannend wird es ohnehin, wenn es den ersten Impfstoff gibt. Da gibt es bereits von Moderna einen Kandidaten. Ein möglicher Impfstoff würde nämlich den Antikörper produzieren lassen, was bedeutet, man wird "hiv positiv". Aber in positiver Weise *dedümdüm* ;-) 

Zur Therapieform:
Inzwischen braucht man nur eine Tablette am Tag und es gibt keine Nebenwirkungen mehr. Außerdem gibt es eine neue Therapieform, wo man einmal im Quartal eine Depotspritze erhält. Dadurch entfällt das Tablettenschlucken und es kann auch nicht passieren, dass man eine Einnahme vergisst. ( Was ohnehin kein Problem darstellt. Man muss schon über einen langen Zeitraum keine Medikamente nehmen, bis die Virenlast wieder ansteigt... )

Die größte Gefahr bei HIV ist eher eine mangelhafte Aufklärung. Wer sorglos ist, sich nicht testen oder therapieren lässt, ist eher eine Gefahr für sich und andere...
Heutzutage kann man mit der Krankheit ohne Probleme leben, da wäre selbst jeder Diabetes Patient mehr beeinträchtigt. Und auch der Fakt, dass eine Infektion durch eine laufende Therapie verhindert wird, nimmt der Krankheit ihren Schrecken. Ich finde, egal ob Hetero, Schwul oder sonst was: Wer regelmäßig das Gummi weglässt, sollte unbedingt über eine PREP nachdenken. Auch wenn inzwischen dank Medikamente nichts mehr passieren kann, das Schlimmste an der Krankheit ist das Stigma. Für viele Betroffene ist es ein heikles Thema, weil man z.B. eine LTR nicht auf eine Lüge durch Verschweigen aufbauen will. Andererseits sorgt eine mangelhafte Aufklärung, dass viele Menschen HIV mit AIDS und Tod verbinden, was bei einem Kennenlernen möglicherweise eine totale RedFlag darstellt... es ist vertrackt.

Das größte Problem aktuell ist nicht HIV, sondern alle anderen STIs die auf dem Vormarsch sind. Ich persönlich bin da extrem vorsichtig geworden. Es gibt bereits Tripper-Arten, die immun gegen sämtliche Antibiotika sind. In der Liste fehlen übrigens auch Mykoplasmen, die auch derzeit häufiger anzutreffen sind. Ich hatte auch einmal das „vergnügen“ und durfte fast 4 Wochen Doxycyclin nehmen, da ich allergisch auf Azithromycin reagiere... das war kein Spaß!

Ich finde zwar Gummis auch lästig, aber ich würde jetzt auch nicht mit jeder Frau ohne ficken... Vom Schwangerschaftsrisiko mal ganz abgesehen... 
Früher hab ich es wilder getrieben und war auch auf AO GB Partys gewesen. Inzwischen meide ich so was eher wie der Teufel das Weihwasser.

Edit: Mir ist übrigens beim Thema HEP A-E was aufgefallen:
HEP C ist übrigens durch moderne Therapieformen seit 2014 leicht heilbar... Ansonsten sollte man auch unbedingt an die A+B Impfung denken.

Und ja, ich bin was STIs als Großstädter betrifft relativ gut aufgeklärt. Wer Fragen privat klären möchte, gerne PM an mich. :-)

bearbeitet von BikerCGN

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