Schlafstoerungen, gestoerter Schlafrhytmus und eine nicht-funktionierende Innere Uhr.

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Ich war mir nicht sicher, in welcher Sparte ich dieses Thema eroeffnen sollte, falls dieses hier ungeeignet erscheint darf der Admin gerne verschieben.

Es geht darum, das ich seit Jahren ein Probem mit meinem Schlafrhytmus habe.

Es begann in der Pubertaet, mit ca. 13 Jahren und praegte sich in den folgenden Jahren immer mehr aus.

Einschlafstörung

Betroffene liegen quälend lange wach, in Extremfällen sogar stundenlang, bis sie einschlafen, oft nach ungewohnter körperlicher oder geistiger Anstrengung. Teilweise fühlen sie sich unruhig und machen sich in dieser Wachphase viele Gedanken. Sie können nicht abschalten und sagen sich, dass es vernünftiger ist, einzuschlafen. In Extremfällen kommt es zu einer Art Schlaflosigkeit. Die eine Seite versucht einzuschlafen, die andere hält sie davon ab. Die Gedanken und Gefühle, die normalerweise im REM-Schlaf verarbeitet werden, kommen quälend in unwirklichen Phantasien vor das innere Auge des Betroffenen. Ab etwa 3 Stunden Schlaflosigkeit ist es beinahe unmöglich, noch einzuschlafen. Oft schlafen betroffene Personen die ganze Nacht nicht ein. Besonders unangenehm ist daraufhin der nächste Tag.

Von Einschlafstörungen betroffene Menschen haben eine sehr viel höhere Gefahr, manisch oder chronisch depressiv zu werden.

Meine Arbeitszeit beginnt um 16.30Uhr und endet um 23.30Uhr + - eine halbe Stunde.

Ich gehe meist erst gegen 6Uhr morgens oder sogar noch spaeter ins Bett, schlafe bis 14 - 15Uhr.

Dieses Schlaverhalten brachte mir in meinem Leben schon einige Probleme, begann es in der Schule damit, dass ich die Naechte durchmachte, unkonzentriert zur Schule ging, die letzten 2 Schulstunden im Wachkoma verbrachte und daraufhin den ganzen Tag schlief, so endet es damit, dass ich den Tag verschlafe, die ganze Nacht wach bin und unter der Woche Alles und Nichts tue und mich mit mir selbst beschaeftige, nachdenke und kaum noch Etwas zustande bringe.

Termine nehme ich so gut wie nie war, der Papierkram haeuft sich, ich bekomme langsam aber sicher Weltschmerz, weil ich zuviel Zeit zum hinterfragen habe.

Ich bin koerperlich kaputt, stets unausgeruht, angefressen und Muede. Meine sozialen Kontake bleiben auf der Strecke da fast Jeder in meinem Bekanntenkreis normale zu-Bett-geh-Zeiten hat. Am Wochenende sind wir alle auf einer Wellenlaenge, aber mir grausts immer vor dem Sonntag, an dem sich alles wieder normalisiert.

Ich wurde mit 15 Jahren von meinem Hausarzt ins Schlaflabor ueberwiesen, dort wurde eine Licht-Therapie mit mir gemacht.

7 Tage lang wurde mir morgens ein Tageslichtaehnliches Licht in die Pupillen gestrahlt, womit meine Innere Uhr umgestellt werden sollte.

Das verschuf mir Abhilfe fuer ca 2 Monate, danach verfiel ich wieder dem wach-bleiben und seitdem ist es schlimmer denn je.

Wenn Jemand irgendwelche fortgeschrittenen Loesungsmoeglichkeiten fuer mein Problem kennt, vielleicht selbst betroffen war oder mir ein paar Tipps geben kann waere ich sehr dankbar.

Und ich meine damit keine >Ein Glas warme Milch mit Honig vorm Schlafengehen<

Vielleicht kennt sich jemand aus der NLP-Abteilung ja auch aus und hat ein Selbstritual zur Manipulation des Rhytmusses.

Danke, Fifty

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Gast Der Psi-Doktor

Hm, allgemein ist das schon eine ziemlich komplizierte Sache, wenn du sogar schon im Schlaflabor warst und ich selber bin diesbezüglich jetzt auch noch nicht so weit, also das ist Krimskrams, mit dem ich mich in intensiver Weise erst nach einer Weile beschäftigen werde/kann.

Allgemein ist es jedenfalls schonmal so, dass ein Mensch normalerweise einen 25-Stunden-Rhythmus hat, es ist also völlig normal, wenn man von Zeit zu Zeit mal Probleme hat, weil es hier eben mit 24 Stunden gehen muss, aber wenn das ganze chronisch ist, ist's blöd.

Normal ist auch, dass es zB Nachtmenschen gibt, solche Leute sollten morgens einfach nicht aufstehen. Das klingt nun witzig, aber das ist für solche Leute einfach nur verdammt ungesund und die sollten dafür sorgen, dass sie, langfristig gesehen, es irgendwann so hinkriegen, dass sie nachts wach sind und dafür eher morgens schlafen. Es hat keinen Zweck, sich sein Leben lang mit einem blödem Tagrhythmus abzuquälen, wenn es eben nicht geht.

Du selbst scheinst da allerdings schon drin zu sein, es ist also vielleicht eher nicht so, dass das ein Problem bei dir wäre. Hast du mal andere Schlafrhythmen über 2 Wochen oder so versucht? Also zB relativ früh nach der Arbeit schlafen, dafür morgens aufstehen, also das ganze eher am Tag zu orientieren? Wenn nein, versuch evtl mal über eine Zeit lang zu variieren, welche Tageszeiten dir als Schlafzeit eben am besten vorkommen. Wenn das alles keinen Unterschied macht, ist das bei dir vermutlich aber nicht wichtig.

Einschlafen ist so eine Sache. Viele versuchen es, obwohl sie gar nicht müde sind und da wären wir wieder bei dieser Rhythmussache, manche haben eben einen zirkadianen Rhythmus, der ihnen vorschreibt, dass sie nachts eben nicht müde sind und dann schläft man nicht ein. Falls das nicht das Problem ist, denkt man oft an falsche Dinge beim Einschlafen. Man sollte an nonemotionales denken, also Dinge, die nicht irgendwie den Herzschlag beeinflussen oder einen irgendwie aufregen könnten, besorgen etc. Ich zb denk mir immer irgendwelche Fantasiewelten aus, in denen ich agiere - hat mein Leben lang geholfen, ich knack dann immer direkt weg ;) .. ich bin dann zB in ein Thema vertieft, denke also nicht an das Einschlafen selbst, aber denke auch nicht an etwas, das mich irgendwie "packt". Denn an Das Einschlafen selbst denken ist auch nicht gerade von Vorteil. Es können auch gewisse Einschlafrituale helfen, eben irgendwas, was man IMMER macht vor dem Einschlafen. Manche putzen sich irgendwie gründlich die Zähne, manche machen es sich selber, manche lesen ein bisschen in einem Roman, sowas eben, da sind einem keine Grenzen gesetzt.

An Schlaflänge ist rein vom Schlafphasenrhythmus 7,5 Stunden zu bevorzugen, aber letztendlich hat sich herausgestellt, dass es wohl in der Praxis so ist, dass die meisten durchschnittlich gesehen mit 6,9 Stunden am besten schlafen. Kurz gesagt: 6-7,5 Stunden und alles ist ok. Wenn man über 8 Stunden schläft, geraten viele in einen Überschlaf. Die Personen fühlen sich dann oft irgendwie schlapp, insgesamt eben so, als seien sie konstant kurz vor dem Winterschlaf.

Also ich würde wie gesagt mal versuchen:

- Schlafzeitpunkte zwei- bis dreiwöchentlich variieren und testen, was am besten klappt

- Beim Einschlafen an eher unemotionales, was einen trotzdem gedanklich intensiv beschäftigt, denken

- Einschlafrituale versuchen zu benutzen

- Schlaflänge auf 6,5-7,5 Stunden reduzieren

Bringt das alles nix, versuch's mal bei einem (anderen) Psychiater, Neurologen oder sowas, falls du das noch nicht versucht hast.

Wie gesagt, der Oberarzt bin ich nicht gerade, aber vielleicht hilft's ein wenig ;)

P.S. Wenn alles nichts hilft, versuch es dann, auch wenn ich eher Feind von Präparaten bin bezüglich solcher Dinge, mit Hopfen, Baldrian und dem ganzen Naturkram und wenn selbst das es nicht bringt, frag einen Neurologen oä, ob sowas wie Doxepin und die ganzen ganz leichten Antidepressiva, für eine Weile genommen, das Problem dauerhaft bessern können. Auf keinen Fall sowas wie Benziodiazepin nehmen, das wäre mit Kanonen auf Spatzen.

bearbeitet von Der Psi-Doktor

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Hi Du,

ich kenn das, ich hab auch so einen ungewöhnlichen Schlafrhythmus. Ging mir schon als Baby so, dass ich abends partout nicht einschlafen konnte und dafür fröhlich bis zum Mittag geratzt hab. Und das in einer Familie voller Frühaufsteher! :-D

Wirklich umstellen konnte ich das trotz vieler Bemühungen bis heute nicht, ich glaub irgendwie auch nicht daran, dass es irgendwann klappt. Und, wenn ich ehrlich bin, ein bisschen fehlt mir auch der Wille dazu. Ich mag diese kühle Ruhe der Nacht, ich bin nachts einfach munterer, konzentrierter und fühl mich wohler. Ich bin einfach ein Nachtmensch, meine innere Uhr tickt so. Aber ein paar Dinge hab ich doch ändern können.

Das Wichtigste für mich war, dass ich ersteinmal diesen Rhythmus akzeptiere. Ich bin wohl einfach so, das ist in Ordnung. Ich nehm es nicht mehr als Aufgabe, meinen Rhythmus zu verbiegen, sondern ich nehm es als Aufgabe, mein Leben so zu gestalten, dass ich mit meinem Rhythmus wunderbar leben kann. Dazu gehört zB auch, dass ich mit meinem Arbeitgeber spätere Arbeitszeiten bzw., wenn möglich, Homeoffice-Arbeit abgesprochen hab. Dadurch ist einfach schon mal viel Druck rausgekommen. Ich red mir nicht mehr ständig ein, dass ich jetzt endlich einschlafen muss. Wenn ich merke, dass ich nicht schlafen kann, dann steh ich entweder auf und mach was Schönes, oder ich schieb den Gedanken an den Schlaf beiseite und geniess es, einfach ein bisschen zu dösen und an etwas Schönes zu denken.

Dann hab ich gelernt, abends/nachts/morgens besser abzuschalten und quälende Gedanken einfach wegzuschubsen. Auch das hilft beim Einschlafen. Und ich hab meinen Rhythmus etwas umgestellt. Ich hab gemerkt, dass es mir nicht gut tut, wenn ich zu lange wach bin und dann bis in den Nachmittag oder sogar den frühen Abend hinein schlaf. Wenn ich das mach, fühl ich mich einfach nur zerknautscht. Also: Ein Kompromiss. Ich geh spätestens um 4e ins Bett, schlaf bis um 10e und mach lieber noch einen Mittagsschlaf dazu. Oder, als Alternative: Ich geh um 2e ins Bett, steh um 7e wieder auf, hol ich mir die Ruhe der Nachtstunden in den frühen Morgenstunden und mach dann eben einen längeren Mittagsschlaf. Und ich brauch auf jeden Fall einen Wecker, von allein komm ich weder nach 6 noch nach 8 noch nach 10 Stunden hoch. Ohne Wecker schlaf ich zu lange und mein Kreislauf kommt einfach nicht mehr in Fahrt.

Und noch eine kleine Möglichkeit: Ich nehm mir für die Zeit nach dem Aufstehen etwas vor, was ich total gerne mach. Eine kurze Fotosession, wenn das Wetter schön werden soll, meine Lieblingsmarmelade auf frischen Brötchen, ab in die Badewanne mit einem richtig guten Kaffee, eine lustige Mail von einem guten Freund, die ich mir zum Lesen aufgehoben hab, ein Paket mit einer Bestellung, das ich erst morgens auspack. Was auch immer, irgendetwas, wodurch ich mich auf den Morgen freu und dann gern aus dem Bett hops. Es war bei mir unter anderem eben auch immer so, dass ich die Nacht genossen hab, während der Tag mir durch die Müdigkeit etc. als Quälerei erschien - und das motiviert einen eben nicht dazu, endlich Schlafen zu gehen bzw. endlich einzuschlafen.

Richtige Nachtmenschen, wie wir es wahrscheinlich beide sind, können sich nicht auf ewig verbiegen. Die innere Uhr ist genetisch bedingt und ewig dagegen anzukämpfen, kostet nur unendlich Energie und Nerven. Mir geht es deutlich besser, seitdem ich die Energie dafür einsetz, mein Leben mit diesem Rhythmus schön zu gestalten, anstatt dagegen anzukämpfen.

Lieben Gruss,

Freya

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Hi Fifty,

ich kenne das zur Genüge, es wird bei mir teilweise so übel, daß ich Bammel davor habe, ins Bett zu gehen. Wobei Deine Arbeitszeiten sicher auch noch zum Problem beitragen. Denn auch wir sog. Eulen haben nicht einen so verschobenen Rhythmus, das ist eher Aufstehen um 9 statt um 6, wie die sog. Lerchen. Aber im Großen und Ganzen sind wir Menschen biologisch gesehen doch eine tagaktive Spezies.

Wenn die Tageslichtlampe im Schlaflabor half, dann könntest Du so eine für zuhause kaufen, evtl. zahlt sogar Deine Kasse zumindest einen Teil, frag mal beim Doc nach. Wir verbringen viel zu wenig Zeit an der Sonne, insbesondere im Winter, daher könnte so eine Lampe nicht nur Deinen Tagesbeginn erleichtern, sondern evtl. auch die Stimmung im Winter etwas verbessern.

Ansonsten habe ich mir sagen lassen, daß eine Zeit lang strikte Regelmäßigkeit, also auch am Wochenende immer zur selben Zeit ins Bett und aufstehen, bei einigen geholfen hat. Autogenes Training, regelmäßiger Sport und Meditation sind weitere Möglichkeiten. Drogen (auch Alkohol) sollten weitgehend vermieden werden, ich habe sogar mal gelesen, daß jemand wieder prima schlief, nachdem er auf jegliches Koffein verzichtete.

Oder Du könntest nach psychischen Ursachen forschen und diese beseitigen. Gibt es Situationen, in denen Du merklich besser einschläfst, z. B. im Urlaub?

Von Benzos ist - wie der PSI-Doc schon anmerkte - auf jeden Fall abzuraten. Denn nicht nur deren Abhängigkeitspotential ist ein Problem. Das leider immer noch gerne verschriebene Diazepam (Valium) ist eher als Beruhigungsmittel geeignet, es wird viel zu langsam abgebaut, man ist morgens immer noch tranig usw. Die schneller wirkenden -zepame mit geringerer Halbwertszeit, wie Nitrazepam (Mogadan), sind ein recht gutes Schlafmittel, aber eben nur eine sehr kurzfristig einsetzbare Hilfe. Wenn schon Medis, dann z. b. eher etwas aus der Klasse der H1-Antihistaminika, die auch einen beruhigenden Effekt haben. Bei Wikipedia gibt es einen umfangreichen Artikel zum Thema Schlafmittel.

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Vielen Dank fuer diese ausfuehrlichen Antworten, ich denke, sie koennten mir ein Stueck weit helfen.

Aber viel besser fuer mich ist es zu wissen, dass es hier auch die ein oder andere Eule gibt!

Und das es immer schlimmer wird, hat tatsaechlich psychologische Hintergruende. Bei mir ist es die Angst, am naechsten Tag etwas Wichtiges zu verschlafen, einen Termin nicht wahrzunehmen.

Meine Mutter ist mit ihren 2 Jobs tagsueber selten zuhause, heute kam es aber mal so, dass sie gegen 14Uhr doch anwesend war. Ich sagte ihr, sie solle mich bitte in einer halben Stunde wecken... Und mit dieser Sicherheit, dass meine Mutter <Sie kann ein Drache sein, wenns ums wecken geht!> mich auf keinen Fall weiterschlafen laesst, bin ich sofort, nach nichteinmal einer Minute eingeschlafen. Das ist mir bis jetzt wirklich nicht oft passiert.

Und Freya, ich geniesse genau wie du die naechtliche Ruhe... Draussen ist alles still. Man kommt mit sich selbst ins Gleichgewicht. Ich habe ja kein Problem damit, spaet einzuschlafen, ich wuerde einfach nur gern weniger schlafen. So von o4Uhr bis 11Uhr. , von 02Uhr bis 09 oder 10Uhr.

Aber der zweite Faktor ist auch die Gesellschaft. Man hoert ueberall, dass Menschen die lange schlafen faul sind, gar Asoziale, arbeitslose - mit wievielen Vorurteilen ich schon kaempfen musste.

Also hat sich in mein Hirn eingebrannt >Du MUSST frueh schlafen gehen, alles andere ist UNNORMAL.< oder >Der Mensch braucht mindestens seine 8 Std. Schlaf am Tag< Das ist alles Schwachsinn.

Vorrallendingen, Freya habe ich gehoert, dass sich dieser Rhytmus waehrend der Schwangerschaft von alleine umstellt.

Zumindest kenne ich so einen Fall auch persoenlich.

Oder was ist mit der Sache, dass der Koerper sich alle 7 Jahre umstellt? Koennte sich da noch etwas veraendern?

ps, baldrian hab ich mir jetzt zugelegt... mal schauen!

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Gast rooks
Wenn Jemand irgendwelche fortgeschrittenen Loesungsmoeglichkeiten fuer mein Problem kennt, vielleicht selbst betroffen war oder mir ein paar Tipps geben kann waere ich sehr dankbar.

Hi.

Ich bin auch ein Nachtmensch und habe daher bereits langjährige Erfahrungen im Umgang damit. Im Gegensatz zu euch habe ich aber das Gefühl, dass es für mich gar keine festen Zeiten gibt. Es ist vielmehr so, dass sich der Rhythmus, wenn ich mir mal eine Zeit lang nicht den Wecker stelle und einfach natürlich ausschlafe, jeden Tag weiter nach hinten verschiebt, praktisch immer im Kreis. Wenn ich mal keine Termine habe und einfach ins Bett gehe, wenn ich müde werde, und dann ausschlafe, bis ich wach werde, bin ich ca. 20 Stunden wach und schlafe danach ca. 10 Stunden aus (beides Schätzwerte). Wenn der Tag also nicht 24, sondern um die 30 Stunden hätte, würd's gut passen. :-D

Jetzt sag' ich euch ein paar Sachen, die bei mir funktionieren, um wichtige Termine einzuhalten oder bei Bedarf zeitweise zu einem festen 24h-Rhythmus zu kommen (als Student muss ich davon eigentlich nicht ständig Gebrauch machen, aber es ist ja doch hin und wieder ganz nützlich, zu einer Zeit wach zu sein, in der auch noch ein paar Geschäfte offen haben :-D ).

1. Was tun vor einem wichtigen Termin?

Wenn ich einen wichtigen Termin habe, für den ich auf jeden Fall zu einer bestimmten ungewohnten Zeit (also z.B. vormittags) ausgeschlafen sein muss (Beispiele: wichtige Klausur / Sportwettkampf / Meeting / Date / was auch immer), mache ich einfach die vorletzte Nacht (also die vor dem Tag vor dem Termin) durch und gehe dann am Tag vorher früher ins Bett als gewöhnlich. Durch die Erschöpfung ist es mir nach einer gewissen Zeit (ab ca. 30 Stunden) möglich, praktisch jederzeit einzuschlafen. Einfach hinlegen und entspannen - fertig. Denkt aber daran, dann mehr Schlaf einzuplanen als gewöhnlich, wegen des Nachholbedarfs.

Das war bisher die einzige Taktik, die jedes Mal geklappt hat, sowas wie "rechtzeitig ein paar Wochen vorher umstellen und einen geregelten Rhythmus finden", wozu einem Laien oft raten, halte ich für sehr riskant, das geht eher nach hinten los.

2. Wie gewöhne ich mir einen 24h-Rhythmus an?

Auf lange Sicht hat das bei mir noch nie funktioniert, aber für ein paar Wochen bis Monate hab' ich's schon immer mal wieder geschafft. Hier ein paar Stichpunkte, die bei mir funktionieren (je mehr zusammen, desto besser, eine Sache allein bringt bei mir noch nichts):

- auf jeden Fall mit Wecker aufstehen, am besten nach ca. 8-9 Stunden Schlaf

- tagsüber viel Sport machen (am besten Ausdauersport oder Beintraining)

- abends (aber noch Stunden vor dem Schlafengehen) geistig anstrengen, z.B. Arbeiten / Lernen / kreativ betätigen

- 1-2 Stunden vor'm Schlafengehen einen Nachtspaziergang machen (der auf keinen fall kürzer als 30 Minuten dauern sollte)

- kurz vor dem Schlafengehen nichts Aufregendes mehr tun (auch nicht masturbieren; normaler Sex ist allerdings ok)

- kurz vor dem Schlafengehen noch eine Nachtmahlzeit einnehmen, dazu evtl. ein Bier oder (noch besser) danach ein Glas Wein

- Einfachzucker in Massen (z.B. als Weingummi) wirkt notfalls auch, weil der nachfolgende Insulinschub müde macht, ist aber keine Dauerlösung

- direkt vor dem gewünschten Einschlafzeitpunkt durchlüften

- ein Einschlafritual einführen (z.B. immer wieder denselben Film zum einschlafen einlegen), aber auf keinen Fall einen Film zum Einschlafen schauen, den man noch nicht kennt oder lange nicht mehr gesehen hat, und auch keinen Action- oder Horrorfilm (geeignete Filme - sicher auch für Frauen - kann ich euch auf Anfrage per PN nennen, falls ihr Anregungen braucht)

- falls ihr eine LTR oder gute Freundin oder sonst jemanden mit ähnlichem Rhythmus habt, gemeinsam schlafen gehen und evtl. noch kuscheln

- bereits vorher damit abfinden, dass man evtl. doch nicht einschlafen und notfalls wieder aufstehen und durchmachen wird (wenn man damit im Reinen ist, passiert es seltener)

3. Und noch ein paar Worte allgemein:

@ Freya: Danke für den Tipp, sich für morgens etwas aufzuheben, auf das man sich freut, das bringt echt viel zum "Hochkommen"! Werde versuchen, das stärker in meinen Alltag einzubauen. ^^

Und an alle: Überprüft auch mal eure Betten und Matratzen, das kann auch viel ausmachen. Wenn ich z.B. mal bei meinen Eltern zu Besuch bin und dort übernachte, schlafe ich auf so einem "Luftbett". Das ist eigentlich nur 'ne bessere Luftmatratze, aber ich schlafe super drauf ein, viel besser als auf meinem Bett. Wenn das Teil nicht so schäbig aussehen würde und man vernünftig drauf Sex haben könnte, würd' ich's mir glatt in die Wohnung stellen. Habe aber auch vor, mir zu Weihnachten mal ein "besseres" neues Bett zu leisten und mich diesmal evtl. professionell beraten zu lassen. Wisst ihr, wer für sowas zuständig ist? Der Orthopäde?!

Natürlich interessiert mich auch, ob einige meiner Tricks bei euch auch funktionieren und ob ihr evtl. noch weitere erprobte Techniken habt, die ich mal ausprobieren könnte. Der Witz ist: Wenn unsere Gesellschaft, gerade auch in puncto Arbeits- und Öffnungszeiten, nicht so auf diesen frühen Rhythmus versteift wäre, würde mir mein 30h-Rhythmus echt gefallen. Es ist in vielerlei Hinsicht wirklich interessant, wenn die Schlaf- und Wachzeiten immer mal variieren, und man erlebt zu bestimmten Zeiten auf den Straßen ganz unterschiedliche Typen von Menschen, die sich aber gegenseitig kaum über den Weg laufen. Schade nur, dass ich immer zu viele Termine habe, um das mal richtig ausleben zu können...

Gruß,

R

PS: Ein weiterer guter Tipp von mir ist, um diese Zeit nicht mehr in irgendwelchen Internetforen unterwegs zu sein.

bearbeitet von rooks

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Ich lebe seit ich 12 bin nach derartigen Schlafmustern. Finds aber garnicht schlimm, eigentlich cool sogar.

Ich habe mich dann mit Training befasst, sich an wenig Schlaf zu gewöhnen. So kann ich jetzt auf 4-5 Tage hin, mit guten 3-4 Stunden sehr gut auskommen, dann brauch ich wieder 1-2 Tage mit 6-9 Stunden. So kann ich es wenn ich es muss, eine "Arbeitswoche" durchhalten mit dem normalen Rhytmus, und dann am Wochenende ausschlafen. Aber ich habe mich selbständig gemacht sodass ich an keine fixen Arbeitszeiten mehr gebunden bin. Mittlerweile gefällt mir mein Wachrhythmus sogar besser als der 'normale' weil ich in der Nacht sehr entspannt arbeiten kann ohne Störungen, und viel ausgehen und feiern, während ich dann von 5/6 - Mittag schlafe, und dann am Nachmittag wieder Fit anfangen kann.

Da ich keine "Heilung" suche kann ich dir aber leider nicht weiterhelfen. Trotzdem viel Glück!

LG

Andi

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Was für Techniken sind das denn, andi?

Das interessiert mich nämlich brennend *g*

Ich arbeite auch lieber nachts als tagüber, was vorallem in der Schulzeit echt etwas blöd ist, da man halt die ersten 1, 2 Schulstunden eher so im Habschlaf mitbekommt.

Wenn du da interessante Lektüre zu empfehlen kannst: her damit! ;-)

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Gast Der Psi-Doktor

@Andi: Spürst du irgendwelche Änderungen bezüglich Aufmerksamkeit und Konzentration negativer Art, wenn du nur die wenigen Stunden schläfst? Wenn nicht, dann nicht übel. Ich kenne auch Leute, die nur 4-5 Stunden schlafen, das macht denen scheinbar nichts aus.

Rein somatisch gesehen scheint wenig Schlaf allerdings das Krebsrisiko zu verdoppeln, wie nun mal wieder aktuell erforscht wurde, allerdings weiß ich nicht, ob sowas auch zutrifft, wenn der individuelle Schlafrhythmus einfach kürzer ist. Das lässt sich statistisch nicht so einfach feststellen, weil das alleine ja schon eher eine Minderheit ist, die wenig schläft, also muss man da eine extra Vergleichsstudie machen.

Ansonsten: Wenn's sich gut anfühlt, weitermachen ;)

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Ich lebe seit ich 12 bin nach derartigen Schlafmustern. Finds aber garnicht schlimm, eigentlich cool sogar.

Ich habe mich dann mit Training befasst, sich an wenig Schlaf zu gewöhnen. So kann ich jetzt auf 4-5 Tage hin, mit guten 3-4 Stunden sehr gut auskommen, dann brauch ich wieder 1-2 Tage mit 6-9 Stunden. So kann ich es wenn ich es muss, eine "Arbeitswoche" durchhalten mit dem normalen Rhytmus, und dann am Wochenende ausschlafen. Aber ich habe mich selbständig gemacht sodass ich an keine fixen Arbeitszeiten mehr gebunden bin. Mittlerweile gefällt mir mein Wachrhythmus sogar besser als der 'normale' weil ich in der Nacht sehr entspannt arbeiten kann ohne Störungen, und viel ausgehen und feiern, während ich dann von 5/6 - Mittag schlafe, und dann am Nachmittag wieder Fit anfangen kann.

Da ich keine "Heilung" suche kann ich dir aber leider nicht weiterhelfen. Trotzdem viel Glück!

LG

Andi

Das wäre ein Traum für mich. Ich würde mich schon freuen, wenn mir 5 - 6 Stunden Schlaf ausreichen würden.

Also los, sei kein Egoist und teile dein wertvolles Wissen mit mir, Erleuchteter! :D

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Hier bin auch so ein

!

Ne Schlafe normal so ab 3/4 Uhr ein. Und dann nach paar tagen um 8Uhr abends ;)

Habt ihr auch diese dunklen augenringe?

Was dagegen hilft? kA habs noch nicht geschafft xD hatte das schon immer und seit den letzten 2-3Jahren jetzt so heftig. Aber setzt euch viele Termine für den Tag und macht viel sport. Denke das könnte funktionieren. Etwas sport hilft auch müde zu werden. Außerdem glaube ich gibt es so einschlafphasen, die sind bei mir zwischen 22-23:30Uhr. Die gelten zwar nicht immer aber in denen kann ich besser einschlafen. Meistens verpass ich sie und dann geht schlafen gar nichmehr!

Hmm da fällt mir ein es wäre vllt sinnvoll sich die einschlafzeit aufzuschreiben, wollte sowieso demnächt meien Träume immer aufschreiben, dann blick ich vllt mehr.

Muss aber auch zugeben, die Nachtzeit zu mögen, ich kann nachts super lernen und kreativ sein. Und das beste Nachts in den Himmel schauen zu chilliger Musik. Aber zu Nachdenklich sollte man nicht werden. Wenn mir das passiert denk ich oft stunden lang nach und kann dann auch nicht einschlafen, außerdem bringens diese Gedanken nicht so :wacko:

lg

nobody

bearbeitet von nobody3

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