Wie der Phönix aus der Asche

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Nachdem ich mich nun monatelang in diesem Forum getummelt habe, um mich selbst zu finden, ist es an der Zeit, euch allen etwas zurückzugeben.

Zunächst fange ich an mit meiner Geschichte. Dauert zwar ne Weile, sie durchzulesen, aber ich muss sie euch einfach erzählen!

In den ersten 10 Jahren führte ich ein richtig tolles Leben. Wir haben sehr viel als Familie unternommen, waren oft im Urlaub... Das typische Heile-Welt-Leben. Dann, als ich zehn Jahre alt war, kam der Schicksalsschlag...

Ich war in der 4. Klasse und hatte gerade Textilunterricht (ich weiss, ist irgendwie unmännlich, aber Stricken und Nähen will gelernt sein ;-) ), als meine Großmutter herein kam und der Lehrerin irgendetwas ins Ohr flüsterte. Dann kam sie zu mir und nahm mich an die Hand und wir gingen zusammen nach draußen zum Auto. Mein Bruder und meine Schwester saßen schon drinnen. Ich wollte die ganze Zeit wissen, was los ist, aber keiner wollte mir etwas sagen. Als wir dann bei meinen Großeltern zuhause waren, machten wir erst einmal Hausaufgaben, als dann meine Mum hereinkam, kreidebleich und irgendwie traurig. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis sie uns sagen konnte, was los war, aber dann sagte sie, ich erinner mich noch Wort für Wort daran: "Papa ist jetzt im Himmel"... Mein Bruder hat sofort losgeweint, ich habe ewig gegen die Tränen gekämpft, aber irgendwann gings nicht mehr... Meine Schwester hat irgendwie gar nicht geweint, ich glaube, sie hatte es nicht so gannz begriffen... Das war wohl der Anfang vom Ende.

Die nächsten zwei Jahre verliefen dann ganz normal, ich war gut in der Schule, war einer der Besten... Privat war auch alles in Ordnung. Dann kam ich in die Zeit, in der ein Junge sich zu einem Mann entwickelt. Da kamen die Probleme auf... Meine Mum kam nie mit uns klar, hat uns immer geschlagen, weil sie es einfach nicht besser wusste.... Dadurch wurde bei mir eine Krankheit ausgelöst, genannt Psoriasis, eine Auto-Immunerkrankung. Von meiner Mum wurde mir immer eingeredet, dass man sie nicht bekämpfen kann, dass es keine Möglichkeit gibt, sie zu heilen. Das habe ich natürlich geglaubt. Die Krankheit wurde schlimmer und schlimmer, weshalb ich in der Außenwelt auch nicht akzeptiert wurde... Also fing ich an, mich in der Videospielwelt und Fernsehwelt zu verstecken... Da war ich akzeptiert, hatte Erfolge zu verzeichnen, etwas, was ich von der Außenwelt nicht kannte. Zudem wurde ich von meiner Mum auch weiterhin runtergemacht, weil sie selbst immer als Bester dastehen musste à la "Ich bin der King und keiner steht über mir". Das lag auch daran, dass sie in Ihrer Vergangenheit oft runtergemacht wurde, denn sie hatte die gleiche Krankheit, wie ich. Psoriasis. Zudem hatte sie keine Schulbildung und auch keinen Job. Mein Vater war immer der Lebensmittelpunkt. Und als er aus der Welt gerissen wurde, ging alles den Bach runter...

Irgendwann dachte ich mir, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich fing an zu kämpfen, änderte erst mein Aussehen, bekämpfte die Psoriasis und dann lief alles super. Auf einmal war das Leben toll, ich war akzeptiert, im Urlaub wurde ich sogar oft angebaggert... Leider dachte ich, das läge alles an meinem Aussehen und so wurde ich arrogant. Dann war ich wieder zuhause und lebte die Arroganz voll aus. Das war ein Fehler, denn dadurch wurde ich von meinen Mitmenschen runtergemacht. Alle haben versucht, mich wieder in meine alte Position als Looser zurückzudrängen. Ich war am Ende, denn zuhause bekam ich auch keine Bestätigung, wurde dort immer runtergemacht... Das löste eine laaange Depression aus, ich war am Ende, 6 Wochen ohne Schlaf, meine Noten waren im Keller... Ich wollte nur noch Sterben!

Aber irgendwann habe ich mir gesagt, Leben heißt Kämpfen und so fing ich an zu kämpfen. Auf die Meinung der Anderen habe ich keinen Wert mehr gelegt. Ich dachte mir "Who cares?" Zudem fand ich da meinen Glauben an Gott. Ich fing an zu beten, dass er mir helfen möge... Dann konnte ich wieder schlafen. Ich fand Freunde, die mich auch noch unterstützten. So schaffte ich mein Abitur. Das puschte mein Selbstvertrauen ungemein. Die anschließende Bundeswehrzeit und die Tatsache, dass ich diese überlebt hatte (und das war echt verdammt schwierig), puschte mich noch weiter. Dann ging ich studieren. Maschinenbau, eins der schwierigsten Fächer ever! Und es lief. Ich kämpfte mich durch, schaffte mein Vordiplom als einer der Besten.

Nebenbei gab es auch die ein oder andere Frauengeschichte, aber das Problem war, sie wollten Sex, ich wollte eine Beziehung. Also habe ich einige Fehler gemacht, habe viel geklammert, was dazu führte, dass sie das Interesse verloren, was mich wieder ans Ende brachte. Wieder eine depressive Phase. Wieder kein Schlaf. Ich dachte mir "Scheiße, nicht schon wieder!" Und vor Allem stand die Klausurphase an. Und ohne Schlaf kommt man nicht weit in der Klausurphase... Aber ich kämpfte. Die Hölle hatte ich bereits durchstanden durch meine Vergangenheit. Also wusste ich, dass ich da wieder raus kommen konnte. Und ich schaffte es! Zwei Klausuren geschrieben, beide mit 1 bestanden! Verdammt, bin ich gut :-D

Und jetzt schreibe ich hier, habe Frauen verstanden, kann jeden auf Anhieb einschätzen und habe die Psychologie drauf, wie kein zweiter! SIEG^^

Grundlegend hat mir dieses Forum und mein Leben 4 Dinge beigebracht:

1. Leben heißt Kämpfen!

2. Es gibt keine Fehler, nur Feedback!

3. Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen!

4. Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist!

Und dafür danke ich euch, Leute.

Cya

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