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Extrovertiert möchten viele hier sein,

so ist zumindest der Begriff allgegenwärtig.

Wenn ich erst extrovertiert bin, dann kann

ich mit allen toll auskommen und jeder mag

mich.

So scheint die fragwürdige Denk-

weise nicht weniger Menschen.

Was heißt Extrovertiertheit ?

Extrovertiertheit ist keine Eigenschaft, die

man sich antrainieren kann. Jeder Mensch

hat von Natur aus einen gewissen Raum der

Veränderungsmöglichkeiten, trotzdem bleibt

er auf lange Sicht bei seinem Grundcharakter.

Es ist also möglich, "extrovertierter" zu werden,

aber nicht extrovertiert zu werden oder gar

zu bleiben, wenn man es nicht schon immer

war.

Die angeborene Extrovertiertheit hat auch

ihre anderen Seiten:

So sind Extrovertierte kaum in der Lage, Ge-

heimnisse für sich zu behalten. Sie leben nicht

in sich sondern sehen die Welt als ihr kollektives

Gedächtnis.

So kann der E. sich nicht zurückhalten, seine

Schwächen jedem zu erzählen, den er trifft,

auch wenn dieser es immer und immer wieder

ausbeutet bleibt er dabei, da er ja mit statt

in der ihn umgebenden Welt lebt.

Dann gibt es die bekannten Seiten der

E., wie der offenen Art mit anderen um-

zugehen. Dabei ist der E. deshalb so offen,

da er sich von Natur aus nicht von Inhalten

distanzieren kann, sondern nur im Rahmen

seiner Möglichkeiten temporär Abstand hält.

Er ist daher höchst anfällig für Sekten und

Kulte. Meist ist es jenen praktisch unmöglich,

von Süchten wegzukommen, da sie keine

eigene Zurückhaltung kennen, sondern,

sobald ein anderer Mensch eine bestimmte

Droge zu sich nimmt, sie sich sagen, das

muß ich auch, (unterbewußt: "da wir ja ein

Kollektiv sind"), und so kommen sie nie

von bewußtseinsverändernden Drogen bspw. weg,

wenn sie erstmal angefangen haben.

Und das haben bis auf wenige Ausnahmen

alle der Personen, auf die ich meine

Aussagen als Beweise stütze.

Mit bewußtseinsverändernden Drogen sind

alle Drogen einschließlich Koffein gemeint.

Manche hatten das Glück, nur von Koffein

abhängig zu sein und es schnell zu erkennen,

um im Rahmen ihrer Möglichkeiten im Falle

härterer Drogen dagegenzusteuern.

Das sind meine Erfahrungen mit extrovertierten

Menschen.

"Leider" stammt hiervon nichts von mir selbst, da ich

mich nicht in diesem Extrem befinde bzw. ihm nah bin.

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Wow, du kommst also um vier uhr morgens vom sargen und schreibst erstmal einen post über introversion/extroversion, bewusstseinserweiternden Drogen und Geheimnissverräter. Hört sich an wie ein gutes Drehbuch - tight Alter :D:D:D

Okay, um es gleich schon vorwegzunehmen - ich bin mit dem Grundtenor deines posts nicht einverstanden.

Aber lass uns zunächst mal deine Kernaussagen auseinanderpuzzlen (vielleicht hab ich sie ja nur nicht richtig verstanden):

1. Die Masse der AFCs/rAFCs hier im Board wünscht sich extrovertiert (nicht etwa vgl. extrovertierter) zu werden, diese radikale Veränderung ist für eine natürlich introvertierte Persönlichkeit nicht möglich.

2. Extrovertiertheit ist kein Garant für erfülltere soziale interaktionen.

3. Extrovertierte Personen "Tragen ihr Herz auf der Zunge" und können aufgrund ihrer Offenheit keine Geheimnisse behalten

4. Extrovertierte Personen sind Inhalten gegenüber unkritisch und Aufgrund ihrer Offenheit anfällig für Sekten, Drogen etc.

Wow . Also dann los:

Zu 1.) Zunächst eine kleine Begriffsklärung zu "Extrovertiert/Introvertiert" die ich von wikipedia entführt habe:

Extraversion vs. Introversion

Extraversion (von lat. extrā »außerhalb« und vertere »wenden«; engl. Extroversion) ist eine Persönlichkeitseigenschaft.

Der Begriff Extraversion bezeichnet ein faktorenanalytisch ermitteltes Persönlichkeitsmerkmal in der Differentiellen Psychologie.

Adjektive wie gesprächig, bestimmt, aktiv, energisch, offen, dominant, enthusiastisch, sozial und abenteuerlustig "laden" (Faktorladung) positiv auf dem Extraversions-Faktor, wohingegen still, reserviert, scheu und zurückgezogen negativ "laden".

Introversion (von lat. intra »innerhalb« und vertere »wenden«) ist der Gegenpol zu Extraversion.

Persönlichkeitstests ermitteln u.a. die individuelle Position des Probanden auf der Extraversion/Introversion-Skala.

Extremwerte sind dabei selten, d.h. es existieren überwiegend Mischformen.

Die Begriffe wurden von C.G. Jung in die Persönlichkeitspsychologie eingeführt. Introversion bezeichnet in der Analytischen Psychologie die Hinwendung der psychischen Energie nach innen, also weg von der Aussenwelt. Von Jung stammt auch der Begriff Extraversion. Die Extraversion bedeutet in der Analytischen Psychologie die Hinwendung der Energie nach aussen.

Hans Jürgen Eysenck greift die Begriffe auf und spannt sie als zwei von insgesamt vier Polen in den von ihm konstruierten Persönlichkeitszirkel ein (Introversion vs. Extraversion, emotionale Stabilität vs. Instabilität bzw. Neurotizismus), indem er die genannten Pole dem klassischen hippokratischen Temperamentenmodell (sanguinisch, cholerisch, phlegmatisch, melancholisch) überlagert.

Introversion ist dabei dem melancholischen und phlegmatischen Bereich zugeordnet, mit Eigenschaftszuschreibungen wie pessimistisch, reserviert, ungesellig, eher ruhig und passiv, sorgfältig, bedächtig, friedlich (phlegmatisch). Empirische Erkenntnisse Eysencks legen zudem nahe, introvertierte Personen als leicht konditionierbar zu betrachten, die gegenüber äußeren Reizen nur geringe reaktive Hemmungen aufweisen, also bereits durch schwache Reize leicht erregbar sind.

In ihrer Eigenschaft als Gegenpol zur Extraversion ist die Introversion auch Kernbestandteil des sog. Fünf-Faktoren-Modells nach Costa und McCrae, das heute als leistungsfähigstes Instrument zur Beschreibung von Persönlichkeits-Eigenschaften gilt.

Es geht hier also um Energien die entweder nach innen oder nach außen verwendet werden, außerdem befinden wir uns auf dem besten weg zu einem Abstecher zu den alten Griechen und ihrem Temperamentsmodell, es wird also philosophisch. Vielleicht kann Endless Enigma als Berufsphilosoph hier ein wenig aushelfen, falls ich etwas falsch verstanden habe (ich wette ihm stehen die Haare zu Berge, wenn er mich hier dilletieren hört :D).

Jeder Mensch ist gewissermaßen ein Geschöpf der Umstände. Soweit stimme ich mit dir überein.

Du wirst von deinen Genen, deinen Eltern, der Gesellschaft etc. so konditioniert, daß alles was du sagst und tust eine Summe deiner Erfahrungen darstellt. Das klingt zunächst so, als könne man sich im Schopenhauer'schen Sinne der "Unfreiheit des Willens" nicht aus dieser Konditionierung befreien und sein ganze Leben determiniert in vorgefertigten Bahnen verbringen müssen.

Allerdings gilt bei dieser von dir aufgestellten These auch der Umkehrschluß: Die Umstände sind ein Geschöpf des Menschen. So hast du also auch direkten Einfluss auf das was dich beeinflusst - selbst wenn du gewisse Erfahrungen gemacht hast die dazu geführt haben, daß du nun ein introvertierter Wesenstyp bist, hast du es in der Hand etwas daran zu ändern. Unfreiheit des Willens hin oder her, wenn du eine Idee hast und sie verfolgst, dann formst du deine Persönlichkeit.

Du kannst dich durchaus dazu zwingen mehr Energie darauf anzuwenden „gesprächig, bestimmt, aktiv, energisch, offen, dominant, enthusiastisch, sozial und abenteuerlustig“ zu werden – ob du dann letztendlich für einen Psychologen als Extrovertiert eingestuft wirst oder er dir sagt: „Herr Genau jetzt! LOS! Sie sind grundsätzlich introvertiert aber doch wirklich extrovertierter geworden seit ich sie das letzte mal sah!“ ist dabei doch völlig egal – oder nicht!?!? Wenn es dein Ziel ist ein ewiger Sanguiniker zu sein, der nie innere Einkehr hält hast du es vielleicht schwieriger, dass gebe ich zu. Aber dabei kann ich auch nicht den Sinn erkennen. Introvertiertheit in Maßen ist nichts, wofür man sich schämen muss.

Fazit: Energien verlagern kann jeder, es bedarf vielleicht Training, aber es kann die Einstufung deiner Characters auf der „Persönlichkeitsskala“ nachhaltig beeinflussen.

Zu 2. ) (Extrovertiertheit ist kein Garant für erfülltere soziale interaktionen.)

Natürlich ist sie das nicht. Nicht jedermann kann mit einem mit einem sanguinischem Lachsack etwas anfangen. Nur weil man gute Laune hat und mit allen Leuten spricht, heißt das ja nicht das man automatisch gemocht werden muss. Wie sollte man auch auf eine solche Idee kommen!?!?

Allerdings: Wie groß schätzt du die Chance ein, neue Leute kennen zu lernen, wenn du introvertiert in der Ecke hockst und an deinem Bier nippst?

Ich schätze mich selbst als grundsätzlich als introvertiert ein und arbeite ebenfalls daran mehr aus mir herauszugehen. Mit einigem Erfolg kann ich sagen. Ich war schon während meiner Schulzeit als Partysau bekannt und habe nie eine Gelegenheit ausgelassen auf die Kacke zu hauen. Ich hatte immer Freundinnen und nie Probleme mit Konversationen – was mir allerdings immer fehlte war die Fähigkeit von mir aus auf Menschen zuzugehen. Das was man in der community den „Cold-Approach“ nennt, war mir persönlich ein Greuel (alle meine Freunde/Freundinnen kamen irgendwie aus meinem unmittelbaren sozialen Umfeld oder ähnlichem). Ich denke ich habe mir dadurch einige tolle Chancen entgehen lassen, aber das war nun mal das „Ich“ das ich früher war. Hätte ich ein wenig mehr Energie darauf verwendet und meine Limiting Beliefs an der Realität getestet, hätte ich schon früher bemerkt, dass ich da etwas falsch mache. Extrovertiertes Verhalten hilft beim knüpfen von sozialen Strukturen enorm weiter.

Zu 3.) (Extrovertierte Personen "Tragen ihr Herz auf der Zunge" und können aufgrund ihrer Offenheit keine Geheimnisse behalten.)

Es kann sein, dass Extrovertierte Personen mehr dazu neigen darüber zu sprechen was sie bewegt – klar. Aber ich denke deine Schilderungen geben kein allgemeingültiges Bild einer Extrovertierten Person wieder. Ich kenne Extrovertierte Personen die so oberflächlich sind, dass sie nie über wirkliche Gefühlsdinge sprechen. Ebenso halte ich die Idee des „Kollektiven Gedächtnisses“ für ziemlich weit hergeholt, denn Geheimnisse weitertratschen können Introvertierte genau so gut wie Extrovertierte (wenn sie die Gelegenheit dazu haben und sich nicht in einen Keller einsperren in denen sie niemand besuchen kommt :D). Diese Form der Illoyalität ist vielleicht ein Characterzug, aber kein Merkmal des speziellen Charactertypus.

Zu 4.) (Extrovertierte Personen sind Inhalten gegenüber unkritisch und Aufgrund ihrer Offenheit anfällig für Sekten, Drogen etc.)

Grundsätzlich muss man Inhalten gegenüber nicht besonders aufgeschlossen sein um als „Extrovertiert“ durchzugehen. Ich kann mir stockkonservative Extrovertierte ebenso gut vorstellen wie neoliberale introvertierte. Da besteht keinerlei Zusammenhang.

Das man als Extrovertierter mit mehr (potentiell negativen) Außeneinflüssen in Kontakt kommen kann steht natürlich außer Frage. Extrovertierte die einen Oberflächlichen oder schwachen Character besitzen (Extrovertiertheit und Oberflächlichkeit sind nicht gleich zusetzen) sind dann natürlich öfter in Gefahr sich überzeugen zu lassen eine Dummheit anzustellen (i.e. Sekten, Drogen, Kriminalität).

Meiner Beobachtung nach gewinnen selbst extrem Extrovertierte Menschen ebenso eine gewisse Charakterliche Tiefe/Stärke wie Introvertierte sie gewinnen können (auch viele Introvertierte sind nicht besonders charakterlich gefestigt), wenn sie in der Lage sind ihre sozialen Interaktionen mental zu verarbeiten.

- over & out :D

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:-) ihr seid alle auf drogen! :-):-)

geht sargen!!

Würd ich ja gern - aber bin für die nächsten wochen von Doc zum KJ'en verdammt worden - sorry :D

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Das sind meine Erfahrungen mit extrovertierten

Menschen.

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Allerdings: Wie groß schätzt du die Chance ein, neue Leute kennen zu lernen, wenn du introvertiert in der Ecke hockst und an deinem Bier nippst?

Da verwechselst du die Introversion als Charaktereigenschaft mit der Verhaltensstörung "Schüchternheit".

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Allerdings: Wie groß schätzt du die Chance ein, neue Leute kennen zu lernen, wenn du introvertiert in der Ecke hockst und an deinem Bier nippst?

Da verwechselst du die Introversion als Charaktereigenschaft mit der Verhaltensstörung "Schüchternheit".

Nicht wenn du die Definition aus der Wikipedia als Maßstab nimmst:

Adjektive wie gesprächig, bestimmt, aktiv, energisch, offen, dominant, enthusiastisch, sozial und abenteuerlustig "laden" (Faktorladung) positiv auf dem Extraversions-Faktor, wohingegen still, reserviert, scheu und zurückgezogen negativ "laden".

Introversion (von lat. intra »innerhalb« und vertere »wenden«) ist der Gegenpol zu Extraversion.

Um in der Ecke zu sitzen und mit niemandem zu reden musst du nicht notwendigerweise schüchtern sein. Du verwendest einfach deine Energie auf andere dinge: Grübeln, einarmiges Reißen, etc. :D

Ist aber eigentlich auch völlig egal.

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So gehst du aber davon aus, das jeder introvertierte "ruhig" usw und kontaktscheu is, was nicht stimmt.

Es gibt auch introvertierte, die dem Verhalten nach Extros sein können.

Wikipedia sagt genau dasselbe wie ich gesagt habe, wobei Wiki nicht ganz so ausführlich ist.

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ABER:

Extrovertiert sein ist nicht das Ultimum!

Als extrovertierter Mensch ist es nicht so, dass alle einem zu Füße liegen. Vllt. lieben sehr viele den E., was aber sehr anstrengend werden kann.

E. sein kann ein großes Laster darstellen. Viele Menschen kommen damit nicht klar, dass ein E. sagt was er denkt und das jedem so wie er es denkt und direkt ins Gesicht.

Sozial ist das für viele schwierig zu händeln.

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