Unsterblichkeit

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Unsterblichkeit

Wo beginnt Unsterblichkeit....?

Als ich letztens den Film Troja angeschaut habe, sind mir zwei Stellen im Gedächtnis geblieben: Die erste war, als Achilles mit seiner Mutter sprach und sie ihm vor die Wahl stellte: Wenn er nicht in den Krieg ziehen würde, könne er ein friedliches und erfülltes Leben haben. Wenn er sich jedoch entscheide, in den Krieg zu ziehen, würde er zu ewigem Ruhm gelangen und somit nie in Vergessenheit geraten.

Das war letztendlich der Grund, warum Achilles in den Krieg gezogen ist... Er wollte nicht vergessen werden, seine Unsterblichkeit wollte er durch Berühmtheit erreichen. Unsterblichkeit.... Ein Thema, das die Menschheit schon immer fasziniert hat. In jeder Kultur gibt es Legenden über Unsterbliche Wesen oder zumindest ein Artefakt oder eine Möglichkeit, dem stählernen Zahn der Zeit zu entkommen. Was mir hier spontan einfallen würde wären die Geschichten vom Jungbrunnen und dem Heiligen Gral in unserer Westlichen Welt.

Ein anderer Satz, der mir im Gedächtnis geblieben ist und der mich zum Nachdenken gebracht hat war: „Die Götter beneiden uns - Sie beneiden uns um jeden Tag, jede Minute in der wir leben, weil jede unsere letzte sein könnte.“

Die Frage, die mir im Kopf herumschwirrte, war: Stimmt das? Soll ich glücklich sein, sterblich zu sein - irgendwann in Vergessenheit zu geraten?

Was ist es, das den Menschen so fasziniert, unsterblich zu sein? Das Verlangen, diese Welt, mit all ihren Vor- und Nachteilen, für immer zu durchwandern - zu sehen, wie Königreiche vergehen und geliebte Menschen dahinscheiden? Ich glaube, hier sind wir der Antwort nahe: Was ist nach dem Dahinscheiden? Gibt es einen Gott, gibt es ein Leben nach dem Tod?

Oder endet alles hier wenn man die Augen schließt, Schwarz, aus, Ende? Darauf kann ich euch keine Antwort geben. Deshalb denke ich, die meisten Menschen haben keine Angst vor dem Tod. Eher vor dem Unbekannten, das danach kommt. Aber woher kommt diese Angst? Ist es die Angst, im Diesseits zu wenig erreicht, zu wenig Frauen gelayt, zu wenig für die Familie getan zu haben? Oder ist es die Angst, wenn es einen Gott gibt, was dieser zu dem Lebensstil sagt, den man geführt hat? Wird er dafür verdammen .... auf ewig?

Wieder eine Frage, auf die es keine Antwort gibt, aber es ist, glaube ich, die Kernfrage, die den Menschen zur Suche nach Unsterblichkeit antreibt. Sollte es Wesen geben die unsterblich sind, so beneiden sie uns höchstwahrscheinlich. Denn für sie ist jeder Tag wie der andere, keine Aufregung, keine großen Erlebnisse. Sie stehen morgens auf und wissen schon im Vorfeld, dass sie sich abends wieder hinlegen werden. Ich glaube wir wollen die Schwierigkeit auf uns nehmen, unser Leben zu meistern, nicht unser Leben vor uns hinzuwandern in der Hoffnung, eines Tages Erlösung von dieser Langweile zu bekommen. Denn das ist die Herausforderung im Leben, jede Minute, jeder Atemzug könnte unser letzter sein, und wir sollten ihn genießen – jede Minute in unserem Leben, denn es könnte unsere letzte sein. Wir sollten unser Leben so genießen, so leben dass wir jederzeit abtreten können.

Unsterbliche beneiden uns weil jede Minute jeder Atemzug unser letzter sein könnte. Und wir sollten ihn genießen. Unser Leben so genießen, dass wir jederzeit abtreten könnten.

Stellt euch vor, ihr wüsstet, dass ihr morgen hinter den Vorhang des Lebens blickt. Was würdet ihr tun? Was würde es mit eurem Game tun? Ihr würdet jede Minute genießen, genießen wie ihr atmet; genießen wie ihr fühlt, genießen, wie ihr Frauen ansprecht und wie sie auf euch reagieren. Denn was hättet ihr zu verlieren?

Ihr würdet rausgehen, ein hübsches Mädchen auf der Straße sehen.... und sie ansprechen. Nicht um jemanden etwas zu beweisen, sondern weil ihr wüsstet, dass dies eure letzte Chance ist, sie kennen zu lernen – es gibt für euch dann kein „später“ mehr - nur noch ein „hier und jetzt“. Ihr würdet begreifen, dass jede Minute, jede Sekunde, in der ihr atmet, in der ihr fühlt und denkt, kostbar ist. Ihr würdet begreifen, was Leben heißt. Ihr würdet den Tag als etwas Einmaliges hinnehmen und ihn so gestalten, wie ihr ihn gestalten möchtet.

Lohnt es sich nicht, jeden Tag so zu leben?..... Richtig zu leben?! Es gibt genügend Menschen auf dieser Welt, die das nicht tun oder nicht verstehen würden, denn es gibt eine große Krankheit in der westlichen Welt. Sie heißt Alltag. Gewöhnlichkeit. Eigentlich der schlimmste Fluch der Unsterblichkeit. Und wir, die ihn nicht aufgezwungen bekommen haben, tragen ihn trotzdem.

Das Gesagte lässt sich eigentlich wunderbar in ein paar einfachen Worten zusammenfassen:

Der Mensch ist nicht geboren das Leben zu verstehen,

sondern um es zu leben.

Oder:

Lebe jeden Tag wie deinen letzten!

Alexandre d Rian

vielen dank an Hoek und Kai :-D

bearbeitet von Alexandre

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Lebe jeden Tag wie deinen letzten!

"Du kannst jeden Tag wie deinen letzten leben - du musst einfach immer nur das gleiche tun, wird schon!" :P

"imm dein Leben nicht so ernst - lebendig kommst du sowieso nicht raus!"

Ein wieteres Zitat:

"Lasst uns unser leben leben, solange wir es noch nicht begriffen haben!"

Ich finde deinen Text großartig.

Kennst du evtl. die Rede von Steve Jobs an der Stanford University?

Wirklich großartige Rede.

Besonders der teil, in dem es (sinngemäß) um folgendes ging ist interessant:

Nachdem er kurz vor dem Tod stand, schaute er jeden Morgen in den Spiegel und fragte sich: "Würde ich heute das gleiche tun, wenn ich wüsste, dass ich heute sterben werde? Wenn icvh eine längere Zeit diese Frage mit "Nein" beantwortet hatte, dann veränderte ich etwas."

Und das tue ich in letzter Zeit auch. Würde ich wissen, dass ich bald sterbe - würde ich dann das gleiche tun?

Würde ich jede überflüssige Minute damit verbringen, Sport zu treiben, nur um ein Ziel zu meistern?

Ich muss gestehen: Ich habe keine Ahnung. Wohl eher nicht. Aber ich denke, dass ich zufrieden sein kann mit dem, was ich tue.

Wüsste ich nämlich, dass ich in naher Zukunft sterbe, würde ich irgendetwas tun, was ich nicht tun würde, wenn ich noch ein langes Leben vor mir hätte.

EDIT: den Link habe ich wieder entfernt - die gesichichte ist so nie geschehen.

Grüße,

Bed Devil

bearbeitet von Bed Devil

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"Du kannst jeden Tag wie deinen letzten leben - du musst einfach immer nur das gleiche tun, wird schon!" :P

"...brich die Schule ab, stech ein Schwulen ab, auch du kannst ein Künstler sein...bemal ein Judengrab"

Wow echt ein toller Text :hi:

sollte man vielleicht irgendwo oben in die leiste tun, also da wo die sache3n stehen wo immer da stehen.

Regt zum nachdenken an. Vielen dank, Mann.

gez. Raiser

PS: Denn, weist du wovor wir Menschen wirklich Angst haben, das ist nicht der tot, das wovor Menschen am meisten Angst haben ist das man sie vergisst, das es irgendwann niemanden mehr gibt der sich an einen erinnert. BRII

Auch ein paar tolle Sätze aus 300:

Bisher habe ich mein Leben ohne Reue gelebt, und dabei bereue ich nicht das mien Sohn tot ist...sondern das ich ihm nie gesagt habe, dass ich ihn am meisten liebe.

Er wollte keine Lieder über Ruhm, große DEnkmähler oder üppige Feste...sein Wunsch war einfach: Vergesst mich nicht.

________

Jetzt werde ich schon sentimental

also cooler text!

bearbeitet von Lightbringer Anton

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PS: Denn, weist du wovor wir Menschen wirklich Angst haben, das ist nicht der tot, das wovor Menschen am meisten Angst haben ist das man sie vergisst, das es irgendwann niemanden mehr gibt der sich an einen erinnert. BRII

Mag für manche zutreffen, aber ich denke, die Angst davor, "zu wenig" erreicht zu haben bzw. nach dem Tod nichts mehr ausrichten zu können (wie oben schon erwähnt) ist auch möglich. Oder auch schlichtweg die Angst, nicht mehr sein Leben fortführen zu können oder in manchen Fällen vielleicht auch die Angst, (ob) was nach dem Tod kommt.

Weiterhin glaube ich, dass man das mit dem Neid auf Sterblichkeit nicht so einfach sagen kann. Das kann man, wenn man davon ausgeht, dass das neidende Wesen schon ein unendlich langes Leben hinter sich hat. Was aber, wenn gerade erst ein neues unsterbliches Wesen geboren würde? Glaubst du im Ernst, es wäre als aller erstes neidisch darauf, am nächsten Tag wegtreten zu können? Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Neid erst aufkommt, wenn das Leben tatsächlich langweilig geworden ist und man alles vorgenommene erreicht hat.

Wenn wir unser Leben so leben, als sei es unser letzter Tag, als könnten wir jederzeit abtreten, kann das, finde ich, nicht die Lösung sein. Denn entweder lebt man dann in ständiger Angst vor dem nächsten Tag oder man hat schlichtweg keine Ziele. Wer Ziele hat, denkt auch in die Zukunft. Dann hat man was zu verlieren, wenn man mittendrin steckt und plötzlich rausgerissen wird. Ein Leben ohne dieses Risiko auf Verlust entspräche einem Leben ohne Ziele, einem langweiligen dahinvegitieren wie es den Unsterblichen zum Halse heraushängt. Finde ich nicht gerade erstrebenswert, so zu leben ;)

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