Die ewige "Routinen -Diskussion"

11 Beiträge in diesem Thema

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Dieser Thread wird sicherlich nicht jedem erfahrenen PUA weiterhelfen, da er das bestimmt schon weiß.

Dennoch könnte der Vergleich, den ich anbringen werde auch für ihn interessant sein.

In vielen Threads entflammt immer wieder die Diskussion über Routinen.

Hierbei gibt oft die zwei verschiedenen Auffassungen:

1.Vermeide in jedem Fall Routinen, die sind doch nur zum Verständnis da. Denk dir was eigenes aus.

2. Routinen heißen deshalb so, weil die sich bewährt haben. Mach ne Liste und wähle aus.

Ich sehe darin zwei unnötige Extreme.

Ich möchte hier mal ein Vergleich aufführen zum Freestyle-Bereich im Rap.

Was das eine mit dem anderen zu tun hat?

Bei sogenannten Freestyle-Battles, wo sich 2 Rapper gegenüber stehen und sich auf den Takt

gegenseitig sogenannte "Punchlines" an den Kopf werfen, ist das Publikum immer wieder erstaunt.

(Die meisten kennen das eventuell aus dem Film "8Mile" mit Eminem)

Ähnlich wie beim gamen geht es darum, situationsbezogene & spontane Sprüche zu bringen.

(Natürlich mit dem Unterschied, dass bei dem Rapbattle beleidigt wird, beim gamen jedoch eine Attraction entstehen soll).

Wie schaffen die Rapper es, sich dermaßen krasse Sprüche ohne Pause gegenseitig an den Kopf zu werfen,

die sich auch noch reimen? Und Freestyle heißt es deshalb, weil es nicht vorher aufgeschrieben wurde.

Da ich mich in diesem Gebiet auskenne, kann ich mit Sicherheit sagen: Dem ist nicht ganz so.

Die meisten Rapper verwenden "Routinen"!

Sie haben eine Art Repertoire im Kopf, welches für verschiedene Situationen gedacht ist.

Auch Antworten auf eventuelle Angriffe des Gegners sind hier eingeplant.

Dabei werden diese Routines hervorgerufen, jedoch nur in abgewandelter Form und in der passenden Situation

(Wenn sie denn auftritt)

Ähnlich wie der Pick Up Artist beim Field Test, sehen Rapper jedes "Battle" als Training an.

Sie sortieren dabei neue Ideen. Punchlines (oben erklärt) werden dabei ausprobiert und aussortiert.

Bewährte werden hinzugezogen, falls nötig.

Dennoch lassen sie immer viel Freiraum für Spontanität im Kopf: Kommt also eine gute spontane Punchline,

wird sie einer Routine vorgezogen.

Es geht im Freestyle-Rap und meiner Meinung nach auch im PU also darum, wie GUT man mit seinen Routinen umgehen kann!

Hier sind 8 Anhaltspunkte, die man von manchen erfolgreichen Rappern die ich kenne abschauen kann:

1. Routinen helfen beim Einstieg! (Sie geben eine gewisse Sicherheit)

2. Üben, üben, üben!

3. Routinen sind abwandelbar. Mit genügend Kreativität kannst du sie wie Legosteine

zusammenbauen und der Situation anpassen.

4. Erfinde eigene Routinen! Wie das geht? Siehe Punkt 2.

5. Sortiere deine Routinen im Kopf! Welche haben funktioniert? Und warum? Vergiß "schlechte, merke dir "gute"!

6. Auch Routinen müssen unbedingt spontan wirken

7. Es geht um den Zweck, nicht das Mittel! D.h. Routinen an sich sind nicht wichtig, nur deren Wirkung!

Daraus ergibt sich der letzte und wichtigste Punkt:

8. Ziel soll es sein, dass jeder spontane Spruch wie eine gute Routine kommt!

Ziel ist es, alle Routinen abzulegen, weil man sie irgendwann nicht mehr braucht.

Die erfahrenen PUAs hier halten deshalb auch nicht viel von Routinen.

Das liegt daran, dass sie sie nicht mehr benötigen!

Ob Routinen dir weiterhelfen, liegt also an deinem Können.

Da das Können aber wächst, sollte sich deine Auffassung dazu auch mit der Zeit ändern.

Bis du auch einer von denen bist, die später sagen "Routinen, pfffft.." :-D

bearbeitet von Dreamcatcher
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Ist der Plural von "Routine" nicht "Routinen"?

Aber sonst guter Beitrag!

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Ist der Plural von "Routine" nicht "Routinen"?

Aber sonst guter Beitrag!

Haha, du hast recht.

Ich hatte dabei den amerikanisierten HipHop Slang im Kopf.

Werds bei gelegenheit mal editieren.

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Hast damit schon recht.

Zum Filmvergleich,

bei letztem Battle schreibt 'Rabbit' noch ein paar Rimes auf.

Vielleicht bevorm sargen mal drüber nachdenken, es fallen immer neue ein,

aufschreiben.. So bleiben dir die guten auch im Kopf:D

pure Sin, babe

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1. Routines helfen beim Einstieg! (Sie geben eine gewisse Sicherheit)

2. Üben, üben, üben!

3. Routines sind abwandelbar. Mit genügend Kreativität kannst du sie wie Legosteine

zusammenbauen und der Situation anpassen.

4. Erfinde eigene Routines! Wie das geht? Siehe Punkt 2.

5. Sortiere deine Routines im Kopf! Welche haben funktioniert? Und warum? Vergiß "schlechte, merke dir "gute"!

6. Auch Routines müssen unbedingt spontan wirken

7. Es geht um den Zweck, nicht das Mittel! D.h. Routines an sich sind nicht wichtig, nur deren Wirkung!

8. Ziel soll es sein, dass jeder spontane Spruch wie eine gute Routine kommt!

Exakt! so ist es.

Ein Hinweis hätte ich noch: Routinen, die man liest, nicht nur unreflektiert verwenden, sondern jedes Mal fragen (vor und nach Einsatz der Routine):

- Welche Struktur und Rhetorik hat sie?

- Welche Themengebiete spricht sie an?

- Welche Gefühle spricht sie in der Frau an?

- Welche Charaktereigenschaft vermittle ich dadurch?

- Und am wichtigsten: Welchen State habe ich, wenn ich sowas frei heraus sagen würde ohne die Routine zu kennen? Wie kann ich diesen State erlangen, generell und auch speziell kurz vor dieser Routine?

Wer das mit paar Routinen gemacht sieht sehr schnell, was den Erfolg von Routinen und allgemein den Erfolg bei Frauen ausmacht. Und braucht dann keine Routinen mehr.

Edit: Ich hab Deinen Post mal für die Schatztruhe vorgeschlagen :) Gefällt mir beim zweiten Lesen noch besser als beim ersten, vor allem dass beide Extreme für und wider Routinen gleich unzweckmäßig sind.

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@ Dreamcatcher,

Bravo!

Das ist der beste Text zu Routinen, den ich in letzter Zeit gelesen habe. Dein Vergleich trifft es auf den Kopf. Ich habe das mit dem Rap-Battle-Vergleich noch nie irgendwo gelesen, aber Du hast völlig Recht: Der Vergleich trifft die Situation wirklich sehr, sehr genau.

Das Problem sind auch nicht nicht die Routinen, sondern dass diese nicht situativ angepasst werden bzw. nicht kongurrent mit dem Game bzw. der Persönlichkeit des PUlers sind. Das ist ein wichtiger Punkt, den man meiner Meinung nach Deiner guten Liste hinzufügen sollte: Routinen sollten nach dem Game bzw. dem Charakter des PUlers ausgewählt werden bzw. nach dem Charakter, zu dem man werden will. In einem 2. Schritt bietet es sich dann in der Tat an, eigene individuelle Routinen zu entwickeln.

Aber im 1. Schritt ist die Selektion der Routinen wichtig. Und da muss ich den Routinen-Gegnern sogar Recht geben. Obwohl ich ein starker Befürworter von Routinen bin: Routinen alleine bringen nichts, wenn nicht gleichzeitig das Inner Game zu der Person hin entwickelt wird, zu der solche Routinen passen.

Viele hier setzen alte Mystery-Routinen ein, obwohl diese gar nicht zu ihnen passen. Und schon bombt man sich aus dem Set, und dann sind immer die Routinen Schuld. Dabei liegt es meist wirklich nur daran, dass diese nicht zur speziellen Situation passen bzw. nicht kongurrent mit der Person sind.

Nicht die Routinen machen das Game, sondern die Personen dahinter. Das ist wie beim Tischtennis: Da gibt es diese Spezialisten, bei denen immer der Schläger Schuld war, wenn sie verloren haben. Unsinn. Mich hat in meiner Zeit im Tischtennis in frühen Jahren mal ein Typ von der westdeutschen Rangliste mit einem Mathebuch als Schläger geschlagen. Mit nem fucking Mathebuch!

Anfänger sollten daher nicht nach den Routinen suchen, von denen sie glauben, dass die den maximalen Erfolg bringen, sondern nach den Routinen suchen, die zu ihrem Game bzw. zu dem Game, dass sie erreichen wollen, passen. Nicht die Routinen entscheiden das Game, sondern der Mann hinter den Routinen.

Echt nen guter Text.

See ya,

Sharkk

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Ich als Hobby-Hardcore-Gangster-Bronx-To-Compton-Niggah-Rapper sollte das egtl begriffen haben.. aber ich benutze den Quatsch sowieso nicht, ich bin einfach ich, nur sehr selten benutze ich Routines.

Straight outta Compton, Bääm!

Aber sehr schöne Metapher! Hilft sicher einigen!

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@ flooder,

.. aber ich benutze den Quatsch sowieso nicht, ich bin einfach ich, nur sehr selten benutze ich Routines.

solche Aussagen sind genau der Grund, warum Routinen in der Community in einem völlig falschen Licht gesehen werden.

Wer sagt denn, dass Du nicht "einfach Du" bist, wenn Du Routinen benutzt?

Ich wette, dass Du tonnenweise Routinen benutzt, nur diese gar nicht als solche wahrnimmst oder definierst. Denn es macht jeder den ich kenne. Kein Mensch denkt sich jedes Mal 100% seiner Sprüche in jeder Situation neu aus. Warum auch, wenn er doch weiß, das bestimmte Statements oer Aktionen hervorragend ankommen.

Du kannst total "Du selbst" sein, wenn Du Routinen aus Deinem persönlichen Leben entwickelst oder Routinen einsetzt, die zu Deinem Charakter und Deinem Game passen.

See ya,

Sharkk

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Vielen Dank für den Zuspruch!

Die Ergänzungen von Sharkk und MeinLieberScholli finde ich sehr gut,

empfehle jedem auch diese zu lesen!

Bin gespannt, ob der Vorschlag für die Schatztruhe angenommen wird.

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