Keine ausreichenden Gefühle oder Bindungsangst?

75 Beiträge in diesem Thema

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1. Dein Alter: 32
2. Ihr/Sein Alter 31
3. Art der Beziehung (monogam / offen / polyamor / LDR / weitere (bitte erläutern) monogam
4. Dauer der Beziehung 3,75 Jahre
5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR 1,25 Jahre
6. Qualität/Häufigkeit Sex ~ 1 Woche
7. Gemeinsame Wohnung? Nein
8. Probleme, um die es sich handelt s. unten
9. Fragen an die Community s. unten

 

Hallo Zusammen,

ich befinde mich in einer Situation, mit der ich gerade schwer umgehen kann und möchte sie daher gern mit dem Forum teilen. Vielleicht hilft mir das niederschreiben und kommunizieren, um das Ganze selbst etwas besser einordnen zu können.

Nach der Trennung mit meiner Exfreundin im April 2019 habe ich mich dazu entschlossen, dies als Anlass zu nehmen, nochmal in einer anderen Stadt am anderen Ende von Deutschland neu zu starten.
Der Umzug erfolgte im November 2019 und ich probierte anschließend mal dieses "ominöse Tinder" aus. Mit einer Dame entwickelte sich eine längere FB, teilweise hatte ich noch zwei andere, die aber dann im Sande verliefen. Eine Beziehung wollte ich jedoch grundlegend nicht, da ich in der neuen Stadt erstmal die Sau raus lassen wollte. Nun, dann kam kurz darauf Corona und ich war in einer neuen Stadt, kannte keine Sau und alles war dicht - blöd gelaufen. Die FB lief weiter und ich merkte, die Frau ist wirklich klasse. Eine Beziehung wollte ich aber immernoch nicht, eben, weil ich nach dem Umzug nicht gleich wieder eine Beziehung eingehen wollte und ich extrem viele Menschen sah, die aus Corona-Einsamkeit sich eine Beziehung suchten, was ich völlig daneben fand und keinesfalls den gleichen "Fehler" begehen wollte.

Nach sieben Monaten fragte sie mich dann, ob "mehr" aus uns wird, was ich aber aus o.g. Gründen ablehnte und ihr auch so offen kommunizierte. Wir trafen uns aber weiter, da die Zeit super war, machten auch Unternehmungen außerhalb des Schlafzimmers, eigentlich wie in einer LTR. Weitere sieben Monate später scrollte ich mal wieder durch Tinder und stolperte über ihr Profil. Und das "traf" mich irgendwie, auch wenn es bescheuert klingen mag. Lange habe ich darüber nachgedacht, ob es Needynes oder Verlustängste (in einer FB?!?!) sind die sich zeigten was ich aber bei aller Ehrlichkeit zu mir selbst und langem reflektieren nicht bestätigen konnte. Nach nun über einem Jahr hatte ich Gefühle entwickelt, die ich nicht leugnen konnte und daher war mir das also schlicht nicht egal und ich begann, selbst über die Thematik Beziehung nachzudenken. Man muss hier anmerken, dass ich mit dem Zugang zu meinen Gefühlen wirklich große Probleme habe, was leider auch ein Grund der Trennung in meiner letzten LTR war. Ich stellte fest, dass ich die ganze Zeit einen tollen Menschen an meiner Seite habe, da ich mir ja aber "vorgenommen habe", keine Beziehung zu einzugehen, diesen aber stets auf Abstand hielt. Das habe ich dann auch so offen angesprochen (ja, auch offen, dass Tinder ein Auslöser war) und sie teilte mir mit, dass sie weiterhin sehr gern mit mir zusammen sei, worauf wir die Beziehung eingingen. Allgemein lässt sich sagen, dass es eine wirklich tolle Frau ist. Sehr rücksichtsvoll, liebevoll, kein Drama, intelligent, gleicher Humor, gleiche Wertansichten, tolle Familie & Freunde, selbstbewusst, loyal und sehr attraktiv - es gibt wirklich nichts, was mich nervt.

Wir wohnen weiter in getrennten Wohnungen, was eine bewusste Entscheidung meinerseits ist (Homeoffice + Studium nebenher, da brauche ich meinen Rückzugspunkt), sehen uns jedoch fast täglich entweder bei mir oder bei ihr. In letzter Zeit merkte ich jedoch, dass die Gefühle ihr gegebnüber abnahmen. Ich versuchte mir "rational" zu erklären warum, aber es gibt aus o.g. Eigenschaften keinerlei Grund und daher fand ich auch keine Antwort. Klar, nach fast fünf Jahren "flacht" sowas auch ab, das ist normal. Sie sprach ein paar mal an, dass sie das Gefühl hat, ich halte sie auf Abstand und würde sie an meinem Leben nicht teilhaben lassen, aber ich beschwichtigte sie, dass sei nicht so bzw. schob es darauf, dass ich Probleme habe, Gefühle zu zeigen (wenn gleich ich wusste, dass sie irgendwo recht hatte). Dennoch gab es keinerlei Drama, weiterhin viel Verständnis und Unterstützung Ihrerseits, auch in Bezug auf meine Doppelbelastung (Studium + Fulltimejob).

Diese Situation bestand nun schon seit Monaten, doch ich wusste nicht so wirklich weiter. Sind die Gefühle wirklich soweit abgeflacht, dass die Beziehung keinen Sinnn mehr macht, oder schlägt meine Beziehungsunfähigkeit so sehr durch, dass ich kalte Füße bekomme? Ich will nicht von einer "Torschlusspanik" sprechen, aber in den letzten Monaten habe auch viele Ihrer Freundinen geheiratet / Kinder bekommen, was für mich im Moment völlig ausgeschlossen ist und mich noch weiter zu nachdenken brachte. Jetzt zu sagen, dass ist die Frau für immer, kann ich mir einfach noch nicht vorstellen. Beim Gedanken die Beziehung zu beenden fühle ich mich jedoch hundeelend, quasi, als würde sie Schluss machen.

Da ich mich durch dieses Gedankenkarussel die letzten Wochen ihr gegenüber aber noch distanzierter Verhalten habe (auch in Bezug auf Sex durch diesen inneren "Konflikt") und sich für mich das Gefühl einschlich, ich würde ihre Zeit verschwenden, hab ich mich gestern dazu entschieden, ihr das mitzuteilen und die Beziehung zu beenden. Wenn ich es hinterher bereue, dann muss ich damit leben, aber ich hielt es für egoistisch, diesen Zustand aufrecht zu erhalten.

Hab's kaum gepackt und auf dem Weg dahin schon geheult wie ein kleines Kind. Nun ja, sie war natürlich völlig fertig, wenngleich sie auch sagte, dass sie natürlich gespürt hat, das was nicht stimmt. Aber sie findet es sehr schade, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, ohne es vorher mal anzusprechen. Sie ist schätzt mich unheimlich, möchte mich auf keinen Fall verlieren und hat mich nie für selbstverständlich angesehen. Und sie sei auch kein übermäßiger Gefühlsmensch, aber es ist ja klar, dass ich das Gefühl habe, meine Gefühle reichen nicht mehr, wenn ich es nie zugelassen habe, sie in mein Leben zu lassen und Tiefe Gefühle zu entwickeln.

Und insbesondere der letzte Satz hat mich wahnsinning nachdenklich gemacht und lässt mich nun doch sehr daran zweifeln, die Beziehung gleich zu beenden. Denn ja, ich habe sie stets auf Abstand gelassen, wie auch schon meine Exfreundin; habe ich also vielleicht doch eine größere Bindungsangst als angenommen und habe das überhaupt nicht gemerkt? In einer vergangen Verhaltenstherapie wurde von meiner damaligen Therapeutin ebenfalls angesprochen, dass ich kaum Zugang zu meinen Gefühlen habe. Auch, dass ich nicht einmal mit ihr geredet habe und diese Entscheidung (wie so oft) alleine und für mich treffe, ist ein Punkt, der mich zum nachdenken brachte - das mache ich leider viel zu oft und ist gewiss nicht in jeder Situation richtig. Auf meine Anmerkung, dass alle ihre Freundinen nun heiraten, Kinder bekommen usw. und ich mir das im Moment nicht vorstellen kann, teilte sie mir auch mit, dass sie selbst im Moment keinerlei Lust auf Kinder oder sonstiges hat und es (im Moment) eher "abstoßend" findet, was das alles mit sich bringt.

Die Frage die sich nun stellt: Habe ich "übereilig" reagiert? Werfe ich einen wunderbaren Menschen weg, weil ich gewisse Zweifel hege? Renn' ich vielleicht innerlich immernoch der verpassten Freiheit hinterher, die ich damals (durch Corona)  "verpasst" habe und ich jetzt die ganzen 20 Jährigen an der Uni sehe? Wobei letzteres relativ ist - egal welche Beziehung ich hatte, nach spätestens zwei Jahren hab ich anderen Mädels wieder halb notgeil hinterhergegeiert (natürlich dezent 😄 ), das wird sich selbst mit 50 bei mir nicht ändern.

Wir haben uns darauf verständigt, nochmal in Ruhe darüber zu sprechen, da ich dann selbst ziemlich durcheinander war. Ich habe auch ihr gesagt, sie solle sich genau Gedanken machen, was sie möchte (nicht, um die Entscheidung auf sie abzuwälzen, sondern einfach weil sich so sehr das Gefühl in mir entwickelt hat, dass ich ihre Zeit verschwende und ich mit Anfang 30 nicht wie die anderen Kind/Haus/Hof will). Egal wie es ausgeht, fühlt es sich erstmal "gut" an, es angesprochen zu haben. Hätte man vielleicht doch mal eher machen sollen...

Viele Grüße

 

bearbeitet von Bierdose

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Hey, ich kann Dir leider nicht konkret helfen, hab ähnliches jetzt schon mehrmals in meinem Leben durchlebt. Wir sind uns da sehr sehr ähnlich und der Text hätte von mir sein können. Bin gespannt auf die Diskussion und wünsche dir alles Gute!

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Verzwickte Sache.

Normalerweise ist es ja so, dass man von aussen irgendwelche Probleme aufgedrückt bekommt und diese dann bewältigen muss.

In deinem Fall ist es um gekehrt. Es herrscht heile Welt, wenn wir deinen Worten Glauben schenken können, und du bist derjenige, der alles durcheinander bringt.

Die Frage ist jetzt: was sind deine Beweggründe, eine scheinbar so gut funktionierende LTR wegzuwerfen. Ist es dein Wunsch, mehr HBs zu layen bevor du sesshaft wirst? Willst du überhaupt mal sesshaft werden und allenfalls heiraten & Kinder kriegen?

Was sind deine Pläne für die nächsten 5-10 Jaher? Wohin soll dein Weg gehen?

Denn im schlimmsten Fall wirfst du diese LTR jetzt weg, hast ein paar mal Spass mit irgendwelchen random HBs und merkst dann, dass du ne tolle Frau verloren hast und wieder ganz am Anfang stehst, während die Uhr tickt.

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Wie sieht deine Beziehung zu deinen Eltern und evtl. Geschwistern denn so aus? Ich war in meiner Vergangenheit auch sehr verhaltensauffällig, was das angeht. Gestörte Beziehung zur Mutter und fast keine zum Vater, da gab's einiges aufzuarbeiten bevor ich meine erste "richtige" Beziehung mit Commitment führen konnte 😆 Erkenne mein damaliges Ich zu 100% in deinen Texten wieder.

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Klare Antwort: Ja, du hast einen großen Fehler gemacht. 

Nicht weil du Schluss gemacht hast, sondern weil du Schluss gemacht hast, ohne dass für dich selbst überhaupt geklärt zu haben. Du scheinst das mehr oder weniger aus dem Bauch heraus entschieden zu haben. Mit leerem Magen geht man nicht einkaufen, wenn du verstehst was ich meine. Scheinbar stehst du auf Drama und ich sehe bei dir auch noch ganz klar das Hollywood-Denken. Wer geht bitte völlig zerstört und heulend zu seiner Freundin um Schluss zu machen? Ja, natürlich kann es auch weh tun, wenn man nach vielen Jahren eine Beziehung beendet, dann ist man sicher aber absolut sicher und spätestens am nächsten Morgen spürt man dann den Befreiungsschlag. Du bist jedoch heulend in die Kreissäge gestürzt und hast dich aus irgendeinem Grund selbst bestraft, obwohl du jederzeit andere Lösungsmöglichkeiten gehabt hättest. 

Man trifft im Leben im besten Fall die besten Entscheidungen für sich selbst und die einem guttun. Wenn du dir absolut unklar bist, dann erst mal NICHTS machen, Zeit nehmen um wieder klar zu kommen, 2 Wochen auf Urlaub alleine, Psychotherapie, mit Freunden reden, ins PU-Forum kommen oder was auch immer. Jedoch erstmals wieder klar im Kopf werden und dann eine Entscheidung treffen. Dass du übrigens nach 5 Jahren nicht einmal eine Ahnung davon hast, wie deine Freundin zu Kindern, Heiraten und Familie steht, spricht auch Bände. Und dann verwendest du das ausgerechnet auch noch als Ausrede, damit du dich selbst als den Helden wahrnehmen kannst, der das ja nur für sie macht, um ihrem Familien-Wunsch (den es gar nicht gibt) nicht im Weg zu stehen. 

Ich hatte auch mal eine ähnliche Situation. Hatte viel Stress, eine Sinnkrise und ich stellte alles in Zweifel, auch meine damalige Beziehung. Bis mir klar wurde, dass das Problem NUR bei mir liegt und die Beziehung zu diesem Zeitpunkt einer der wenigen stabilen Dinge in meinem Leben waren. Also habe ich die Beziehung natürlich aufrecht erhalten, an mir und meinen Problemen gearbeitet und die Beziehung hat mir dafür einen sicheren Hafen geboten. Ja, manchmal hat man eben schwache Lebensphasen und eine lang bestehende Beziehung kann da auch stabilisierend wirken. Ob die Beziehung noch Sinn macht, entscheidet man dann, wenn man mit sich selbst wieder im reinen ist. Wenn dein inneres Kartenhaus zusammenstürzt, dann schmeiß nicht auch noch dein äußeres Kartenhaus um. 

Bei deiner Geschichte muss ich irgendwie an die Leute denken, die in ein anderes Land auswandern wollen und sich davon erhoffen, dass sich dann all ihre Probleme in Luft auflösen. Bis diese Leute merken, dass man sich immer selbst mitnimmt und man im neuen Land genau die gleichen Probleme hat. Nur hat man dann noch zusätzliche Schwierigkeiten, wie eine unterschiedliche Sprache, keine sozialen Kontakte usw. 

Abgesehen mal von anderen Frauen. Von was genau hält sie dich denn ab? Was genau kannst du denn nun machen, was mit ihr nicht geht? Oder kann es nicht vielleicht doch sein, dass bei dir gerade Stillstand herrscht und ihr die Schuld dafür gibst? Wie viele Aktivitäten hast du so außerhalb der Beziehung? Machst du Sport, wie ist dein soziales Umfeld, bist du zufrieden mit dir selbst, bist du glücklich mit deinem Leben? 

Werde dir also über all diese Punkte einmal klar. Jetzt hast du ja Zeit dafür. 

bearbeitet von Mals
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Wir verlieben uns ungewollt. Wir denken darüber nicht nach. Irgendwann, wenn wir genug Zeit mit einem Menschen verbracht haben, entsteht das Gefühl der Verliebtheit oder auch nicht. Wenn es denn entsteht, kommen auch die berühmten Schmetterlinge im Bauch, eine rein körperliche Reaktion und faktisch erklärbar, die nach einer gewissen Weile wieder abflaut. Der Körper hat sich an die überschießende Produktion der glücklich machenden Hormone gewöhnt und pendelt sich ein. Das ist der Zeitpunkt wo man sich entscheiden muss. Es ist der Übergang von Verliebtheit zur Liebe. Aber...

Liebe ist eine Entscheidung, kein ungewolltes Passieren. Nicht wie einsetzende Verliebtheit, kommt Liebe über uns. Es ist eine bewusste Entscheidung sich auf einen Partner einzulassen und das jeden Tag aufs neue. Liebe heißt Wollen. Liebe ist ein langer ruhiger Fluss. Liebe ist Hingabe und Unterstützung. Liebe ist Verbundenheit und Offenheit. Liebe ist Ankommen. 

Um sich auf Liebe einlassen zu können, benötigt es Offenheit zu sich und in sich selbst. Niemand kann an den Kern eines anderen herankommen, wenn dieser das nicht zulässt. 

Ich glaube nicht, dass du Beziehungsunfähig bist, eine emotionale Taubheit bei dir vorliegt, oder das Beziehungsängste großartig vorliegen. Du hättest dich sonst nicht verlieben können. Du hast in der Vergangenheit bereits ein Verhaltenstherapie gemacht, die aber wahrscheinlich nicht viel bewirkt hat, weil du auch dort den Zugang zu dir nicht freigeben wolltest. Entweder liegen dann Kindheitserfahrungen vor, die so stark geprägt haben, dass man Schwierigkeiten hat, Menschen an seinen wahren Kern gelangen zu lassen, oder Lebensängste die man unbewusst unter Umständen auch bewusst aufgebaut hat, um sich zu schützen. Wovor du dich schützen willst, kannst nur du dir mitteilen. Dein Post sagt darüber jedenfalls nichts aus. 

Ich kann dir nur sagen, du hast das deinem Mädel gegenüber angesprochen, weil du dich in dem Übergang von Verliebtheit zur Liebe befindest und das Letztere nicht zulassen willst. Also keine Entscheidung treffen möchtest. Du weichst ihr aus. Genau auch deswegen, hast du es durchweg vermieden, das dir ein Mensch der Gefühle für dich hat und du für ihn, dir zu nahe kommt. Immer wenn eine gewisse Schwelle überschritten wurde, gingen bei dir die Alarmglocken an und die Jalousien runter. Sowas passiert einem nicht, wenn es darum geht seine "Freiheit zu verlieren". Das ist nur ein vorgeschobener Grund.  

Bro, ein Leben lang sich vor sich selbst zu drücken, wird dich krank machen. Mal ganz davon abgesehen, dass dir das Universum eine weitere Chance auf "glücklich werden" gegeben hat, liegt es einzig und alleine an dir, mal ehrlich mit dir ins Gericht zu gehen. Für dein Glück bist du selbst verantwortlich und du wirkst nicht auf mich, als würdest du dich dauerhaft bestrafen wollen. Liebe muss nicht perfekt sein, nur echt. Es bleibt also die Frage: "Warum weichst du der Entscheidung zur Liebe aus"? Denn der Liebe weichst du nicht aus, nur der Entscheidung dazu.

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vor 2 Minuten, Mals schrieb:

Gerade beziehungsunfähige Menschen können sich sehr gut verlieben. Ist geradezu ein Hobby von denen. Beziehung und Verlieben sind zwei unterschiedliche Sachen. 

Liebe und Verlieben sind zwei unterschiedliche Sachen. 

Beziehungsunfähige Menschen meinen sich zu verlieben, in Wirklichkeit aber, ist es ein Schwärmen gepaart mit ner Menge an geforderte Bestätigung für das Selbst. Bei Verliebtheit möchte man sich selber geben. Das ist beziehungsunfähigen Menschen nicht möglich, weil der Fokus nicht auf dem anderen liegt, sondern auf sich selbst.

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vor 4 Minuten, Firster schrieb:

Liebe und Verlieben sind zwei unterschiedliche Sachen. 

Beziehungsunfähige Menschen meinen sich zu verlieben, in Wirklichkeit aber, ist es ein Schwärmen gepaart mit ner Menge an geforderte Bestätigung für das Selbst. Bei Verliebtheit möchte man sich selber geben. Das ist beziehungsunfähigen Menschen nicht möglich, weil der Fokus nicht auf dem anderen liegt, sondern auf sich selbst.

Verlieben ist immer ein Schwärmen und auch Selbstbestätigung ist dabei normal. Das ist bei Beziehungsunfähigen und Beziehungsfähigen ziemlich gleich.

Erst wenn die Verliebtheitsgefühle abflachen, kommen die Ängste des Beziehungsunfähigen wieder hoch und daher sucht er den neuen Kick und verliebt sich wieder in jemand anderen. Der Übergang zwischen Verliebt-Sein und Beziehung funktioniert also nicht. Mit Verlieben haben Beziehungsunfähige also keinerlei Problem und das funktioniert nach demselben Prinzip wie bei allen anderen "normalen" Menschen auch. Und doch, Beziehungsunfähige können in der Verliebtheitsphase sehr viel geben, zu viel um genau zu sein. Daher betreiben die auch oftmals Love-Bombing und sind ganz besonders überzeugend. 

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I feel you bro. Kenne ich auch gut. Irgendwie Angst und Panik für immer mit der Person zu sein und Tragik es zu beenden. 

Ich frage mich immer bei diesen Bindungsangst Themen, ob das bei allen die gleichen Ursachen sind, wir also alle die gleiche Scheiße erlebten oder ist das ein Symptom ganz verschiedener Ursachen?

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Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Auf jeden Fall interessant, dass mehrere sich (mehr oder weniger) in der Situation wiedererkennen.

vor 6 Stunden, holywater schrieb:

Ist es dein Wunsch, mehr HBs zu layen bevor du sesshaft wirst? Willst du überhaupt mal sesshaft werden und allenfalls heiraten & Kinder kriegen?

Was sind deine Pläne für die nächsten 5-10 Jaher? Wohin soll dein Weg gehen?

Denn im schlimmsten Fall wirfst du diese LTR jetzt weg, hast ein paar mal Spass mit irgendwelchen random HBs und merkst dann, dass du ne tolle Frau verloren hast und wieder ganz am Anfang stehst, während die Uhr tickt.

Ja, ich will definitiv mal sesshaft werden und Kinder bekommen (heiraten weiß ich nicht, aber muss ja nicht unbedingt zum sesshaft werden), nur definitiv noch nicht jetzt. Dies ist eine Entscheidung und Verantwortung, die das Leben umkrämpelt und das auf Dauer - dann gibt es kein "zurück mehr". Nichts ist schlimmer, als so eine Entscheidung zu treffen und dann zu merken, dass man darauf "keinen Bock" hatte oder wie auch immer. Daher ist das für mich noch Zukunftsmusik.
Die Frage meiner Pläne für die nächsten 5-10 Jahre habe ich mir oft gestellt (wie viele andere Fragen, die mir bei meinem Dilemma helfen könnten) aber konnte sie ehrlicherweise nicht beantworten. Und Letzteres ist eben meine Sorge - rumvögeln will man immer, damit muss man sich abfinden. Nur dafür einen so tollen Menschen in den Wind schießen? Und die Problematik würde ja dann spätestens in der nächsten LTR wieder auftauchen, kann also nicht die Lösung sein.

 

vor 6 Stunden, Enatiosis schrieb:

Wie sieht deine Beziehung zu deinen Eltern und evtl. Geschwistern denn so aus?

Gut, aber in der Kindheit schwierig, wodurch sich meine "Macke" entwickelte. Mein Mutter zog mit mir ans andere von Deutschland als ich sieben war. Allein. Meine Familie sah ich immer nur in den Ferien. War furchtbar für mich und dadurch bildete sich mein Muster, alles mit mir selbst auszumachen und mich von Emotionen zu distanzieren um mit der Situation umgehen zu können. Das ist mir bewusst und ich versuche daran zu arbeiten, aber die Umsetzung ist für mich nicht einfach, auch wenn ich mir mit den Zusammenhängen völlig im Klaren bin.

vor 2 Stunden, Mals schrieb:

Du scheinst das mehr oder weniger aus dem Bauch heraus entschieden zu haben.

Scheinbar stehst du auf Drama und ich sehe bei dir auch noch ganz klar das Hollywood-Denken.

Wer geht bitte völlig zerstört und heulend zu seiner Freundin um Schluss zu machen?

Ja, natürlich kann es auch weh tun, wenn man nach vielen Jahren eine Beziehung beendet, dann ist man sicher aber absolut sicher

Man trifft im Leben im besten Fall die besten Entscheidungen für sich selbst und die einem guttun.

Dass du übrigens nach 5 Jahren nicht einmal eine Ahnung davon hast, wie deine Freundin zu Kindern, Heiraten und Familie steht, spricht auch Bände.

Und dann verwendest du das ausgerechnet auch noch als Ausrede, damit du dich selbst als den Helden wahrnehmen kannst, der das ja nur für sie macht, um ihrem Familien-Wunsch (den es gar nicht gibt) nicht im Weg zu stehen.

Bei deiner Geschichte muss ich irgendwie an die Leute denken, die in ein anderes Land auswandern wollen und sich davon erhoffen, dass sich dann all ihre Probleme in Luft auflösen.

Oder kann es nicht vielleicht doch sein, dass bei dir gerade Stillstand herrscht und ihr die Schuld dafür gibst? Wie viele Aktivitäten hast du so außerhalb der Beziehung? Machst du Sport, wie ist dein soziales Umfeld, bist du zufrieden mit dir selbst, bist du glücklich mit deinem Leben? 

 

Der erste Teil, den ich zitiert habe, ist absolut unzutreffend, daher möchte ich ihn korrigieren.
Ich habe nicht "mehr oder weniger aus dem Bauch heraus" entschieden und definitiv stehe ich auf alles - aber nicht auf Drama. Ich habe Monate damit gerungen und gemerkt, dass ich sie damit verletze. Da ich jedoch keine Lösung fand, hielt ich es für egoistisch, sie weiterhin in diesem Zustand zu belassen und ihre Zeit zu verschwenden, nur weil ich nicht zu Potte komme. Das hat nichts mit Hollywooddenken oder den Helden spielen (für was, bitte?) zu tun. Und zum Thema "man ist sich da absolut sicher" - schau dir die ganzen Threads hier an, in denen du auch viel aktiv geantwortet hast. Wenn es so einfach wäre, wäre dieses Unterforum bedeutend leerer.
Zum Punkt Entscheidungen selbst treffen: Habe ich immer getan, ohne zu kommunizieren, auch jetzt. Und ohne zu kommunizieren oder darüber zu reden, die betreffende Person mit einzubinden und ihr gegenüber offen zu sein - nun, ich merkte (mal wieder), dass ich das zu "extrem praktiziere".
Ich weiß wie sie zu Kindern, Heiraten und Familie steht, habe mich durch die Umstände und den Gedanken, ihre Zeit zu verschwenden, aber in etwas verrant. Auch hier rückführend -> ich hätte einfach mal mit ihr reden sollen, statt alles allein mit mir auszumachen. Hier spricht also nichts Bände.
Und auch habe ich nichts mit Auswanderern gemeinsam, die vor irgendwelchen Problemen wegrennen. Ich wollte nach 20 Jahren die verschlafene Region wechseln, mal in einer größeren Stadt wohnen, eine höhere Lebensqualität genießen und näher bei meiner Familie sein. Nix bereut, alles bestens.
Zu deinen letzten Fragen: Ich habe einen Fulltimejob und habe nebenher meinen Bachelor abgeschlossen, bin nun (auch nebenberuflich) im Master, arbeite in kleinen Funktionen am Lehrstuhl mit, gehe vier mal die Woche zum Krafttraining, nehme hier auch an Wettkämpfen teil und gehe Wochenends (oder auch mal unter der Woche) gerne feiern. Ich glaube, Stillstand ist nicht mein Problem. Bin ich glücklich mit meinem Leben? Ja, bis auf den Punkt mit der Beziehung wie oben geschildert.

vor 1 Stunde, Firster schrieb:

Es ist der Übergang von Verliebtheit zur Liebe.

Diese typische "Verliebtheitsphase" mit Schmetterlingen gab es gar nicht. Ich war viel zu sehr damit "beschäftigt", sie auf Abstand zu halten und meinen Vorsatz, ich will ja keine Beziehung, aufrechtzuerhalten. Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass das nicht nachteilig war, ganz im Gegenteil. In dieser Phase der rosaroten Brille ignoriert man schnell mal Macken, die einen später in den Wahnsinn treiben oder Redflags werden können. Aber hier gab es von Beginn an absolut nichts zu auszusetzen, selbst ohne die rosarote Brille oder die Schmetterlinge, die normalerweise vieles überblenden.

bearbeitet von Bierdose

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vor 2 Minuten, Bierdose schrieb:

Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Auf jeden Fall interessant, dass mehrere sich (mehr oder weniger) in der Situation wiedererkennen.

Ja, ich will definitiv mal sesshaft werden und Kinder bekommen (heiraten evtl., aber muss ja nicht), nur definitiv noch nicht jetzt. Dies ist eine Entscheidung und Verantwortung, die das Leben umkrämpelt und das auf Dauer - dann gibt es kein "zurück mehr". Nichts ist schlimmer, als so eine Entscheidung zu treffen und dann zu merken, dass man darauf "keinen Bock" hatte oder wie auch immer. Daher ist das für mich noch Zukunftsmusik.
Die Frage meiner Pläne für die nächsten 5-10 Jahre habe ich mir oft gestellt (wie viele andere Fragen, die mir bei meinem Dilemma helfen könnten) aber konnte sie ehrlicherweise nicht beantworten. Und letzteres ist eben meine Sorge - rumvögeln will man immer, damit muss man sich abfinden. Nur dafür einen so tollen Menschen in den Wind schießen? Und die Problematik würde ja dann spätestens in der nächsten LTR wieder auftauchen, kann also nicht die Lösung sein.

Sei dir einfach bewusst, dass du auch als Mann nicht unendlich Zeit hast. Wenn du in einem Alter Papa werden möchtest, wo du mit deinem Kind noch ohne Rollator auf dem Fussballplatz ein paar Pässe spielen kannst. 

Rein vom Alter her bist du mit der aktuellen LTR auf sehr gutem Kurs. 

Ihr könnt noch 4 Jahre Zweisamkeit geniessen und dann kurz vor der Grenze zur Risikoschwangerschaft (35) mit der Familiengründung beginnen. Mit 35 siehst du das Thema Kinder bestimmt nochmals ganz anders, als jetzt mit Anfang 30. War jedenfalls bei mir und vielen meiner Freunde so.

Ohne Not würde ich stark davon abraten, diese LTR zu beenden. Nach deiner Schilderung läuft die ansonsten sehr gut und es ist fraglich ob du in einem akzeptablen Zeithorizont nochmals eine gleichwertige oder bessere LTR organisieren kannst. 

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Kannst du dir vorstellen dass deine jetzige Beziehung auf einem ganz neuen Level ablaufen kann wenn du lernst deine Gefühle auszudrücken und deine Freundin in die Veränderungen mit einzubeziehen die in dir vorgehen? Nach dem Gespräch, auch wenn es nach deiner "Entscheidung" statt fand fühlst du dich sicherlich erleichtert oder?

Die ganzen Gefühle sich anstauen lassen ist anstrengend. Für dich, für sie, für eure Beziehung. Alleine Entscheidungen treffen ist anstrengend. Du musst nicht die ganze Verantwortung eurer Beziehung tragen, lass sie daran teil haben. Dann ergeben sich wieder neue Perspektiven. So wie du jetzt weiß dass ihr Kinder kriegen auch noch nicht wichtig ist. Das verändert die ganze Situation. Der Druck wird weniger. 

Vielleicht kannst du deinen 5 Jahres Plan mal zusammen mit deiner LTR abwägen und dir ihre Version anhören. Und dir danach in Ruhe anschauen was es in dir bewegt, dir ein paar Tage Zeit nehmen, dann wieder darüber reden. Langsam annähern an diese Gespräche die du nie geführt hast, die aber gleichzeitig so wichtig sind für eine gesunde LTR.

bearbeitet von Soulcat
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Ich kann dein Verhalten absolut nachvollziehen. Aktuell bewältige ich eine Situation mit ähnlichen Randbedingungen. Nur ist die Trennung bei mir schon einige Monate her.

Werde dir bewusst was du in deinem Leben willst, was dir wichtig ist und kommuniziere das auch ganz deutlich. Das hört sich sehr einfach an kostet aber viel Überwindung, wenn man vorher alle Dinge mit sich selber ausgemacht hat.

Es hat bei mir auch längere Zeit gedauert bis ich aufgehört habe für meine (Ex-)Freundin mitzudenken und zu überlegen was für sie am besten ist. Gib ihr einfach die Möglichkeit sich entscheidend zu können, wie sie mit der Situation umgehen möchte. 

Manchmal schätzt man die Dinge erst dann richtig, wenn man sie nicht mehr hat.

 

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vor 3 Minuten, Soulcat schrieb:

Kannst du dir vorstellen dass deine jetzige Beziehung auf einem ganze neuen Level ablaufen kann wenn du lernst deine Gefühle auszudrücken und deine Freundin in die Veränderungen mit einzubeziehen die in dir vorgehen?

Das kann ich leider nicht beantworten, denn ich weiß es wirklich nicht.

 

vor 4 Minuten, Soulcat schrieb:

Nach dem Gespräch, auch wenn es nach deiner "Entscheidung" statt fand fühlst du dich sicherlich erleichtert oder?

Definitv :-)

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Ich kann nur von mir berichtet, dass ich mich immer stark dafür verantwortlich fühle, mich in irgendeine Misslage gebracht zu haben.

Die Angst eher so ist "das wars? Ich muss dann theoretisch für immer mit einem Menschen klarkommen, der diesen und jenen Mangel hat? Andere haben ihn nicht. Ich verzichte auf was wichtiges was mir gut tut. Na toll, in was habe ich mich reingeritten. Aus der Nummer komme ich nicht raus. Selbst Schuld. Aber wenn ich mich trenne, verzichte ich AUCH auf etwas Tolles. Und ihr weh tu will ich auch nicht". 

Und irgendeine andere Person hat aber nen anderen Mangel und das gleiche Spiel geht los. 

Keine Ahnung was der Kern des ganzen ist. Also was genau der Mangel dabei ist. Weil im Grunde fixiert man sich auf Präferenzen. Als ob ne andere Frau grundlegend was anders macht und einem was erfüllt. Aber so Kleinigkeiten wirken wie ein Deal breaker "die könnte 2 cm größer Sein und die Nase etwas kleiner". Hat das jemand gecheckt hier?

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vor 22 Minuten, Bierdose schrieb:

 

Der erste Teil, den ich zitiert habe, ist absolut unzutreffend, daher möchte ich ihn korrigieren.
Ich habe nicht "mehr oder weniger aus dem Bauch heraus" entschieden und definitiv stehe ich auf alles - aber nicht auf Drama. Ich habe Monate damit gerungen und gemerkt, dass ich sie damit verletze. Da ich jedoch keine Lösung fand, hielt ich es für egoistisch, sie weiterhin in diesem Zustand zu belassen und ihre Zeit zu verschwenden, nur weil ich nicht zu Potte komme. Das hat nichts mit Hollywooddenken oder den Helden spielen (für was, bitte?) zu tun. Und zum Thema "man ist sich da absolut sicher" - schau dir die ganzen Threads hier an, in denen du auch viel aktiv geantwortet hast. Wenn es so einfach wäre, wäre dieses Unterforum bedeutend leerer.
Zum Punkt Entscheidungen selbst treffen: Habe ich immer getan, ohne zu kommunizieren, auch jetzt. Und ohne zu kommunizieren oder darüber zu reden, die betreffende Person mit einzubinden und ihr gegenüber offen zu sein - nun, ich merkte (mal wieder), dass ich das zu "extrem praktiziere".
Ich weiß wie sie zu Kindern, Heiraten und Familie steht, habe mich durch die Umstände und den Gedanken, ihre Zeit zu verschwenden, aber in etwas verrant. Auch hier rückführend -> ich hätte einfach mal mit ihr reden sollen, statt alles allein mit mir auszumachen. Hier spricht also nichts Bände.
Und auch habe ich nichts mit Auswanderern gemeinsam, die vor irgendwelchen Problemen wegrennen. Ich wollte nach 20 Jahren die verschlafene Region wechseln, mal in einer größeren Stadt wohnen, eine höhere Lebensqualität genießen und näher bei meiner Familie sein. Nix bereut, alles bestens.
Zu deinen letzten Fragen: Ich habe einen Fulltimejob und habe nebenher meinen Bachelor abgeschlossen, bin nun (auch nebenberuflich) im Master, arbeite in kleinen Funktionen am Lehrstuhl mit, gehe vier mal die Woche zum Krafttraining, nehme hier auch an Wettkämpfen teil und gehe Wochenends (oder auch mal unter der Woche) gerne feiern. Ich glaube, Stillstand ist nicht mein Problem. Bin ich glücklich mit meinem Leben? Ja, bis auf den Punkt mit der Beziehung wie oben geschildert.

 

Hollywood und Drama aus dem Grund, weil du monatelang mit dir ringst und dann völlig aufgelöst Schluss machst, wegen einem Thema, wo du gar nicht weißt wie sie darüber denkt, oder zumindest noch nie mit ihr darüber geredet hast, wie sie das aktuell sieht oder zu deinen Gedanken darüber stehen würde. Du hast dir da selbst eine Geschichte zusammengereimt und dann so lange Zeit mit dir gerungen, obwohl die Geschichte in der Realität nie existiert hat. Und dann bist du zu der "Lösung" gekommen, dass du ihr zuliebe Schluss machst, weil du sie nicht aufhalten willst und es das beste für sie wäre.

Was außer Drama und Hollywood-Denke ist das denn sonst? Es ist weder rational noch realitätsbezogen und könnte daher genauso gut aus einem schlechten Film stammen, wo der "Held" sich selbst aufopfert um jemand anderen zu "retten". So in etwa ist ja deine Rechtfertigung. Nur kannst du halt niemanden vor einem Ungeheuer retten, welches gar nicht existiert. Die will halt einfach nur mit dir zusammen sein und nicht, dass du für sie ihr Leben planst und Entscheidungen in ihrem Namen triffst. Das musst du dann schon ihr überlassen, ob sie unter den Bedingungen X und Y mit dir zusammenbleiben möchte oder nicht. 

Du denkst, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist. Das kennt jeder. Gerade wenn du halbwegs gut im Umgang mit Frauen bist und wie du ja selbst schreibst auch ansonsten ganz zufrieden mit deinem Leben bist, ist es schwer da zu widerstehen. Wir werden alle älter und du bist gerade auf deinem Peak. Daher ist das sehr verständlich, dass du bei all dem Frauen-Angebot da Gedanken daran hast, ob es das nun schon gewesen sein soll. Wenn du einfach was anderes suchst, dich nochmal richtig ausleben willst und dann halt in 4 Jahren die nächste LTR eingehen willst - Super. Ich bin der erste der dich anfeuert und dich dazu beglückwünscht. Das Problem ist halt, du weißt es nicht, ob es so ist oder nicht. Und daher finde ich war die Trennung übereilt. Und ich finde halt, dass deine Begründung eine Selbstlüge ist. Nur das will ich dir vermitteln. Sei ehrlich zu dir selbst. Warum hast du wirklich Schluss gemacht? Was fehlt dir? Was willst du noch erleben? Dass du das beendet hast, damit sie glücklich in den Sonnenuntergang reiten kann und du deshalb das "bittere Los" ziehst war bestimmt nicht der Grund. 

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vor 20 Minuten, Bierdose schrieb:

Das kann ich leider nicht beantworten, denn ich weiß es wirklich nicht.

Dann finde es raus. In dieser Beziehung oder in deiner nächsten. Ist deine Wahl. Ich denke das Thema wird dich noch eine Weile verfolgen. So oder so.

vor 20 Minuten, Bierdose schrieb:

 

Definitv :-)

Nimm das Gefühl dass du jetzt nach dem Gespräch hast und schau ob es nach weiteren Gesprächen das gleiche ist. Wenn ja wäre das ein Schlüssel, oder dein Antrieb dafür.

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vor 8 Stunden, Mals schrieb:

Hollywood und Drama aus dem Grund, weil du monatelang mit dir ringst und dann völlig aufgelöst Schluss machst, wegen einem Thema, wo du gar nicht weißt wie sie darüber denkt, oder zumindest noch nie mit ihr darüber geredet hast, wie sie das aktuell sieht oder zu deinen Gedanken darüber stehen würde. Du hast dir da selbst eine Geschichte zusammengereimt und dann so lange Zeit mit dir gerungen, obwohl die Geschichte in der Realität nie existiert hat. Und dann bist du zu der "Lösung" gekommen, dass du ihr zuliebe Schluss machst, weil du sie nicht aufhalten willst und es das beste für sie wäre.

Was außer Drama und Hollywood-Denke ist das denn sonst? Es ist weder rational noch realitätsbezogen und könnte daher genauso gut aus einem schlechten Film stammen, wo der "Held" sich selbst aufopfert um jemand anderen zu "retten". So in etwa ist ja deine Rechtfertigung. Nur kannst du halt niemanden vor einem Ungeheuer retten, welches gar nicht existiert. Die will halt einfach nur mit dir zusammen sein und nicht, dass du für sie ihr Leben planst und Entscheidungen in ihrem Namen triffst. Das musst du dann schon ihr überlassen, ob sie unter den Bedingungen X und Y mit dir zusammenbleiben möchte oder nicht. 

Du denkst, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist. Das kennt jeder. Gerade wenn du halbwegs gut im Umgang mit Frauen bist und wie du ja selbst schreibst auch ansonsten ganz zufrieden mit deinem Leben bist, ist es schwer da zu widerstehen. Wir werden alle älter und du bist gerade auf deinem Peak. Daher ist das sehr verständlich, dass du bei all dem Frauen-Angebot da Gedanken daran hast, ob es das nun schon gewesen sein soll. Wenn du einfach was anderes suchst, dich nochmal richtig ausleben willst und dann halt in 4 Jahren die nächste LTR eingehen willst - Super. Ich bin der erste der dich anfeuert und dich dazu beglückwünscht. Das Problem ist halt, du weißt es nicht, ob es so ist oder nicht. Und daher finde ich war die Trennung übereilt. Und ich finde halt, dass deine Begründung eine Selbstlüge ist. Nur das will ich dir vermitteln. Sei ehrlich zu dir selbst. Warum hast du wirklich Schluss gemacht? Was fehlt dir? Was willst du noch erleben? Dass du das beendet hast, damit sie glücklich in den Sonnenuntergang reiten kann und du deshalb das "bittere Los" ziehst war bestimmt nicht der Grund. 

Den Teil mit den Gefühlen, welcher der Ausschalggebende Punkt ist, hast du gelesen, oder? Du versteifst dich auf eine Konsequenz, die sich in Folge daraus ergeben hat. Kern (auch dieses Threads) ist jedoch der Auslöser, nämlich dass meine Gefühle sehr abgeflacht sind.

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vor 2 Stunden, Bierdose schrieb:

Den Teil mit den Gefühlen, welcher der Ausschalggebende Punkt ist, hast du gelesen, oder? Du versteifst dich auf eine Konsequenz, die sich in Folge daraus ergeben hat. Kern (auch dieses Threads) ist jedoch der Auslöser, nämlich dass meine Gefühle sehr abgeflacht sind.

Machst du dir Stress im Sinne "meine Gefühle müssen stets hoch für die Frau sein?" Und falls ja, ergänze "sonst was?"

Weswegen sind die eigentlich abgeflacht?

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vor 9 Minuten, Mobilni schrieb:

Machst du dir Stress im Sinne "meine Gefühle müssen stets hoch für die Frau sein?" Und falls ja, ergänze "sonst was?"

Weswegen sind die eigentlich abgeflacht?

Zu erstem: Ich schätze, hier spielt das Alter eine Gewisse Rolle, durch welches ich mir Druck mache, man müsste sich so langsam festlegen. Dann stell ich mir die Frage ob ich das schon will, merke, das "prickeln" ist nicht mehr da und der Stress setzt ein. Hinzu kommt eben noch meine Bindungsangst, wobei ich aber eben nicht einschätzen kann, wie stark diese da mit reinspielt.

Zu zweitem: Reiner "Gewohnheitsfaktor". Mit einmal ist es nicht mehr so spannend, man geiert anderen Frauen hinterher (auf der anderen Seite ist das Gras grüner usw.) und wird schwanzgetrieben. Also etwas, was (denke ich) normal ist nach fünf Jahren. Also nicht ein Auslöser oder eine explizite Situation oder Ähnliches.

bearbeitet von Bierdose

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Das heißt, am Prickeln machst du fest, obs Zeit sich fest zu binden, zu trennen? Und warum eigentlich nicht fest binden, Familie gründen jetzt schon?

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Ich hab mal was über Bindungsangst gelesen und das klingt wirklich sehr danach.

Du scheinst ein sehr rationaler Mensch zu sein. Die Entscheidung sich hier zu trennen wirkt alles andere als rational. Du kannst selbst nicht mal sagen warum die Gefühle weniger wurden. Dass was du da beschreibst könnte man alles Angst zuordnen. Klingt paradox aber auch das Geiern nach anderen Frauen kann quasi nur Vermeidungsverhalten darstellen, einerseits weil du dich nicht 100% emotional committet  hast und gleichzeitig weil du das “Gras ist grüner” als Instrument benutzt um selbst Distanz zu generieren. 
Ein besserer Indikator ist, wie wohl man sich mit der Person fühlt, wenn man mit ihr Zeit verbringt.

Dass du dich unmittelbar nach der Trennung besser fühlst, liegt vermutlich daran, dass die Angst abflacht in Folge des Vermeidungsverhaltens. Danach kicken die Zweifel rein.

Es ist imo auch ziemlich auffällig, dass die Entscheidung zur Trennung dann erfolgt ist, wenn du dich jetzt so langsam festlegen musstest. In dem Zeitpunkt spitzt sich die Angst zu, weil es im Kern um die Befürchtung geht irgendwie “festzuhängen”. Bindung funktioniert ähnlich wie eine Fessel. Je stärker die Bindung desto schwerer kommt man auch wieder von ihr los. Wenn du jetzt entscheidest sie zu heiraten und bei ihr Kinder reinzuspritzen, dann isses klar, dass damit auch die Abhängigkeit steigt. 

 

 

Würde mich per youtube und Selbsthilfebücher damit beschäftigen. 

Und dann überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre deine Ex zurúckzuholen und mit ihr das Thema zusammen anzugehen. Falls du das als Option siehst. 

 

justmy2cent

bearbeitet von RyanStecken
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vor einer Stunde, Mobilni schrieb:

Das heißt, am Prickeln machst du fest, obs Zeit sich fest zu binden, zu trennen? Und warum eigentlich nicht fest binden, Familie gründen jetzt schon?

Das hatte ich oben schon mal erwähnt: " Dies ist eine Entscheidung und Verantwortung, die das Leben umkrämpelt und das auf Dauer - dann gibt es kein "zurück mehr". Nichts ist schlimmer, als so eine Entscheidung zu treffen und dann zu merken, dass man darauf "keinen Bock" hatte oder wie auch immer. Daher ist das für mich noch Zukunftsmusik."
Heißt konkret meinen jetzigen Lifestyle müsste ich damit aufgeben, wozu ich noch nicht bereit bin.

 

vor einer Stunde, RyanStecken schrieb:

Ich hab mal was über Bindungsangst gelesen und das klingt wirklich sehr danach.

Du scheinst ein sehr rationaler Mensch zu sein. Die Entscheidung sich hier zu trennen wirkt alles andere als rational. Du kannst selbst nicht mal sagen warum die Gefühle weniger wurden. Dass was du da beschreibst könnte man alles Angst zuordnen. Klingt paradox aber auch das Geiern nach anderen Frauen kann quasi nur Vermeidungsverhalten darstellen, einerseits weil du dich nicht 100% emotional committet  hast und gleichzeitig weil du das “Gras ist grüner” als Instrument benutzt um selbst Distanz zu generieren. 
Ein besserer Indikator ist, wie wohl man sich mit der Person fühlt, wenn man mit ihr Zeit verbringt.

Dass du dich unmittelbar nach der Trennung besser fühlst, liegt vermutlich daran, dass die Angst abflacht in Folge des Vermeidungsverhaltens. Danach kicken die Zweifel rein.

Es ist imo auch ziemlich auffällig, dass die Entscheidung zur Trennung dann erfolgt ist, wenn du dich jetzt so langsam festlegen musstest. In dem Zeitpunkt spitzt sich die Angst zu, weil es im Kern um die Befürchtung geht irgendwie “festzuhängen”. Bindung funktioniert ähnlich wie eine Fessel. Je stärker die Bindung desto schwerer kommt man auch wieder von ihr los. Wenn du jetzt entscheidest sie zu heiraten und bei ihr Kinder reinzuspritzen, dann isses klar, dass damit auch die Abhängigkeit steigt. 

 

 

Würde mich per youtube und Selbsthilfebücher damit beschäftigen. 

Und dann überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre deine Ex zurúckzuholen und mit ihr das Thema zusammen anzugehen. Falls du das als Option siehst. 

 

justmy2cent

Ich schätze, das ist hier sehr treffend für mich. Ich werde mich heute Abend mit ihr treffen und offen mit ihr über die Thematik sprechen und dann schauen, ob ich das als Option sehe. Wie du schon richtig schreibst, ist das entscheidente, das dann zusammen anzugehen und nicht wieder alles mit mir selbst auszumachen.

bearbeitet von Bierdose

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vor 15 Minuten, Bierdose schrieb:

Das hatte ich oben schon mal erwähnt: " Dies ist eine Entscheidung und Verantwortung, die das Leben umkrämpelt und das auf Dauer - dann gibt es kein "zurück mehr". Nichts ist schlimmer, als so eine Entscheidung zu treffen und dann zu merken, dass man darauf "keinen Bock" hatte oder wie auch immer. Daher ist das für mich noch Zukunftsmusik."
Heißt konkret meinen jetzigen Lifestyle müsste ich damit aufgeben, wozu ich noch nicht bereit bin.

Ich finde dein Thema sehr spannend, und es betrifft mich selbst (zumindest was ich so herauslese) - altersmäßig trennt uns ja praktisch eine Generation, aber man schleppt diese Baustellen offenbar lebenslang mit sich rum. Vor allem dieses "kein Zugang zu seinen Gefühlen" ist ein krasser Whopper. Ich reime mir das so zusammen, dass man als Kind gelernt hat, seine Gefühle zu unterdrücken (weil es - vielleicht eher bei dir - von den äußeren Umständen her keinen Raum dafür gab, oder weil man bestraft wurde, wenn man sie zeigte). Daher lernte man zwar gut, andere Menschen und Situationen zu lesen und adäquat auf sie zu reagieren, erfolgreich und beliebt zu sein... aber die primäre Entscheidungsgrundlage für "normale" Menschen fehlte ("will ich das überhaupt?" oder "wie geht es mir damit?") bzw. wird vernachlässigt.

Insofern scheint mir dein Argument "Lifestyle aufgeben" etwas zurechtrationalisiert.

 

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