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Heyo,

war lange weg und hab mich viel mit mir selbst und meiner Entwicklung beschäftigt. Grund war die Oneitis "von damals" - sieht man noch im Verlauf. Mit der Dame bin ich immer noch befreundet, aber kann mir seit Ewigkeiten nicht mehr vorstellen auch nur irgendetwas mit ihr anzufangen - soviel dazu. Anfangs habe ich mich aber schon selbst zu belogen.

Grundsätzlich geht es mir in diesem Thread darum, einen Blickwinkel für meine zukünftige Entwicklung zu erlangen. Die Mitte zu finden. Dazu gleich mehr, ein bisschen muss ich ausholen.

Das an mir selbst arbeiten hat mir gut getan und ich bin definitiv daran gewachsen - das haben auch andere wahrgenommen und mir so kommuniziert.
Anfangs mit dem Gedanken "Fake it till you make it" und den PUA Skills (die ich als Technik angewandt habe - ohne den Kern, den Selbstwert, wirklich zu spüren).
Irgendwann bin ich von meiner Neediness aber ins andere extrem gerutscht und hab einfach alle Gefühle abgedreht, war abgebrüht und hab niemanden mehr an mich rangelassen. Das haben Leute, die ich gedatet habe und sich mehr vorstellen konnte, natürlich gemerkt und meinten, ich sei emotional kalt. Die PU-Gedanken waren tief verankert und all das hat meine Ängste überspielt. Der Weg aus dieser Thematik raus war viel schwerer als reinzukommen und hat mich auch ein Jahr Therapie gekostet um mich und meine Empfindungen wieder (besser) zu spüren.

Vom Charakter bin ich total introvertiert (jedoch nicht schüchtern), zurückhaltend und sensibel (seit jeher). Die Gründe sind wie so vieles in der Kindheit beheimatet, aber das tut jetzt auch nichts zur Sache - außer dass das eher bleiben wird.

Hab nun seit langem mal wieder jemanden gedatet und versucht, all das PU Wissen über Board zu werfen mit dem Gedanken, mich so zu zeigen, wie ich bin. Anfangs lief das gut - bis meine Schwierigkeiten und Unsicherheiten aufgetaucht sind und die Themen emotional wurden. Hab nie Drama gemacht, einfach nur offen darüber gesprochen was da passiert ist - um den anderen Wissen zu lassen, was ich fühle. Natürlich ist die Übung draußen und das wird besser, aber das Kernthema ist nicht bearbeitet. Hier habe ich die Kontrolle abgegeben und wahrscheinlich, unabsichtlich und unbewusst, Druck ausgeübt.

Aus PU Sicht natürlich ein großer Fehler. Attraction war sofort weg und ich war quasi Kuschelbuddy. Natürlich kann das einfach ein einmaliges Problem sein, insbesondere weil ich nun glaube, dass sie eher einen vermeidenden Bindungsstil hat, aber ich glaube das Thema wird mich allgemein wieder einholen. Ich wollte einfach viel zu schnell Nähe und scheinbar fehlt mir da noch etwas in meinem Leben.
Und genau das bringt mich ein bisschen zu meinem Dilemma: Ich könnte anderes verhalten annehmen, wieder ein (sort of) Player werden, und Mädels kriegen ODER eher der softy zu bleiben der ich im Kern bin, der sich eigentlich nur eine Beziehung und ein gemeinsames Leben wünscht mit jemanden, den ich mag.
Ich bin hier wohl auch knapp an einer Oneitis vorbeigeschlittert (weil alle meine Punkte an eine Frau abgehakt waren). Aktuell finde ich natürlich sehr schade, dass es vorbei ist, aber eigentlich wichtiger ist, das Grundproblem dahinter zu lösen:
Ich finde den Mittelweg einfach nicht.

Ich habe viele tolle Hobbies, mir ist nie langweilig und ich habe immer etwas zu tun. Habe wenige, aber dafür sehr gute, Freunde aber durch meine introvertiertheit doch genug Zeit Leute zu treffen, wenn sich die Chance ergibt.

Habt ihr da noch ein paar Perspektiven für mich bitte?

Nachtrag: Ganz wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, das ich aktuell auch GAR keine Ziele im Leben habe. Ich trainiere hart weil es mir Spaß macht, ich übe meine Hobbies aus weil es Spaß macht. Mein Job bringt mir gutes Geld (ursprünglich dachte ich, das wäre mein Traumjob). Jetzt steh ich da und ich lebe in den Tag rein, ohne großes Ziel. Es gibt kein Ziel weil einfach nichts da ist das ich machen möchte (und ich mir aber doch viele Gedanken darüber gemacht habe)...
Wahrscheinlich werde ich nächstes Frühjahr Job und Wohnung kündigen und einfach mal rumreisen und schauen was ich (an mir?) finde...

bearbeitet von AmAufwachen

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vor 4 Stunden, AmAufwachen schrieb:

Vom Charakter bin ich total introvertiert (jedoch nicht schüchtern), zurückhaltend und sensibel (seit jeher). Die Gründe sind wie so vieles in der Kindheit beheimatet, aber das tut jetzt auch nichts zur Sache - außer dass das eher bleiben wird.

Doch, tut es sehr wohl. Vielleicht nicht für uns, aber für dich. Bleiben muss gar nichts, viel wichtiger ist eher die Frage, ob du willst, dass es so bleibt. Wenn nicht, fang an es zu ändern.

 

Du schreibst hier irgendwie komisch kryptisch, ohne dass ich das Problem wirklich fassen kann. Wie ne Frau. Gefühle hier, Emotionen da. 

Frag dich einfach mal, ob du die Version sein willst, die du gerade bist, ob das schon alles ist. Wie ist deine Idealvorstellung von dir? Wie siehst du dich? Und dann fang an, dich dahingegen zu verändern. Das tust du am Besten, wenn du die Comfort-Zone verlässt und mal irgendeinen Scheiß machst, wozu du sonst nicht den Arsch hochkriegst.

Das hier z.B.

vor 4 Stunden, AmAufwachen schrieb:

Wahrscheinlich werde ich nächstes Frühjahr Job und Wohnung kündigen und einfach mal rumreisen und schauen was ich (an mir?) finde...

hört sich gar nicht mal so schlecht an. Warum wahrscheinlich? Hast du Bock darauf? Dann go for it.

Spring mal über deinen eigenen Schatten, das Leben ist ein permanenter Lernprozess, nur braucht man die Eier, Fehler zu machen.

bearbeitet von Bukuta

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Ich habe Schritte in die Richtung gesetzt, aber mein Grundcharakter wird sich nicht ändern. Ich kann gut auf Leute zugehen, wenn ich Gemeinsamkeiten finde auch quatschen, aber ich hab keinen intrinistischen Wunsch das zu machen. Zu zweit kann ich auch stundenlang quatschen wenn die Themen passen. In Gruppen hängts von der Größe ab. Ab vier/fünf Personen bin ich fast komplett still. Hab ich Jahrelang zu ändern versucht, aber ich hab da einfach nix mehr zu sagen.

Wie bei ner Frau gibts ja auch kein wirkliches Problem ;) Es ging mir darum, zwischen totaler Abgebrühtheit und meiner sensiblen Art einen Mittelweg zu finden - das schaffe ich aktuell nicht.
Ich habe eine Art entwickelt, die keiner Sache mehr eine Bedeutung gibt. Es gibt nichts zu verlieren. Aber auch nichts zu gewinnen.

Ich habe die letzten fünf Jahre damit zugebracht, mich ständig verbessern zu wollen, meine Persönlichkeit auf ein neues Level zu heben. Mittlerweile ist "von mir" aber nichts mehr über und ich habe komplett den Boden verloren.
Klar, meine Hobbies und Freunde. Aber gefühlt ist alles in mir in alle möglichen Richtungen "wegverbessert" worden.

Deshalb entstand auch die Idee mit der Reise. Bock habe ich natürlich. Aber nicht unbedingt viel Kohle - und wenn die Reise zu Ende ist, stehe ich ohne irgend etwas von dem da, das ich mir jetzt aufgebaut habe.
 

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vor 1 Stunde, AmAufwachen schrieb:

Zu zweit kann ich auch stundenlang quatschen wenn die Themen passen. In Gruppen hängts von der Größe ab. Ab vier/fünf Personen bin ich fast komplett still. Hab ich Jahrelang zu ändern versucht

But why? Weder lässt sich Introversion abtrainieren noch ist es eine Schwäche oder irgendein Nachteil. Introversion ist einer der Big Five Persönlichkeitsfaktoren, die per Definition zeitlich stabil sind. Es gibt genug Leute, die selbst introvertiert sind und/oder Introversion sympathisch finden. 
 

vor 1 Stunde, AmAufwachen schrieb:

Ich habe die letzten fünf Jahre damit zugebracht, mich ständig verbessern zu wollen, meine Persönlichkeit auf ein neues Level zu heben. Mittlerweile ist "von mir" aber nichts mehr über

Der letzte Satz stimmt schon mal nicht.😉 Wie gerade oben erläutert, bleibt deine Introversion Teil deines Charakters. Gibt es vielleicht noch etwas, was „übriggeblieben“ ist?

vor 1 Stunde, AmAufwachen schrieb:

Aber gefühlt ist alles in mir in alle möglichen Richtungen "wegverbessert" worden.

Hast du schon mit deinen Freunden darüber gesprochen, wie sehen sie das? Merken sie überhaupt eine Veränderung und wenn ja, ob diese positiv ist?

vor 1 Stunde, AmAufwachen schrieb:

Ich habe eine Art entwickelt, die keiner Sache mehr eine Bedeutung gibt. Es gibt nichts zu verlieren. Aber auch nichts zu gewinnen.

Depressive Verstimmung?

vor 1 Stunde, AmAufwachen schrieb:

Deshalb entstand auch die Idee mit der Reise. Bock habe ich natürlich. Aber nicht unbedingt viel Kohle - und wenn die Reise zu Ende ist, stehe ich ohne irgend etwas von dem da, das ich mir jetzt aufgebaut habe.
 

Es ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Ich persönlich wäre da zu bodenständig. Es gibt keinerlei Garantie, dass du dich auf der Reise wiederfindest. Deinen Kopf/deine Psyche nimmst du ja überall mit, somit u. U. alle Probleme, die in deinem Kopf existieren.

Je nachdem, was dir bei der Reise widerfährt, könntest du weiter destabilisiert werden. Und dann viel Spaß wieder zu Hause ohne Wohnsitz, Job und Ersparnisse wieder bei Null anzufangen…

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