Hallo Forum,
  Mein Alter: Anfang 30 / Alter meiner Freundin: Ende 20 Monogame Beziehung Dauer der Beziehung inklusive Kennlernphase: 4 Jahre Ca. 2 mal die Woche Sex. (Schulnote 2) Gemeinsame Wohnung (seit einem halben Jahr)
Ich habe eine sehr tolle Freundin. Und das schreibe ich hier ohne rosa rote Brille und als eher kritischer Mensch. Sie ist wie aus dem Bilderbuch einer perfekten Partnerin (intakte Familie, kein Drama, Selbstsicher, weiblich, fürsorglich, ambitioniert, ...) und hat zudem keine der bekannten Red Flags. Wir hatten in den ersten 3,5 Jahrne unsere eigenen Wohnungen in der selben Stadt und uns an den Wochenenden, sowie an einem Tag unter der Woche gesehen. Weil es entpannt und gut lief, sind wir vor einem halben Jahr in eine schöne große Wohnung zusammen gezogen.

Hier beginnt es: mit forschreitendem Zusammenwohnen, merke ich, wie ich immer latent psychisch angespannt bin. Grundsätzlich bin ich eher introvertiert und brauche genug Zeit für mich selbst. Auch wenn meine Freundin sehr rücksichtsvoll ist und mir alle Freiheiten lässt bzw. mich nicht nervt, fehlt mir die psychische Sicherheit des Alleinseins in einer Wohnung. Da sie sozusagen immer hypotetisch mit mir interagieren könnte, kann ich mich mental mich regenerieren. Früher hatte ich zwischen unsere Treffen immer 1 bis 2 Tage komplett für mich. Ich merke zusehends wir mir diese Zeit fehlt. Das hat viele negative Nebeneffekte, sodass ich zusammenfassend fast glücklicher war, als ich noch alleine gelebt habe. Sie ist auch regelmäßig auf Dienstreise und diese Tage sind für mich fast wie urlaub. Ich finde diese Erkenntnisse sehr schade, weil ich eben eine spitzen Partnerin habe. Weiterhin denke ich mir, wenn es mit dieser Frau nicht klappt, dann mit keiner (Nicht wegen Oneitis, sondern weil sie eben schon maximal Rücksichtsvoll ist). Vielleicht bin ich also vom naturell her nicht gut beziehungsfähig. Wieder in eigene Wohnungen ziehen, kommt nicht in Frage, da das bei unserem jetztigen Beziehungsverlauf einer Trennung gleich käme. Ich habe mit meiner Freundin wiederholt schon besprochen und sie wird zusehends auch unzufriedener, weil ich mich so viel in meinem Büro isolieren und ihren nachvollziebaren Bedürfnissen nach gemeinen Aktivitäten nicht genug nach komme. In die Zukunft und auf ihren Kinderwunsch (nicht akut, aber in ein paar Jahren) geblickt, möchte ich auch ihr gegenüber so fair sein, und nicht die gegebenenfalls Beziehung noch 3 Jahre laufen zu lassen und mich dann trennen. Meine Kernfrag ist also: Soll ich also wirklich eine sehr gute Beziehung beenden und wieder in meinen 20er Lifestyle zurückfallen, nur was weil mich das Zusammenleben zu sehr stesst? Ich fühle mich wie ein einer Wegkreuzung. Fahre ich weiter und "reiße mich zusammen", käme irgendann ein Kind, Heirat usw. dass mich natrlich noch mehr mentale Energien und Disziplin fordert. Oder biege ich ab, lebe wieder ein augeglichenes Solo-Leben ohne Verpflichtungen und wieder vielen spannenden Frauenabenteuern. Ich habe keine Angst vor dem gesellschaftlichen Schauermärchen des einsamen Alten. Ich komme sehr gut alleine zurecht. Beschäftige mich gern mit meinen Projekten, meinem Freundeskreis und vermisse auch etwas den Kick, neue Frauen zu verführen. Ich hatte nie den Traum unbedingt eine Familie habe zu müssen und exakt solche Erlebnisse, wie @Dr.Zoidberg sie gerade durchlebt, lässt mich davor eher noch zurückschrecken.
  Das waren jetzt grob meine gesammelten Gedanken. Ich würde mich über eure Meinungen und Erfahrungen sehr freuen!