Wie sich weiterentwickeln / Kindheitstrauma bewältigen?

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Auszug aus der Vergangenheit

Alter 6: Ich stehe im Schlafzimmer meiner Mutter die Tod im Bett liegt, meine kleine Schwester neben mir. Wir klettern ins Bett und legen uns neben Sie. Die Welt wird dunkel...
-> Wir ziehen zu unserer Verwandschaft XZY auf Wunsch unserer Mutter derer Meinung nach unser Vater nicht Erziehungsfähig ist. Daraufhin folgt ein mehrjähriger Sorgerechtsstreit bei dem wir öfters vor Gericht müssen. Unseren Vater sehen wir an einem Wochende im Monat.
Alter 10: Ich bin bei einem Freund im Garten spielen. Mein Vater fährt wohl mit dem Auto durch die Gegend... habe ich zumindest gehört. Verwandschaft X kommt vorbei und brüllt mich an ob ich mich verbotener Weise mit meinem Vater getroffen hätte.

Alter 12: Ich stehe in der Küche vor Verwandschaft Y und muss schwören das ich meinen Vater nicht heimlich getroffen habe. Außerdem bekomme ich in dem Alter Suizidgedanken...
Alter 13: Lautes Geschreihe kommt aus dem Zimmer meine Schwester. Ich gehe rein und sehe wie Verschandschaft Y Ihre Emotionen nicht unter Kontrolle hat und auf meine Schwester einprügelt.

Alter 14: Verwandschaft Y ist schwer erkrankt. In der Familie herrscht die Meinung das meine Schwester und ich daran Schuld sind. 
Alter 14-17: Sprüche wie "Du weißt nicht was arbeiten ist, du wirst mal Obdachlos", "Lass die Finger von den Mädels, die wollen nichts von dir" oder "Du kannst nur Sachen kaputt machen" bekomme ich ziemlich häufig zu hören.
Alter 16: Ich treffe mich regelmäßig mit einer Freundin zum spazieren gehen und rauchen. Ich fühle mich definitiv zu Ihr hingezogen aber wir können weder zu Ihr noch zu mir und so bleibt es bei unseren Spaziergängen. Als meine Familie davon erfährt wird am im Kreis heiß diskutiert ob ich denn vor hätte meine neue Freundin zu schwängern...
Alter 17: Ich bin auf meiner ersten Geburtstagsparty von Freunden. Hier gibt es auch jede Menge Schnaps. Ich trinke ein Glas Jack Daniels pur, und mein Freund ist ganz erstaunt und erzählt allen wie schnell ich das Glas leer getrunken habe. Gefühlt erfahre ich hier zum ersten mal Anerkennung.
Alter 19: Zu meinem Alkoholproblem bei dem es mein erklärtes Ziel ist mich bis zu meinem 21 Lebensjahr Tod zu trinken, gesellt sich auch noch ein Glücksspielproblem hinzu...
Alter 24: Irgendwie hab ich gerade so die Kurve bekommen und ich trinke zunehmend seltener Alkohol und stelle das Glücksspiel ab. Sexuelle Erfahrungen habe ich bis dato eine gemacht (BJ) und das nur im absoluten Vollrausch, mich selbst hab ich tatsächlich auch noch nie angefasst bis zum 24 Lebensjahr. Außerdem fühlte ich mich hauptsächlich zu älteren Frauen hingezogen...
Alter 26:  Irgendwo in den Bergen von Nepal... Zum ersten mal in meinem Leben übernachte ich mit einer Frau alleine im Zimmer. Wir haben die Tage davor schon recht viel gekuschelt. Ich habe jetzt aber absolut keine Ahnung wie ich mich verhalten soll... Ich bekomme meinen ersten HJ/BJ im nüchternen Zustand. Zurück in DE treffe ich mich mit der HB für ein paar Monate. Es bleibt aber bei HJ/BJ. Bei jedem FC versuch versagt meine Errektion sobald ich mir ein Kondom aufziehen will. Ich verhalte mich sehr needy, lass mich unterbuttern etc.

Alter 27: Ich habe für ein paar Monate eine Art LTR mit einer HB die ich über Tinder kennen gelernt habe. Am Anfang auch Errektionsprobleme aber FC klappt nach 2 Wochen. Danach nie wieder Errektionprobleme... Irgendwann ist es aus und ich lerne eine neue HB kennen (auch hier wieder am Anfang Probleme mit FC) mit der ich ziemlich schnell eine LTR eingehe... die Frau ist zu dem Zeitpunkt definitiv ein anders Level als ich (hochgebildet, sexy, selbstbewusst). Am Anfang erfahre ich viel Ablehnung mit der ich nicht weiß wie ich umgehen soll, durch Zufall mache ich ein paar Sachen richtig und wir bleiben ~4 Jahre zusammen und haben gute Zeiten aber ich bilde mich nicht weiter was Beziehungen/Persönlichkeit angeht, trage immer noch eine Opferpersönlichkeit mit mir rum, und andere Frauen treten immer wieder in mein Leben zu dennen ich mich stark hingezogen fühle und die Beziehung geht auseinander (mainly meine Schuld). 

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Sooo nun zu heute (31J)... ich möchte gerne mein Innergame verbessern bin mir aber nicht sicher ob mir meine Vergangenheit unterbewusst im Weg steht/ vllt. nutze ich die manchmal als Ausrede??

Ich denke ich hab die letzten Monaten schon einige Vortschritte erziehlt z.b:

- Durch regelmäßiges meditieren bin ich im Alltag sehr ruhig geworden und kann mich vor Stresssituationen (z.b Ansprechen einer Frau, Präsentationen) kontrolliert beruhigen.
- Opfermentalität ist größenteils weg, z.b ich umgebe mich nur noch mit Leute die mich respektieren und vorwärts pushen.
- Viele negative Eigenschaften meiner Persönlichkeit aus den 20ern sind größtenteils vom Tisch.

Wohin will ich?

- Manchmal bestrafe ich mich noch selber (z.b Sets auslassen) das muss weg.
- Beim Eskalieren bin ich aktuell noch sehr unsicher/ traue mich nicht/ suche Ausreden.
- Evtl. habe ich unterbewusst einiges noch nicht verarbeitet, hier bin ich mir nicht sicher, würde es aber gerne rausfinden und falls ja dann aufarbeiten.
- Generell will ich mich zu einer Führungspersönlichkeit entwickeln. Ich bin es leid das Leute sich selbst einschränken nur um nicht aufzufallen. Hier will ich als Vorbild vorangehen.

 

Jetzt kann man sagen, EINFACH MACHEN.

So irgendwie musste ich mir diese "Schlüsselmomente" mal von der Seele schreiben, ging mir die letzten Wochen zu oft im Kopf herum. 

Meine Frage an euch, würdet Ihr an meiner Stelle zu einem Therapeuten gehen und versuchen die Vergangenheit aufzuarbeiten um das innergame zu verbessern? 

Oder die Vergangenheit einfach Vergangenes seien lassen und für das jetzt leben? 

Hat hier jemand evtl. Expertise?

Cheers

 

 

  • TRAURIG 1

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ich weiß nicht ob das PUF der richtige Ort für Vergangenheitsbewältigung ist.

Sich mit 6 neben die tote Mutter ins Bett zu legen ist bestimmt für einige traumatisch, wir kennen Dich aber nicht persönlich und können hier nur Hobbypsychologisch unseren Senf hinzugeben.

Wenn Du eher der empathie/Gefühlslose bist wie ich kannste selbst n Haken dranmachen und dich um die Stickingpoints kümmern, wenn Du heut noch jammernd oder mit nem schlechten Bauchgefühl im Bett liegst  und Flashbacks kriegst geh lieber zu nem Therapeuten.

 

bearbeitet von DirtyRabbit
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vor 21 Minuten, Dopamin0012 schrieb:

Irgendwann ist es aus und ich lerne eine neue HB kennen (auch hier wieder am Anfang Probleme mit FC) mit der ich ziemlich schnell eine LTR eingehe... die Frau ist zu dem Zeitpunkt definitiv ein anders Level als ich (hochgebildet, sexy, selbstbewusst). Am Anfang erfahre ich viel Ablehnung mit der ich nicht weiß wie ich umgehen soll, durch Zufall mache ich ein paar Sachen richtig und wir bleiben ~4 Jahre zusammen und haben gute Zeiten 

---> Das ist doch sehr gut... 

 

vor 22 Minuten, Dopamin0012 schrieb:

Bei jedem FC versuch versagt meine Errektion sobald ich mir ein Kondom aufziehen will.

ich würde es in solchen Situationen erstmal mit einem PDE-5 Hemmer versuchen (z.B. Viagra), sofern aus medizinsicher Sicht nichts dagegen spricht. 

 

vor 23 Minuten, Dopamin0012 schrieb:

Meine Frage an euch, würdet Ihr an meiner Stelle zu einem Therapeuten gehen und versuchen die Vergangenheit aufzuarbeiten um das innergame zu verbessern? 

Ja, ich würde das auf jeden Fall machen. Am besten darauf Einstellen, dass es ggf. nicht ganz einfach wird einen Platz bei einem Therapeuten zu bekommen. Da möglichst hartnäckig sein, viele Therapeuten direkt anrufen, bis Du den passenden findest. 

Dir bewusst machen, dass Du schon einiges geschafft hast (z.B. Alkoholkonsum + Glückspiel reduziert, LTR mit einem HB) ---> weiter so!

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vor 5 Stunden, DirtyRabbit schrieb:

Wenn Du eher der empathie/Gefühlslose bist wie ich kannste selbst n Haken dranmachen und dich um die Stickingpoints kümmern, wenn Du heut noch jammernd oder mit nem schlechten Bauchgefühl im Bett liegst  und Flashbacks kriegst geh lieber zu nem Therapeuten.

Weder das eine noch das andere, denke ich bin ganz gut ausgeglichen. Die Momente die ich beschreibe sind mir eben sehr klar in Erinnerung auch wenn Sie schon Jahrzehnte zurückliegen, daher gehe ich davon aus das diese Momente prägend waren. Und da mich gerade mit meiner Persönlichkeitsentwicklung beschäftige hab ich gerade etwas Sorge das da machen’s noch nicht verarbeitet ist.

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Du solltest unfassbar dringend in eine Therapie gehen. Da ist nichts verarbeitet auch wenn du das stellenweise glaubst. Jetzt bist du noch in einem Alter wo man einiges noch gerade biegen kann. Mit jedem Jahr wo du damit wartest, wird es schwieriger dich zu therapieren. 

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vor einer Stunde, Lafar schrieb:

Du solltest unfassbar dringend in eine Therapie gehen. Da ist nichts verarbeitet auch wenn du das stellenweise glaubst. Jetzt bist du noch in einem Alter wo man einiges noch gerade biegen kann. Mit jedem Jahr wo du damit wartest, wird es schwieriger dich zu therapieren. 

Sehe ich nicht so.

belastet es dich sehr @threadersteller? Also grübelst du andauernd darüber oder ist deine Stimmung hauptsächlich schlecht? Dann spricht nichts gegen eine Therapie. Allerdings sind (wie überall) die meisten Psychologen / Therapeuten ziemlich fragwürdige pfeifen. Kann also dauern bis du da jmd. Passenden finden wirst. Allgemein ist die Psychologie voll mit Nichtskönnern und labertaschen. Ich glaube, dass viele Psychologen die Situation ihrer Patienten nicht verbessern, teilweise sogar verschlechtern. 

was ich dir empfehlen würde ist verzeihen: deinen Eltern, deinen ominösen Verwandten bei denen du warst und vor allem auch dir selbst (für ausgelassene Chancen, vermeintlich verschenkte Zeit, usw.). Du bist nicht deine Vergangenheit, merk dir das!

Du bist auch noch nicht zu alt, um irgendwelche Ziele zu erreichen. Du hast erkannt, dass dir in der Vergangenheit etwas gefehlt hat (zb Anmerkung), die kannst du dir jetzt selbst geben und an deinen Zielen arbeiten. Viele Leute erkennen nie selbst dass sie da irgendein Problem haben und sorgen so für leid bei sich und anderen - ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass das bei dir derzeit der Fall ist (wenn ja, könnte externe Unterstützung natürlich helfen - hier muss ich meine therapiekritik etwas revidieren. Wenn du nen riesigen Leidensdruck hast, dann spricht das für die Therapie).

Wünsche dir alles gute!

bearbeitet von Affe777

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Na dann mal willkommen und so.

Deine Verwandten sind dumme Flachwixer die von nix ne ahnung haben und ihre eigenen inneren Konflikte an hilflosen Kindern ausgelassen haben.

Sowas macht mich wütend!

Ich wünsch Dir, dass Du8 findest, was Du brauchst um Dein Leben zu meistern!

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Allgemein immer schwierig zu beurteilen ob man diese Probleme wirklich aufarbeiten muss oder ob es mehr das ist dass man damit einfach nicht abschließen will. Bin eigentlich oft der Meinung Kerlen würde nen bester Freund vermutlich mehr helfen als einfach nur jede Woche auf dem Sofa mit wem über seine Probleme zu sprechen. Im Grunde ist es auch egal WIESO du da bist wo du bist, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist und du so oder so nicht ändern kannst.

Hab in meinem Leben auch aufgehört zuviele Gedanken über die Vergangenheit zu machen ala "was wäre wenn es damals anders gelaufen wäre". Macht einen nur Depri und ist verschwendete Lebensenergie...

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Hey Leute, danke fürs durchlesen und kommentieren. 

Das ich mit PU angefangen habe hat einiges in mir getriggert über was ich die letzten Jahre nie so richtig Nachgedacht hatte. 

Tatsächlich hatt es richtig gut getan meine Gedanken/Erinnerungen einmal niederzuschreiben und mit euch zu teilen. Vllt. kann der ein oder andere ja daraus etwas lernen und macht nicht die gleichen Fehler wie ich.

 

Euer Dopamin

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