Erzwinge nichts! Hör auf zu kontrollieren, lass los, go with the flow!

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Hi,

ich wollte mal wieder paar aktuelle Gedanken mit euch teilen.

Als jemand, der sein Leben lang schon immer ein übersteigertes Kontrollbedürfnis hatte, tangiert mich das Thema umso mehr.
Aber ich denke, es betrifft auch viele weitere Menschen. Gerade in Bezug auf Pick Up und Persönlichkeitsentwicklung geht es viel um Streben nach Erfolg. Schwerpunkt hier Erfolg bei Frauen. Ansonsten Karriere, Geld, Aussehen, Status, Ruhm.

Alles schön und gut. Hauptproblem hierbei erkenne ich jedoch darin, dass viele extrinsisch motiviert handeln und nicht intrinsisch. Es kommt nicht aus einem tief drin, sondern man fühlt sich quasi fast schon gezwungen es zu machen. Man denkt "Ich sollte ins Gym gehen, um besser auszusehen" - Falsche Motivation. Wenn der Prozess schon selbst dir keinen Spaß macht, dann machst du was falsch. Ich war in diesem Punkt jahrelang betroffen. Natürlich hat das Training auch Spaß gemacht. Aber der Fokus war zu 80 % auf mein Erscheinungsbild gelegt und ein ganzer Suchtkreislauf hat sich darum gebildet. Sport und Bewegung: Ja. Aber es muss unmittelbar Freude machen. Und nicht um zu. Die Sache hierbei ist auch: Das war mir jahrelang gar nicht bewusst! Ich war so motiviert gut auszusehen, dass ich meinte, das Training selbst hätte mir Spaß gemacht. Erst viele Jahre später bemerkte ich, dass es nur harte Arbeit war, zu der ich mich pushen musste.

Das ist jetzt nur ein Beispiel. Auch in Bezug auf Frauen wird hier oft hin und her diskutiert, wie man erfolgreich bei Frauen wird. Jeder hat da seinen eigenen Stil. Z.B. bin ich selbst Coach in einem bestimmten Bereich. Ich habe mich oft gefragt, wie es ist Flirt-Coach zu sein und dabei nie ganz den Sinn dahinter verstanden. Zwischenmenschliche Dynamiken sind so individuell, dass es fast gar keinen Sinn macht einem ganz bestimmten Mann eine Art Schablone aufzudrücken, womit er vermeintlich Erfolg bei Frauen (Welchen Frauen überhaupt? Welche von so vielen unterschiedlichen?) hat. Auch das Beispiel mit dem Ansprechen von Frauen auf der Straße - es ist einfach nicht jedermanns Sache. Für mich war es auch eine Entscheidung nicht im Vertrieb zu arbeiten, nicht gegen mein persönliches Naturell zu arbeiten. Ich bin daher in die Beratung gegangen und lasse mehr die Leute auf mich zukommen.

Jemand anderes hier schrieb vor ein paar Tagen: "Geh raus! Sozialisiere dich!" - Wenn aber Menschen und Partys nicht so mein Ding sind? Trotzdem es zu einem "Muss!" machen?

Jetzt werden einige sowas schreiben wie: "Ja, aber mit der Einstellung kommst du nicht weit." - Wo weit? Wohin?
Jeder sollte seinen individuellen Stil und Weg finden. Meine Persönlichkeitsentwicklung auf dem letzten Level war die Selbstannahme. Endlich mal loslassen, aufhören sich für seine Ziele zu quälen ("Ich muss das ja so machen!") Vielmehr loszulassen, aus besagter intrinsischer Motivation heraus zu agieren, sich mehr zu den einzelnen Schritten hinziehen zu lassen als sich da krampfhaft hinzupressen. Aufhören ständig alles kontrollieren und sich verbessern zu müssen, sich und das Leben auch mal als gut genug anzunehmen. Natürlich verändern wir uns Menschen, aber das passiert immer aus uns selbst, aus unserem vorgegebenen Kern heraus.

Geht es da nicht ähnlich auch vielen Karrieristen, die dann mit Anfang 40 oder noch später feststellen: Wozu bin ich immer der Anerkennung und dem Geld so hinterhergerannt? Warum habe ich so gegen meine Natur gekämpft? Warum war ich einfach so viele Jahre im Hamsterrad verstrickt? Auf der anderen Seite kenne ich einige Langzeitstudenten, Langzeitarbeitslose, Frührentner. Ich habe lange gedacht "Die können sich doch ändern, wenn sie nur wollen!". Einige gaben ja auch immer vor "Ich werde noch ganz krasse Ziele verfolgen und erreichen!" - Aber das war auch oft nur ein Teil ihres Problems und letztendlich machten sie sich nur was vor. Also ich sage: Nicht jeder kann sich ändern. Gewissermaßen hat jeder auch sein Schicksal. Auch wenn ihr nicht gläubig sein solltet, ich bin aber tief davon überzeugt, dass jeder so seine Bestimmung im Leben hat. Außerdem spielt die Genetik eine große Rolle, auch wenn genau das viele nicht akzeptieren wollen. Bestes Beispiel dann, wenn Fitnessgurus sagen, dass Genetik keine Rolle spielt. Ich kann aus langjähriger intensiver Erfahrung sagen: Genetik macht erstmal min. 70 % aus. Das Phänomen Anabolika beschreibt genau das Problem, worüber ich hier schreibe. Seine eigene Natur nicht akzeptieren zu können und schon soweit Grenzen überschreiten, um besser auszusehen. Und auch Themen wie Selbstbewusstsein u.ä. werden sehr durch Genetik vorbestimmt.

Zum Thema Frauen nochmal: Wollen wir nicht einfach eine gute Partnerin finden und glücklich werden? Wozu das ganze "Geh ins Gym, mach Looksmaxx, mach Karriere, hab ein großes Netzwerk, sei einfach ein krasser Alpha-Typ etc. etc."? Das ganze kann in einem richtigen Selbstoptimierungswahn enden. Sowas rührt in der Regel einfach aus einem mangelnden Selbstwertgefühl.

Ich glaube, viele geben es nicht zu, aber viele verstellen sich. Denken und verhalten sich wie jemand, der sie nicht sind. Ich glaube fest daran, dass jeder von Natur aus eine ganz bestimmte Person ist. Dass sich das Leben entsprechend fügt, dass auch vieles zu seiner Zeit kommt. Z.B. war ich jahrelang beruflich überhaupt nicht erfolgreich, was sich jetzt um 180 Grad komplett gewendet hat. Am Ende "musste" ich auf den Flow vertrauen und das passende für mich finden, statt dass ich mich immer so krampfhaft anpassen musste. Oft dachte ich: Bin ich der Idiot oder meine Chefs, Kollegen....am Ende keiner bzw. ist es egal. Es hat nicht gepasst. Und fertig. Auch habe ich an mir meine eigenen Grenzen akzeptiert. Mehr als Teilzeit zu arbeiten stresst mich einfach zu sehr. Da kann ich mir noch so oft selbst zureden "Komm, streng dich einfach mal an! Du musst dich mehr motivieren! Schau mal den anderen an, der schafft doch auch mehr als du! Willst du etwa nicht auch Millionär werden und ein so schönes Leben führen wie die alle? - Nein! Will ich nicht! Entspricht schon gar nicht meiner Wertevorstellung, meiner Lebensphilosophie, meinem Bedürfnis nach Ruhe und Gelassenheit, meiner Bodenständigkeit, die ich seit meiner Kindheit kenne und lebe und und und....

Also sage ich: Findet das passende im Leben, statt euch immer anzupassen.
Als ich das erste mal verstand loszulassen, konnte ich frei aufatmen. Alle Spannung in mir löste sich. Ich konnte mich und den Moment völlig annehmen.

Bin gespannt auf eure Beiträge. Aber bitte mit Respekt und ohne diese Arroganz, die man von manchen gewohnt ist. Letzteres ist kein Zeichen für die eigene Zufriedenheit.
Also Danke schon mal.

bearbeitet von Selfman

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vor 8 Minuten, Selfman schrieb:

Jemand anderes hier schrieb vor ein paar Tagen: "Geh raus! Sozialisiere dich!" - Wenn aber Menschen und Party nicht so mein Ding sind? Trotzdem es zu einem "Muss!" machen?

Jetzt werden einige sowas schreiben wie: "Ja, aber mit der Einstellung kommst du nicht weit." - Wo weit? Wohin?

Erwartest Du, daß die zu Dir passende Frau einfach so bei Dir an der Tür klingelt ? So wie "vom Himmel geschickt" ?

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Gerade eben, der_Eso schrieb:

Erwartest Du, daß die zu Dir passende Frau einfach so bei Dir an der Tür klingelt ? So wie "vom Himmel geschickt" ?

Nein.

Aber dann hast du das Thema wohl (noch) nicht verstanden.

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vor 49 Minuten, Selfman schrieb:

Jemand anderes hier schrieb vor ein paar Tagen: "Geh raus! Sozialisiere dich!" - Wenn aber Menschen und Partys nicht so mein Ding sind? Trotzdem es zu einem "Muss!" machen?

Wenn Menschen nicht dein Ding sind, wofür dann eine Partnerin?

vor 49 Minuten, Selfman schrieb:

Wozu das ganze "Geh ins Gym, mach Looksmaxx, mach Karriere, hab ein großes Netzwerk, sei einfach ein krasser Alpha-Typ etc. etc."?

Für einen selbst. Das Ding wird hier gerade von der falschen Seite aufgezäumt.
Man soll die Dinge für sich machen, nicht für die Frauen. Das verstehen aber die wenigsten.

Und wenn jemand das nicht tun möchte, dann ist das in Ordnung.
Dann darf man sich aber auch nicht beschweren. 
"don't hate the player hate the game"

vor 49 Minuten, Selfman schrieb:

Selbstoptimierungswahn

Korrekt, wenn man es ausschließlich für die Frauen macht.
 

https://markmanson.net/being-special

 

bearbeitet von bakura
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Jeder von uns ist verschieden. Wenn ein jeder seinen eigenen Weg finden und gehen würde, wäre die Welt eine andere. Dafür müsste man ihn aber auch lassen. Die Erwartungen, die die Gesellschaft, Eltern, Lehrer, Profs, Chefs etc.pp. an jeden einzelnen stellt, steht einer eigenen Entwicklung, gerade im Hinblick auf die eigene persönliche Entwicklung oft im Weg. Viele können oder wollen diesem Druck nicht standhalten. Viele aber auch können oder wollen nicht selber denken, geschweige denn, die eigene Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Genaugenommen ist eine Befreiung von Zwängen, die uns allen vorgesetzt werden, schwierig zu bewältigen. Für ein gesundes und stabiles Mindset ist ein jeder selber verantwortlich, nur, woher soll man das nehmen, da es uns von oben aufgeführten Herrschaften nicht gelehrt wird. Es wird einem beigebracht zu gehorchen. In der Regel von der frühesten Kindheit an, den Willen auszuführen, die einem von den jeweiligen Personen/Gruppen oder Organisationen vorgegeben wird. Geh mal dagegen an und schau wohin dich das bringt. In der Regel bring es nur Ärger ein, dem sich die meisten entziehen wollen. Hieraus entstehen dann Lügen. Ob nun gegenüber anderen oder über sich selber; ich denke beides. Konfrontiere mal die Leute mit ihren eigenen Lebenslügen. Das führt mich zu dem Thema Frauen. Wie viele Männer kennst du, die nur mit einer Frau zusammen sind, weil sie Sex wollen, die Frau aber gar nicht  schätzen. Anstatt ehrlich zu sich selber zu sein und den Arsch dafür in Bewegung zu bekommen, bleiben sie bei ein und derselben haften und wundern sich, wenn ihr Innenleben mit den Jahren den Bach runter geht. Gleichzeitig bauen sie Häuser und ihr Leben weiter aus und geraten dadurch immer tiefer in diversere Abhängigkeiten. Das Risiko vielleicht erst einmal ne Zeitlang alleine zu sein, insbesondere alleine sein zu können, denn das können viele nicht, ist ihnen einfach zu groß. Man muss halt loslassen um etwas anderes greifen zu können und die Angst, dass man dann danebengreifen oder gar nichts greifen könnte, ist vielen einfach zu groß. Man lehrt uns halt keine Risikobereitschaft, keine Selbstverantwortung, keine Unabhängigkeit von anderen oder insbesondere von der Gesellschaft. Das Motto lautet: Immer schön dem Establishment treu sein. Wenn du es also geschafft hast, auf deinen eigenen Weg zu stoßen und ihn zu gehen, hast du ein Schulterklopfen verdient. Rechne aber nicht damit, dass das Gutgeheißen wird, obwohl es das ist! Frag dich mal selber, was du bis dahin aufgeben, bzw. dagegen angehen musstest, um das zu erreichen. Und wenn dir die Tragweite dessen bewusst geworden ist, dann sei für die Zukunft jemand, der dazu bereit ist, anderen dahingehend eine Stütze auf ihrem Weg zu sein. 

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vor 9 Minuten, Firster schrieb:

Genaugenommen ist eine Befreiung von Zwängen, die uns allen vorgesetzt werden, schwierig zu bewältigen. Für ein gesundes und stabiles Mindset ist ein jeder selber verantwortlich, nur, woher soll man das nehmen, da es uns von oben aufgeführten Herrschaften nicht gelehrt wird. Es wird einem beigebracht zu gehorchen. In der Regel von der frühesten Kindheit an, den Willen auszuführen, die einem von den jeweiligen Personen/Gruppen oder Organisationen vorgegeben wird. Geh mal dagegen an und schau wohin dich das bringt. In der Regel bring es nur Ärger ein, dem sich die meisten entziehen wollen.

Aber in einer demokratischen Welt wie heutzutage, wo du frei und selbstbestimmt entscheiden kannst wie du lebst, sollte es ja durchaus möglich sein.
Auch wenn es noch viele Beispiele gibt, die dem widersprechen. Aber eigentlich kannst du heutzutage besser denn je in deiner eigenen Bubble selbstbestimmt leben.

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vor einer Stunde, Selfman schrieb:

Aber in einer demokratischen Welt wie heutzutage, wo du frei und selbstbestimmt entscheiden kannst wie du lebst, sollte es ja durchaus möglich sein.
Auch wenn es noch viele Beispiele gibt, die dem widersprechen. Aber eigentlich kannst du heutzutage besser denn je in deiner eigenen Bubble selbstbestimmt leben.

        Behalt dein Statement unbedingt im Hinterkopf. Das wird für die Geschehnisse in den nächsten Jahren wichtig sein!! Ich sag nur "Erkenntnisprozesse"!!

         "Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein".

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