Ich führe meine Beziehung so als wäre sie ein Schachspiel

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Hallo allerseits,

ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit Pick-Up und insbesondere mit der Männer-Frauen-Dynamik beschäftigt. Und mein Problem dabei klingt zunächst absurd: Es funktioniert zu gut. 
An der Stelle muss ich vermutlich ein bisschen ausholen:

Nachdem ich bis zum Scheitern der Beziehung mit jener Frau, die ich wohl als meine erste große Liebe bezeichnen würde, eine stark idealistisch geprägte Sicht auf das Thema Liebe hatte, habe ich, nachdem mir genau dieser Idealismus einen gepfefferten Arschtritt verpasst hat, einen vollkommen anderen Ansatz gewählt. Anstatt mich gänzlich meiner Intuition hinzugeben, habe ich mich entschlossen, das Thema Beziehung zunächst einmal ruhen zu lassen, weitere Erfahrungen mit Frauen zu sammeln und dabei nüchtern zu beobachten, möglichst unvoreingenommen und frei von all den Dingen, die einem im Elternhaus, in der Schule, in Filmen so von Liebe erzählt werden. Es ging lediglich um Beobachtungen und möglichst validen Schlussfolgerungen daraus. Parallel dazu habe ich dieses Forum nach Erfahrungen anderer Männer durchforstet und mich mit der gängigen Pick-Up-Literatur vertraut gemacht. 
Mittels Sport, Klamotten, Auftreten habe ich meine äußere Erscheinung im Rahmen meiner Möglichkeiten optimiert. All das hatte tatsächlich einen ziemlich durchschlagenden Erfolg.
Nun bin ich seit kurzer Zeit in einer Beziehung mit einem Mädel, das überdurchschnittlich attraktiv und sportlich ist, aus gutem Hause stammt und finanziell gar erheblich besser aufgestellt ist als ich. Ein ziemlich guter Fang. Und auch hier habe ich zu Beginn und jetzt fortlaufend auch während der Beziehung all die Dinge beherzigt, die ich in den letzten Jahren gelernt habe. 
Das Resultat ist durchaus erfreulich. Sie investiert sehr viel, lädt mich zu Urlauben ein, initiiert jedes Treffen, wir haben jedes Mal, wenn wir uns sehen mehrmals Sex, wenn ich will bis mir der Schwanz brennt. Wenn ich etwas erzähle, hängt sie mir an den Lippen und schaut mich an als wäre ich ein mies geiler Burger von FiveGuys. Sie ist sehr bemüht, mich zufrieden zu stellen. Im Grunde hat mir Pick-Up also genau das verschafft, was man sich als junger Mann so wünscht. 
Aber - und das ist der springende Punkt -jeder Idealismus ist weg. Diese naive Denke von damals, dieses “Wir-gegen-den-Rest-der-Welt”, die Überzeugung, dass schon der Liebe selbst wegen die Beziehung andauern wird - all das ist weg. 
Ich bin mir bewusst, dass meine Attraction maßgeblich von meinem Handeln abhängt, dass ich all das verlieren werde, wenn ich mich wie damals schlicht auf den Wert der Liebe verlasse. 
Also habe ich bei all den Dingen, die in dieser Beziehung passieren, stets die Metaebene im Blick, die Mechanismen, die im Hintergrund wirken, wäge ab, wie ich mich am besten verhalte, um auch in Zukunft in den Genuss all der Privilegien zu kommen, die man als Mann hat, wenn eine Frau geil auf einen ist. Und während ich das tue, vermisse ich meine alte Weltsicht, meinen alten Glauben a die inhärentee Bedeutung der Liebe, dieses unbedachte sich den tiefen Emotionen Hingeben, dieses Leben in einem Nicholas-Sparks-Roman. Ich kann mich dem nicht hingeben, weil ich weiß, dass diese Blauäugigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig dazu führt, dass ich alles verliere. Und selbst wenn ich das in Kauf nehmen würde, kann ich nicht all meine Beobachtungen der letzten Jahre ignorieren. Es würde schlicht nicht mehr funktionieren, so zu denken. Ein bisschen so wie bei einem Kind, das verstanden hat, dass es die Eltern und nicht der Weihnachtsmann sind, die die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum legen. Ab diesen Punkt gibt es nun mal kein Zurück mehr. 
Jetzt würde mich interessieren, wie ihr mit dieser Desillusionierung umgegangen seid. Ein Gros der Nutzer hier wird seinen Weg in die Pick-Up-Community gefunden haben, weil sie es mit diesem einen Mädel ihrer Träume mächtig vergeigt haben. Viele von uns hingen damals den gängigen Idealen an, um dann zu erkennen, dass die Welt leider nicht so schön ist wie man es all die Zeit geglaubt hat. Das sehe ich an unzähligen Beiträgen hier im Forum. Viele haben ihre Weltsicht dann entsprechend angepasst und sind - mehr oder weniger so wie ich das getan habe - anschließend weniger blauäugig an die Sache herangegangen. Nur wie lebt ihr damit, dass eure damaligen Ideale in der Form nicht der Realität standhalten? Dass der Datingmarkt eben ein Markt und Wettbewerb ist, dass das Ansehen eines Mannes mehr von dem, was er macht und darstellt, denn seinem individuellen Wesen abhängig ist? Analog gilt vieles sicherlich auch für Frauen, die früher oder später erkennen müssen, dass sie doch sehr stark auf das Aussehen reduziert werden, dass auch bei Ihnen die idealistische Liebe eine Utopie ist. Deswegen sind auch von der weiblichen Seite Erfahrungen und Meinungen sicherlich interessant. 
 

Ahoi

lepetitprince 

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Das ist einfach der Preis den du zahlen musst. Du hast die rote Pille geschluckt.

WIe bist du als Kind damit umgegangen, als du realisiert hast, dass der Weihnachtsmann nicht existiert? Klar, du warst erstmal enttäuscht. Aber dann hast du es akzeptiert, und das beste daraus gemacht.

Und das gleiche machst du auch in Bezug auf Frauen. Ich würde es nur etwas anders als du hier formulieren:

vor 13 Stunden, lepetitprince schrieb:

Aber - und das ist der springende Punkt -jeder Idealismus ist weg. Diese naive Denke von damals, dieses “Wir-gegen-den-Rest-der-Welt”, die Überzeugung, dass schon der Liebe selbst wegen die Beziehung andauern wird - all das ist weg. 
Ich bin mir bewusst, dass meine Attraction maßgeblich von meinem Handeln abhängt, dass ich all das verlieren werde, wenn ich mich wie damals schlicht auf den Wert der Liebe verlasse. 
Also habe ich bei all den Dingen, die in dieser Beziehung passieren, stets die Metaebene im Blick, die Mechanismen, die im Hintergrund wirken, wäge ab, wie ich mich am besten verhalte, um auch in Zukunft in den Genuss all der Privilegien zu kommen, die man als Mann hat, wenn eine Frau geil auf einen ist.

Der Punkt ist - anziehend auf Frauen zu wirken erfordert viele Dinge, die auch sonst im Leben eines Mannes erstrebenswert sind: Selbstbewusst sein, seinen Selbstwert im Griff haben, eine "Mission" haben, sein Leben generell im Griff haben, sich um seinen Körper und Geist kümmern. Ein soziales Wesen sein.

Also - du machst das alles nicht für die Weiber, sondern für DICH!

Idealisierte, bedingungslose Liebe kriegst du von deiner Mutter. Sonst von niemandem!

Dieser Teamgedanke, dieses "Wir gegen den Rest der Welt" kannst du auch in einer Beziehung erleben, die mit PU-Mindset entstanden ist. Das das nicht funktioniert ist nur in deinem Kopf.

vor 13 Stunden, lepetitprince schrieb:

Dass der Datingmarkt eben ein Markt und Wettbewerb ist, dass das Ansehen eines Mannes mehr von dem, was er macht und darstellt, denn seinem individuellen Wesen abhängig ist?

Und das hier ist einfach nur falsch, und blackpill-mindset. Auch in deutlich reduziert materialistisch angelegten Gesellschaften als unserer, gibt es Männer die von Frauen bevorzugt und für anziehender eingestuft werden.

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Würde hier auch noch zusätzlich einwerfen, dass du erst "seit" kurzem in der Beziehung bist. In der Honey Moohn Phase kann man quasi gar nichts falsch machen bei den Frauen (gefühlt).

 

Im Endeffekt ist es ja auch eine Kompabilitätsfrage - es gibt Eigenschaften die generell attraktiv sind - aber man kann und will sich "eben" doch nur eine zeitlang verstellen. Der Typ der ab und zu mal Drama macht ist für die eine Frau evtl. anziehender, weil sie dieses Beziehungsdrama braucht. Bei der anderen wird die Vagene direkt trocken.

 

Das heißt generell attraktive Verhaltensweisen ja - hauptsächlich für sich selbst Verantwortung übernehmen und sich selbst nicht zu wichtig nehmen aber auch sich selbst respektieren.

 

Genauso gibt es ja auch Unterschiede im Nähe-Distanz Bedürfnis (nein, eine Klette möchte niemand haben) etc. Aber das kristallisiert sich doch eh erst ein bisschen später raus.

 

Ich glaub, du denkst, du bist wegen dem Taktieren erfolgreich. ich sage du bist trotz/mit dem Taktieren erfolgreich.

 

Verstehe unter Taktieren, dass du deinem ersten Impuls nicht nachgibts iwie zu handeln. Da wirst du automatisch noch ein Mittelding finden 🙂

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vor 16 Stunden, lepetitprince schrieb:

Nur wie lebt ihr damit, dass eure damaligen Ideale in der Form nicht der Realität standhalten?

Ist es denn nicht an so vielen verschiedenen Stellen im Leben so, dass man als Kind noch die unglaublichsten Vorstellungen und Träume hat, die irgendwann durch die Realität entkräftet oder zerstört wurden? Wolltest du nie Polizist oder Feuerwehrmann werden? Und wieso wurdest du das nicht?

Diese „Ideale“ entstehen doch oft auch nur aus Unwissenheit. Und dann stellt man eben fest, dass die Realität ganz anders aussieht.

Der Weg könnte sein, zufrieden damit zu sein, was man erreicht hat. Und wenn die Werkzeuge des PickUp dir deine aktuelle LTR beschert haben, dann freu dich darüber. Dass sie nach 2 Monaten jetzt auch ihrem Ex endlich reinen Wein über dich eingeschenkt hat und er sie endlich räumlich verlassen hat … freu dich darüber. Das Wissen, dass du mit PickUp auch jederzeit neue und andere Frauen kennenlernen wirst. Freu dich darüber. 

Alles hat ja seinen Preis im Leben. Du hättest sicher früher nie erwartet, dass man für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss. Damals als Kind. Es war ja immer alles da. Die Realität hat dich sicher inzwischen auch da eingeholt. So what?

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Am 3.11.2023 um 20:52 , lepetitprince schrieb:

Nachdem ich bis zum Scheitern der Beziehung mit jener Frau, die ich wohl als meine erste große Liebe bezeichnen würde, eine stark idealistisch geprägte Sicht auf das Thema Liebe hatte, habe ich, nachdem mir genau dieser Idealismus einen gepfefferten Arschtritt verpasst hat, einen vollkommen anderen Ansatz gewählt. Anstatt mich gänzlich meiner Intuition hinzugeben, habe ich mich entschlossen, das Thema Beziehung zunächst einmal ruhen zu lassen, weitere Erfahrungen mit Frauen zu sammeln und dabei nüchtern zu beobachten, möglichst unvoreingenommen und frei von all den Dingen, die einem im Elternhaus, in der Schule, in Filmen so von Liebe erzählt werden. Es ging lediglich um Beobachtungen und möglichst validen Schlussfolgerungen daraus. Parallel dazu habe ich dieses Forum nach Erfahrungen anderer Männer durchforstet und mich mit der gängigen Pick-Up-Literatur vertraut gemacht. 

Mittels Sport, Klamotten, Auftreten habe ich meine äußere Erscheinung im Rahmen meiner Möglichkeiten optimiert. All das hatte tatsächlich einen ziemlich durchschlagenden Erfolg.

Gut dass du dich reflektierst. Der beste Invest ist der Invest in dich selbst. Das Leben ist nicht Disney sondern ein Lernplanet.

 

Zitat

Nunbin ich seit kurzer Zeit in einer Beziehung mit einem Mädel, das überdurchschnittlich attraktiv und sportlich ist, aus gutem Hause stammt und finanziell gar erheblich besser aufgestellt ist als ich. Ein ziemlich guter Fang. Und auch hier habe ich zu Beginn und jetzt fortlaufend auch während der Beziehung all die Dinge beherzigt, die ich in den letzten Jahren gelernt habe. 
Das Resultat ist durchaus erfreulich. Sie investiert sehr viel, lädt mich zu Urlauben ein, initiiert jedes Treffen, wir haben jedes Mal, wenn wir uns sehen mehrmals Sex, wenn ich will bis mir der Schwanz brennt. Wenn ich etwas erzähle, hängt sie mir an den Lippen und schaut mich an als wäre ich ein mies geiler Burger von FiveGuys. Sie ist sehr bemüht, mich zufrieden zu stellen. Im Grunde hat mir Pick-Up also genau das verschafft, was man sich als junger Mann so wünscht. 

Kann sie sich denn auch führen lassen? Klingt eher danach dass sie euren Alltag organisiert. Bist du mal bewusst in die führende Rolle gegangen (außer beim Sex)? Oder lässt sie dich nicht... ist das langfristig für dich attraktiv?

Bist du auch ein guter Fang? Oder sonnst du dich in den Attributen deiner Freundin?

 

Zitat

Also habe ich bei all den Dingen, die in dieser Beziehung passieren, stets die Metaebene im Blick, die Mechanismen, die im Hintergrund wirken, wäge ab, wie ich mich am besten verhalte, um auch in Zukunft in den Genuss all der Privilegien zu kommen, die man als Mann hat, wenn eine Frau geil auf einen ist. Und während ich das tue, vermisse ich meine alte Weltsicht, meinen alten Glauben a die inhärentee Bedeutung der Liebe, dieses unbedachte sich den tiefen Emotionen Hingeben, dieses Leben in einem Nicholas-Sparks-Roman. Ich kann mich dem nicht hingeben, weil ich weiß, dass diese Blauäugigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig dazu führt, dass ich alles verliere. Und selbst wenn ich das in Kauf nehmen würde, kann ich nicht all meine Beobachtungen der letzten Jahre ignorieren. Es würde schlicht nicht mehr funktionieren, so zu denken. Ein bisschen so wie bei einem Kind, das verstanden hat, dass es die Eltern und nicht der Weihnachtsmann sind, die die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum legen. Ab diesen Punkt gibt es nun mal kein Zurück mehr. 

Wenn ihr so frisch zusammen seid, quasi in der Kennenlernphase noch ist das ganz normal. Hingabe kommt erst mit der Zeit.

Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, strategische Züge oder Schachmatt. Du kannst es auch spielerisch sehen, dich ein bisschen ausprobieren. Eine Prise Rosamunde Pilcher und am nächsten Tag führst du sie wieder souverän. Die Mischung macht's. Egal wie die Geschenke unter den Weihnachtsbaum kamen, wichtig ist dass du sie genießen kannst. Ohne Angst dass man sie dir wieder weg nimmt.

Denn du bist auch ein guter Fang - ganz unabhängig von den Bemühungen deiner Freundin.

Und noch ein Impuls, wenn du Angst hast dich deiner Freundin hinzugeben dann arbeite an der Hingabe an dich selbst. So wie du dein Aussehen optimiert hast, kannst du dein ganzes Leben optimieren. Finanzen, Mindset, Ausstrahlung. Liebe was du tust und wer du bist, dann bist du authentisch und musst dich nicht in einem anderen Menschen verlieren.

 

Zitat


Dass der Datingmarkt eben ein Markt und Wettbewerb ist, dass das Ansehen eines Mannes mehr von dem, was er macht und darstellt, denn seinem individuellen Wesen abhängig ist? Analog gilt vieles sicherlich auch für Frauen, die früher oder später erkennen müssen, dass sie doch sehr stark auf das Aussehen reduziert werden, dass auch bei Ihnen die idealistische Liebe eine Utopie ist. Deswegen sind auch von der weiblichen Seite Erfahrungen und Meinungen sicherlich interessant. 

Limiting Belief. Wie im Innen so im Außen. Du kannst alles anziehen mit dem richtigen Mindset und Inner Game. That's the key.

 

 

bearbeitet von Soulcat

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vor 51 Minuten, Soulcat schrieb:

Kann sie sich denn auch führen lassen? Klingt eher danach dass sie euren Alltag organisiert. Bist du mal bewusst in die führende Rolle gegangen (außer beim Sex)? Oder lässt sie dich nicht... ist das langfristig für dich attraktiv?

 Bist du auch ein guter Fang? Oder sonnst du dich in den Attributen deiner Freundin?

Ich schätze ihr Engagement und ihre Mühe und untergrabe das nicht zum Selbstzweck. 
Wenn wir essen gehen, einen Film gucken oder eine Bar besuchen, entscheide zumeist ich, was wir essen, welchen Film wir gucken oder welche Bar es werden soll. Die Treffen selbst initiiert jedoch in aller Regel sie. 
 

Ob ich ein guter Fang bin, hängt zunächst einmal davon ab, was man als solchen definiert. 
Hinsichtlich meiner Optik, Physis und Bildung habe ich mir Mühe gegeben und stehe solide da. Auf Eigenschaften, die durch die Natur determiniert sind, wie zum Beispiel die Körpergröße (bin unter 1,80m) habe ich keinen Einfluss.
Bei Frauen, bei denen dies ein sehr wichtiges Kriterium ist, würde ich also nicht als guter Fang durchgehen. Den Ansprüchen meiner Freundin genüge ich bisher, ergo würde ich behaupten, dass ich aus ihrer Sicht (derzeit) ein guter Fang bin. 
Es imponiert mir, dass meine Freundin in vielerlei Hinsicht meinen Ansprüchen gerecht wird. Die Verdeutlichung dessen trägt im Kontext meines Beitrags aber eher dem Zweck Rechnung, zu veranschaulichen, dass meine abgeklärte Sicht auf das Thema Liebe nicht durch mangelnde Qualitäten ihrerseits bedingt ist. 

vor 51 Minuten, Soulcat schrieb:

Wenn ihr so frisch zusammen seid, quasi in der Kennenlernphase noch ist das ganz normal. Hingabe kommt erst mit der Zeit.

Hier bin ich anderer Meinung. Gerade diese Hingabe mit der Zeit geht nicht selten mit einer Trivialisierung der Beziehung einher. Zu Beginn ist die Leidenschaft fast ein Selbstläufer und aus einem falschen Sicherheitsgefühl heraus ändern viele Menschen ihr Verhalten mit Fortschreiten der Beziehung, weil sie sie eben für selbstverständlich halten. Eine meiner essentiellen Lehren der letzten Jahre ist jedoch, dass die Verführung nie endet, dass es ein fataler Fehler ist, sich auf die Stabilität einer Beziehung zu verlassen und zu glauben, all das, was einen in diese Beziehung gebracht hat, nun über Bord werfen zu können. 
Ich glaube also nicht, dass ich mit der Zeit da meine Einstellung ändern werde, weil ich genau das aus rationaler Sicht für einen Fehler halte. 
 

vor 51 Minuten, Soulcat schrieb:

Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, strategische Züge oder Schachmatt. Du kannst es auch spielerisch sehen, dich ein bisschen ausprobieren. Eine Prise Rosamunde Pilcher und am nächsten Tag führst du sie wieder souverän. Die Mischung macht's. Egal wie die Geschenke unter den Weihnachtsbaum kamen, wichtig ist dass du sie genießen kannst. Ohne Angst dass man sie dir wieder weg nimmt.

Denn du bist auch ein guter Fang - ganz unabhängig von den Bemühungen deiner Freundin.

Und noch ein Impuls, wenn Angst hast dich deiner Freundin hinzugeben dann arbeite an der Hingabe an dich selbst. So wie du dein Aussehen optimiert hast, kannst du dein ganzes Leben optimieren. Finanzen, Mindset, Ausstrahlung. Liebe was du tust und wer du bist, dann bist du authentisch und musst dich nicht in einem anderen Menschen verlieren.

 

Limiting Belief. Wie im Innen so im Außen. Du kannst alles anziehen mit dem richtigen Mindset und Inner Game. That's the key.

Ja, zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht valide kalkulierbar. Es ist mir also bewusst, dass ich nicht immer „den perfekten Zug“ machen kann, bin aber dennoch bemüht, mir grobe Schnitzer nicht zu leisten. 
Leidenschaft kommt nicht zu kurz, wir haben intensive Momente, die in ihrem Setting gelegentlich auch gängigen Hollywood-Schmonzetten gerecht werden würden. Wenn ich jene Momente danach Revue passieren lasse, sehe ich aber nicht wie damals eine transzendente Liebeserfahrung, sondern eben ein Feuer, das sich durch die Hormone, die durch unsere Körper strömen, ergibt, und die von wesentlich profaneren Umständen beeinflusst werden als es eine idealistische Vorstellung von Liebe zuließe. 

Die Hingabe zu einem selbst sollte im Idealfall ja auch nicht allzu blauäugig geschehen. Ich liebe mich selbst auf eine ähnliche nüchterne Art und Weise wie ich meine Freundin liebe, weil meine realistische Sicht auf das Thema Liebe sich nicht bloß auf Frauen beschränkt, sondern wesentlich tiefer verankert ist. Also kann ich durchaus zur Kenntnis nehmen, dass ich ein paar Erfolge zu verbuchen habe und im Großen und Ganzen ein anständiger Mensch bin, aber eben auch durch Unzulänglichkeiten und der unerträglichen Stumpfsinnigkeit der menschlichen Natur geprägt bin. Mein Wunsch nach Liebe, Sex, Zweisamkeit, stabilen menschlichen Beziehungen speist sich ja auch in erster Linie aus meinen Instinkten. So nüchtern wie ich bisweilen also Frauen, die ich begehre, betrachte, so nüchtern betrachte ich auch mich selbst. Aber eben ohne Zynismus. Es ist eben nur eine sehr unromantische und sachliche Sicht auf die Dinge.

bearbeitet von lepetitprince

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Ich möchte dich an der Stelle aus der Dichotomisierung deiner Gefühle zu ihr und deiner Schwarz-Weiß-Betrachtung der Liebe und zwischenmenschlicher Beziehungen führen.

Als Konzept ist es viel einfacher zu verlaufen und zu beschreiben, dass es nur ein Vorher und ein Nachher gibt, eine tiefe Romantisierung in deiner alten Welt und die harte, vermeintlich allwissende neue Realität.

Das echte Leben und Liebe sind aber zum Glück nicht so schwarz-weiß geprägt, wie du es dir gerade herleitest.

Denke und verhalte dich mehr in Nuancen, Schattierungen sowie Konnotationen.

Das ist etwas, dass Pickup, Pill-Philosophien und das Kennenlernen vieler Frauen Männern stark erschwert.

Das „Rütteln am Käfig“ hast du geistig nun schon ausreichend für dich durchgespielt, jetzt geht es wieder mehr um zeitweise Naivität, „kindliches“ Erkunden und unvoreingenommene Überraschungen.

Praktische Möglichkeiten wären: Euch bei einem Waldspaziergang mit Laub zu beschmeißen, Kissenschlachten, ein Wochenende im Disneyland Paris oder ein Abend im Cirque du Soleil.

Das sind nur kleine Ansätze, aber sie reißen euch aus eurem aktuellen Beziehungskonstrukt und lassen dich mehr aus dem „Schachspiel“ aussteigen.

Wenn du es „tiefer“ brauchst, helfen aber auch eine Foren-Abstinenz hier unter gleichzeitiger Gabe von Zeit mit Kindern im karitativen Rahmen, die Unterstützung beim Bingo-Abend im Seniorenheim o.Ä. Konstellationen, in denen es sehr viel und sozial menschelt.

Denn in der Tat hast du schon erkannt, wie Kraft raubend, deine täglichen Spielzüge und deren Vorbereitung sind und wenn du in eine gesundheitliche, berufliche oder psychische Down-Phase kommen solltest, kannst du deine Spielfiguren ohnehin nicht mehr so bewusst bewegen.

Von daher fange jetzt schon an, offener zu sein. Ich habe nicht jede Zeile deines wirklich prosaischen und inhaltlich wertvollen Eingangsposts mehr im Kopf, aber wenn du es noch nicht getan hast, kannst du auch in deine Schreckenskammer gehen und deiner Freundin genau deine Gedanken offenbaren.

Viele Männer haben Angst, dass sie Siegfried-like dabei ihre verwundbarste Stelle zeigen, aber in einer Beziehung mit einer Frau mit positiven Werten, kann das ein nächster, großer Intimitäts- und Vertrauensboost sein.

Und als Mann tut es ohnehin gut, immer wieder durch eine eigene Angst zu gehen und besser eine Wunde zu zeigen, statt andauernd passiv darauf bedacht zu sein, sie zu verdecken.

 

 

 

bearbeitet von Xatrix
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Am 3.11.2023 um 20:52 , lepetitprince schrieb:

Und während ich das tue, vermisse ich meine alte Weltsicht, meinen alten Glauben a die inhärentee Bedeutung der Liebe, dieses unbedachte sich den tiefen Emotionen Hingeben, dieses Leben in einem Nicholas-Sparks-Roman. Ich kann mich dem nicht hingeben, weil ich weiß, dass diese Blauäugigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig dazu führt, dass ich alles verliere

Ich garantiere dir, das kannst du gerade weil du PU gelernt hast, erreichen. Das ist der Moment wo man die PU Leiter hinter sich lässt und weit darüber hinaus blickt und erkennt, PU ist nicht alles. Sondern nur ein Teil in der Beziehungsführung. Der Motor ist nicht das ganze Auto. Ich habe darüber ein Buch geschrieben. Könnte evtl was für dich sein diesen Übergang zu beschreiten von PU hin zu Beziehungsführung mit diesen Emotionen und dieser Leichtigkeit. 

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Ist ein Beziehungsratgeber basierend auf Pickup. Kommt die nächsten Wochen raus. Will das nicht so breit treten im Forum weils nicht immer PU konform ist. Aber seit einiger Zeit seh ich das scheinbar genau das Thema einigen hier auf der Seele und den Eiern brennt. Daher empfehle ich das eher dem Einzelnen. Sorry TE fürs Off Topic

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