Berufliche Orientierungslosigkeit

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Hallo zusammen,

wie es der Titel bereits verrät:
Ich bin - mal wieder - aufgeschmissen, was meine berufliche Orientierung anbelangt.
Mein Lebenslauf ist nicht wirklich straight. So habe ich zwar immer etwas gemacht, doch tief in mir drin ist so das bestimmende Gefühl: Was will ich überhaupt? Erschlagen von tausend Möglichkeiten. Und die Wahrheit ist, ich weiß es nicht. Die fünfte Woche in Arbeitslosigkeit beginnt gerade und ich empfinde es als sehr schwer, das auszuhalten. Sport tut mir gut und Treffen mit Freunden ebenso... Rumhängen auf Bürgergeld empfinde ich als belastend und ich möchte ja auch wieder in Tätigkeit kommen. Aber welche? Hm.

Ich sehe da einen Teufelskreis:
Arbeitslosigkeit -> weniger Geld/Teilhabe -> größere mentale Belastung -> weniger Antrieb -> höhere Chance arbeitslos zu bleiben [...]

Wie habt ihr für euch rausgefunden, was ihr WIRKLICH machen wollten?
Und ja, meine Kindheit war schwierig, Vater bot keinerlei Orientierung, bis heute nicht, Mutter macht seit Anbeginn den einen Job, argumentierte mir immer mit Sicherheit und "Zähne zusammenbeißen", drohte mir zuweilen und bestrafte mich für erfolglose Bewerbungen, ich kenne die Basic Threads hier zum Thema, befand mich in Therapie, hatte Berufscoaching, unzählige Gespräche mit Freund:innen zum Thema und fühle mich dennoch super verloren damit... Daher nun auch dieser Thread hier. Achja: Im letzten Job ging es mir psychisch nicht gut. Verließ ihn daher. Wollte mit Chefin Kompromiss finden. Leider ohne Erfolg.

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Schwierige Gemengelage, weil mehrere Themen zusammenkommen und womöglich gerade einiges gleichzeitig hochkommt.

Ich würde mal einen Schritt seitwärts gehen und eine andere Frage stellen: Welche Bedeutung haben Arbeit (im Sinne eines Jobs) und Beruf (im Sinne eines Werdegangs) für mich generell, unabhängig vom Inhalt? Geht es um Geldverdienen, Status, soziale Kontakte, Bewunderung, etwas zu verändern, etwas Gutes zu tun usw.?

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vor 34 Minuten, Raketenbernd schrieb:

Hallo zusammen,

wie es der Titel bereits verrät:
Ich bin - mal wieder - aufgeschmissen, was meine berufliche Orientierung anbelangt.
Mein Lebenslauf ist nicht wirklich straight. So habe ich zwar immer etwas gemacht, doch tief in mir drin ist so das bestimmende Gefühl: Was will ich überhaupt? Erschlagen von tausend Möglichkeiten. Und die Wahrheit ist, ich weiß es nicht. Die fünfte Woche in Arbeitslosigkeit beginnt gerade und ich empfinde es als sehr schwer, das auszuhalten. Sport tut mir gut und Treffen mit Freunden ebenso... Rumhängen auf Bürgergeld empfinde ich als belastend und ich möchte ja auch wieder in Tätigkeit kommen. Aber welche? Hm.

Ich sehe da einen Teufelskreis:
Arbeitslosigkeit -> weniger Geld/Teilhabe -> größere mentale Belastung -> weniger Antrieb -> höhere Chance arbeitslos zu bleiben [...]

Wie habt ihr für euch rausgefunden, was ihr WIRKLICH machen wollten?
Und ja, meine Kindheit war schwierig, Vater bot keinerlei Orientierung, bis heute nicht, Mutter macht seit Anbeginn den einen Job, argumentierte mir immer mit Sicherheit und "Zähne zusammenbeißen", drohte mir zuweilen und bestrafte mich für erfolglose Bewerbungen, ich kenne die Basic Threads hier zum Thema, befand mich in Therapie, hatte Berufscoaching, unzählige Gespräche mit Freund:innen zum Thema und fühle mich dennoch super verloren damit... Daher nun auch dieser Thread hier. Achja: Im letzten Job ging es mir psychisch nicht gut. Verließ ihn daher. Wollte mit Chefin Kompromiss finden. Leider ohne Erfolg.

Ich war mal in einer ähnlichen Situation. 3 Jahre lange Kackleben, die abgefucktesten Chefs und Kollegen gehabt.
Heute: Leck mich alle am Arsch. Ich bin jetzt seit 3 Jahren erfolgreich selbstständig. Vielleicht ist es ja auch was für dich. Die beste Entscheidung aus diesem toxischen Hamsterrad auszusteigen. In dieser heutigen Welt wird man als Angestellter nicht wirklich glücklich.

Es braucht Zeit, aber bleib dran! Ich habe mich auch eine ganze Zeit lang von meinen Eltern distanziert, bis sie endlich kapierten, dass ich erwachsen bin und MEIN Ding machen will!
Geh in dich. Bei solchen Entscheidungen weiß dein Bauch, dein Herz die beste Antwort. Die Angst diesen Signalen zu folgen ist vielmehr das Problem.

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Wow, vielen Dank für eure Gedanken!
Die lasse ich erstmal so sacken und werde dann gegebenenfalls wieder hier aufschlagen. Ich habe schon oft überlegt, ob ich eben mal nicht geisteswissenschaftlich und/oder kaufmännisch arbeiten sollte, nur irgendwas hielt mich immer davon ab... Vielleicht die investierte Zeit in meine Ausbildungen, der absolute Wunsch, Schulden zurückzubezahlen, eigenes Ego, Selbstzweifel, obwohl ich echt auch schon einiges erreicht habe. Ich bin Kopfmensch, durch und durch. Vielleicht suche ich mir jetzt wirklich einfach mal eine "einfache" Tätigkeit, welche mich ein bisschen erfüllt. Unter Berücksichtigung der Kompatibilität, damit es nicht ganz so kacke wird. Damit ich die Schulden abbauen kann. Ich brauche nicht unbedingt fett Kohle, aber Schulden (BaföG) sind einfach kacke.

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@Raketenbernd

Nur zur Erhellung. Über wieviel Schulden reden wir hier? Suche Dir einen einfachen Job und hänge einen Nebenjob dran. Wenn das keine 100.000 € sind die Du zurückzahlen mußt, ist das in überschaubarer Zeit erledigt

Du hast einfach keinen Plan und daraus folgend wenig Motivation was zu ändern.

100 % berufliche Zufriedenheit gibt es nicht, lege für Dich den prozenzualen Anteil fest, den Du benötigst, um halbwegs zufrieden zu sein. 

 

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Ich hätte da etwas für dich. Es ist eigentlich egal wie alt du bist, wenn du genug Intelligenz und Motivation besitzt es durchzuziehen, nimmt dich jede Firma für eine Ausbildung.

Im Handwerk werden in allen Bereichen, was mit Häusern zu tun hat, dringend Arbeitskräfte gesucht. Dingend gebraucht werden: Dachdecker, Elektriker, Maler und Verputzer, Heizungsbauer/ Sanitär Installateure, Maurer, Schlosser.

Wenn die Baustelle nicht dein Ding ist und du mehr auf Abenteuer stehst, dann geh zur Bundeswehr. Die ist nicht ganz so unterbesetzt wie das Baugewerbe aber schon sehr nah dran. Ich glaube, da wird man auch gerne aufgenommen, sofern man nicht komplett blöd ist.

Etwas schwieriger wird es einen guten Job in der Industrie zu ergattern denn hier wollen viele rein. Wenn du aber montieren, schweißen oder eine CNC Maschinen bedienen kannst, wirst du auf jeden Fall etwas finden. Einen Schweißerkurs kannst du beim Berufsbildungswerk machen. Arbeitsamt bezahlt. Es werden aber auch viele ungelernte aufgenommen.

Wenn der das alles zu anstrengend ist, dann gibt es auch genügend Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor mit Hartz4 Aufstockung. Pizzafahren und ähnliches.

vor 20 Stunden, Raketenbernd schrieb:

Freund:innen

Keule, ist das dein ernst? Dann war es doch keine Untertreibung als ich behauptete, dieses Forum sei feministisch

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vor 9 Stunden, marc111 schrieb:

Gehe in die Berufs- und Laufbahnberatung, die sollten dir weiter helfen können.

Bereits mehrfach gemacht. War nicht so meins. Fand aber - wie bereits gesagt - eure Gedanken hier super wertvoll.

vor 4 Stunden, Niemann-N schrieb:

Nur zur Erhellung. Über wieviel Schulden reden wir hier? Suche Dir einen einfachen Job und hänge einen Nebenjob dran. Wenn das keine 100.000 € sind die Du zurückzahlen mußt, ist das in überschaubarer Zeit erledigt

14k. Bin also nicht massiv hoch verschuldet, aber möchte sie natürlich trotzdem zügig loswerden.

vor 4 Stunden, Niemann-N schrieb:

Du hast einfach keinen Plan und daraus folgend wenig Motivation was zu ändern.

100 % berufliche Zufriedenheit gibt es nicht, lege für Dich den prozenzualen Anteil fest, den Du benötigst, um halbwegs zufrieden zu sein. 

Ja, genau das ist es. Ist aber auch genau der Punkt an den ich nun mit Schwung rangehe, dann wird das auch. Lasse den Kopf nicht hängen oder so. Hab meine Scheißtage, klar, aber die gehen vorbei.

@Vakuum, gute Überlegungen! Danke! Neue Ausbildung scheidet - gedanklich - erstmal aus. Beim Bund ist mein Bruder als Offiziersanwärter. Sehe mich nach seinen Stories da nicht unbedingt. Werde aber diesen Gedanken/diese Einstellung auch nochmal genau überprüfen.

vor 2 Stunden, Vakuum schrieb:

Dann war es doch keine Untertreibung als ich behauptete, dieses Forum sei feministisch

Also kA, ob das Forum feministisch ist. Würde eher sagen NEIN.
Aber ich bin es auf jeden Fall. 😉 

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@Raketenbernd

Uuups, etwas mehr als ich dachte. Rd. drei Jahr fleißig nebenjobben. In deiner Situation hätte ich mir sofort eine Stelle besorgt, um von den Schulden runterzukommen!

Nee, der DNUB is nix für Dich. Freizeitaufenthalte draußen, auch bei schlechtem Wetter, kosmetische Schlammpackungen frei Haus, usw. 

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14.000 ist nicht hochverschuldetet. Früher hast du für das Geld einen neuen Kleinwagen bekommen. Aber der Euro ist eh nichts mehr wert von daher sind auch die 14 tausend nicht viel. Mit einer Privatinsolvenz hast du sie nach 7 Jahren abgesessen. Du musst einfach nur so weitermachen wie bisher und die sieben Jahre durchchillen. Oder du gehst ernsthaft arbeiten und "zahlst" einen Kleinwagen ab, nur mit dem Unterschied, dass du keinen besitzt.

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vor 2 Stunden, Niemann-N schrieb:

Uuups, etwas mehr als ich dachte. Rd. drei Jahr fleißig nebenjobben. In deiner Situation hätte ich mir sofort eine Stelle besorgt, um von den Schulden runterzukommen!

Nee, der DNUB is nix für Dich. Freizeitaufenthalte draußen, auch bei schlechtem Wetter, kosmetische Schlammpackungen frei Haus, usw.

Ja, upsi.
Und ja, bin dran.
Im letzten Job, der ganz gut bezahlt war, konnte ich monatlich gut was tilgen.

Beziehe ab diesem Monat Bürgergeld.
Davon möchte ich natürlich weg. Kannst ja mit Bürgergeld und Nebenjob auch nicht wirklich was reißen. Und wie gesagt, kenne zuhauf Stories vom Bund. Da kommen deine Anekdoten noch obendrauf.

vor 2 Stunden, Vakuum schrieb:

Mit einer Privatinsolvenz hast du sie nach 7 Jahren abgesessen.

Hahahaha, no way.
Stimmt schon, dass der Euro abkackt und Geld nichts mehr wert ist, gefühlt.
Der durchschnittliche Neuwagen kostete vor 20 Jahren glaube 14k, heute 40+.
Wie auch immer. Ich zahle das auf ehrlichem Weg zurück und schaue, dass ich auch wieder in Tätigkeit komme. Vor allem der @Hexer hat mir da irgendwie nochmal Mut gemacht. Er ist wahrscheinlich ähnlich alt wie mein Vater. Nur dass eben mein Vater irgendwann aufgehört hat und im Alkoholismus versankt, nun auf EU-Rente rumhängt und sich "nur" noch um Haus und Hof kümmert. Was ihn absolut erfüllt, mir jedoch auch keinen wirklich guten Austausch in der Hinsicht ermöglicht.

vor 2 Stunden, Doghouse schrieb:

Nur mal so aus Neugierde: Wie alt bist du?

34. Fast 35.
Abi nachgeholt. Berufsausbildung. Bachelor. Selbstständig in der Eventbranche gewesen. Verein gegründet und geleitet. Master gemacht. Immer mal in meinem eigentlichen Beruf gearbeitet, nie allzu lang... Nirgends hat es richtig Klick! gemacht. Weiß mittlerweile ziemlich gut wer ich bin, was ich kann. Beim Job hapert es noch ziemlich. Hab heute zwei Bewerbungen als Quereinsteiger rausgehauen. Ich glaube, ungelernt in eine Sache rein die halbwegs passt plus geringfügig was dazuverdienen könnte funktionieren. Habe sehr geringe Lebenshaltungskosten.

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Dann viel Erfolg dabei.

Allerdings hätte ich vom einem 35-Jährigen etwas mehr Realitätssinn und Wiserstandsfähigkeit erwartet. Weil - die gezeigten Leistungen dies erwarten lassen. 

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vor einer Stunde, Niemann-N schrieb:

Dann viel Erfolg dabei.

Allerdings hätte ich vom einem 35-Jährigen etwas mehr Realitätssinn und Wiserstandsfähigkeit erwartet. Weil - die gezeigten Leistungen dies erwarten lassen. 

Dankesehr!

Ja, bringe ich (im Moment oder allgemein) nicht mit.
Rein bei dieser Bestandsaufnahme zu verharren bringt mich aber auch nicht weiter. Trotzdem schönen Dank - wie gesagt - für deine Teilhabe und den Austausch bis hierhin.

bearbeitet von Raketenbernd
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vor 1 Stunde, Raketenbernd schrieb:

bringe ich (im Moment oder allgemein) nicht mit.

Naaaa. Das kann ja nicht wirklich sein. Ausbildung und Bachelor geschafft, eine Selbständigkeit betrieben. Das klappt nicht, wenn man lebensuntauglich ist. Da läuft ein etwas negativer Filter bei Dir mit, im Moment.

Der könnte daher kommen, dass Du siehst: Ich passe nicht in eine Schublade. Das macht unsicher, denn alle anderen scheinen ja in einer Schublade zu sein. Und es hat etwas Verlockendes, diese Sicherheit, Stempelhüter auf dem Straßenverkehrszulassungsamt zu sein. Oder eine geordnete Laufbahn beim Daimler. Du merkst gerade etwas heftiger, dass Du das nicht bist. Als Verfolger einer gradlinigen Standardkarriere hast Du in der Tat versagt. Je nach der Prägung, aus der Du kommst, kann das unterbewusst ganz schön heftige Schuldgefühle machen.

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vor 5 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Da läuft ein etwas negativer Filter bei Dir mit, im Moment.

Der könnte daher kommen, dass Du siehst: Ich passe nicht in eine Schublade. Das macht unsicher, denn alle anderen scheinen ja in einer Schublade zu sein. Und es hat etwas Verlockendes, diese Sicherheit, Stempelhüter auf dem Straßenverkehrszulassungsamt zu sein.

Uff, wenn ich ganz ehrlich bin:
Diesen Gedanken hatte ich auch schon mal. Irgendwie spüre ich immer wieder, dass ich eben nicht der von dir besagten Norm entspreche. Der absolute Großteil meines Umfeld hat jedoch relativ straighte Bahnen vollzogen oder eben gar keine. Zwei meiner besten Freunde arbeiten seit wir aus der Zehnten raus sind in ihren Berufen, weil sie dort auch jeweils die Ausbildung gemacht hatten. Zwei weitere gute Freunde zogen straight nach dem Abi ihren Stiefel durch. Die meisten meiner Freunde und Freundinnen: Sehr direkte Wege. Meine Ma ist seit '90 in ihrem Job, direkt nach der Lehre zu DDR Zeiten dort gestartet. Mein Vater (und meine Onkel) waren Versager im kapitalistischen Sinne. Arbeit war scheiße und irgendwie boxte man sich halt mit Gaunereien und Schwarzarbeit durch. Meine - jüngeren - Geschwister auch mega orientiert und klar. Und ich... Naja. Habe sau viel Kraft und Energie z.B. ins Ehrenamt gesteckt, ohne jemals auch nur einen Cent dafür zu sehen. Für mich war die Anerkennung und der bescheidene Ruhm alles. Sowieso. Alle möglichen Praktika, Minijobs, Frauengeschichten... Der Lohn waren immer irgendwie die Geschichten, welche hängengeblieben sind, mich geprägt haben. Monetär blieb wenig kleben. Auch nicht in der Selbstständigkeit.

vor 5 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Je nach der Prägung, aus der Du kommst, kann das unterbewusst ganz schön heftige Schuldgefühle machen.

Also ja, es ist irgendwie eine Form von Schuld, vielleicht auch Druck.
Umso mehr noch da ich ja Kohle zurückzahlen möchte, während z.B. meine beiden Geschwister in ihren jüngeren Lebensjahren bereits echt fett verdienen, zum Teil bereits Eigenheim besitzen usw.

Ich weiß natürlich, dass ich mich davon frei machen sollte, vom Vergleich. Theoretisch ist mir das klar.

bearbeitet von Raketenbernd
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Vielleicht auch den Gedanken zulassen, dass man seinen job/ die Tätigkeit nicht zwingend lieben muss und auch nicht dafür brennen muss etc. Tun die meisten nicht und die meisten kommen damit ganz gut klar. Das Gesamtpaket muss halt stimmen. Nur als Anmerkung:)

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vor 7 Minuten, Raketenbernd schrieb:

Ich weiß natürlich, dass ich mich davon frei machen sollte, vom Vergleich. Theoretisch ist mir das klar.

Ja, das sagt sich so einfach.

Das braucht Zeit. Es geht darum, Dich selbst zu finden. Und mögen zu lernen. Trotz der Schwächen und der Dinge, die nicht geklappt haben. Da ist ein erster ziemlich guter Schritt, sich solche Gedanken zu machen.

Geh damit spazieren. Ich finde Wald gut, oder einen See, das Meer, einen Fluss. Oder in die Sauna, wird ja wieder kühl. Und stell Dich auf einen längeren Prozess ein, der echt spannend wird. Du bist gerade an einem Punkt angekommen, an dem sich eine unheimlich große Welt öffnet.

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vor 24 Minuten, LionMade schrieb:

Vielleicht auch den Gedanken zulassen, dass man seinen job/ die Tätigkeit nicht zwingend lieben muss und auch nicht dafür brennen muss etc. Tun die meisten nicht und die meisten kommen damit ganz gut klar. Das Gesamtpaket muss halt stimmen. Nur als Anmerkung:)

Sicher nicht der schlechteste Ansatz. Welches Verhältnis legt man zugrunde? 70/30? Das finde ich ausbaufähig. Ok, die ganzen Expats hier, die vom Sandstrand aus remote als Softwareentwickler arbeiten (sagt man das so) hören/lesen jetz mal weg.

Allerdings ist der TE nicht mehr Anfang 20. Eine leichte Ahnung welches Ei wohin er legen möchte, sollte er schon haben. 

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vor 52 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Ja, das sagt sich so einfach.

Das braucht Zeit. Es geht darum, Dich selbst zu finden. Und mögen zu lernen. Trotz der Schwächen und der Dinge, die nicht geklappt haben. Da ist ein erster ziemlich guter Schritt, sich solche Gedanken zu machen.

Und ich glaube, genau die Zeit muss und möchte ich mir jetzt mal nehmen.
Bin immer und immer wieder von Etappe zu Etappe gehetzt. Um meine Mutter stolz zu machen, um anderen etwas vorzumachen, um mir etwas vorzumachen... Ich habe wirklich NIE eingehender Ruhe einkehren lassen und mich wahrhaftig gefragt, was ich möchte. Also so wirklich. Und wie @Niemann-N sagte: Gut möglich, dass viele in meinem Alter da anders unterwegs sind. Bezugnehmend auf diese fundamentale Frage bin ich jedoch (noch) Jugendlicher, hin und her getrieben wie ein Fähnlein im Wind.

Den Wald habe ich bereits für mich entdeckt. Die Natur als Kraftort und in Gänze ebenso. Werde das nun nochmal forcieren. Guter Tipp mit der Sauna. Wird mal wieder Zeit für mich.

vor einer Stunde, LionMade schrieb:

Das Gesamtpaket muss halt stimmen.

Bin durch und durch Idealist und weiß selbst, dass ich mir damit im Weg stehe. Also auch hier kommt noch Arbeit auf mich zu. Im wahrsten Sinne des Wortes. 🙂

vor 30 Minuten, Niemann-N schrieb:

70/30? Das finde ich ausbaufähig.

Welches Verhältnis ist denn bei dir angesagt? 50/50? 80/20?
Ab wann würdest du einer Stelle den Rücken zukehren? Meine letzte Stelle war zu 80 Prozent sehr gut. Die restlichen 20 fuckten mich aber massiv ab und mit meiner Chefin war kein Weg zu finden. Sprich: Ich kann auch mit 80 Prozent scheitern und stelle dann alles in Frage. Eben wenn die 20 Prozent keine Kleinigkeiten, nicht ertragbar auf Dauer sind.

vor 30 Minuten, Niemann-N schrieb:

Allerdings ist der TE nicht mehr Anfang 20. Eine leichte Ahnung welches Ei wohin er legen möchte, sollte er schon haben.

Die Ahnung habe ich natürlich ungefähr.
Die Frage ist wohl eher: Wo ist mein Gefühl bei dem Ganzen. Warum werfe ich so oft das Handtuch, scheitere, wo andere vielleicht durchziehen? Warum fühle ich mich immer wieder so heftig verloren? Vielleicht fällt mir da wirklich der Idealismus schwer auf die Füße. Aber, wie bereits geschildert, das wird nun Arbeit, das aufzudröseln.

bearbeitet von Raketenbernd
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@Raketenbernd

Es sind viele anders unterwegs. Bezogen auf die Tätigkeit, Dauer, Intensität und Geld. Ja, dein Vergleich mit dem Jugendlichen trifft's ganz gut, zumindest was die reine Arbeit angeht. Nachholen vom Abi und Studium finde ich beträchtlich. Da gehört schon was dazu. Was Dir m. E. fehlt ist eine längerfristige, positive berufliche Erfahrung.

Den Idealisten stell' mal hinten an. 

Schwierig zu sagen, weil Du und ich nicht vergleichbar sind. Bin fast 20 Jahre älter und ungebildet. Deswegen nur minderqualifizierte Jobs und zu recht unterbezahlt. Von daher habe ich ne andere Wertung - 50/50 untere Grenze, 70/30 wäre/ist ok.

Du hast nen Denkfehler, weil Du die absolut untragbaren Dinge in die 20 % packst. Gehört für mich eher zu den Grundlagen (80 %). Die 20 % sind eher der alltägliche Schwachfug, Stimmungsschwankungen (meine, Kollegen, Vorturner) und Dinge die ich nicht beeinflußen kann. Das Ganze ist jetzt beispielhaft. 100 % gibt es eh nicht.

Wie lange warst Du längstens in einem Betrieb beschäftigt? Studium, Ehrenamt usw. zählen nicht. Ansonsten verweise ich auf den o. g. Satz mit der Betriebszugehörigkeit. Deine Ahnung wäre was. Vllt. bist Du ein Schneeflöckchen und deswegen "verloren"?

Ich orakel mal vorsichtig, daß Du eher der berufliche Einzelgänger bist, statt Typ Großraumbüro? 

 

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Gast
vor 11 Stunden, Raketenbernd schrieb:

Abi nachgeholt. Berufsausbildung. Bachelor. Selbstständig in der Eventbranche gewesen. Verein gegründet und geleitet. Master gemacht.

Du warst an der Uni oder FH, ich glaube es hilft dem forum und dann dir wenn du uns sagst in welchem Fach:

- du den Bachelor hast?

- du den auf den Bachelor aufbauenden Master hast?

Wenn du promovieren würdest, dann würde bei LMS aber schön 2 Buchstaben davon verbessert werden!

bearbeitet von Gast

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