Berufliche Zukunft

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Ich wollte hier mal meine Situation darstellen, die ich in einem anderen Thread mal angerissen hatte. Ich bin 31 und studiere Anglistik und Germanistik. Ursprünglich hatte ich Lehramt studiert, das dann aber doch verworfen, aber den Bachelor werde ich wohl in etwa 2-3 Jahren haben. Ich studiere schon seit 2017 und muss erstmal erklären wieso das alles so lange dauert und auch darauf eingehen, was ich vorher gemacht habe.

2009 bin ich von der Hauptschule mit Fachoberschulreife und Qualifikation abgegangen. Bei der Abschlussfeier sagte meine Lehrerin zu meinen Eltern, "Der muss Arsch getreten werden." Was sie meinte war, dass ich ermutigt werden soll, die Schule weiterzumachen. Aber leider habe ich das nicht, sondern nach dem Abschluss etwa zwei Jahre überhaupt nichts gemacht, also faul zuhause rumgesessen und vorm PC gehockt. War ne scheiß Zeit, an die ich nicht gerne zurückdenke, aber so ist das nunmal passiert, kann man nicht ändern.

Nach etwa zwei Jahren habe ich angefangen, regelmäßig in der Firma meines Vaters zu arbeiten. Das ist ein kleiner Handwerksbetrieb. Kurze Zeit später hat mein Vater dir Firma über meinen Namen laufen lassen, ich war also auf dem Papier Geschäftsführer: Geil 😉. Hatte aber mit der Geschäftsführung nichts zu tun (ein weiterer Regret). Das haben meine Eltern übernommen. So ne zeitlang habe ich dort gearbeitet, bevor ich dann (2013, glaube ich) als Leiharbeiter in ein mittelständisches Unternehmen ging. War keine gute Zeit und mir wurde endlich mal klar, wo ich ende, wenn ich so weitermachen würde. Diese Zeit als Leiharbeiter war ne Art Augenöffner für mich: So wollte ich nicht den Rest meines Lebens verbringen. Fünf Uhr aufstehen, Arbeitsklamotten an, mit Zug fast ne Stunde unterwegs, in der Firma die Karte "stempeln", dann gings los: Acht Stunden Hubwagen durch die Firma ziehen, Qualitätskontrolle und monotone, handwerkliche Arbeit waren meine hauptsächlichen Aufgaben. Ich wurde aber noch an anderen Orten in der Produktion eingesetzt. Ich war schließlich "Produktionshelfer." Für den ganzen Spaß habe ich dann 900 Euro pro Monat bekommen, was sich dann am Ende auf 700 reduziert hatte (warum auch immer). Das war für mich schon viel Kohle, weil ich ja zuhause gewohnt habe. Irgendwann wurde mir aber klar, Ne man, das mache ich nicht den Rest meines Lebens. Also bin ich etwa einen Monat bevor der Vertrag auslief zu meiner Sachbearbeiterin in der Leihfirma hin, habe ihr gesagt, dass ich das Abitur nachholen will, den Vertrag nicht verlängern werde, aber weiter arbeiten würde, bis dieser auslief. Rückblickend bin ich froh, da als Leiharbeiter gearbeitet zu haben. Immerhin war das dieser Eye Opener, der mich dazu gebracht hat, Abitur zu machen, was ich eigentlich direkt nach der zehnten hätte machen sollen. Ich habe gesehen, wie scheiße das Arbeitsleben sein kann, vor Allem im Gewerblichen. Aber - und das gilt für vieles, was ich jetzt noch schreibe - man kann es jetzt nicht mehr ändern, sondern nur noch nach vorne schauen. 

Als ich dann die Leihfirma verlassen hatte, habe ich für etwa ein halbes Jahr wieder bei meinem Vater gearbeitet, bis das Schuljahr losging. 2014 dann Abi angefangen und 2017 beendet, im selben Jahr das Studium begonnen... aber mit Startschwierigkeiten. Habe in den ersten zwei Jahren kaum Leistungspunkte gesammelt, den Anschluss an der Uni nicht gefunden und meine Zeit mit anderen Sachen verbracht. Ab und zu habe ich mal einen Kurs besucht und den erfolgreich abgeschlossen. Aber mein Workload war einfach viel zu gering und im Schneckentempo studieren ist es auch nicht. Leider habe ich aber so weitergemacht... tja, bis erst vor einem Jahr. Ich weiß, es ist zum Hände vor den Kopf schlagen. Wie kann man nur soviel Zeit verschwenden? Ich verstehe es auch nicht. Ich bin jetzt seit fünf Jahren an der Uni und habe gerade einmal die Hälfte an Leistungspunkten gesammelt. Ich habe jetzt aber die Anzahl an Kursen pro Seminar stark erhöht und konzentriere auf die Uni. In zweieinhalb Jahren werde ich fertig sein. Warum habe ich so rumgeeiert? Keine Ahnung. Aber ein Grund war wohl, dass ich mir immer noch unsicher bin, was ich eigentlich machen will. Dazu soll dieser Thread unter Anderem dienen. Mir kam sehr oft die Frage, was ich mit meinen Studiengängen eigentlichen machen will oder machen kann. Lehrer will ich auf gar keinen Fall mehr werden. 

Mir bereitet es auch Kopfzerbrechen mit 31 noch größtenteils von den Eltern abhängig zu sein. Habe natürlich ein schlechtes Gewissen und mit 31 haben viele schon ein Haus, eine Frau, Kinder, Mercedes in der Garage usw. Stattdessen habe ich zwei Hilfskraft-Jobs an der Uni mit denen ich 900 im Monat bekomme. Langsam kommen bei mir auch so Gedanken wie, wenn ich nicht mal anfange, Geld zu verdienen, lande ich noch auf der Straße usw. An Familiengründung ist in meiner jetzigen Situation auch nicht zudenken.

Aber ich will lösungsorientiert denken. Es bringt nichts, sich darüber zu ärgern, was ich vorher falsch gemacht habe und über mögliche Zukunftsszenarien nachzudenken. Ich werde den Bachelor wie gesagt in zweieinhalb Jahren haben. Ich habe einfach zu viel Zeit an der Uni verbracht um jetzt ohne Abschluss wieder umzukehren. Aber nach dem Bachelor? Master hinterher? Was kann ich damit machen? 

Vielleicht mal zu meinen Talenten und Stärken und euch eine bessere Voraussetzung für Ratschläge zu geben. Die Inhalte des Studiums machen mir Spaß, Anglistik als auch Germanistik. Literatur, Sprachwissenschaft und Sprachen allgemein, damit komme ich gut klar. In einem anderen Thread hatte ich mal gesagt, dass ich gerne Schriftsteller sein würde. Das wäre natürlich etwas, was einem Traumberuf nahe kommen würde, aber ich will hier realistisch sein. Ich muss mal Fuß fassen und selbstständig im Leben stehen und genug Geld zu verdienen, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich will nicht mit 40 noch von meinen Eltern abhängig sein. 

Also mögliche Berufsfelder mit meinem Studium sind zwar breitgefächert, der Einstieg wird einem aber nicht leicht gemacht. Bin da auch ein wenig überfragt, was genau und wo man da arbeiten kann. Klar gibt es Geisteswissenschaftler, die den Quereinstieg in die freie Wirtschaft gefunden haben, aber ob das was für mich ist, werde ich wohl erstmal mit Praktika rausfinden müssen. 

Dann gibt es da noch die Möglichkeit, mich selbstständig zu machen. Zum einen mit dem, was ich jetzt schon kann, zum anderen mit dem, was ich mir noch beibringen kann, z.B. Programmieren. Was ich jetzt schon kann sind z.B. Schreiben, Übersetzen, Sprachvermittlung. Das sind Kompetenzen die ich jetzt schon habe und mit dem Bachelor dann auch vorweisen kann. Vielleicht sind das nur Träumereien, aber es wäre schon geil, ortsundabhängig und selbstständig zu arbeiten. Also mit den oben genannten drei Kompetenzen Geld zu verdienen. Klar, es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, z.B. eine Nachhilfeschule aufmachen. Aber ich irgendwo muss ich hier ja anfangen.

Eine weitere Möglichkeit, die ich lange ignoriert habe, ist die Firma meines Vaters zu übernehmen und wirklich zum Geschäftsführer zu werden. Um den Betrieb am Laufen zu halten, braucht es tatsächlich nicht so viel, da sind nur grundlegende wirtschaftliche Kenntnisse gefragt. Überweisungen, Rechnungen schreiben, Geschäftsanfragen schreiben, Kundenkontakt, Mitarbeiter einstellen sind einige Beispiele. Obwohl ich dort abgearbeitet habe, fehlt mir das technische Know-How der eigentlichen Arbeit, das müsste ich mir dann aneignen. Ich müsste nicht zum Meister werden, aber Grundwissen muss man schon haben und bei einem Kundengespräch auch erklären zu können, was man selber macht und zu verstehen, was der Kunde will. 

Also, das sind jetzt erstmal drei Möglichkeiten, die ich sehe und die auch alle drei für mich in Frage kommen würden. Meine berufliche Zukunft bereitet mir schon Kopfzerbrechen. Ich konzentriere mich natürlich auf die Uni und gebe jetzt Gas, aber diese Frage schwirrt mir doch oft im Hinterkopf rum. 

Ich werde bestimmt noch einiges ergänzen, wenn etwas unklar oder ihr über etwas mehr wissen wollt, fragt. Nochmal: Lösungsorientiert. Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit scheiße gebaut habe. Das kann man jetzt nicht mehr ändern. Es bringt mir nichts und auch denjenigen, die vielleicht in einer ähnlichen Situation nichts, wenn hier geschrieben wird, "Alter, was haste die ganzen Jahre gemacht?"

Wie ist eure Einschätzung?

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Gast
vor 38 Minuten, Jon92 schrieb:

Eine weitere Möglichkeit, die ich lange ignoriert habe, ist die Firma meines Vaters zu übernehmen und wirklich zum Geschäftsführer zu werden. Um den Betrieb am Laufen zu halten, braucht es tatsächlich nicht so viel, da sind nur grundlegende wirtschaftliche Kenntnisse gefragt. Überweisungen, Rechnungen schreiben, Geschäftsanfragen schreiben, Kundenkontakt, Mitarbeiter einstellen sind einige Beispiele. Obwohl ich dort abgearbeitet habe, fehlt mir das technische Know-How der eigentlichen Arbeit, das müsste ich mir dann aneignen. Ich müsste nicht zum Meister werden, aber Grundwissen muss man schon haben und bei einem Kundengespräch auch erklären zu können, was man selber macht und zu verstehen, was der Kunde will.

Würde ich machen. Scheint mir die beste Option - aber nur wenn du dich mit deinen Eltern gut verstehst. Würde erstmal nicht ansprechen das du den Laden übernehmen willst, sondern zeigen das es drauf hast. Möglicherweise legt dir dein Vater strengere Regeln auf wenn er weiß das du sein Nachfolger wirst. Muss in der Anfangsphase nicht sein bis du sattelfest bist. Nicht labern, machen!

Ich würde auch in der Produktion arbeiten um mir das Grundwissen anzueignen.  

Generell mal den Arsch zusammenkneifen und Gas geben. Hast genug Zeit mit rumpimmeln verloren. Macht Spaß sich was aufzubauen und was zu erreichen.

bearbeitet von Gast

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vor 2 Stunden, Jon92 schrieb:

Also mögliche Berufsfelder mit meinem Studium sind zwar breitgefächert, der Einstieg wird einem aber nicht leicht gemacht. Bin da auch ein wenig überfragt, was genau und wo man da arbeiten kann. Klar gibt es Geisteswissenschaftler, die den Quereinstieg in die freie Wirtschaft gefunden haben, aber ob das was für mich ist, werde ich wohl erstmal mit Praktika rausfinden müssen.

Also bei mir an der Uni gibt es beispielsweise ein Programm speziell für Geisteswissenschaftler, das sich auf praktisches Arbeiten bezieht. Für Absolventen richtig gut. Einblicke aus der Arbeitswelt bekommt man an der Uni sonst nicht oft.
Wie du ja schreibst, gibt es viele Arbeitsfelder, die etwas für dich sein könnten: Audio- und Zeitungsjournalismus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Digital Marketing und Social Media Management, Ausstellungskonzeption, Kulturmanagement, Lektorat, Literaturkritik sowie Fernsehpraxis – um mal ein paar Bereiche zu nennen. Wichtig ist, wofür du dich interessierst. Dann mach dich kundig nach Praktika, um mal einen Eindruck zu gewinnen. Oft bekommst du hier schon erste Connections, wenn dich wirklich Feuer gefangen hast. Und dann siehst du weiter. Kann man ein Volontariat machen? Alles Step-by-Step.

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Also eines kann ich dir sagen: schreiben „kannst“ du nicht! naja, vielleicht hast du den Text hier einfach genauso lustlos geschrieben, wie du deinen beruflichen Werdegang geplant hast.

Du solltest dir schnell klar werden, was du überhaupt machen möchtest - etwas, wo du nicht jeden Morgen schlecht gelaunt hinfährst, weil du null Bock drauf hast.

in die Wirtschaft gehen? Da wartet niemand auf jemanden, der keine klaren Vorstellungen hat und seinem Weg nicht schon durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten einigermaßen eine Richtung gegeben hat.

Public Relations oder Marketing könnte zum Studium passen (da musst du dir aber beim Schreiben deutlich mehr Mühe geben). Aber ohne Drive bekommst du da nur scheiß Jobs.

Denke auch, dass die Option im Geschäft deiner Eltern das Beste wäre - dann zeig aber mal Engagement - könnte unter Umständen ja auch sehr lukrativ sein.

bearbeitet von Affe777

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vor 19 Stunden, Jon92 schrieb:

Stattdessen habe ich zwei Hilfskraft-Jobs an der Uni mit denen ich 900 im Monat bekomme.

Je nachdem was du als Hilfswissenschaftler machst, können das durchaus Türöffner sein. Gerade im Hinblick auf eine spätere Unikarriere ist es vorteilhaft, an den Professoren/Lehrstühlen dran zu sein. Dadurch, dass du Netzwerke baust und an den aktuellen Pferden dran bist, die geritten werden. In den Geisteswissenschaften sind diejenigen, welche ich kenne und welche erfolgreich sich mit ihrem Studium etwas aufgebaut haben (inner- oder außerhalb der Uni), fast ausnahmslos frühere HiWis gewesen. 

Beruflich geht als Dozent für Deutsch als Fremdsprache (bspw. Integrationskurse) aktuell recht viel, falls du doch wieder Lust am unterrichten entwickelst. Solche Stellen gibt's in jeder Stadt. Jeder regionale Wohlfahrtsverband (Rotes Kreuz, AWO etc.) hat auch einen Pressesprecher bzw. Öffentlichkeitsarbeit. Kenne auch da erfolgreiche Übergänge aus der Akademia.

Ansonsten sei gesagt, dass du als Bachelor:ette grundsätzlich gesellschaftlich bessergestellt bist als jemand ohne Studienabschluss, egal in welcher Fachrichtung. Du kannst dich später als Mistr:ess auch noch spezialisieren auf ein Gebiet mit praktischem Fokus, wenn du dir sicherer bist, wohin die Reise gehen soll.

bearbeitet von Metrodoros
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Unikarriere ist scheiße.

Suche dir Praktika und Werkstudentenjobs. Berufserfahrung ist das a und o. Erst Recht als Geisteswissenschaftler

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vor 19 Stunden, Sam Stage schrieb:

Möglicherweise legt dir dein Vater strengere Regeln auf wenn er weiß das du sein Nachfolger wirst. Muss in der Anfangsphase nicht sein bis du sattelfest bist. Nicht labern, machen!

Er würde das begrüßen, wenn meine Brüder und ich mal Interesse an der Firma zeigen würden und auch daran, diese in Zukunft weiterzuführen. Wenn wir das nicht machen, würde die Firma wenn er in Rente wohl zugemacht werden. Das muss ja nicht sein.

 

vor 17 Stunden, Coctio schrieb:

Audio- und Zeitungsjournalismus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Digital Marketing und Social Media Management, Ausstellungskonzeption, Kulturmanagement, Lektorat, Literaturkritik sowie Fernsehpraxis

 

vor 14 Stunden, Affe777 schrieb:

in die Wirtschaft gehen? Da wartet niemand auf jemanden, der keine klaren Vorstellungen hat und seinem Weg nicht schon durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten einigermaßen eine Richtung gegeben hat.

Public Relations oder Marketing könnte zum Studium passen (da musst du dir aber beim Schreiben deutlich mehr Mühe geben). Aber ohne Drive bekommst du da nur scheiß Jobs.

 

vor 29 Minuten, jon29 schrieb:

Suche dir Praktika und Werkstudentenjobs. Berufserfahrung ist das a und o. Erst Recht als Geisteswissenschaftler

Ich sehe mich gar nicht in der freien Wirtschaft. Praktika und Werkstudententätigkeiten kommen also nicht in Frage. Aber in einigen dieser Bereiche kann man sich gut selbstständig machen. Gibt ja einige, die sich mit rein digitalen Jobs als Freiberufler selbstständig gemacht machen und sich somit den Lebensunterhalt verdienen. Aber ob das reicht später eine Familie zu gründen, weiß ich nicht. Ortsundabhängig arbeiten klingt schon nicht schlecht, aber womit denn?

 

vor einer Stunde, Metrodoros schrieb:

Beruflich geht als Dozent für Deutsch als Fremdsprache (bspw. Integrationskurse) aktuell recht viel, falls du doch wieder Lust am unterrichten entwickelst.

Das wäre z.B. auch etwas, das ich mir vorstellen könnte, aber langfristig wohl eher nicht. Was aber möglich ist, ist etwa nach gesammelter Erfahrung eine eigene Sprachschule aufzumachen. Es gibt einfach sovieles, womit man sich selbstständig machen kann. Aber verglichen mit dem Geld, dass ich mit der Firma machen kann, wird das alles in den Schatten gestellt. Und vor Allem ist die Firma bereits etabliert, es bestehen bereits Kundenbeziehungen usw. Ich muss da nicht von Null anfangen, wie wenn ich z.B. als Freelancer anfangen würde.

 

vor einer Stunde, Metrodoros schrieb:

Gerade im Hinblick auf eine spätere Unikarriere ist es vorteilhaft, an den Professoren/Lehrstühlen dran zu sein.

 

vor 29 Minuten, jon29 schrieb:

Unikarriere ist scheiße.

Dass die Karriere eine Uni scheiße ist, kann ich bestätigen, von dem was ich am Lehrstuhl höre. Ich bin da ja nah am Geschehen dran und das hört sich alles nicht gut an. Um z.B. in der Literaturwissenschaft überhaupt eine Stelle zu bekommen, braucht man eine Promotionsstelle und ich bin mir sehr sicher, dass ich nicht promovieren will. Master ja, aber keine Promotion.

 

Die Selbstständigkeit scheint mir wirklich die beste Option und ist etwas, worauf ich wirklich Bock habe - ob es jetzt etwas mit dem Studium zu tun hat oder die Firma ist. Auf beides hätte ich Bock. Ich beteilige mich jetzt mal mehr an den Firmenabläufen. In nächster Zeit ist es wichtig, neue Kunden zu gewinnen und neue Aufträge abzuwickeln.

bearbeitet von Jon92

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vor 17 Minuten, Jon92 schrieb:

Praktika und Werkstudententätigkeiten kommen also nicht in Frage.

Naja gibt ja Praktika in diversen Bereichen, wenn nicht in Unternehmen auch bei staatlichen Organisationen, Agenturen usw

. Du willst ja einen Beruf ergreifen und dafür brauchst du Berufserfahrung, auch für das elterliche Unternehmen 

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Kleiner Handwerksbetrieb? Direkt nehmen. Handwerk bringt Kohle. Musst halt nur auch sehen dass du in Zukunft noch Handwerker findest, dann sollten die Auftragsbücher für die nächsten Jahre voll sein. 
Wir haben genug studierte Minzteetrinker. Ganzen Markt voll davon. 

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vor 4 Stunden, jon29 schrieb:

Naja gibt ja Praktika in diversen Bereichen, wenn nicht in Unternehmen auch bei staatlichen Organisationen, Agenturen usw

. Du willst ja einen Beruf ergreifen und dafür brauchst du Berufserfahrung, auch für das elterliche Unternehmen 

Definitiv zu empfehlen. Wenn man noch nicht seine Branche, Berufung, etc. gefunden hat, sind Praktika die günstigste und einfachste Möglichkeit ein Unternehmen und Branche kennenzulernen.

Ich finde auch nichts, dass du in Anglistik, Germanistik, Literatur, Sprachwissenschaft und Sprachen etwaige praktische Erfahrung hast. Nun Uni und so.

Eine Selbstständigkeit mit einem noch klaren Geschäft klingt seltsam. Warum kannst du nicht schon jetzt, also während dem Studium, etwas in diese Richtung machen?

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Kurzer Hinweis:

1.) Ob du eine Konzernzentrale und die Tätigkeiten dort in der freien Wirtschaft "scheiße" findest, kannst du (so weit ich das lesen kann) nicht beurteilen, da du dort noch nicht gearbeitet hast und dann ja dementsprechend auf Hören-Sagen zurückgreifen musst.

2.) Gleiches gilt für das Thema Uni: Hiwi als Student geht, viele heulen halt wegen den wenigen Post-Doc-Stellen und nur Zeitverträgen als "Fertiger" rum, aber gerade schießen genug private FHs aus dem Boden, bei denen du ohne Promotion (Grundregel: Bachelor darf im Bachelor unterrichten, Master im Master..) vergleichbar E13 angestellt werden kannst und auch unbefristet angestellt wirst.

Beides verdeutlicht mir aber zwei Grundprobleme deiner Handlungsstrategien:

I. Du hast ja schon einige Optionen aufgezählt, aber total viele Richtungen lehnst du von vornherein ab, weil du nicht in Optionen denkst. D.h. es gibt nicht nur die eine langweilige Stelle im Controlling in der freien Wirtschaft, sondern auch die Weiterbildungsbereiche (meist im HR aufgehängt), Cultural Change, interne Umfragen, interne/externe Kommunikation [...], bei denen ich sehr viele mögliche Affinitäten für dich sehe.

Bertelsmann hat sogar ein spezielles Management-Trainee-Programm für Geisteswissenschaftler und aus eigener Brille kann ich dir sagen, dass mir bei Coca-Cola, Personalberatung und REWE genug Geisteswissenschaftler über den Weg gelaufen sind, die über Werkstudentenstellen oder Praktika sich den Weg gebahnt haben.

Weiterbildung (gerade Deutsch als Fremdsprache) geht in der Tat aktuell weg wie warme Semmeln und kann eine sehr erfüllende Arbeit sein.

Dafür musst du jetzt aber anfangen in Optionen zu denken und gleichzeitig die Dinge auch praktisch auszuprobieren. Erst danach kannst du ein valides Urteil fällen. Das mit dem "einen Mond lang in den Mokassins" vor deinem Urteil hast du ja schon bei der Leiharbeit gemerkt.

II. Nicht erst nur überlegen und denken sowie andere Meinungen einholen, sondern erste Wins (Failure genau so) und Erfahrungen mit deinen anderen "freien" Ideen sammeln. Ein kleines Kindle-Buch hast du schnell verfasst, vielleicht wird es erst einmal ein Sachbuch zum "Schreiben lernen", damit du dich da selber noch mit besseren Handwerkzeugen ausstattest. 

Gleichzeitig kannst du auch schon jetzt Lektoratsdienste anbieten. Einfach auf Facebook/Insta eine kleine Seite bauen, Gewerbe anmelden (das hier ist keine rechtliche Beratung über eine Gesellschaftsform) und in Studien-Gruppen deine Dienstleistung feilbieten.

Hat in der Tat etwas von Marktschreier, aber das ist eine Fähigkeit, die du dir in Auszügen ohnehin mal aneignen solltest, wenn es in Richtung Geschäftsführung eurer Firma oder Selbständigkeit ginge.

Und dann noch etwas ganz Anderes: Das musst du hier nun nicht ausführen, aber ich kenne durchaus ähnlich gelagerte Fälle, die - wenn du zugleich in deinen schwierigen Zeiten schwer aus dem Bett kamst, dich schlecht gefühlt hast, Probleme hattest, deinen Alltag zu organisieren, dich nur ungerne mit anderen getroffen hast [eigene Wiedergabe ICD11] - eine rezidivierende Depression hatten. Mach' da mal gerne den Test der deutschen Depressionsliga zu und suche ggf. einen Therapeuten auf. Denn die Zeiträume des "Verplemperns" und der Orientierungslosigkeit sind bei dir in der Tat überdurchschnittlich lang.

bearbeitet von Xatrix

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