Angst vor Spotlight-Effekt loswerden

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Gast

Moin zusammen,

ich bin diesen Sommer wieder aktiv am Daygamen und habe nach etwas Selbstreflexion festgestellt, dass ich zu 95% nur sogenannte "Schönwetter-Approches" mache. Was ist damit gemeint?

  • HB steht/bewegt sich langsam
  • Es sind kaum bis keine Menschen in direkter Umgebung (!)
  • Im idealfall keine Kopfhörer drin/nicht am Telefon

Dadurch sind mir in den letzten Tagen richtig gute Sets mit eindeutigen HB9-10 entgangen. Beispiele:

  • HB9 kommt aus der S-Bahn-Station und bewegt sich in Richtung Straße. Ich sehe sie und gehe gleich hinterher. Dummerweise steht eine ältere Dame direkt neben ihr an der nächsten Ampel. Als es grün wird, setzen sich beide in Bewegung und halten 2-3 Meter Abstand. Sonst ist niemand anwesend. Ich denke mir: "Gleich, gleich, gleich..". Keine 200m weiter nimmt HB9 ne scharfe Linkskruve in ein Gebäude (wahrscheinlich wegen FitX) und ist weg. Ganz toll..
  • Gerade heute eine waschechte HB10 gesehen.. sieht man hier nun echt nicht häufig. Ich hänge mich hinter sie und warte auf eine gute Gelegenheit. Bleibe so ca. 5-10 Meter hinter ihr und warte auf etwas "Menschenleere".. doch die kommt einfach nicht. Parallel sehe ich Dutzende Männer sich umdrehen, einer täuscht vor seinen Jungs sogar nen Approach an. All Eyes on her, kein Scheiß. Laufe bestimmt 800m hinter ihr her und komme mir langsam wie ein Idiot vor... An der nächsten Kreuzung wollte ichs dann durchziehen... tja, sie biegt leider vorher in ein Restaurant ab und beginnt ein Gespräch mit einem der Kellner. Alter neee ey....

Ich dreh nach solchen SItuationen immer vollkommen am Rad und mache mir Vorwürfe.. um es beim nächsten Mal exakt genau so zu wiederholen. Ich habe dabei festgestellt, dass meine Angst sich aussschließlich auf den Spotlight-Effekt bezieht. Sprich: Beim Gamen gesehen zu werden. Wenn ich Frauen allerdings in Schönwetter-Situationen sehe, fällt mir der Approach überhaupt nicht schwer. Dabei können sie noch so heiß sein, an meiner Nervösität tut sich nichts. Sobald aber ein random Klaus-Dieter meinen Approach mitbekommen könnte(!), geht bei mir der Stresspegel gen Himmel. Ich checks einfach nicht..

Frage an euch: Wie wird man die beschriebene Angst vorm Spotlight-Effekt los? Was sind eure Erfahrungen?

Ich bin über jede Hilfe dankbar 🙂

bearbeitet von Gast
Ortho

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Zieh mal nen Approach durch bei dem der Spotlighteffekt am größten ist, am besten ne Bushaltestelle wo der Bus schon 10 Minuten zu spät ist und die Leute sich beginnen sich zu sammeln. Je mehr desto besser. Wenn du danach noch lebst kannste hier ja schreiben wies gelaufen ist.

Bin selber kein Pro, aber kenne das von mir selber diese Ausrede "Ah scheiß Situation." Das Ding ist, dass wenn ich in so einer Situation mal angesprochen habe, ich garnicht mehr daran denke sondern der Fokus auf der Frau und dem Gespräch ist. Das Drumherum ist einfach ausgeblendet. Wirst merken, dass es keinen juckt, was du machst. Und egal wies läuft, danach fühlste dich einfach geil.

bearbeitet von Jon92
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Versuche dein Mindset zu ändern. D.h. du sprichst die Frau an, während die anderen sich nicht trauen statt was denken andere, wenn ich diese Frau anspreche. Eine Frau über eine gewisse Strecke zu verfolgen und auf eine günstige Gelegenheit zu lauern, ist kein guter Ansatz, weil dein Hirn Excuses findet. Sprich an, sobald sie dir auffällt.

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vor 9 Stunden, Jon92 schrieb:

Zieh mal nen Approach durch bei dem der Spotlighteffekt am größten ist, am besten ne Bushaltestelle wo der Bus schon 10 Minuten zu spät ist und die Leute sich beginnen sich zu sammeln. Je mehr desto besser. Wenn du danach noch lebst kannste hier ja schreiben wies gelaufen ist.

Bin selber kein Pro, aber kenne das von mir selber diese Ausrede "Ah scheiß Situation." Das Ding ist, dass wenn ich in so einer Situation mal angesprochen habe, ich garnicht mehr daran denke sondern der Fokus auf der Frau und dem Gespräch ist. Das Drumherum ist einfach ausgeblendet. Wirst merken, dass es keinen juckt, was du machst. Und egal wies läuft, danach fühlste dich einfach geil.

Genau das.

Dein Motto: Feel the fear and do it anyway.

Hab das wirklich als Leitsatz im Kopf und suche die schwierigsten Situationen.

Ich war damals (noch) jung, aber Polizistin umringt von 4 männlichen Kollegen, Uni-Seminar, sehr leise Bibliothek, in meinem Wohnheim waren sehr instrumentelle Wachstumsbooster.

Daran wirst du am meisten wachsen und wenn sich daraus ein Erfolg einstellt, auch dein Inner Game sich stark weiterentwickeln.

Zusätzlich noch etwas Experimentelles, das sehr gut funktioniert, aber natürlich auch Eier erfordert:

Dir geht es so sehr an die Nieren, da du dich in eine sehr passive Rolle versetzt, was sich als man ziemlich oft nicht gut anfühlt. 

Drehe den Spieß mal um: Gehe nach dem Ansprechen, wenn sie bereits weg ist, auf die umstehenden Leute zu und interviewe sie, was oder ob sie denn etwas gesehen haben.

Oder, wenn sie direkt daneben stehen und beim Ansprechen kommentieren/abwerten sollten, freundlich lächelnd: ‚Kennen wir uns?‘ oder ‚Wie kann ich ihnen weiterhelfen?‘ - das wirkt ebenfalls ‚Wunder‘.

Abschließend Cudos für deine spannende und sehr fortgeschrittene Frage!

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Gast

Wahrscheinlich hilft tatschlich nur die Konfrontation mit den SItuationen, vor denen ich (noch) Schiss habe. Werde mich in Zukunft mal reinstürzen in den Spaß..

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Ist schwer aber einfach versuchen, den Spotlight zu vergessen. Nach deinen Angaben wohnst du in Berlin. Perfekt, das sind 3 Millionen Leute, die alle mit ihrem eigenen Kram beschäftigt sind, es interessiert, grob gesagt, keine Sau, was du machst. Selbst wenn du ihn an der haltestelle rausholst vor ihr, es gibt nichts, was Berliner nicht schon gesehen haben. Ok, sollte ne Übertreibung sein, das sollte man wohl lieber lassen aber das war immer das Gefühl, was ich in B auch hatte, es gibt so viele Leute und die Stadt ist so groß und anonym, es juckt keinen, was du da abziehst. Daran denken.

In ner Kleinstadt mit 10k Leuten wäre es natürlich was anderes, wo jeder jeden kennt. Da müsstest du diskreter vorgehen, weil ja, da wirste gesehen und die Frau auch und letztere weiß auch, wenn man sich da in ne exponierte Situation begibt, zerreißen sich die Kleinstädter schnell das Maul. Aber wie gesagt, ist ja Berlin also denk einfach nicht über die anderen nach. Wenn dir ne Lady gefällt, geh hin. Und eben weil die Stadt so groß ist, ist das Zeitfenster nur knapp und du siehst sie nie wieder, weil sich dort alles verläuft. Und es gibt nicht die ideale Situation bzw. du bildest dir eben ein, dass die Augen auf dich gerichtet sind etc. Außerdem, wenn weit und breit keiner ist, find ich fast schwieriger, ne Frau anzusprechen oder erst noch ein paar Meter nachzulaufen. Ich find immer, je mehr Leute um einen sind, ist es gerade gut. Hat dann was zufälliges.

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Zitat

 Ich habe dabei festgestellt, dass meine Angst sich aussschließlich auf den Spotlight-Effekt bezieht. Sprich: Beim Gamen gesehen zu werden. 

Mit anderen Worten: Du fürchtest Dich davor, Dich zu schämen. Daher vermeidest Du instinktiv Verhalten, das zu einem Schamgefühl führen könnte.
Scham ist ein sehr starkes und entwicklungsgeschichtlich altes Regulativ, das uns Menschen davor bewahrt, grundlegende Normen und Werte der Gruppe zu verletzen, zu der wir gehören.
Eine Verletzung von Normen und Werten unserer Gruppe könnte im schlimmsten Fall zum Ausschluss aus der Gruppe führen.
Der Ausschluss aus der Gruppe bedeutete in der Vergangenheit für Mitglieder unserer Spezies, den Schutz der Gruppe zu verlieren und somit einen wahrscheinlichen frühen Tod.
Daher sind Schamgefühle in uns so dermaßen stark und tief verankert.

Ursache für Deine Hemmungen ist m.E. Deine Furcht vor einer Beschämung.
Schamgefühle sind völlig normal und deren Vorhandensein auch ein Zeichen für geistige Gesundheit.
In der psychiatrischen Beurteilung von Menschen ist die völlig Abwesenheit von Schamgefühlen in der Regel ein Indiz für eine Störung. 

Um die von Dir beschriebene Furcht loszuwerden, ist es meiner Meinung nach hilfreich, dass Du a) die zunächst einmal die Existenz Deiner Schamgefühle akzeptierst  und dann b) Deinen Annahmen und Glaubenssätzen auf den Grund gehst - und dann versuchst, einen neuen Blickwinkel zu bekommen und zu verstehen, dass für die von Dir genannten Situationen Schamgefühle vielleicht gar nicht angebracht sind.

1) Welche Annahmen hast Du dazu, wie andere Menschen in der Umgebung reagieren werden, wenn sie sehen, wie Du eine Frau ansprichst?
2) Sind diese Annahmen beweisbar? Gibt es konkrete Beweise für Deine Annahmen?

Beispiel für eine Annahme: "Ich mache mich in den Augen der anderen lächerlich, die anderen könnten mich auslachen, und in der Folge werde ich mich schämen."

Frage nach Beweisen: Gibt es aber dafür konkrete Beweise dafür, dass die anderen Dich lächerlich finden werden?
-> Du wirst vermutlich für diese Annahme keine konkreten Beweise finden.

Frage nach allgemeinen Normen: Ist es allgemein zwingend so (= Norm), dass man über andere lacht, die eine Frau öffentlich ansprechen?
-> Es gibt keine allgemeine Norm, dass es zwingend lächerlich sei, eine Frau anzusprechen.
Ganz im Gegenteil gibt es aber tatsächlich eine allgemeine Norm und Erwartung, dass ein Mann einen gewissen Mut aufbringen und einen Schritt auf eine Frau zumachen sollte.

Erforsche neue Blickwinkel und Interpretationen: 
Wie könnte eine solche Situation anders gedeutet werden?
Wäre es vielleicht denkbar, dass genau das Gegenteil eintrifft, dass nämlich z.B. umstehende Menschen Dich im Gegenteil für Deinen Mut bewundern könnten?

Realität überprüfen:
Wie realistisch ist überhaupt die Annahme, dass jemand über mich lachen und mich beschämen könnte? 
Ist es überhaupt wahrscheinlich, dass ich so wichtig für umstehende Menschen bin, die mich persönlich gar nicht kennen, dass diese dann über mich lachen wollen?
Oder könnte es nicht eher so sein, dass ich so unbedeutend und unwichtig für die anderen bin, dass es vielleicht überhaupt niemanden interessiert, was ich tue?

Risk-/Reward-Ratio überprüfen:
Welches konkrete - realistische! - Risiko gehst Du in der Situation ein, und welche Belohnung könntest Du bei einem Erfolg einführen?
Bei realistischer Betrachtung wirst Du vermutlich feststellen, dass der persönliche Einsatz (= das Risiko) verschwindend gering ist im Verhältnis zum möglichen Ertrag (= Frau kennengelernt, Erfahrung der Selbstwirksamkeit).

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