Ehe, Kinder - nach über 20 Jahren noch zu retten?

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Gast
vor 8 Stunden, Commodus78 schrieb:

Ich sehe Ansätze, dass es uns gelingen könnte, das Ruder rumzureißen,

Die sehe ich durchaus auch

Zitat

wobei mir jetzt aufgegangen ist, dass mein eigenes Verhalten durchaus Auswirkungen auf ihres hat.

Sehr richtige und wichtige Erkenntnis

Zitat

Ich habe wieder angefangen, intensiv Sport zu machen,  engagiere mich wieder mehr für meinen Job und ich sag ihr einfach, dass ich das mache. Ich erledige engagiert meine Aufgaben im Rahmen der Kinderbetreuung und Haushalt/Garten, versuche, immer emotional ausgeglichen zu sein,

Das ist eine der wichtigsten Sachen die du tun kannst. Das was ihr beide in der Beziehung gesucht habt (emotionale Stabilität), fängst du an dir selber zu geben und nicht mehr bei deiner Partnerin zu suchen. Kümmere dich weiter um dich, je ausgeglichener du bist desto mehr kannst du für deine Kinder und deine Partnerin da sein. Und das dein Verhalten Wirkung zeigt sagst du ja hier:

Zitat

Seit ich das tue, hat sich ihr Verhalten merklich gebessert.

Dein Reaktion hierauf finde ich ebenfalls sehr gut:

Zitat

Es gab  in drei Wochen nur noch einmal Drama von ihr, als ich ihr gesagt hab, dass mich eine abfällige Bemerkung von ihr enttäuscht hat und dass ich nicht bereit bin, mich so behandeln zu lassen.  Ich habe ihr zwar zugehört, bin aber immer ruhig geblieben bin und ich habe ihr gezeigt, dass es für mich eine Grenze gibt, wenn man mich absichtlich provoziert und es ist auch deutlich geworden, dass ich mich von ihr trennen würde, wenn sie mir durch ihr Verhalten zeigt, dass sie mich nicht mehr respektiert.

Du hast hier endlich mal klare Grenzen gesetzt und ihr damit den Rahmen gegeben den sie sucht und auch (noch) braucht. Sie verhält sich wie ein kleines Kind das sich trotzig mit Terror, Streit und Abwertungen, Aufmerksamkeit verschafft um das Gefühl zu bekommen geliebt zu werden.

Zitat

Allerdings hatte sie auch da was getrunken.

Das ist mMn. derzeit euer größtes Problem und dabei kannst du sie nur sehr indírekt unterstützen. Ich habe nach Jahrzehnten vor ein paar Monaten komplett aufgehört zu trinken, nachdem ich mir bei YT den Kanal von Natalie Stüben angesehen habe. Mir hat sehr geholfen zu verstehen was für einen Mist ich mir damit antue, seitdem ist das Verlangen komplett weg: https://www.youtube.com/@nathalie.stueben

Zitat

Wie so eine Trennung aussehen könnte weiß ich aber ehrlich gesagt nicht. Ich dachte eher daran, dass wir zwar weiter zusammen wohnen, aber eben kein Paar mehr sind (darüber habe ich mit ihr aber nicht gesprochen).

Eine Trennung sehe ich bei euch (noch) nicht. Ihr beide seit bereit an euch zu arbeiten und erste Schritte zeigen bereits Wirkung. Warum also aufhören?

Zitat

Sie hat sich dann schnell beruhigt, sich entschuldigt, und die nächsten Tage liefen total harmonisch und sie hat mir auch Komplimente gemacht, mich angelächelt, mich gestreichelt, etc. Heute hat sie aber wieder getrunken und ich ertrag es kaum noch sie so zu erleben. Ich konzentrier mich dann auf die Kinder und ziehe mich von ihr zurück.

Ich denke mal das ist das beste was du tun kannst. Allerdings wird es die Sache mMn. nicht lösen. Es ist IHR Problem und SIE muss es für SICH lösen. Was du tun kannst ist ihr dabei helfen ausgeglichener zu werden, damit sie nicht mehr zur Flasche greift. Es ist ja letztendlich eine Flucht aus dem Leben das sie nicht erträgt. Ich habe das Wandern für mich entdeckt und kann das sehr empfehlen. Die Bewegung in der Natur macht sehr viel mit einem, wenn man das regelmässig macht. Vielleicht schafft ihr euch Routinen um gemeinsam mit den Kids für einen Ausgleich zu sorgen. Wichtig ist es aber das SIE das AKTIV angeht, das kannst du ihr nicht abnehmen.

Zitat

Es ist schon eine seltsame Erkenntnis, dass ich mit allen Versuchen, ihr alles Recht zu machen, im Grunde genau das Gegenteil erreicht habe.  Ich weiß, dass ein weiter und schwieriger Weg vor mir liegt, aber allein schon für meine Kinder lohnt es sich, an meiner Ehe zu arbeiten. Aber ich weiß auch, dass ich das nicht um jeden Preis machen kann.

Ich finde du machst das richtig gut, bist sehr reflektiert und hast das alles wohl auch komplett alleine erkannt. Respekt, Bro!
Bei eurer Geschichte musste ich an das Buch "Liebe dich selbst dann ist es egal wen du heiratest", von Eva-Maria Zurhorst denken. Deren Ehe läuft recht ähnlich ab: Keine wirkliche Verliebtheit, Kinder, Trennung, Wohngemeinschaft und dann haben die sich wieder ineinander verliebt. Könnte mMn. ein Plot für ein Happy End euch sein. Das funktioniert aber nur wenn ihr BEIDE an euch arbeitet, du kannst das nicht alleine stemmen.

Du bist mMn. auf einem sehr guten Weg. Mach weiter so und halte uns auf dem laufenden, ich werde dir gerne weiter zuhören und meinen Senf dazugeben, wenn dir das hilft.
 

bearbeitet von Gast

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Ich kann gerne noch ausführlicher antworten später. Aber mein Rat der von Herzen kommt. Pack deine sieben Sachen und die Kinder und geh. Am besten heute oder morgen.

Es ist erstaunlich wie non chalant du über ihren Alkoholismus hinweg gehst. Aber bitte denk nochmal zwei Minuten darüber nach. Ich kenne Geschichten von Alkoholiker Kindern die mit 3 Jahren schon genau wussten das sie Mami die Flasche bringen müssen damit sie aufstehen kann. 

Auch wenn sie dir hochfunktional erscheint (du sagst sie würde sich gut um die Kinder kümmern) muss es nicht dasselbe empfinden für die Kinder sein. Sie ist komplett uneinsichtig und findet das total okay sich sonntag nachmittags halb bewusstlos zu saufen.

Was genau denkst du alleine hier zu retten? Zu einer stabilen Beziehung gehören zwei Leute die daran arbeiten. Nicht nur einer der ein Bild von heiler Familie bewahren möchte.

Wenn sie einen Entzug und eine Therapie macht und sie trocken bleibt, dann kann man nochmal überlegen ob sie als Partnerin was taugt. Aber so wie es jetzt ist musst du froh sein wenn die Kinder noch nicht allzuviel schlimmes mitbekommen haben. Weil ich gehe jede Wette mit dir ein das sie genau wissen das Mami säuft und das nicht zu knapp.

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Um ähnlich wie Sam ein Gegengewicht zu den anderen zu besetzen:

Jetzt zu ‚laufen’, nur weil das ein paar Forumsleute sagen, wäre feige und den jahrelangen Vorwurf der Trennung deiner Eltern müsstest du dann letztendlich auch an dich richten bzw. würdest du wahrscheinlich automatisch tun.

Ohnehin wäre es, wenn überhaupt, ratsam vorher deine Finanzsituation zu beleuchten, da du ja durch ihr elterliches Haus (keine ehevertragliche Regelung; wer steht im Grundbuch?) sicherlich keine Immobilie besitzt und zudem bedingt durch dein Job-technisches Zurückstecken auch sicher keinen hohen Rentenanspruch zu erwarten hast (was ist die Vorausrechung?) eher im niedrigen Bereich für dein Alter liegst? 
 

Wie sieht’s da überhaupt aus? Du scheinst ja Akademiker zu sein, aber ggf. eher im geisteswissendchaftlichen oder pädagogischen Bereich? Hier würde dir Weiterentwicklung auch im Sinne von Selbstverwirklichung wirklich gut tun.

Zudem stört dich ihre Affäre ja eher nicht, während die meisten anderen Forenmitglieder hier eindeutig ihre Projektionen reingeben.. Die spannende Frage wäre natürlich, ob du jetzt auch mal ein Abenteuer haben darfst, wenn du es denn wirklich willst.

Dann zum Thema Therapie: ‚Go first‘ - du scheinst ja auch diverse Problemstellungen zu haben. Da du nicht selbständig bist, wäre es (GKV?) einfach abbildbar und du würdest a) mit gutem Beispiel vorangehen und b) sie würde an dir die positiven Effekte sehen. Danach/Alternativ könnte es auch in Richtung Paartherapie gehen. Das würde systemisch gesehen mehr Sinn machen, da sie dich ja als Problemwurzel sieht. 

Dann noch etwas Positives, das bisher noch nicht benannt wurde. Du wolltest Kinder; dort scheint sie dir entgegengekommen zu sein. Zudem kannst du viel von der Kindererziehung übernehmen, das würde auch nicht jede Frau zulassen.

Vielleicht hilft es dir und anderen Forenmitgliedern, wenn auch einen größeren Teil ihrer (sicher immer noch vorhandenen oder zumindest ehemaligen) positiven Seiten hervorhebst.

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Außerdem: Hört auf, bei ihr alle Schuld zu sehen.

In Partnerschaften gehören immer zwei (oder mit Kindern, Eltern, Freunden… noch mehr ) dazu, aber der TE hat auf Grund eigener Probleme, mangelnder Erfahrung und wenig vorhandener Standards und Durchsetzungsstärke sie auch gewähren lassen und keinen gesunden und leitenden Gegenpol besetzt.

bearbeitet von Xatrix
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vor 2 Stunden, Frau S. schrieb:

Ich kann gerne noch ausführlicher antworten später. Aber mein Rat der von Herzen kommt. Pack deine sieben Sachen und die Kinder und geh. Am besten heute oder morgen.

 

Und: deine gute Intention in allen Ehren, aber bitte mehr Gehirn einschalten.

Ihre Süchte sind sicherlich nicht belegt und aktenkundig.

Was du vorschlägst, wäre für einen Familienrichter ein gefundenes Fressen für eine Sorgerechtsstreitigkeit und würde die Chancen, dass die Mutter das Hauptsorgerecht erhält, drastisch erhöhen.

Außerdem steht hier nichts zu möglichen suizidalen Tendenzen bei ihr. Was meinst du, was so eine Person (wenn es diese gibt, was alles andere als unwahrscheinlich ist) macht, wenn auf einmal ihr ganzes System ohne Vorwarnung eingerissen wird..

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vor 3 Stunden, Sam Stage schrieb:
vor 12 Stunden, Commodus78 schrieb:

Ich sehe Ansätze, dass es uns gelingen könnte, das Ruder rumzureißen,

Die sehe ich durchaus auch

Zitat

wobei mir jetzt aufgegangen ist, dass mein eigenes Verhalten durchaus Auswirkungen auf ihres hat.

Sehr richtige und wichtige Erkenntnis

Zitat

Ich habe wieder angefangen, intensiv Sport zu machen,  engagiere mich wieder mehr für meinen Job und ich sag ihr einfach, dass ich das mache. Ich erledige engagiert meine Aufgaben im Rahmen der Kinderbetreuung und Haushalt/Garten, versuche, immer emotional ausgeglichen zu sein,

Das ist eine der wichtigsten Sachen die du tun kannst. Das was ihr beide in der Beziehung gesucht habt (emotionale Stabilität), fängst du an dir selber zu geben und nicht mehr bei deiner Partnerin zu suchen. Kümmere dich weiter um dich, je ausgeglichener du bist desto mehr kannst du für deine Kinder und deine Partnerin da sein. Und das dein Verhalten Wirkung zeigt sagst du ja hier:

Zitat

Seit ich das tue, hat sich ihr Verhalten merklich gebessert.

Dein Reaktion hierauf finde ich ebenfalls sehr gut:

Zitat

Es gab  in drei Wochen nur noch einmal Drama von ihr, als ich ihr gesagt hab, dass mich eine abfällige Bemerkung von ihr enttäuscht hat und dass ich nicht bereit bin, mich so behandeln zu lassen.  Ich habe ihr zwar zugehört, bin aber immer ruhig geblieben bin und ich habe ihr gezeigt, dass es für mich eine Grenze gibt, wenn man mich absichtlich provoziert und es ist auch deutlich geworden, dass ich mich von ihr trennen würde, wenn sie mir durch ihr Verhalten zeigt, dass sie mich nicht mehr respektiert.

Du hast hier endlich mal klare Grenzen gesetzt und ihr damit den Rahmen gegeben den sie sucht und auch (noch) braucht. Sie verhält sich wie ein kleines Kind das sich trotzig mit Terror, Streit und Abwertungen, Aufmerksamkeit verschafft um das Gefühl zu bekommen geliebt zu werden.

Vielen Dank für Deinen aufbauenden Beitrag und Dein Feedback. Nachdem es gestern wieder ein schlechter Tag war, hat sie schon Abends (da war sie auch wieder nüchtern) deutlich gezeigt, dass es ihr leid tut. Ihr ist bewusst, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist. Ich habe mir trotzdem gestern Abend dann Zeit für mich genommen (ich war nicht abweisend oder so, sondern habe nur gesagt, dass ich noch zu arbeiten habe). Ich glaube sie konnte das sehr gut einordnen. Auch heute morgen war es sehr harmonisch. Und so ist es gerade in letzter Zeit meistens und ich denke, das hat mit meiner Verhaltensänderung zu tun. Ich glaube sie hat gemerkt, dass ich nicht selbstverständlich bin. Aber es gibt eben auch immer wieder mal Rückschläge, so wie gestern, mit denen ich dann entsprechend umgehen muss.

vor 4 Stunden, Sam Stage schrieb:
Zitat

Allerdings hatte sie auch da was getrunken.

Das ist mMn. derzeit euer größtes Problem und dabei kannst du sie nur sehr indírekt unterstützen. Ich habe nach Jahrzehnten vor ein paar Monaten komplett aufgehört zu trinken, nachdem ich mir bei YT den Kanal von Natalie Stüben angesehen habe. Mir hat sehr geholfen zu verstehen was für einen Mist ich mir damit antue, seitdem ist das Verlangen komplett weg: https://www.youtube.com/@nathalie.stueben

Ich danke Dir herzlich für den Link, gerade weil Du selbst Betroffener warst. Ich werde ihn meiner Frau mal zuleiten. Sie ist ja bereit, an sich zu arbeiten und das Problem anzugehen.

vor 4 Stunden, Sam Stage schrieb:
Zitat

Wie so eine Trennung aussehen könnte weiß ich aber ehrlich gesagt nicht. Ich dachte eher daran, dass wir zwar weiter zusammen wohnen, aber eben kein Paar mehr sind (darüber habe ich mit ihr aber nicht gesprochen).

Eine Trennung sehe ich bei euch (noch) nicht. Ihr beide seit bereit an euch zu arbeiten und erste Schritte zeigen bereits Wirkung. Warum also aufhören?

Ich danke Dir für diese Einschätzung. Ich möchte auch nicht aufhören, sondern am Ball bleiben.

 

vor 4 Stunden, Sam Stage schrieb:
Zitat

Sie hat sich dann schnell beruhigt, sich entschuldigt, und die nächsten Tage liefen total harmonisch und sie hat mir auch Komplimente gemacht, mich angelächelt, mich gestreichelt, etc. Heute hat sie aber wieder getrunken und ich ertrag es kaum noch sie so zu erleben. Ich konzentrier mich dann auf die Kinder und ziehe mich von ihr zurück.

Ich denke mal das ist das beste was du tun kannst. Allerdings wird es die Sache mMn. nicht lösen. Es ist IHR Problem und SIE muss es für SICH lösen. Was du tun kannst ist ihr dabei helfen ausgeglichener zu werden, damit sie nicht mehr zur Flasche greift. Es ist ja letztendlich eine Flucht aus dem Leben das sie nicht erträgt. Ich habe das Wandern für mich entdeckt und kann das sehr empfehlen. Die Bewegung in der Natur macht sehr viel mit einem, wenn man das regelmässig macht. Vielleicht schafft ihr euch Routinen um gemeinsam mit den Kids für einen Ausgleich zu sorgen. Wichtig ist es aber das SIE das AKTIV angeht, das kannst du ihr nicht abnehmen.

Du hast recht. Wo Du gerade von Wandern sprichst: Das haben wir tatsächlich immer sehr gern zusammen gemacht (insofern war mein Anfangsposting mit den fehlenden gemeinsamen Interessen auch nicht ganz richtig). Jetzt versuchen wir, unsere Kinder da auch ran zu führen. Problematisch sind bei uns gerade die Wochenenden (Sonntags), falls wir nicht gleich morgens zu einer Unternehmung losziehen. Es zieht sich dann alles lange hin, mit Frühstück, Kinder fertig machen, etc. Mittag Essen kochen (ich habe ihr schon oft gesagt, dass sie Sonntags von mir aus nicht aufwendig kochen muss, aber das steckt noch von ihrer Mutter so drin) und in dieser Zeit gibt es 1000 Gelegenheit irgendwo ein Alkoholversteck zu plündern.  Aber Du hast recht, Wandern tut der Seele einfach gut.

 

vor 4 Stunden, Sam Stage schrieb:
Zitat

s ist schon eine seltsame Erkenntnis, dass ich mit allen Versuchen, ihr alles Recht zu machen, im Grunde genau das Gegenteil erreicht habe.  Ich weiß, dass ein weiter und schwieriger Weg vor mir liegt, aber allein schon für meine Kinder lohnt es sich, an meiner Ehe zu arbeiten. Aber ich weiß auch, dass ich das nicht um jeden Preis machen kann.

Ich finde du machst das richtig gut, bist sehr reflektiert und hast das alles wohl auch komplett alleine erkannt. Respekt, Bro!
Bei eurer Geschichte musste ich an das Buch "Liebe dich selbst dann ist es egal wen du heiratest", von Eva-Maria Zurhorst denken. Deren Ehe läuft recht ähnlich ab: Keine wirkliche Verliebtheit, Kinder, Trennung, Wohngemeinschaft und dann haben die sich wieder ineinander verliebt. Könnte mMn. ein Plot für ein Happy End euch sein. Das funktioniert aber nur wenn ihr BEIDE an euch arbeitet, du kannst das nicht alleine stemmen.

Du bist mMn. auf einem sehr guten Weg. Mach weiter so und halte uns auf dem laufenden, ich werde dir gerne weiter zuhören und meinen Senf dazugeben, wenn dir das hilft.

Vielen Dank, Bro! Das tut richtig gut. Und ich werde Euch auf dem laufenden halten.

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vor 3 Stunden, Frau S. schrieb:

Ich kann gerne noch ausführlicher antworten später. Aber mein Rat der von Herzen kommt. Pack deine sieben Sachen und die Kinder und geh. Am besten heute oder morgen.

Es ist erstaunlich wie non chalant du über ihren Alkoholismus hinweg gehst. Aber bitte denk nochmal zwei Minuten darüber nach. Ich kenne Geschichten von Alkoholiker Kindern die mit 3 Jahren schon genau wussten das sie Mami die Flasche bringen müssen damit sie aufstehen kann. 

Auch wenn sie dir hochfunktional erscheint (du sagst sie würde sich gut um die Kinder kümmern) muss es nicht dasselbe empfinden für die Kinder sein. Sie ist komplett uneinsichtig und findet das total okay sich sonntag nachmittags halb bewusstlos zu saufen.

Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, meinen Beitrag zu lesen und zu antworten. Ich kann Deinen Rat gut verstehen. Ich nehme den Alkoholismus tatsächlich sehr ernst. Sie kommt da sehr nach ihrer Mutter (ich habe hier in einem Thread gelesen, dass man sich die Mutter anschauen muss, um zu wissen, wie die Frau mal werden wird. Und obwohl ich das damals nie gedacht hätte, ist es tatsächlich in die Richtung gegangen wobei ihre ältere Schwester ganz anders ist). Also bei ihren Eltern gehörte Alkohol zum Alltag. Man hat es ihnen aber auch nicht angemerkt. Der Vater ging seinen Beruf nach und die Mutter führte den Haushalt und kochte. Die war auch relativ funktional, aber sie war auch unglaublich kontrollsüchtig und bestrafte mit Liebesentzug. Da liegt sicher auch die Wurzel für die Probleme meiner Frau. Aber die tranken jeden Tag. Ich merke inzwischen sofort, wenn meine Frau was getrunken hat (ich war ja lange Zeit blind genug, schob es auf Erschöpfung und Überlastung) und weiß, dass es seit einigen Monaten (damals wurde sie von ihrer Schwester erwischt, als sie sich Mittags eine Flasche Weißwein an den Hals hielt und sie hat erstmals mit mir darüber gesprochen) ca. 1 - 2 mal pro Woche passiert. Zum Glück war es nie so schlimm wie in Deinem Beispiel. Ich mache mir auf jeden Fall wegen der Kinder sorgen. Sie kümmert sich auch meistens wirklich gut um die Kinder. Sie spielt und bastelt mit ihnen, geht mit ihnen spazieren, tröstet sie, bringt ihnen Dinge bei. Sorgt immer für Essen und Kleidung, aber natürlich sind da auch gravierende Defizite in ihrer Empathiefähigkeit, wenn sie was getrunken hat. Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass es den Kindern mehr schaden würde, sie von ihrer Mutter zu trennen, als die jetzige Situation erstmal beizubehalten, natürlich auch in der Hoffnung, dass sich bald alles zum Besseren wendet.

Das mit dem Schlafen auf dem Sofa war ja Sonntags in ihrer schlimmsten Phase. Da hat sie sich dann total gehen lassen, aber ich denke auch in der Gewissheit, dass ich ja da bin. Es war auch die Zeit, als sie noch dachte, ihr Sohn liebt sie nicht. Es war wirklich ganz furchtbar und es tut mir in der Seele leid, wie viel das vielleicht kaputt gemacht hat. Ich hoffe, dass ich selbst den Kindern einen Ausgleich dafür geben konnte. Wenn ich Deinen Rat befolgen würde, dann würde das bei den Kindern und ganz besonders bei meiner Tochter ganz schön was kaputt machen.

Ich finde auch nicht, dass sie komplett uneinsichtig ist. Sie möchte das Problem angehen, sie schafft es derzeit nur nicht. Sie hat aber in ihrem Leben schon so unglaublich viel geleistet und ist über so viele Hürden gesprungen, die ihr viele nicht zugetraut hätten, dass ich auch Vertrauen in sie habe, das sie es schaffen kann. 

vor 4 Stunden, Frau S. schrieb:

Was genau denkst du alleine hier zu retten? Zu einer stabilen Beziehung gehören zwei Leute die daran arbeiten. Nicht nur einer der ein Bild von heiler Familie bewahren möchte.

Wenn sie einen Entzug und eine Therapie macht und sie trocken bleibt, dann kann man nochmal überlegen ob sie als Partnerin was taugt. Aber so wie es jetzt ist musst du froh sein wenn die Kinder noch nicht allzuviel schlimmes mitbekommen haben. Weil ich gehe jede Wette mit dir ein das sie genau wissen das Mami säuft und das nicht zu knapp.

Wie gesagt, möchte sie auch daran arbeiten. Die Kinder haben das mit dem Trinken noch nicht mitbekommen. Ich weiß, dass es trotzdem schlimm genug ist und das Wohl der Kinder ist mein oberster Antrieb.

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vor 1 Stunde, Xatrix schrieb:

Um ähnlich wie Sam ein Gegengewicht zu den anderen zu besetzen:

Jetzt zu ‚laufen’, nur weil das ein paar Forumsleute sagen, wäre feige und den jahrelangen Vorwurf der Trennung deiner Eltern müsstest du dann letztendlich auch an dich richten bzw. würdest du wahrscheinlich automatisch tun.

Das spielt sicher eine Rolle. Solange es Hoffnung gibt, werde ich versuchen, die Ehe und Familie zu retten.

vor 1 Stunde, Xatrix schrieb:

Ohnehin wäre es, wenn überhaupt, ratsam vorher deine Finanzsituation zu beleuchten, da du ja durch ihr elterliches Haus (keine ehevertragliche Regelung; wer steht im Grundbuch?) sicherlich keine Immobilie besitzt und zudem bedingt durch dein Job-technisches Zurückstecken auch sicher keinen hohen Rentenanspruch zu erwarten hast (was ist die Vorausrechung?) eher im niedrigen Bereich für dein Alter liegst? 
 

Wie sieht’s da überhaupt aus? Du scheinst ja Akademiker zu sein, aber ggf. eher im geisteswissendchaftlichen oder pädagogischen Bereich? Hier würde dir Weiterentwicklung auch im Sinne von Selbstverwirklichung wirklich gut tun.

Das wäre zum Glück kein großes Problem. Das Haus ist ihrs und ich stehe nicht im Grundbuch, aber ich verdiene gut und bin auch fürs Alter gut abgesichert. Aber wir haben auch viele gemeinsame Verbindlichkeiten und eine Trennung wäre finanziell schon eine große Belastung. Wäre aber alles lösbar. 

 

vor 1 Stunde, Xatrix schrieb:

Dann zum Thema Therapie: ‚Go first‘ - du scheinst ja auch diverse Problemstellungen zu haben. Da du nicht selbständig bist, wäre es (GKV?) einfach abbildbar und du würdest a) mit gutem Beispiel vorangehen und b) sie würde an dir die positiven Effekte sehen. Danach/Alternativ könnte es auch in Richtung Paartherapie gehen. Das würde systemisch gesehen mehr Sinn machen, da sie dich ja als Problemwurzel sieht. 

Dann noch etwas Positives, das bisher noch nicht benannt wurde. Du wolltest Kinder; dort scheint sie dir entgegengekommen zu sein. Zudem kannst du viel von der Kindererziehung übernehmen, das würde auch nicht jede Frau zulassen.

Vielleicht hilft es dir und anderen Forenmitgliedern, wenn auch einen größeren Teil ihrer (sicher immer noch vorhandenen oder zumindest ehemaligen) positiven Seiten hervorhebst.

Problemstellungen sind bei mir sicher da. Aber eine ICD-10 Indikation dürfte nicht gegeben sein. 

Gut, dass Du den Aspekt ansprichst. Es stimmt, dass bei mir der Kinderwunsch ausgeprägter war, aber auch sie wollte Kinder. Mit der Kindererziehung war es dann auch irgendwie notgedrungen und da liegt ja auch ein Trigger für ihre Probleme. Sie hat viele positive Eigenschaften. Sie ist fleißig, ehrgeizig, sie ist tier- und kinderlieb, sie ist humorvoll, sie kämpft wie eine Löwin für die, die ihr wichtig sind. Sie ist beherzt und mutig. Sie kann sehr einfühlsam sein, sie kann eigentlich sehr gut zuhören, Trost spenden. Auch wenn es nicht leicht für sie ist, kann sie sich öffnen und Schwäche zeigen. Sie liebt mich auch noch. 

Ich habe das Gefühl, dass ich mehr Stärke zeigen muss, damit sie wieder mehr Sicherheit hat. Vielleicht sind wir durch die Aufgabenteilung irgendwie in einen Rollenkonflikt gerutscht. 

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vor 30 Minuten, Commodus78 schrieb:

 

Problemstellungen sind bei mir sicher da. Aber eine ICD-10 Indikation dürfte nicht gegeben sein. 

Gut, dass es seit Mai 19 den ICD-11 gibt ;-)

Scherz beiseite: Zum einen kannst du selbst privat für deine Therapie zahlen. Das liegt bei Stundensatz 105€ ca; wenn du also alle 2 Wochen eine Sitzung hast, sollte das für dich nach deinen Angaben finanzierbar sein. Der Vorteil: Für so etwas haben Psychotherapeuten schneller einen Platz und es taucht auch nicht in deiner Arztakte auf.

vor 30 Minuten, Commodus78 schrieb:

Gut, dass Du den Aspekt ansprichst. Es stimmt, dass bei mir der Kinderwunsch ausgeprägter war, aber auch sie wollte Kinder. Mit der Kindererziehung war es dann auch irgendwie notgedrungen und da liegt ja auch ein Trigger für ihre Probleme. Sie hat viele positive Eigenschaften. Sie ist fleißig, ehrgeizig, sie ist tier- und kinderlieb, sie ist humorvoll, sie kämpft wie eine Löwin für die, die ihr wichtig sind. Sie ist beherzt und mutig. Sie kann sehr einfühlsam sein, sie kann eigentlich sehr gut zuhören, Trost spenden. Auch wenn es nicht leicht für sie ist, kann sie sich öffnen und Schwäche zeigen. Sie liebt mich auch noch. 

Ich habe das Gefühl, dass ich mehr Stärke zeigen muss, damit sie wieder mehr Sicherheit hat. Vielleicht sind wir durch die Aufgabenteilung irgendwie in einen Rollenkonflikt gerutscht. 

Ja, aber bitte jetzt nicht in die Beliebigkeit rutschen. An welchen Verhaltensankern machst du denn fest, dass du in der nahen Zukunft Stärke zeigst. Lies dich mal in die Themen systemische Therapie, Co-Abhängigkeit und vieles weitere hier ein, damit du einen klaren Ist-Soll-Vergleich deines Verhaltens durchführen kannst.

 

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Darf ich fragen, wie alt Deine Kinder sind? 

Vieles von dem, was Du erzählst erinnert mich an meine eigene Ehe, wenn auch nicht so krass und ohne dass sie Alkoholikerin ist. Ich denke mal, die Beziehung an sich ist nicht mehr zu retten. Es stellt sich aber die Frage, ob und wie lange Du Euer gemeinsames Projekt, die Kinder zusammen großzuziehen, noch fortführen willst. Nachdem, was ich so mitgekriegt habe, sind Wechselmodelle, bei denen die Kinder mal da und mal da sind, sehr stressig und ab einem bestimmten Alter nicht mehr zu realisieren. Eine Trennung bedeutet daher, dass Du viel gemeinsame Zeit mit den Kindern aufgibst.

Ein Minimalding wäre, dass Du Dir mehr Freiräume und ein Gegengewicht zu der unglücklichen Beziehung schaffst, einen eigenen Freundeskreis aufbaust, weg gehst, Sport machst und schaust, dass Du im Falle einer Trennung so attraktiv wie möglich bist. Vielleicht testest Du auch mal Deinen Marktwert. Wenn Du weißt, dass Du viele andere Optionen hast, dann kannst Du das Ganze schon viel entspannter angehen.

Ansonsten sieh zu, dass Du die Beziehung zu Deinen Kindern stärkst, auch die zu Deiner Tochter. Urlaube ohne meine Ex nur mit den Kindern fand ich immer sehr schön und konnte mit ihnen tolle gemeinsame Erinnerungen aufbauen. Schau doch mal, ob Du da was organisiert kriegst. Sie ist ja selbständig und hat wenig Zeit. Vielleicht fallen die Ferien mal in eine Zeit, in der sie nicht weg kann.

Ich wünsche Dir alles Gute. Wie andere schon gesagt haben, Du lebst nur einmal, also sei Dir bewusst, wofür Du Deine begrenzte Lebenszeit aufwendest.

bearbeitet von Tinder_Pro

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Ich rate nicht zur Trennung oder gar Scheidung. Es muss aber ein Plan B her. Unabhängig wie das in näherer
Zukunft ausgeht ist eine gedankliche Auseinandersetzung oder eine Vorsorge/Rücklagen für eine mögliche
Trennung zu treffen. Noch scheint das Alkoholproblem nur temporär Auswirkungen zu haben, kann aber keiner
garantieren dass es irgendwann mal für alle unerträglich wird, Einsicht scheint Sie ja nicht zu haben.

Problematisch finde ich auch die Cuck Fantasien in diesem heiklen Kontext. Wenn ich das 
richtig lese, wollte Sie dir den Seitensprung beichten und du ermunterst Sie dann weiter los
zu legen? Die schreit ja förmlich nach Bestätigung und Aufmerksamkeit. Und umgehen kann
Sie mit sowas schon zweimal nicht, wie man liest.
Hab irgendwie das Gefühl Sie dachte, die hatte bis vor kurzem nen Waschlappen daheim,
mit dem Sie den Boden wischen kann bis du endlich mal Kante gezeigt hast.
Egal, erst muss ein vernünftiger Umgang mit Alk gelernt werden, besser gleich die
Finger davon lassen.

bearbeitet von tobias99
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vor 2 Stunden, Tinder_Pro schrieb:

Darf ich fragen, wie alt Deine Kinder sind? 

4 und 5.

vor 2 Stunden, Tinder_Pro schrieb:

an meine eigene Ehe, wenn auch nicht so krass und ohne dass sie Alkoholikerin ist. Ich denke mal, die Beziehung an sich ist nicht mehr zu retten. Es stellt sich aber die Frage, ob und wie lange Du Euer gemeinsames Projekt, die Kinder zusammen großzuziehen, noch fortführen willst. Nachdem, was ich so mitgekriegt habe, sind Wechselmodelle, bei denen die Kinder mal da und mal da sind, sehr stressig und ab einem bestimmten Alter nicht mehr zu realisieren. Eine Trennung bedeutet daher, dass Du viel gemeinsame Zeit mit den Kindern aufgibst.

Ich sehe noch Hoffnung. Unter anderem deshalb will ich nicht zu früh aufgeben.

vor 2 Stunden, Tinder_Pro schrieb:

Ein Minimalding wäre, dass Du Dir mehr Freiräume und ein Gegengewicht zu der unglücklichen Beziehung schaffst, einen eigenen Freundeskreis aufbaust, weg gehst, Sport machst und schaust, dass Du im Falle einer Trennung so attraktiv wie möglich bist. Vielleicht testest Du auch mal Deinen Marktwert. Wenn Du weißt, dass Du viele andere Optionen hast, dann kannst Du das Ganze schon viel entspannter angehen

Das habe ich auch vor. Mit Sport und Freiräumen Zuhause habe ich schon angefangen. Ich werde mal anfangen mit Treffen mit Arbeitskollegen. Ich mache mir auch wenig Sorgen, dass ich vielleicht niemanden mehr finden werde. Wenn es zur Trennung kommen sollte, würde ich auch erst mal keine Beziehung mehr suchen, sondern den Focus darauf legen, gut alleine klar zu kommen. Unverbindliches würde ich natürlich dann nicht ablehnen. Aber wie gesagt hoffe ich nicht, dass es so kommt.

vor 2 Stunden, Tinder_Pro schrieb:

Ansonsten sieh zu, dass Du die Beziehung zu Deinen Kindern stärkst, auch die zu Deiner Tochter. Urlaube ohne meine Ex nur mit den Kindern fand ich immer sehr schön und konnte mit ihnen tolle gemeinsame Erinnerungen aufbauen. Schau doch mal, ob Du da was organisiert kriegst. Sie ist ja selbständig und hat wenig Zeit. Vielleicht fallen die Ferien mal in eine Zeit, in der sie nicht weg kann.

Ja, da lege ich großen Wert drauf. Meine Frau würde getrennten Urlaub gar nicht unterstützen. Aber ich hab mehrmals pro Woche alleine Zeit mit den Kindern.

 

vor 2 Stunden, Tinder_Pro schrieb:

Ich wünsche Dir alles Gute. Wie andere schon gesagt haben, Du lebst nur einmal, also sei Dir bewusst, wofür Du Deine begrenzte Lebenszeit aufwendest.

Dankeschön:)

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vor 1 Stunde, tobias99 schrieb:

Ich rate nicht zur Trennung oder gar Scheidung. Es muss aber ein Plan B her. Unabhängig wie das in näherer
Zukunft ausgeht ist eine gedankliche Auseinandersetzung oder eine Vorsorge/Rücklagen für eine mögliche
Trennung zu treffen. Noch scheint das Alkoholproblem nur temporär Auswirkungen zu haben, kann aber keiner
garantieren dass es irgendwann mal für alle unerträglich wird, Einsicht scheint Sie ja nicht zu haben.

Ja das werde ich machen. Sie ist grundsätzlich schon einsichtig, nur nicht wenn sie betrunken ist.

vor 1 Stunde, tobias99 schrieb:

Problematisch finde ich auch die Cuck Fantasien in diesem heiklen Kontext. Wenn ich das 
richtig lese, wollte Sie dir den Seitensprung beichten und du ermunterst Sie dann weiter los
zu legen? Die schreit ja förmlich nach Bestätigung und Aufmerksamkeit. Und umgehen kann
Sie mit sowas schon zweimal nicht, wie man liest.

Ja, als sie es mir gebeichtet hat, dachte ich nur an die Belebung unseres Sexuallebens. Aber ich sehe es jetzt auch so, dass sie Bestätigung und Aufmerksamkeit wollte. Meine Reaktion hat sie sehr verunsichert. Du hast ja auch recht, dass sie sowas nicht handeln kann. Damals wusste ich noch nicht, dass sie Alkoholikerin ist. Für die ohnehin ungute Dynamik war das natürlich nicht gerade hilfreich von mir. Die Verunsicherung bei ihr hat ihr aber auch zu denken gegeben. 

 

vor 1 Stunde, tobias99 schrieb:

Hab irgendwie das Gefühl Sie dachte, die hatte bis vor kurzem nen Waschlappen daheim,
mit dem Sie den Boden wischen kann bis du endlich mal Kante gezeigt hast.

Ja, das hat sie glaube ich wirklich gedacht, jedenfalls unbewusst.

 

Vielen Dank für Deinen Beitrag 

bearbeitet von Commodus78
Ergänzung

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vor 1 Stunde, Matt_11 schrieb:

Konnte es nicht wirklich herauslesen:

Ist sie die einzige Frau mit der du jemals Sex hattest?

Abgesehen von zwei aus Neugier unternommenen Ausflügen in die Welt des Paysex schon.

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vor 7 Stunden, Xatrix schrieb:

Und: deine gute Intention in allen Ehren, aber bitte mehr Gehirn einschalten.

Ihre Süchte sind sicherlich nicht belegt und aktenkundig.

Was du vorschlägst, wäre für einen Familienrichter ein gefundenes Fressen für eine Sorgerechtsstreitigkeit und würde die Chancen, dass die Mutter das Hauptsorgerecht erhält, drastisch erhöhen.

Außerdem steht hier nichts zu möglichen suizidalen Tendenzen bei ihr. Was meinst du, was so eine Person (wenn es diese gibt, was alles andere als unwahrscheinlich ist) macht, wenn auf einmal ihr ganzes System ohne Vorwarnung eingerissen wird..

So, jetzt habe ich Zeit noch etwas ausführlicher zu schreiben. Und natürlich ist mein Reaktion eine sehr starke gewesen, die ich in solch einer Form normalerweise nicht so äußern würde. ABER Der Gedanke das Kleinkinder mit einer Suchtkranken Vertrauensperson unter einem Dach leben triggert mich dann doch zu sehr um nicht zu sagen: bring die Kinder da weg.

Um etwas sensibler nochmal auf das ganze einzugehen, natürlich ist es jetzt nicht ratsam in Panik das Haus zu verlassen ohne bestimmte Vorkehrungen zu treffen und die Situation genau einzuschätzen. Zu lesen das das betrunken am Tage einschlafen nicht regelmäßig ist sondern schon etwas länger her ist erstmal beruhigend. Aber meiner Erfahrung nach ist eine Alkoholsucht nichts das von allein wieder ganz weg geht und es kann niemand voraussehen welches ihre Trigger-Punkte sind die sie wieder von "stabil - trocken" zu "trinkt ihren Kaffee morgens schon irisch" führt.

Mein Rat wäre daher sich selbst einen Detailierten überblick über die Suchterkrankung zu verschaffen - wieviel trinkt sie, was trinkt sie, wo versteckt sie ihre Vorräte, wie entsorgt sie die leeren Flaschen, auch alles zu Dokumentationszwecken in einem möglichen Rechtsstreit bezüglich Sorge & Umgangsrecht. Das Thema Depression bzw mögliche Suizidale Aktionen wenn es zum Streit kommt kann man sich auch schon darauf vorbereiten. Hilfsnummern raussuchen etc. und im Zweifelsfall nicht davor zurückschrecken auch die Polizei zu rufen und sie bei akuter Selbstgefährdung einweisen zu lassen.

Die anderen Punkte die du angesprochen hast die du schon Verändert hast in eurer Beziehung bzw dein Verhalten ihr gegenüber sind sehr gut und sehr löbich. Viele schaffen es hier nicht annähernd aus dem knick zu kommen.

 

bearbeitet von Frau S.
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vor 6 Minuten, Frau S. schrieb:

So, jetzt habe ich Zeit noch etwas ausführlicher zu schreiben. Und natürlich ist mein Reaktion eine sehr starke gewesen, die ich in solch einer Form normalerweise nicht so äußern würde. ABER Der Gedanke das Kleinkinder mit einer Suchtkranken Vertrauensperson unter einem Dach leben triggert mich dann doch zu sehr um nicht zu sagen: bring die Kinder da weg.

Um etwas sensibler nochmal auf das ganze einzugehen, natürlich ist es jetzt nicht ratsam in Panik das Haus zu verlassen ohne bestimmte Vorkehrungen zu treffen und die Situation genau einzuschätzen. Zu lesen das das betrunken am Tage einschlafen nicht regelmäßig ist sondern schon etwas länger her ist erstmal beruhigend. Aber meiner Erfahrung nach ist eine Alkoholsucht nichts das von allein wieder ganz weg geht und es kann niemand voraussehen welches ihre Trigger-Punkte sind die sie wieder von "stabil - trocken" zu "trinkt ihren Kaffee morgens schon irisch" führt.

Danke, dass Du Dir nochmal die Zeit genommen hast, auf mein Problem einzugehen. Ich hab das mit den Kindern natürlich immer im Blick. Zum "Glück" beschränkt es sich bei ihr auf Wein und geht wenn dann erst Mittags los. Heute ist wohl wieder ein guter Tag. Sie spielt gerade mit den Kleinen.

 

vor 8 Minuten, Frau S. schrieb:

Mein Rat wäre daher sich selbst einen Detailierten überblick über die Suchterkrankung zu verschaffen - wieviel trinkt sie, was trinkt sie, wo versteckt sie ihre Vorräte, wie entsorgt sie die leeren Flaschen, auch alles zu Dokumentationszwecken in einem möglichen Rechtsstreit bezüglich Sorge & Umgangsrecht. Das Thema Depression bzw mögliche Suizidale Aktionen wenn es zum Streit kommt kann man sich auch schon darauf vorbereiten. Hilfsnummern raussuchen etc. und im Zweifelsfall nicht davor zurückschrecken auch die Polizei zu rufen und sie bei akuter Selbstgefährdung einweisen zu lassen.

Das sind sehr nützliche Hinweise. Es widerstrebt mir zwar, ihr so nachzuspionieren, aber hier geht es um die Kinder. Und was das Thema suizidale Aktion angeht, sehe ich tatsächlich die Gefahr, dass sie so reagieren könnte, so dass es gut ist, für den Fall zu wissen, wie zu reagieren ist.

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Ich möchte dann noch ein paar Sachen ergänzen. Natürlich gebe ich ihr nicht alleinig die Schuld an der Situation. Sucht ist ja auch wirklich eine Erkrankung für die man nur bedingt etwas kann. Wie für Depressionen auch. Und du @Commodus78 machst das ja auch nicht. Ich habe in den Posts bisher aber noch nicht rausgelesen in wie weit Sie sich auch aktiv daran beteiligt an eurer Beziehung zu arbeiten. Es scheint bisher eher Reaktionen auf die Verhaltensänderungen von dir zu sein. Das Ablehnen von Paar-Therapie (Und auch Therapie bezüglich Suchterkrankung) scheint ja auch schon auf ein Tieferliegendes Problem hinzudeuten. Wie du beschreibst das es für sie was mit Stolz und Ehre zu tun hat.

Ein bisschen scheint ihr beide viel Wert auf das Bild von aussen zu legen. Eure Beziehung bis hierhin scheint viel von dem "Weil man das so macht" und "Weil ich dachte das es zum Leben gehört" getrieben zu sein. Und ich muss auch eins sagen mir persönlich wäre das von dir beschriebene Bild der "Zweckfamilie" auf das du in gewisser weise hinarbeitest aber nicht genug für die nächsten 15-20 Jahre bis die Kinder aus dem Haus sind. Mir ist klar das du den Kindern auf keinen Fall die Mutter nehmen möchtest und noch weniger den Vater. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Haus in dem Ihr wohnt mit zwei Wohnungen ausgestattet. Möglicherweise wäre es ja eine Idee das ihr in jeweils einer der Wohnungen wohnt, jeder mit eigenem Leben und Freiheiten und die Kinder so ohne Probleme zwischen euch Pendeln können. 

Es ist schwer in einer Beziehung, die schon das halbe Leben dauert nicht sich selbst zu verlieren und auch überhaupt sich eine Zukunftsperspektive zu überlegen. Es könnte also Hilfreich sein dir Gedanken zu machen in welcher Zukunft du gerne Leben möchtest. Wie deine Partnerin sein soll, wie deine Wohn und Arbeitssituation. Ich würde da einfach mal Träumen und erst danach einen Abgleich mit der Realität machen. Und wo die Dinge zu weit auseinander driften überlegen welche Schritte es geben könnte um der Traumvorstellung näher zu kommen. Eine Sache machst du ja schon sehr gut, nämlich bei dir Selber anzufangen, weil deine Partnerin wirst du allein nicht ändern können. Das muss von ihr selbst aus kommen. Du kannst sie auch nicht von der Sucht befreien oder von ihren Ängsten bezüglich der Kinder. Du kannst ihr nur den Weg erleichtern und ich sehe das versuchst du auf jeden Fall.

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Gast
vor 1 Stunde, Frau S. schrieb:

Natürlich gebe ich ihr nicht alleinig die Schuld an der Situation. Sucht ist ja auch wirklich eine Erkrankung für die man nur bedingt etwas kann. Wie für Depressionen auch.

Völlig egal, ob jemand „etwas dafür kann“. Die Kinder sollten eine möglichst unbeschwerte Kindheit erleben. Nur das zählt.

Das Ausschlagen von professioneller Hilfe durch die Frau zeigt, dass sie sich der Situation nicht bewusst ist.

Und: Selbst wenn die Frau clean und trocken wird, bleibt alles immer noch eine beschissene Beziehung. Die beschissene Beziehung ist das maximale, was erzielbar ist…

Ich in der Situation des Fragestellers würde mich zügig trennen, und ein neues lebenswertes Leben aufbauen.

bearbeitet von Gast

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Erst einmal möchte ich dir gratulieren! Ja, das meine ich ganz ernst. Während des lesen, habe ich mich beim mitdenken und überdenken ertappt und plötzlich hat sich der Tenor deines Posts geändert. Plötzlich fingst du an, wie du schreibst, deine Verhaltensweisen zu ändern und hast damit andere Verhaltensweisen bei deiner Frau und dir selber festgestellt. Und genau dafür möchte ich dir gratulieren. Genau da, hast du angefangen eure Story zum besseren zu ändern. Wahrscheinlich ist dir das gar nicht so bewusst. Ich bleibe mal da, wo du begonnen hast, wieder für dich einzustehen. Ab hier möchte ich dir folgendes sagen: Sie nimmt Tabletten und trinkt. Vor zwei Jahren habe ich hautnah einen ungewollten Suizid bei einer wunderschönen Frau, Mitte dreißig, Alkoholikerin und Tablettenkonsumentin miterlebt. Auch sie hat Tabletten gegen ihre Alkoholsucht genommen. Hat bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen! Ich kann dir nur raten, deine Frau diesbezüglich auf den Topf zu setzen. Die Einnahme von beiden Mittel, bringt deine Frau in höchste Gefahr. Dies ihr alleine, oder sie unbeaufsichtigt zu lassen, kannst du nicht verantworten. Eine Therapie ist deshalb unumgänglich, wenn sie ihre Ehe, ihre Kinder und ihr Leben behalten will. Sag ihr das. Hier hast du die Pflicht, dich als Ehemann, Vater und Freund für sie stark zu machen, indem du sie, wenn sie nicht freiwillig handelt, sie dazu zwingst!! Nur dieser Zwang wird es euch möglich machen, einen gangbaren Weg für euch zu suchen. Leider wirst du dies ganz alleine initiieren müssen. Dir muss klar sein, das deiner Frau deutlich zu sagen und dass du sie mit den Kindern verlassen musst, wenn sie einer Therapie nicht einwilligt. Du selber musst bereit sein Konsequenzen zu ziehen und umzusetzen. Ich denke, du liebst deine Frau und möchtest deine Ehe und euren Familienverband retten. Dies kann ich nur unterstützen, da ich deinem Post entnehme, das du ganz klar dein Leben reflektiert hast und auch fähig bist, unangenehme Entscheiden zu treffen und mit deren Konsequenzen umzugehen weißt. Du bist innerlich besser aufgeräumt, als so manch anderer in solch einer Situation. Mach dir das bewusst. Es wird dir helfen, weiterhin klare Gedanken zu eurer Situation zu erhalten. In die Therapie solltest du dich einklinken. Ich meine damit, das ihr diese gemeinsam auch als Ehetherapie nutzen solltet. Dies muss natürlich mit dem Therapeuten vorab besprochen werden. Einmal, weil er Gespräche sicherlich mit deiner Frau alleine führen muss, andererseits, weil er gleichzeitig ein fester Teil eurer Ehetherapie sein wird und somit einen viel besseren Überblick über die Gesamtsituation hat und so auch wirklich hilfreich beiseite stehen kann. Du und deine Frau, ihr sitzt auf viele Jahre der Gemeinsamkeit. Leider wurde diesem Haufen an Gemeinsamkeit auch ne Menge purer Egoismus von beiden Seiten hinzugefügt, aber trotzdem habt ihr den Weg zusammen fortgesetzt. Ich kann dich gut verstehen, dass du das auch weiterhin so möchtest. Ich würde dir sogar dazu raten, da, obwohl echt üble Probleme vorliegen, ihr ein Fundament habt, das tragbar ist. Ich denke, ihr könnt es gemeinsam schaffen. Viele hier vergessen, dass es in einer Beziehung zu richtig miesen Problemen kommen kann. Die meisten würden weglaufen und ein neues Kapitel mit jemand anderen beginnen. Manchmal kann dies ratsam sein, jedoch sollte man nicht vergessen, eine Ehe ist eine gemeinsame Sache. Wenn der eine nicht mehr kann, dann muss der andere übernehmen und umgekehrt. Das macht eine Ehe aus. Die tollen Tage der Verliebtheit, die sich jeder von einer Beziehung/Ehe verspricht sind der Anlass eine einzugehen. Liebe jedoch ist wesentlich tragbarer und diese habt ihr euch in 20 Jahren hart erarbeitet. Alleine, dass keiner von euch die Flinte ins Korn geschmissen hat zeigt mir, dass ihr den steinigen Weg, der vor euch liegt meistern könnt. Eine Krise ist immer auch eine Chance. In einer Ehe geht es darum die Chance zu ergreifen und der Krise zu trotzen. Ich denke ihr habt das Potenzial dazu. 

bearbeitet von Firster

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vor 46 Minuten, 101Dalmatiner schrieb:

Völlig egal, ob jemand „etwas dafür kann“. Die Kinder sollten eine möglichst unbeschwerte Kindheit erleben. Nur das zählt.

Das sehe ich genauso. Im Moment wäre eine Trennung von der Mutter und das ganze Drumherum einer Trennung jedoch schlimmer.

 

vor 47 Minuten, 101Dalmatiner schrieb:

Das Ausschlagen von professioneller Hilfe durch die Frau zeigt, dass sie sich der Situation nicht bewusst ist.

Sie zieht eher nicht die richtigen Schlüsse. Sam Stage macht da aber Hoffnung.

vor 50 Minuten, 101Dalmatiner schrieb:

Und: Selbst wenn die Frau clean und trocken wird, bleibt alles immer noch eine beschissene Beziehung. Die beschissene Beziehung ist das maximale, was erzielbar ist…

Ich war ja lange sehr zufrieden mit der Situation. Ich denke, wenn es mir gelingt, wieder unabhängiger zu werden, einen Freundeskreis aufzubauen, wieder Hobbys nachzugehen, dann wäre es schon alles viel schöner. Und auch sie wird sich zwangsläufig ändern müssen. Sie will auch an sich arbeiten und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie da doch auch noch ihren Widerstand gegen professionelle Hilfe aufgibt. Was Sexualität betrifft ist vielleicht auch noch Änderung drin. Aber das ist jetzt nicht die allerwichtigste Baustelle. 

Danke für Deine Antwort.

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Kraß, was du mitgemacht hast, sah richtig hoffnungslos aus. Umso erstaunlicher, wie weit du das Ruder schon rumgerissen hast, Hut ab! Insofern traue ich dir zu, daß du es (was auch immer) hinbekommst.

Ist die Frage, ob du SIE willst, gibt wesentlich coolere Frauen, mit Sex und allem Pipapo. Ist halt noch ziemlich lange, bis die Kinder aus dem Haus sind - könnte mir vorstellen, daß du bei der späten Erkenntnis dann bereust. Wenn das Alk-Ding nicht wäre, würde ich ja Wechselmodell vorschlagen. Hm, schwierig.

Entwickel dich weiter, halt den Drachen im Zaum und halte dir paar Geliebte?

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vor einer Stunde, Firster schrieb:

Erst einmal möchte ich dir gratulieren! Ja, das meine ich ganz ernst. Während des lesen, habe ich mich beim mitdenken und überdenken ertappt und plötzlich hat sich der Tenor deines Posts geändert. Plötzlich fingst du an, wie du schreibst, deine Verhaltensweisen zu ändern und hast damit andere Verhaltensweisen bei deiner Frau und dir selber festgestellt. Und genau dafür möchte ich dir gratulieren. Genau da, hast du angefangen eure Story zum besseren zu ändern. Wahrscheinlich ist dir das gar nicht so bewusst.

Danke schön. Solche Bestätigung tut gut.

vor einer Stunde, Firster schrieb:

ch bleibe mal da, wo du begonnen hast, wieder für dich einzustehen. Ab hier möchte ich dir folgendes sagen: Sie nimmt Tabletten und trinkt. Vor zwei Jahren habe ich hautnah einen ungewollten Suizid bei einer wunderschönen Frau, Mitte dreißig, Alkoholikerin und Tablettenkonsumentin miterlebt. Auch sie hat Tabletten gegen ihre Alkoholsucht genommen. Hat bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen! Ich kann dir nur raten, deine Frau diesbezüglich auf den Topf zu setzen. Die Einnahme von beiden Mittel, bringt deine Frau in höchste Gefahr. Dies ihr alleine, oder sie unbeaufsichtigt zu lassen, kannst du nicht verantworten. Eine Therapie ist deshalb unumgänglich, wenn sie ihre Ehe, ihre Kinder und ihr Leben behalten will. Sag ihr das. Hier hast du die Pflicht, dich als Ehemann, Vater und Freund für sie stark zu machen, indem du sie, wenn sie nicht freiwillig handelt, sie dazu zwingst!! Nur dieser Zwang wird es euch möglich machen, einen gangbaren Weg für euch zu suchen. Leider wirst du dies ganz alleine initiieren müssen. Dir muss klar sein, das deiner Frau deutlich zu sagen und dass du sie mit den Kindern verlassen musst, wenn sie einer Therapie nicht einwilligt. Du selber musst bereit sein Konsequenzen zu ziehen und umzusetzen. Ich denke, du liebst deine Frau und möchtest deine Ehe und euren Familienverband retten. Dies kann ich nur unterstützen, da ich deinem Post entnehme, das du ganz klar dein Leben reflektiert hast und auch fähig bist, unangenehme Entscheiden zu treffen und mit deren Konsequenzen umzugehen weißt. Du bist innerlich besser aufgeräumt, als so manch anderer in solch einer Situation. Mach dir das bewusst. Es wird dir helfen, weiterhin klare Gedanken zu eurer Situation zu erhalten. In die Therapie solltest du dich einklinken. Ich meine damit, das ihr diese gemeinsam auch als Ehetherapie nutzen solltet. Dies muss natürlich mit dem Therapeuten vorab besprochen werden. Einmal, weil er Gespräche sicherlich mit deiner Frau alleine führen muss, andererseits, weil er gleichzeitig ein fester Teil eurer Ehetherapie sein wird und somit einen viel besseren Überblick über die Gesamtsituation hat und so auch wirklich hilfreich beiseite stehen kann.

Es tut mir sehr leid, was Du damals erlebt hast. Ich habe heute mit meiner Frau über die Wechselwirkung der Tabletten und dem Alkohol gesprochen. Es wird tatsächlich davor gewarnt, sie zu nehmen und Alkohol zu trinken. Die Tabletten sind nicht primär für die Behandlung von Alkoholsucht zugelassen, Studien haben jedoch ergeben, dass sie die Anzahl trockener Tage deutlich erhöhen und das Verlangen senken. Es ist also ein Off-Label-Use (im Ausland sind sie teils zugelassen), wobei bei der Behandlung von Alkoholikern Rückfälle nicht selten sind und es daher jedenfalls in anderen europäischen Ländern wohl als vertretbares Risiko angesehen werden kann. Sie hat wirklich den Willen vom Alkohol loszukommen. Sie war sehr reflektiert und hat mir gesagt, wie schlimm sie es findet, wenn sie sich teils nicht mehr an Dinge erinnert und nachts wach wird und darüber nachdenkt, was sie durch ihre Vernebelung verpasst hat und wie sie ihr Verhalten bedauert. Sie ist auch davon los, dass es eine Lösung sein könnte kontrolliert zu trinken, sondern sie will vollständig abstinent bleiben. Ich habe schon den Eindruck, dass sie es schaffen kann, aber ich habe zu ihr auch gesagt, dass sie eine Therapie machen muss, wenn es ihr nicht gelingen sollte trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten gerade für ihren Beruf. Sie hat nicht widersprochen. Sie denkt gerade sehr viel über sich nach. Sie hat auch die von Sam Stage vorgeschlagenen Videos gesehen. Und ich werde auch auf eine Paartherapie bestehen, wenn es wieder zu diesen destruktiven Verhaltensmustern kommt. Ich bin mir sicher, dass sie es tun wird, denn ich kenne sie und sie liebt mich.

 

vor 1 Stunde, Firster schrieb:

Du und deine Frau, ihr sitzt auf viele Jahre der Gemeinsamkeit. Leider wurde diesem Haufen an Gemeinsamkeit auch ne Menge purer Egoismus von beiden Seiten hinzugefügt, aber trotzdem habt ihr den Weg zusammen fortgesetzt. Ich kann dich gut verstehen, dass du das auch weiterhin so möchtest. Ich würde dir sogar dazu raten, da, obwohl echt üble Probleme vorliegen, ihr ein Fundament habt, das tragbar ist. Ich denke, ihr könnt es gemeinsam schaffen. Viele hier vergessen, dass es in einer Beziehung zu richtig miesen Problemen kommen kann. Die meisten würden weglaufen und ein neues Kapitel mit jemand anderen beginnen. Manchmal kann dies ratsam sein, jedoch sollte man nicht vergessen, eine Ehe ist eine gemeinsame Sache. Wenn der eine nicht mehr kann, dann muss der andere übernehmen und umgekehrt. Das macht eine Ehe aus. Die tollen Tage der Verliebtheit, die sich jeder von einer Beziehung/Ehe verspricht sind der Anlass eine einzugehen. Liebe jedoch ist wesentlich tragbarer und diese habt ihr euch in 20 Jahren hart erarbeitet. Alleine, dass keiner von euch die Flinte ins Korn geschmissen hat zeigt mir, dass ihr den steinigen Weg, der vor euch liegt meistern könnt. Eine Krise ist immer auch eine Chance. In einer Ehe geht es darum die Chance zu ergreifen und der Krise zu trotzen. Ich denke ihr habt das Potenzial dazu. 

Hier sprichst Du mir aus der Seele. Es gibt Momente, da bin ich richtig angepisst und bereue, dass ich ihr nicht gleich am Anfang den Laufpass gegeben habe. Screenen, nexten, aus. Dann denke ich daran, wie viele tolle unkomplizierte und selbstbewusste Frauen auf der Welt rumlaufen, mit denen das Leben so viel einfacher wäre. Aber ich war eben damals wie ich war und daraus ist trotz aller Defizite etwas sehr intensives entstanden. Wenn ich in mich hereinfühle, dann spüre ich auch, dass ich sie liebe.

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