Der Frage-Thread: Clever studieren und das eigene Leben optimieren

11 Beiträge in diesem Thema

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Hallo werte Forenfreunde,

ich habe (aktuell) einen B.A. in Wirtschaftspsychologie (private Hochschule), einen M.Sc. in International Management (UK, Top 50 Uni weltweit) & einen M.Ed. in Wirtschaftspädagogik (renommierte, deutsche Uni) und werde in 2-3 Jahren eine Promotion (nebenberuflich) in UK beginnen. 

Damit bilde ich im Grunde viele mögliche Bildungslandschaften ab: Ich kenne die aufstrebende private Hochschullandschaft in Deutschland, meine Freunde und ich haben von Ungarn, über Schottland bis Barcelona studiert und ich kenne Wege, wie man entweder in einen nicht-konsekutiven Master im In- oder Ausland kommt und wie man dafür Scholarships oder Studiengebühren-Reduktionen erhält.

Mit 18 (inzwischen bin ich 37) und damals aus der niedersächsischen Provinz (600-Einwohnerdorf) kommend war es mein Traum in einer großen Stadt zu leben und "mal" im Ausland zu studieren. Das habe ich mir beides erfüllt und dabei immer darauf geachtet, dass ich dabei mein Leben um schöne und besondere Erfahrungen bereichere. 

Ein anderer Traum war/ist es immer, anderen Menschen aufzuzeigen, wie leicht solche Ziele zu erreichen sind. Und genau dafür rufe ich diesen Thread ins Leben: Hast du Fragen zu einem bestimmten Bachelor oder Master im Ausland, was sind die Vorteile von privater/öffentlicher Hochschullandschaft, wie können vorher erbrachte Leistungen zu einer Studiumsverkürzung führen, wie kommst du in einen bestimmten Master, obwohl du in einer anderen Fachwissenschaft deinen Bachelor absolviert hast... Im Grunde genommen also so etwas wie eine Bildungsberatung für den tertiären Bereich. 

Teilweise habe ich das auch schon im Hauptjob gemacht, da ich längere Zeit im Recruiting in internationalen Großkonzernen tätig war und das zuletzt auch in leitender Position. Dementsprechend kann ich auch die Auswirkungen bestimmter Abschlüsse auf euren CV beurteilen.

Ich freue mich auf eure Fragen.

Pascal "Xatrix" Levin

PS. Dieser Thread soll nicht dem Für oder Wider eines Studiums dienen, ich möchte solche und ähnliche Diskussionen ausschließen.


PS 2. Obige Ausführungen sind übrigens nicht als "Prahlerei" oder "schaut alle mal her" gedacht; ohnehin habe ich nicht in der Ivy League studiert, keinen mind. 50k MBA absolviert und auch noch nicht jede Uni-Stadt im Ausland gesehen. Ich denke aber, dass einige meiner Erfahrungen eine gute Blaupause dafür sein können, wie man akademische Bildung und "Life Design" mit einander kombinieren kann.

bearbeitet von Xatrix
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Hi Xatrix,

erstmal vielen Dank für den Thread!

Hast du Erfahrung mit den Folgenden deutschen Business Schools?

WHU - Otto Beisheim School of Management

ESMT Berlin

Frankfurt School of Finance & Management

Mannheim Business School

Wie ist so die Lehrqualität und das Netzwerken, kommen Headhunter an die Uni oder schiebt der Dozent einem ein "Jobangebot" zu?

 

Edith will noch wissen ob sich ein MHBA lohnt.

bearbeitet von total_irrelefant

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vor 11 Stunden, total_irrelefant schrieb:

Hi Xatrix,

erstmal vielen Dank für den Thread!

Hast du Erfahrung mit den Folgenden deutschen Business Schools?

WHU - Otto Beisheim School of Management

ESMT Berlin

Frankfurt School of Finance & Management

Mannheim Business School

Wie ist so die Lehrqualität und das Netzwerken, kommen Headhunter an die Uni oder schiebt der Dozent einem ein "Jobangebot" zu?

 

Edith will noch wissen ob sich ein MHBA lohnt.

Da greifst du auf jeden Fall schonmal ins Top-Regal. Ich habe Freunde und Bekannte, die an jeder dieser Business Schools studiert haben und für die sich Einsatz und Studiengebühren mehr als ausgezahlt haben. Ich habe auch einen Einstellungsprozess eines WHU-MBA-Absolventen betreut, der mich fast verwundert hat. Ein Spanier, der nach dem Bachelor 3 Jahre gearbeitet hat, dann einen MBA an der WHU gemacht hat und dann für rund 120k (in 2019) eingestellt wurde, obwohl er 27 war. Der konnte auf jeden Fall einiges und hat in unseren Case Studies und Tests sehr gut performt, aber der Cross-Channel-Chef des Unternehmens damals ist sehr stark auf die WHU abgegangen.

Ich würde deine Liste zusätzlich aber noch erweitern. Bei einem meiner Arbeitgeber, internationaler FMCG-Konzern, haben wir Target Universities definiert. Dazu zählten dort auch noch die Uni Köln, die Handelshochschule Leipzig, die Business School der Hochschule Reutlingen und die ESCP (originär französische Hochschule mit Campus in Berlin). Und auch der "Nachbar", die Maastricht Business School, ist sehr gern gesehen in deutschen und internationalen Konzernen.

Mit keiner Hochschule/Uni aus der Liste machst du etwas falsch. Die Frage ist vielmehr, was deine anderen Parameter sind. Berlin und Köln haben für mich das attraktivste Stadtleben, dahinter käme aber auch schon Leipzig, wo es das ganze in günstiger gäbe. Die ESCP wiederum hat den spannenden Vorteil, dass du an 2-3 (internationalen) Standorten (London, Paris, Turin, Barcelona meine ich...) studieren kannst - hat mein Mitbewohner gemacht und sehr genossen. Willst du Vollzeit, Teilzeit, virtuell... - auch eine wichtige Entscheidung. Willst du einen GMAT ablegen und wie hoch kannst du dabei landen?

Und auch, was es dich kostet/du bereit bist zu zahlen. Ich habe damals für meinen Master in UK rund 25 Bewerbungen an verschiedene Unis gesendet. Bis 2 Wochen vor Studienbeginn war ich am King`s College in London eingeschrieben, aber kurz vor Beginn hat mir eine andere Uni dann ein Stipendium in Höhe der halben Studiengebühren angeboten, was ich dann direkt angenommen habe. Und das gar nicht mal, weil ich jetzt der krasseste Überflieger bin, sondern gerade die UK-Unis darauf achten (oder achteten), ausreichend Kontinental-Europäer in den Master-Studiengängen zu platzieren, weil dort sonst zu 90% Chinesen und Inder (im Master) eingeschrieben sind. 

Da noch eine Sache aus dem Nähkästchen: Es lohnt sich immer die Partnerhochschulen der Uni im Ausland anzuschauen. Das ist ein guter Fingerzeig für die Qualität der Lehre, da Harvard seine Studenten natürlich nicht an eine Wald- und Wiesen-Uni schickt. Zusätzlich lohnt es sich auch direkt die Lehrenden und ggf. den Dean anzuschauen, da gerade solche kurzen Studiengänge davon leben, dass du Professoren und Dozenten hast, die dich inspirieren. 

Zu deiner zweiten Frage: Meinst du mit MHBA einen Master einen Health Care MBA? Das ist eine spannende deutsche Entwicklung, da es hier in zig Domänen besonders zugeschnittene MBA-Programme gibt. Das wird im Ausland, falls du dich da bewerben möchtest, eher kritisch gesehen, aber wenn du Arzt bist oder im Gesundheitssektor gearbeitet hast, kann das schon Sinn für dich machen.

Viel Erfolg beim Auswählen/Bewerben.


 

bearbeitet von Xatrix
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Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Ich schließe demnächst mein berufsbegleitendes Bachelorstudium (Pflegemanagement) ab und sammle Input für die Entscheidung, wie es danach karrieretechnisch weitergehen wird. Es kommen aufgrund familiärer Verpflichtung nur berufsbegleitende Studiengänge in Frage. Aktuell bin ich in einer leitenden Position mit Personal-& Budgetverantwortung tätig.

Ich bin einem Branchenwechsel nicht abgeneigt und kann mir den Wechsel in ein DAX-40-Unternehmen oder Pharmazie, Consulting vorstellen. Nur DACH-Region.

Die Executive Programme (https://execed.frankfurt-school.de/home/individuals) der Frankfurt School sagen mir auf dem ersten Blick nicht zu. Interessanter sind die MBA Programme https://www.frankfurt-school.de/home/programmes/mba , besonders der MHBA (Master of Health Business Administration).

Über den MHBA erhoffe ich mir, über Mitstudierende oder eines Dozenten ein Jobangebot zu erhalten. Während meiner damaligen Weiterbildung war dies der Fall.

Kurz ChatGPT beauftragt. Die Top 10 Universitäten in Deutschland, die einen MHBA anbieten, sind laut ChatGPT Folgende:
1. Universität Erlangen-Nürnberg
2. Universität Hamburg
3. Technische Universität Berlin
4. Universität Duisburg-Essen
5. Universität Bayreuth

(ChatGPTs Daten reichen nur bis September 2021)

https://kellogg.whu.edu/de/bewerbung-zulassung/ möchte mindestens acht Jahre postgraduale Berufserfahrung, fällt dann wohl somit raus.

Wie ist deine Erfahrung zu Insead & ESCP? GMAT und TOEFL sind mit Vorbereitung nicht das Problem. Eher die hohen Studiengebühren. Für meinen Bachelor habe ich ein Stipendium erhalten. Hast du noch Tipps um die Studiengebühren des Masters an einer Business School zu drücken?

Nochmals vielen, vielen Dank für deine Hilfe!

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Hey "TI",

danke für den Kontext, dann macht ein MBA mit Spezialisierung/großen Curriculumsanteilen wirklich Sinn, weil sich dort ja auch der rote Faden in deinem CV bezüglich Branche ergibt.

Ich würde dir Folgendes empfehlen: Sobald du bei GMAT und TOEFL gute Werte erreicht hast, solltest du dich bei so vielen Programmen wie möglich bewerben. Das hat den Vorteil, dass du die Chancen auf ein Stipendium oder Studiengebührensenkung erhöhst, denn das machen viele recht kurzfristig, um die "Reihen" zu füllen. Dementsprechend ist der ausgewiesene Preis nicht immer derjenige, der bezahlt wird.

Mein 1-jähriger Master hätte (in 2014) rund 10k gekostet, ich musste wegen des Stipendiums aber nur 5k bezahlen. 

Die Institutionen versuchen auf jeden Fall zwei Dinge (neben dem Auffüllen und trotzdem daran verdienen) zu erreichen:

1. "Ambassador" für später aufzubauen, da du als Alumni, dem es hoffentlich gut gefallen haben wird, sicher Leuten aus deinem Netzwerk den MBA/EMBA weiter empfiehlst
2. Eine interessante Kohorte zu erzeugen. Ein chinesischer/peruanischer/indischer Student findet es toll, wenn auch ein paar Locals in den MBAs unterwegs sind (wobei der "foreign Country"-Anteil bei deutschen MBAs sehr schwankt und natürlich noch weit unter UK/Ireland/Netherlands-Niveau ist).

Deine Chancen, in 2. gezählt zu werden, erhöhst du stark durch sehr gute GMAT und TOEFL-Werte, soziales Engagement, außergewöhnliche Hobbys und natürlich sehr gute Referenzschreiben deiner aktuellen Dozenten.

Ich würde mich an deiner Stelle übrigens auch bei Kellog (ist das der Kellog-WHU-MBA?) bewerben. Die acht erforderlichen Jahre ist immer, was nach außen kommuniziert wird. Da ein MBA aber eine ziemliche Cash Cow ist, passen die das auf Einzelfallbasis auch mal ganz gerne an, vor allem, wenn ggf. aktuell wg. Inflation und Unsicherheit die MBA-Jahrgänge weniger Bewerber hätten.

Ich drücke dir die Daumen!

PS. INSEAD kenne ich keinen, ist natürlich immer mit das beste in Europa in den Rankings, aber zumindest in Deutschland weniger bekannt. Ist keine unwichtige Frage, da du dich immer Fragen musst: Wer bekommt meine Bewerbung bei den Dax-Konzernen in die Hand und das ist in vielen Fällen ein Recruiter oder vorher noch ein Werkstudent/Personalsachbearbeiter und die kennen INSEAD sicher seltener als WHU (als ein Beispiel)

PS 2. Ich habe für einen Arbeitgeber einen Vortrag bei der ESCP auf einem Karriereevent gehalten. In Deutschland ein sehr schönes Gebäude in Berlin, sehr internationale Kohorte, schon alle eher auf Luxus, gute Ausbildung aber mit Sicherheit leichter als WHU, ESMT und Co. Ich fand das Angebot überzeugend, aber für deine Fragestellung müsstest du zwei Dinge bedenken: 
I. Gibt es die ESCP noch nicht so lange in Deutschland, dementsprechend ist das Alumni-Netzwerk, über das viele Job-Angebote kommen, noch relativ klein.

II. Gab es zumindest damals noch viele Dozenten aus Frankreich & UK, die eingeflogen wurden. Die haben natürlich eher keine Job-Angebote für deutsche Konzerne, sondern dann eher London/Paris.

bearbeitet von Xatrix
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Und dann noch ein Tipp für dich und alle MBA-Interessierten:

Es gibt ein wirklich gutes und informatives (deutsches) Portal https://www.mba-journal.de/

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Da hier leider niemand schreibt: magst du denn einfach mal aus dem Nähkästchen plaudern und über paar Geschichten und Erlebnisse berichten?

Es ist immer spannend, hinter die Kulissen zu blicken und persönliche Erfahrungsberichte anzuhören.

Vielen Dank!

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hi Xatrix,

ich habe eine Frage die in eine etwas andere Richtung geht. Wie würdest du es bewerten, wenn jemand, der ein Startup nebenher gegründet hat, sich auf eine Stelle bewirbt? Und wie ist es, wenn jemand eine Zeit lang mit seinem Startup selbstständig war aber dann in Festanstellung wechseln möchte, weil das Startup gescheitert ist?

bearbeitet von alphaplayer
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Am 28.7.2023 um 10:28 , LionMade schrieb:

Was machst du denn eigentlich heute ( Position/Job/Gehalt)? Bildung/Studium ist ja in den seltensten Fällen Selbstzweck.

Ich habe nach einigen Jahren die Großkonzernwelt verlassen und bin als - jetzt kommt’s ;-) - in der Erwachsenenbildung als Beamter tätig (Lehrer für Wirtschaftswissenschaften und Marketing, Handel) und bin nach wie vor als Coach tätig.

Das Gehalt ist ja leicht einsehbar für alle, aber mit 2 Kids und verheiratet bekomme ich 4100€ pro Monat netto. Die private Krankenkasse muss davon aber noch bezahlt werden, die rund 300€ kostet.

Die Selbständigkeit steuere ich je nach Auslastung mit Hauptjob und Kids, aber ich habe ja zurecht immer sehr pro Coaching argumentiert, weil man unglaublich wenig Fixkosten hat, aber bei guter Arbeit, sehr gute Stunden- und Tagessätze. Mein Vorteil ist dabei, dass ich keine Zeit für Akquise verwenden muss, da  ich aktuell Langzeitcoachees seit 2011, 2012 und 2016 habe. Die Zahlen dafür kannst du aber eher in einer PN haben, wenn dich das interessiert ;-)

 

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Am 27.7.2023 um 22:53 , alphaplayer schrieb:

hi Xatrix,

ich habe eine Frage die in eine etwas andere Richtung geht. Wie würdest du es bewerten, wenn jemand, der ein Startup nebenher gegründet hat, sich auf eine Stelle bewirbt? Und wie ist es, wenn jemand eine Zeit lang mit seinem Startup selbstständig war aber dann in Festanstellung wechseln möchte, weil das Startup gescheitert ist?

In 70% der Firmen kann ein solcher Karriereschritt (Startup aufgebaut) genau das sein, was sie aktuell suchen.

Ich habe bei einer Tochter der REWE Group für deren Cross-Channel, der neu aufgesetzt werden sollte, viele Positionen eingestellt und wir haben explizit Menschen mit Startup-Background gesucht. 

Wichtig war für uns dabei allerdings, dass sie zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrer Laufbahn schon einmal einen Konzern von innen gesehen haben - Ausbildung, Werkstudent oder nach dem Studium - damit sie im Sinne eines Erwartungsmanagements auch verstehen, dass sich bei aller Modernität und Digitalisierung Konzerne ja doch eher wie ein Tanker als wie ein Speed Boat verhalten.

Der Fail ist übrigens überhaupt kein Problem, das gibt dir das Narrativ, warum du ja überhaupt wieder festangestellt arbeiten möchtest. 

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