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Hi,

ich brauche Tipps im Sinne der intelligenten Gesprächsführung. In der Vergangenheit hab ich mich durch Gegenfragen massiv aufs Glatteis führen lassen und in eine Rechtfertigungssituation drängen lassen.

Zwei Beispiele:

1) Bewertung Abschlussarbeit. Habe eine sehr gute Arbeit abgegeben, habe allerdings nicht die gewünschte Note erhalten. Habe dann nachgefragt warum ich die Note erhalten habe und was für die nächstbeste Note gefehlt hat. Sofort kam als Gegenfrage "bringt Ihnen die nächstbessere Note überhaupt was?". Ja das hätte mir sehr wohl was gebracht. Bin direkt darauf eingegangen und habe mich um Kopf und kragen geredet.

2) Vorstellungsgespräch. Ich frage wie oft Home Office gemacht werden kann. Antwort: "warum wollen Sie denn nicht ins Büro kommen?" und auch hier habe ich mich wieder gerechtfertigt während die Gegenseite abgelenkt hat.

 

Wie geht man am besten damit um bzw. wie gerate ich nicht in die Rechtfertigungsseite.

Habe mir überlegt beim nächsten Mal zu sagen "mit einer Gegenfrage habe ich nicht gerechnet, also wie sieht es mit XYZ nun aus?"

 

Erfahrungen? Tipps?

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vor 19 Minuten, amval. schrieb:

1) Bewertung Abschlussarbeit. Habe eine sehr gute Arbeit abgegeben, habe allerdings nicht die gewünschte Note erhalten. Habe dann nachgefragt warum ich die Note erhalten habe und was für die nächstbeste Note gefehlt hat. Sofort kam als Gegenfrage "bringt Ihnen die nächstbessere Note überhaupt was?". Ja das hätte mir sehr wohl was gebracht. Bin direkt darauf eingegangen und habe mich um Kopf und kragen geredet.

Warum, wieso, weshalb, ... diese Frage bringt dir nichts, sie ändert nix (mehr) an der Note. Oder ist das bei euch etwa verhandelbar? 😉

vor 19 Minuten, amval. schrieb:

2) Vorstellungsgespräch. Ich frage wie oft Home Office gemacht werden kann. Antwort: "warum wollen Sie denn nicht ins Büro kommen?" und auch hier habe ich mich wieder gerechtfertigt während die Gegenseite abgelenkt hat.

Arschlochfirma - wollen halt die Leute in Präsenz dasitzen haben, damit sie besser kontrollierbar sind. Ich denke dort wird's dir grundsätzlich eh nicht gefallen habe, oder?

Mal ehrlich: was sind denn das für HR-Leute die solche Fragen stellen? Klar kann auch ein Test sein, wie du drauf reagierst etc.

Allein aus der Frage leite ich ab, dass sie zwar HO anbieten, aber eben ungern. Das ist im Jahre 2023 (insbesondere nach Corona) nicht mehr zeitgemäß.

Mögliche Antwort wäre also eine rhetorische Retourkutsche gewesen, aber gut hier ist man ja nicht in einer Bar, sondern bei einem Vorstellungsgespräch 😉

Argumente deinerseits FÜR HO wären z.B. Wegfall der Fahrt zur Arbeit, keine Fahrtkosten, Arbeit ohne Ablenkungen usw. gewesen. Diese Gründe kennt die HR aber auch, muss man ihr nicht vorkleckern.

Ok zurück zum Thema: hätte ich einen schlechten Tag gehabt, dann hätte ich frech "Ist bei ihnen HO nicht erwünscht?" oder "Welche Vorteile hat denn ihr Büro gegenüber meinem HO-Platz?" gefragt.

Ansonsten nüchterne Antwort wie: "Ich komme natürlich gerne ins Büro, möchte aber auch einen Teil meiner Aufgaben bequem im HO erledigen."

Wenn dann wieder sowas wie "Wieso?" kommt, kannste eigentlich aufstehen und "Wir sind hier fertig!" sagen und gehen 😉

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vor 31 Minuten, SMB schrieb:

Warum, wieso, weshalb, ... diese Frage bringt dir nichts, sie ändert nix (mehr) an der Note. Oder ist das bei euch etwa verhandelbar? 😉

 

nein ist eben nicht verhandelbar und der Prof konnte es anhand des Bewertungskatalogs eben nicht erklären.

vor 32 Minuten, SMB schrieb:

 

Arschlochfirma - wollen halt die Leute in Präsenz dasitzen haben, damit sie besser kontrollierbar sind. Ich denke dort wird's dir grundsätzlich eh nicht gefallen habe, oder?

 

ganz genau, das war nur einer der Red Flags, bin glücklicherweise wo anders.

 

Wie du schon gesagt hast, die Szenarien sind halt in der Arbeitswelt wo man nicht Frei Schnauze reden kann.


Tendiere deswegen zu einer mini kurzen Antwort auf die Frage in 3 Worten um danach wieder die Frage auf den Tisch zu bringen. Im handelsblatt habe ich die Gegenfrage "mir ist aufgefallen, dass sie meinen Fragen mit Gegenfragen antworten." gelesen. Finde ich auch nicht schlecht, wertungsfrei und baut Druck auf

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vor einer Stunde, amval. schrieb:

bringt Ihnen die nächstbessere Note überhaupt was?

 

vor einer Stunde, amval. schrieb:

warum wollen Sie denn nicht ins Büro kommen

"Das war nicht meine Frage. Ich habe gefragt, warum, wie oft.....?"

Lass dir die Fragen nicht verdrehen bzw. waren das keine Gegenfragen, sondern ein Mittel deine Frage nicht beantworten zu müssen, bzw. wurde daraus eine "vergiftete" neue Fragen gemacht. Direkt deutlich machen und die Frage auf keinen Fall annehmen.

 

Konkrete Gegenfragen wären gewesen.

1. Was denken sie denn, wieviel gefehlt hat?

2. Wie oft möchten sie denn ins Büro kommen?

bearbeitet von ElNuevo
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vor einer Stunde, amval. schrieb:

Wie du schon gesagt hast, die Szenarien sind halt in der Arbeitswelt wo man nicht Frei Schnauze reden kann.

Liegt vielleicht auch daran, dass sich die HRler noch die Leute aussuchen können. Woanders bemühen sich die Arbeitgebern UM DICH und kommen dir nicht mit solchen BS-Gegenfragen "blöd".

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vor 6 Stunden, amval. schrieb:

Wie geht man am besten damit um

Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, deren Frage zu beantworten und dann deine zu wiederholen.
Muss ja auch kein Aufsatz werden.

vor 6 Stunden, amval. schrieb:

"bringt Ihnen die nächstbessere Note überhaupt was?"

"Ja."
Hier möchte ich betonen, dass es für sie ja wirklich unerheblich ist, warum dir eine bessere Note wichtig ist. 
Je nach Kontext kann man sich auch etwas Dreistigkeit erlauben "Spielt es eine Rolle für sie, warum ich gerne bessere Noten hätte?"

vor 6 Stunden, amval. schrieb:

"mit einer Gegenfrage habe ich nicht gerechnet, also wie sieht es mit XYZ nun aus?"

Den ersten Teil würde ich austauschen oder weglassen, aber du hast schon erkannt, dass man ja auch wieder einlenken kann.
"Meine Frage blieb aber unbeantwortet, also wie sieht es mit XYZ nun aus?"
"Aber nun zu meiner ursprünglichen Frage..."

Wenn sie dann wieder ablenken oder ne Gegenfrage stellen, kann man das dann auch mal ansprechen. 

"Mir fällt auf, dass sie schon zum zweiten Mal meine Frage nicht beantworten."
Diese Aussage einfach so im Raum stehen zu lassen, kitzelt schon ne Antwort aus ihnen raus.

bearbeitet von Awakened

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Gast

Generell mal schauen was du tun kannst um dich in solchen Situationen wohler zu fühlen. Wenn du ausgeglichen bist hast du mehr Kapazitäten solche Muster zu erkennen und eine passende Antwort zu geben.

Du kannst die Gegenfrage kurz beantworten und dann auf deine Frage zurückkommen, oder das mit den Gegenfragen thematisieren wenn es häufiger vorkommt. Rechtfertigung ist oft das Ziel der Gegenfragen und darauf muss man sich ja nicht einlassen.

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vor 19 Stunden, SMB schrieb:

Warum, wieso, weshalb, ... diese Frage bringt dir nichts, sie ändert nix (mehr) an der Note. Oder ist das bei euch etwa verhandelbar? 😉

Zitat

Tatsächlich ist sie die wichtigste Frage, die ein Student stellen kann. Wie soll man sonst lernen, wie man bessere Arbeiten schreibt? 

 

Der wichtigste Part bei diesen Argumentationen ist nicht auf die Gegenfrage zu antworten. Im Zweifel die Gegenfrage selbst infrage stellen. Beispiel:

"Ich hätte gerne die nächsthöhere Note, das Warum ist unwichtig. Was kann ich tun um mich zu verbessern?"

"Ändert das warum etwas an ihrer Antwort?"

 

vor 20 Stunden, amval. schrieb:

2) Vorstellungsgespräch. Ich frage wie oft Home Office gemacht werden kann. Antwort: "warum wollen Sie denn nicht ins Büro kommen?" und auch hier habe ich mich wieder gerechtfertigt während die Gegenseite abgelenkt hat.

"Es gibt ausreichend Gründe, die ich ihnen wohl kaum erläutern muss. Gerade heutzutage ist das ja klar und die Vorteile liegen auf der Hand. Daher ist die Frage, wie effizient sie die Zusammenarbeit organisiert haben, um die Zeit, die wir im Büro auf ihre Kosten verplempern würden, zu reduzieren und mir die Flexibilität zu geben, mit der Menschen optimal arbeiten. Wie oft wäre das?"

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gerade bei der Note gibt es seitens der Uni einen Bewertungskatalog an dem die Note entschieden werden soll, sprich, es gibt klare Kriterien wie die Note zustande kommt. Bei mir wurde da halt rumgedruckst und ausgewichen, anstatt mir klar aufzuzeigen wo ich noch Potential habe.

vor 1 Minute, Shao schrieb:

 

"Es gibt ausreichend Gründe, die ich ihnen wohl kaum erläutern muss. Gerade heutzutage ist das ja klar und die Vorteile liegen auf der Hand. Daher ist die Frage, wie effizient sie die Zusammenarbeit organisiert haben, um die Zeit, die wir im Büro auf ihre Kosten verplempern würden, zu reduzieren und mir die Flexibilität zu geben, mit der Menschen optimal arbeiten. Wie oft wäre das?"

Der Grund der Gegenfrage war (wie sich im Nachhinein herausgestellt hat), um Zeit zu schinden und eben die Antwort, dass Home Office gar nicht gern gesehen wird zu verschleiern.
Diese Zeit möchte ich meinem Gegenüber in Zukunft nichtmehr geben, deswegen finde ich die von dir genannte ANtwort einfach zu lange.
Bei deiner Antwort ist halt eine weitere Gegenfrage in die Richtung "ausreichende Gründe? welche denn zum Beispiel?" ja fast schon vorprogrammiert.

 

Aber ich merke gerade, wenn diese zweite Gegenfrage gestellt werden würde ist das Gespräch eh schon vergiftet und kaum mehr zu retten.

Wie wärs mit "über die guten Gründe können wir im Anschluss diskuterien, also wie handhaben sie home office in der Abteilung?" ?

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Zitat

Bei deiner Antwort ist halt eine weitere Gegenfrage in die Richtung "ausreichende Gründe? welche denn zum Beispiel?" ja fast schon vorprogrammiert.

Natürlich, man kann sich die Frage stellen, was man dort erreichen will. Das ist nicht ganz so einfach, da es ja am Ende darum geht, dass derjenige vermutlich keinen Bock hat, dass du Home Office machst. Warum auch immer. Daher ist jede Antwort, die keinen Meter SPielraum lässt, eine gute.

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Das wirkt hier alles so passiv-aggressiv. Selbst, wenn du nen richtig guten Konter bringst, wird sich der andere ertappt, beschämt, unterlegen fühlen. Das mag zwar im Streit in der Kassenschlange noch ok sein aber ein Prof oder Arbeitgeber, der an der am längeren Hebel sitzt, wird dann allein aus Stolzgründen dir ne Absage erteilen. Du hast dann nichts gewonnen. 

Du bist nicht auf der Anklagebank im Gericht, sondern am Verhandlungstisch.

Wenn der sich schon triggern lässt, hast du im Grunde schon gewonnen, weil er sich bereits ertappt fühlt. Du bleibst dann einfach cool und ehrlich, weiß nicht was du mit Rechtfertigungsschiene meinst. Sag ganz ehrlich warum du nicht im Büro sein willst. "Weil ich in der Pandemie die Vorteile des Home Office sehr zu schätzen gelernt hab", "Weil ich dann in der Pause mehr Zeit mit den Kindern hab", "weil ich mich kurz hinlegen kann", "weil ich viel Schwitze und mich öfter umziehen will", "weil ich einen Papagei habe der...".

Und wenn die anfangen die diskutieren, wieso du es nicht anders löst, kannst du noch 1-2 Begründungen geben aber irgendwann musst du einen Punkt setzten und nicht drauf eingehen. Es ist nicht dein Job die zu überzeugen. Im Sinne "Schau, ich verstehe deine Argumente aber das ist der Deal, ich kann dir nur das anbieten oder du musst mir hier entgegenkommen sonst wird das nichts". 

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Sofort kam als Gegenfrage "bringt Ihnen die nächstbessere Note überhaupt was?"

So eine Frage ist natürlich Mist, sodass ich mir da eine sachliche Antwort sparen würde. Wie wäre es mit "Ja, inneren Seelenfrieden"?

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