Selbstreflektion nach Trennung

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1. Dein Alter: 32
2. Ihr Alter: 30
3. Art der Beziehung: monogam
4. Dauer der Beziehung: knapp 2 1/2 Jahre
5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR: 2 1/2 Monate
6. Qualität/Häufigkeit Sex: sehr gut / zuletzt sehr wenig
7. Gemeinsame Wohnung? ja
8. Probleme, um die es sich handelt: Verarbeitung der Trennung, richtige Selbstreflektion
9. Fragen an die Community: Wie ist Eure Einschätzung zu meiner Selbstreflektion. Wie ist Eure Meinung zu der Situation?

 

Liebe Community,

gerne möchte ich Eure Einschätzung und auch Kritik zu meiner aktuellen Situation erhalten. Der Text wird sicherlich etwas länger.

Ich war knapp 2 1/2 Jahre mit meiner LTR zusammen. Vor genau zwei Wochen hat sie sich getrennt. Es fing alles damit an, dass ich sie im DG aus einem Cold-Approach kennen gelernt habe. Bis zu diesem Tage hatte ich vllt. knapp 40 Frauen angesprochen. Sicherlich noch ein ziemlicher Anfänger aber ich strahlte bei 1,93 m und damaliger, guter Statur ziemlich hohes Selbstbewusstsein aus und auch durch andere Approaches hatte ich mittlerweile einige Frauen kennen gelernt. Die Meisten jedoch aus dem damaligen SC. Schnell haben wir beide erkannt, dass es einfach passt und für mehr reichen könnte. Ich habe mir am Anfang richtig den Po aufgerissen und mir sehr viel Mühe gemacht, jedoch ohne needy zu sein oder zumindest es mir nicht anmerken zu lassen, denn sie war die Frau, mit der ich mir ernsthaft mehr vorstellen konnte.

Wir sind nach guten 3 Monaten LTR bereits zusammen gezogen. Hatten dann die ersten 2 Jahre extrem lange die rosa Brille auf. Wir haben uns zusammen die Zukunft ausgemalt mit Haus und Kindern, dafür jeden Monat beide gutes Geld gespart. Sie wollte sich ständig fest binden, indem ich ihr doch endlich den Antrag machen sollte. Das hat sie mir auch häufig gesagt. Ich habe ihr jedoch von Anfang an gesagt, dass ich meine Zukunft in meiner ehemaligen Heimat sehe (knapp 100 km weiter) aber immer unter der Prämisse, dass wir diesen Weg nur zusammen gehen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon keine Studienkollegen mehr (alle nach dem Studium bereits weggezogen) und mein SC erinnerte mich immer mehr an das Grenzverhalten der E-Funktion...er ging gegen Null. Ein Wohnort-Wechsel ist für sie jedoch berufsmäßig so schwer, dass es nur durch ein gemeinsames Kind hätte gehen können. Da wir uns aber auch beide ein Kind wünschten, wäre der Umzug damit einhergegangen. Sie hatte aber auch Angst davor. Angst irgendwann in einer für sie fremden Gegend komplett bei null anfangen zu müssen. Ich hatte dafür Verständnis und so verschoben wir den Kindeswunsch Monat für Monat bis zum Dezember letzten Jahres. Bis dahin hatten wir eine tolle Beziehung geführt. Beide auf Augenhöhe, beide erfolgreich im Job, extrem viel gelacht, jeden Abend gekuschelt, super Sex. Für uns war das eigentlich kein Sex.. Wir haben uns gegenseitig und regelmäßig in andere Sphären katapultiert. Sowas hatte ich noch bei keiner anderen Frau und auch sie sagte, dass das für sie einzigartig war.

Sie wollte ständig und überall, ich war zunehmend von der Arbeit gestresst und ab Dezember gab es dann auch nur noch 1-2 Mal Sex in der Woche. In dieser Zeit habe ich sehr viel unter der Woche gearbeitet und sie hat in dieser Zeit den Haushalt fast alleine geschmissen, alleine einkaufen gegangen und für unser Überleben gesorgt. An den Wochenenden muss sie generell berufsbedingt arbeiten. Und so haben wir uns wirklich auseinander gelebt. Keine Aktivitäten, wenig Sex, keine magischen drei Worte... Ich habe mich auch während der Beziehung wirklich gehen lassen, kein Sport mehr gemacht, an den Wochenenden viel zu viel gechillt, kein wirklichen SC mehr gehabt. Ich habe ihr auch immer wieder gesagt, dass ich mich unglücklich fühle und zumindest mit ihr innerhalb der Stadt umziehen möchte. Gleichzeitig habe ich immer mehr das Thema baldiger Wohnort-Wechsel angesprochen. Ich habe es so krass übertrieben, dass sie sich zunehmend unter Druck gesetzt gefühlt hat. Heute weiß ich das....

Im Januar kam dann der erste Bugschuss: Sie wollte mit mir reden und erzählte mir, dass im Dezember irgendwas in ihr kaputt gegangen ist. Ihr fehlte die Vertrautheit. Ich nahm es aber nicht wirklich ernst und tat es als Frauengequatsche ab und dachte...naja das wird schon wieder... Es ging aber immer so weiter, weil ich die Anzeichen auch wirklich nicht gecheckt habe, und sie sich vermutlich einfach dachte: "warum versteht er mich nicht". In der Wohnung fühlte ich mich zunehmend unwohl. Der Untermieter hörte bis tief in die Nacht Musik und ich konnte dadurch nicht schlafen. Sie schon..

Anfang Februar war es wieder soweit: Das schlug mir so auf die Psyche, dass ich im Halbschlaf komplett die Kontrolle verloren habe und den Stuhl auf den Boden gedonnert habe und rumgeschrien habe, dass er diese Scheiß Musik endlich ausmachen sollte. Sie war dadurch natürlich aufgewacht und sowas von schockiert. Nicht nur von der Aktion, sondern auch, dass ich so die Kontrolle verlieren kann. Es war weiß Gott nicht gegen sie aber sie war zutiefst verletzt dadurch, dass ich so sein konnte. Mich hat das selbst schockiert aber dieser permanente Schlafentzug hat mich wirklich kirre gemacht. Heute bereue ich das natürlich und weiß, dass es vermutlich das I-Tüpfelchen war und ihre Entscheidung bekräftigt hat. Sie hat sich dann eine Woche lang eine Ferienwohnung genommen. Hatte sie dann aber nach 3 Tagen besucht, da wir uns vermissten. Sie hat keine Familie mehr, ist quasi - bis auf Arbeitskollegen und Freunde - alleine. Vermutlich hat das auch in ihr was getriggert und negative Gefühle zu ihrer damaligen Familiensituation hervorgeholt.

Was ich in dieser Zeit von mir extrem komisch fand: Ich hatte wirklich kein Bedürfnis mehr unbedingt mit ihr zu schlafen. Sie musste mich schon fast dazu nötigen um wenigstens 1-2 Mal die Woche mit ihr zu schlafen. Ich habe mir lieber vor meinem PC Frauen reingezogen... nicht um mich zu befriedigen aber einfach um andere nackte Frauen zu sehen. Ich verstehe das von mir wirklich nicht, der Sex - wenn es dazu mal kam - war immer noch sehr gut.

Dann vor zwei Wochen war es soweit: Sie wollte wieder darüber reden und fing mit Januar an.. Da wusste ich schon was das werden wird. Wir haben uns sehr vernünftig - auch extrem emotional - ausgetauscht und in Ruhe das Aus besprochen. Sie hatte aber wirklich Angst davor, mir das alles zu erzählen. Sie hat auch nicht wirklich gesagt, dass Schluss ist, sondern eher "dass sie nicht glaubt, dass die Vertrautheit zurück kommt". War dann für mich aber eindeutig. Sie hat dann ihre Sachen gepackt und gesagt, dass sie erstmal in eine Ferienwohnung geht. Seitdem komplette KS meinerseits. 4 Tage später hatte sie versucht anzurufen, bin aber nicht dran gegangen. Die Hoffnung die dann in mir aufkochte wurde aber am nächsten Tag sofort zu Nichte gemacht: Am nächsten Tag war die Kaffeemaschine weg. Vermutlich wollte sie mir das einfach mitteilen.

In der ersten Woche war ich total paralysiert. Habe nur rumgeheult aber auch sehr viel mit meiner Familie darüber gesprochen. Und das Sprechen darüber hat mir so viel Kraft gegeben, dass ich mich danach immer wieder besser gefühlt habe.

 

Ich habe die Trennung von Anfang an akzeptiert und respektiert, hatte mir aber vorgenommen es sogar nochmal zu versuchen, bis...

..ich mir viele Seiten des Ex-Back-Threads durch gelesen habe. Das hat mir die Augen geöffnet, dass es eigentlich keine Hoffnung auf ein Comeback gibt und ich sie ziehen lassen muss. Auch wenn mir das immer noch so schwer fällt. Denn sie war schon eine Art Traumfrau. Wir dachten beide endlich angekommen zu sein. Am meisten habe ich davor Angst alleine zu sein, Angst davor wieder von 0 beginnen zu müssen, Angst davor keinen so krassen Sex mehr genießen zu können, Angst davor keine Frau mehr zu finden - die ich so toll finde wie sie. Dass es mit ihr gelaufen ist, sehe ich ein aber mit ihr habe ich nicht nur meine beste Freundin verloren, sondern auch meine bis dato beste Partnerin und meinen größten Lebenstraum mit Haus und Kindern.

 

Nach einer Woche war ich dann wieder in der Wohnung. Und was soll ich sagen: Es war alles noch so, wie ich es verlassen hatte. Ich fand es total komisch, dass sie nicht einmal mehr in der Wohnung war. Plötzlich durchschossen mich sämtliche Gefühle, ich war wieder wie paralysiert. Musste sie nicht mal Wäsche waschen? Wieso war sie zu dem Zeitpunkt nicht einmal in der Wohnung, während ich fast eine Woche nicht da war?

Ich habe ihr während der Beziehung unheimlich Vertrauen geschenkt. Ich habe ihr nicht einmal nachspioniert o. Ä. Wieso auch: Ich vertraute ihr zutiefst. Ich befasste mich mit dem Gedanken an ihren PC zu gehen. Ihr könnt mich dafür kritisieren und es war auch scheiße aber diese Unwissenheit hat mich fast aufgefressen. Nach zwei Versuchen hatte ich das Passwort. Es war ein Wort…unser Liebesschwur, den wir uns bis Dezember regelmäßig gesagt haben. Ich durchforstete den Browserverlauf, ihre E-Mails und war plötzlich in ihrem Amazon Account. Und auf einmal traf mich der Schlag:

Seit Ende Januar auf Wohnungssuche gewesen, im Februar drei Wohnungsbesichtigungen gehabt und seit Ende Februar bereits den neuen Mietvertrag für Anfang März vorliegen gehabt. Waschmaschine, neues Bett bestellt, Urlaub zu zweit gebucht, Zookarten zu zweit gekauft. Ich meine klar, das könnte auch mit einer Freundin sein aber wer weiß.

Im Februar hat sie mich sogar noch mit Corona angesteckt und gesagt, dass es von einem Arbeitskollegen war. Dass sie mir fremdgegangen ist, glaube ich letztendlich aber nicht, da sie abends eigentlich immer zuhause war und bis zuletzt auch noch immer Sex mit mir haben wollte. Letztendlich geht es mich auch einfach nichts mehr an aber der Hirnfick und die Tatsache, dass sie alles so lange geplant hat, war und ist total krass, zumal sie bis zuletzt fast so tat, als sei alles normal.

Verstehen kann ich eins nicht: Offensichtlich hat sie das alles schon im Januar entschieden oder zumindest sich damit sehr intensiv auseinander gesetzt. Die Gründe, die im Dezember dazu geführt haben bzw. geführt haben sollen, sind für mich aber keine wirklichen Trennungsgründe oder wie seht ihr das?

 

 

Ich weiß, dass ich Baustellen habe, die ich angehen muss. Einen gesunden SC aufbauen, wieder regelmäßig Sport zu machen und auch außerhalb des Jobs mich wieder mehr auf mich zu fokussieren. Und vor Allem darüber hinwegzukommen.

Der krasse, durchtrainierte Typ, der sie am Tag fünfmal durchnimmt war ich schon lange nicht mehr... 

Danke fürs Lesen.

HanZ

 

 

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vor 56 Minuten, RealHanZ schrieb:

Ich weiß, dass ich Baustellen habe, die ich angehen muss. Einen gesunden SC aufbauen, wieder regelmäßig Sport zu machen und auch außerhalb des Jobs mich wieder mehr auf mich zu fokussieren. Und vor Allem darüber hinwegzukommen.

 

Der krasse, durchtrainierte Typ, der sie am Tag fünfmal durchnimmt war ich schon lange nicht mehr... 

Ja, warum hast du das während der Beziehung aufgegeben?

Du musst jetzt mit der Trennung klar kommen und sie annehmen und deinen Weg für dich selbst finden. Nicht mehr halbgare Versprechungen machen (Kind, Heirat) und sich darauf auch noch ausruhen.

Du willst in die Heimat? Dann zieh das durch. Geh wieder trainieren und nimm die anderen Sachen in Angriff.

Ich weiß nicht, warum du das ausziehen in die Heimat nicht einfach durchgezogen hast. Sie mitgenommen hast.

bearbeitet von Branx_90

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Sie hat im Dezember wohl Carlos auf der Weihnachtsfeier kennengelernt. Oder was soll im Dezember passiert sein?

Egal. Stark bleiben. Du findest eine bessere. Alles Gute dir!

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