Wertigkeit von Freundschaften bzw. Bekanntschaften

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Ich beschäftige mich derzeit intensiv mit zwischenmenschlichen Beziehungen jedoch rein freundschaftlich von Mann zu Mann (wie in meiner Situation).

Ich habe allgemeine Fragen zu Freundschaften oder nicht ganz so eng sagen wir Bekanntschaften

Jeder weis was eine gute enge Freundschaft bedeutet oder welchen Stellenwert diese für jeden seiner Meinung nach im Leben spielt.

Bei mir ist es so das ich in meinem Leben viele Bekanntschaften gemacht habe, woraus hin und wieder nette solide Freundschaften entstanden sind und diese dann auch wieder durch Veränderungen (von mir: Beruf, Umzug etc...) als auch von Freunden selbst sich entzweiht haben oder durch einfaches desintresse kaputt gegangen sind. Wenige dieser Bekanntschaften haben sich tatsächlich in echte Freundschaften entwickelt, da ich entweder keine Lust mehr habe meinen Kontakt zu intensivieren oder noch einfacher ausgedrückt mir letztlich meine Familie, Frau / Kind am wichtigsten sind.

Ich habe durch hinterfragen festgestellt, dass meine Kontakte primär aus meiner geschäftlichen Tätigkeit entstanden sind. Im Kindesalter war dies ähnlich, zu dieser Zeit waren es zum Beispiel Freunde aus dem Sport, Beispiel: Fussballverein.  Ich bin ein sehr aufgeschlossener und interessanter Mensch der gut zuhören als auch reden kann und Menschen genau anschaut. Ich habe kein problem damit auf neue Menschen zuzugehen und diese in Bekanntschaften zu verwandeln. Aber irgendwie spühre ich das ich kaum noch Interesse an anderen Menschen gewinne da ich wie so oft nach einer interessanten kennen lern Phase sich schnell die wahren Gesichter dieser Menschen zeigen und die echten Interessen von Ihnen herauskommen. Um das ganze mal nicht zu pauschalisieren lehne ich grundsätzlich Kontakt ab wenn folgende Szenarien eintreffen:

Drogen / Alkoholiker / Vorteilsuchende Menschen / Kriminelle / Keine Sympathie

Früher (mit 20 Jahren) war ich in meiner Selektion nicht so konsequent, da gab es die bekanntschaften zu Drogenabhängigen als auch Alkoholikern sowie Kriminellen und den vorteilsuchenden Menschen. Dadurch sind mir in gewissen Situationen aber auch verhehrende Nachteile entstanden und deshalb habe ich mich später dazu entschieden dieses Kapital abzuschliessen und neuen Platz für mich persönlich bessere Bekanntschaften zu schaffen.

Das Problem ist jedoch, dass ich mittlerweile festgestellt habe das Freundschaften sich des häufigeren auf Hilfegesuche beziehen. Beispiel kannst du mich am Flughafen abholen? Wenn das allerdings nur in eine Richtung läuft merke ich das natürlich schnell und daraus resultiert, dass ich dann kein Interesse mehr an Bekanntschaften bzw. Freundschaften zu diesen Personen habe. Menschen erhoffen sich primär des öfteren etwas von mir und ich bekomme das Gefühl das Sie deshalb mit mir die Zeit verbringen. Beispiel es geht Ihnen schlecht und sie brauchen jemanden wo sie sich auskotzen können. Dabei bin ich aber kein Psychologe. (Nicht falsch verstehen ich habe kein Problem damit Freunde aufzumuntern und den Hobbypsychologen zu spielen) Wenn sich Menschen jedoch nur melden, wenn es ihnen schlecht geht oder nur ein auffangbecken brauchen, dich aber sonst wenn es Ihnen gut geht nicht mal zu einem Bier einladen, geschweige denn melden ist bereits vieles gesagt. Oder sogar noch schlimmer wenn Ich spühre das ich des öfteren bewusst oder bei vielen sogar denke ich unbewusst für fremde Zwecke ausgenutzt werde in Form von Hilfe. Ist mir meine Zeit einfach zu schade und meine Energie obendrein auch. Die Zeit stecke ich heute lieber in meine Familie. Ich glaube am Ende ist man wirklich auf sich selbst mit seiner Familie gestellt und das was tatsächlich bleibt ist letztlich seine Familie (Frau und Kind).

Ich bin gewiss nicht verkorkst und hyperemotional andere würden das gar nicht merken. Nur zählt für mich in einer Freundschaft das gegenseitige Interesse und vertrauen sowie Loyal zu einander zu sein mit Herz ohne eigennütziges Interesse und das in einer gesunden Gleichheit. Sollten Bekanntschaften dann mich bewusst auch noch ausgrenzen und ignorieren durch nicht mehr melden oder Vereinbarungen wochenlang hinausschieben weil es jetzt gerade nicht geht wegen Lapallieen merkt man sehr schnell was die wahren Absichten dieser Menschen sind. Früher hätte ich das ehrlich gesagt nie erkannt, aber wenn man Kontakte zu falschen Menschen hat und sie einem nicht gut tun ist es besser sich von diesen zu trennen.

Ich bin gespannt wie ihr das seht und vor allem wie ihr mit solchen Situationen umgeht von Freundschaften.

 

 

 

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Könnte sein, daß sie von dir "erwarten", daß du auch mal durchhängst / kein Bock auf Busfahren hast usw? Geht mir manchmal so, daß Freunde da irgendwie mehr Berührungsängste haben, mal nach Hilfe etc zu fragen.

Würd jetzt nicht so auf die "wahren Absichten" abgehen. Menschen sind sehr oft gefangen in ihren Alltagsproblemchen, und entwicklen mit dem Alter fragwürdige Prioritäten.

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Werter TE

Ich stelle mal ein paar provokative Fragen

vor 15 Stunden, qan schrieb:

Jeder weis was eine gute enge Freundschaft bedeutet ...

Bist Du Dir da sicher?
Definiere das man für Dich. Was heisst "gut", was heisst "eng". Und in Abgrenzung dazu, was heisst schlecht, was heisst zu eng / zu lose.
Ebenso definiere Freundschaft für Dich. Nicht über Ausschlüsse oder Negativbeispiele, sondern via Aktiva.
 

vor 15 Stunden, qan schrieb:

Das Problem ist jedoch, dass ich mittlerweile festgestellt habe das Freundschaften sich des häufigeren auf Hilfegesuche beziehen. Beispiel kannst du mich am Flughafen abholen? Wenn das allerdings nur in eine Richtung läuft merke ich das natürlich schnell und daraus resultiert, dass ich dann kein Interesse mehr an Bekanntschaften bzw. Freundschaften zu diesen Personen habe. Menschen erhoffen sich primär des öfteren etwas von mir und ich bekomme das Gefühl das Sie deshalb mit mir die Zeit verbringen. Beispiel es geht Ihnen schlecht und sie brauchen jemanden wo sie sich auskotzen können. Dabei bin ich aber kein Psychologe. (Nicht falsch verstehen ich habe kein Problem damit Freunde aufzumuntern und den Hobbypsychologen zu spielen) Wenn sich Menschen jedoch nur melden, wenn es ihnen schlecht geht oder nur ein auffangbecken brauchen, dich aber sonst wenn es Ihnen gut geht nicht mal zu einem Bier einladen, geschweige denn melden ist bereits vieles gesagt. Oder sogar noch schlimmer wenn Ich spühre das ich des öfteren bewusst oder bei vielen sogar denke ich unbewusst für fremde Zwecke ausgenutzt werde in Form von Hilfe.

Ebenso: Überlege Dir was der Sinn für Dich einer Freundschaft ist.
 

vor 15 Stunden, qan schrieb:

Nur zählt für mich in einer Freundschaft das gegenseitige Interesse und vertrauen sowie Loyal zu einander zu sein mit Herz ohne eigennütziges Interesse und das in einer gesunden Gleichheit.

Was heisst Eigennutz?
Du prangerst den Eigennutzwillen Deiner "Freunde" an (kannst Du mich abholen?) ohne das was zurückkommt, sprich Dein eigener Eigennutz nicht befriedigt wird.
Sich gegenseitig zu unterstützen und beizustehen gehört bei den allermeisten zu einer Freundschaft dazu, gerät aber in Schieflage wenn einer der beiden Freunde das nicht braucht (hat alles im Griff, keine Probleme, ist bestens organisiert etc.) oder das nicht will.
Im Kern also eher eine Frage der Dysbalance statt des Eigennutzens.

Was heisst Loyalität? Was ist der verbindende höhere Wert / Maxime deiner Freundschaften?

Zitat

Loyalität
(ˌlo̯ajaliˈtɛːt, von franz.: legal „dem Gesetz entsprechend“) bezeichnet (in Abgrenzung zu Treue, Unterwerfung oder Gehorsam) die auf gemeinsamen moralischen Maximen basierende oder von einem Vernunftinteresse geleitete innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber einer Person, Gruppe oder Gemeinschaft. Loyalität bedeutet, im Interesse eines gemeinsamen höheren Zieles, die Werte (und Ideologie) des Anderen zu teilen und zu vertreten bzw. diese auch dann zu vertreten, wenn man sie nicht vollumfänglich teilt, solange dies der Bewahrung des gemeinsam vertretenen höheren Zieles dient. Loyalität zeigt sich sowohl im Verhalten gegenüber demjenigen, dem man loyal verbunden ist, als auch Dritten gegenüber.

Das Ausmaß der geforderten Loyalität hängt von den Erwartungen ab, die für die jeweilige Beziehung konstitutiv sind. Diese Beziehungen können informeller (zum Beispiel Freundschaften) oder formeller Natur sein (zum Beispiel Ehe). Man kann in sie hineingeboren werden (zum Beispiel Verwandtschaft) oder sie gewählt haben (zum Beispiel Einwanderung). Die Loyalitätserwartungen erstrecken sich auf äußere Handlungen, aber auch – wie im Falle von Freundschaften – auf innere Einstellungen. Strittig ist, ob Loyalitäten genuine Pflichten sind.

Loyalitätskonflikt

Problematisch wird Loyalität, wenn sie gefordert wird. Unterschiedliche Forderungen führen zu Loyalitätskonflikten, beispielsweise wenn ein Arbeitnehmer sich dem Dienstherrn gegenüber loyal verhalten soll, obwohl er bestimmte Werte oder Ziele nicht teilt. Besonders häufig sind solche Konflikte anzutreffen in Tendenzbetrieben (Kirche, Staat, Rüstung). Schwerwiegend wird das beispielsweise bei Befehlsverweigerung in der Armee, früher bereits bei Kriegsdienstverweigerung. Auch in Fragen von Umweltschutz, Betriebssicherheit, Bilanz, Personal und ähnlich sensiblen Themen wird immer wieder „Loyalität“ gefordert und endet ebenso oft in Betrug.

 

Heisst zusammengefasst:

Ohne gemeinsame moralische Maxime und / oder gemeinsamen höheren Ziel kannst Du den  Begriff ad Acta legen.

Das Ding mit der Loyalität ist doch immer dasselbe: Es wird immer dann gefordert / gewünscht etc. Wenn man nicht die selbe Haltung hat, aber glaubt die "richtigere" Antwort zu haben, oder infolge einer Autoritätsstruktur Angst hat diskreditiert zu werden, denn sonst könnte man sich auch selbst zu Gunsten der Maxime, des höheren Zieles zurücknehmen und dem Gegenüber loyal sein. Sprich man wünscht keine Loyalität sondern fordert indirekt Unterwerfung.

Der Definition des Wortes wohnt der Konflikt schon inne, da das Ausmass der geforderten Loyalität von den Erwartungen abhängt, und die Forderung als Konflikt auslösend beschrieben wird.

 

 

vor 15 Stunden, qan schrieb:

Sollten Bekanntschaften dann mich bewusst auch noch ausgrenzen und ignorieren durch nicht mehr melden oder Vereinbarungen wochenlang hinausschieben weil es jetzt gerade nicht geht wegen Lapallieen merkt man sehr schnell was die wahren Absichten dieser Menschen sind.

Vielleicht sind es Lappalien für Dich...nicht aber für Deine Freunde?

 

vor 15 Stunden, qan schrieb:

Früher hätte ich das ehrlich gesagt nie erkannt, aber wenn man Kontakte zu falschen Menschen hat und sie einem nicht gut tun ist es besser sich von diesen zu trennen.

Ich bin gespannt wie ihr das seht und vor allem wie ihr mit solchen Situationen umgeht von Freundschaften.

Du bist doch schon ganz gut dabei für Dich den Sinn Einer Freundschaft zu entwickeln:
- muss nutzen (ohne Nutzen, oder sogar Schaden macht es keinen Sinn - kann auch heissen einen tollen Abend in der Bar...ein cooles Festival etc.)
- muss im Grossen und Ganzen hinsichtlich Geben und Nehmen ausgeglichen sein
- in grundlegenden Wahrnehmungen sollten Übereinstimmungen vorhanden sein

LeDe

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