Arzt- extrem unglücklich, Sinnkriese

124 Beiträge in diesem Thema

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vor 16 Minuten, botte schrieb:

Das nicht. Aber es zeigt klar, wie die Prios hängen. Und wieviel Respekt man anderen Leuten im professionellen Umfeld entgegen bringt. Und darum geht‘s hier ja.

Es stimmt schon, dass sie das hätte vorher wissen können. 

Ihre Prioritäten find ich legitim, aber dass ihr das erst nach/während des Gesprächs einfällt ist bizarr.

Eine Erklärung könnte sein, dass im Gespräch klar wurde, dass die Doktorarbeit mehr Zeit in Anspruch nimmt als gedacht. 
Für mich liegt auch nahe, dass es ne Ausrede gewesen ist.

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Schon erstaunlich, wie wenig Gedanken sich Menschen um/über ihre Zukunft bzw. ihre Arbeit machen. Besagter Dame hätte ich aufgrund ihrer schulisch-akademischen Bildung mehr Weitsicht bzw. Realitätssinn zugetraut. Bekommt man das im Studium nicht beigebracht? 

Aber ok, dann brauche ich mich mir über meine planerischen "Fehlleistungen" keinen Kopf zu machen.

 

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Gast spätberufen
vor 3 Stunden, Awakened schrieb:

Ihre Prioritäten find ich legitim, aber dass ihr das erst nach/während des Gesprächs einfällt ist bizarr.

this. Und sie ist da kein Einzelfall. Und ich höre aus meinem nicht ganz kleinen Netzwerk überall ähnliche Geschichten.

Zitat

Eine Erklärung könnte sein, dass im Gespräch klar wurde, dass die Doktorarbeit mehr Zeit in Anspruch nimmt als gedacht. 

Sind immer 3+0.5+0.5 Jahre in Vollzeit, war auch genau so ausgeschrieben. 

Zitat

Für mich liegt auch nahe, dass es ne Ausrede gewesen ist.

Dachte ich auch erst. Kenne aber ihren Master-Betreuer - sie sittet jetzt wirklich erstmal Katzen.

Aber lass mal nicht in PDM (oder SDM?) verfallen. Das ist ein Beispiel von vielen für Menschen mit bizarren Vorstellungen und Verhalten in der Altersspange. Männer ebenso. Extreme Egozentrik und Fokus auf kurzfristige Bedürfnisse. Und ohne jegliches Gespür für sozialen Interessenausgleich. Nicht alle, aber auch nicht wenige.

bearbeitet von spätberufen

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Bei der ganzen, zum Teil nachvollziehbaren, Kritik an die jetzige junge Generation bezüglich der Arbeitsmoral, muss man jedoch Bedenken, dass sich Arbeit in manchen Tätigkeitsfeldern kaum noch lohnt. Mein Onkel konnte sich vor 20 Jahren als Bauarbeiter auf dem Land noch ein Haus bauen lassen. Heute aufgrund der gestiegen Preisen für die meisten Angestellten kaum noch erreichbar.

Ich frage mich schon öfters, wer überhaupt bei den hohen Lebenshaltungskosten in Großstädten wie München und Stuttgart überhaupt noch bereit ist im Einzelhandel, Pflege etc. zu arbeiten. Sich die Miete vom Amt bezahlen lassen plus ca 500 € Bürgergeld ist oft nicht weniger. Junge Leute haben nicht den Vorteil alte Mietverträge zu besitzen. Die Mieten sind zum Teil extrem hoch mittlerweile in Deutschland, Nebenkosten sowieso.

Daher kann ich schon teilweise die Anspruchshaltung der jungen Generation bezüglich Arbeitsentgelt und Arbeitszeit schon nachvollziehen. Wenn sich Arbeit nicht groß lohnt, habe ich halt weniger Lust darauf.

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@realduckman

Was ist die Alternative bzw. der Anspruch an sich selbst?

Bürgergeld! Kann jeder mal für sich rechnen lassen. Habe es aus Spaß in einen entsprechenden Rechner eingegeben. Rd. 1100 € ohne Hinzuverdienst, KK und sonstige Möglichkeiten, ein paar Euro mitzunehmen. 13 - 1500 € könnten da zusammenkommen. 

Ich bin a Depp und geh' arbeiten. Hätte ich was g'scheits gelernt😉

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vor 7 Minuten, Niemann-N schrieb:

@realduckman

Was ist die Alternative bzw. der Anspruch an sich selbst?

Bürgergeld! Kann jeder mal für sich rechnen lassen. Habe es aus Spaß in einen entsprechenden Rechner eingegeben. Rd. 1100 € ohne Hinzuverdienst, KK und sonstige Möglichkeiten, ein paar Euro mitzunehmen. 13 - 1500 € könnten da zusammenkommen. 

Ich bin a Depp und geh' arbeiten. Hätte ich was g'scheits gelernt😉

Mein Anspruch ist das nicht. Ich verdiene das vielfache eines Bürgergeldempfängers.

Wir haben hier allerdings 84 Mio Einwohner, tendenz stark steigend. Der überwiegende Teil geht arbeiten, um Geld zu verdienen. Wenn es sich immer weniger lohnt, geht die Arbeitsmoral in den Keller. Auch mit Hauptgrund beim Fachkräftemangel. In Deutschland fehlt nicht der Ingenieur, sondern so Leute wie der Gabelstaplerfahrer und Fliesenleger. Wer diese Jobs ausführt wird sich im Leben nichts leisten können hier. War mal anders.

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Stimmt. Im nächsten Leben bügergelde ich. Da wird mir vermtl. auch kein/e Leistungswillen/bereitschaft mehr vermittelt. 

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Am 27.4.2023 um 18:17 , spätberufen schrieb:

Ja. 

Im naturwissenschaftlich-technischen Bereich ist ein Bachelor nichts wert. In der Tat haben wir, wenn wir Technikerstellen ausschreiben, inzwischen einige Bewerber mit Bachelor-Abschluss dabei. Die aber nicht wirklich gute Chancen haben, weil ein guter Techniker nach der Ausbildung die an die Wand klatscht. Jedes einzelne Mal. Techniker haben nämlich gelernt, praktisch zu arbeiten. Leute mit Bachelor-Abschluss nicht, die haben nur drüber geredet. Mag in anderen Bereichen anders aussehen, dazu kann ich nichts sagen. 

Beim Teil "Techniker haben nämlich gelernt, praktisch zu arbeiten. Leute mit Bachelor-Abschluss nicht, die haben nur drüber geredet" gebe ich dir recht. Gibt echt sehr viele Theoretiker die in der realen Arbeitswelt komplett untergehen. Nicht nur fachlich, sondern auch sozial.

Es geht jedoch auch in die andere Richtung.

Ich kenne viele Techniker, die zwar den "handwerklichen" Teil beherrschen und auch fleissig sind. Man bemerkt jedoch sehr schnell den fehlenden akademischen Hintergrund, da sie sich nur in ihrem Fachgebiet auskennen. Inzwischen sind jedoch sehr viel Arbeiten interdisziplinär und dann fällt so ein Manko natürlich stark ins Gewicht. Dazu kommt noch, dass solchen Leuten meistens die Sicht auf das "Big Picture" fehlt, da sie ihre Arbeit aus der Sicht eines Arbeitnehmers und nicht aus der Sicht des Unternehmens sehen.

Die wirkliche Crème de la Crème sind somit Leute, die einen Beruf von der Pike auf gelernt und sich danach noch den akademischen Blickwinkel verschafft haben. Da dies sehr zeitintensiv ist, sind solche Leute jedoch dementsprechend rar und teuer.

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vor 3 Stunden, holywater schrieb:

die einen Beruf von der Pike auf gelernt und sich danach noch den akademischen Blickwinkel verschafft haben

Anders sollte es nicht sein. Ich würde mich schämen, mich Ingenieur zu nennen, wenn ich nicht auch einen einschlägigen Gesellenbrief besitzen würde. Ich weiß gar nicht, ob es heute überhaupt noch irgendwas Praktisches im Bachelor-Studiengang gibt - da ist ja nur noch ein Praxissemester drin und zwar gegen Ende des Studiums. Das heißt, die arbeiten da wohl schon ingenieurmäßig wie wir im zweiten Praxissemester, das bei uns im sechsten Semester war. Das erste Praxissemester war im dritten Semester und da wurde praktisch gearbeitet. Eine Bekannte von mir hat das in einer richtig großen (Welt-)Firma gemacht, die musste mit den Stiften zusammen in der Lehrwerkstatt feilen, bohren, drehen, fräsen etc. Bei mir im Semester waren übrigens nur drei oder vier, die das machen mussten, alle anderen hatten, wie ich einen (wenigstens einigermaßen) einschlägigen Gesellenbrief. Scheint heute wohl anders zu sein.     

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Gast spätberufen
vor 14 Stunden, holywater schrieb:

Ich kenne viele Techniker, die zwar den "handwerklichen" Teil beherrschen und auch fleissig sind. Man bemerkt jedoch sehr schnell den fehlenden akademischen Hintergrund, da sie sich nur in ihrem Fachgebiet auskennen. Inzwischen sind jedoch sehr viel Arbeiten interdisziplinär und dann fällt so ein Manko natürlich stark ins Gewicht. Dazu kommt noch, dass solchen Leuten meistens die Sicht auf das "Big Picture" fehlt, da sie ihre Arbeit aus der Sicht eines Arbeitnehmers und nicht aus der Sicht des Unternehmens sehen.

Stimmt. Problem ist aber für Leute mit nem Bachelor, dass dieser 'kreative Overhead' auch nicht wirklich ausgeprägt bzw durchs Studium gefördert wird. Wieder für MINT sprechend (wo ich es beurteilen kann), wird die kreative Bearbeitung eigener Projekte frühestens im Master gefördert - alles vorher ist ne erweiterte Schulbank.  

vor 14 Stunden, holywater schrieb:

Die wirkliche Crème de la Crème sind somit Leute, die einen Beruf von der Pike auf gelernt und sich danach noch den akademischen Blickwinkel verschafft haben. Da dies sehr zeitintensiv ist, sind solche Leute jedoch dementsprechend rar und teuer.

Noch rarer: Akademiker, sie sich dann die entsprechenden handwerklichen Kenntnisse bewusst drauf schaffen. Dafür gbt's aber leider nur noch wenig Anreiz, weil 95% der Konkurrenz ja ähnlich dünn bereift sind.

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"und hier noch einer für die Chirurgen unter uns"

 

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Am 28.4.2023 um 12:11 , realduckman schrieb:

Wer diese Jobs ausführt wird sich im Leben nichts leisten können hier. War mal anders.

Das stimmt leider. Ich habe 1978, nachdem ich die Schule hingeschmissen hatte, zunächst als Hilfsarbeiter auf dem Bau angefangen. Da gab es 9,80 DM Brutto die Stunde, das dürften so gute 1100 Netto im Monat gewesen sein. Damals kostete eine Schachtel Kippen drei, wenn nicht sogar nur zwei Mark, ein Bier in der Kneipe 1,50 DM, ein Weizenbier 1,60 DM,  eine Kugel Eis, glaub ich, 30 Pf. und eine Bratwurst, wenn ich mich recht erinnere, 1,30 DM. Mit dem Geld, das ich da verdiente, hätte ich notfalls eine Familie ernähren können.

Ich habe dann nach einigen kleineren Umwegen Maurer gelernt und bekam im dritten Lehrjahr so wohl 900 DM Netto. Damit hätte ich keine Sozialhilfe mehr bekommen, wenn ich daheim ausgezogen wäre. Vermutlich aber Wohn- und vielleicht aber auch Kohlengeld. Ein Auto wäre da wohl nicht drin gewesen, aber wohl ein kleines Motorrad. Wenn man daheim wohnte, waren Führerschein und Auto im dritten Lehrjahr sozusagen Standard.

Als ich 1982 als Maurer ausgelernt hatte, war der Tariflohn für Junggesellen 13,22 DM. Das gab so 1500 Netto, bei Preisen die seit 1978 jedoch etwas gestiegen waren.

Zuletzt war ich 1996 noch einmal in den Gefilden der Stundenlöhner unterwegs, weil es als Selbständiger gerade nicht so lief. Als CNC-Fräser verdiente ich 23,50 DM die Stunde, mit den Zulagen im Zweischichtbetrieb kam ich in der Steuerklasse 3 (Meine Ex arbeitete damals nur drei halbe Tage die Woche) auf knappe 3000 DM Netto im Monat. Damit, dem Verdienst meiner Ex und dem Kindergeld  hätte ich meine vierköpfige Familie locker ernähren können; Für Einen Hunderter war der Einkaufswagen im Supermarkt bis oben voll.

Und heute?

Wenn man bedenkt, dass sich der Lebensstandard seit den 80ern oder 90ern eigentlich nicht signifikant verbessert hat - auch damals hatten bereits viele Haushalte zwei Autos, Farbfernseher, Stereoanlage waren Standard usw. - fragt man sich, wo die immense Produktiviätssteigerung der letzten Jahrzehnte geblieben ist. Man kommt nicht umhin, den starken Verdacht zu hegen, dass Globalisierung und EU dem Arbeitnehmer lebensstandardmäßig gehörig die Petersilie verhagelt haben.     

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Am 25.4.2023 um 15:27 , pMaximus schrieb:

Du verwechselst hier drastisch was. Es wird genau mit deiner Einstellung (real und praxisbezogen) nicht besser, weil niemand mehr arbeiten möchte und auch die Finanzierungsmöglihkeiten dadurch begrenzt sind. 
 

seit der Pandemie und Kurzarbeit haben wir einen MASSIVEN Einbruch ein Fachpersonal. Angefangen mit dem Pflegepersonal (aktuell müssen unsere Pfleger und Schwestern teilweise Arbeitsrechtswidrig dreifach und vierfach Schichten schieben, weil kein junges Personal zu finden ist) danach hat es mit dem Ärztemangel angefangen, weil viele aufgrund der Bedingungen nicht mehr im öffentlichen Spital arbeiten wollen sondern sich lieber selbstständig machen. Den letzten Punkt verstehe ich und kann es auch völlig nachvollziehen, eine finanzielle Selbststäbdigkeit und somit Unabhängigkeit ist absolut legitim. 
 

NUR: alle neu besetzten stellen mit der nächsten Generation - sei es junge Krankenschwestern oder junge ärztliche Kollegen sind katastrophal. Die meisten kommen beim Bewerbungsgespräch mit einer Vorlage, in dieser steht die Konditionen die sie selber dem Arbeitsgeber (!) stellen bzw. auch gleich die Forderung nach einer höheren Vergütung. Mittlerweile hat sich der Spieß so gedreht, dass die Krankenhausanstalten auf neues Personal angewiesen ist und nicht umgekehrt. Ich mein, ja solange ich auch auf der Klinik bin kann es mir egal sein - denn ich ziehe ja als Angestellter arzt ebenso benefits daraus. Nur daraus resultiert jedoch eine katastrophale Arbeitsmoral und die Qualität sinkt von Quartal zu Quartal. 
 

nur mal im ein paar Beispiele zu zählen: 

junge Schwestern gehen nicht den Tätigkeiten nach (lebenswichtige Tätigkeiten!!!) die besprochen wurden, weil überfordert oder zu „harte“ 12 Stunden Dienste (inkl. Kompensationsleistung danach) 

 

ständig am Handy am stationsstützpunkt, ständige tik tok, ständige selbstinszenierung und Darstellung statt der Arbeit nachzugehen. 
 

jede hat heute ein „Business“ am laufen. Sei es Social Media influencer, oder Network Marketing oder eigene „Mode“ über Instagram zu kreieren und zu verkaufen. Ich mein alles gut, aber denen ist es schieß egal wenn im Krankenhaus hinter ihnen die Sintflut kommt oder wenn Patienten darunter leiden. 
 

junges Pflegepersonal lässt sich nichts mehr sagen und sind äußerst frech zu den Oberärzten

junge Arztkollegen weisen täglich eine Lethargie auf, die mich jedes Mal verwundert wie sie das Studium überhaupt geschafft haben. Abgesehen vom Wissensstand her, keine Compliance, keine Motivation freiwillig im Krankenhaus sich neues Wissen anzueignen oder einfach mal anzupacken. Ein paar Ausnahmen gibt es. Aber ich selbst zum Beispiel helfe dem Pflegepersonal mit Patienten umzulagern, während die jungen Kollegen nur stumm nebenan stehen und zugucken. Dafür be fresse wie 10 Löwen. Nur mal um ein paar Beispiele zu nennen, da gibt es noch soviele. 
 

 

es darf insgesamt besser sein. Bessere Infrastruktur, mehr finanzielle Mittel, jedoch eine bessere Arbeitseinstellung. Denn wenn man die aktuelle Ökonomie betrachtet aus multidisziplinären Faktoren, geht unsere Wirtschaft den Bach runter weil die Bevölkerung einfach viel zu lange verwöhnt wurde und durch die Pandemie bzw Kurzarbeit sich erst wahrhaftig gezeigt hat, dass Papa Staat ohnehin für keine Arbeit auch einen unter die Arme greift. Deshalb fehlt es auch überall an fachspezifischem Personal. 

Du sprichst Fakten.

Exakt diese Beobachtungen habe ich auch gemacht. Letzten Monat wollte eine junge Schwester ernsthaft um 2 Uhr morgens mit mir diskutieren, warum ich einen Patienten mit akuter Cholezystitis aufnehmen muss.

Ja, die hatte halt ihr Tablet am PC stehen und Netflix laufen und das Handy mit Instagram in der Hand. Hätte für sie Arbeit bedeutet, wenn auch wenig. 

Die jungen Berufseinsteiger sind faul, unfähig, respektlos, planlos .... sowohl ärztlich, als auch pflegerisch. 

Und ja, es ist so wie du sagst. Es fehlt an jeder Stelle. In unserem Mutterhaus laufen von 12 Op Sälen regelhaft nur 7-8. Op Pflege-Mangel. 

Und die wenigen, die sich bewerben, handeln natürlich geschickt ihre Konditionen aus. Ich habe mein Gehalt auch AT verhandelt mit Klausel nicht drüber sprechen zu dürfen und bekomme 30% mehr als meine Kollegen für die gleiche Arbeit.

 

Und es wird sich noch weiter zuspitzen. Es ist ein politisches Problem. 

 

Ich werde auf jeden Fall im Herbst die Abteilung wechseln. 

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Am 23.5.2023 um 16:21 , Fokko schrieb:

Das stimmt leider. Ich habe 1978, nachdem ich die Schule hingeschmissen hatte, zunächst als Hilfsarbeiter auf dem Bau angefangen. Da gab es 9,80 DM Brutto die Stunde, das dürften so gute 1100 Netto im Monat gewesen sein. Damals kostete eine Schachtel Kippen drei, wenn nicht sogar nur zwei Mark, ein Bier in der Kneipe 1,50 DM, ein Weizenbier 1,60 DM,  eine Kugel Eis, glaub ich, 30 Pf. und eine Bratwurst, wenn ich mich recht erinnere, 1,30 DM. Mit dem Geld, das ich da verdiente, hätte ich notfalls eine Familie ernähren können.

Ich habe dann nach einigen kleineren Umwegen Maurer gelernt und bekam im dritten Lehrjahr so wohl 900 DM Netto. Damit hätte ich keine Sozialhilfe mehr bekommen, wenn ich daheim ausgezogen wäre. Vermutlich aber Wohn- und vielleicht aber auch Kohlengeld. Ein Auto wäre da wohl nicht drin gewesen, aber wohl ein kleines Motorrad. Wenn man daheim wohnte, waren Führerschein und Auto im dritten Lehrjahr sozusagen Standard.

Als ich 1982 als Maurer ausgelernt hatte, war der Tariflohn für Junggesellen 13,22 DM. Das gab so 1500 Netto, bei Preisen die seit 1978 jedoch etwas gestiegen waren.

Zuletzt war ich 1996 noch einmal in den Gefilden der Stundenlöhner unterwegs, weil es als Selbständiger gerade nicht so lief. Als CNC-Fräser verdiente ich 23,50 DM die Stunde, mit den Zulagen im Zweischichtbetrieb kam ich in der Steuerklasse 3 (Meine Ex arbeitete damals nur drei halbe Tage die Woche) auf knappe 3000 DM Netto im Monat. Damit, dem Verdienst meiner Ex und dem Kindergeld  hätte ich meine vierköpfige Familie locker ernähren können; Für Einen Hunderter war der Einkaufswagen im Supermarkt bis oben voll.

Und heute?

Wenn man bedenkt, dass sich der Lebensstandard seit den 80ern oder 90ern eigentlich nicht signifikant verbessert hat - auch damals hatten bereits viele Haushalte zwei Autos, Farbfernseher, Stereoanlage waren Standard usw. - fragt man sich, wo die immense Produktiviätssteigerung der letzten Jahrzehnte geblieben ist. Man kommt nicht umhin, den starken Verdacht zu hegen, dass Globalisierung und EU dem Arbeitnehmer lebensstandardmäßig gehörig die Petersilie verhagelt haben.     

Und es wird noch viel schlimmer, wenn man die Reallohnentwicklung der letzten paar Jahre anschaut:

1121ab4ce6f25f3fmlfgn.jpg

Die richtig harten Jahre stehen uns erst noch bevor.

Gnade denen, die keinen zukunftssicheren Job gelernt haben, der nicht von KI ersetzt werden kann. Die müssen in der Zukunft noch richtig unten durch.

 

 

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Am 28.5.2023 um 23:08 , holywater schrieb:

Und es wird noch viel schlimmer, wenn man die Reallohnentwicklung der letzten paar Jahre anschaut:

1121ab4ce6f25f3fmlfgn.jpg

Die richtig harten Jahre stehen uns erst noch bevor.

Gnade denen, die keinen zukunftssicheren Job gelernt haben, der nicht von KI ersetzt werden kann. Die müssen in der Zukunft noch richtig unten durch.

 

 

Statistischer Ausreißer.

 

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vor 42 Minuten, Yolo schrieb:

Statistischer Ausreißer.

 

Fehlt nur noch "Die Rente ist sicher" und "bestes Deutschland aller Zeiten" 

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Hab mit ner Röntgen-Assistentin in Ausbildung gesprochen im Zug. Die war nicht faul oder so. Die hatte sich echt auf den Beruf gefreut, und sah sich dann aber mit der Krankenhaus-Wirklichkeit (und dem Lohn in einer Privatpraxis) konfrontiert. Hat sie keinen Bock drauf, kellnert sie erstmal.

Das wird noch scheißer, wenn selbst motivierter Nachwuchs ausbleibt.

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vor 7 Stunden, holywater schrieb:

Fehlt nur noch "Die Rente ist sicher" und "bestes Deutschland aller Zeiten" 

Typisch Deutsch, Hauptsache Jammern 😄 

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Zitat

Leute, die durch Jahre scheiss Lifestyle ihren Körper zerfickt haben und dann mit komplett vermeidbaren chronischen Erkrankungen 

Zitat

Seit Monaten überlege ich einfach n Schein zu nehmen und zu kündigen und einfach Aesthetik zu machen. Heißt angestellt oder später selbstständig Hyaloron und Botox zu spritzen

Zitat

zunehmender Verlust von Respekt gegenüber Ärzten

Bimmelt da etwas?

Du kritisiert (zurecht) die Probleme unserer Gesellschaft und möchtest nun selbst Teil des Problems werden. Ziemlich dünn.

bearbeitet von Urkraft
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Am 2.7.2023 um 00:29 , Urkraft schrieb:

Bimmelt da etwas?

Du kritisiert (zurecht) die Probleme unserer Gesellschaft und möchtest nun selbst Teil des Problems werden. Ziemlich dünn.

Doc Felix (https://www.youtube.com/c/docfelix) hat das mal wunderbar auf den Punkt gebracht.

Zitat

 

Wir haben viele Ärzte die alles über das Kranksein wissen.

Aber wir haben nur ganz wenig Ärzte die das Gesundsein propagieren.

 

Und auch das ganze System ist darauf aufgebaut, dass man Salben, Medikamente etc. verordnet und nicht den Patienten analysiert um zu schauen WARUM ist er krank und wie kann man verhindern, dass er in Zukunft nicht mehr krank wird.

Beispiel kaputtes Hüftgelenk. Da wird einfach ein neues Hüftgelenkt reingedonnert, Krankenkasse ääääh Allgemeinheit bezahlt schon und der übergewichtige Patient hat wieder ein paar Jahre Ruhe. Bis das nächste Teil ausfällt.

Anstatt dass der Patient analysiert wird, erkannt wird, dass er sich wegen dem Übergewicht alle Gelenke zerfickt und dann ein Weg gesucht wird, das Übergewicht zu bekämpfen.

 

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Am 11.7.2023 um 14:28 , holywater schrieb:

Anstatt dass der Patient analysiert wird, erkannt wird, dass er sich wegen dem Übergewicht alle Gelenke zerfickt und dann ein Weg gesucht wird, das Übergewicht zu bekämpfen.

Im Endeffekt ist es ja alles ein Wirtschaftsbetrieb. Mit Prävention verdient man ja nichts.

Klar wird den Leuten auch empfohlen ihre Lebensweise zu ändern. Aber wer nimmt den wirklich ab, nachdem er 30 Jahre fett war und dadurch Diabetes bekommen hat und jetzt die ganzen Folgeerkrankungen hat. 

Wer hört nach 40 Jahren mit dem Rauchen auf?

Im Endeffekt müsste die Prävention bereits im Kindes- und Jugendalter beginnen. 

 

Ganz interessante These, die ich kürzlich mal mit nicht-ärztlichen Freunden diskutiert habe. Beispiel Diabetes Typ 1. Sicherlich könnte man die Krankheit heilen, wenn man gezielt in die Richtung forschen würde. 

Wir leben im Zeitalter wo man bei Tumorerkrankungen gezielt auf einzelne Patienten zentriert bestimmte Rezeptoren targeten kann, um den Krebs für einige Monate mehr zu bremsen oder gar zu stoppen, dass viele Patienten länger leben können.

Vllt gibt es schon die theoretische Möglichkeit Diabetes Typ 1 zu "heilen". Daran hängt aber eine riesige Industrie weltweit mit zahlreichen Arbeitsplätzen. Würde man eine vllt einfache Therapie veröffentlichen und DM Typ 1 heilen und damit 100000de Arbeitsplätze und 

Zulieferer den Bach runtergehen lassen? Vermutlich nicht. Weil man dann kein Geld mehr verdienen kann.

-> Ergo es geht nur um Geld. Es wird mit den Krankheiten von Menschen Gewinn erwirtschaftet. Und was bringt am meisten Geld? Richtig. Chronische Erkrankungen. Die kann man immer schön wieder einbestellen in der Ambulanz. Und wenn man sie nicht

einbestellt, kommen sie eh nach einem Zeitraum x wieder.

 

Noch ein Beispiel: Durchblutungsstörung am Bein durch Jahrelangen Nikotinabusus, Diabetes und scheiss Ernährung. Nennt sich pAVK. Die Gefäßchirurgen haben bereits alles mehrfach Rekanailsiert und ggf. Bypässe angelegt. Der Patient ist austherapiert. 

Dann wird der Fuß trotzdem irgendwann schwarz und der Patient wird bei uns vorgestellt zur Amputation. Im Endeffekt endet es quasi immer gleich. Der Patient verliert seinen ganzen Unterschenkel. Aber was wird gemacht? Erst schneidet man einzelne Zehen ab, dann den Vorfuß, dann kommt noch 10x ne Vakuumpumpe drauf, weil man sich in der Theorie erhofft, die Wunde konditioniert sich noch irgendwie. Und im Endeffekt verliert er doch den Unterschenkel. Salami- Taktik. Immer scheibchenweise abschneiden. In der Zwischenzeit sind 5 Monate vergangen. Der Patient hat 25 kg Substanz verloren, 15 Vollnarkosen bekommen, hatte 3 Lungenentzündungen und geht dann wie ein Wrack in die Reha, bis dann das selbe auf der Gegenseite passiert. Aber man hat damit sehr viel Geld verdient. 

 

 

bearbeitet von designed4war
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Am 26.4.2023 um 08:49 , holywater schrieb:

Wenn man als Arbeitnehmer die ganze Zeit Zeugs macht, das nicht im Vertrag steht, dann muss man sich selbst an die Nase fassen.

Ein ehemaliger Kumpel von mir arbeitet seit Jahren in mehreren Pflege- und Seniorenheimen und hat mir damals gesagt, als ich bei einer ähnlichen Einrichtung angefangen habe zu arbeiten, sinngemäß:

"Es wird erwartet, dass du auch Arbeiten erledigst, die nicht zu deinen Haupttätigkeitsfeldern gehört."

In meinem Falle war das zum Beispiel ein Bett austauschen zusammen mit dem Hausmeister.

Und was den TE angeht:

Es hört sich für mich so an, als wäre der Arztberuf irgendwie nichts für dich. Mein Hausarzt würde wohl so etwas sagen wie "Für Pflegeberufe nicht geeignet". Vielleicht da mal drüber nachdenken?

Apropos Kliniken & etc. Ja, das stimmt, dass es da einen Mangel an Mitarbeiter gibt und ich bin der Meinung, dass halt nicht jeder da hineinpasst. Ich würde sagen, die Arbeiten an sich dort, kann eigentlich jeder ausführen, aber was das Interagieren mit Patienten und / oder Bewohner angeht, sieht das schon wieder anders aus. Manchmal denke ich, man müsste pädagogisch geschult werden um einen ädaquaten Umgang zu finden, wie zum Beispiel mit an Demenz Erkrankten. Ich habe da zwar auch Tipps gehört wie "Verhalten ignorieren", aber was machste du als "Normalo", wenn diese aggressiv werden?

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Am 30.7.2023 um 20:19 , designed4war schrieb:

 

 -> Ergo es geht nur um Geld. Es wird mit den Krankheiten von Menschen Gewinn erwirtschaftet. Und was bringt am meisten Geld? Richtig. Chronische Erkrankungen. Die kann man immer schön wieder einbestellen in der Ambulanz. Und wenn man sie nicht

einbestellt, kommen sie eh nach einem Zeitraum x wieder.

Klar geht es um´s Geld aber ich muss hier nochmal Partei ergreifen für die so "böse" Pharmaindustrie und Schulmedizin. Wodurch entstehen die meisten chronischen Erkrankungen? Manche haben einfach Pech aber die meisten "arbeiten" sehr hart 

daran, sich solche Krankheiten anzuzüchten durch Fehlernährung, mangelnde Bewegung usw. und der Mensch geht den Weg des geringsten Widerstands:

Es ist viel einfacher eine Tablette zu schlucken anstatt sein Leben zu überdenken, abzunehmen, Sport zu treiben, frisch zu kochen usw. Würden sich die Leute mal ein bisschen zusammen reißen hätten wir auch genügend Kapazitäten und Ressourcen 

um eine vernünftige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Da wir aber alles und jeden durchziehen, leidet dann wie immer die Allgemeinheit darunter. 

Außerdem: Überschätzt mal bitte nicht unsere Möglichkeiten in der Medizin. Unser Wissen über die meisten Krankheiten ist stark begrenzt. Wir sind zwar in der Lage diverse Medikamente herzustellen ob jetzt aus einem Pils extrahiert oder synthetisch hergestellt aber 

warum und wie genau ein Medikament wirkt wissen wir nicht. Sehr vieles ist off Label use. Der menschliche Körper ist sehr komplex und wir kratzen gerade so an der Oberfläche vom Wissen her.

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