Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft(?)

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Hi,

ich möchte eine kleine Diskussion starten über ein Thema, was auch  aktuell in meinem Freundes- und Bekanntenkreis heiß diskutiert wird und auch mich umtreibt. Hat auch konkrete Anlässe, auf die ich später eingehen werde. Das Thema ist physische Gewalt unter Männern, Konfliktbewältigung und damit verbundene Männlichkeit.

Ich habe als Threadtitel ein Sun Tsu Zitat gewählt:  Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft...

Das Zitat entspricht meiner Grundhaltung. Man manövriert sich durch besonnenes Handeln, die eigene Geisteshaltung, Vorbereitung/Ausbildung etc. in eine sehr günstige Ausgangslage, sodass ein Konflikt für den anderen einfach sehr ungünstig wäre, sodass ein Konflikt erst gar nicht entsteht oder man diesen ohne viel Aufwand beilegen bzw. für sich entscheiden kann (ohne überhaupt 'kämpfen' zu müssen). Damit bin ich auch immer gut gefahren.

Auf Provokationen oder Beleidigungen habe ich  immer einen flotten Spruch, sodass der Provokateur meist dumm dasteht und es peinlich für ihn wird. Oder wenn es allzu dumm und plump ist, ignoriere ich es schlicht. Passiert auch nicht oft, dass ich beleidigt oder provoziert werde. Ich mache seit vielen Jahren kontinuierlich Kraftsport, habe vor vielen Jahren wettkampfbasierten Kampfsport betrieben und stehe total im Leben und aknn mich sehr gut verbal wehren, möchte ich mal sagen. Es reicht eigentlich immer die Stimme etwas bestimmt u deutlich zu heben, gut zu argumentieren und/oder einen gut durchdachten verbalen Konter zu setzen etc. Ich versuche auch immer höfllich und respektvoll zu sein. Schmälert die Bestimmtheit mit der man Auftritt nicht, sondern ist deeskalierend und gehört sich auch so. Körperliche Gewalt ist bei mir und auch in meinem Freundeskreis verpöhnt und für mich auch nur absolut letztes Mittel.

Jetzt aber zu zwo konkreten Situationen die ich eingangs ansprach:

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Ein guter Freund von mir war mit seiner Freundin im Portugal-Urlaub. Als sie abends feiern waren und aus einem Club kamen, haben sie aus einer Seitengasse Hilfschreie einer jungen Frau gehört, die von einem kräftigen und alkoholisierten Mann stark bedrängt wurde. Hat ihr in den Schrittt gefasst etc. Da hat sich eine Vergewaltigung angebahnt. Sie haben daraufhin die Polizei angerufen, die auf sich warten ließ. Sie haben sich dann entschlossen dazwischen zu gehen, wobei der Typ, der wohl total zugedröhnt/alkoholisiert war, der Freundin meines Kumpels eine verpasst hat, sodass diese mit blutiger Nase auf dem Asphalt gelandet ist. Mein Kumpel ist eher klein und zierlich und war dem Typen körperlich total unterlegen, sodass  er komplett zusammengeschlagen wurde. Mein Freund meinte zu mir:' Ich hatte echt Todesangst. Dachte ich sterbe.' Die Polizei ist dann wohl doch noch erschienen und hat den Typen dann wohl zu viert mit Mühe und Not überwältigt. Mein Kumpel lag im Krankenhaus  mit gebrochenem Kiefer und hat eine riesige Narbe auf der Backe, seine Freundin eine gebrochene Nase...

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Vor ein paar Jahren bin ich in einer dunklen Seitengasse von zwo Männern abgepasst worden, die mir aus persönlichen Gründen ans Leder wollten. Ich habe versucht zu deeskalieren, bin ruhig geblieben. Hat alles nichts gebracht. Bin angegriffen worden. Während ich den einen gut im Griff hatte, hat der andere gezielt von hinten auf meinen Hinterkopf geschlagen und getreten.

Habe das Ganze natürlich angezeigt. Zeugen gab es keine. Hier hat mich die Justiz aber auch total enttäuscht. Mir ist vom auf mich sehr demotivierend wirkenden Richter sogar negativ ausgelegt worden, dass ich körperlich in der Lage bin mich zu verteidigen, eine 'Kampfausbildung' habe und 'nur' eine Gehirnerschütterung hatte und die beiden eben auch mit einem buchstäblichen blauen Auge rausgegangen sind, weil ich mich gewehrt habe. Kam mir, als ich da als Zeuge und Opfer saß, vor, als wäre ich  im falschen Film. Die beiden Angreifer hatten gute Vertteidiger und am Ende kam nichts zählbares dabei rum. Eine Ermahnung des Richters an die Angeklagten...toll.

Ich habe gemerkt, man kann stark wie ein Ochse sein, schonmal beim Kampfsport auf einer Wettkampfmatte gestanden haben, aber wenn es mehrere Leute sind, jemand ein Messer zückt, den Totschläger oder einfach skurpellos ist...es einfach bitter wird.

Ich werde an meiner Haltung festhalten. Gewaltlos ist fraglos der goldenste aller Wege. Gewalt als letztes Mittel: Aber ich werde in Zukunft ein wenig knapper Freizeit in den ein oder anderen Selbstverteidigungskurs investieren, bei dem es darum geht Angreifer schnell zu überwältigen bzw. abzuwehren.

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Wie sind eure Erlebnisse und wie ist eure Haltung zu besagtem Thema?

Beste Grüße

Zippo

 

bearbeitet von DerZippo
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vor 10 Minuten, RobertoBlanko schrieb:

Wenn man in der darauffolgenden körperlichen Auseinandersetzung den Arsch voll bekommt, aber deshalb dem Mädchen die Vergewaltigung erspart hat, trotzdem alles richtig gemacht.

Bester Satz. Guter Mann.

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Ich bin 28, bin regelmäßig abends unterwegs und war noch nie in ne Schlägerei verwickelt.
Provokationen und Beleidigungen kommen bei mir gar nicht vor. Vielleicht bekomme ich sie einfach nicht mit.
Vielleicht läd meine Körpergröße von 1,63 einfach nicht dazu ein.

Ich musste aber auch noch nie auf Hilfeschreie wie in deiner ersten Geschichte reagieren.
Ist schon richtig, dass dein Kumpel da reingegangen ist.
Ob man das hätte lösen können, ohne dass jemand verletzt wird? Keine Ahnung. Hätte man dort sein müssen.

vor einer Stunde, DerZippo schrieb:

Körperliche Gewalt ist bei mir und auch in meinem Freundeskreis verpöhnt und für mich auch nur absolut letztes Mittel.

Unterschreib ich. Gewalt bei Selbstverteidigung macht schon Sinn.

Einen Selbstverteidigungskurs halte ich für mich nicht wirklich sinnvoll.
Man investiert dann viel rare Freizeit um in einer bestimmten Situation bessere Chancen zu haben.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung sieht da für mich nicht wirklich attraktiv aus aus 2 Gründen:
1. Diese bestimmte Situation kommt sehr selten vor.
2. Dass mir in dieser unwahrscheinlichen Situation das Wissen aus dem Kurs hilft, ist noch unwahrscheinlicher.

Selbstverteidigungskurse können halt jemandem das Gefühl geben, einen Vorteil zu haben. Dieses Selbstvertrauen und die damit verbundene Ausstrahlung sind sicherlich auch was wert.
Und körperliche Fitness ist so gut wie immer n Plus.

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Ob man die Portugal Geschichte nicht hätte anders lösen können? Aus dem Club kommen = wahrscheinlich sind da auch andere Leute gewesen, die man hätte ansprechen können und um Hilfe bitten können. Genug Zeit die Polizei zu rufen und auf die zu warten war ja anscheinend. Warum gehe ich dann als Frau und "schmächtiger" Mann zu einen alkoholisierten, körperlich überlegenen Mann?

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Also sagen dazu kann man eigentlich nichts außer dass Gewalt manchmal nicht ausweichlich ist. Da hilft der Satz "Gewalt ist keine Lösung" leider nicht. Ich habe den Leitsatz schon seit meiner Kindheit eigtl. immer so verstanden dass 'von sich' initiierte Gewalt oder halt pro-aktive Gewalt gemeint ist. Nicht Verteidigung. Verteidigung ist eben manchmal doch notwendig. Und wenn nicht für sich selbst, dann vielleicht für andere.

So richtig mega krasse Gewalt Eskalationen habe ich nie erlebt. Paar mal geprügelt und auch auf die Fresse bekommen. Aber nichts schlimmes. Blaues Auge und so. Kleinigkeiten.

Das "krasseste" was ich erlebt habe war ein Typ der mich mit einem Messer bedroht hat. Als ich dann aber merkte dass es kein echtes Messer war sondern so ein 80 Cent China Teppichmesser, was man gefühlt bei jeder dickeren Verpackung von Möbeln oder so gratis dazu kriegt, musste ich tatsächlich anfangen zu lachen. Das glaubt mir jetzt bestimmt keiner aber ich habe tatsächlich einfach nur gelacht und auf das Teppichmesser gezeigt. Er meinte nur was das soll, beschimpfte mich als Huso, steckte dann aber schnell das Messer weg und rannte. Als ich mich vom lachen erholte wollte ich die Polizei rufen aber ich brauchte zu lange, so war er bereits verschwunden. Ist nur eine sehr spezielle/isolierte Situation gewesen und soll nicht zum nachahmen animieren. Ich glaube nämlich nicht dass sich der druffi aus Portugal davon hätte beeindrucken lassen.

bearbeitet von Biff
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vor 35 Minuten, Awakened schrieb:

Einen Selbstverteidigungskurs halte ich für mich nicht wirklich sinnvoll.
Man investiert dann viel rare Freizeit um in einer bestimmten Situation bessere Chancen zu haben.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung sieht da für mich nicht wirklich attraktiv aus aus 2 Gründen:
1. Diese bestimmte Situation kommt sehr selten vor.
2. Dass mir in dieser unwahrscheinlichen Situation das Wissen aus dem Kurs hilft, ist noch unwahrscheinlicher.

Selbstverteidigungskurse können halt jemandem das Gefühl geben, einen Vorteil zu haben. Dieses Selbstvertrauen und die damit verbundene Ausstrahlung sind sicherlich auch was wert.
Und körperliche Fitness ist so gut wie immer n Plus.

Ja, körperliche Fitness ist immer gut. Ohne Frage. Verbessert das Leben in vielen Bereichen (Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Ausstrahlung/Attraktivität, Selbstvertrauen und ja auch Abschreckung im Fall von Muskelaufbau).

Das mit der Selbstverteidigung sehe ich etwas anders. Sicherlich gibt er dir in erster Linie ein gutes Gefühl. Ich will mich mit dem Thema einfach 2023 mal ein wenig beschäftigen und das in mein Fitnessprogramm implementieren. Ein Nachteil wird es sicher nicht ein paar Kniffe zu lernen.

Habe einen Bekannten der das macht und den ich ab und an im Fitnessstudio treffe. Der ist auch um die 1,60m. Hat mir mal aus Spaß 1-2 Kniffe gezeigt, ist tausend Jahre her. Ist schon sehr faszinierend, wie du mit einfachen Druckpunkten oder Hebelbwegungen ohne viel Kraftanstrengung einen körperlich weit überlegenen Mann mit Leichtigkeit ausschalten kannst.

Und ja, sowas brauch man im besten Fall nie. Aber ich sehe es wie mit einem Erste-Hilfe-Kurs. Ich bin noch nie in die Situation geraten, dass ich mein Wissen/Können aus dem Erste-Hilfe-Kurs anwenden musste. Ist doch aber trotzdem gut zu wissen, dass man in einer Notsituation über dieses verfügt.

vor 27 Minuten, novesori schrieb:

Ob man die Portugal Geschichte nicht hätte anders lösen können? Aus dem Club kommen = wahrscheinlich sind da auch andere Leute gewesen, die man hätte ansprechen können und um Hilfe bitten können. Genug Zeit die Polizei zu rufen und auf die zu warten war ja anscheinend. Warum gehe ich dann als Frau und "schmächtiger" Mann zu einen alkoholisierten, körperlich überlegenen Mann?

Ich war, wie gesagt nicht dabei. Also nix genaues weiß man nicht. Habe es von den beiden nur erzählt bekommen. Sehe es auch so, dass es gut war, dass sie was gemacht haben, wie Vorredner schon gesagt haben. Klar, hätte seine Freundin nie etwas abbekommen dürfen. Aber ich kenne sie auch. Ist eine impulsive Spanierin, die da vielleicht auch einfnach dazwischengehüpft ist. Denke man kann da viel jetzt von der Seitenlinie sagen und Mutmaßen.

Andere um Unterstützung bitten ist sicher eine kluge Entscheidung. Ob man sich dann darauf verlassen kann..bezweifele ich eher. Und wenn ein schreinde Frau, die Leute nicht von selbst motiviert (sofern denn welche in Reichweite waren), weiß ich nicht, ob da Zureden etwas geholfen hätte.

Ich bin eher skeptisch, ob man wirklich so auf Zivilcourage von anderen bauen kann. Ich bin mir z.B. auch sicher, dass bei meinem Fall in der Seitengasse unweit meiner damaligen Mietwohnung jemand etwas mitbekommen hat. Ich habe sogar selbst nach dem Vorfall mit Mietern und der Vermieterin gesprochen, die mir gesagt haben, dass sie das mitbekommen haben. Habe sie auch bei der Polizei als Zeugen angegeben. Tja, eine brauchbare Aussage gab es dann wohl aber doch nicht....

 

bearbeitet von DerZippo

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Hat was von: "Der beste Kampf ist der, der nicht stattfindet". Angeblich ein Zitat der Samurai.

Mir hat man beigebracht: "Don't get hurt". Daran versuche ich mich zu halten. 

Der Komplex Notwehr/Nothilfe ist schwierig, eine Sache der Zeugen, allg. des gesehen-werdens. Kann auch nach hinten losgehen.

Glücklicherweise hatte ich privat kaum damit zu tun. Wenn nur im Club, Kneipe o. ä., dann als zufällig Anwesender hineingeraten. Gründe hierfür, zwei Parteien geraten aneinander, Alk, Weiber. Glücklicherweise immer ohne Lalala aus der Situation herausgekommen.

Während meiner "sozialen Phase" hatte ich "alle Nasen" lang mit einem gewissen Klientel zu tun. Von Beleidigung über leichtes Getatsche bis zum heiteren, nächtlichen Ringen alles dabei. Da konnte ich nicht so einfach raus. Von der Truppe Blau/Blau halte ich wenig, nicht wirklich hilfreich, weder physisch noch anderweitig.

Fazit: Gewalt nein, von eng gefaßten Ausnahmen abgesehen.

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@DerZippo

Jo, so Kniffe sind ganz nett. Nur "Implementieren" ins Fitness-Programm ist zuwenig. Kannste im Ernstfall nicht abrufen. Bzw. was machste, wenn die Kniffe nicht die Wirkung haben? 

Entweder läßt Du es bleiben oder Du trainierst ein effektives System richtig. 

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vor 22 Minuten, novesori schrieb:

Warum gehe ich dann als Frau und "schmächtiger" Mann zu einen alkoholisierten, körperlich überlegenen Mann? 

Das sagt sich in einem Forum immer leicht aber das Gehirn trifft in so einer Situation in Millisekunden eine Entscheidung. Entweder fight or flight, heißt es ja so schön. In dem Moment hat eben die Zivilcourage rein gekickt, was ja aus menschlicher Sicht gut ist, aber der logische Teil des Gehirns aka 'ich bin unterlegen' kommt dann halt nicht so schnell hinterher. Warst du schonmal in einer Ausnahmesituation? Das ist maximal unangenehm und da bleibt nicht viel Zeit abzuwägen.

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vor 9 Minuten, DerZippo schrieb:

Aber ich sehe es wie mit einem Erste-Hilfe-Kurs. Ich bin noch nie in die Situation geraten, dass ich mein Wissen/Können aus dem Erste-Hilfe-Kurs anwenden musste. Ist doch aber trotzdem gut zu wissen, dass man in einer Notsituation über dieses verfügt.

Ich sehe es auch wie einen Erste-Hilfe-Kurs.
Besuchst du den auch regelmäßg über Jahre hinweg um das Wissen frisch zu halten und zu vertiefen?

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vor 1 Minute, Awakened schrieb:

Ich sehe es auch wie einen Erste-Hilfe-Kurs.
Besuchst du den auch regelmäßg über Jahre hinweg um das Wissen frisch zu halten und zu vertiefen?

Guter Einwand. 😄 Ich muss auch 2023 meinen Erste-Hilfe-Kurs auffrischen. Meinen letzten habe ich vor gefühlt 1000 Jahren bei der Bundeswehr gemacht und es kann schon heute jemand neben mir umklappen.

vor 10 Minuten, Niemann-N schrieb:

@DerZippo

Jo, so Kniffe sind ganz nett. Nur "Implementieren" ins Fitness-Programm ist zuwenig. Kannste im Ernstfall nicht abrufen. Bzw. was machste, wenn die Kniffe nicht die Wirkung haben? 

Entweder läßt Du es bleiben oder Du trainierst ein effektives System richtig. 

Ja, denke auch nicht, dass ich dann den Jean-Claude van Damme mache. 😄 Aber, wie schon @RobertoBlanko angedeutet hat, die Woche ne Runde Boxen oder mit einem Kumpel der fachkundig ist, ein wenig auf der Matte zu üben, kann nicht verkehrt sein.

 

vor 18 Minuten, Niemann-N schrieb:

Von der Truppe Blau/Blau halte ich wenig, nicht wirklich hilfreich, weder physisch noch anderweitig.

 

Muss ich leider auch so mittlerweile unterschreiben. War mein erster Kontakt mit Polizei und Justiz. Rundum enttäuschend. Die Anzeige hätte ich mir sparen können.

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vor 29 Minuten, DerZippo schrieb:

Ich bin eher skeptisch, ob man wirklich so auf Zivilcourage von anderen bauen kann.

Nee. Ich habe insgesamt 9 Jahre Kampfsport gemacht. 2 Jahre Karate, 3 Jahre Wing tsun und 4 Jahre Judo. Und in allen Schulen habe ich insbesondere zwei Dinge gelernt, die immer gleich gepredigt wurden.

#1 wenn es mehrere sind und du dich nicht in einer unausweichlichen Lage befindest (Sackgasse etc.) -> Lauf.

#2 wenn jemand eine Waffe (Messer etc.) zuckt -> Lauf.

In keiner der beiden Beispiele solltest du dich auf Zivilcourage verlassen. Mein letzter Trainer verglich Zivilcourage mit Lotto spielen. Mein WT Sifu meinte immer "du nutzt mehr wenn du schnellstmöglich die Polizei rufst". Aber...das fand ich dann auch damals schon funny un verwirrend.... Wir haben ihn dann mal gefragt "und wenn du mit deiner Freundin unterwegs bist... und sie bedroht wird?". Das war das einzige mal wo er ausfallend wurde "dem bastard möge Gott gnädig sein" haha. Irgendwann erfuhr ich dass er mal einen Taschendieb übel zusammengeschlagen hat, welcher seine Freundin beklauen wollte während sie gerade aus einer Bar torkelten. Aber der Hammer kommt noch... Nicht wegen des Diebstahls, sondern weil der Typ dabei etwas ungeschickt war und die Freundin schubste. Da ist der Sifu hinterher und naja... Der Rest der Geschichte landete halt vor Gericht. Aber ist wohl nix passiert weil "Notwehr". Da dachte ich mir manchmal auch schon "hmm, wenn der Sifu im Berserker Modus unterwegs ist kann man eigtl. nicht mehr von Notwehr sprechen" 😅😅😅

bearbeitet von Biff

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Jeder der Ahnung von Selbstverteidigung hat und das frei von Ideologie angeht sagt eigentlich "Renn!". Also wenn es zur Situation ich gegen andere kommt. Ganz ehrlich, ich würd auch rennen, selbst wenn ich den anderen als unterlegen einschätzen würde. Hab einfach zu viel zu verlieren. Und genau das ist der Punkt. Der andere hat nämlich oft weit weniger zu verlieren. Du weißt nie ob der andere ne Waffe zieht etc. Oder die Fälle wo man auf die Leute die am Boden liegen noch eintreten. War doch glaube ich dieses Jahr noch ein Fall in den Medien wo nen Kerl nem Mädel geholfen hat, dann war erst alles gut und dann wurde er kurze Zeit später hinterrücks vom gleichen Kerl ne Treppe runter geschubst. Hirnschaden. Toll. Kriegst da als Mann mit Zivilcourage nix, aber dein ganzes Leben kann im Arsch sein. 

Wäre da bei einigen Aussagen sehr vorsichtig. Politisch so gewollt, anders erkläre ich es mir nicht. Wäre ein leichtes potentielle Opfer nach Zivilcourage besser zu schützen.

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1. Umgib dich mit Leuten, die Gewalt genauso als allerletzte Option wie du auch.

2. Halte dich aus gewissen sozialen Milieus (wo der Einsatz körperlicher Gewalt durchaus ne Option ist) raus.

 

Das sind so die Grundsätze, mit denen ich seit 38 Jahren durchs leben komme, ohne je geschlagen worden zu sein, oder selber in die Lage zu kommen, jemanden schlagen zu "müssen".

Es gibt NATÜRLICH Situationen, in denen es unausweichlich ist. Die Situation des Kollegen in Portugal. Da geht es dann, insbesondere, wenn jemand größer/stärker & angetrunken ist, NUR darum, den Angreifer so effektiv wie möglich und brutal wie nötig kampfunfähig zu machen. Diverse Selbstverteidungstechniker lehren da sehr gute Techniken. @Rudelfuchs hat da in seiner Chronik mal mehr drüber geschrieben.

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Wie es der ZUfall will, und ich gerade in meinem Statusupdate geschrieben habe, wurde ich gestern das erste Mal in meinem Leben verprügelt.  Weil ich eingegriffen habe, als ein Assi auf seine Freundin auf offner Straße einprügelte. Zum Glück kamen dann andere Passentn bzw. waren noch andere Leute da, sonst hätte der Typ mich krankenhausreif geprügelt. Natürlich war ich doppelt unterlegen, körperlich aber natürlich auch von der inneren Energie und der absolut fehlenden Impulskontrolle. Bei dem Typ war auch ein Schalter umgelegt

Das wichtigste, was ich wohl gemacht habe, den anderen Leuten zugerufen, dass sie mir helfen sollen. Denn dann kommen die Leute auch, und denken nicht, geht mich nichts an, weiß nicht was da die Ursache war usw usw. 

Vorher in meinem Leben konnte ich immer Prügeleien vermeiden. KLassisch, aus Versehen Freundin von Assi angemacht, was dann mit besonderem Bauchpinsens seiner "ehre" dann gut war. Oder mit autoritärem Auftreten und sprechen konnte ich auch Prügeleien Dritter stoppen. Einmal Diskoprügelei, einmal wo einer auf  jemanden auf der Straße voll einschlug und wieder ein Assi, der seine Frau schlug. (Nein, waren nicht das gleiche Viertel, verschiedene Städte und tewilweise Länder). 
Also nach meiner Erfahrung kann man in 80 % der Fälle durch souveränes Auftreten eine gewalttätige Auseinandersetzung stoppen. Nur gestern waren halt mal die 20 Prozent dran! :-D 

Und auch etwas , was ich beobachtet habe und meine unterschiedlichen Erfahrungen erklärt: Wenn du jemanden noch mental erreichen kannst, kannst du viel durch Auftreten und Reden verhindern. Aber wenn jemand einen Schalter unmgelegt hat und einen Film schiebt, also vollkommen in seinem Wahn ist, kann man nix machen. Sowie der Typ gestern, der da in einem weg geprügelt hat und nicht nachließ, bis halt die anderen Passanten kamen. 

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Gast

Kann da auch ein paar Sachen dazu sagen. Hab in meiner Jugendzeit einige Sachen erlebt, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehen will. Kampfsporterfahrung seit meiner Kindheit, wenn auch mittlerweile zugegeben etwas eingerostet. Ich gehöre jedoch nicht zu denjenigen, denen man das anmerken würde. Wirke eher "ungefährlich".

Grundsätzlich meide ich körperliche Gewalt und verabscheue agressive Menschen, die grundlos auf Schägereien aus sind. Sind für mich der absolute Bodensatz der Gesellschaft. In den allermeisten Städten gibt es gute Viertel und eher schlechtere Viertel. Wer also unschöne Begegnungen im vorhinein aus dem Weg gehen möchte, der sollte sich von den Proleten-Vierteln fern halten. Ganz besonders hoch ist die Gefahr einer Auseinandersetzung in Clubs in denen sich Gruppen von jungen Männern treffen. Da stehen dann in jeder Ecke 10 halbstarke, die in der Gruppe glauben, dass sie Löwen seien. Und ich meine hier natürlich nicht die harmlosen Studenten-Clubs, wo die Physik-Gruppe ein paar wegkippt, sondern eher Jugendgruppen aus den sozial unteren Schichten. 

Generell gilt für jeden noch so erfahrenen Kampfsportler: Sobald du es mit mindestens zwei Angreifern zu tun hast, musst du sehr vorsichtig sein. Wenn du aber merkst, dass ein Kampf unausweichlich ist, dann fackle nicht lange rum und zerleg die anderen. Hau am besten den stärksten aus der Gruppe um und die anderen werden schnell das Weite suchen. 

Gegen mehrere Angreifer hat man kaum eine Chance. Das Gute ist aber, dass die wenigsten davon wirklich konsequent und mutig sind und glauben, dass sie in der Gruppe keins abbekommen können. Sobald man ihnen das Gegenteil zeigt, werden die schnell zögerlich. 

Mein bester Tipp ist aber wie schon erwähnt: Sich von solchen Szenarien generell fernhalten. Ich genieße es in einem Studenten-Hipster-Bezirk zu wohnen. Wurde dort noch nie komisch angeredet und dort kann ich auch um 2h nachts auf die Straße. Die einzigen die einem da entgegen kommen sind besoffene Studenten, die aber in ihrem Rausch trotzdem nicht auf die Idee kommen würden, dich blöd anzumachen. Wer jedes Mal in Clubs rumhängt, wo Schlägereien zum Tagesprorgramm gehören, der muss auch damit rechnen, dass es ihn selbst mal erwischt. 

Und das sollten sich jetzt vielleicht einige Pick-uper hinter die Ohren schreiben: Was ich auch komplett feige finde ist, wenn man die Freundin eines anderen Kerls ganz offensichtlich anbaggert, nur weil der Kerl körperlich viel schwächer ist als man selbst. Leben und leben lassen und auch ein "Spasti", der noch nie was von Krafttraining gehört hat, hat das Recht dazu frei und unbeschwert leben zu können, sich eine Freundin zu suchen und mit ihr auszugehen. Wenn dann andere Kerle in einschüchternder Pose daherkommen und ihn vor seiner Freundin blamieren, dann ist das nur noch schäbig. Kann mich noch gut an so einen Fall erinnern wo ich dazwischen gegangen bin und es ganz knapp davor war, dass ich und meine Freunde die Beherrschung verlieren und die beiden anderen "Männer" dann plötzlich ganz kleinlaut wurden. Um es abzukürzen: Wer auf Schwächere geht, ist selbst ein Schwächling. 

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vor 10 Stunden, DerZippo schrieb:

Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft...

Halte ich für nicht praktikabel, nicht zielführend und gefährlich und von dir nach dem Ursprungsgedanken des Autors fehlinterpretiert. Ich muss zugeben, mir zu der Aussage bzw. Sun Tsu nur kürzere Zusammenfassungen der Texte durchgelesen habe. Im Grunde geht es wohl darum Kriege schnell und ressourcenschonend zu gewinnen und nicht  durch den Einsatz von roher gedankenloser Gewalt, Rache und ununötigem Blutvergießen die eigene Macht und Ressourcen zu reduzieren. Hinterhältige Taktiken, schnelle entscheidende Kämpfe, Spionage etc. sind dabei aber durchaus die Mittel der Wahl.

Körperlichen Konflikten gehe ich so gut wie es geht aus dem Weg und ein Hoornsohn Zuruf oder dergleiche Provokationen kann mein Ego wegstecken. Außerdem meide ich soziale Brennpunkte und südländisch bevölkerte rhytmische Bewegungsestablishments.

In manchen unvermeidlichen Situationen ist Gewalt zum Eigen- oder Fremdschutz m.E. aber notwendig und geboten. Dann aber mit voller härte um die Situation schnell zu beenden. Ohne vorherige Erfahrung mit einem Vollkontaktkampfsport bzw. sonstiger "Kampferfahrung" aber sicher schwer umzusetzen ( Umgang mit Adrenalinausschüttung, Schlaghemmung, Körpergefühl um Angriffe einzustecken).

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vor 14 Stunden, jon29 schrieb:

Wie es der ZUfall will, und ich gerade in meinem Statusupdate geschrieben habe, wurde ich gestern das erste Mal in meinem Leben verprügelt.  Weil ich eingegriffen habe, als ein Assi auf seine Freundin auf offner Straße einprügelte.

Dann erstmal gute Besserung! Hoffe du hast keine allzu schlimmen Blessuren davongetragen. Man ist sich zwar rational immer bewusst, was für schlimme Äffchen da draußen stellenweise rumspringen, wenn man dann aber wirklich selbst Zeuge von Gewalt oder in Mitleidenschaft gezogen wird, erschüttert das einen schon. Muss man auch erstmal sacken lassen und verdauen. Aber viele reden davon, nicht alle handeln in konkreten Situationen. Du hast Zivilcourage gezeigt. Chapeau, mein Lieber!

vor 7 Stunden, Feitosa schrieb:

Halte ich für nicht praktikabel, nicht zielführend und gefährlich und von dir nach dem Ursprungsgedanken des Autors fehlinterpretiert.

Also ich habe mir das Werk durchgelesen und nicht nur schnell danach gegoogelt. Möchte dir auch klar widersprechen und deinen Vorwurf der Fehlinterpretation zurückweisen. Natürlich ist das Thema bei Sun Tsu die ressourcenschonende Kriegsführung. Er tut das aber nicht, wie z.B. Clausewitz in Vom Kriege ausschließlich auf taktischer und strategischer Ebene im Bereich der Armeeführung um z.B. den (Generalstabs-)Offizier anzusprechen, sondern möchte dem Feldherren als auch dem einzelnen Kämpfer einen Gedankenanstoß geben. Ich würde daher Sun Tsus Werk gedanklich zwischen Clausewitz und Tsuentomos Hagakure verorten. Zu letzterem später mehr.

Wie setze ich meine Ressourcen ein, über welche Informationen verfüge ich, wie nutze ich die Gegebenheiten optimal (Wahl des Geländes etc.) welche Intention verfolgt mein Gegner, lasse ich meinem Gegner das Heft des Handelns oder zwinge ich ihn dazu auf mich zu reagieren, entziehe ich mich dem Kampf, weil ich ihn momentan nicht gewinnen kann, führe ich ihn auf einer anderen Ebene auf der ich überlegen bin bzw. mit anderen Mitteln (Taktik der kleinen Nadelstiche= Guerillakampf). Ich bringe mich selbst in eine solche Position, dass wenn es zum Kampf kommt, ich maximale Erfolgsaussichten habe oder im Optimalfall, dass der Gegner gleich vom Kampf absieht oder mit mir verhandeln möchte, weil es für ihn zu kräftezehrend und ressouercenverschlingend  wäre, bei mäßigen bis sehr schlechten Erfolgsaussichten. Aus Sun Tzus Werk kann man schon einiges für's eigene Mindset mitnehmen.

Sprich muss ich mich denn zum gefrusteten Affen, der heute wieder mal kein Mädel abbekommen hat und mir 'Verfluchter Muggel!' hinterherschreit umdrehen und das ausdiskutieren. Da setze ich doch meine Ressourcen Zeit und Energie besser ein und ziehe lachend mit einem Mädel von Dannen. Muss ich denn in der Ecke stehen, meine Freundin krampfhaft im Arm halten und jeden Typen böse anschauen, weil er mir potentiell meine Freundin abspenstig machen könnte oder habe ich Spaß unterhalte ich mich mit anderen hübschen Mädels auf der  Party, meine Freundin kommt immer wieder im Lauf des Abends zu mir, weil sie meine Wertigkeit kennt und ich auch weiß, dass sie sich verbal gegen jeden Anmachversuch wehren kann bzw. den spielerisch charmant abwehrt und weiß wo sie hingehört. Wie auch schon andere hier beschrieben haben, es liegt oft an Selbstsicherheit und der Entschlossenheit mit der man Auftritt. Also man entscheidet im Vorfeld einen Konflikt für sich, obwohl man in einer körperlichen tatsächlichen Auseinandersetzung klar unterlegen und chancenlos wäre. Sun Tzu beschreibt das mit den Schlagworten Erscheine schwach, wenn du stark bist, und stark, wenn du schwach bist. Natürlich ist Vorbereitung (gute Logistik, Ausbildung der Truppen etc.) wichtig und das kann man natürlich auch auf den Alltag für Konflikte implementieren. Wenn ich mich  über Jahre jede Woche 4-5mal zum Krafttraining schleppe und Muskeln aufbaue, dann ist einer der bewussten Nebeneffekte, dass ich auf potentielle Kontrahenten (und das muss nicht nur in einer körperlichen Auseinandersetzung ausschlaggebend sein), ganz anders wirke und ein anderes Auftreten habe etc.

Einige haben auch auf ihren Kampfkunstlehrer verwiesen. Sprich ich glaube es wäre ein schlechter Lehrer, wenn er raten würde 'Dann hüpfste halt direkt mit dem Knie rein'. Muss auch immer an einen Spruch meines Opas oder Vaters denken 'Lieber einmal feige, als ein Leben lang tot'. Ist was dran und auch alles richtig. Würde ich meinem Sohn auch so raten. Dumm, sich für eine Nichtigkeit oder für's Ego in ein Messer stürzen. Habe aber auch gelernt, dass man sich gerade machen muss. Ist ja auch hier allgemeiner Konsens, dass friedliche Lösungen oder Konfliktbewältigung der Königsweg ist, aber man eben bei diesem 1% der Fälle sich eben auch körperlich einsetzen muss, ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein Aspekt der hier ja auch immer wieder am Rande angesprochen wurde ist die soziale Kompetenz und Emphatie die einfach so wichtig ist. Eine Situation richtig einzuordnen, darauf angemessen zu reagieren und immer die nötige Vorsicht walten zu lassen.. Daher: Mir ist auch bewusst, dass ich kein Samurai des 16. Jahrhunderts bin 😉 , ich möchte aber dennoch mit den Worten aus Yamamoto Tsunetomos Hagakure schließen: 

Senke höflich dein Haupt, aber lass deinen Gegenüber nie aus den Augen.

bearbeitet von DerZippo
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vor 7 Stunden, Feitosa schrieb:

Außerdem meide ich soziale Brennpunkte und südländisch bevölkerte rhytmische Bewegungsestablishments.

Der wohl wichtigste Faktor. Unter Zivilisierten verkehren.

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Nanana, ich lebe seit 20 Jahren im Kiez. Sowas wie Neukölln für Arme. Still alive und ich habe zwei soziale Brennpunkte um's Eck. Grobe Einschätzung 70/30. Türkisch-arabische Prägung, viel Zuzug aus Afrika, etwas Osteuropa. 

Probleme gibt es sehr wohl, aber eher untereinander. Schlägereien, Messerstecherein und ab und zu erschießt einer den anderen. Deswegen. würde ich nicht sagen, ich fühle mich bedroht. Meide ich den Kiez, nein. Auch nächtens nicht. Das es mittlerweile sich die Zustände an Marxloh anpassen🤷‍♂️. Kann mir täglich ne demolierte Zimmereinrichtung zusammenklauben.

?95? % der Leutz wollen ihre Ruhe und machen ihren "Job". 

Die südländisch dominierten Bewegungsetabilssements meide ich eher aus dem Grund, weil mir da der Output aus den Boxen nicht paßt.

Zum Thema Ärger in nicht südländisch dominierten Bewegungsetablissements habe ich mich geäußert - da helfen auch philosophische Betrachtungen der Militärtaktik nicht.

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Am 2.12.2022 um 15:14 , DerZippo schrieb:

Das mit der Selbstverteidigung sehe ich etwas anders. Sicherlich gibt er dir in erster Linie ein gutes Gefühl. Ich will mich mit dem Thema einfach 2023 mal ein wenig beschäftigen und das in mein Fitnessprogramm implementieren. Ein Nachteil wird es sicher nicht ein paar Kniffe zu lernen.

Das hilft dir - nach meiner Erfahrung - nicht viel. Genauso wie 1x die Woche irgendwo boxen zu gehen. Warum? Weil du es in der Stresssituation nicht abrufen kannst.

Das größte Problem in solchen Ausnahmesituationen sind nicht primär fehlenden technische Skillz, sondern der eigene Kopf, der nur allzugerne deeskalieren will. Es gilt: jeder Kampf, den du nicht kämpfst hast du schon gewonnen, aber wenn du musst, dann kämpfe auch.

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vor 42 Minuten, assl schrieb:

Das hilft dir - nach meiner Erfahrung - nicht viel. Genauso wie 1x die Woche irgendwo boxen zu gehen. Warum? Weil du es in der Stresssituation nicht abrufen kannst.

Das größte Problem in solchen Ausnahmesituationen sind nicht primär fehlenden technische Skillz, sondern der eigene Kopf, der nur allzugerne deeskalieren will. Es gilt: jeder Kampf, den du nicht kämpfst hast du schon gewonnen, aber wenn du musst, dann kämpfe auch.

Und was ist dein Vorschlag? Es sein lassen? Wo abseits von Boxvereinen soll er dann am besten Lernen in Kampfsituationen grundlegend zu funktionieren und sich zu überwinden?

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vor 3 Minuten, tfn28 schrieb:

Und was ist dein Vorschlag? Es sein lassen? Wo abseits von Boxvereinen soll er dann am besten Lernen in Kampfsituationen grundlegend zu funktionieren und sich zu überwinden?

Achwas, alles ist besser als nichts zu machen. Worauf ich hinaus wollte ist, dass "ein wenig im Fitnessprogramm implementiert" im besten Fall dazu führt, dass man ein bisschen mehr Selbstsicherheit ausstrahlt.

Um wirklich halbwegs grüstet zu sein, braucht es ein ganzheitliches Training mit Stressdrills und regelmäßigem Sparring.

Mein Vorschlag ist also, es wenn dann richtig anzugehen.

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vor 52 Minuten, assl schrieb:

Das hilft dir - nach meiner Erfahrung - nicht viel. Genauso wie 1x die Woche irgendwo boxen zu gehen. Warum? Weil du es in der Stresssituation nicht abrufen kannst.

Das größte Problem in solchen Ausnahmesituationen sind nicht primär fehlenden technische Skillz, sondern der eigene Kopf, der nur allzugerne deeskalieren will. Es gilt: jeder Kampf, den du nicht kämpfst hast du schon gewonnen, aber wenn du musst, dann kämpfe auch.

Naja, also wenn man z.B. nur eine einzige Kampfkunstschule besucht hat und diese vielleicht eher... ich nenne es Mal "Choreographie"-lastig war (oder der Trainer) dann nutzt solch eine "Vorbereitung" natürlich wenig. Das stimmt.

Aber grundsätzlich dienen Kamp"sport" Vereine ja schon dazu die anerlernten Techniken auch für Praxisnahe Situation zu üben. Ich glaube du hast eher die Kampfkunst im Hinterkopf, weniger den Kampfsport.

Also ich denke schon dass Kampfsport etwas nützt. Defitnitiv mehr als sich selbst einzureden "wenn du musst, dann kämpfe". Weil dieser Satz hilft dir tatsächlich am allerwenigsten in der Situation. Entweder man hat die Blockade im Kopf gelöst, Gewalt anwenden zu können wenn nötig, oder noch nicht. Wenn man das nicht hat wird einem dieser Satz nichts nutzen weil dann ja immernoch die Angst da ist. Wenn ich ehrlich bin, die Angst vor Gewalt habe ich nicht beim Kampfsport verloren. Das passierte tatsächlich erst nachdem ich Mal auf die Fresse bekommen habe und mir klar wurde dass nicht jede Gewalt lebensbedrohlich ist und dass die Selbstverteidigung einer größeren Eskalation entgegen wirken kann.

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