Fitness / Bodybuilding - Ein Hamsterrad?

76 Beiträge in diesem Thema

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vor 9 Minuten, Selfman schrieb:

Wieso müssen und wieso macht es wenig Sinn?

Wenn ich nur 1 oder 2 Mal im Monat die Lust bekomme joggen zu gehen, dann mach ich das und empfinde echte Freude dabei.

Dann mach das doch einfach so. Bei mir wars früher auch eher die Optik weshalb ich ins GYM gegangen bin. Jetzt mit Ü30 ist es mir viel wichtiger fit zu altern und möglichst lange etwas vom Leben zu haben. Habe daher auch Cardio und HIIT mit aufgenommen. Was andere machen ist mir egal, ich finde ich bin es mir selbst schuldig. Schließlich habe ich nur einen Körper. Das ich dann mit HBs die 10 Jahre jünger sind im Bett lande ist natürlich ein netter Nebeneffekt. Mache es auch nicht um dafür belohnt zu werden -> pleasure from effort.

Was mir aber bei mir im GYM aufgefallen ist, dass da extrem viele 16 Jährige rumturnen, die die hälfte der Zeit damit beschäftigt sind in den Spiegel zu schauen. Zu meinen Zeiten haben wir uns jeden Tag zugekifft und gefeiert. Bin schon gespannt wie die Welt in 15 Jahren ausschaut.

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vor einer Stunde, Selfman schrieb:

Wieso müssen und wieso macht es wenig Sinn?

In deinem vorherigen Post hast du doch auch "müssen" geschrieben ("Gerade Bodybuilding ist eine abhängige Sache. Du musst immer und fortwährend dran bleiben, sonst macht das Training ja keinen Sinn").

Jedenfalls finde ich "müssen" auch das richtige Wort. Um besser zu werden MÜSSEN wir eine Tätigkeit regelmäßig machen. Eine Sprache lernst du z.B. nicht wenn du einmal im Monat Vokabeln lernst oder dein Grammatikbuch durchgehst. Das Gelernte hast du 4 Wochen später wieder vergessen. Du wirst auch kein guter Boxer wenn du unregelmäßig ins Training gehst und kein guter Maler wenn du selten einen Pinsel in der Hand hast. 

Zitat

Wenn ich nur 1 oder 2 Mal im Monat die Lust bekomme joggen zu gehen, dann mach ich das und empfinde echte Freude dabei.

Ich kenne wirklich jemanden, der seit Jahren genau 1mal die Woche ins Fitness- Studio geht und sich dann auch nicht groß verausgabt. Er hat einen 08/15 Körper aber das juckt ihn nicht, es macht ihm einfach bock zu trainieren.

bearbeitet von J.Peterson

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vor 7 Stunden, Selfman schrieb:

Eine echte Motivation statt zwanghafte Disziplin.

das ist paradox, Motivation führt zu Disziplin

ich denke, dir fehlt die richtige Motivation, deswegen hast du keine Disziplin

bearbeitet von ladykiller1

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vor 59 Minuten, Vacay schrieb:

Was andere machen ist mir egal, ich finde ich bin es mir selbst schuldig. Schließlich habe ich nur einen Körper.

Das bringts genau auf den Punkt.

Die Antwort hier, so schnulzig und eso es auch immer klingen mag, ist wieder mal Selbstliebe.

Wenn jemand seinen Körper mag, dann tut sie oder er nicht zehn, fünfzehn extra Kilos drauf und lässt die Gelenke knirschen beim Stiegensteigen. Dann fress ich nicht den ganzen Tag Fastfood-Kalorien in mich rein und hör meiner Verdauung zu wie sie die Krise kriegt.

Dann geh ich aber auch nicht pumpen, nur um irgendwem anderen was zu beweisen (und degradiere damit meinen Körper runter als Mittel zum Zweck). Sondern dann wird das wahrscheinlich eine Functional Fitness, wo jemand schlank, beweglich und definiert rumläuft, ohne den Anspruch sich zu matchen mit Kerlen deren Lebensinhalt halt 5x5h die Woche Training sind.

vor einer Stunde, IronM schrieb:

sehe die harten Fakten als viel entscheidender für den Erfolg bei Frauen (Looks, Money, Status)

...kannste natürlich so machen, halt mit dem Nachteil das dir immer jemand anderer vorgeben wird, was genau LMS bedeutet, und du dein Leben lang nach der Pfeife anderer Menschen "performst". Da passt dann das, was Selfman vom Hamsterrad schreibt sehr gut.

bearbeitet von Helmut
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vor 10 Minuten, Helmut schrieb:

...kannste natürlich so machen, halt mit dem Nachteil das dir immer jemand anderer vorgeben wird, was genau LMS bedeutet, und du dein Leben lang nach der Pfeife anderer Menschen "performst". Da passt dann das, was Selfman vom Hamsterrad schreibt sehr gut.

Die Menschen sind oberflächlich und wenn man nicht alleine irgendwo im Wald leben will muss man sich an die sozialen und natürlichen Gegebenheiten anpassen. Für mich alleine sehe ich beispielsweise keinen Nutzen viel Geld in teure Kleidung zu stecken, die geflickte Jacke funktioniert doch noch. Aber zweifelsohne wird man mit teurer Kleidung von Frauen (und auch von Männern), insbesondere von bestimmten Frauen, ganz anders wahrgenommen. Der Hambitusse würde das vielleicht gefallen, dass ich so Anti-Mainstream bin, aber diese ist leider nicht meine Zielgruppe. 

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vor 3 Stunden, IronM schrieb:

Für mich alleine sehe ich beispielsweise keinen Nutzen viel Geld in teure Kleidung zu stecken, die geflickte Jacke funktioniert doch noch.

Sind wir wieder bei der Selbstliebe.

Es ist ein Unterschied, ob ich eine alte ranzige Jacke trage, wo das Innenfutter schon grauslich riecht, oder eine schöne, gut sitzende Jacke, mit der mir angenehm warm ist ohne zu schwitzen, in der ich mich gerne und gut bewegen kann, die sich angenehm auf meiner Haut anfühlt etc.

Genauso wie z.B. zwischen einem billigen Polyester-Pulli oder einem Kaschmirpullover. Oder Schuhen die guten Halt geben und ein angenehmes Fußbett haben.

Wer sich selber mag, und sich selber liebevoll-wertschätzend in den Spiegel sehen mag (nicht selbstverliebt - das ist wieder was anderes), wird sich nicht freiwillig Scheiße kleiden, egal ob jemand anderes das auch sieht.

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vor 15 Stunden, Selfman schrieb:

Ich schätze dich so auf Anfang, Mitte 20. Da war ich auch noch so drauf. Aber mit 30+ gelangt man irgendwie zu neuen Erkenntnissen und hinterfragt das ganze Hamsterrad.

Ich bin 37, das stimmt nicht :-D

Ja, man wird evtl. etwas gelassener und ist nicht mehr so durchtrieben wie mit Anfang 20. Aber dennoch verfolge ich meine Ziele im Gym weiterhin, habe einen strikten Plan, ernähre mich halbwegs zielorientiert (genug Eiweiß, regelmäßig Supps) und gehe regelmäß9g trainieren auch wenn ich gar kein Bock habe (das kommt jetzt mit Ende dreißig viel häufiger vor, als mit 20).

Ich würde sagen, ich nehme jetzt mehr Rücksicht.

Fakt ist: Du musst in dem Alter viel mehr leisten und genauer hinschauen, weil dein hormonelles Milieu ein anderes ist und dein Körper schon die ersten (oder zweiten) Narben trägt. Gelenke und Bändern sind evtl. nicht mehr die besten und der Rücken ist auf Grund der Hamsterarbeit im Büro stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Für mich ist und bleibt Sport bzw. Bewegung immernoch LEBEN.

PS: Wer etwas mehr erreichen will, kann nicht nach Gefühl und Laune trainieren. Da sollte man schon (mit etwas) Struktur herangehen. Sonst würde ich nur noch Brust trainieren, glaub mir :-D

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vor 18 Stunden, Selfman schrieb:

Eine echte Motivation statt zwanghafte Disziplin.

Motivation ist absoluter Bullshit, sorry!

Motivation kommt und geht, wie Ebbe und Flut. Das ist wie ein Speicher, den man ständig füllen muss und es ist mega anstrengend den Pegel hoch zu halten.

Disziplin ist super. Da geht's nicht um Befindlichkeiten oder Stimmungslagen. Hier geht's um Routine.

Motivation braucht enorm viel Kraft und man muss sich ständig mit Dingen emotional auseinandersetzen...Disziplin interessiert das nicht. Du ziehst durch und denkst nicht weiter drüber nach.

Disziplin ist wie ein Kompromiss...meistens nicht das gelbe vom Ei, aber es funktioniert immerhin.

 

Wenn man bedenkt, dass in einem herkömmlichen Büroalltag fast 90% der Belegschaft schon mit 35/40 einen Bauch vor sich hintragen, das Gespür für Mode verloren haben und keinerlei Ambitionen mehr haben...weil sie Sport machen wann sie möchten, essen was sie möchten und sich von Motivation leiten lassen.

Nee danke, ich möchte etwas anderes für mich...so werde ich nicht alt.

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vor 17 Stunden, IronM schrieb:

nicht. Die Leute in den 20er und frühen 30er machen denke ich schon mehr Sport oder sagen wir vielleicht besser der Anteil der Leute, der viel Sport macht ist in der

Also was ganz sicher ist,dir Leute in dem Alter sind im Durchschnitt fetter und bewegen sich auch weniger als vor 20, 30 Jahren. Ich denke es ist so wie J. Peterson sagt, dass halt die Mitte weniger da ist. Wir haben halt sehr viel mehr total unsportliche und gesund Essence Leute,auch in den junge. Jahren, und halte einen kleine. Anteil derumso fitnessorientierter ist

 

 

 

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vor 19 Minuten, jon29 schrieb:

Wir haben halt sehr viel mehr total unsportliche und gesund Essence Leute,auch in den junge. Jahren, und halte einen kleine. Anteil derumso fitnessorientierter ist

Die Fitnessindustrie ist riddlet mit ausgesprochen zweifelhaften Supps, Gear und Uppern.
Diese ganzen dryscooping Idioten etc..
Die Jungs fangen zu früh an, packen zu schnell die Scheiben drauf, zerkloppen sich z.T. ihr Wachstum und zerficken ihre Gelenke noch bevor sie 25 sind. Die Mädels sind Jahre auf Speed/Addderol/Ritalin/xxx, um den kfa zu halten.
Alles um so auszusehen wie irgendwelche hochgespritzten Influencer.
Und ab ner gewissen Masse ist egal, wo das Gewicht herkommt. Fett oder Muckis ..es ist Übergewicht, das das Herz belastet.

Bleibt 1-2 Jahrzehnte abzuwarten, ob der Fitnesstrend im Nachhinein als gesunde Welle eingestuft werden kann.

 

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vor 28 Minuten, Easy Peasy schrieb:

früh an, packen zu schnell die Scheiben drauf, zerkloppen sich z.T. ihr Wachstum und zerficken ihre Gelenke noch bevor sie 25 sind. Die Mädels sind Jahre auf Speed/Addderol/Ritalin/xxx, um den kfa zu halten.

Sorry, aber das ist doch vollkommen übertrieben. Das mag bei manchen stimmen, aber ist so wahr, wie als früher die Alten sagten, alle die Kiffen  hängen gleich an der Nadel.

Ne, der Großteil derjenigen, die ins Fitnesstudio gehen,ist wesentlich gesünder als die Altersgenossen.

So wie uns die woke Presse auch weiß machen will, dass Magersucht ein Massenphänomen sei, dabei sind Esstorungen inForm von Fettsucht, gefordert durcch die extrem zuckerhaktugen Billiglebensmittel, das eigentliche Problem. Wie bekommen doch immer mehr amerikanische Verhältnisse.

Das bringt doch auch extrem den Hormonhaushalt und das Wachstum der Gelenke von Jugendlichen durcheinander.

 

 

 

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vor 9 Minuten, jon29 schrieb:

Sorry, aber das ist doch vollkommen übertrieben. Das mag bei manchen stimmen, aber ist so wahr, wie als früher die Alten sagten, alle die Kiffen  hängen gleich an der Nadel.

Ich komme von nem Sport, der extrem taxing ist. Gab zur aktiven Zeit eigentlich kaum einen Tag, an dem ich keine Schmerzen hatte. (meine Frau hatte mir mal gesagt, dass sie mich noch nie komplett unversehrt gesehen hätte.. das war nach knapp 10 Jahren, oder so.)
Alte Brüche, Ausrenkungen, Sehnenrisse etc. Doch diese Schmerzen verschwinden mit der Zeit.. und wenn´s 10-20 Jahre dauert. Zumindest meine Erfahrung.
Aber für jeden, der das jahrelang hart durchzog und mit 35+ weitgehend ohne Schmerzen rumläuft, gibt´s mehrere, die das gleiche taten und heute permanent Rücken, Knie oder sonstwas für Gelenkprobleme haben.
 

Mit Gewichten geht das, insbesondere auf Gear, erheblich schneller.

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vor 21 Minuten, jon29 schrieb:

Sorry, aber das ist doch vollkommen übertrieben. Das mag bei manchen stimmen, aber ist so wahr, wie als früher die Alten sagten, alle die Kiffen  hängen gleich an der Nadel.

Ne, der Großteil derjenigen, die ins Fitnesstudio gehen,ist wesentlich gesünder als die Altersgenossen.

So wie uns die woke Presse auch weiß machen will, dass Magersucht ein Massenphänomen sei, dabei sind Esstorungen inForm von Fettsucht, gefordert durcch die extrem zuckerhaktugen Billiglebensmittel, das eigentliche Problem. Wie bekommen doch immer mehr amerikanische Verhältnisse.

Das bringt doch auch extrem den Hormonhaushalt und das Wachstum der Gelenke von Jugendlichen durcheinander.

 

 

 

 

Geht halt eher um so die Vorzeigesternchen auf Social Media, nicht die Gymgänger selbst! Und da ist man überrascht, wieviele Morgens mit ner weißen Nase aufstehen gehen. Bestimmt so nen Fünftel bis Drittel würde ich schätzen, ist dann sone allgemeine auch miteinander verbandelte Subszene. 

Der allgemein Gymgänger heutzutage ist etwas motivierter als vor einigen Jahren und lebt es meist wieder als einen Lebensstil wo es "dazugehört." Ich behaupte, die Szene wird immer extremer, der Großteil aber auch deutlich gesünder. Es sind die Fringes, die jetzt in anderen Extreme gehen. 

Selbsterfahrung und Entwicklung durch Training und extreme Erfahrungen ist aber ein Riesenthema. Das ist nen Riesending gerade bei den Männern, die ich in der Szene kenne, die im Training oft Antworten und mentale Gesundheit und Stärke suchen. 

vor 1 Stunde, Helmut schrieb:

Das Ding is halt, hinter deinen "Befindlichkeiten und Stimmungslagen" (Emotionen) verstecken sich Bedürfnisse. Und das was du hier schreibst, klingt genau danach wie in meiner Erfahrung viele Kerle ihre eigentliche Bedürfnisse ignorieren/ausblenden/auf die Seite schieben, und mit "Disziplin" drüberradieren, vor allem im körperlichen Bereich tun Männer das ziemlich gerne.

Motivation entsteht normalerweise, wenn ich Dinge tue, in denen ich intrinsisch Sinn erkenne. Also die z.B. mit meinen Werten übereinstimmen. Dann "fließen" Dinge. Natürlich gibt's dann immer wieder Zeiten wo andere Motivationen auch da sind, und dann kann ich mich immer noch bewußt entscheiden, es trotzdem zu tun (also Bedürfnisse abwägen). Im Gegensatz dazu ist "Disziplin" der kleine Cousin vom "blinden Gehorsam" - kennen wir eigentlich eher dort, wo wir Dinge tun die andere uns befohlen haben (strenge Eltern oder die Bundeswehr lieben "Disziplin").

Überspitzt formuliert: Disziplin ist ein wesentliches Talent für jemand der gerne mit Burnout flirtet. Wenn mir immer wieder die Motivation für das fehlt was ich "eigentlich tun sollte", würde ich mir eher ansehen wo der (und ob überhaupt) mein Sinn dahinter steckt.

Ich tu es nicht, aber hinter euren beiden Ansichten stecken am Ende nur zwei Puzzleteile der Motivationstheorie, über die man sich zu Tode diskutieren könnte.

Disziplin ist gut, solange sie dazu dient, Willenskrafteinsatz zu senken. Drüberbügeln ist auch nicht schlecht, solange man damit seinem langfristigen Ziel zollt, aber gleichzeitig auch sich nicht völlig für immer aus der kurzfristigen Gratifikation nimmt. Alles in Ordnung, denke ich. Die Hauptsache ist immer, sich nicht selbst zu schaden, was Motivation angeht, gehen die meisten aus meiner Erfahrung schon viel zu weit. Die Fragen sind meist gar nicht der eigene große Zweck im Leben, die Bestimmung, die eigenen Werte, sondern können auf "Wovon möchtest du mehr machen im Leben? Wovon weniger? Womit möchtest du im Leben aufhören? Womit möchtest du im Leben beginnen?" runtergebrochen werden. Und dann tut man mehr davon 🙂

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vor 4 Minuten, Easy Peasy schrieb:

Ich komme von nem Sport, der extrem taxing ist. Gab zur aktiven Zeit eigentlich kaum einen Tag, an dem ich keine Schmerzen hatte. (meine Frau hatte mir mal gesagt, dass sie mich noch nie komplett unversehrt gesehen hätte.. das war nach knapp 10 Jahren, oder so.)
Alte Brüche, Ausrenkungen, Sehnenrisse etc. Doch diese Schmerzen verschwinden mit der Zeit.. und wenn´s 10-20 Jahre dauert. Zumindest meine Erfahrung.
Aber für jeden, der das jahrelang hart durchzog und mit 35+ weitgehend ohne Schmerzen rumläuft, gibt´s mehrere, die das gleiche taten und heute permanent Rücken, Knie oder sonstwas für Gelenkprobleme haben.
 

Mit Gewichten geht das, insbesondere auf Gear, erheblich schneller.

Aus meiner Erfahrung absolut nicht. Je nach Ziel. Gerade wenn man nicht wie ein Idiot trainiert hat man sogar im Schnitt deutlich weniger Schmerzen und Beschwerden. Es sind die 5% an der Spitze der Kraftpyramide, bei denen es dann umschlägt. Die tun sich weh wie Fussballer. Aber gerade so Normalos, die jetzt eher 200kg Kreuzheben als 300 wollen... da gehts ohne viele Schmerzen sehr gut. 🙂

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vor 21 Stunden, Mrlucky schrieb:

Was hast du gegen Leute die versuchen sich zu verbessern?

Es geht nicht darum dass sie pumpen, sondern dass diese übertriebene Verhalten diesen Lifestyle zu zelebrieren einfach nur cringe ist. Es ist nicht mal ne richtige Sportart lol. Powerbuilding und Bodybuilding sind es. “Ich mach Fitness” Was genau soll das sein? Beine werden vernachlässigt, und idR auch Ausdauer. Das hat nix mit Fitness zu tun im Sinne sich einen maximal adaptierbaren Grundzustand zu versetzen. Selbst bei Crossfit gibt es standardisierte Wettkämpfe. Das ist einfach garnix. Gibt keine Parameter. Auch kein Bodybuilding.

 

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vor 9 Stunden, LastActionHero schrieb:

Aber dennoch verfolge ich meine Ziele im Gym weiterhin, habe einen strikten Plan, ernähre mich halbwegs zielorientiert (genug Eiweiß, regelmäßig Supps) und gehe regelmäß9g trainieren auch wenn ich gar kein Bock habe (das kommt jetzt mit Ende dreißig viel häufiger vor, als mit 20).

Ich würde mich freuen, wenn du mir genau erklären könntest, wieso du das machst.
Also du hast wie jeder andere Mensch deine persönlichen Beweggründe, wieso du gewissen Entscheidungen und Gewohnheiten im Leben nachgehst.
Wozu machst du eine Sache so strikt und auch wenn du "gar kein Bock hast"?
Bitte zähle mir einmal all deine Beweggründe auf, das würde mich wirklich mal interessieren.

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vor 5 Stunden, Helmut schrieb:

Das Ding is halt, hinter deinen "Befindlichkeiten und Stimmungslagen" (Emotionen) verstecken sich Bedürfnisse. Und das was du hier schreibst, klingt genau danach wie in meiner Erfahrung viele Kerle ihre eigentliche Bedürfnisse ignorieren/ausblenden/auf die Seite schieben, und mit "Disziplin" drüberradieren, vor allem im körperlichen Bereich tun Männer das ziemlich gerne.

Motivation entsteht normalerweise, wenn ich Dinge tue, in denen ich intrinsisch Sinn erkenne. Also die z.B. mit meinen Werten übereinstimmen. Dann "fließen" Dinge. Natürlich gibt's dann immer wieder Zeiten wo andere Motivationen auch da sind, und dann kann ich mich immer noch bewußt entscheiden, es trotzdem zu tun (also Bedürfnisse abwägen). Im Gegensatz dazu ist "Disziplin" der kleine Cousin vom "blinden Gehorsam" - kennen wir eigentlich eher dort, wo wir Dinge tun die andere uns befohlen haben (strenge Eltern oder die Bundeswehr lieben "Disziplin").

Überspitzt formuliert: Disziplin ist ein wesentliches Talent für jemand der gerne mit Burnout flirtet. Wenn mir immer wieder die Motivation für das fehlt was ich "eigentlich tun sollte", würde ich mir eher ansehen wo der (und ob überhaupt) mein Sinn dahinter steckt.

Ich mein, du schreibst:

Wie kann dir für LEBEN die Motivation fehlen?

Puh, ich bin so ziemlich mit 90% deiner Posts hier im Forum konform, bin ebenfalls völlig bei dir, wenn du sagst, dass man immer hinterfragen sollte, aus welchen Gründen man die Dinge tut, die man eben tut. Bin ich eher extrinsisch motiviert und laufe irgendwelchen von außen aufgedrückten Idealen hinterher oder mach ich was ich mache aus eigener Motivation?

Damit hier gehe ich aber nicht konform oder evtl. verstehe ich dich falsch. Meiner Meinung nach ist Motivation ein mieser Verräter. Sie ist wie ein falscher Freund, mit dem du immer ne gute Zeit hast, wenn ihr euch mal sieht und der dir dann jedes Mal sagt, dass ihr unbedingt öfter mal was machen müsst, danach dann aber wieder Wochen lang nicht erreichbar ist. Die besseren und loyaleren Freunde sind hier eher Disziplin und vor allem produktive Gewohnheiten.
Vielleicht muss man hier aber auch differenzieren. Du schreibst ja mehr oder weniger, dass man zu Dingen, die man wirklich tun will, auch motiviert ist und Disziplin dann ins Spiel kommt, wenn man eigentlich keinen wirklichen intrinsischen Sinn hinter der Sache erkennt. Der intrinsische Sinn sollte vorhanden sein – da gebe ich dir Recht. Ich würde hier aber eher von Grundmotivation sprechen. Ich will meine körperliche Fitness steigern, ich will besser aussehen. Ich will Erfolg bei Frauen haben, wie auch immer der definiert ist. Ich will Bachata tanzen lernen. Oder was auch immer.

Die Grundmotivation, diese Dinge zu tun, sollte da sein. Der Prozess, sprich der Moment, wo du diese Dinge tust, sollte trotz gelegentlicher Schwierigkeiten und Hindernissen, auch im großen und ganzen etwas sein, was sich gut anfühlt. Die Handlungsmotivation, diese Dinge anzufangen jedoch... die kommt und geht. Und mit anfangen meine ich nicht nur den Start. Diesen Kampf mit mir selbst gehe ich ständig von neuem ein:

Ein langer, anstrengender Arbeitstag und eigentlich steht noch Training an. Geh ich hin oder nicht? Es nicht zu tun, würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Ein paar Wochen nicht mehr so im sozialen Flow gewesen, sprech ich die Frau auf der Party nun an oder lasse ich es bleiben? Es nicht zu tun, würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Das Tanzen lernen läuft noch nicht so gut und heute wollen Kollegen mit mir ein Bier trinken. Gehe ich trotzdem hin oder trinke ich ein Bier? Das Bier mit den Kollegen würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Disziplin kommt ins Spiel, wenn es um langfristige Ziele geht. Hier und da mal auf kurzfristige Vergnügen zu verzichten und die Komfortzone zu verlassen, auch wenn es sicherlich anstrengend sein kann, kann langfristig zu viel größerem und konstanteren „Glück“ führen. Noch nie habe ich mich qualvoll zum Training überwunden und habe mir danach nicht gedacht „geil, das war die beste Entscheidung, die ich heute treffen konnte“.
Die Grundmotivation war allerdings immer da, da bin ich bei dir. Man sollte wie gesagt stets hinterfragen, aus welchen Antrieben man etwas tut. Aber der Mensch ist ein sehr bequemes Wesen und fehlende Disziplin ist mMn das stetige Bevorzugen vom kurzfristigen Vergnügen, welches meist jedoch eine Schattenseite hat, da man sich unterbewusst selbst im Stich lässt. Das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit steigt eher, wenn man diszipliniert an seinen langfristigen Zielen arbeitet und die Komfortzone verlässt. Im besten Fall denkt man irgendwann kaum noch drüber nach und es wird eine Routine. Ganz weggehen tut das mMn aber nie.

 

vor 21 Stunden, Helmut schrieb:

Das bringts genau auf den Punkt.

Die Antwort hier, so schnulzig und eso es auch immer klingen mag, ist wieder mal Selbstliebe.

Wenn jemand seinen Körper mag, dann tut sie oder er nicht zehn, fünfzehn extra Kilos drauf und lässt die Gelenke knirschen beim Stiegensteigen. Dann fress ich nicht den ganzen Tag Fastfood-Kalorien in mich rein und hör meiner Verdauung zu wie sie die Krise kriegt.

Dann geh ich aber auch nicht pumpen, nur um irgendwem anderen was zu beweisen (und degradiere damit meinen Körper runter als Mittel zum Zweck). Sondern dann wird das wahrscheinlich eine Functional Fitness, wo jemand schlank, beweglich und definiert rumläuft, ohne den Anspruch sich zu matchen mit Kerlen deren Lebensinhalt halt 5x5h die Woche Training sind.

 

Schon ein kleiner Seitenhieb auf Leute, die das Thema "Bodybuilding" ein wenig ernster nehmen und mMn etwas einseitig betrachtet. Ich würde dir zustimmen, wenn du denkst, dass die meisten 16 bis Anfang 20 jährigen jungen Männer, die diesen Sport - Bodybuilding, Muskelaufbau, Pumpen oder wie auch immer - anfangen, dies wahrscheinlich zunächst aus eher extrinsischen Gründen tun. "Krasser Typ" unter den Kollegen sein oder "starker Mann" für die Mädels. Vielleicht geht das auch nicht immer zu 100% weg, aber die Perspektive verändert sich auf Dauer schon enorm. Denn um langfristigen Erfolg in diesem Sport zu haben, braucht man eben Disziplin. Man muss sich ein Stück weit in den Lifestyle verlieben. Regelmäßiges Training, Progression, gute Ernährung, viel Schlaf, möglichst wenig Alkohol. Gleichzeitig steigt neben dem Aussehen das Selbstbewusstsein, man erfährt Selbstwirksamkeit, fühlt sich fitter und gesünder. Im Idealfall lässt sich die Disziplin und Selbstwirksamkeit auch noch auf andere Bereiche übertragen. Punkt ist, man trainiert seinen Mind genau so sehr wie seinen Body. Das hängt alles zusammen.

 

Leute, die sich in diesen Sport unglücklich verrennen und irgendwelchen falsche Idealen hinterherrennen, die für sie kaum zu schaffen sind, gibt es natürlich auch. Wird auch immer mehr. Ist aber ein anderes Thema.

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vor 47 Minuten, EazyD schrieb:

Ein langer, anstrengender Arbeitstag und eigentlich steht noch Training an. Geh ich hin oder nicht? Es nicht zu tun, würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Ein paar Wochen nicht mehr so im sozialen Flow gewesen, sprech ich die Frau auf der Party nun an oder lasse ich es bleiben? Es nicht zu tun, würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Das Tanzen lernen läuft noch nicht so gut und heute wollen Kollegen mit mir ein Bier trinken. Gehe ich trotzdem hin oder trinke ich ein Bier? Das Bier mit den Kollegen würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Disziplin kommt ins Spiel, wenn es um langfristige Ziele geht.

Find ich interessant - vor allem den letzten Satz im Zitat - weil das für mich synonym mit Motivation wäre. Eventuell brauchts hier eine Wortdefinition, bevor wir alle vom gleichen reden und was unterschiedliches glauben.

Ich sprech die Frau auf der Party an, weil ich im Hinterkopf habe, wie gut es sich anfühlt, wenn ich mit einem attraktivem Mädel im Bett lande, und die eine Frau die mir da grad aufgefallen ist halt absolut mein Typ ist. Wenn sie "eh ganz nett" aussieht, und mit meinen Kumpels grad das Gespräch witziger ist - lass ich's wahrscheinlich bleiben, weil dann eine andere Motivation höher ist - nämlich gute Zeit mit Freunden.

Was ich jedenfalls nicht tun würde (und so wie ich die "Disziplin-Idee" hier bisher verstanden habe), ist mir einen Plan zu machen "die Woche zehn Frauen ansprechen" und dann stur durchziehen, egal wie die Umstände grade sind. Was ich aber auch nicht tun würde, ist mir vorzulügen das meine Kumpels lustiger sind wenn ich eigentlich nur Schiss hatte, die Frau anzureden.

Anderes Beispiel: Ich geh trainieren (in meinem Fall: Pack zuhause die Gewichte aus) weil ich's cool finde wie gut ich in letzter Zeit in meinen Partyoutfits aussehe, und weil da noch ein bisschen mehr geht. Wenn der Tag aber wirklich Kacke war, dann vielleicht nur kurz, und schmeiss mich nacher zur Erholung in die Badewanne. Überleg mir gleichzeitig, wo ich am nächsten Tag ein bisschen Zeit einbauen kann, was vom Training nachzuholen.

Heißt: Ich bleib in der Wahrnehmung meiner Bedürfnisse von "was jetzt grade am wichtigsten ist" und bleib auch flexibel für spontane Planänderungen. Genauso wie ich manchmal in die Stadt gehe und mir denke "Heute habe ich Lust auf Pizza" und dann spontan bei einem Burger-Restaurant hängenbleibe, weil irgendwas in der Auslage mich anspringt. Diese "Ich hatte eigentlich was anderes geplant, aber der spontane Impuls war die viel bessere Idee" kenne ich sehr häufig.

Leiden meine langfristigen Ziele darunter? Nö, weil die sowieso "immer wieder jetzt gerade am wichtigsten sind". Und wenn das nicht der Fall ist - wenn ich mich dabei erwische, gewisse Dinge immer wieder aufzuschieben - dann hinterfrag ich die Sinnhaftigkeit meines Ziels.

Is im übrigen wirklich eine Debatte, die man wahrscheinlich stundenlang führen könnte. Den gleichen "Widerspruch" gibt's z.B. auch zwischen Verhaltens- und Gestalttherapie - die einen arbeiten mit strukturierten Plänen, die anderen mit "Was ist jetzt grad da" - und beides funktioniert.

Mein Gefühl ist halt das gerade Kerle dazu neigen, sich bei "Disziplin" in etwas zu verrennen das ihnen jemand anderer eingeflüstert hat. Wenn wir es stattdessen "Fokus auf Ziele" nennen würden, hat es für mich persönlich weniger diesen Beigeschmack "das man es tut, weil *man* das halt so macht" - sondern auch das "Warum" im Vordergrund behält.

bearbeitet von Helmut
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vor 14 Minuten, Helmut schrieb:

Find ich interessant - vor allem den letzten Satz im Zitat - weil das für mich synonym mit Motivation wäre. Eventuell brauchts hier eine Wortdefinition, bevor wir alle vom gleichen reden und was unterschiedliches glauben.

Ich sprech die Frau auf der Party an, weil ich im Hinterkopf habe, wie gut es sich anfühlt, wenn ich mit einem attraktivem Mädel im Bett lande, und die eine Frau die mir da grad aufgefallen ist halt absolut mein Typ ist. Wenn sie "eh ganz nett" aussieht, und mit meinen Kumpels grad das Gespräch witziger ist - lass ich's wahrscheinlich bleiben, weil dann eine andere Motivation höher ist - nämlich gute Zeit mit Freunden.

Was ich jedenfalls nicht tun würde (und so wie ich die "Disziplin-Idee" hier bisher verstanden habe), ist mir einen Plan zu machen "die Woche zehn Frauen ansprechen" und dann stur durchziehen, egal wie die Umstände grade sind. Was ich aber auch nicht tun würde, ist mir vorzulügen das meine Kumpels lustiger sind wenn ich eigentlich nur Schiss hatte, die Frau anzureden.

Anderes Beispiel: Ich geh trainieren (in meinem Fall: Pack zuhause die Gewichte aus) weil ich's cool finde wie gut ich in letzter Zeit in meinen Partyoutfits aussehe, und weil da noch ein bisschen mehr geht. Wenn der Tag aber wirklich Kacke war, dann vielleicht nur kurz, und schmeiss mich nacher zur Erholung in die Badewanne. Überleg mir gleichzeitig, wo ich am nächsten Tag ein bisschen Zeit einbauen kann, was vom Training nachzuholen.

Heißt: Ich bleib in der Wahrnehmung meiner Bedürfnisse von "was jetzt grade am wichtigsten ist" und bleib auch flexibel für spontane Planänderungen. Genauso wie ich manchmal in die Stadt gehe und mir denke "Heute habe ich Lust auf Pizza" und dann spontan bei einem Burger-Restaurant hängenbleibe, weil irgendwas in der Auslage mich anspringt. Diese "Ich hatte eigentlich was anderes geplant, aber der spontane Impuls war die viel bessere Idee" kenne ich sehr häufig.

Leiden meine langfristigen Ziele darunter? Nö, weil die sowieso "immer wieder jetzt gerade am wichtigsten sind". Und wenn das nicht der Fall ist - wenn ich mich dabei erwische, gewisse Dinge immer wieder aufzuschieben - dann hinterfrag ich die Sinnhaftigkeit meines Ziels.

Is im übrigen wirklich eine Debatte, die man wahrscheinlich stundenlang führen könnte. Den gleichen "Widerspruch" gibt's z.B. auch zwischen Verhaltens- und Gestalttherapie - die einen arbeiten mit strukturierten Plänen, die anderen mit "Was ist jetzt grad da" - und beides funktioniert.

Mein Gefühl ist halt das gerade Kerle dazu neigen, sich bei "Disziplin" in etwas zu verrennen das ihnen jemand anderer eingeflüstert hat. Wenn wir es stattdessen "Fokus auf Ziele" nennen würden, hat es für mich persönlich weniger diesen Beigeschmack "das man es tut, weil *man* das halt so macht" - sondern auch das "Warum" im Vordergrund behält.

 

Jo, hatte auch schon die Vermutung, dass wir vermutlich gar nicht soo weit voneinander entfernt sind und es eher so ist, dass wir unter dem Begriff "Disziplin" eben alle was anderes verstehen. Jetzt hab ich so viel getippert und dann antwortest du etwas, mit dem ich durchaus viel anfangen kann. Wie langweilig. 

So wie ich Disziplin auffasse, ist es eben etwas, an dem sehr viele Kerle oft scheitern. Sie haben Ziele und Dinge, die sie auch wirklich erreichen wollen, doch wählen immer wieder das kurzfristige Vergnügen, eben das sprichwörtliche Bier mit den Kollegen, anstatt die Komfortzone mal zu verlassen und längerfristig zu denken/zu handeln. Zweifellos gibt es auch Männer des anderen Extrems, die nur nach Plänen und Zielen leben, nicht "im Moment sind" und da bin ich völlig bei dir, dass diese in Gefahr laufen sich zu verrennen und andere, grundlegende Bedürfnisse dabei auf der Strecke bleiben. Da muss wohl jeder einen gesunden Mittelweg finden. Das größere bzw. häufigere Problem, was ich so beobachte, ist aber eben ersteres. Zumal es auch wirklich schwierig ist. Du hattest das Beispiel genannt, dass du wenn du dich kacke fühlst, einfach nur ne kurze Einheit machst (wobei das ja schonmal besser als nichts ist!), dich dann in die Wanne schmeißt und überlegst, wo du morgen das Training einbauen könntest. Das erfordert aber auch schon irgendwo wieder Disziplin haha. Der Mensch neigt schnell an solchen Punkten den Faden zu verlieren und dann komplett rauszufliegen aus seinen eigenen Plänen oder Zielen. Einen grundsätzlichen Plan zu verfolgen, der aber "Spielraum" und Flexibilität erlaubt, um auch mal spontan handeln zu können, im Moment zu leben und andere Bedürfnisse zu erfüllen ist quasi das Next Level. Ich glaub, ich bin grundsätzlich bei dir.

 

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vor 2 Stunden, Helmut schrieb:

Find ich interessant - vor allem den letzten Satz im Zitat - weil das für mich synonym mit Motivation wäre. Eventuell brauchts hier eine Wortdefinition, bevor wir alle vom gleichen reden und was unterschiedliches glauben.

Motivation erscheint oftmals positiv konnotiert. Da liegt aus meiner Sicht die Problematik. 

Motivation beschreibt aber am Ende nur die zielgerichtete Energie und Verhalten in eine Richtung, aus psychologischer Sicht. Sie ist eher neutral. Disziplin ist somit motiviert, zeigt dann mehr oder weniger Einsatz von Überwindung und Willenskraft. Eiserne Disziplin ist dort, wo keinerlei Willenskraft mehr nötig ist, wo egal ob die Laune da ist, schlicht gemacht wird. 

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vor 3 Stunden, EazyD schrieb:

Einen grundsätzlichen Plan zu verfolgen, der aber "Spielraum" und Flexibilität erlaubt, um auch mal spontan handeln zu können, im Moment zu leben und andere Bedürfnisse zu erfüllen ist quasi das Next Level.

Das mit dem grundsätzlichen Plan haben und davon abweichen können war genau mein Bild als ich offline nochmal über das Thema nachgedacht habe. Super auf den Punkt gebracht.

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vor 21 Stunden, Helmut schrieb:

Sind wir wieder bei der Selbstliebe.

Es ist ein Unterschied, ob ich eine alte ranzige Jacke trage, wo das Innenfutter schon grauslich riecht, oder eine schöne, gut sitzende Jacke, mit der mir angenehm warm ist ohne zu schwitzen, in der ich mich gerne und gut bewegen kann, die sich angenehm auf meiner Haut anfühlt etc.

Genauso wie z.B. zwischen einem billigen Polyester-Pulli oder einem Kaschmirpullover. Oder Schuhen die guten Halt geben und ein angenehmes Fußbett haben.

Wer sich selber mag, und sich selber liebevoll-wertschätzend in den Spiegel sehen mag (nicht selbstverliebt - das ist wieder was anderes), wird sich nicht freiwillig Scheiße kleiden, egal ob jemand anderes das auch sieht.

Als ob der Kleidungsstil so viel darüber aussagt wie sehr man sich wertschätzt. Aber selbst mal angenommen das stimmt, ändert das ja nichts am Argument. Kenne genügend Naturwissenschaftler die sich scheiße kleiden, vielleicht mag es sogar bequem sein, schaut halt nach nichts aus. Die interessiert die Kleidung aber gar nicht. Die haben ganz andere Interessen und Hobbies, z.B. Computer etc. Wenn du denen sagst, die sollen sich andere Kleider kaufen um sich selbst mehr zu wertschätzen, würden sie genau nach deiner Pfeife tanzen. 

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vor 15 Stunden, EazyD schrieb:

Puh, ich bin so ziemlich mit 90% deiner Posts hier im Forum konform, bin ebenfalls völlig bei dir, wenn du sagst, dass man immer hinterfragen sollte, aus welchen Gründen man die Dinge tut, die man eben tut. Bin ich eher extrinsisch motiviert und laufe irgendwelchen von außen aufgedrückten Idealen hinterher oder mach ich was ich mache aus eigener Motivation?

Damit hier gehe ich aber nicht konform oder evtl. verstehe ich dich falsch. Meiner Meinung nach ist Motivation ein mieser Verräter. Sie ist wie ein falscher Freund, mit dem du immer ne gute Zeit hast, wenn ihr euch mal sieht und der dir dann jedes Mal sagt, dass ihr unbedingt öfter mal was machen müsst, danach dann aber wieder Wochen lang nicht erreichbar ist. Die besseren und loyaleren Freunde sind hier eher Disziplin und vor allem produktive Gewohnheiten.
Vielleicht muss man hier aber auch differenzieren. Du schreibst ja mehr oder weniger, dass man zu Dingen, die man wirklich tun will, auch motiviert ist und Disziplin dann ins Spiel kommt, wenn man eigentlich keinen wirklichen intrinsischen Sinn hinter der Sache erkennt. Der intrinsische Sinn sollte vorhanden sein – da gebe ich dir Recht. Ich würde hier aber eher von Grundmotivation sprechen. Ich will meine körperliche Fitness steigern, ich will besser aussehen. Ich will Erfolg bei Frauen haben, wie auch immer der definiert ist. Ich will Bachata tanzen lernen. Oder was auch immer.

Die Grundmotivation, diese Dinge zu tun, sollte da sein. Der Prozess, sprich der Moment, wo du diese Dinge tust, sollte trotz gelegentlicher Schwierigkeiten und Hindernissen, auch im großen und ganzen etwas sein, was sich gut anfühlt. Die Handlungsmotivation, diese Dinge anzufangen jedoch... die kommt und geht. Und mit anfangen meine ich nicht nur den Start. Diesen Kampf mit mir selbst gehe ich ständig von neuem ein:

Ein langer, anstrengender Arbeitstag und eigentlich steht noch Training an. Geh ich hin oder nicht? Es nicht zu tun, würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Ein paar Wochen nicht mehr so im sozialen Flow gewesen, sprech ich die Frau auf der Party nun an oder lasse ich es bleiben? Es nicht zu tun, würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Das Tanzen lernen läuft noch nicht so gut und heute wollen Kollegen mit mir ein Bier trinken. Gehe ich trotzdem hin oder trinke ich ein Bier? Das Bier mit den Kollegen würde sich kurzfristig besser anfühlen.

Disziplin kommt ins Spiel, wenn es um langfristige Ziele geht. Hier und da mal auf kurzfristige Vergnügen zu verzichten und die Komfortzone zu verlassen, auch wenn es sicherlich anstrengend sein kann, kann langfristig zu viel größerem und konstanteren „Glück“ führen. Noch nie habe ich mich qualvoll zum Training überwunden und habe mir danach nicht gedacht „geil, das war die beste Entscheidung, die ich heute treffen konnte“.
Die Grundmotivation war allerdings immer da, da bin ich bei dir. Man sollte wie gesagt stets hinterfragen, aus welchen Antrieben man etwas tut. Aber der Mensch ist ein sehr bequemes Wesen und fehlende Disziplin ist mMn das stetige Bevorzugen vom kurzfristigen Vergnügen, welches meist jedoch eine Schattenseite hat, da man sich unterbewusst selbst im Stich lässt. Das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit steigt eher, wenn man diszipliniert an seinen langfristigen Zielen arbeitet und die Komfortzone verlässt. Im besten Fall denkt man irgendwann kaum noch drüber nach und es wird eine Routine. Ganz weggehen tut das mMn aber nie.

 

 

Schon ein kleiner Seitenhieb auf Leute, die das Thema "Bodybuilding" ein wenig ernster nehmen und mMn etwas einseitig betrachtet. Ich würde dir zustimmen, wenn du denkst, dass die meisten 16 bis Anfang 20 jährigen jungen Männer, die diesen Sport - Bodybuilding, Muskelaufbau, Pumpen oder wie auch immer - anfangen, dies wahrscheinlich zunächst aus eher extrinsischen Gründen tun. "Krasser Typ" unter den Kollegen sein oder "starker Mann" für die Mädels. Vielleicht geht das auch nicht immer zu 100% weg, aber die Perspektive verändert sich auf Dauer schon enorm. Denn um langfristigen Erfolg in diesem Sport zu haben, braucht man eben Disziplin. Man muss sich ein Stück weit in den Lifestyle verlieben. Regelmäßiges Training, Progression, gute Ernährung, viel Schlaf, möglichst wenig Alkohol. Gleichzeitig steigt neben dem Aussehen das Selbstbewusstsein, man erfährt Selbstwirksamkeit, fühlt sich fitter und gesünder. Im Idealfall lässt sich die Disziplin und Selbstwirksamkeit auch noch auf andere Bereiche übertragen. Punkt ist, man trainiert seinen Mind genau so sehr wie seinen Body. Das hängt alles zusammen.

 

Leute, die sich in diesen Sport unglücklich verrennen und irgendwelchen falsche Idealen hinterherrennen, die für sie kaum zu schaffen sind, gibt es natürlich auch. Wird auch immer mehr. Ist aber ein anderes Thema.

Eine echte Motivation für mich ist etwas, das dich anzieht und nicht wozu du dich selbst immer hin pushen musst.
Auch die Gewohnheit und die Routine entstehen dann aus dieser echten Motivation quasi schon von selbst.

Aber diese Aussagen wie "Ich habe jetzt keinen Bock, aber ich werde es sonst bereuen" kann nicht von der Essenz her wirklich nachhaltig gut sein.
Was nicht unmittelbar Freude bereitet, macht für mich mittlerweile keinen Sinn mehr. Sonst mache ich Dinge, um damit vermeintlich was zu bezwecken.
Ich war vor paar Jahren fast in einem Burnout, weil ich lange so gelebt habe nach dem Motto "Ich will nicht, aber ich MUSS ja."

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