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The Berlin Concept of traveling 
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(Ich muss hinzufügen, dass das eine Schilderung mehrerer Tage ist, die sich in der Schwulen-Welt abspielten. Dementsprechend ist das Ganze etwas lockerer gestaltet, als man es gewöhnlich kennt.)

Irgendwie hatte ich die Schnauze voll von Berlin und brauchte dringend einen Tapeten-Wechsel. Die Stadt kam mir vor wie die letzte Kloake. Egal wen oder was ich sah, es raubte mir die Nerven. Ich hatte weder eine Bleibe noch Geld. Und Dokumente hatte ich auch nicht. Ich war blank. Vollends blank. Und trieb mich rum, so gut es ging und versuchte dabei nicht den Verstand zu verlieren.

Das war nachdem ich eine Kunstaustellung in einem Elektro-Schuppen in den Sand gesetzt hatte. Statt die Bilder auf der Vernissage zu verkaufen, stellte ich sie alle in einem Anflug von Wahn auf die Straße. Und innerhalb einer Stunde waren sie alle vergriffen. Bis auf Eins. Das blieb in dem Klub, wo meine Ausstellung sein sollte. Somit war die ganze Sache mit der Ausstellung ein Fiasko und ich hatte kein einziges Bild verkauft, weshalb ich keine Kohle hatte für die Miete. Und alles nur weil ich mich auf der Party, wo meine Ausstellung sein sollte, mich abgeschossen habe. Wie dem auch sei... 

Und deshalb beschloss ich nach Messe ICC zu fahren und von dort aus den erstbesten Bus ins Ausland zu nehmen. Reiseziel war egal. Hauptsache weit weg. Und am Besten auch für lange.

Das man ohne Ticket mit dem Flixbus ins Ausland fahren kann hatte mir 2018 ein ukrainischer Flüchtling aus Kiev erzählt. Ich nenne ihn hier Michi. Michi war klein, blond, dünn und ähnelte im Gesicht Dostojevski. 

Er war 21 Jahre alt, hatte ein Studium der klassischen Musik angefangen und war in einem Kinderheim aufgewachsen. Seine Eltern waren während einem Autounfall verstorben, was irgendwie seinen Charakter geformt hat. Gewissermaßen war er abgebrüht und ohne Skrupel. Er machte sich kaum Sorgen - selbst im illegalen Bereich. So zeigte er mir auch zum Beispiel, wie man in Supermärkten Essen klaut. Ihn kennengelernt habe ich dank Piotr - ebenfalls Flüchtling aus Kiev. Sie beide fragten mich an, ob sie während ihrer Zeit in Berlin bei mir übernachten könnten. Und ich sagte zu. So lernte ich dann Michi kennen.

Gleich am ersten Tag als Piotr bei mir duschen ging, schmiss sich Michi an mich ran und ich vögelte ihn auf dem Boden. Anschließend machte ich mal mit Michi, mal mit Piotr rum. Wobei Michi mehr mein Typ war. Und eben er erzählte mir, dass er in Flixbusse ohne Ticket gestiegen und durch Europa gereist ist. Also wollte ich es auch einmal versuchen.

Der Bus in den ich Einstieg fuhr nach Prag.

In Prag angekommen ging ich zuerst in eine Schwulenbar und fragte direkt nach einem Darkroom. Schließlich hatte ich mich endlich von den Frauen losgerissen. Ich hatte mit meiner Freundin Schluss gemacht. Nun wollte ich es also wissen. Der Barkeeper lachte: „Where Are you from?“ „Berlin,“ sagte ich. Woraufhin der Barkeeper meinte: „Now I understand.“ Einen Darkroom gab es aber nicht. 

Also zog ich weiter und landete in einem heruntergekommenen Hostel in dem überwiegend Bauarbeiter waren. Dort schloss ich mich einer unseriösen Gruppe Bulgaren an. Mit diesen Bulgaren zog ich durch die Stadt und landete auf einer Vernissage, wo es kostenlosen Wein gab.

Die Bulgaren waren so feinfühlig und charmant, dass sie den Wein direkt aus der Flasche tranken, bis der Künstler der Vernissage begann zu streiken. Ein kleines amüsantes Handgemenge ging los. So eine Art Kräftemessen jedoch auf spielerischem Niveau.

Da ich keinen Schlafplatz und keine Kohle hatte musste ich kreativ werden. Also beschloss ich mich von den Bulgaren zu trennen und alleine loszuziehen. 

Kurzerhand später landete ich auf einer Kunstausstellung von einer Gruppe Studenten und wurde von einem netten Kurator entlanggeführt. Dieser Kurator stellte mich einer Gruppe Studenten vor, die mich zum Essen in ein schickes Restaurant einluden.

Dort erzählte ich, dass ich ein Penis-Foto von mir an einen österreichischen Kunstsammler für 500€ übers Internet verkauft und somit meine erste Miete für ein Wg-Zimmer hatte - in einem verrückten Haus abseits von Berlin. 

Daraufhin wurden die Studenten neugierig und luden mich zu sich in ihr Bauernhäusschen ein, wo ich mit einem der Studenten in die Kiste sprang.

Am nächsten Tag fragte mich jemand, wie ich auf diese Weise reisen könne? (Ohne Geld und Dokumente) Daraufhin sagte der Student der mit mir geschlafen hatte: „This is the Berlin Concept of traveling.“

Auf diese Weise entdeckte ich das Reisen für mich und fuhr noch aus Prag nach Budapest. Dieses Mal riss ich einen Typen aus dem Bus am Rasthof bei den Toiletten auf, als der Bus dort Halt machte. Es ging ganz schnell und lief alles über Augenkontakt. Im Anschluss gab ich ihm auch noch im Bus auf der Fahrt nach Budapest einen Blowjob. Dafür zahlte er mir für drei Nächte das Hostelzimmer, was sehr nett war. Erst nach vier Tagen reiste ich wieder aus Budapest zurück nach Berlin, wo ich im Görlitzer Park einer Freundin alles erzählen musste. Ich versuchte auch sie zu verführen und zu küssen. Aber sie blockte ab und behielt mich in der Friendzone.

Wie dem auch sei... rumhurend habe ich Prag und Budapest gesehen, wenn auch nur für kurze Zeit. Und ich habe mir vorgenommen im Neujahr ein wenig wieder zu reisen.

  • IM ERNST? 1

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Guter Schreibstil und dein Text ist mal erfrischend anderes als die ganzen gevögelten Muschis hier. 

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In letzter Zeit bekomme ich per Anruf immer öfter verbale Backpfeifen verpasst, meistens von Frauen - meinen Leserinnen. Sie schelten mich und bezeichnen mich als Mimimi, weil ich mich in ihren Augen gehen lassen habe, was sich zugegebenermaßen auch nicht abstreiten lässt. Denn mittlerweile hat mich mein Tief so  weit, dass ich auf Facebook Geschichten poste, in denen ich meine Wehwechen beklage.

Dabei war ich vor einem Jahr noch der Draufgänger, der zwielichtige Selbstzerstörer, wortgewandte Alkoholiker, die Nacht durchstreifender Junkie, Kurt Cubain. Alles... wirklich alles! Nur keine Memme und kein Weichei.

Mittlerweile spiele ich aber die Rolle einer in Selbstmitleid badenden Mimose, die auf Psychose macht, Wörter wie Schizophrenie oder Stimmenhören ausschlachtet und sich ins Krankenhaus zurückzieht, um in aller Unverschämtheit auf Kosten der Krankenkasse und Arbeitskräfte ihren intellektuellen Interessen zu frönen. 

Ich meine so ein Krankenhaus ist ja auch wie ein Hotel. Bloß statt inklusiven Drinks gibts Medikamente. In meinem Fall Neuroleptika, die ich insgeheim immer wieder ausspucke, weil sie mich auf Dauer abstumpfen und nichts um mich herum mehr checken lassen. 

Was noch?

Es gibt kostenloses Essen, mehrere Putzfrauen, Ärzte, Krankenschwestern, ein Bett und eine Dusche, eine Parkanlage, Männer, Frauen. Quasi Urlaub fürs Gehirn. Selbst ein Entertainer findet sich in so einer Einrichtung schnell! So gesehen passiert hier nicht viel. Und doch passiert hier alles.

Eigentlich wollte ich mich ja nur zurückziehen, um in aller Ruhe mein Buch fertig zu schreiben. So hatte ich es jedenfalls meiner Agentin gesagt, die mich mit den Worten anstachelte: „Du bist durch und durch depressiv. Eine Therapie wird dir guttun.“ Und dann leicht amüsiert: „Außerdem macht sich so ein Psychiatrie-Aufenthalt gut im Lebenslauf des Künstlers.“ Und ich befolgte ihren Rat.

Aus geplanten 6 Wochen Irrenhaus wurden schnell drei Monate. Und abgesehen von einem Blowjob, den ich einem anderen Patienten gegeben habe und während dem ich von einer Krankenschwester auf Station erwischt wurde: „Das ist hier kein Bordell!“ - erlebe ich den absoluten Stillstand.
 

Na, ja... und ab und zu besucht mich jemand mit dem ich eine Affäre habe. Er ist nett und kann echt süß sein. Aber irgendwie fehlt mir da die Würze... und so halte ich ihn auf Distanz.

Was die Patienten allgemein betrifft; ich halte mich - so gut es geht - fast überall raus, ziehe mich zurück und flüchte in die Literatur, was das Beste an dem Aufenthalt ist, weil ich die Zeit habe mich meinen geliebten Büchern zu widmen. Fast täglich bestelle ich mir Bücher übers Handy auf Amazon und der Amazon-Tower in Friedrichshain wächst und wächst zur Freude aller Anwohner dort.

Obwohl ich mich immer als Punk gesehen habe unterstütze ich mit meinem Verhalten den Kapitalismus und lasse die Lieferanten schonungslos für ein gebrauchtes, 3 Euro teures Buch von A nach B hetzen. So gesehen bin ich ein Menschenfeind und habe wirklich mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen.

Doch dafür bin ich in der Psychiatrie, wo ich mir nach Bedarf Medikamente verabreichen lassen kann, die das Gewissen schnell zum Schweigen bringen. Ach, dieses Tavor... gibt mir mehr davon! Mir ist egal wie süchtig das macht! 

 

 

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Ps: Im Februar wird eine Shortstory von mir von kaffeeundkippen.magazin auf Instagram veröffentlicht. 

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bearbeitet von Der Kapitän

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vor 2 Stunden, Der Kapitän schrieb:

der zwielichtige Selbstzerstörer,

Das hat sich ja irgendwie nicht wirklich geändert, jedenfalls was ich hier so lese. Soll das so bleiben oder gibt es den Wunsch das zu ändern? 

Bist du mal auf eine Bipolare Störung hin untersucht worden? Beim lesen der Aktion mit den Bildern rausstellen habe ich sofort daran denken müssen. 

bearbeitet von Gast

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vor 6 Stunden, Sam Stage schrieb:

Das hat sich ja irgendwie nicht wirklich geändert, jedenfalls was ich hier so lese. Soll das so bleiben oder gibt es den Wunsch das zu ändern? 

Bist du mal auf eine Bipolare Störung hin untersucht worden? Beim lesen der Aktion mit den Bildern rausstellen habe ich sofort daran denken müssen. 

Hey Sam Stage,

erstmal danke für deine Antwort! Meine Diagnose lautet hebephrene Schizophrenie mit psychotischen Schüben. Wobei ich glaube, dass ich von allem ein bisschen habe und die Diagnosen bloß gestellt werden, um dem Wahn einen Namen zu geben.

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vor 13 Minuten, Der Kapitän schrieb:

Hey Sam Stage,

erstmal danke für deine Antwort! Meine Diagnose lautet hebephrene Schizophrenie mit psychotischen Schüben. Wobei ich glaube, dass ich von allem ein bisschen habe und die Diagnosen bloß gestellt werden, um dem Wahn einen Namen zu geben.

Für mich ließt du dich recht reflektiert, deswegen erlaube ich mir mal ein paar Fragen zu stellen:
- Woran hapert es das du dein Leben nicht etwas weniger auf Kante gestaltest?
- Was würdest du dir selber diagnostizieren?

Hast du es mal mit regelmäßigem Wandern probiert? Ich würde mir selber ne Hypomanie unterstellen. Seit Corona leite ich ne Wandergruppe und bin jedes Wochenende an beiden Tagen draußen in der Natur. Mir hilft das sehr mein Leben gut im Griff zu haben. Vielleicht geht/ginge es dir ja ähnlich.

Um Eldon Tyrell aus dem Bladerunner zu zitieren: "The light that burns twice as bright burns half as long"

bearbeitet von Gast

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vor 15 Minuten, Sam Stage schrieb:

Für mich ließt du dich recht reflektiert, deswegen erlaube ich mir mal ein paar Fragen zu stellen:
- Woran hapert es das du dein Leben nicht etwas weniger auf Kante gestaltest?
- Was würdest du dir selber diagnostizieren?

Hast du es mal mit regelmäßigem Wandern probiert? Ich würde mir selber ne Hypomanie unterstellen. Seit Corona leite ich ne Wandergruppe und bin jedes Wochenende an beiden Tagen draußen in der Natur. Mir hilft das sehr mein Leben gut im Griff zu haben. Vielleicht geht/ginge es dir ja ähnlich.

Um Eldon Tyrell aus dem Bladerunner zu zitieren: "The light that burns twice as bright burns half as long"

Grundsätzlich gehts bei mir ums Selbstwertgefühl und darauf scheißen, was andere Leute denken oder sagen. Daraus resultieren die Störungen. Hinzu kommen Drogen und Alkohol, um die Probleme / Herausforderungen zu meistern.

Mal sehen wie es nach der Behandlung laufen wird. Ich will mir definitiv Struktur verschaffen. 

Wandern finde ich gut! Mache ich auch gerne. Und wenn nicht wandern, dann zumindest ausgedehnte Spaziergänge. (Du leitest die Gruppe? Cool!)

Zu deinem Zitat... ich habe den Film Blade Runner nicht gesehen, aber die Doku auf YouTube von ARTE über den Autor Philip K. Dick

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vor 24 Minuten, Der Kapitän schrieb:

Grundsätzlich gehts bei mir ums Selbstwertgefühl und darauf scheißen, was andere Leute denken oder sagen. Daraus resultieren die Störungen. Hinzu kommen Drogen und Alkohol, um die Probleme / Herausforderungen zu meistern.

Mal sehen wie es nach der Behandlung laufen wird. Ich will mir definitiv Struktur verschaffen. 

Okay fein, ich werde gerne versuchen zu helfen wenn ich das kann.

Zitat

Wandern finde ich gut! Mache ich auch gerne. Und wenn nicht wandern, dann zumindest ausgedehnte Spaziergänge. (Du leitest die Gruppe? Cool!)

Ich versuche mal - laienhaft - den Zusammenhang zu erläutern. Bin durch das Forum darauf gekommen das ich einen Hang zu narzisstischen Frauen habe. Das Thema Abwertung wird von der schweizer Psychotherapeutin Delia Schreiber in diesem Video mit einem Säugetierhirn/Herdentriebmodell erläutert: 

https://www.youtube.com/watch?v=lE0iIJP7Q6Y

Das Wandern ist ja letztendlich ein in einer "Herde" durch die Natur laufen. Offenbar befriedigt das eines unser tief sitzenden Grundbedürfnisse. So erlebe ich das auch bei unseren regelmäßigen Wanderungen. 

Zitat

Zu deinem Zitat... ich habe den Film Blade Runner nicht gesehen, aber die Doku auf YouTube von ARTE über den Autor Philip K. Dick

Sinngemäß meint das Zitat das man mit etwas weniger Vollgas mehr Lebenzeit erhält. Könnte vielleicht in der Zukunft für dich interessant werden, wenn sich deine Einstellung zum Leben ändert. Diese Option würde ich mir auf jedenfall offenhalten. Ich bin Jahrgang 68`und war immer der Meinung: Schneller Leben - früher sterben, länger Tod sein. Das sehe ich mittlerweile ganz anders.

bearbeitet von Gast

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vor einer Stunde, Sam Stage schrieb:

Okay fein, ich werde gerne versuchen zu helfen wenn ich das kann.

Ich versuche mal - laienhaft - den Zusammenhang zu erläutern. Bin durch das Forum darauf gekommen das ich einen Hang zu narzisstischen Frauen habe. Das Thema Abwertung wird von der schweizer Psychotherapeutin Delia Schreiber in diesem Video mit einem Säugetierhirn/Herdentriebmodell erläutert: 

https://www.youtube.com/watch?v=lE0iIJP7Q6Y

Das Wandern ist ja letztendlich ein in einer "Herde" durch die Natur laufen. Offenbar befriedigt das eines unser tief sitzenden Grundbedürfnisse. So erlebe ich das auch bei unseren regelmäßigen Wanderungen. 

Sinngemäß meint das Zitat das man mit etwas weniger Vollgas mehr Lebenzeit erhält. Könnte vielleicht in der Zukunft für dich interessant werden, wenn sich deine Einstellung zum Leben ändert. Diese Option würde ich mir auf jedenfall offenhalten. Ich bin Jahrgang 68`und war immer der Meinung: Schneller Leben - früher sterben, länger Tod sein. Das sehe ich mittlerweile ganz anders.

Ich fasse hier noch einmal meine Baustellen zusammen: 

Ich benehme mich wie die letzte Pussy oder schwelge im Größenwahn. Immer fühle ich mich anderen Menschen überlegen oder unterlegen. Wobei mir beides missfällt. Die goldene Mitte verlangt mir so einiges ab - vor allem: Dinge laut auszusprechen. Oft zensiere ich mich selber, unterdrücke vor allem die Wut und meine Begierde.

 

Wenn ich einen Menschen sehe beurteile ich ihn automatisch nach Aussehen, Job und Kleidungsstil. Das lenkt mich oft davon ab den Menschen so zu sehen, wie er ist. Und das stört mich enorm. 

 

Oft kommen mir Gedanken in den Sinn, aber ich spreche sie nicht aus, weil: was sollen die anderen dann denken.

 

Trotz alldem hatte ich immer wieder meine Lays. Mit Männern sowie auch mit Frauen. Was daran liegen mag, dass ich mich trotz allem wusste in Szene zu setzen: habe gemodelt, geschauspielert, geschrieben und gemalt - womit ich die Fassade eines Künstlers schaffen und mich interessant machen konnte. Außerdem war ich immer von meinem Aussehen überzeugt.

 

Insgeheim glaube ich daran, dass ich was Besonderes bin. Und eben dieser Funke in mir zieht die Menschen an. (Besonders sowie jedes Individuum, sobald es seine vollen Kräfte ausschöpfen kann.)

 

Was mein Game angeht, bin ich viel zu nett. Ich verberge noch oft meine Gedanken und traue mich nicht zu zeigen, wenn mir jemand gefällt. Oder aber ich eskaliere ohne überhaupt ein Game zu starten. Das kommt auch manchmal vor. Wobei es dann oft nicht befriedigend ist, weil ich mehr der emotionale Typ bin und Vertrauen aufbauen muss, damit das Intime auch Spaß macht. Ich weiß nicht... vielleicht bin ich einfach zu verklemmt.

 

Weshalb ich in den Klubs oft Drogen nahm. Wobei ich dann überhaupt keinen Halt mehr kannte. Allgemein will ich in Zukunft sauber bleiben. Mal sehen wie das klappt.

 

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Kenne ich das alles auch von mir.

Ich kann sehr empfehlen dir aktiv DEIN Umfeld zu schaffen indem DU dich wohl fühlst. Es ist immer unsere eigene Verantwortung das wir so leben können wie wir es wollen. Diese Verantwortung darf man nicht abgeben sondern muss sich immer AKTIV SELBST darum kümmern. Was ich sehr empfehlen kann ist deine Werte die du hier runtergeschrieben hast mal offen zu leben und zu schauen ob nicht andere Menschen es genauso sehen wie du. Dazu gehört es den Mut aufzubringen auch mal abgelehnt zu werden. Mit der Erfahrung lernt man aber das dass nicht so schlimm ist und das die positiven Erfahrungen die schlechten überwiegen.

Möglichst immer ausgeglichen sein ist für mich auch so ein Schlüsselding. Dann bin ich auch in der Lage mich um andere Menschen zu kümmern und mir darüber ebenfalls wieder etwas Bestätigung zu holen. So habe ich ein breit gestreutes Portfolio aus Dingen die meinen Selbstwert stärken. Und wenn ich mich akzeptiere, kann ich auch andere Menschen so akzeptieren wie sie sind.

Das regelmäßige wandern hilft mir da sehr bei mir zu bleiben. Und die Bestätigung der Gruppe das ich ein netter und interessanter Typ bin, stärkt meinen Selbstwert ebenfalls enorm. Deswegen bin ich davon so ein großer Fan und investiere mit Begeisterung die Zeit für die Planung und die Touren am Wochenende.

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Hey Kapitän,

ich habe deine Berichte hier, sie auf deinem Blog gelesen! Danke dafür, es hat mich sehr berührt, sie zu lesen; ich glaube weil wir uns sehr ähneln, wobei ich bei langen kein solchen destruktiven Drang habe … :)

ich maße mir auch nicht an, dir irgendwelche Tipps zu geben; ich bin mir sicher du kennst dich in deiner Situation besser aus, reflektiert bist du ja. Nur das eine: Du bist ziemlich sicher Enneagram Typ 4. Falls du es nicht kennst: Das ist eine Typologie; du kannst dich im Internet darüber informieren; teilweise leider sehr unwissenschaftlich, esoterisch angehaucht, dahinter steht aber eine der präzisesten Typenbezeichnungen, die ich kenne - und ich habe mich mit Typologien relativ viel auseinandergesetzt.

however, vielleicht catcht es dich und hilft dir weiter, wenn nicht, auch gut. ich wünsch dir alles gute!

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Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mit Frauen nichts mehr zu starten. Doch sie war ein Fan und ich brauchte Abwechslung. Bisher hatten wir nur übers Internet geschrieben. Ca. 2 Jahre ging es zwischen uns hin und her, was für eine virtuelle Bekanntschaft sonderbar ist. Sie war auf meinen Blog gestoßen und lobte die Story besonders in der ich von meinem ersten Mal mit einer brasilianischen Prostituierten berichtete. Sie sagte meine Schreibe sei hart und direkt und das schmeichelte mir. Nun war sie aus Chile nach Berlin gekommen und wollte mich sehen. 

Zu dem Zeitpunkt bewohnte ich ein Zimmer in einem Haus in einem Dorf abseits von Berlin bei einer Sex-hungrigen Verlegerin. Sie hatte insgesamt drei Mitbewohner: einen polnischen Ingenieur, einen schwulen Veranstalter und mich - den arbeitslosen Schauspieler und Maler. Da ich erst vor kurzem meinen Job als Kellner verloren hatte, hatte ich viel Zeit zu Lesen, Schreiben und Malen. Aber da man das nicht jeden Tag machen kann und es schnell langweilig wird, wollte ich etwas Neues erfahren. Deshalb nutzte ich die Gunst der Stunde und sagte der Chilenin zu. 

Für unser Treffen schlug ich einen türkischen Imbiss in Neukölln vor, wo es eine leckere Erbsensuppe und Sitzgelegenheiten gibt und man sich ungestört unterhalten kann. Das Lokal gefällt mir gut, weil die Kundschaft meist international ist, es aber auch viele Einheimische gibt. Zu unserem Treffen tauchte sie mit schulterlangen, schwarzen Haaren, einer Brille und einem schwarz-weiß gestreiften Oberhemd auf. Sie sah in Wirklichkeit noch besser aus, als auf ihren Bildern. Sie strahlte etwas intellektuelles aus und studierte Literatur. Aber hinter ihrer intellektuellen Fassade glaubte ich eine geile Mietze zu erkennen.

Anfangs unterhielten wir uns über Charles Bukowski und lachten beide wegen den Themen, die er in seinen Gedichten und Romanen anreißt. Dann erwähnte ich noch Thomas Bernhard und meinte, dass sein Buch "Holzfällen" mich erst auf den Geschmack des Lesens gebracht hat. 

Allgemein unterhalte ich mich gerne über andere Autoren, sofern mich ihre Schreibe interessiert. Deshalb empfand ich unsere Unterhaltung auch als interessant. Aber ich hatte ein Ziel vor Augen und das wollte ich auch erreichen. Ich wollte ihr schlussendlich an die Wäsche. Keine Frage. Und am Besten ohne große Umschweife. Und wie ich sie einschätzte hatte ich das Gefühl, dass sie selber auch nicht abgeneigt ist es Knacken zu lassen.

Nach dem Essen beschloss ich mit ihr beim Späti ein Wegbier zu holen und sie ein bisschen durch die Stadt zu führen. Und so landeten wir irgendwann im Tiergarten - einem Park, den ich als Cruising-Area kennengelernt hatte. Nun, ja... ich fackelte nicht lange, sondern fing sie an zu Küssen und bewegte sie auf einen Baum zu, um sie an eben diesen Baum zu drücken und befummeln. Das funktionierte gut. Ich knetete ihr die Brüste und fasste ihr mit der Hand in die Hose und befingerte sie. Anschließend drehte ich sie um, zog ihr die Hose aus und fickte sie von Hinten. Später gingen wir noch zusammen zu Dussmann und ich ließ mir auf der Toilette einen Blasen. Danach kam ich mir in der Philosophie-Abteilung ganz schön bescheuert vor. Ich meine ich lese ja fast täglich irgendetwas. Und ich habe mich eine Zeitlang mit Philosophie befasst. Aber jetzt nach dieser Nummer kamen mir all diese Philosophen ganz schön fad vor.

Später gingen wir noch zum Brandenburger Tor und schossen gemeinsam ein Foto, wie wir uns küssen. In dem Moment kam ich mir vor, wie ein billiger, deutscher Pornodarsteller. Jedenfalls lief alles reibungslos und wie geplant ab - ohne große Überraschungen. Es war fast schon zu leicht. 

Sie blieb genau eine Woche in Berlin und wollte anschließend weiter nach Polen. Wir trafen uns noch einmal zum Essen. Dieses Mal bei einem Araber. Ich überlegte mir, ob es nicht was Ernstes werden könnte. Aber beim Essen verstand ich, dass sie mich bloß als Abenteuer auf ihrer Durchreise sieht. Nach dem Essen trieben wir es noch an der Spree an einem Baum in der Dunkelheit und ließen uns nicht einmal von vorbeigehenden Spaziergängern stören. Aber ich konnte nicht mehr kommen. Wie gesagt es war zu leicht und deshalb hat die ganze Sache an Reiz verloren.

Ein halbes Jahr später sah ich von ihr Fotos auf Instagram, wie sie mit einem Kerl posiert. Fotos auf denen beide glücklich aussahen und zufrieden. Und ich verstand, dass die zwei Abenden mit mir nicht von Bedeutung waren. Eher so eine Liasison für Nebenbei. Nach ihrem Europatrip flog sie wieder zurück nach Chile. Und ich zog aus dem Zimmer in dem Haus der Sex-hungrigen Verlegerin und mietete mir vom Verkauf meiner Bilder ein WG-Zimmer im Zentrum an. Hin und wieder schreiben wir noch über Instagram. In der Regel tauschen wir uns über Autoren aus oder unsere Schreibe. In dieser Hinsicht habe ich sie echt gern. Aber die Entfernung zwischen Chile und Deutschland ist definitiv zu groß. Mir sind schon 15 Kilometer zu weit für ein Verhältnis. Wie dem auch sei... haltet die Ohren steif und die Mädchen feucht.

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