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Hallo zusammen,

Ich habe ein sehr grosses Problem, dass ich alles bis ins kleinste Detail tot denken muss. In mir kommt ein Gedanke hoch und ich rede bzw. diskutiere da schon mit mir selber. Ich male mir jedes Szenario aus, wie was ablaufen könnte oder was passieren kann, wenn ich dieses oder jenes mache. Ganz klar, sind das zu 90% negative Gedanken.

Es stört mich ungemein und es hindert mich auch teilweise bei meiner Arbeit, weil ich mich nicht richtig konzentrieren kann, weil mein Kopf wieder bei irgendwelchen Gedanken hängen geblieben ist.

Kennt ihr irgendwelche Übungen, wie ich mein Gehirn trainieren kann, nicht mehr in dieser Fantasiewelt zu leben, sondern im hier und jetzt. Achtsamer zu sein und mich von diesen Gedanken mehr zu lösen. Ich komme da in eine negative gedankenapirale rein, wo ich teilweise Stunden brauche um da wieder raus zukommen.

Vielen Dank schon einmal.

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Gast

Du kennst mich ja vielleicht noch aus deinem anderen Thread wo ich dich sehr stark angegangen habe. Das hier ist mMn. ein sehr guter Thread den du eröffnet hast. Wärend du in dem anderen Thread die Antworten im Außen gesucht hast und uns in deine Gedankenschleifen mit reingezogen hast, stellst du hier die Gedankenschleife in Frage.

MMn. ist das Unsicherheit. Du vertraust dir selber und deinem Urteil nicht. Deswegen suchst du Bestätigung und Absolution im Außen. 

Schau dir mal an was du in deinem Leben bisher erreicht hast und ob du mit deinen Entscheidungen im großen und ganzen zufrieden bist. Wenn dem so ist, warum dann die Unsicherheit?

Sei ein bisschen großzügig mit dir was deine falschen Entscheidungen angeht. Niemand wirklich Niemand ist perfekt. Erwartest du das Menschen in deinem Umfeld immer die richtigen Entscheidungen treffen? Wie sind deine Eltern mit falschen Entscheidungen umgegangen, mit ihren eigenen und mit deinen?

Bei Dingen die dir wichtig sind mach dir EINMAL einen "Fahrplan" und versuche dich dann daran zu halten. Wenn dein Gedankenkarussel losgeht, kannst du es getrost wegschieben denn du hast ja den Fahrplan. Den Fahrplan kannst du immer mal verfeinern. So speicherst du deine "geleisteten" Gedanken ab und musst diese nicht immer "neu" denken. Du schaffst dir so Routinen für verschiedene Situationen von denen du weißt das sie funktionieren und das gibt dir Sicherheit und Selbstvertrauen.

Sei dir immer ein guter Freund denn du bist der Mensch der immer an deiner Seite ist. Diskutiere auch mal mit dir selbst und hinterfrage dein Gedankenkarusell. Frag dich mal ehrlich was du in diesem Moment damit eigentlich wirklich erreichen willst.

Du bist auf dem Weg zu dir selber und das ist mMn. der richtige Weg.

bearbeitet von Gast

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Im Grunde musst du nur erkennen, dass du selber für deine Gedanken verantwortlich bist, und dir jeden Gedanken den du hast aktiv machst, was bedeutet, dass du deine Gedanken auch sofort abstellen kannst. Ich hab mir früher auch über alles mögliche den Kopf zerbrochen, bis mir dies bewusst geworden ist. Seitdem mach ich mir im Grunde gar keine Gedanken mehr, sondern agiere und reagiere einfach nur auf mein Umfeld, und lebe daher tatsächlich im hier und jetzt. Dies können aber nur die wenigsten, die Leute welche sich über alles den Kopf zerbrechen, wollen sich auch über alles den Kopf zerbrechen. Sie können gar nicht anders, weil sie die Stille im Kopf nicht ertragen. 

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vor 18 Stunden, Huntemann schrieb:

Kennt ihr irgendwelche Übungen, wie ich mein Gehirn trainieren kann, nicht mehr in dieser Fantasiewelt zu leben, sondern im hier und jetzt. Achtsamer zu sein und mich von diesen Gedanken mehr zu lösen. Ich komme da in eine negative gedankenapirale rein, wo ich teilweise Stunden brauche um da wieder raus zukommen.

1. Meditation
Ich empfehle erstmal mit "geführten Meditationen" zu Starten um sich der Thematik sukzessiv zu nähern. Da gibt es auf YouTube ein sehr großes Angebot. Ich empfehle ich hier den Kanal von Peter Beer.
Es gibt aber auch sehr viele andere spannende. Einfach mal ein bisschen herum experimentieren. Wenn du damit gut zurecht kommst - kannst du auf die freie Meditation wechseln.

2. Achtsamkeit im Alltag
Es gibt viele spannende Tools, wie man lernt, Achtsamtkeit mehr und mehr in seinen Alltag zu bringen. Der Weg lohnt sich.
Solltest du noch Fragen haben - kannst du mir auch gerne ne private Nachricht schreiben.

3. Regelmäßiger Ausdauersport
Entspannt den Kopf und macht gute Laune

4- Akzeptanz lernen / Liebevoller Umgang mit sich selbst
Ganz wichtig - findet aber viel zu selten wirklich Beachtung.

 

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Du musst mal bissl weiter ausholen.

Bedachter in Situationen gehen ist oft nicht verkehrt.

Viele Menschen haben nurn (half assed ) Plan A. Wenn überhaupt. Wird schon.

Bin eher der vorsichtige und hab lieber noch Plan B und Plan C,wenn ich mich in der Thematik nicht auskenne und das ganze wichtig ist.

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Akzeptanz und Committment-Therapie. Basiert auf Achtsamkeit. Einfach bei amazon nen Buch raussuchen und das bearbeiten. 

Zzgl: Serenity-App täglich benutzen. 

Das braucht viel Übung und Routine. 

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vor 15 Stunden, Noodle schrieb:

Du musst mal bissl weiter ausholen.

Ganz wichtig. Overthinking kann viele Ursachen und dementsprechend verschiedene Lösungsansätze haben. 

Es gibt Meditationstechniken die da sogar schädlich sein können. Daher solltest du bisschen mehr Kontext liefern. Hab deinen anderen Thread nicht gelesen, kann auch sein, dass alle wissen was bei dir los ist...

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Hey zusammen, dann will ich mich mal dazu melden, wo genau meine Probleme liegen.

Am 7.11.2022 um 05:44 , Sam Stage schrieb:

Du kennst mich ja vielleicht noch aus deinem anderen Thread wo ich dich sehr stark angegangen habe. Das hier ist mMn. ein sehr guter Thread den du eröffnet hast. Wärend du in dem anderen Thread die Antworten im Außen gesucht hast und uns in deine Gedankenschleifen mit reingezogen hast, stellst du hier die Gedankenschleife in Frage.

MMn. ist das Unsicherheit. Du vertraust dir selber und deinem Urteil nicht. Deswegen suchst du Bestätigung und Absolution im Außen. 

Schau dir mal an was du in deinem Leben bisher erreicht hast und ob du mit deinen Entscheidungen im großen und ganzen zufrieden bist. Wenn dem so ist, warum dann die Unsicherheit?

Sei ein bisschen großzügig mit dir was deine falschen Entscheidungen angeht. Niemand wirklich Niemand ist perfekt. Erwartest du das Menschen in deinem Umfeld immer die richtigen Entscheidungen treffen? Wie sind deine Eltern mit falschen Entscheidungen umgegangen, mit ihren eigenen und mit deinen?

Bei Dingen die dir wichtig sind mach dir EINMAL einen "Fahrplan" und versuche dich dann daran zu halten. Wenn dein Gedankenkarussel losgeht, kannst du es getrost wegschieben denn du hast ja den Fahrplan. Den Fahrplan kannst du immer mal verfeinern. So speicherst du deine "geleisteten" Gedanken ab und musst diese nicht immer "neu" denken. Du schaffst dir so Routinen für verschiedene Situationen von denen du weißt das sie funktionieren und das gibt dir Sicherheit und Selbstvertrauen.

Sei dir immer ein guter Freund denn du bist der Mensch der immer an deiner Seite ist. Diskutiere auch mal mit dir selbst und hinterfrage dein Gedankenkarusell. Frag dich mal ehrlich was du in diesem Moment damit eigentlich wirklich erreichen willst.

Du bist auf dem Weg zu dir selber und das ist mMn. der richtige Weg.

Klar kenne ich dich aus dem anderen Thread und ich habe es auch nicht anders verdient so angegangen zu werden 😉 .. Nehme ich niemanden übel, weil ich einfach sowas von neben der Spur war. Habe mich mal richtig zurückgezogen und mir Gedanken gemacht, was wirklich mein Problem ist und das ist einfach, dass ich jeden scheiß bis ins kleinste Detail zerdenke. Das nimmt auch soviel Zeit in Anspruch, wo ich sonstwas hätte machen können. Davon will ich einfach weg, weil es mich nicht weiterbringt und auch gar nicht gut tut.

Ich bin mit meinem Leben so auf jedenfall zufrieden. Ich habe ein Haus, zwei wundervolle Kinder, einen geilen Job und komme auch finanziell sehr gut klar. Gehe Joggen und auch ins Fitnessstudio. Kann mich da also nicht wirklich beschweren. Die sozialen Kontakte hinken bei mir ein bißchen aber damit komme ich so eigentlich noch klar. Die Unsicherheiten kommen einfach in Bezug auf Frauen. Du weisst ja wie es mir ergangen ist und da bin ich einfach gebranntmarkt und habe kein Bock, dass mir das nochmal passiert.

Mit Fahrplan meinst du einen Plan, welche Ziele ich im Leben erreichen will oder was ich in der Situation mache, wenn ich wieder in Gedanken bin? Ich habe Ziele aber nirgends aufgeschrieben, nur in meinem Kopf. Und das ist ja auch ein Thema. Die Gedanken lassen sich nicht einfach so wegschieben. Jimmy meinte auch mal zu mir, diese Stop-Methode würde helfen aber wenn ich einmal richtig in Gedanken bin, dann denke ich gar nicht an diese Methode. Dann bin ich so vertieft, dass ich auch meine Ziele nicht weiter verfolge, weil ich davon einfach abgelenkt bin und gar nicht daran denke zu der Zeit. Ich habe das natürlich nicht 24/7 aber es kommt halt schon öfter vor.

Am 7.11.2022 um 05:25 , kobehero schrieb:

Hast du Beispiele für uns an was du so intensiv denkst? War das schon immer so?

Ich weiß nicht ob jemand meinen Thread kennt aber ein Beispiel gebe ich euch mal von meiner Ex. Als ich mitbekommen habe, dass sie mich betrogen hat und warmgewechselt ist. Ich habe dann mir die ganze Zeit die Frage gestellt, was ich falsch gemacht habe, was ich hätte anders machen können etc. Und jedes Szenario durchgespielt, ob das besser gewesen wäre oder wenn ich das gemacht hätte, ob wir dann noch zusammen wären und sie mich nicht betrogen hätte. Oder sie hat meine Nummer gelöscht und wieder eingespeichert. Da habe ich mir den Kopf zerbrochen, warum sie das macht, anstatt einfach zu sagen, vergiss die Frau, die hat dich verarscht.

Ist aber jetzt nicht nur auf meine Ex bezogen, sondern kommt in allen Lebenssituationen vor, Arbeit, Familie etc.. Immer wenn etwas schlechtes passiert ist, fange ich an zu überlegen, ob es an mir lag und was ich hätte besser machen können. Ich steiger mich da so heftig rein, dass ich dann abends auch gar nicht schlafen kann und auch öfter aufwache.

Das hat aber auch positive Aspekte, weil ich bei der Arbeit beispielsweise auf Lösungen komme, auf die andere nicht direkt kommen würden und die mich fragen, wie ich darauf gekommen bin. Ich denke über den Tellerrand halt hinaus und male mir alles aus, was ich wie machen kann, damit ich eine Lösung habe.

Das negative überwiegt da aber meistens, weil ich mich in diesen Gedanken verliere.

vor 23 Stunden, Rederberg schrieb:

1. Meditation
Ich empfehle erstmal mit "geführten Meditationen" zu Starten um sich der Thematik sukzessiv zu nähern. Da gibt es auf YouTube ein sehr großes Angebot. Ich empfehle ich hier den Kanal von Peter Beer.
Es gibt aber auch sehr viele andere spannende. Einfach mal ein bisschen herum experimentieren. Wenn du damit gut zurecht kommst - kannst du auf die freie Meditation wechseln.

2. Achtsamkeit im Alltag
Es gibt viele spannende Tools, wie man lernt, Achtsamtkeit mehr und mehr in seinen Alltag zu bringen. Der Weg lohnt sich.
Solltest du noch Fragen haben - kannst du mir auch gerne ne private Nachricht schreiben.

3. Regelmäßiger Ausdauersport
Entspannt den Kopf und macht gute Laune

4- Akzeptanz lernen / Liebevoller Umgang mit sich selbst
Ganz wichtig - findet aber viel zu selten wirklich Beachtung.

Mit geführter Meditation habe ich es ausprobiert. Aber da konnte ich mich nicht die ganze Zeit konzentrieren und war schnell wieder mit den Gedanken irgendwo anders. Habe es dann mal über Nacht im Schlaf ausprobiert und mir das da angehört. Soll ja auch funktionieren aber da bin ich morgens sehr oft mit Bauchschmerzen oder einem komischen Gefühl aufgewacht.

Das mit der Achtsamkeit würde mich interessieren, weil ich viel mehr in einer Traumwelt lebe, als im hier und jetzt. Schreibe dich dafür mal an.

Ich gehe joggen und da muss ich auch sagen, dass mir das schon für eine gewisse Zeit hilft den Kopf mal wieder frei zu bekommen

vor 8 Stunden, RyanStecken schrieb:

Akzeptanz und Committment-Therapie. Basiert auf Achtsamkeit. Einfach bei amazon nen Buch raussuchen und das bearbeiten. 

Zzgl: Serenity-App täglich benutzen. 

Das braucht viel Übung und Routine. 

Habe mir die App mal geladen und schaue sie mir an. Ich bin gewillt mich dem zu stellen, weil es mich schon wirklich in meinem Leben hindert weiterzukommen.

vor 8 Stunden, Playtex schrieb:

Ganz wichtig. Overthinking kann viele Ursachen und dementsprechend verschiedene Lösungsansätze haben. 

Es gibt Meditationstechniken die da sogar schädlich sein können. Daher solltest du bisschen mehr Kontext liefern. Hab deinen anderen Thread nicht gelesen, kann auch sein, dass alle wissen was bei dir los ist...

Habe oben ein wenig ausgeholt und Kontext geliefert. Wenn du Ratschläge hast, wäre ich dem natürlich offen gegenüber.

bearbeitet von Huntemann

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vor 27 Minuten, Huntemann schrieb:

Immer wenn etwas schlechtes passiert ist, fange ich an zu überlegen, ob es an mir lag und was ich hätte besser machen können.

Was ist denn genau etwas "schlechtes" für dich und warum bist du im "Kontrollverlust", wenn dir etwas schlechtes passiert? Der Kontrollverlust führt dann zum "Overthinking" - "negative Gedanken" - und das ist es ja, was du im Grunde vermeiden willst. Hier greift irgendein interner Schutzmechanismus. 

Kannst du, wenn dir etwas schlechtes passiert, mal kurz Durchatmen, schauen wie du auch körperlich reagierst (Herzfrequenz, Atmung), und einfach mal das Gefühl wirken lassen, bestenfalls unter dem Motto "Mein Gott, bin ich ein Psycho - kurz lachen" - und dann aus der Distanz nochmal draufschauen. Und es bestenfalls bei weitern Events mal wiederholen? Oder du gehst mal zum Psychologen und erzählst ihm deine Geschichte. 

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Man kann Gedanken nicht per se abstellen. Man kann nicht verhindern, dass einem das eigene Gehirn Gedanken hinwirft.

Aber du kannst lernen, diese Gedanken als das wahrzunehmen, was sie sind - Worte vor deinem geistigen Auge. Worte. Nicht die absolute Wahrheit. Unangenehm sind die Gefühle, die diese Worte in dir auslösen. 

Wenn du lästige Gedanken hast, dann akzeptiere sie. Aber nimm sie nicht zu ernst, glaube ihnen nicht und am Wichtigsten: Verfolge sie nicht. Beispiel: Es ist Samstagabend, du fühlst dich gerade eigentlich wohl, doch plötzlich kommt der Gedanke auf: "Was wohl meine Ex gerade treibt?". Du kannst damit auf zwei Arten umgehen:

  1. Gedankenspirale: Du verfolgst den Gedanken weiter, du stellst dir vor, wie sie gerade einen neuen Kerl trifft, du denkst an eure Dates zurück, "Macht sie das gleiche mit ihm?". Immer weiter. Du checkst ihre Onlineprofile. Du fühlst dich richtig mies, der Abend ist vorerst gelaufen.
  2. Akzeptanz: Du nimmst den Gedanken an, du akzeptierst, dass er existiert. Du hinterfragst nicht, wieso er entstanden ist, aber du denkst ihn auch nicht weiter. Du erkennst, dass er völlig irrelevant ist und dir nicht nützlich ist. Du hakst ihn ab und lebst weiter deinen Abend.

@RyanStecken hat die Akzeptanz und Committment-Therapie ja schon erwähnt. Ein Buch, welches mir wirklich geholfen hat: "Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch" von Russ Harris. Dort werden diverse Techniken beschrieben, wie man mit Gedanken umgehen kann. Und die helfen wirklich.

bearbeitet von Gast

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vor 23 Stunden, ElNuevo schrieb:

Was ist denn genau etwas "schlechtes" für dich und warum bist du im "Kontrollverlust", wenn dir etwas schlechtes passiert? Der Kontrollverlust führt dann zum "Overthinking" - "negative Gedanken" - und das ist es ja, was du im Grunde vermeiden willst. Hier greift irgendein interner Schutzmechanismus. 

Kannst du, wenn dir etwas schlechtes passiert, mal kurz Durchatmen, schauen wie du auch körperlich reagierst (Herzfrequenz, Atmung), und einfach mal das Gefühl wirken lassen, bestenfalls unter dem Motto "Mein Gott, bin ich ein Psycho - kurz lachen" - und dann aus der Distanz nochmal draufschauen. Und es bestenfalls bei weitern Events mal wiederholen? Oder du gehst mal zum Psychologen und erzählst ihm deine Geschichte. 

Als schlecht würde ich das bezeichnen, was mich halt belastet. Bisher ist es so, dass ich ganz nervös werde, mein Herz anfängt richtig zu pumpen und ich dann anfange mir alles auszudenken. Ich muss aber wirklich mal in so einer Situation runterkommen und mal tief durchatmen. Nur umso stärker ich versuche den Gedanken zu verdrängen, desto stärker brennt er sich bei mir ein habe ich das Gefühl. Aber mit dem aus der Distanz draufschauen probiere ich mal. Danke dafür.

vor 7 Stunden, fcemu schrieb:

Man kann Gedanken nicht per se abstellen. Man kann nicht verhindern, dass einem das eigene Gehirn Gedanken hinwirft.

Aber du kannst lernen, diese Gedanken als das wahrzunehmen, was sie sind - Worte vor deinem geistigen Auge. Worte. Nicht die absolute Wahrheit. Unangenehm sind die Gefühle, die diese Worte in dir auslösen. 

Wenn du lästige Gedanken hast, dann akzeptiere sie. Aber nimm sie nicht zu ernst, glaube ihnen nicht und am Wichtigsten: Verfolge sie nicht. Beispiel: Es ist Samstagabend, du fühlst dich gerade eigentlich wohl, doch plötzlich kommt der Gedanke auf: "Was wohl meine Ex gerade treibt?". Du kannst damit auf zwei Arten umgehen:

  1. Gedankenspirale: Du verfolgst den Gedanken weiter, du stellst dir vor, wie sie gerade einen neuen Kerl trifft, du denkst an eure Dates zurück, "Macht sie das gleiche mit ihm?". Immer weiter. Du checkst ihre Onlineprofile. Du fühlst dich richtig mies, der Abend ist vorerst gelaufen.
  2. Akzeptanz: Du nimmst den Gedanken an, du akzeptierst, dass er existiert. Du hinterfragst nicht, wieso er entstanden ist, aber du denkst ihn auch nicht weiter. Du erkennst, dass er völlig irrelevant ist und dir nicht nützlich ist. Du hakst ihn ab und lebst weiter deinen Abend.

@RyanStecken hat die Akzeptanz und Committment-Therapie ja schon erwähnt. Ein Buch, welches mir wirklich geholfen hat: "Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch" von Russ Harris. Dort werden diverse Techniken beschrieben, wie man mit Gedanken umgehen kann. Und die helfen wirklich.

😂 Variante 1 mit der Gedankenspirale könnte wirklich ich sein. Das will ich einfach nicht mehr und ich muss einfach lernen damit umzugehen. Mein ganzes Mindset und auch Verhalten muss sich einfach ändern und ich will das unbedingt, weil ich so nicht mehr weitermachen kann. Das Buch werde ich mir mal gönnen, möchte einfach alles ausprobieren, weil ich weiß, dass man die Gedanken nicht einfach abstellen kann.

Leute vielen Dank für eure Anregungen und Ratschläge, damit werde ich sicher was anfangen können. Ihr seid wirklich eine geile Community!

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Hier ist mal ein ganz alter Buchtipp: Selbstbetrachtungen von Marcus Aurelius. War mal römischer Kaiser und hat Tagebuch geführt, in der er auch sein Overthinking analysiert und letztlich abgestellt hat. Liest sich heute immer noch gut, obwohl es mehr als 2000 Jahre alt ist das Buch. Das spricht für seine Qualität.

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