Habe ich ein zu weiches Fell und mache ich mir zu viele Gedanken?

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Hallo Zusammen,

Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, was das Ziel dieses Themas ist, aber merke in mir einfach, dass ich an einen Punkt angekommen bin, an dem ich merke, dass ich mich anonym mitteilen muss, um mal eine neue Perspekive und Feedback zu meiner aktuellen Gefühlswelt zu erhalten.

Ich bin aktuell 32 Jahre alt, schon seit 8 Jahren zum größten Teil bewusst Single und lebe inzwischen seit 3 Jahre etwa 1 Stunde von meiner Heimat entfernt, in der noch die meisten meiner alten Freunde und Bekannte leben. Ich halte seit ich 24 bin quasi einen Single Haushalt und komme super damit klar, da ich sehr selbstständig bin. 

Liebesbeziehungen waren bei mir immer eher mit Stress verbunden, da ich einfach scheisse darin war Grenzen zu setzen, meine eigenen Bedürfnisse auf Augenhöhe zu sehen oder mich zu wehren bzw. mir dem nötigen Respekt zu verschaffen. Genauso wenig war ich es mir unbewusst selbst wert mit jemanden zusammen zu sein, der mich auch verdient hat. Verdient in dem Sinne, dass man meine Gutmütigkeit nicht ausnutzt oder alles als selbstverständlich sieht und nicht über mein Leben bestimmen will.

Ich hab sehr viel Humor und kann auch sehr gut über mich selbst lachen. Leider sehen das manche als Freifahrtschein auch dazu zu neigen, auf meine Kosten auch mal Witze zu machen, weil es ihnen selbst schwerer fällt, im Mittelpunkt zu stehen. Im Grunde connecte ich sogar sehr gut mit Menschen und manchmal so, dass ich mich schnell davon bedrängt fühle, weil ich auch sehr ruhebedürftig bin und ich viel Anspruchsdenken und Erwartungshaltungen von außen spüre. Ich bin sehr gerne alleine und genieße das auch. Ich komme alleine sogar häufig besser klar. Ich mache sehr oft einen Rückzieher, wenn sich etwas anbahnen könnte, weil ich die Freiheit, dann als bedroht sehe, dass man mich nicht so lässt wie ich bin oder ich in Ruhe meinen Bedürfnissen nachgehen kann, ohne mich dafür zu rechtfertigen oder mir das schlecht reden zu lassen.

Es haben sich einfach schon zu viele in mein Leben eingemischt, meinten Sie müssten für mich sprechen, mich verkuppeln, über mich bestimmen, mich belehren oder sich über mich stellen. Das war in der Familie und auch in Freundschaften so. Ich bin auch häufig ein Objekt von getuschel und Lästereien gewesen und immer noch, da ich meine Meinung so nach außen gebe, wie ich darüber denke. Das hat mich vor allem In meiner Vergangenheit stark geprägt und wirkt auch bis heute noch nach, kann aber mittlerweile besser damit umgehen. Ich hasse Hinterlistigkeit, Heuchlerei, Doppelmoral, Unreflektiertheit und Scheinheiligkeit. Ich verurteile sowas zutiefst, so dass man mich damit jagen kann.

Ich habe mich die letzten Jahre wirklich stark darum bemüht, mir ein gewisses Fundament im Leben aufzubauen und habe das Glück einem gut bezahlten und anspruchsvollen Job nachzugehen, in dem ich auch wertgeschätzt werde. Wofür ich auch sehr viel Zeit geopfert habe und viele Entwicklungsschritte gehen musste! Wo ich Dinge tue, die mir Menschen, die ich bereits länger kenne, gar nicht zutrauen würden. Und was am wichtigsten ist: ein Job der mir sehr viel Spaß macht, weil ich selbstbestimmt arbeite in Themen, die mich auch privat interessieren und darauf hingearbeitet habe. Ich bin jemand der gut alleine Dinge erlernt, z.B. ein Instrument oder Programmieren und dabei sehr diszipliniert ist.

Aber auch so der typische Kandidat bei dem es mega schwer ist, seine alte Rolle loszuwerden und von Leuten vollständig so gesehen zu werden, wie man wirklich ist. Sprich man wird nicht so respektiert und ernst genommen, wie es eigentlich fairerweise meiner Meinung nach objektiv angebracht wäre. Liegt auch daran, dass auch zum Teil und mal etwas mehr eine verpeilte Ader in mir steckt, für die mich viele aber auch wertschätzen und Sympathien / Liebe dafür erhalte. Vielleicht sabotiere ich mich da auch selbst und verfalle bei bestimmten Leuten auch in alte unterwürfige Muster, um das zu bekommen. Die Dynamiken sollte man denke ich nicht unterschätzen.

Das Problem dabei ist nur, dass man den Eindruck bekommt, dass sie sich selbst dabei für Schlauer halten und oft noch nichtmal checken wann ich Humor anwende. Auch in Richtung Sarkasmus. Als würde ich mich und andere nicht organisieren können, obwohl das u.a. mein Job ist andere darin zu schulen. Hahaha.. Worte auf die Waagschale legen und das als Anlass sehen, mit mir umzugehen, als wäre ich dümmlich aber liebenswert. Mich hart zu unterschätzen oder etwas nicht zuzutrauen oder meine Ansichten und Meinungen unter den Scheffel stellen bzw. ihre drüber, weil Sie glauben sie wüssten es besser oder sich eher als Mittelpunkt sehen.

Anerkennung war immer so ein Ding, um diese Erniedrigungen aus der Vergangenheit zu kompensieren, was ich mittlerweile aber komplett als Nutzlos abstempeln würde. Anerkennung ist eine Droge und eine Illusion, die das eigene Ego füttern soll. Mein Ego entspricht aber nicht meinem wirklichen Sein. Ich muss mich immer wieder darüber vergewissern mich nicht mit meiner Gedankenwelt oder meinem Verstand (negative Glaubenssätze, Gedankenmuster) zu identifizieren.

Ich bin auch jemand der bereit ist eher mal entgegenzukommen und mich nicht immer in den Vordergrund zu stellen, nach dem Motto: ,,Hauptsache ich komme nicht zu kurz und es läuft nach meinen Kopf."

Ich bemerke einfach, dass ich auch häufig Opfer von Projektionen bin, weil viele in meinem Bekanntenkreis Angst davor haben alleine zu sein und ihre Lebensvorstellungen mir anhängen oder Probleme damit haben Selbstgenügsam zu sein. Ich offen Dinge mit Triggerpotenzial ausspreche. Daraus entstehen z.B. Situationen wie "Wir müssen dem mal unter die Arme greifen, damit er eine findet." oder mein Leben wird als weniger wertvoll angesehen, nur weil ich keine Beziehung mit einer Frau führe. Man könnte fast sagen, ich werde dafür verurteilt und ob ich denn keine Kinder wollen würde. Ich bin mir sicher, dass die ein oder andere Person mit guter Absicht sich versucht zu verhalten, aber es selbst nicht besser weiss, dass es toxisch ist. 

Oder dass Leute spekulieren ich wäre möglicherweise schwul. Man merkt es einfach im Verhalten. Das soll nicht selbstverliebt wirken, aber ich weiss, dass ich objektiv attraktiv bin und so auch wahrgenommen werde, weil mir das von außen auch so entgegengebracht wird, so dass es schwer fällt zu glauben, warum ich keine Freundin habe.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Kontrollsucht ein riesiges Problem in unserer Gesellschaft ist und dass ich offensichtlich Menschen mit höheren narzisstischer Gewichtung in ihrer Persönlichkeit anziehe. Auch Co-Narzisstische Menschen.

Vielleicht habe ich auch nur Angst mir einzugestehen, dass ich nicht hoffen kann, dass sich Menschen ändern, um mich vor dem Schritt zu bewahren Freundschaften / Bekanntschaften in Frage zu stellen bzw. Konsequenzen daraus zu ziehen, die lebensverändernd sind. 

Mir fällt einfach auf, dass die Zeit, die ich mit mir verbringen für mich häufig heilsamer ist, als Leute, die mich in irgendeine Schublade stecken, weil sie ein bestimmtes Bild von mir haben und irgendwas von mir wollen.

Wie kann ich anderen Menschen mehr Kante zeigen, trotz des eingebrannten Bildes was mich betrifft? Das man nicht so umgehen kann mit mir, wie es einem lieb ist? Dass man mich nicht untergräbt oder belächelt? Dass es einem Wert ist auch mir so entgegenzukommen wie ich es anderen gegenüber tue und es ein Geben und Nehmen geprägt von ähnlicher gegenseitiger Wertschätzung ist?

Ich bin zwar gerne alleine, aber vllt. habe ich Angst davor, etwas aufs Spiel zu setzen, von dem ich glaube, daß es ein Teil meines Lebens bleiben muss. Obwohl ich gut connecte, fällt es mir dann super schwer langfristig mehr in die Tiefe zu gehen. Aber vllt. muss ich genau daran ansetzen, um meinen sozialen Status auch präsenter zu machen. Da ich am weitesten umgezogen bin und das meine Entscheidung war, kann ich natürlich nicht erwarten, das mich Freunde genauso oft besuchen. Ich habe mir das ausgesucht und nicht Sie. Jedoch merke ich einfach eine Unverhältnismäßigkeit wenn ein paar Leute dazu neigen, ihre Heimat als Mittelpunkt der Welt zu betrachten und das es selbstverständlich wäre, dass ich mich eher, wenn man sich treffen möchte, auf den Weg zu machen habe. Es geht ja nicht darum, dass ich erwarte, 1 Stunde Fahrt alle 2-3 Wochen auf sich zu nehmen, aber es zumindest mal als reguläre Option zu betrachten, dass ich es auch Wert bin, dass der Anfahrtsstress nicht nur zu 90% bei mir liegt, wenn ich nicht gerade meinen Geburtstag feiere.

Seit ich mehr an meiner Persönlichkeit arbeite, merke ich einfach, dass ich viel mehr Wert darauf lege, wie mit mir umgegangen wird, ich aber noch mehr Zug brauche in mehreren Aspekten des Lebens das auch zu verwirklichen. Der Text klingt gegenüber Freunden / Bekannten wahrscheinlich eher negativ, aber ich muss definitiv erwähnen, dass Sie auch viele gute Eigenschaften haben und ich auch nicht perfekt bin. Bzw. Es gibt Freunde wo diese Themen gar nicht vorkommen und ich die Zeit sehr genieße. Es geht mehr um bestimmte Personen und Gruppendynamiken. Es ist kompliziert, da alles mehr oder weniger vernetzt ist. Wenn ich zu Besuch bin, dann ist es auch neben den negativen Aspekten ja auch schön, aber hin und wieder merke ich Zweifel an der Qualität der Beziehungen.

Der Text wirkt wahrscheinlich total kreuz und quer und es fehlt womöglich ein konkretes Thema bzw. ein roter Faden. Der Trigger war tatsächlich, dass mir bewusst geworden ist, wie häufig ich entgegenkomme. Gibt es jemand von euch der ähnliche Erfahrungen gemacht hat? 

 

Danke für eure Zeit.

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vor 49 Minuten, chakradu schrieb:

Vielleicht habe ich auch nur Angst mir einzugestehen, dass ich nicht hoffen kann, dass sich Menschen ändern, um mich vor dem Schritt zu bewahren Freundschaften / Bekanntschaften in Frage zu stellen bzw. Konsequenzen daraus zu ziehen, die lebensverändernd sind. 

Nicht nur vielleicht, sondern gewiss.

 

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Gast
vor 43 Minuten, wernerd schrieb:

Nicht nur vielleicht, sondern gewiss.

 

Das kommt zumindest so rüber,  da musst du ansetzen,  indem du versuchst  (ohne Erwartungshaltung)  mal auf Fremde zuzugehen. Damit wirst du jedenfalls lockerer. 

Sich etwas von Familie / Freunden 'abgenabelt'  zu haben,  wird dir auf lange Sicht sicher helfen. 

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Du lässt dir auf der Nase herumtanzen. Warum machen die Leute das? Weil du es ihnen durchgehen lässt. 

Wenn du dein Leben ändern willst - was ich dir angesichts deiner Schilderungen dringend empfehle - dann mach dich drauf gefasst, dass das Monate und Jahre dauern und stellenweise sehr unlustig sein kann. 

Davon mal abgesehen fehlt dir massiv Grundlagenwissen, um deine Dynamik mit anderen Menschen richtig verstehen zu können. 

Buchtipps: No more Mr nice guy, human Magnet Syndrome, bei traumatischer Vergangenheit ggf. auch Whole Again

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Hi,

vor einer Stunde, Zadie schrieb:

Das kommt zumindest so rüber,  da musst du ansetzen,  indem du versuchst  (ohne Erwartungshaltung)  mal auf Fremde zuzugehen. Damit wirst du jedenfalls lockerer. 

Sich etwas von Familie / Freunden 'abgenabelt'  zu haben,  wird dir auf lange Sicht sicher helfen. 

Ja, ich habe mich der physischen Umgebung seit meinem Umzug komplett geöffnet und fühle mich auch zu Hause, aber im sozialen Bereich zum größten Teil "nur" unter Arbeitskollegen. Ich denke richtige Freunde würden sich auch mehr dafür interessieren wie man so lebt, was es dort so gibt und nicht hinderlich daran sein, neue Leute kennenzulernen. Hinderlich in der Hinsicht, dass Sie nicht erwarten, dass man dauernd angetanzt kommt, sondern auch von sich selbst mal anbieten einen zu besuchen und Interesse an der Gegend zu haben. Ich wollte mir das lange nicht eingestehen, aber es äußert sich negativ auf mein Wohlbefinden.

 

vor 29 Minuten, esopotarius schrieb:

Du lässt dir auf der Nase herumtanzen. Warum machen die Leute das? Weil du es ihnen durchgehen lässt. 

Wenn du dein Leben ändern willst - was ich dir angesichts deiner Schilderungen dringend empfehle - dann mach dich drauf gefasst, dass das Monate und Jahre dauern und stellenweise sehr unlustig sein kann. 

Davon mal abgesehen fehlt dir massiv Grundlagenwissen, um deine Dynamik mit anderen Menschen richtig verstehen zu können. 

Buchtipps: No more Mr nice guy, human Magnet Syndrome, bei traumatischer Vergangenheit ggf. auch Whole Again

Danke für die Buchtipps. Ich war schon auf der Suche, da ich nächsten Monat 2 Wochen alleine vereise und mir da etwas Lesezeit gönnen wollte.

 

Kannst du den Punkt mit dem Grundlagenwissen näher ausführen?

 

Der Prozess, das eigene Leben zu ändern, hat bei mir allerdings schon angefangen. Zu dem Zeitpunkt als ich mehr Priorität auf meine Bildug gelegt habe und mich nicht zu jedem Treffen hinreißen lassen habe. Ich habe die ein oder andere Beziehung schon gekappt, wo es wirklich langsam überflüssig wurde und zumindest bei der ein oder anderen Person auch mal ein Wort und mehr rausgehauen. Aber eben noch nicht konsequent bei allen Beziehungen, wo ich solche inneren Spannungen feststelle und merke, dass Sie mir nicht gut tun.

 

Aber ja, ich habe dadurch bereits kennengelernt, wie am Arsch man sich dabei fühlen kann. Es war jedenfalls aber auch sehr befreiend eine erste Reinigug in der Kontaktliste mal "durchzuführen". Schwierig ist es halt bei Menschen, die eng in tiefere Kreise mitvernetzt sind. Das bereitet mir noch Probleme, weil da die Dynamiken viel mehr reinhauen.

 

Und traumatisch Erlebnisse waren in meiner Vergangenheit definitiv präsent. Sexuelle Nötigug in der Familie als ich 10-12 Jahre alt war, als mein älterer Bruder sich "ausprobieren" und üben wollte, wie er bei Frauen ankommen kann. Mobbing in der Schule, da ich nicht wusste, wie man sich wehrt, dazu klein und schmächtig war.

 

Der Bruder der zudem auch narzisstische Wut permanent an mir ausgeführt hat. Meine Mutter leidet an Kontrollsucht, Panikattacken und Depressionen, hat sich aber ihr Verhalten mir gegenüber definitiv auf gewisse eingestanden und sich auch gebessert. Bzw. Innerhalb meiner Familie habe ich definitiv mit dem Alter angefangen Grenzen zu setzen was auch seine Wirkung gezeigt hat, aber früher war ich halt gar nicht in der Lage dazu und hat damit auch Narben hinterlassen. Tumorerkrankung bei meinem Vater als ich ein Teenie war, der mein Anker war, hat das Familienleben damals auch stark zerüttelt und ein paar Jahre später meine Mutter, die es aber beide überlebt haben.

Die Themen blitzen zwar heute noch in Gedanken seltener als auf, aber es ist tatsächlich nicht so, als dass ich mich deswegen sehr schlecht fühlen würde heutzutage. Es sind eben stellenweise Trigger, in denen ich lernen muss, die Emotionen dahinter passieren zu lassen und es nicht zu werten. Es zu akzeptieren, dass sie getriggert wurden. 

Dass die Verhaltensweisen durch die Vergangenheit mitprovoziert werden könnten, durch alte erlernte Verhaltensmuster, ist mir bewusst. Aber ich bin auch kein Fan davon, nur in der Vergangenheit zu verweilen. Ich möchte mich mehr darauf fokussieren, negative Muster aufzudecken / zu erkennen, wenn sie auftreten und aufzuheben bzw. Die Emotionen dahinter auch zuzulassen und diese nicht zu unterdrücken. Früher habe ich das ständig getan, aber inzwischen gelingt mir das schon sehr viel besser.

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Was ist mit einem Karate Kurs?  Oder Judo?  Oder Jiu-jitsu ? 

Ich meine in Bezug auf das Gefühl,  sich 'wehren zu können'  im Zweifelsfall. Du musst das dann normalerweise nicht wirklich,  da es oft reicht,  es tun zu können. Und das auszustrahlen. 

Vergiss das,  was einmal war. Interessiert nicht mehr richtig,  da man nur draus lernen kann. Und deine Schulzeit / Kindheit liegt etwas weiter zurück wieder. 

Das mit deinem Bruder ist übel! Vielleicht kann ein Psychotherapeut mal eine Probestd mit dir darüber reden. 

Was ist mit Supervision ?  

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vor 14 Minuten, Zadie schrieb:

Was ist mit einem Karate Kurs?  Oder Judo?  Oder Jiu-jitsu ? 

Ich meine in Bezug auf das Gefühl,  sich 'wehren zu können'  im Zweifelsfall. Du musst das dann normalerweise nicht wirklich,  da es oft reicht,  es tun zu können. Und das auszustrahlen. 

Vergiss das,  was einmal war. Interessiert nicht mehr richtig,  da man nur draus lernen kann. Und deine Schulzeit / Kindheit liegt etwas weiter zurück wieder. 

Das mit deinem Bruder ist übel! Vielleicht kann ein Psychotherapeut mal eine Probestd mit dir darüber reden. 

Was ist mit Supervision ?  

Es gibt eine sehr gute Kampfsportschule um die Ecke, in der u.a. Karate, Kickboxen, Thai Boxen angeboten wird und ich schon seit 1 Jahr mich dort anmelden wollte, genau aus dem Grund und es bis heute nicht gemacht habe. 

Auch wenn es in meinem ersten Post vielleicht nicht so wirkt, verlasse ich doch häufig bewusst meine Komfortzone in vielen Bereichen, aber das habe ich bisher noch nicht hingekriegt.

Möglicherweise will ich nicht wahrhaben, wie mich ein 16-jähriger komplett vermöbelt und ich nur Hass für ihn empfinde... :-D Spaß..

Ne, ich glaube ich sabortier mich da einfach selbst, weil ich mir einbilde, dass ich mich dort in allen Aspekten verwundbar machen kann und das Vereinsleben auch eine gewisse soziale Dynamik mit sich bringt. Wie gesagt.. Anfängliches connecten ist kein Problem für mich, aber vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, ist dann wieder was anderes ohne mich dabei bedrängt zu fühlen.

Aber eigtl. Bin ich mir auch darüber bewusst, dass diese Gedanken schwachsinnig sind und mit surrealen Erwartungen verbunden ist. Eben locker bleiben. Ich werde das auf jeden Fall tun mich dort anzumelden und mir damit vor allem auch in sozialer Hinsicht einen Gefallen tun. Ist manchmal einfach so eine Macke bei mir, dass ich dann doch zum prokastinieren neige, wenn es um solche Themen geht.

Und was Psychotherapie angeht, steh ich mir selbst im Weg. Dadurch, dass ich mich häufig alleine durchgeboxxt habe und am Ende auch irgendwie durchgekommen bin, fällt es mir schwer bei sowas Hilfe anzunehmen. Gerade weil man unterschätzt wird, hat man das unterbewusste Bedürfnis es alleine auf die Reihe zu bekommen.

Ich weiss allerdings, dass das totaler Bullshit ist.

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Mach das einfach mal für eine Probestd. Wenn du dich überwinden kannst. 

Kampfsport bringt schon etwas. 

Oder ein Selbstberteidigungdkurs. 

Aha,  also ist das Problem Hilfe anzunehmen oder mitzuteilen,  dass man sie braucht. 

Das fällt vielen schwer,  dennoch ist es keine Schande,  dazu zu stehen,  sondern es braucht ja Mut dazu. 

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Hallo Zusammen,

> Ich bin aktuell 32 Jahre alt, schon seit 8 Jahren zum größten Teil bewusst Single und lebe inzwischen seit 3 Jahre etwa 1 Stunde von meiner Heimat entfernt, in der noch die meisten meiner alten Freunde und Bekannte leben. Ich halte seit ich 24 bin quasi einen Single Haushalt und komme super damit klar, da ich sehr selbstständig bin.

Stell dir vor, du würdest da draußen einen Menschen finden, den du zu 100% toll findest und mit dem du perfekt matchst.

Würdest du dann immer noch "zum größten Teil bewusst Single" sein wollen?

Ich halte die moderne Selbstaufgabe, dieses Abwälzen der Eigenverantwortung auf andere Menschen, für sehr skurril.

Die Erwartungshaltung, die wir an andere Menschen haben, bauen wir auf isolierten Einzelkomponenten (klug, attraktiv, witzig, ehrgeizig, häuslich etc.) auf,
erkennen aber viel zu selten, dass sich manche Einzelkomponenten diametral gegenüberstehen.


> Liebesbeziehungen waren bei mir immer eher mit Stress verbunden, da ich einfach scheisse darin war Grenzen zu setzen, meine eigenen Bedürfnisse auf Augenhöhe zu sehen oder mich zu wehren bzw. mir dem nötigen Respekt zu verschaffen. Genauso wenig war ich es mir unbewusst selbst wert mit jemanden zusammen zu sein, der mich auch verdient hat. Verdient in dem Sinne, dass man meine Gutmütigkeit nicht ausnutzt oder alles als selbstverständlich sieht und nicht über mein Leben bestimmen will.

Was denkst du, wieviele Menschen du in deinem Leben getroffen hast? 100? 1.000? 10.000?

Von wievielen davon würdest du wirklich ernsthaft sagen "Dieser Mensch will meine Gutmütigkeit ausnutzen und über mein Leben bestimmen!"?

Und dann immer mal die 180°-Ansicht: Bist du denn der Mensch, der das genau so lebt?

Akzeptierst du die Bedürfnisse anderer Menschen?

Akzeptierst du Menschen, die sich den nötigen Respekt verschaffen?


> Ich mache sehr oft einen Rückzieher, wenn sich etwas anbahnen könnte, weil ich die Freiheit, dann als bedroht sehe, dass man mich nicht so lässt wie ich bin oder ich in Ruhe meinen Bedürfnissen nachgehen kann, ohne mich dafür zu rechtfertigen oder mir das schlecht reden zu lassen. Es haben sich einfach schon zu viele in mein Leben eingemischt, meinten Sie müssten für mich sprechen, mich verkuppeln, über mich bestimmen, mich belehren oder sich über mich stellen. Das war in der Familie und auch in Freundschaften so. Ich bin auch häufig ein Objekt von getuschel und Lästereien gewesen und immer noch, da ich meine Meinung so nach außen gebe, wie ich darüber denke. Das hat mich vor allem In meiner Vergangenheit stark geprägt und wirkt auch bis heute noch nach, kann aber mittlerweile besser damit umgehen. Ich hasse Hinterlistigkeit, Heuchlerei, Doppelmoral, Unreflektiertheit und Scheinheiligkeit. Ich verurteile sowas zutiefst, so dass man mich damit jagen kann.

Finitude of time. Du kannst alles sein oder werden, aber nicht gleichzeitig.

Mach dir klar, dass du bereits jetzt schon ein Leben führst, in dem du im Grunde in jeder Sekunde dich für 1 Sache entscheidest und gleichzeitig gegen 1.000 andere.

Ich war die ersten 30 Jahre meines Lebens genau wie du in diesem Punkt.
Die Erkenntnis ist, dass ich zwar in Isolation eher so sein kannst, wie ich will, aber auch ich nur ein Teil eines Systems bin.

Ich denke, dass du hier einen Denkfehler begehst:
Reize aus der Außenwelt ("Ach Peter, ich habe hier eine Freundin, die Heike, trefft euch doch mal.") führen NICHT zwangsweise zu einer Reaktion (Peter trifft Heike.).

Dazwischen stehst du als erwachsener Mensch, der auf diesen Reiz reagiert.

Mögliche Reaktionen sind:
- Du sagst "Ja."
- Du sagst "Nein."
- Du ignorierst es
- Du verprügelst die Person
- ...

Die Möglichkeiten sind endlos.

Was ich sagen möchte: Um die Rechte eines Systems nutzen zu können, musst du die Pflichten händeln.
Das Recht, soziale Kontakte eingehen zu dürfen, beinhaltet die Pflicht, mit sozialen Kontakten zu kommunizieren.

Du möchtest als Mitglied einer sozialen Spezies ein erfülltes soziales Leben führen, eventuell Vertrauen, Freundschaften, körperliche Nähe genießen,
also musst du auch lernen, in Kommunikation zu treten, auch wenn sie nicht deinen Wünschen entspricht.


> Das Problem dabei ist nur, dass man den Eindruck bekommt, dass sie sich selbst dabei für Schlauer halten und oft noch nichtmal checken wann ich Humor anwende. Auch in Richtung Sarkasmus. Als würde ich mich und andere nicht organisieren können, obwohl das u.a. mein Job ist andere darin zu schulen. Hahaha.. Worte auf die Waagschale legen und das als Anlass sehen, mit mir umzugehen, als wäre ich dümmlich aber liebenswert. Mich hart zu unterschätzen oder etwas nicht zuzutrauen oder meine Ansichten und Meinungen unter den Scheffel stellen bzw. ihre drüber, weil Sie glauben sie wüssten es besser oder sich eher als Mittelpunkt sehen.

> Ich bemerke einfach, dass ich auch häufig Opfer von Projektionen bin, weil viele in meinem Bekanntenkreis Angst davor haben alleine zu sein und ihre Lebensvorstellungen mir anhängen oder Probleme damit haben Selbstgenügsam zu sein. Ich offen Dinge mit Triggerpotenzial ausspreche. Daraus entstehen z.B. Situationen wie "Wir müssen dem mal unter die Arme greifen, damit er eine findet." oder mein Leben wird als weniger wertvoll angesehen, nur weil ich keine Beziehung mit einer Frau führe. Man könnte fast sagen, ich werde dafür verurteilt und ob ich denn keine Kinder wollen würde. Ich bin mir sicher, dass die ein oder andere Person mit guter Absicht sich versucht zu verhalten, aber es selbst nicht besser weiss, dass es toxisch ist.

Das sind zwei witzige Absätze. Deine inhaltliche Kritik ist, dass andere sich für Schlauer halten. Gleichzeitig nutzt du genau das selbe Mittel. Du mutmaßt hier doch genau wie die, die du kritierst ("nichtmal checken...", "viele in meinem Bekanntenkreis Angst davor haben alleine zu sein", "es selbst nicht besser weiß").

---

> Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Kontrollsucht ein riesiges Problem in unserer Gesellschaft ist und dass ich offensichtlich Menschen mit höheren narzisstischer Gewichtung in ihrer Persönlichkeit anziehe. Auch Co-Narzisstische Menschen.

> Vielleicht habe ich auch nur Angst mir einzugestehen, dass ich nicht hoffen kann, dass sich Menschen ändern, um mich vor dem Schritt zu bewahren Freundschaften / Bekanntschaften in Frage zu stellen bzw. Konsequenzen daraus zu ziehen, die lebensverändernd sind.

> Mir fällt einfach auf, dass die Zeit, die ich mit mir verbringen für mich häufig heilsamer ist, als Leute, die mich in irgendeine Schublade stecken, weil sie ein bestimmtes Bild von mir haben und irgendwas von mir wollen.

> Wie kann ich anderen Menschen mehr Kante zeigen, trotz des eingebrannten Bildes was mich betrifft? Das man nicht so umgehen kann mit mir, wie es einem lieb ist? Dass man mich nicht untergräbt oder belächelt? Dass es einem Wert ist auch mir so entgegenzukommen wie ich es anderen gegenüber tue und es ein Geben und Nehmen geprägt von ähnlicher gegenseitiger Wertschätzung ist?

Indem du zuerst akzeptierst, dass deine moralischen Wertvorstellungen dieser Welt deine sind und nicht die der anderen.

Generell habe ich den Eindruck, weil es mir auch so erging, dass deine Zeit in "Isolation" verstärkt dazu geführt hat, dass du viel über dich und das Leben nachgedacht hast.

Du hast wohl auch für dich ein Konzept aufgebaut, wie das "richtige" Leben auszusehen hat, bspw. durch deine obigen All-Aussagen über die Gesellschaft, den Zeigeist etc.

Und versteh mich nicht falsch, es ist eine hervorragend Erkenntnis, wie für einen selbst das richtige Leben aussehen soll.

Gleichzeitig muss man die Flexibilität erarbeiten, dass diese Erkenntnis genau an der eigenen Außenhülle aufhört.

---

Und jetzt mal was Praktisches:

Dein Konzept ist toll und es freut mich, dass du eines für dich persönlich gefunden hast.

Im Bezug auf andere Menschen: Wirf es in den Müll. Ernsthaft: Hör auf, die Lebensgestaltung anderer Menschen bewertend anzuschauen. Werde der Mensch, der kongruent zu deinem Lebenskonzept passt. Ohne diese bewertende Komponente, dass die anderen es "falsch" machen.

Und ja, das ist fucking schwierig. Ich bekomm das Kotzen, wenn ich sehe, dass andere Menschen 40h arbeiten oder andauernd am Handy rumhängen oder nicht täglich Sport machen. Aber das ist NUR mein Lebenskonzept. Also arbeite ich persönlich nicht 40h. Als hänge ich persönlich nicht andauernd am Handy ab. Also gehe ich persönlich jeden Tag zum Sport.

Aber sobald es meine Außenhülle verlässt, versuche ich durchzuatmen und die Lebenskonzepte der anderen Menschen zu akzeptieren.

Das sorgt vor allem für eine Erkenntnis: Das Universum ist chaotisch. Jeder Mensch versucht sein Bestes, auch wenn es mir nicht immer so erscheint.

Und dann lernst du auch Menschen kennen, bei denen du nicht mehr das Gefühl hast, dass sie dich einschränken oder kontrollieren wollen.
Weil du vielleicht dann selbst zu einem Menschen geworden bist, der nicht mehr einschränken oder kontrollieren will.

bearbeitet von saian
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vor 6 Stunden, chakradu schrieb:

Ne, ich glaube ich sabortier mich da einfach selbst, weil ich mir einbilde, dass ich mich dort in allen Aspekten verwundbar machen kann und das Vereinsleben auch eine gewisse soziale Dynamik mit sich bringt. Wie gesagt.. Anfängliches connecten ist kein Problem für mich, aber vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, ist dann wieder was anderes ohne mich dabei bedrängt zu fühlen.

Dann ist Vereinsleben perfekt für dich. Da entstehen wirklich nur tiefere persönliche Beziehungen wenn man es drauf anlegt, ansonsten bleibt da alles schön oberflächlich.

 

Ansonsten noch zwei Dinge von mir:

- Wenn dir Menschen "von früher" nicht gut tun, dann entfern die rigoros aus deinem Leben. Du verlierst nix! Da draussen gibts so viele interessante, spannende Menschen, man muss nicht mit jemandem befreundet bleiben nur "weil man sich schon so lange kennt", oder weil man in einem gemeinsamen Freundeskreis ist.

Auch das ist nichts anderes als "Grenzen setzen".

 

Lesetipp: Mark Manson "The subtle art of not giving a fuck".

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Ein paar Gedanken dazu. Ich weiß nicht genau worauf deine Ausführungen abzielen aber falls die finale Frage lautet "verunsichere ich mich selbst zu stark aufgrund anderer Meinungen?" dann lautet die Antwort in den meisten Fällen "Ja".

Ich will jetzt ehrlich gesagt nicht auf deine Vergangenheit oder deine gesellschaftskritischen Ansichten eingehen. Klingt alles irgendwo nachvollziehbar aber am Ende des Tages kann ich tatsächlich deine Selbstdiagnose der Verpeiltheit nur unterstreichen. Du springst sehr schnell in den Themen (vielleicht auch einfach weil du es kannst und es dein Gehirn nicht so stark belastet wie meins :D) und wirfst dabei sehr viel in den Topf deines eigentlichen Problems.

Ich will es mal so ausdrücken, alleine sein zu können würde ich als Charakter Stärke bezeichnen. Allein sein zu wollen als legitime Präferenz. In deiner Lage wird es eigentlich nur dann ein Problem wenn du dich gezwungen fühlst allein sein zu 'müssen' weil du meinst dich so vor den Meinungen anderer isolieren/verstecken zu können. Oder aber wenn du allein sein 'musst' weil du denkst du hast keine anderen Optionen, seist es nicht wert, bist nicht der Liebe/Aufmerksamkeit z.B. einer Partnerin würdig. Dann ist es ein Problem.

Auffällig ist bis hier hin folgendes. Du fokussierst dich sehr stark auf die anderen, warum Menschen DICH enttäuschen, wie sich Menschen DIR gegenüber verhalten sollten, warum DU stets in eine Art Opferrolle gedrängt wirst. Weshalb DIR dieses oder jenes zusteht.

Bis zu einem gewissen Maß ist es gesund das Verhalten andere zu reflektieren um deine eigene Außenwirkung gegen zu checken. Klassischer Realitätscheck. Aber auch aus Selbstschutz, Stichwort Selbstwert Hygiene.

Deine "Analyse" ist aber sehr einseitig. Du vergisst dabei dass die einzige Konstante, in verschieden Personenkreisen/Gruppendynamiken, DU selbst bist. Deswegen muss deine Analyse auch den Faktor 'ICH' begutachten. Achte darauf wie du, immer wenn du von dir selbst sprichst/auf dich selbst eingehst, dich stets rechtfertigst. Hier und da wird relativiert aber der Grund Tonus ist 'die anderen haben Schuld, was kann ich tun?'. So entsteht ein unvollständiges Bild, eine Bubble ala "ich habe mich sooo weiterentwickelt... Aber die ANDEREN....naja".

Ich will gar nicht auf den beliebten Spruch "Menschen ändern sich nicht" eingehen weil eigtl. streng genommen müssen sie das auch gar nicht. Sobald wir vom Plural sprechen, haben wir uns eigentlich bereits eingestanden dass es um unsere Umgebung geht. Die auch aus Menschen besteht aber eben nicht nur. Beispiel, würdest du dich darüber beschweren wenn es regnet? Ja? Bei wem?...

Merkst du worauf ich hinaus will? Natürlich nimmst du Einfluss auf deine Umgebung und somit auch auf die Menschen die dich umgeben (und umgekehrt). Das bedeutet aber nicht dass deine Umgebung sich dir anpassen muss/wird.

Ich denke das Wort dass hier den Nagel auf den Kopf trifft lautet Anpassungsfähigkeit. Deine Anpassungsfähigkeit trifft bei Themen wie Selbstbestimmung, Dominanz, Verteidigungsfähigkeit, Schlagfertigkeit auf ihre Grenzen.

 

Ich denke auch dass Kampfsport dir da helfen könnte. Beim Kampfsport geht es eben nicht nur darum anderen auf die Nase zu hauen, wie du schnell lernen wirst.

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vor 13 Stunden, chakradu schrieb:

Mir fällt einfach auf, dass die Zeit, die ich mit mir verbringen für mich häufig heilsamer ist, als Leute, die mich in irgendeine Schublade stecken, weil sie ein bestimmtes Bild von mir haben und irgendwas von mir wollen.

Was ich noch nicht herausgefunden habe: Bist du denn mit dem beschriebenen Zustand eher glücklich oder unglücklich?
Was ist also die Frage hinter deiner Beschreibung, womit genau hast du ein Problem, wobei kann man dir helfen?

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Im übrigen: Vielen Dank für eure Beiträge. Ich bin meist eher der stille Mitleser in Foren und habe nach Themen geschaut, mit denen ich mich identifizieren kann. Es ist eine andere Hausnummer, selbst wenn man anonym ist, sich mitzuteilen und auf Antworten einzugehen, die einen auch "hitten" können, was einfach eine ganz andere Wirkung hat.

 

@saian

bewusst Single bin ich deshalb gewesen, nicht nur weil ich die Zeit mir selbst so verbringen konnte, dass mir mein Leben Spaß macht, ich in Ruhe meinen Hobbies / Interessen nachgehen kann, sondern ich aber auch gleichzeitig mir darüber im klaren war, aufgrund früherer Beziehungserfahrungen, dass ich noch nicht "weit" genug bin, eine Beziehung zu führen, die nicht in eine toxische Bahn abdriftet. Dass ich selbst in der Verantwortung bin, da mehr Reife zu erlangen war bzw. ist mir bewusst bzw. auch mehr Mut zu haben, auch praktisch zu lernen und mich mehr ins kalte Wasser zu werfen.

Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass ich in meinem Kreis jemand bin, der vergleichsweise gut in der Lage ist jeden so leben zu lassen wie er das möchte, ABER ich mir doch meinen Teil zu Situationen denke, in denen ich innerlich nicht viel Verständnis dafür habe. Und ja das stimmt, manchmal macht mich das rasend. Es macht mich vor allem dann rasend, wenn man sich über mich stellt bzw. mich lächerlich macht und die Person, von der das ausgeht, überhaupt nicht die Courage dazu hat, sich mir gegenüber so zu äußern. Aber dass ich jemand deswegen verbal und direkt vor den Kopf stoßen würde, kann ich an mir selbst ehrlich gesagt wenig beobachten. Im Gegenteil. Ich habe viel zu viel äußerliches Verständnis.

Beispiel:

Ich werde belächelt, dass ich ja scheisse darin wäre, etwas zu organisieren bzw. gar nicht ernst genommen werde darin bzw. andere meinen sie müssten sich über meine Planungen stelle oder diese ins lächerliche ziehen, mich belehren wie es richtig geht und in meinem Job halte ich Schulungen vor über 20-30 Leuten und erhalte sehr gutes Feedback oder trainiere Teams, um sich selbst besser organisieren zu können, in dem mir mitgeteilt wird, dass meine Arbeit wertvoll ist. Und die Person von der das ausgeht, eher das Motto "Netflix & Chill" verfolgt und sich häufig über seine Arbeit beschwert. Und daran ist auch nix verwerflich. Aber verwerflich ist meiner Meinung nach aber die Tatsache, dass man sich wie ein Arschloch verhält und ich umso mehr von mir selbst enttäuscht bin, dass ich das durchgehen lasse, dass ich überhaupt noch Zeit mit solchen Leuten verbringe, weil sie in meinen sozialen Strukturen verankert sind.

Ich gebe gerne meine Meinung offen und ehrlich zu etwas ab, wenn ich darum gefragt werden sollte. Ansonsten äußere ich mich nur, wenn ich darin involviert bin bzw. das mit einem Angriff mir gegenüber in Verbindung steht, der so grenzüberschreitend ist, dass sogar ich mich wehrend zu Wort melde. Aber das Problem was dann weiterhin besteht ist, dass ich mir denke, dass der Respekt eigentlich so groß sein sollte, dass sowas gar nicht in der Häufigkeit überhaupt erst passiert, dass jemand meint, er müsste meine Grenzen in der Art überschreiten oder mich persönlich oder passiv-aggressiv angreifen. Da erwarte ich dann unbewusst ein Verhalten, wie ich es selbst für richtig / korrekt halte, wie ich andere behandeln würde und wenn es nicht eintrifft, fühle ich mich angegriffen.

Ich muss halt auch ehrlich zugeben, dass ich in meiner Jugend noch viel verpeilter und zielloser war und das meinte ich auch mit diesem "Ich stecke häufig noch in meiner alten Rolle fest bzw. es ist schwer da herauszukommen". Leute aus meiner Heimat trauen mir Dinge häufig nicht zu, vielleicht weil ich auch nicht gut darin bin, die jedem zu offenbaren, dass ich mich weiterentwickelt habe. Aber unabhängig davon finde ich das trotzdem total schwer und anstrengend, weil man permanent das Gefühl hat, man müsse sich beweisen und sobald man auch nur einmal was kleineres verkackt, sie Sich gleich wieder in ihrem Denken über mich bestätigt fühlen.

 

Daran muss ich arbeiten und auch den Mut haben jemand mal links liegen zu lassen trotz der Dynamiken!

 

Ein aktuelles und dem Zeitgeist entsprechend hervorragendes banales Beispiel:

Freund XYZ schreibt mir eine Nachricht unter der Woche zur Arbeitstzeit auf WhatsApp. Etwas was offensichtlich / objektiv gesehen keine dringende Antwort benötigt, zum Teil belangloser Small Talk, auch wenn die Person aus ihrer persönlichen Wahrnehmung womöglich anders sieht (ich will mir gar nicht anmaßen, was welchen Stellenwert und wie wichtig etwas ist). Ich antworte erst nach ein paar Stunden (und genauso wenige bin ich jemand der erwartet, dass andere mir sofort antworten - ganz wichtig!!), weil ich mir selber das Recht herausnehme, an mein Handy zu gehen, wenn ich Zeit dafür habe und weiterhin konzentriert arbeiten kann. Ansonsten würde ich erwarten, dass man mich anruft, wenn es was wichtiges ist und ich dann natürlich auch dran gehen würde. Das ist aber auch etwas, was ich tatsächlich kommuniziere und nicht nur blind erwarte.

 

XYZ nimmt das auf die Schippe und ironisiert (gibt's das Wort überhaupt?) mein Verhalten, dass ich ja so "schnell" wäre und es unmöglich wäre mich zu erreichen. Wird dabei sogar persönlich "Der Junge hat doch Home-Office, wenn der keine Zeit dafür hat, dann macht er was verkehrt." Setzt einfach mal Home-Office mit chillen gleich.. Und er ist eine Person, der einem innerhalb von Sekunden antwortet, fast zu jeder Tageszeit, wenn man ihm schreibt und sich innerlich damit auch noch unbewusst profiliert wie zuverlässig er wär. Ich persönlich finde das total gruselig und verstehe das überhaupt nicht. Aber ich habe ihm das nie vorgeworfen und lass ihn so sein wie er möchte.

Wenn man mich deshalb aber schlecht macht, mich persönlich angreift nur weil er seine eigenen Vorstellungen durchsetzen möchte, wie andere sich ihm gegenüber zu verhalten habe und utopische Erwartungshaltungen hat, nehme ich mir schon das Recht raus, darüber zu denken, dass ich mir selbst treu bleibe und mich davon nicht gängeln lasse. So ist es dann auch nicht, dass ich dann einfach komplett hinnehme und mich zum Affen machen lasse. Zum Affen mach ich mich aus meiner Sicht eher aus dem Grund, dass ich weiterhin Zeit mit der Person verbringe, wenn sie offensichtlich nicht den nötigen Respekt vor mir und mein Leben hat.

 

Und gerade weil ich bereit bin eher mal entgegen zu kommen, bilde ich mir auch ein, dass ich sogar zu viel Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer Menschen nehme.



Weiteres Beispiel:

 

Ein Freund von mir hat sich damals von mir und einem anderen Kumpel etwas isoliert, weil er mehr Zeit für sein Studium gebraucht hat. Meinem Kumpel hat das viel Schmerzen bereitet und hat darauf auch häufig passiv-aggressiv reagiert, weil er seine Bedürfnisse feiern zu gehen über sein Studium gestellt hat. Ich fand es auch schade, aber habe nicht so heftig darauf reagiert, eher Verständnis gezeigt, aber auch den Hinweis mitgegeben, dass es natürlich schade ist. Mich hat das in dem Augenblick natürlich auch irgendwo verletzt, weil wir eine eingeschweißte Gruppe waren, die häufig miteinander weg ist und das dadurch ins Bröckeln geraten ist, weil er uns als negative Ablenkung irgendwann unbewusst wahrgenommen hat. Als ich mein zweites Studium durchgezogen habe, weil ich das erste nicht so ernst genommen habe und mich immer zu Party hinreisen lassen habe, konnte ich meinen Freund zu 100% fühlen, weil auch ich dann Opfer von dem passiv-agressiven Verhalten wurde. Sprich, dass sich beschwert wurde, warum ich erst jetzt komme. Ich bin doch Student, hätte viel Zeit und weniger zu tun als Leute die arbeiten.

 

Aber genau die Person kam dann mit 2 Promille irgendwann auf mich zu, als auch er sich mal entschloss sich weiterzubilden mit fast 30, weil er gemerkt hat in welcher Sackgasse er steckt und wie krass aufwendig und vereinnahmend so ein Leben eigentlich ist und hat mir meinen Respekt ausgesprochen, wie ich mein Leben die letzten Jahre durchgezogen habe und er das nicht nachvollziehen konnte, welcher Aufwand eigentlich dahinter steckt. Das ist ein der wenigen Momente gewesen, wo mir bewusst geworden ist, dass ich vielleicht auch deshalb so häufig behandelt werde, weil Angst vor Veränderung bei anderen besteht oder die eigene Komfortzone verlassen zu müssen, obwohl man nicht bereit ist, sich weiterzuentwickeln und ich durch mein Handeln auch Konsequenzen / Veränderungen auf das Leben bei anderen indirekt forciere, für die sie evtl. gar nicht bereit sind.

 

Zitat

Das sind zwei witzige Absätze. Deine inhaltliche Kritik ist, dass andere sich für Schlauer halten. Gleichzeitig nutzt du genau das selbe Mittel. Du mutmaßt hier doch genau wie die, die du kritierst ("nichtmal checken...", "viele in meinem Bekanntenkreis Angst davor haben alleine zu sein", "es selbst nicht besser weiß").

 

Da ist was dran, würde aber gerne ein weiteres, total lächerliches Beispiel anbringen, um damit mehr zu unterstreichen, wie ich das meine:

Ich habe mir ein total ekelhaftes Mix-Getränk vor einem Treffen gekauft und mitgebracht, von dem ich dachte es sei super geil. Ich trinke davon und habe offensichtlich kommuniziert wie scheiße es ist und wir haben alle drüber gelacht. Eigentlich eine witzige Situation.

2 Wochen später stand ein Festival an und wir wollten uns absprechen, wer was mitnimmt. Ich habe aus reinem Sarkasmus erwähnt ,,Ich nehme eine ganze Palette von XYZ mit :D".

 

Mal Hand aufs Herz. Das MUSS doch rein objektiv gesehen mehr als verständlich sein, dass es sich hierbei um einen Witz handelt. Und nach nicht mal einer Minute kommt eine "besorgte" Sprachnachricht, in dem ernsthaft darauf hingewiesen wird: 

"Ehm.... jo.. dir ist aber schon klar, dass du das Getränk super scheisse fandest, oder?"

Meine Antwort: "C'mon, das muss doch offensichtlich sein, dass das nur ein Scherz war."

Seine Antwort: "Das weiss man bei dir als nicht so wirklich."

 

Vielleicht ist mein Problem auch einfach, dass mein Humor zu viel Platz in meinem Alltag hat und nicht jeder Mensch mit sowas kompatibel ist und ich das halt auch nicht erwarten darf, davon auszugehen, wann etwas ernst  gemeint ist und wann nicht. So nach dem Motto: "Wenn ich Wert darauf lege, ernst genommen zu werden, dann sollte ich mich auch ernsthaft verhalten."

Das ich da manchmal über die Stränge ziehen könnte, würde ich nicht mal widerlegen, aber bei solchen offensichtlichen Situationen, kann ich mir nur an den Kopf fassen. Oder bin ich der einzige der da so denkt?

bearbeitet von chakradu

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@Biff

Ich bin zum einem gerne alleine, weil ich viele Hobbies gerne auf einmal machen möchte, ich interessiere und begeistere mich einfach für unglaublich viel. Ich weiß manchmal gar nicht, woher ich mir die Zeit für all die Interessen nehmen soll. Sprich ich muss da häufig auch eine Balance finden etwas zu genießen und mich nicht zu sehr mit etwas zuzuschütten. Mir ist selten Langweilig und ich wüsste immer etwas, was ich tun könnte, was mir Freude bereitet. Ich brauche diesen Space, um meine Bedürfnisse befriedigen zu können, sonst bin ich schlecht drauf.

Aber andererseits bin ich auch deshalb gerne alleine, weil ich manchmal einfach müde davon bin, mich zu rechtfertigen, mich zu beweisen, mich zu positionieren oder wenn jemand mehr darauf fokussiert ist, seine Filter nach außen lediglich darauf auszurichten, sich in seinem eingemeißelten Bild über mich zu bestätigen. Genauso habe ich manchmal Bedenken davor irgendwas zu verpeilen, und sich jemand vorschnell wieder ein Urteil bildet, weil das dann alte Muster reaktiviert, das Gefühl zu haben, belächelt oder nicht ernst genommen zu werden.

Im beruflichen Kontext gelingt mir das komischerweise wunderbar, dass selbst wenn ich etwas verpeile, dass ich das mit viel Humor einfach wegstecke und ich auch nicht das Gefühl habe, dass jemand auf die Idee kommt, dass ich dumm wäre oder so, gerade weil er ja meine Leistungen mitbekommt und die Fähigkeiten, die damit verbunden sind in Frage stellen würde.

Aber im persönlichen Bereich tut mir das weh, zumindest bei Menschen, die ich schon sehr lange kenne und der ein oder andere wird auch spüren, dass er damit einen Nerv trifft und es auch absichtlich provozieren. Vermutlich ist das halt auch ein Punkt, wieso ich Probleme damit habe, neue Menschen auf einer persönlicheren Ebene an mich ran zu lassen, weil sich die altbekannten Muster dann wiederholen könnten, wobei ich glaube, wenn ich mich dazu überwinden würde, das einfach nicht mehr so eintreten wie früher, weil ich heute um einiges weiter bin. Aber mir fehlt da manchmal das Vetrauen dazu. Deshalb auch der Titel des Threads, ob ich vielleicht auch einfach nur ein zu weiches Fell habe und mir zu viele Gedanken mache.

Es ist manchmal nicht so leicht als verpeilter Mensch wahrgenommen zu werden, wenn andere daraus ableiten, dich deshalb auch in anderen Aspekten zu unterschätzen. In gewisser Weise ist mir das ja scheiss egal und manchmal kann das sogar ein Vorteil sein, aber wenn jemand mir Fähigkeit abspricht und das Konsequenzen auf mein Leben hat, dann betrifft mich das ja auf negative weise in meinem Sozialleben, weil es ja einen Einfluss hat.

Man muss hier natürlich auch aufpassen von dem was man glaubt zu können und von dem was man wirklich kann in Bezug auf mich selbst. Aber in meinem Fall ist das häufig so, dass ich sehr gut weiss, was ich kann und was ich nicht kann. Und das ich vor allem weiss, was ich früher nicht so gut konnte und sowas sich längere Bekanntschaften eher merken, als zu begreifen oder (*kotz*) anzuerkennen, wie man inzwischen sich weiterentwickelt hat. Als würden sie einfach so tun, als wäre das gar nicht da oder relevant. Und da stelle ich mir dann halt schon die Frage, ob ich selbst tatsächlich das Problem bin oder das jemand einfach ein Problem damit hat und mich auf sein Level runterziehen möchte.

Ich denke ich sollte halt doch eine Psychotherapie mal in Erwägung ziehen, weil meine Vergangenheit für mich zwar ein offenes Buch inzwischen ist, aber es immer noch Dynamiken gibt, ein Leben zu führen, wie es für mich selbst am besten wäre und zwar so, dass es mich nicht daran hindert, Dinge zu tun, die mein Leben verbessern würden.
 

 

vor 1 Stunde, darklife schrieb:

Was ich noch nicht herausgefunden habe: Bist du denn mit dem beschriebenen Zustand eher glücklich oder unglücklich?
Was ist also die Frage hinter deiner Beschreibung, womit genau hast du ein Problem, wobei kann man dir helfen?

Unter dem Strich würde ich eher zu glücklich tendieren mit dem Zusatz, dass ich mein eigenes Glück hin und wieder gerne mal sabotiere.

Ich denke im nachhinein, mir war es wichtig eine anonyme Einschätzung darüber zu bekommen, u.a. mich darin bekräftigt zu fühlen, einen Arschtritt zu bekommen, mir tatsächlich bewusst zu machen, früher mein Maul aufzumachen, wenn meine Grenzen überschritten wurden oder dass selbst wenn es mir Angst macht, ich andere auch mal links liegen lasse und mich nicht aufgrund sozialer Dynamiken auch durch Gruppen, ich sowas einfach hinnehme, aus Angst vor Veränderung in dem Bereich und den Konsequenzen.

In meinem Eingangspost konnte ich es selber nicht so ganz greifen. Es ist einfach so ein diffuses Spannungsgefühl und Unzufriedenheit, weil man merkt, dass einem bestimmte Leute nicht gut tun, aber man nicht bereit ist, das aufzugeben.

Bei neuen Menschen, die ich kennen lerne, treten solche Symptome, wie ich sie in dem Thread habe zwar auch auch hin und wieder auf, aber in einer viel geringeren und harmloseren Form, weil es viel einfacher ist Grenzen zu ziehen, bei Menschen, die man noch nicht so lange kennt und dass diese respektiert werden. Trotzdem habe ich manchmal noch Bedenken tiefere Beziehungen mit neuen Menschen einzugehen, weil ich dann Sorgen habe, dass die Muster sich wiederholen oder auf irgendeine weise enttäuscht zu werden.

Zu der Zeit als ich noch Beziehungen hatte, war ich bei weitem nicht da, wo ich heute bin. Ich glaube ich habe in den letzten Jahren einfach gar nicht mehr gecheckt, mich darin auch in der "Pflicht" zu sehen, das wahrzunehmen auch neue Beziehungen eingehen zu können und Muster, die in meiner Vergangenheit präsent waren, diese heute aber nicht mehr präsent sein müssen.
 

Wenn ich mich dazu bekräftigt fühle endlich in den Verein zu gehen, mich von solchen Dynamiken nicht davon abhalten lasse und ggf. eine Therapie zu machen, dann habe ich schon viel gewonnen.

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vor 2 Stunden, chakradu schrieb:

Wird dabei sogar persönlich "Der Junge hat doch Home-Office, wenn der keine Zeit dafür hat, dann macht er was verkehrt." Setzt einfach mal Home-Office mit chillen gleich.. 

Haha😂  sehr sehr relatable. Bin auch im Home-Office tätig und ich denke das ist so generell noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen. Wird sicherlich noch ein paar Jahre (wenn nicht sogar eine Generation) brauchen bis das Konzept verstanden wurde. Da wurde Deutschland durch Corona aber auch etwas überrollt mit dem Thema. Ist noch Neuland... wie... das Internet ...🤣

 

Zu deiner Therapie Idee, will ich dir nicht ausreden. Mag ich nicht bewerten, wirst du besser wissen. Eine gewisse Dünnhäutigkeit ist definitiv am Start. Ob es dafür eine Therapie braucht ist die andere Frage.

Eine gewisse "Ermüdung" gegenüber sozialen Reibereien ist bis zu dem Punkt normal wo sich mal etwas drüber aufregt a😇ber auch ein Ventil findet. Solange man sich mitteilt, artikuliert. Du hingegen verfällst in eine Art Kapitulation. Du isolierst dich. Und das ist, unabhängig davon ob du alleine sein kannst und deinen space brauchst, ungesund. Es ist immer wichtig hinzuschauen 'warum' du gerade alleine bist bzw. sein willst.

 

Beispiel Home-Office, wenn mir da jemand blöd kommt von wegen Blabla du chillst doch nur, dann antworte ich "offensichtlich macht eine/r von uns beiden etwas falsch im Leben". Mit Humor nehmen, klar. Aber wie du siehst lasse ich es mir nicht nehmen zurück zu feuern. Aber... ich glaube ich bin da auch etwas kaputt im Kopf... Ich find's richtig geil wenn mir jemand blöd kommt. Es macht mir Spaß eine große Klappe zu haben und entweder selber aktiv auszuteilen oder aber zu kontern. Also dieses "Och manno warum sind Menschen so?" ist bei mir eher ein "Moment... so können Menschen sein? Haha OK lets Go, Party time. Attacke!!!"🤪

 

...vielleicht würde mir eine Therapie auch nicht schaden 😅

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vor 2 Stunden, chakradu schrieb:

Freund XYZ schreibt mir eine Nachricht unter der Woche zur Arbeitstzeit auf WhatsApp. Etwas was offensichtlich / objektiv gesehen keine dringende Antwort benötigt, zum Teil belangloser Small Talk, auch wenn die Person aus ihrer persönlichen Wahrnehmung womöglich anders sieht (ich will mir gar nicht anmaßen, was welchen Stellenwert und wie wichtig etwas ist). Ich antworte erst nach ein paar Stunden (und genauso wenige bin ich jemand der erwartet, dass andere mir sofort antworten - ganz wichtig!!), weil ich mir selber das Recht herausnehme, an mein Handy zu gehen, wenn ich Zeit dafür habe und weiterhin konzentriert arbeiten kann. Ansonsten würde ich erwarten, dass man mich anruft, wenn es was wichtiges ist und ich dann natürlich auch dran gehen würde. Das ist aber auch etwas, was ich tatsächlich kommuniziere und nicht nur blind erwarte.

Jo, und warum machst du dir wegen sowas ne Platte, statt deinem Kumpel einfach kurz und knapp zu antworten: „wenn es was wichtiges ist, ruf einfach kurz durch!“ und das Thema damit für dich abzuhaken?!

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Ich denke viele Menschen kennen das was du anspricht, sicher nicht alle in diesem Ausmass, aber es hat dennoch vieles das du anspricht mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun.
Ich bin auch eine grosszügige Person und früher habe ich auch viel zu viele Kompromisse in Kauf genommen und wollte es den andern immer gerne recht machen.
Das ist heute natürlich nicht komplett weg, aber in einem gesunden Mass wo ich damit Leben kann und sicher auch an Selbstbewusstsein gewonnen habe.

Deine Gedankenwelt / Glaubenssätze zeugen davon, dass die Meinung anderer dir wichtiger ist als deine eigene Meinung, selbst wenn es um dich selbst geht.
Dazu suchst du dir ja auch selber aus wer deine Freunde oder deine Freundin ist aus, wenn du schlecht behandelt wirst hat das zum einen damit zu tun, dass du es mit dir machen lässt und keine Konsequenzen daraus ziehst.

Auch hört man da halt die Opferrolle bei dir raus. Das Problem ist halt immer wenn man nicht die Verantwortung für diese Sachen übernimmt machst du dich handlungsunfähig, da du die Verantwortung ja anderen Menschen gibst (zbs. weil Sie dich nicht so sehen wie du bist und du laut deiner Aussage somit die falsche Rolle hast) und solange du diese Verantwortung nicht zu dir nimmst wird sich auch nichts ändern.

Du hast als Beispiel seit 3 Jahren die Möglichkeit dir einen neuen Freundeskreis aufzubauen, da alle deine Freunde aus der Vergangenheit ca. 1h entfernt wohnen, sprich für das was dich stört in deinem Umkreis ist so ein Umzug sogar ein Segen, sofern du halt aktiv was dafür tun würdest.

Es ist Tatsächlich so, dass es schwieriger ist in bestehenden Gruppen seine Rolle zu ändern ausserdem gibt es bei solchen Gruppen ja meistens einen gemeinsamen Nenner und wenn du dich positiv Entwickelst, dann ist es nicht selten so, dass das nicht jeder aus der Gruppe toll findet.
Weil du dann in gewissen Aspekten deines Lebens plötzlich weiter bist als Sie und das schmeckt Ihnen nicht.

So wie du dich aber bisher Verhalten hast in dem du immer deinen Freunden / Freundinnen entgegengekommen bist du viel zu Gutmütig warst und wohl selten bis nie Kante gezeigt hast, gab es halt eine Dynamik an die jeder sich gewöhnt hat, damit hast du aber auch zur Normalität gemacht, dass man kaum was in dich investieren muss und du trotzdem mit machst.
Das eine Stunde fahrt, dann vielleicht zu viel für den ein oder anderen ist liegt auf der Hand.
Ich mein wenn Freund XY 4h in der Woche für Freunde Zeit nimmt, dann sind halt 2h für gewisse Personen zu viel das ist sogar Möglich, dass sowas so wäre selbst wenn du der Leader der Gruppe wärst.

Das ist auch der Grund wieso du dich in Beziehungen schwer tust, du investierst einfach zu viel und lässt zu viel mit dir machen.
Selbst wenn du lieben Frauen alles recht machen willst und Ihnen immer entgegenkommst entsteht solche Dynamiken die zum Attractionverlust und dem Beziehungsaus führen.

Das ist auch gar nicht so, dass man da dich bewusst ausnutzen will, aber man sollte halt auch nicht Geben um hinterher zu erwarten xy zu bekommen.
Da fährt man besser, wenn man soviel gibt wie man möchte ohne eine Gegenleistung zu erwarten oder hinterher sauer zu sein, so ist das Risiko auch kleiner zuviel zu investieren.

Alleine sein kann nicht jeder und ist nicht das einfachste, deine Begründung wieso du alleine bist hat aber mehr damit zu tun, dass du nicht wieder der Meinung anderer ausgesetzt bist und du nicht wieder in eine untergeordnete Rolle in einer Gruppe kommst. 

Weisst wieso wir Menschen sowas machen und zu sehr anzupassen , zu viel in andere investieren, weil wir angst haben nicht gemocht zu werden oder zumind. wenn wir Kante zeigen ausgestossen zu werden und das scheint bei dir ziemlich ausgeprägt zu sein.

Im Endeffekt bist du die einzige Person an der du Arbeiten kannst du alleine kannst deine falschen Glaubenssätze zerstören.
Du alleine hast die Macht weniger zu investieren und von anderen mehr zu fordern für dich eintreten kannst nur du.
Deinen Freundeskreis erweitern oder auch mal gewisse Gruppen verlassen (sofern Sie dir nicht gut tun), da hast du alleine die Macht darüber.

Wieso gibt es all diese negativen Gedanken ?
Weil du bisher keine Konsequenzen gezogen hast und aus Angst zahlreichen Konflikten aus dem Weg gegangen bist.

 


 

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Danke für die Worte auch an die anderen. Hätte ich mir selbst gegenüber nicht besser ausdrücken können. Gibts auch nichts hinzuzufügen.

Motiviert mich extrem.

bearbeitet von chakradu

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Ich bin ziemlich fasziniert, weil sich in vielen Aspekten bei dir und mir Parallelen finden. Teilweise dachte ich, dass das meine eigenen Worte sind.

Es ist immer prekär von sich auf Andere zu schließen, insbesondere wenn man die Person nicht persönlich kennt. Allerdings geht’s ja darum in den Austausch zu gehen und für dich Mittel zu finden, die dein Leben bestenfalls in mehreren Bereichen verbessern.

Mehrere Dinge fallen mir bei unserer Gattung von „Intros“ auf, die natürlich weder eine Allgemeingültigkeit beinhalten, noch auf wissenschaftlichen Untersuchungen beruhen und lediglich auf meiner persönlichen Erfahrung beruhen:

(1) Wir haben aus unterschiedlichsten Gründen (von der Kindheit an) Strategien entwickelt, um nicht anzuecken und von Mitmenschen akzeptiert zu werden. Dadurch sind wir besonders für die Wahrnehmung von Stimmungen und Empfindungen durch andere Personen sensibel. Dadurch entsteht kein Raum für Polarisierung. Wir stehen genau auf der mit des Magneten.

(2) Es liegen leichte bis schwere Defizite in der emotionalen Intelligenz vor. Das merkt man selbst in verschiedensten Interaktionen mit Freunden, Familie, Bekannte, Arbeitskollegen und natürlich den Partnern. Wir interpretieren sogar viele Interaktionen als relativ „normal“, wundern uns jedoch, warum ein Großteil nicht auf das für uns normale Verhalten erwartungsgemäß reagiert und reagieren dann selber mit Rückzug.

(3) Wir sind meistens Empathen und beschäftigen uns dadurch oft erst mit den Bedürfnissen anderer, bevor wir an unsere eigenen denken. Situation werden oft nicht aus der eigenen Perspektive wahrgenommen, sondern aus der Sicht einer fiktiven Dritten. Man hält sich dauernd den Spiegel vor.

(4) Wir argumentieren zu oft in Form von Alternativen anstatt Stellung zu beziehen und eine klare Meinung zu vertreten, was unsere eigene Stärke und Authentizität nach außen sabotiert und uns schwach gegenüber stabilen Persönlichkeiten wirken lässt.

(5) Wir zerdehntem zu viel, und blockieren dadurch unser Handeln.

Ich glaube eigentlich fest daran, dass man an der emotionalen Intelligenz, um die es sich mMn. hier hauptsächlich handelt, arbeiten kann. Dafür müssen aber die richtigen Hebel bewegt werden. Das können nur Therapeuten und Coaches, die sich beruflich mit unserer teils ziemlich abstrakten (Zer-) Denke beschäftigen. Außerdem spielen so Dinge wie Depressionen, Kindheitstraumata etc. eine nicht unwesentliche Rolle, bei der eben Experten - welche wir hier im PUF i.d.R nicht sind - helfen können.

Aber ja - am Ende des Tages möchte man Freunde, mit denen man durch dick und dünn gehen kann, sich über erlebtes kaputtlachen kann, seine Schilde runterfahren und eine tiefe Verbindung aufbauen kann. Und dann, als Kirsche auf der Torte eine Partnerin, mit der man eine Beziehung auf Augenhöhe führen kann.

Du musst aber auch verstehen, dass Beziehungen jeglicher Form von „aufeinander beziehen“ kommt und du nicht immer erwarten kannst, dass erste Schritte von deinen Mitmenschen kommen. Es sei denn, es handelt sich um reine Zweckbeziehungen, bei denen eine emotionale Tiefe von vornherein durch die gesteckten Rahmenbedingungen kategorisch ausgeschlossen ist. Und das gilt für beide Personen einer Beziehung.

Es ist nicht leicht, wenn man weiß, das Kommunikation für einen ermüdend ist. Gleichzeitig sollte man aber da ansetzten, wo sich Kommunikation gut anfühlt, was ein Zeichen dafür sein kann, dass der Mensch zu einem passt. Weiterhin solltest du TE einfach dran arbeiten, die eigenen Social Skills zu verbessern und weniger in Selbstmitleid zu verfallen.

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vor 13 Stunden, kobehero schrieb:

(1) Wir haben aus unterschiedlichsten Gründen (von der Kindheit an) Strategien entwickelt, um nicht anzuecken und von Mitmenschen akzeptiert zu werden. Dadurch sind wir besonders für die Wahrnehmung von Stimmungen und Empfindungen durch andere Personen sensibel. Dadurch entsteht kein Raum für Polarisierung. Wir stehen genau auf der mit des Magneten.

Fühl ich. Ich würde sogar sagen hypersensibel. Der Ursprung dafür hat sich bei mir bereits im Umgang mit meiner Mutter und meinem Bruder angebahnt.

Gegenüber meiner Mutter früh zu lernen Rücksicht auf ihre psychischen Probleme zu nehmen und mich selbst dabei zurücknehmen. Könnt euch nicht vorstellen, was abgegangen ist, als ich meine erste Freundin hatte.

Eifersuchtswutanfälle, Verlustängste, geregelte Uhrzeiten wie lange Sie bei mir sein darf usw.

Gegenüber meinem Bruder ein Gefühl u.a. dafür zu entwickeln um seine narzisstische Wut nicht zu triggern, aus reinem vorausschauenden Selbstschutz.

Ich konnte das noch nie jemanden verständlich erklären, was das mit mir gemacht hat und wie man sich dabei fühlt, ich zu sein. Ich erhielt eigentlich meist nur ungläubige und fragende Blicke 😄 

Ich habe dadurch unfassbar viel gelernt, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie die aktuelle Stimmung im Raum ist und muss wirklich aufpassen innere / äußere Konflikte bei anderen Menschen nicht auf mich selbst zu beziehen.

Und ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere sich denkt, ich würde das überinterpretieren und dass das Zufälle sind, aber ich schwöre euch, so VIELES hat sich am Ende als richtig herausgestellt, was mein Gefühl bestätigt hat.

Es gibt Situationen, da fühle ich mich teilweise regelrecht überwältigt und unterbewusst glaube ich, dass ich dafür mitleiden müsste, obwohl es mich gar nicht betrifft.

Abgrenzung ist daher für mich ein unfassbar wichtiges Thema gewesen, das zumindest mal zu versuchen und große Aufmerksamkeit darauf zu geben.

 

Zitat

(2) Es liegen leichte bis schwere Defizite in der emotionalen Intelligenz vor. Das merkt man selbst in verschiedensten Interaktionen mit Freunden, Familie, Bekannte, Arbeitskollegen und natürlich den Partnern. Wir interpretieren sogar viele Interaktionen als relativ „normal“, wundern uns jedoch, warum ein Großteil nicht auf das für uns normale Verhalten erwartungsgemäß reagiert und reagieren dann selber mit Rückzug.

Schwieriges Thema.

Ich hatte häufig Menschen um mich herum, die unfassbare Schwierigkeiten damit haben sich Fehler oder Fehlverhalten einzugestehen. In der heutigen Welt würde man sagen Narzissten, wobei mich der Begriff stört.

Ich siehe solche Menschen regelrecht an bzw. früher noch vieeeel viel stärker.

Ich nutze den Begriff in meinen Texten selbst inflationär, aber wenn man mit solchen Menschen zu tun hatte und die Dynamiken dahinter verstanden hat, ist es wie, als würde man eine komplett neue Seite vom Leben begriffen haben,

von dem man nicht geglaubt hätte, dass es sowas überhaupt gibt.

Und ich rede hierbei nicht von Erwartungshaltungen, die ich auf andere projiziere hinsichtlich meiner Vorstellung, wie man sich zu verhalten hat. Überhaupt nicht, für mich ist das überhaupt keine Frage oder etwas worüber ich diskutieren wollen würde.

Hier geht es um grundlegenden Respekt und einer absolut nachvollziehbare Vorstellung von menschliche Anstand, die jeder Mensch als psychischen Angriff wahrnehmen würde, unabhängig davon wie man gestrickt ist.

Ich rede hier von abartigen Gaslighting, dem Aufbau eines Flying Monkey Netzwerkes (-> Lakaien um sich herum ausbilden, die einem dabei helfen, einen zu untergraben und zu unterdrücken bzw. zu verstoßen und aus der Gruppe zu isolieren).

Beispiel aus meinem Leben:

Ein "Freund" von mir bekam Kopfkino, weil seine Freundin mich als Mensch sehr gemocht hat. Irgendwann gab es nach einer Feier wieder zu Hause angekommen eine Situation, in der sie in Frage stellte, dass Sie sich nicht vorstellen kann,

dass ich Sie, ihm wegnehmen wollen würde. Wir standen zu dritt mit ihrem Freund auf dem Balkon. Sie muss wohl sehr berauscht gewesen sein, anders kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so eine Keule lostritt.

Sprich Sie hat mir gerade offenbart, dass ihr Freund ihr gesteckt hat, dass er in seinem Eifersuchtswahn die Vorstellung hatte, ich wolle Sie ihm wegnehmen, dabei habe ich mich nie auf irgendeine Weise ihr genähert, was die Verdächtigung rechtfertigen würde.

Daraufhin hat er Sie mit einer wilden Gestik unterbrochen, die zusätzlich ausgedrückt hat, dass das Ganze unsinn wäre.

Ich war so geschockt von diesem Moment und ich Vollidiot (das bereue ich bis heute zutiefst) bin NICHT darauf eingegangen.

2 Monate später spreche ich ihn darauf an, dass wir darüber reden sollten, weil ich damit irgendwie nicht umgehen konnte, so zu tun, als wäre zwischen uns nichts.

Er hat mich glauben lassen, es wirklich darauf angelegt, dass das nie passiert wäre und hat zusätzlich seine Freundin währenddessen angerufen um zu fragen, ob das tatsächlich passiert sei und Sie hat natürlich mitgespielt und tat auf unwissend, um ihn zu schützen.

Obwohl ich mir zu 100% sicher bin, dass das NATÜRLICH passiert ist, habe ich wirklich Schmerz in mir gespürt, den ich gar nicht beschreiben kann, weil es offensichtlich inszeniert war.

Er wusste anscheinend, dass ich ihn irgendwann darauf ansprechen werde und hat es wohl auch gespürt, sich vorbereitet, weil ich mich ihm irgendwann etwas mehr distanziert habe.

 

Zitat

(3) Wir sind meistens Empathen und beschäftigen uns dadurch oft erst mit den Bedürfnissen anderer, bevor wir an unsere eigenen denken. Situation werden oft nicht aus der eigenen Perspektive wahrgenommen, sondern aus der Sicht einer fiktiven Dritten. Man hält sich dauernd den Spiegel vor.

Mich hat es häufig regelrecht ausgelaugt so empathisch zu sein und bin immer in einen sozialen Kater verfallen, wenn ich zu lange mit Menschen unterwegs war.

Es hat Jahre gedauert, bis mir die Dynamik und der Ursprung dieses Gefühls bewusst geworden ist und war überhaupt erst der Grund, dass ich zumindest mal angefangen habe Grenzen zu setzen.

Hat mir extrem geholfen, aber es ist natürlich immer noch ausbaufähig.

Zumindest habe ich mehr Energie nach längeren Aufenthalten mit anderen Menschen als früher.

 

Zitat

(4) Wir argumentieren zu oft in Form von Alternativen anstatt Stellung zu beziehen und eine klare Meinung zu vertreten, was unsere eigene Stärke und Authentizität nach außen sabotiert und uns schwach gegenüber stabilen Persönlichkeiten wirken lässt.

Den Punkt würde ich tatsächlich bei mir, zumindest in meinem aktuellen Leben, wirklich kaum bis gar nicht unterstreichen.

Ich habe eine Meinung und die vertrete ich auch. Sogar dann, wenn ich weiß, ich steh damit alleine da. Ich fordere es sogar gerne heraus, gerade bei Leuten, bei denen ich weiß, dass Sie das eher nicht tun, um sie aus der Reserve zu locken.

Z.B. Präsentationen zu halten, vor vielen Menschen, mich in so einem Kontext verwundbar zu machen (vielleicht hilft hier auch die rationale Abgrenzung), ist für mich kaum ein Problem, sogar eher eine Stärke.

Ich bin in so einem Kontext aber auch ein sehr nahbarer Mensch.

Es kann aber trotzdem schwierig sein, obwohl man seine Meinung nach außen vertritt, sich trotzdem nicht von dem Konterpart runterziehen zu lassen, wenn dieser sich verschwört und es vor allem in das irrationale abdriftet.

Wenn ich mental gerade gefestigt bin, dann macht mir das nix aus, aber wenn ich selbst in Stress gerate, besteht die Gefahr, dass ich dann auch mal sensibel darauf reagiere.

Und als ich den Thread hier begonnen habe, war das zu einem Zeitpunkt, wo ich wieder etwas sensibler, aufgrund aktueller Geschehnisse war, was sich dann auch in der Wehleidigkeit widerspiegelt.

Manchmal falle ich ein Loch. Aber ich finde inzwischen wieder viel schneller aus diesem Loch raus als früher, worüber ich natürlich sehr froh bin.

 

Das was mich wirklich belastet ist, wie ich mich bei irrationalen, abwertenden, gegen mich geschlossenen Angriffen besser wehren kann, wie in solchen Situationen mehr Kante zeigen kann.

Dass ich Respektlosigkeiten nicht einfach durchgehen lasse und mich sofort in entsprechender Weise wehre.

Dass ich mir nicht auf der Nase herumtanzen lasse.

Dass ich nicht so viel darauf gebe, das andere mich nicht so sehen, wie ich mich selbst wahrnehme.

Vom Gefühl her glaube ich, dass es ein Unterschied ist eine Meinung zu vertreten, aber mit Meinungen, die gegen einen gerichtet sind, sich davon nicht verletzen zu lassen.

TL;DR: Eine Meinung zu haben und dabei sich nicht schlecht fühlen müssen.

Und meine Devise ist: Obwohl es mir vieles abverlangt, habe ich trotzdem meine Meinung.

 

Zitat

(5) Wir zerdehntem zu viel, und blockieren dadurch unser Handeln.

Ich vermute, das heißt "zerdenken"... so viel zum Thema zerdenken 😄 

Ja, ich bin sehr analytisch und z.B. das Treffen von Kaufentscheidungen wird bei mir umso anstrengender, je komplexer die Anschaffung an sich ist.

Manchmal ein regelrechter Kraftakt.

Und in Bezug auf persönliche Beziehunge neige ich dann auch dazu, vieles zu "überreflektieren".

Ich nehme mir manchmal viel Zeit für Entscheidungen. Ist auch etwas an was ich arbeite und in dem ein oder anderen Kontext funktioniert das mal besser oder schlechter.

Ich habe z.B. ein besseren Umgang mit Fehlern durch das Programmieren erlernt, weil dort einem bewusst wird, dass sie Teil des Erfolgs sind.

 

bearbeitet von chakradu

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