Selbstbewusstsein trotz gesellschaftlichem Abstieg?

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Guten Tag liebe Gemeinde, 

mein großes Problem - und der Grund, weshalb es bei mir immer mit den Frauen scheitert -, ist mein modriges InnerGame. Ich bin mittlerweile weeeit über dreißig und mein Leben ist ein Scherbenhaufen. War es praktisch schon immer, aber früher konnte ich es noch ganz gut verstecken. Mittlerweile ist meine Situation derart desolat, dass die Attraction bei Frauen nahezu null betragen dürfte. Ich leide schon seit frühester Jugend unter immer wiederkehrenden schweren Depressionen, hab mich unter größten Anstrengungen zu einem Realschulabschluss und einer Ausbildung zum Krankenpfleger gequält und hab in diesem Beruf ca. 10 Jahre gearbeitet, bis ich komplett zusammengebrochen bin. Seit Anfang dreißig (!) beziehe ich Erwerbsminderungsrente. Seitdem ist mein Geld stündig so knapp, dass ich kaum mal draußen einen Kaffee trinken gehen kann. Mittlerweile bin ich überschuldet. Durch beschissene 450-Euro-Jobs versuche ich, den Berg abzutragen. Aber selbst diese Arbeit bekomme ich kaum gebacken. 

Soviel zu meiner beruflichen Situation. 

Mein SocialCircle ist richtig winzig. Generell mögen mich die Leute und ich komme gut an. Mein Problem ist, dass ich durch die Erkrankung größtenteils kaum Energie besitze, um auszugehen oder Kontakte aufrechtzuhalten. Jetzt muss ich auch noch aus der WG ausziehen, in der ich mit einem sehr guten Freund von mir zusammengelebt habe. Ich ziehe in eine Großstadt im Süden. Hab dort aber nur ein Zimmer in der Wohnung einer Mittfünfzigerin bekommen, die starke neurotische Züge vorweist. Kontakte dort habe ich gar keine. Darunter ziehe ich, weil ich an der dortigen Uni-Klinik an einer Studie teilgenommen habe und sehr oft zur medizinischen Behandlung ohnehin dort hin muss. Diese Studie hat teilweise einen neuen Menschen aus mir gemacht, aber mir geht es eben immer noch meistens unglaublich schlecht. Ich ziehe also in eine fremde Umgebung ohne Kohle, ohne jede Unterstützung von Familie und so. An guten Tagen kann ich das wie einen Neustart sehen, aber von außen betrachtet, ist es nur ein weiterer gesellschaftlicher Abstieg.

Nach außen hin fake ich Selbstvertrauen. Aber geht nur eine Kleinigkeit schief, bricht alles in mir zusammen. Und ich denke, dass ist mein eigentliches Problem. Denn Frauen, die ich im ersten Moment eventuell durch eloquentes, witziges Auftreten beeindrucken kann, weißen mich konsequent ab, wenn sie die Schattenseiten zu Gesicht bekommen. Und ... Ja, ich kann es verstehen! Ich orientiere mich in meinem Umfeld auch immer an Leuten, die sich etwas aufgebaut haben, die mit positiver Einstellung und Macher-Attitüde ans Werk gehen. Mit solchen Menschen möchte ich Kontakt, doch habe ich diesen, wird mir mein eigenes Scheitern nur umso bewusster. Und das eigentlich schlimme: Ich wüsste nicht, was ich besser machen könnte. Ich strenge mich an wie ein Hund, habe aber viel weniger Energie oder Konzentration als alle anderen und kann dadurch einfach nichts erreichen, sondern rutsche immer weiter nach unten. 

Mein Freund sagt mir immer, dass ich mich an den falschen Frauen orientiere und ich deshalb keinen Erfolg habe. Übersetzt bedeutet das soviel wie: Frauen, die zu gut für mich sind. Aber erstens kann man sich natürlich nicht aussuchen, auf was man abfährt. Und zweitens: Ich selbst bin intelligent und strebsam und möchte eben auch ein solches Gegenstück. Manchmal komm ich mir wie Quasimodo vor, der nur auf Top-Models abfährt. Wie lässt sich dieser Widerspruch auflösen? Wo würdet ihr InnerGame-mäßig ansetzen, was verändern? Ich will mich einfach nicht damit abfinden, dass ich ein Loser bin und mich damit zufriedengeben. Ich möchte etwas erreichen und gerade dieser Wunsch ist es, der innerlich gigantische Wunden aufreißt. 

PS.: Die Behandlung wird fortgesetzt und die Ärzte probieren immer neue Strategien, in der Hoffnung, dass mir irgendetwas einmal langfristig hilft. 

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Ich nehme an, dass Schilddrüse und Blutwerte ausgiebig getestet worden sind?

Ich würde mal für mich genau hinsehen, wo, in welchen Bereichen ich mich als intelligent und strebsam einstufe. Und mich dann, auf diese Bereiche stark fokussieren. Für den Selbstwert, und den gefühlten Erfolg. 

Hör auf dich mit anderen zu vergleichen, jetzt sofort! Das hilft dir gerade gar nicht, im Gegenteil. 

Lass dich in der neuen Stadt von verschiedenen Stellen beraten, und schau, dass du deine Werte/Schlaf/Ernährung/Sport so weit auf eine Balance bringst, dass du dir eine Teilzeitstelle suchen kannst. Mobiler/häuslicher Pflegedienst in Teilzeit könnte ich mir zum Beispiel gut vorstellen, da bist du mit den Menschen direkt im wiederkehrenden Kontakt, kannst mitm Rad hin fahren, hast vergleichbar wenig Druck und ggf viel freie Zeit zwischen den Besuchen.

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vor 54 Minuten, CaptainFantastic schrieb:

Ich nehme an, dass Schilddrüse und Blutwerte ausgiebig getestet worden sind?

 

Ja, alles getestet. Inklusive Hirnscans, etc. 

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@Thasar 

Ich kann nicht nachvollziehen wie es sich anfühlt so eine Krankheit mit sich rumzuschleppen. Das will ich auch beim besten Willen nicht und ich glaube dir, dass es dich bremst.

Aber: Du lebst immernoch in Deutschland. Dir wird medizinisch geholfen, du hast ein Dach überm Kopf und kannst essen.

Auch dein Alter ist kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen. 

Hinsichtlich deiner Arbeitssituation würde ich mir ernsthaft überlegen, was du gut kannst und evtl. das Ruder doch noch in ne andere Richtung rumreissen.

Oder du gehst in die Industrie irgendwo Schicht am Band, da verdient man auch ordentlich. Befürchte aber da wärst du unterfordert und das würde die Krankheit vielleicht anheizen..

Was du aber auf keinen Fall machen darfst ist dich in Selbstmitleid zu wälzen, damit fickst du dein Innergame komplett.

Mach dir eingehend Gedanken, es ist nie zu spät was zu ändern.

Schau dass du beruflich weiterkommst, vielleicht ein Hobby startest was dich erfüllt und wo du Leute kennenlernst und bekämpfe deine Krankheit so gut wie möglich.

Es liegt alles in deinen Händen, diese Arbeit kann dir keiner abnehmen.

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vor 2 Stunden, Thasar schrieb:

Und zweitens: Ich selbst bin intelligent und strebsam und möchte eben auch ein solches Gegenstück. Manchmal komm ich mir wie Quasimodo vor, der nur auf Top-Models abfährt. Wie lässt sich dieser Widerspruch auflösen? Wo würdet ihr InnerGame-mäßig ansetzen, was verändern? Ich will mich einfach nicht damit abfinden, dass ich ein Loser bin und mich damit zufriedengeben. Ich möchte etwas erreichen und gerade dieser Wunsch ist es, der innerlich gigantische Wunden aufreißt. 

PS.: Die Behandlung wird fortgesetzt und die Ärzte probieren immer neue Strategien, in der Hoffnung, dass mir irgendetwas einmal langfristig hilft. 

 

Nur weil man krank ist, ist man kein Loser.
Allerdings hat dein Freund wahrscheinlich irgendwo recht. 

Ich glaube dir dass du intelligent und strebsam bist. Aber du bist eben nicht belastbar oder hast irgendein anderes Handicap. Mit anderen Worten: du bist komplizierter als du vermutlich aussiehst und nicht perfekt. Du solltest dich vielleicht nach Frauen umsehen, die auch ein bisschen kompliziert und objektiv gesehen nicht perfekt sind.

Nun sieht man das ihnen normalerweise nicht an. Versuche einfach ein bisschen mehr in die Tiefe zu kommen bei Frauen, dann wirst du schon eine finden die passt.

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Tausend Dank für die Rückmeldung. 

@ROBERTOBLANCO: Danke Mann, irgendwie tut es gut, so was mal zu hören! Industrie kommt leider gar nicht infrage. Würde mich körperlich komplett ficken. Erfüllendes Hobby/große Leidenschaft in meinem Leben gibt es ... Literatur. Ich schreibe Romane, Kurzgeschichten. Hin und wieder wird auch was davon veröffentlicht. Das würde ich gerne in professioneller Bahnen lenken und stecke da sehr viel Energie rein. Aber das ist so ähnlich, wie wenn man davon träumt, als Sänger durchzustarten: Ist eben ein sehr hartes Feld und man muss wirklich zu den Besten gehören, wenn man da etwas reißen will. Aber ja, das ist der große Traum und diesem würde ich fast alles opfern. Leider beeindruckt das die Frauen in meinem Umfeld recht wenig und wirft bislang auch nur ein paar Euro fünfzig ab. 

Und dasselbe gilt auch für dich @Marauder999 Danke. Und ja... Das trifft es zu 100% Bin eben nicht belastbar. Und es bringt nichts, mir etwas anderes einreden zu wollen. Leider ist meine Erfahrung, dass Mädels, die auch komplizierter sind (wie du es ausdrückst) dennoch dieselben Ansprüche an einen Mann haben, wie der Rest der Frauenwelt. Und nein, man sieht es mir nicht an und merkt es erst einmal auch nicht an meinem Verhalten. Ich hab da schon eine ganz stabile Fassade aufgebaut. Nur natürlich blicken das Frauen recht schnell und - so meine Erfahrung - beim kleinsten Anzeichen von Schwäche oder Nichtperfektion, lassen sie mich fallen - was kein Vorwurf an die Frauen sein soll! Ich kann das durchaus verstehen. Wenn ich mehrere Auswahlmöglichkeiten hätte, würde ich mich auch für die `bessere` Wahl entscheiden, so ehrlich muss ich sein. 

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@Thasar

Ein paar Dinge wurden genannt, trotzdem noch Anmerkungen/Nachfragen. 

Du schreibst, Du bist in der Industrie z. B. nicht belastbar. Dabei hast Du 450-Öre-Jobs. Wieviel bzw. was. Wie verträgt sich das mit deiner Krankheit, deinem "Geldgeber"? Bei zwei Minijobs biste steuerpflichtig. Läuft das dann auf Midijob-Basis? War Schuldnerberatung schon ein Thema?

Frauen in deinem Zustand? Da machste Dir was vor. Von wegen Fassade usw. Schreibst Du ja selbst. M. E. wird das auch nix, so lange Du nicht halbwegs gesund bist, deine finanzielle Lage ausgeglichen hast und eine taugliche Stelle hast. 

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vor 1 Stunde, Niemann-N schrieb:

@Thasar

Ein paar Dinge wurden genannt, trotzdem noch Anmerkungen/Nachfragen. 

Du schreibst, Du bist in der Industrie z. B. nicht belastbar. Dabei hast Du 450-Öre-Jobs. Wieviel bzw. was. Wie verträgt sich das mit deiner Krankheit, deinem "Geldgeber"? Bei zwei Minijobs biste steuerpflichtig. Läuft das dann auf Midijob-Basis? War Schuldnerberatung schon ein Thema?

Da habe ich mich unklar ausgedrückt. Meinte, dass ich schon viele Mini-Jobs hatte (nicht zeitgleich). Aktuell räume ich Schokoriegel in einem Rewe ein. Schuldnerberatung wäre eine gute Sache. Wenn ich umgezogen bin, kümmere ich mich um diesen Punkt. 

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vor 6 Stunden, Thasar schrieb:

Wo würdet ihr InnerGame-mäßig ansetzen

Selbstvertrauen kommt durch Erfolge und wenn du erstmal ein Paar Erfolge hast, folgen weitere. D.h. für dich erstmal kleinere Ziele, Etappenziele ansetzen und dich darauf fokussieren. Sowohl beruflich als auch bei Frauen. Keineswegs sich selbst unter Druck setzen und ständig mit anderen vergleichen. Alleine, dass du dich mit deiner Situation nicht zufrieden gibst und etwas erreichen willst, sollte dir genug Motivation geben.

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@Thasar

Danke für die Erläuterung. 

In deinem Fall ist Schuldnerberatung eine gute Sache. Sonst rödelst Du dich noch tot. 

Das Thema Frau sehe ich bei ihm an xter Stelle. Auf so einem Fundament baut man(n) max. nen ONS auf. Ich sehe da zuviel anstehende Aufgaben, deren Lösung Vorrang haben. 

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vor 7 Stunden, Thasar schrieb:

Ich ziehe also in eine fremde Umgebung ohne Kohle, ohne jede Unterstützung von Familie und so.

Hi Thasar, wie kommt das? 

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vor 47 Minuten, ladykiller1 schrieb:

Selbstvertrauen kommt durch Erfolge und wenn du erstmal ein Paar Erfolge hast, folgen weitere. D.h. für dich erstmal kleinere Ziele, Etappenziele ansetzen und dich darauf fokussieren. Sowohl beruflich als auch bei Frauen. Keineswegs sich selbst unter Druck setzen und ständig mit anderen vergleichen. Alleine, dass du dich mit deiner Situation nicht zufrieden gibst und etwas erreichen willst, sollte dir genug Motivation geben.

Ja, es geht wohl nur über kleinere Erfolge. Ich stimm dir in allen Punkten, die du aufzählst zur, aber gerade das Nicht-Vergleichen-mit-Anderen fällt mir so unglaublich schwer. 

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vor 33 Minuten, Niemann-N schrieb:

@Thasar

Danke für die Erläuterung. 

In deinem Fall ist Schuldnerberatung eine gute Sache. Sonst rödelst Du dich noch tot. 

Das Thema Frau sehe ich bei ihm an xter Stelle. Auf so einem Fundament baut man(n) max. nen ONS auf. Ich sehe da zuviel anstehende Aufgaben, deren Lösung Vorrang haben. 

Wahrscheinlich hast du recht. Und ich weiß das auch. Eigentlich. Aber, was mein Verstand weiß und was mein Gefühl mir sagt, sind zwei gänzlich verschiedene Dinge. Manchmal glaub ich, es zerreißt mich vor Einsamkeit. Aber ja, jammern macht ja keinen Sinn. Da werde ich wohl durch müssen. Hilft ja alles nichts. 

Ich such mir heute Abend schon mal die Adresse einer Schuldenberatung in der Nähe meines neuen Wohnorts. 

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vor 7 Minuten, apu2014 schrieb:

Hi Thasar, wie kommt das? 

Du meinst speziell die Sache mit der Familie? Hab ein sehr toxisches Elternhaus. Fordernder Vater, überängstliche Mutter. Ums kurz zu machen: Die halten mich für den größten Versager und ich möchte ihnen einfach nicht die Genugtuung geben, wegen Geld angekrochen zu kommen. 

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vor 44 Minuten, Thasar schrieb:

Du meinst speziell die Sache mit der Familie? Hab ein sehr toxisches Elternhaus. Fordernder Vater, überängstliche Mutter. Ums kurz zu machen: Die halten mich für den größten Versager und ich möchte ihnen einfach nicht die Genugtuung geben, wegen Geld angekrochen zu kommen. 

Hmmm. Warum würde es Ihnen Genugtuung geben? 

 

Hat es damit was zu tun? 

vor 8 Stunden, Thasar schrieb:

Ich leide schon seit frühester Jugend unter immer wiederkehrenden schweren Depressionen, hab mich unter größten Anstrengungen zu einem Realschulabschluss und einer Ausbildung zum Krankenpfleger gequält und hab in diesem Beruf ca. 10 Jahre gearbeitet, bis ich komplett zusammengebrochen bin.

Waren sie mit deiner Berufswahl nicht einverstanden? Und hättest du in ihren Augen das Zeug zum Abitur gehabt? 

 

Was ich noch nicht verstanden habe: Du sagst selbst, dass du intelligent und fleißig bist:

vor 8 Stunden, Thasar schrieb:

Ich selbst bin intelligent und strebsam und möchte eben auch ein solches Gegenstück.

Wieso fiel dir die Realschule dann schwer? Wegen den Depressionen? 

 

Und:

Wenn du intelligent und fleißig bist, wieso dann eine Ausbildung als Pfleger? Also ich mache keine Pfleger runter; mir geht es darum, dass es Ausbildungen gibt, die weniger körperlich und psychisch (kranke und sterbende Menschen und Familien) und mehr geistig fordernd sind, Kaufmann o.ä.

Warum, wenn du schon mental offenbar Probleme in der Schule hattest, die Ausbildung zum Pfleger? 

Und: Wieso bist du dann in dem Job 10 Jahre (!) lang geblieben, wenn du so intelligent bist und gleichzeitig depri? Du musst doch unterfordert gewesen sein?

 

Weiterführende Fragen: Hattest du Freunde in der Schule? Warst du sozial integriert und akzeptiert? Warst Teil einer "Clique" oder warst du Außenseiter?

 

Bist du wirklich strebsam? Oder würdest du das nur gerne von dir denken? 

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vor 48 Minuten, apu2014 schrieb:

Hmmm. Warum würde es Ihnen Genugtuung geben? 

Weil sie in mir immer den kleinen Nichtskönner gesehen haben, der mit seiner Einstellung und seinen Träumereien mal ordentlich auf die Schnauze fällt. 

vor 48 Minuten, apu2014 schrieb:

Hat es damit was zu tun? 

Waren sie mit deiner Berufswahl nicht einverstanden? Und hättest du in ihren Augen das Zeug zum Abitur gehabt? 

Anfangs ja, weil die Noten in der Grundschule überragend waren. Aber ich habe sehr schnell psychische Probleme bekommen und sie mussten dann irgendwann einsehen, dass ich es auf dem Gymnasium nicht schaffe. Doch, mit meiner Berufswahl waren sie einverstanden. Ich habe mehr damit gehadert. Weil ich immer den Ehrgeiz hatte, es mal zu was zu bringen ... So nach dem Motto: Ich werd`s euch allen zeigen. 

vor 48 Minuten, apu2014 schrieb:

Was ich noch nicht verstanden habe: Du sagst selbst, dass du intelligent und fleißig bist:

Wieso fiel dir die Realschule dann schwer? Wegen den Depressionen? 

Jepp, exakt. War schon sehr früh ständig in Kliniken, hatte starke Schlafprobleme, etc.

vor 48 Minuten, apu2014 schrieb:

Und:

Wenn du intelligent und fleißig bist, wieso dann eine Ausbildung als Pfleger? Also ich mache keine Pfleger runter; mir geht es darum, dass es Ausbildungen gibt, die weniger körperlich und psychisch (kranke und sterbende Menschen und Familien) und mehr geistig fordernd sind, Kaufmann o.ä.

Warum, wenn du schon mental offenbar Probleme in der Schule hattest, die Ausbildung zum Pfleger? 

Und: Wieso bist du dann in dem Job 10 Jahre (!) lang geblieben, wenn du so intelligent bist und gleichzeitig depri? Du musst doch unterfordert gewesen sein?

Geistig hat mich der Job auch brutalst unterfordert. Aber bei mir gehen Depressionen sehr stark mit Konzentrationsschwierigkeiten einher. Manchmal gelingt es mir kaum, eine Seite in einem Buch sinnerfassend zu lesen.

vor 48 Minuten, apu2014 schrieb:

Weiterführende Fragen: Hattest du Freunde in der Schule? Warst du sozial integriert und akzeptiert? Warst Teil einer "Clique" oder warst du Außenseiter?

Nein, keine Freunde. Der krasse Außenseiter. Nur geduldet, nie Teil einer Clique oder so. Wurde aber nie gemobbt. Eben der typische AFC. Das hat sich später in der Jugend dann stark geändert. Aber die ersten Jahre sind nun mal die entscheidenden. Und ich denke, dieses Du-bist-nicht-annähernd-so-toll-wie-der-und-Der ist tief in mir verwurzelt. Was ich aber nicht als Ursache für meine Depressionen sehe. Habe noch drei Geschwister, die unter denselben Umständen großgeworden sind. Und die sind normalgeraten und führen erfolgreiche Leben.  

vor 48 Minuten, apu2014 schrieb:

 

Bist du wirklich strebsam? Oder würdest du das nur gerne von dir denken? 

Doch, das kann ich fest von mir behaupten. Als ich noch ein Auto hatte, hab ich dort vor dem Fitnessstudio teilweise geweint, weil ich dachte, ichs schaffs von der Erschöpfung her einfach nicht, das Training durchzuziehen, und bin dann trotzdem immer gegangen. 

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Beruflich - Bring dir programmieren bei, wenn dir das liegt. Die Nachfrage ist aktuell sehr groß, im Internet kannst du dir das for free beibringen und was du nur brauchst ist ein Computer und ne Internetverbindung,  so wie gute Motivation. Gibt so viele Beispiele, wie Leute ohne eine Ausbildung in die Branche fussfinden konnten und dadurch auch vernünftig Geld verdienen.

Therapie machst du? Krieg deine Probleme in den Griff, egal wie. Es ist meiner Meinung nach nie zu spät.

Was Frauen betrifft. Gibt son Dude in Amerika, der obdachlos ist und regelmäßig Frauen verführt, um ne Unterkunft zu bekommen. Status ist nicht zwingend notwendig, um erfolgreich beim anderen Geschlecht zu sein. Du bist Grad in deinen 30ern. Optimales Alter, also mach das Beste aus dir.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Kannst dich halt mir deinen psychischen Problemen  bzw. deiner Vergangenheit entschuldigen oder erkennen, dass du dafür verantwortlich bist, wie du dein Leben gestaltest und welche Möglichkeiten/Chancen du nutzt, unabhängig von den Umständen. Denn davon gibt es in der heutigen Zeit verdammt viele.

OK OK, genug Motivationstalk für heute.

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Hmmm. Danke dir schon mal. Was grade auffällt:

vor 16 Minuten, Thasar schrieb:

Habe noch drei Geschwister, die unter denselben Umständen großgeworden sind. Und die sind normalgeraten und führen erfolgreiche Leben.  

Hast du eine Erklärung, wieso 3/4 Sprösslingen aus dem selben toxischen Haushalt erfolgreiche Leben führen?

Und: Der wievielte aus dem "Wurf" bist du denn? So, wie du dich beschreibst, klingst du z.B. eher weniger wie ein klassischer 'first born'. 

 

Was ich nicht verstehe: Wieso denken deine Eltern das:

vor 17 Minuten, Thasar schrieb:

Weil sie in mir immer den kleinen Nichtskönner gesehen haben, der mit seiner Einstellung und seinen Träumereien mal ordentlich auf die Schnauze fällt. 

Wenn du doch offenbar ganz gute Anlagen hast, aber aufgrund von deiner Psyche dein Potential nicht ausschöpfen konntest? 

vor 19 Minuten, Thasar schrieb:

Anfangs ja, weil die Noten in der Grundschule überragend waren. Aber ich habe sehr schnell psychische Probleme bekommen und sie mussten dann irgendwann einsehen, dass ich es auf dem Gymnasium nicht schaffe. 

Das verstehe ich nicht. Wenn sie es einsehen, dass es psychische Probleme sind, dann würden sie doch deine Einstellungen und Träumereien nicht bemängeln? 

Was sind eigentlich diese Einstellungen und Träumereien? Hast du da mal ein Beispiel? Wann du angefangen hast, die zu zeigen etc? 

Und wieso hast du dieses Resentment, es "Allen zu zeigen"? Das hat man ja oft, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. 

vor 24 Minuten, Thasar schrieb:

Weil ich immer den Ehrgeiz hatte, es mal zu was zu bringen ... So nach dem Motto: Ich werd`s euch allen zeigen. 

 

Bei dem hier bin ich nicht sicher, ob es das Thema trifft:

vor 21 Minuten, Thasar schrieb:

Doch, das kann ich fest von mir behaupten. Als ich noch ein Auto hatte, hab ich dort vor dem Fitnessstudio teilweise geweint, weil ich dachte, ichs schaffs von der Erschöpfung her einfach nicht, das Training durchzuziehen, und bin dann trotzdem immer gegangen. 

Das ist ja erstmal nicht, was man mit strebsam meint. Toll, dass du dich dazu aufgerafft hast. Wie alt warst du da?

Aber bei strebsam geht's ja eigentlich um Disziplin. Sich zusammenreißen. Temptations zu widerstehen und seine Pflichten erfüllen. Arbeiten. Außerhalb des Fitnessstudios. 

Gibt's hier einen Widerspruch mit deinen Träumereien und Einstellungen? 

 

Und: Könntest du bitte nochmal beantworten, wieso du diesen Job 10 Jahre lang gemacht hast? 

 

PS: Programmieren wäre auch meine Empfehlung gewesen. Ausbildung dauert 2 Jahre. Das fordert dich mental und da steckt echt Geld drin, selbst für 40 jährige ohne viel Erfahrung. Dann vielleicht nicht mehr überragende Aussichten, aber nicht schlecht. 

 

 

  • IM ERNST? 1

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@TheCreat0r

Ohweh, das mit Kainchen mit dem Sandler mußte ja wieder aus dem staubigen Zylinder gezogen werden. Genauso wie G'schicht mit dem UG der nur HB10'nen im Club abschleppt.

Der TE braucht ne Basis, die halbwegs belastbar ist. Bis dahin isses aber noch ein Stück. Therapie machen, finaziell gesunden, Arbeit. Reicht für die nächste Zeit. Die Kirsche auf ne unbelegte Torte - naja. 

bearbeitet von Niemann-N
Rechtschreibung

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Du scheinst 3 Hauptprobleme zu haben. Dein kaputter Kopf, keine Kohle und keine Frauen. Oder?

Vielleicht wäre es schlau mal eine Therapie zu machen? Du hattest ne vermurkste Kindheit, schreibst du. Vielleicht mal eine Traumatherapie machen? Habe selbst 3-4 Sessions die letzten Wochen gemacht und es hat einiges in Gang gesetzt. Eventuell ist es auch etwas für dich? Probieren über Studieren.

Geld ist so ne Sache. Man kann mit vielem Geld verdienen. Musst dich vorteilhaft positionieren. Entweder hast du Skills und Ideen die andere nicht haben. Oder du bist bereit Dinge zu tun die andere nicht tun wollen / können. Oder du hast Kontakte die andere nicht haben. Würfel dir mal einen Mix aus den Dingen zusammen. Individuell für dich und dein Umfeld. Think outside the box.

Hast du mal überlegt ins Ausland zu gehen? In manchen Ländern hast du als weißer Europäer einfach einen heftigen Bonus. Südamerika, Afrika, Asien. Da wirst du wahrscheinlich Mädels klären können, die 1-2 Levels höher sind als die, die du hier klären kannst. Auch hast du dort mehr von deinem Geld.

Einfach nur paar Ideen von mir. Vielleicht regt es dich ja zu irgendwas an.

Viel Erfolg

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Ich finde das Schreiben einen guten Ansatzpunkt, um dich zu verbessern. Bringe doch mal Storys von dir auf Amazon raus, als Ebook und als Papierbuch. Dann kannst du sagen: "Ich bin Autor. Meine neue Geschichtensammlung findest du auf Amazon."

Viele Frauen sind interessiert am Schreiben. Gründe eine örtliche Schreibgruppe. Meetup, Facebook. Ich wette, die meisten Teilnehmer werden Frauen sein.

 

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Du bist mit dir selbst nicht im Reinen. Das ist die Baustelle für dein Inner-game.
Im Eingangspost schreibst du von Loser, so wie du dich anscheinend selbst mindestens dann und wann siehst.

Das ist nicht fair. Wenn jemand im Rollstuhl sitzt, kann man auch nicht einfach sagen, hey, stehe doch mal auf und laufe los! Und wenn der das nicht schafft, ist er ein Loser.

Also, das passt halt einfach nicht. Du hast die Erwerbsminderungsrente nicht ohne Grund.

Im Übrigen und das ist eine wirklich wichtige Lektion die du verinnerlichen musst:

Du killst deine Attraction nicht damit, dass du mit deinen Handicaps bist und es ist wie es ist. 
Du killst sie, weil du nicht mit dir im Reinen bist und es dir nicht möglich ist, dass selbstbewusst nach außen zu tragen und selbstbewusst zu dir zu stehen.

Ich würde mal damit anfangen dir zu überlegen was du für dich selbst tust und in deinem Leben bislang getan hast und was du vermeintlich für andere tust und bislang getan hast. Du brauchst mehr von dem was gut für dich ist und weniger von dem was nicht gut für dich ist. Wahrscheinlich weisst du gar nicht was das im Detail alles so ist. Du solltest die Zeit nutzen, um es herauszufinden. 

Zu den Frauen noch ein Hinweis:
Man sollte es vielleicht nicht glauben, aber Frauen die einen lieben, akzeptieren viel und tragen viel mit. Ich denke ehrlich gesagt noch mehr als umgekehrt Männer. Du wirst nicht immer Ablehnung kassieren, wenn du dich offenbarst und zu erkennen gibst. Aber dafür musst du mit dir im Reinen sein, nicht herumstottern, es dir nicht selber peinlich sein, sondern selbstbewusst zu dir selbst stehen als sei es das Normalste auf der Welt.

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Entschuldigt bitte, wenn ich nicht auf jede einzelne Nachricht konkret eingehe. Es ist im Moment alles ein bisschen viel. Aber zu den wichtigsten Dingen, die hier aufgelistet wurden:

1. Therapie: Hab ich schon endlos viele hinter mir. Keine davon hat mich auch nur ein Stück weitergebracht. Da hat mir bislang jeder Selbsthilferatgeber mehr gebracht. 

2. Geschwister: Ich bin der Älteste von uns, und dass die anderen in einem ebenso toxischen Umfeld groß werden konnten, ohne psychische Störungen zu entwickeln, liegt für mich allein an der Hirnchemie. Ich weiß, sowas klingt immer nach einfacher Ausrede. Aber doch, dass denke ich. Der biologische Faktor wird bei Depressionen oft vernachlässigt. 

3. Job: Die Vorschläge sind alle gut und ich danke euch sehr, dass ihr euch so viele Gedanken macht. Auf diesem Feld muss ich mich stark nach vorne kommen, ganz klar. Und ja, das Schreiben ist gar keine so schlechte Leidenschaft. Nächsten Monat wird was von mir veröffentlicht. Das schindet zwar immer noch nicht so viel Eindruck, wie ein 3000.Euro-Monats-Gehalt, aber zumindest kann ich so einen auf träumerischer Künstler machen, der seinen Job aufgegeben hat, um sich ganz einer Karriere als Autor zu widmen - Why not?

4. Ehrlichkeit: Ich schrecke, wie ihr euch denken könnt, hart davor zurück, bei Frauenbekanntschaften auf meine gemachten Erfahrungen hinzuweisen. Ich hatte immer den Schluss gezogen, dass Schwäche nicht verziehen wird. Gerade in Bezug auf die Partnersuche. Aber vielleicht stimmt es ja: Vielleicht macht der Umgang mit Schwäche den Unterschied aus. Ich denke, ich werde es mal ausprobieren.

Generell ... Ich danke euch, für die Mühe, die ihr euch hier gebt! 

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Wie sieht's denn aus mit Antidepressiva? Hast du in der Hinsicht mal was ausprobiert?

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vor 49 Minuten, Thasar schrieb:

4. Ehrlichkeit: Ich schrecke, wie ihr euch denken könnt, hart davor zurück, bei Frauenbekanntschaften auf meine gemachten Erfahrungen hinzuweisen. Ich hatte immer den Schluss gezogen, dass Schwäche nicht verziehen wird. Gerade in Bezug auf die Partnersuche. Aber vielleicht stimmt es ja: Vielleicht macht der Umgang mit Schwäche den Unterschied aus. Ich denke, ich werde es mal ausprobieren.

 

Ich würde das halt nicht direkt beim ersten Date auf die Nase binden, wenn es sich vermeiden lässt (= man nicht explizit danach gefragt wird). Auch nicht beim beim zweiten Date. Andererseits aber auch nicht 5 Monate damit warten. Wichtig ist, dass man Zuversicht ausstrahlt und man verkaufen kann, dass man klarkommt und es einem gutgeht. Also nicht soviel jammern und wehklagen, sondern positive Ausstrahlung und positiv für die Zukunft.

Du kannst sagen, dass du in Therapie bist und das auch fortführst und weiter an dir arbeitest, weil es einfach gut für dich ist und du das irgendwann abschließen willst. Das ist keine Schande und kein Beinbruch.

 

Zur Therapie noch:
Hast du mal EMDR gemacht?
Hast du Familienaufstellung gemacht?
Hast du schonmal Selbsthilfegruppe gemacht?
Hattest du schon Klinikaufenthalte?

bearbeitet von Marauder999

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