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Momentan besuche ich ein Seminar für junge Führungskräfte, welches aktuell den Begriff „Natürliche Autorität“ thematisiert.

Das, was ich unter einem Natural verstehen würde.

Der Dozent beschreibt natürliche Autorität, als das, was Menschen dazu veranlasst einem von sich aus zu folgen. Und dass man diese natürliche Autorität durch Echtheit, Authentizität erlangt. Nicht durch Blenden oder Täuschung. Und das erreicht man nur, indem man sich selber genau kennt und dazu steht. 

Das ganze steht komplett im Widerspruch zum typischen Alpha Mindset. Wie oft wird hier gepredigt, dass es nicht ausreicht „einfach man selber zu sein“. „Fake it till you make it“. 
 

Jedenfalls habe ich sämtliche Bücher zu dem Thema durch. Teilweise auch selbst erkannt dass da viel Schwachsinn drin steckt. Aber auch einiges daraus mitgenommen. 
 

Jetzt stehe ich vor der Frage, wer ich eigentlich bin. Was ist meine Persönlichkeit, zu der ich stehen muss? Teilweise habe ich das Gefühl, ich kann gar nicht mehr komplett ich selbst sein, weil ich mir so viel über Persönlichkeitsentwicklung und Alpha Mindset angeeignet habe, dass ich kaum noch zwischen meiner echten Persönlichkeit und dem Fake unterscheiden kann.

Habt ihr Tipps und Anregungen, inwiefern ich mich, also mein richtiges Ich besser kennen lernen und dieses weiterentwickeln kann? 
 

Im Seminar heißt es, man muss sich selbst kennen lernen, seiner Stärken und Schwächen bewusst werden und letztere akzeptieren. Persönlichkeitsentwicklung ist in dem Rahmen das Ausbauen und effektive Einsetzen der eigenen Stärken. 
 

Was aber meine natürlichen Stärken sind kann ich kaum noch erkennen, da ich mir vieles angeeignet habe, was ich vortäusche. 

Diejenigen unter euch, die wissen wer sie sind - wie habt ihr das geschafft? 

bearbeitet von Grugo94
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Ich denke, du vermischt hier Sachen... 

Meiner Erfahrung nach, und auch so wie ich die PU Theorie verstehe, IST ein Alpha genau das, was du als natürliche Autorität verstehst. Sprich, ein echter Alpha ist halt kein Blender, der so tut als hätte er keine Schwächen, sondern ein authentischer Mensch, der sich traut, sowohl seine guten Seiten wie auch seine Schwächen anzuerkennen und mit ihnen lebt. Das merkst du auch, wenn du dir mal anschaust, welche Männer die "guten" Frauen (die nicht zu Drama neigen, eher HSE) abbekommen: Das sind oft garnicht die geleckten "Superaufreißer", die sich ständig abzappeln um sozial zu performen und Status zu generieren. Oft genug sind es Typen, die sich zb bewusst sind, dass sie ein paar cm "zu klein" sind, aber dafür eben nen super Humor haben, oder die wissen, dass sie eigentlich eher nicht so super sozial sind, aber dafür halt extrem verlässlich usw... Menschen, die durchaus wissen, dass sie nicht überall perfekt sind, aber sich selbst trotzdem oder grade deshalb einen hohen Wert beimessen - so hoch, dass sie kein Problem damit haben, eben nicht überall die volle Punktzahl zu haben, und das auch einfach souverän leben... 

"Fake it till you make it" ist tatsächlich ein credo hier. Allerdings ist es halt wie Stützräder, und sollte auch so behandelt werden: Es ist hilfreich, wenn man zu Anfang so komplett gehemmt ist und garnichts auf die Reihe bekommt. Du zwingst dich damit, Dinge zu tun, die du dir eigentlich nicht zutraust, sammelst dadurch Erfahrungen, die du sonst nicht gesammelt hättest, und bekommst so überhaupt erstmal nen Anfang. DAFÜR ist es gut. Zum Alpha macht es NIEMANDEN! Das bedeutet, wenn man mal erste Schritte gegangen ist, führt irgendwann kein Weg mehr dran vorbei, das Faken nach und nach durch echte Skills - und eben auch echte Flaws - zu ersetzen. Drum heißt das dann auch Persönlichkeitsentwicklung. Weil du dir halt nicht irgendwie ne Persönlichkeit erfinden sollst, sondern deine immer weiter kennenlernen und festigen, bis du möglichst bewusst und souverän mit dir bist. 

Im Idealfall denkst du jahrelang garnicht mehr dran, und bekommst irgendwann vom Leben ne Klatsche. Wenn du dann hingehen kannst, und deine Fähigkeiten abrufen, sprich wenn es wirklich hart auf hart kommt, mit dir umgehen kannst und weißt, wie es weitergeht, dann bist du ziemlich nahe dran. Weil wirklich fertig ist man mit Persönlichkeitsentwicklung natürlich erst auf der Bahre...

Ach ja, Ergänzung zur Frage, wie man das geschafft hat: Viel reflektieren ist wichtig - von Herzdame gibt's dazu eine Anleitung hier im Forum. Dabei sollte man möglichst ehrlich zu sich sein. Und bewusst aufhören, zu faken. Sich absichtlich verletzlich machen, indem man Masken bewusst abnimmt und Leuten sagt, was man grade empfindet. Sich so richtig zum Löffel machen, vor Publikum auf die Nase fallen (buchstäblich und metaphorisch), die eigenen Grenzen ausloten, und auch Triumphe bewusst feiern. Dabei immer wieder nachspüren, wie ging es mir damit, welche Eigenschaft hat dazu geführt, was triggert mich, was hab ich daraus gelernt fürs nächste Mal... Also immer wieder machen - ob es grade fake oder echt ist, merkst du am besten, wenn es schief läuft. 

bearbeitet von Nahilaa
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vor 1 Stunde, Grugo94 schrieb:

Jetzt stehe ich vor der Frage, wer ich eigentlich bin. Was ist meine Persönlichkeit, zu der ich stehen muss? Teilweise habe ich das Gefühl, ich kann gar nicht mehr komplett ich selbst sein, weil ich mir so viel über Persönlichkeitsentwicklung und Alpha Mindset angeeignet habe, dass ich kaum noch zwischen meiner echten Persönlichkeit und dem Fake unterscheiden kann.

LOL. Das kann ich irgendwo nachvollziehen.

Zu Persönlichkeitsentwicklung gehört halt auch etwas Kontemplatives tun, Meditieren, Wandern, Radfahren, künstlerisch/handwerklich tätig sein, was einen aus dem Hirnfick rausholt und dann wirst du die guten und schlechten Lehren für dich auseinanderhalten lernen.
 

Zitat

Im Seminar heißt es, man muss sich selbst kennen lernen, seiner Stärken und Schwächen bewusst werden und letztere akzeptieren. Persönlichkeitsentwicklung ist in dem Rahmen das Ausbauen und effektive Einsetzen der eigenen Stärken. 

Naja, ich denke Bewusstsein der eigenen Bedürfnisse gehört auch dazu. Auch im Kontext Führungskraft.

 

Zitat

Habt ihr Tipps und Anregungen, inwiefern ich mich, also mein richtiges Ich besser kennen lernen und dieses weiterentwickeln kann? 

Ich denke, die für einen selbst geeigneten Lehren, Bücher finden ist kein schlechter Anfang. Hier im Forum - zumindest in manchen Ecken - rumhängen ist auch nicht verkehrt. Geduld braucht man. Und am Ende gibt‘s so viele Wege, wie es Menschen gibt 😉

bearbeitet von Emergency
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vor 47 Minuten, Emergency schrieb:

Ich denke, die für einen selbst geeigneten Lehren, Bücher finden ist kein schlechter Anfang. Hier im Forum - zumindest in manchen Ecken - rumhängen ist auch nicht verkehrt. Geduld braucht man. Und am Ende gibt‘s so viele Wege, wie es Menschen gibt 😉

Erst einmal danke an die bisherigen Antworten, daraus konnte ich  schon etwas ziehen.

Aber wie erkenne ich, was die Lehren/Bücher für mich geeignet sind? Ich habe alle typischen PU Bücher durch, da die Sachen rausgezogen die mir nützlich erscheinen. Aber diese Sachen sind ja nicht ich. Ich denke gerade darüber nach wie ich mit 20 war. Da war ich introvertiert, höflich, ruhig und freundlich. Ich kam auch aus mir raus und konnte Witze reißen, wenn ich die passenden Menschen um mich herum hatte.

Nach einer heftigen Trennung habe ich mich dann voll in PU und auch RP gestürzt. War als respektloser „Alpha“ unterwegs und hab mich nur noch durch die Gegend gevögelt. Das hat sich aber auf Dauer irgendwie leer und sinnlos angefühlt.

Hab das Alpha Ding dann zurück gefahren und mittlerweile ne tolle Frau an meiner Seite. Bei ihr kann ich schon ruhiger sein, entspannter aber trotzdem brechen immer noch gewisse Alpha Züge, die ich mir vor allem durch RP Lektüre angeeignet habe, durch. 
 

In der Gegenwart von anderen ist es mir sehr wichtig als männlich und dominant wahrgenommen zu werden. Ein gelassener, ausgeglichener Typ, der sein Leben im Griff hat und an dem sich Leute orientieren.

Früher war mir sowas alles egal. Ich war einfach ich und habe mir da gar keine Gedanken drüber gemacht. Jetzt geht das irgendwie nicht mehr. Es ist als hätte ich mir selbst Dinge anerzogen, die gar nicht zu meinem richtigen Ich passen. Und ich kann das nicht mehr auseinander halten.

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Gast

Gutes Thema.

vor 1 Stunde, Grugo94 schrieb:

Was aber meine natürlichen Stärken sind kann ich kaum noch erkennen, da ich mir vieles angeeignet habe, was ich vortäusche. 

Zusätzlich zu den natürlichen Stärken hast du dir so einiges angeeignet. Das ist doch ok. Dass das in einem selbst nicht so leicht unterscheidbar ist, wie in idealtypischen Lehrbuchbeispielen, ist nur natürlich.

Da jetzt in sich durch analysieren und dann so zu sagen ausmisten, geht wohl kaum. Aber etwas Anderes funktioniert: Integrieren.

Man kann darauf achten, dass man nicht nur oberflächlich sich neues Verhalten aneignet. Das wirkt oft aufgesetzt. Man kann das Erlernte so abwandeln, dass es zur eigenen Persönlichkeit passt. Auf die Brüche und die unfertigen Prozesse stösst man eh immer wieder. Es lohnt, wenn sie auftreten, genauer hin zu sehen.

Eebenfalls hilfreich ist es, sich nicht nur das Endergebnis zu wünschen und zu erlernen, wie man beispielsweise charismatisch dreinschaut, sondern auch die zugrunde liegenden Verhaltensweisen, Denkmuster und Emotionen die zu dem Ergebnis führen. PU Beispiel: Nicht nur lernen zu verführen, sondern auch, sich mit den Mädels wohl zu fühlen und sie emotional an sich heran zu lassen.

Und dann ist noch der Punkt, dass man das Alte nicht vollständig durch das neu Erlernte ersetzt. Das Alte Verhalten kann oft eine wertvolle Rückfallebene darstellen. Und altes und neues Verhalten kann sich ergänzen. Beispielsweise kannst du lernen eine bestimmte Situation sicherer zu meistern und von der alten Unsicherheit einen Teil behalten, den du fallweise als Vorsicht einsetzen kannst.

Soweit mal ein paar unsystematische Gedanken dazu.

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vor 2 Minuten, TreeTop schrieb:

Gutes Thema.

Zusätzlich zu den natürlichen Stärken hast du dir so einiges angeeignet. Das ist doch ok. Dass das in einem selbst nicht so leicht unterscheidbar ist, wie in idealtypischen Lehrbuchbeispielen, ist nur natürlich.

Da jetzt in sich durch analysieren und dann so zu sagen ausmisten, geht wohl kaum. Aber etwas Anderes funktioniert: Integrieren.

Man kann darauf achten, dass man nicht nur oberflächlich sich neues Verhalten aneignet. Das wirkt oft aufgesetzt. Man kann das Erlernte so abwandeln, dass es zur eigenen Persönlichkeit passt.

Aber wie kann ich das Erlernte abwandeln, wenn ich noch gar nicht sicher bin was meine Persönlichkeit eigentlich ist? Ich habe in der Vergangenheit eher meine Persönlichkeit einem gewissen Idealbild anpassen wollen, von dem ich merke, dass es nicht meiner Natur entspricht. Und jetzt weiß gar nicht mehr, was davon meine Natur ist. Ich merke nur, dass es mich sehr viel Kraft kostet unter Menschen zu sein, weil ich nicht mehr wirklich authentisch ich selbst sein kann. 
 

Ich komme damit eigentlich gut an. Aber durch das Seminar merke ich, dass das auf Dauer nicht laufen kann. Vor allem auch, weil es mich viel Energie kostet. 

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vor 11 Minuten, Grugo94 schrieb:

Ich komme damit eigentlich gut an. Aber durch das Seminar merke ich, dass das auf Dauer nicht laufen kann. Vor allem auch, weil es mich viel Energie kostet

Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Weil du hier reflektierst, was dein Verhalten für Konsequenzen für dich hat, und vor allem auch, wie du dich mit bestimmten Dingen fühlst. Im nächsten Schritt kannst du versuchen, es anders zu machen, zB mal viel weniger unter Menschen gehen, und gucken, wie sich das anfühlt. Oder einen neuen Freundeskreis/Hobby/Kollegen erschließen, und dort eine etwas andere Rolle annehmen. Gucken wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind, und wie du dich damit fühlst. Und immer so weiter. 

"Persönlichkeit" ist ja nicht statisch. Grade Anfang 20 noch nicht, aber auch in späteren Jahren musst du immer und immer wieder dein eigenes Selbstbild mit dem fremden Bild von dir, dem was du als fremdes Bild von dir vermutest, deinem idealen Selbst usw abgleichen und überein bringen. Das ist ein Prozess, der quasi täglich abläuft, mal mehr und mal weniger intensiv. Das bedeutet, im Laufe deines Lebens veränderst du dich. Du lernst dazu, eignest dir neue soziale Handlungsoptionen an, und kannst die in der Zukunft abrufen und nutzen - dazu ist "fake it" gut, der zweite Teil heißt ja auch "till you make it", also bis du es wirklich kannst. Und dann kannst du eben auch entscheiden, ob das eben grade in die Situation und zu deinen Bedürfnissen passt, oder halt nicht. 

Was du auch nicht vergessen darfst ist, dass es nach außen hin nicht unbedingt "deine Persönlichkeit" an sich gibt. Und auch nicht geben muss. Du nimmst je nach Kontext, also nach Situation, nach deiner Rolle in der Gruppe usw einen anderen Egostate an, zu dem ein eigenes "Set" an Emotionen, Reaktionen und Fähigkeiten gehört. Einfachstes Beispiel ist, wie du drauf bist, wenn du mit deinem Chef sprichst, wenn du mit Freunden irgendwo unterwegs bist, oder wenn du mit deiner Freundin ins Bett gehst. Sind teils krasse Unterschiede, oder? Das ist gut und richtig und normal so. Das heißt, du könntest für dich nicht nur versuchen, diese neuen Eigenschaften und Fähigkeiten zu integrieren, sondern auch zu gucken, an welchen Stellen im Leben und in welchem Umfang die dir nützen, und wo du lieber bewusst drauf verzichtest, um zu Energie zu sparen. 

Dass du Bedenken hast, weil du dich verändert hast mit den Jahren, ist ein Stück weit verständlich. Musst du aber eigentlich garnicht, das geht wohl jedem so. Muss übrigens auch nicht aufgesetzt und unecht sein! Ich finde mich in deiner Beschreibung irgendwie schon wieder. Ich war früher eher introvertiert, hatte zwar schon Sozialkontakte, aber da war ich immer eher unauffällig, austauschbar, und ziemlich gehemmt. Ich hab zu den Jugendlichen gehört, die sogar zu unsicher waren, um die Nerds auf dem Schulhof anzusprechen, von Leuten mit wirklich Status ganz zu schweigen. Sollte ich auf eine Party oder ein anderes soziales Event, war ich unsagbar nervös und angespannt, und vor dem Kennenlernen einer neuen Klasse bewegte mich massiv die Frage "was ist, wenn die mich nicht mögen?"... Das Ding ist, so war ich zwar mein halbes Leben lang, aber das war wohl nicht meine wirkliche Persönlichkeit. Denn es ging mir nicht gut damit, ich war nicht glücklich so. Als ich anfing, das zu reflektieren und mich weiterzuentwickeln, veränderte sich praktisch mein ganzes Leben. Heute bin ich das Zentrum eines großen und verzweigten SC, mit verschiedensten Leuten, die auch anderen von mir erzählen usw. Auf meiner jährlichen Gartenparty landen irgendwie um die 30 Leute für ein ganzes Wochenende, und manche von denen haben mir auch schon erzählt, sie würden "bewundern", wie ich mit Menschen umgehe. Wenn wir als Grüppchen unterwegs sind, bin ich besonders in Situationen, die verunsichern Diejenige, die vorweg geschickt wird (zb. als wir als Grüppchen nen Swingerclub besucht haben. Vorher hatten die Kerle die große Klappe, Alpha, Führung und so. War nix mehr davon übrig als es drum ging, die Umkleide zu verlassen...). Sieht nach kompletter Kehrtwende aus? Ist es aber nicht. Ja, ich gehe wesentlich mehr aus mir raus, und traue mir auch endlich was zu. Trotzdem brauche und will ich aber immernoch viel Zeit für mich oder mit sehr wenigen Menschen zusammen, viel Zeit, in der ich ruhig und "unsozial" sein kann. Auch gerne Situationen, in denen ich "schwach" sein kann und weder mich, noch Andere führen muss... Der Trick ist, dass ich von mir weiß, dass ich beides kann. Und inzwischen halt auch weiß, in welcher Dosierung ich das jeweils gebrauchen kann, und in welcher Situation was gefragt und nützlich ist. Ich weiß auch, welche Kompensationsmuster ich oft und gerne nutze, an welchen Stellen ich mir selbst auf den Leim gehe und mich überfordere usw.

Das findest du alles nicht von heute auf morgen raus, aber es lohnt sich, und ist ne spannende Reise bis dorthin. Und jedes Mal, wenn sich im Leben was bewegt, guckst du dir diese Stellen wieder an, und lernst was über dich dazu. Du hast jetzt die ersten Schritte dazu gemacht, mach einfach weiter damit! Denn merk dir: Es ist nicht "Alphaverhalten", was du dir da angeeignet hast, sondern Verhalten zur Kontrolle der Situation und zum Schutz vor emotionalen Verletzungen. Das genaue Von Alpha. Ein Alpha muss nämlich die Situation nicht kontrollieren, denn er kennt und kontrolliert sich selbst. Und er muss sich vor emotionaler Verletzung nicht ständig schützen, denn er weiß, dass er das einstecken und stärker wiederkommen kann. 

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vor 2 Stunden, Grugo94 schrieb:

Aber wie kann ich das Erlernte abwandeln, wenn ich noch gar nicht sicher bin was meine Persönlichkeit eigentlich ist? Ich habe in der Vergangenheit eher meine Persönlichkeit einem gewissen Idealbild anpassen wollen, von dem ich merke, dass es nicht meiner Natur entspricht. Und jetzt weiß gar nicht mehr, was davon meine Natur ist. Ich merke nur, dass es mich sehr viel Kraft kostet unter Menschen zu sein, weil ich nicht mehr wirklich authentisch ich selbst sein kann. 
 

Ich komme damit eigentlich gut an. Aber durch das Seminar merke ich, dass das auf Dauer nicht laufen kann. Vor allem auch, weil es mich viel Energie kostet. 

Also, erstmal würde ich - sowas ähnliches sagt auch Nahilaa - sagen, dass es ok ist, sich auch mal von sich selbst zu entfernen oder einen Weg einzuschlagen, von dem man merkt, dass er doch nicht so ganz der richtige ist. Das ist in allen großen Mythen der Menschheit so, bei der Geschichte vom verlorenen Sohn oder, etwas platter, bei Darth Vader. Ich will nur sagen, dass es die Menschen schon seit tausenden Jahren beschäftigt, dass sie Umwege gehen. Die Korrektur ist dennoch wichtig.

Zweitens finde ich, dass du wirklich sehr ungeduldig klingst. „Wer bin ich denn jetzt?“ und so schnell wird das nicht gehen.

 

Zitat

Aber wie erkenne ich, was die Lehren/Bücher für mich geeignet sind? Ich habe alle typischen PU Bücher durch, da die Sachen rausgezogen die mir nützlich erscheinen.

Du hast dich offenbar mit einer Sorte Literatur beschäftigt. Wenn du dich allein im Persönlichkeitsentwicklungs-Bereich des Forums umsiehst, wirst du immer wieder auf Buchempfehlungen oder Links stoßen, die für dich vielleicht interessant klingen. Dann schaust du es an und manches wird dir gefallen und manches nicht. Und daraus ergeben sich dann weitere Hinweise. 

Ich glaube du solltest wegkommen davon, jetzt schnell klären zu wollen: „Bin ich der von früher oder der von heute?“ Sieh das etwas lockerer. Freu dich, dass du nicht erst mit 80 erkennst, dass du etwas tust, was gar nicht zu dir passt und du dir jetzt einige Fragen stellst. Sieh‘ dich um und stelle fest, dass wirklich JEDER Mensch mit diesen Fragen zu tun hat. Und die, die sie sich nicht stellen, sind eigentlich die größten Opfer.

Ich kann verstehe, dass man schockiert ist (so verstehe ich dich zumindest) wenn man feststellt, dass sich vieles von dem, was man macht, nicht echt anfühlt! Das Seminar hat dir die Augen geöffnet. Aber es ist echt nicht so schlimm. Bleib ruhig. Und mach dich auf die Suche! Kannst nur gewinnen, dadurch, wie ich das sehe.

bearbeitet von Emergency
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Erstmal danke für eure ausführlichen Antworten! Ihr seid spitze. Ich werde mich morgen nach dem letzten Seminar Tag intensiver damit beschäftigen und Rückmeldung geben. 
 

Als ich vorhin mit meiner Freundin darüber gesprochen habe, ist ihr aufgefallen, dass ich sehr nostalgisch wirke, insbesondere wenn ich über meine „alte“ Persönlichkeit spreche. Dann kam die Frage „Was vermisst du daran?“

Mir ist gerade klar geworden, dass es nicht die alte Persönlichkeit vermisse, sondern die Unbeschwertheit, die damit einher gegangen ist. Ich habe mich nicht ständig gefragt ob ich meinen Frame halte, ob ich genug respektiert werde und allgemein ob ich genug Alpha bin. Ich war einfach ich. Und es war leicht. 

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Gast
vor 9 Stunden, Grugo94 schrieb:

Aber wie kann ich das Erlernte abwandeln, wenn ich noch gar nicht sicher bin was meine Persönlichkeit eigentlich ist? Ich habe in der Vergangenheit eher meine Persönlichkeit einem gewissen Idealbild anpassen wollen, von dem ich merke, dass es nicht meiner Natur entspricht. Aber wie kann ich das Erlernte abwandeln, wenn ich noch gar nicht sicher bin was meine Persönlichkeit eigentlich ist? Ich habe in der Vergangenheit eher meine Persönlichkeit einem gewissen Idealbild anpassen wollen, von dem ich merke, dass es nicht meiner Natur entspricht.

Bei neu zu erlernenden und neu zu entwickelnden Dingen wirst du darauf achten können, dass das Neue sich mit dem Vorhandenen verträgt.

Wenn du aber bereits Dinge unvollständig erlernt oder entwickelt hast, dann gibt es noch diese Brüche und eventuell auch Konflikte

vor 9 Stunden, Grugo94 schrieb:

Und jetzt weiß gar nicht mehr, was davon meine Natur ist. Ich merke nur, dass es mich sehr viel Kraft kostet unter Menschen zu sein, weil ich nicht mehr wirklich authentisch ich selbst sein kann. 
Ich komme damit eigentlich gut an. Aber durch das Seminar merke ich, dass das auf Dauer nicht laufen kann. Vor allem auch, weil es mich viel Energie kostet.

Genau damit bist du auf der richtigen Spur. Mein Vorschlag wäre: Geh dem nach, was genau so viel Energie kostet. Beachte, wann du weniger Aufwand treiben musst, und was du dann anders machst. Dabei geht es eben auch darum nicht nur sein Verhalten zu entwickeln, sondern auch die tiefer liegenden Prozesse, emotionale Reaktionen, Denkweisen, Wertesystem, Selbstwertschätzung, usw.

Nimm dir auch Zeit dafür. Es braucht etwas länger, als das Einprägen eines plakativen Merksatzes und das Unsetzen auf der Verhaltensebene. Was du schreibst, klingt ein wenig ungeduldig. Die Ungeduld zeigt aber auch, dass da Energie bei dir vorhanden ist, etwas für dich zu tun.

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vor 15 Stunden, Grugo94 schrieb:

Der Dozent beschreibt natürliche Autorität, als das, was Menschen dazu veranlasst einem von sich aus zu folgen. Und dass man diese natürliche Autorität durch Echtheit, Authentizität erlangt. Nicht durch Blenden oder Täuschung. Und das erreicht man nur, indem man sich selber genau kennt und dazu steht. 

Menschen folgen anderen ja auch aus nem Eigennutz heraus. Entweder ist es das Ziel oder auch das Folgen an sich, das einem irgendwas bringt. 
Ob die Ziele oder das Folgen eines Menschen mir helfen ist unabhängig davon ob er jetzt authentisch ist oder nicht. 
Ich werde nicht aus freien Stücken dem folgen dessen ehrlicher Traum es ist,  mir eine reinzuhauen. 

Wenn ein Mensch Ziele hat, die mir helfen UND auch ehrlich von ihnen stark überzeugt ist, ist das natürlich ideal. 
Aber grundsätzlich würde ich "Menschen, die authentisch sind" und "Menschen, denen Leute folgen" trennen. 

vor 15 Stunden, Grugo94 schrieb:

Wie oft wird hier gepredigt, dass es nicht ausreicht „einfach man selber zu sein“.

Allgemein sollte man hier darauf achten, wem etwas wann gepredigt wird. 

vor 15 Stunden, Grugo94 schrieb:

Was ist meine Persönlichkeit, zu der ich stehen muss?

Zum einen deine Gefühle, egal ob negativ oder positiv:
"Ich stehe dazu, dass ich verwirrt bin wer ich sein muss"
"Ich stehe dazu, dass ich Angst vor Clowns habe."
"ich stehe dazu, dass mich dieses Verhalten dieser Person anpisst."
"..., dass dieser Film mich zum Weinen gebracht hat"
"..., dass ich diese Frau heiß finde und gerne Zeit mit ihr verbringe"
"..., dass ich gerade needy bin und die Bestätigung von Frauen suche"
"..., dass ich meinen Kumpel gerade vermisse."
"..., dass ich stolz auf meine Uninoten bin."
"..., dass ich zu müde bin und deswegen keine Lust auf Feiern habe."
Quasi "Ich fühle jetzt was ich fühle und dafür muss ich mich nicht schämen"

Und zum anderen deine Werte, deine Prioritäten, deine Entscheidungen.
"..., dass ich Fleisch esse/nicht esse"
"..., dass ich mein Mittagessen lieber mitbringe anstatt viel Geld in der Kantine auszugeben"
"..., dass ich gerne ein luxuriöses Auto besitze."
"..., dass ich diese Sache nicht für richtig halte."

Dann gibts noch Schwächen, negative Umstände und Fehler, die man begangen hat
"..., dass ich schlecht in Mathe bin"
"..., dass ich mich überschätzt habe"
"..., dass ich mehr aufs Geld achten muss."
"..., dass ich arbeitslos bin."

 

vor 10 Stunden, Grugo94 schrieb:

und allgemein ob ich genug Alpha bin.

Wenn du dich das fragst, worauf achtest du dann? 
Also, wie erkennst du ob du genug Alpha bist? 

bearbeitet von Awakened
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vor 11 Stunden, Grugo94 schrieb:

Ich habe mich nicht ständig gefragt ob ich meinen Frame halte, ob ich genug respektiert werde und allgemein ob ich genug Alpha bin.

Was würde denn passieren wenn du nicht deinen Frame hältst, wenn du nicht genug respektiert wirst und wenn du nicht genug Alpha bist?

+

vor einer Stunde, Awakened schrieb:
vor 11 Stunden, Grugo94 schrieb:

und allgemein ob ich genug Alpha bin.

Wenn du dich das fragst, worauf achtest du dann? 
Also, wie erkennst du ob du genug Alpha bist? 

Das würde mich auch interessieren.

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vor 15 Stunden, Grugo94 schrieb:

Ich war einfach ich. Und es war leicht.  

Im Endeffekt geht es hier doch meiner Auffassung nach um die Frage, für wen ich das tue was ich tue.

Dieses "Bin ich genug Alpha" ist letztlich der Blick "hin zu den anderen Leuten". Weil es in dir offenbar (wie die anderen beiden schon gefragt haben, gerne mehr Details?) etwas gibt, was du nur dadurch zu erreichen meinst, wenn du dich "so verhältst wie die anderen es wollen". Und "die" (wer sind "die eigentlich?) wollen halt, dass du "genug Alpha bist und deinen Frame hältst".

Also was ist dieses etwas, dass du nur kriegst wenn du "genug Alpha bist"?

Und in zweiter Frage dann: Woher kommt dieser Glaubenssatz, diese Idee? Und das geh mal für die Details auch durch (also nicht nur oberflächlich, sondern wirklich genau jede einzelne Verhaltensweise/Eigenschaft, die du da "schauspielern möchtest"). Shameless Plug: Genau um solche Reflektionen geht's bei dem Wochenende welches ich gerne im August organisiern möchte 😉 )

 

Damit erscheint mir auch die Antwort auf deine Frage von ganz oben halbwegs logisch. Ich werde "wirklich ich selbst" wenn ich meine (anerzogenen, angeprägten) Ideen hinterfrage, "was ich für andere tun muss, um das zu kriegen was ich brauche". Wenn ich diese Ideen mit der Realität in Einklang bringe, und mit meinen eigenen Werten, statt dem Bild welches mir von Eltern, Gesellschaft etc. vermittelt wurde.

Ein "Natural" wäre demnach jemand, der weiß das er seine Bedürfnisse auf die für ihn passende und stimmige Weise erfüllt kriegt. Der sich also nicht verbiegen "muss" für andere, weil er weiß wie er auf seine Art sein Leben positiv gestalten kann.

bearbeitet von Helmut

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Werter TE, werte Debattierende

Grundsätzlich gilt in allen soziologischen Gruppen nachgewiesener Maßen, ganz gleich um welche Spezies, Gattung, Ethnie, Familie, Interaktionskontext, Subkultur etc. es sich auch handelt, dass der Alpha stets aus des Rudels Gnaden hervorgeht.
Immer. Damit werden grundlegende Zusammenhänge auch ganz schnell ganz deutlich.

1. Alphaeigenschaften sind zum überwiegenden Teil von der Vorliebe des entsprechenden "Rudels" in entsprechender Ethnie, Gattung, Interaktionskontext, Subkultur usw.... abhängig
2. Diese Eigenschaften müssen sich nicht mit den Vorlieben anderer Gruppen decken.
3. Bringt man es als Alpha nicht wird man ausgetauscht.

vor 1 Stunde, Helmut schrieb:

Dieses "Bin ich genug Alpha" ist letztlich der Blick "hin zu den anderen Leuten".

Ist es eben immer. Sonst schiesst Dich das Rudel ab.


Das führt zur Erkenntnis Nummer

4. Es gibt kein genug, oder ein bisschen Alpha - man ist es, oder ist es nicht im entsprechenden Moment.  ∞ - 1 = ∞,  ∞ + 1 = ∞, ∞ x 10 = ∞, ∞ / 10 =

Schliesst nicht aus das man es werden kann.

LeDe

bearbeitet von LeDe

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vor 7 Minuten, LeDe schrieb:

Sonst schiesst Dich das Rudel ab.

In einer klassischen Gruppe ja, die Ironie im PU-Kontext scheint mir, dass es hier ja keine echte Gruppe gibt, sondern eher zufällige Begegnungen mit Leuten aus diversen "Subrudeln".

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Am 2.6.2022 um 18:55 , Grugo94 schrieb:

Momentan besuche ich ein Seminar für junge Führungskräfte, welches aktuell den Begriff „Natürliche Autorität“ thematisiert.

Ich bin da möglicherweise etwas oldschool, aber kann oder sollte die Autorität als Führungskraft nicht auch aus folgenden Quellen gespeist werden:

- Fachwissen: die Themen und Prozesse des Teams, der Abteilung whatever beherrschen und zumindest in der Lage sein, zu sagen, wo jemand zu einem speziellen Problem etwas nachlesen kann bzw. selbst die Prozesse weiter entwickeln.

- Coach: in der Lage sein, den anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen (natürlich in gewissem Rahmen), Entwicklungsperspektiven aufzeigen aber auch Leistung einfordern

- Moderator: Diskussionen im Team moderieren und zu einem produktiven Ergebnis führen

- Beschützer/Spin-Doctor: bei Problem sich vor das Team stellen und Verantwortung übernehmen bzw. die Leistungen des Teams "nach außen" darstellen

- Organisator/Controller: Ziele setzen, Projekte initiieren und leiten, Prozesse weiter entwickeln, Ergebnisse nachhalten etc.pp.

Das nur mal so auf die Schnelle, was mir dazu einfällt. Aber ich denke, wenn man das alles drauf hat, dann hat man natürliche Autorität.

Und ich sehe einen wesentlichen Unterschied zu Pickup im Sinne von Verführung fremder Frauen: Auf der Arbeit gibt es ein Thema, einen Rahmen, quasi auch einen Zwang. Alle wissen (hoffentlich), warum sie da auf der Arbeit zusammen sind und verhalten sich entsprechend und man sieht sich täglich und längere Zeit und ist nicht mal eben so weg.

Am 2.6.2022 um 18:55 , Grugo94 schrieb:

Das ganze steht komplett im Widerspruch zum typischen Alpha Mindset. Wie oft wird hier gepredigt, dass es nicht ausreicht „einfach man selber zu sein“. „Fake it till you make it“.

Es heisst "Fake it till you make it" mit der Betonung auf "till" nicht auf "fake". Heisst es ist o.k. wenn du denkst, du hast es nicht drauf, erst einmal so zu tun als hättest du es drauf in der realistischen Erwartung, dass du es nach einer Weile "gefake" tatsächlich drauf hast. Geht darum, deine Comfort-Zone zu verlassen und bestimmte Handlungsmuster oder Fertigkeiten einzuüben, auch wenn man denkt, man könne das gar nicht.

Kannst ja aber auch mal in dem Seminar fragen bzw. wenn das Seminar schon vorbei ist, dem Dozenten die Frage per Mail schicken oder ihn mal anrufen, wie er das sieht (das mit dem Pickup würde ich natürlich nicht erwähnen). Antwort dann bitte gerne hier posten.

 

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Am 3.6.2022 um 17:02 , LeDe schrieb:

Werter TE, werte Debattierende

Grundsätzlich gilt in allen soziologischen Gruppen nachgewiesener Maßen, ganz gleich um welche Spezies, Gattung, Ethnie, Familie, Interaktionskontext, Subkultur etc. es sich auch handelt, dass der Alpha stets aus des Rudels Gnaden hervorgeht.
Immer. Damit werden grundlegende Zusammenhänge auch ganz schnell ganz deutlich.

Du hast aber schon gelesen, dass es um ein Seminar für junge Führungskräfte geht? Nach meiner Erfahrung und Verständnis des Wirtschaftslebens, werden Führungskräfte für ein Team i.d.R. nicht "von des Rudels Gnaden" rekrutiert, sondern durch die Personalabteilung in Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten des Fachbereichs.

Was ja übrigens aus Unternehmenssicht ganz sinnvoll sein kann, dass man überspitzt ausgedrückt das unbeliebteste, größte Arschloch zum Leiter macht.

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vor 2 Stunden, tomatosoup schrieb:

Du hast aber schon gelesen, dass es um ein Seminar für junge Führungskräfte geht? Nach meiner Erfahrung und Verständnis des Wirtschaftslebens, werden Führungskräfte für ein Team i.d.R. nicht "von des Rudels Gnaden" rekrutiert, sondern durch die Personalabteilung in Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten des Fachbereichs.

Was ja übrigens aus Unternehmenssicht ganz sinnvoll sein kann, dass man überspitzt ausgedrückt das unbeliebteste, größte Arschloch zum Leiter macht.

Klar, nur das Du vergisst, dass in dem Fall die Firma das „Rudel“ mit ihren Vorstellungen davon wie das „Rudel“ am besten prosperieren kann ist.

Entspricht die Führungskraft dem nicht kommt sie nicht in Betracht oder ist ganz schnell weg vom Fenster.

LeDe

bearbeitet von LeDe
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vor 3 Minuten, LeDe schrieb:

Klar, nur das Du vergisst, dass in dem Fall die Firma das „Rudel“ mit ihren Vorstellungen davon wie das „Rudel“ am besten prosperieren kann. 

Entspricht die Führungskraft dem nicht kommt sie nicht in Betracht oder ist ganz schnell weg vom Fenster.

LeDe

Gut, dann haben wir das hier klar gestellt.

Gibt ja übrigens, nicht als Widerspruch sondern ergänzend gemeint, auch Fälle, wo man als Unternehmen mal ausprobiert und jungen Nachwuchstalenten eine Chance gibt, sich zu beweisen.

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Am 3.6.2022 um 15:18 , Helmut schrieb:

Im Endeffekt geht es hier doch meiner Auffassung nach um die Frage, für wen ich das tue was ich tue.

Die allergrößte Frage ist zu welchem Preis. 

Es gibt genügend Situationen, in denen die sich aus der "Alpha-Rolle" ergebende Verantwortung sowie Konsequenzen defacto nicht lohnenswert sind oder seine eigene Erfahrung und das skill set dazu nicht ausreichend / geeignet sind. 

Aus meiner Sicht geht es aber gar nicht darum künstlich die Oberhand zu behalten, sondern sich nicht unterwürfig zu verhalten.

Und das geht letztlich nur mit einem felsenfesten Selbstwert. Dazu gehört neben der Selbstakzeptanz und den skills genauso soziale Kompetenz als ein wichtiger Baustein dazu.

Wenn man wirklich mit seinem Leben (und damit wirklich alle Lebensbereiche) zufrieden ist, macht man sich über diese ganze Scheiße keine Gedanken mehr.

Am 3.6.2022 um 17:02 , LeDe schrieb:

Grundsätzlich gilt in allen soziologischen Gruppen nachgewiesener Maßen, ganz gleich um welche Spezies, Gattung, Ethnie, Familie, Interaktionskontext, Subkultur etc. es sich auch handelt, dass der Alpha stets aus des Rudels Gnaden hervorgeht.

Nur muss dann der Alpha auch diese Rolle übernehmen wollen.

Er kann auch einfach mit den Achseln zucken, sich bewusst enthalten und sich "who the fuck cares" denken.

Am 3.6.2022 um 17:02 , LeDe schrieb:

Es gibt kein genug, oder ein bisschen Alpha - man ist es, oder ist es nicht im entsprechenden Moment.  ∞ - 1 = ∞,  ∞ + 1 = ∞, ∞ x 10 = ∞, ∞ / 10 =

Die Indikatorfunktion hätt' besser gepasst.

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vor 42 Minuten, MaleCharacter schrieb:

Die allergrößte Frage ist zu welchem Preis. 

Es gibt genügend Situationen, in denen die sich aus der "Alpha-Rolle" ergebende Verantwortung sowie Konsequenzen defacto nicht lohnenswert sind oder seine eigene Erfahrung und das skill set dazu nicht ausreichend / geeignet sind.  

Aus meiner Sicht geht es aber gar nicht darum künstlich die Oberhand zu behalten, sondern sich nicht unterwürfig zu verhalten. 

Und das geht letztlich nur mit einem felsenfesten Selbstwert. Dazu gehört neben der Selbstakzeptanz und den skills genauso soziale Kompetenz als ein wichtiger Baustein dazu.

Wenn man wirklich mit seinem Leben (und damit wirklich alle Lebensbereiche) zufrieden ist, macht man sich über diese ganze Scheiße keine Gedanken mehr. 

Darf ich mal fragen, ob du selbst Führungskraft bist?

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vor 47 Minuten, MaleCharacter schrieb:

Es gibt genügend Situationen, in denen die sich aus der "Alpha-Rolle" ergebende Verantwortung sowie Konsequenzen defacto nicht lohnenswert sind oder seine eigene Erfahrung und das skill set dazu nicht ausreichend / geeignet sind. 

In letzter Zeit sind wir überraschend öfter einer Meinung, sehr guter Beitrag.

Obiger Satz wäre für mich eine Erklärung, warum in meiner Wahrnehmung es leicht ist, dort "Alpha" zu sein, wo man selbst für etwas brennt.

Und wie du sagst, anderswo kann es durchaus die bessere Entscheidung sein, jemand anderen vorlaufen zu lassen, und sich selbst einfach nicht für die Gruppe zu verbiegen.

Witzigerweise wäre das in der klassischen Gruppendynamik durchaus eine Rolle namens "Beta" - nämlich dem Experten, der sich auch einfach mal zurückhalten kann, und stattdessen konstruktiv bzw. vermittelnt einbringt, ohne Führungsanspruch.

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vor 7 Stunden, tomatosoup schrieb:

Gut, dann haben wir das hier klar gestellt.

Gibt ja übrigens, nicht als Widerspruch sondern ergänzend gemeint, auch Fälle, wo man als Unternehmen mal ausprobiert und jungen Nachwuchstalenten eine Chance gibt, sich zu beweisen.

Die Kunst ist beide Seiten der Hierarchie gleichzeitig zu bespielen, ohne sich dabei zu verlaufen. Authentizität entsteht dann zu den Zeitpunkten an denen Grenzen gesetzt werden.

 Du brauchst einen Grundstock an Fertigkeiten wie Sprechen vor Gruppen und Empathie, um bestehen zu können. Darüber hinaus entwickelte jeder andere Stile, die zur eigenen Persönlichkeit passen. Markante Säulen sind z.B. introvertiert/extrovertiert.

 Von diesem Stil ist dann auch sowas indirektes wie natürliche Autorität abhängig. Sicher kann man das vor allem kurzfristig künstlich erzeugen. Aber das lohnt sich für üblich nicht aufgrund der Opportunitätskosten. Vielmehr würde ich das als Erfahrung und Selbstsicherheit in der jeweiligen autoritäten Rolle sehen. Hast also 2 Wege nach vorne: Machen & bilden. Dabei fehlt es Leuten, die solche Überlegungen anstellen fast immer mehr an Machen.

 Gerade am Anfang kann man gar nicht genug Fehler machen. Das erwartet auch niemand anders.

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vor 15 Stunden, tomatosoup schrieb:

Darf ich mal fragen, ob du selbst Führungskraft bist?

Ich hab' für mich beschlossen, dass ich diesen Schuh nicht anzieh'.

Der Finanzbereich, in dem ich tätig bin, erfüllt mich nicht im Geringsten.
Als Mathematiker, der immer der "Wahrheit" und "Logik" verpflichtet war, hatte die gelebte Realität etwas Ernüchterndes an sich.
Ich hab' fachlich damit abgeschlossen und seh' mehr keinen Sinn dahinter. 

Es wär' reine Lebenszeitverschwendung eine Führungsrolle anzutreten, die mich langfristig nur ausbrennen wird. 
Das etwas mehr an Kohle kann es nicht kompensieren.

Zumal in der klassischen Unternehmenshierarchie das Prinzip "the winner takes it all" herrscht.
Ein System mit vielen Verlierern, welche das System am Laufen halten und nur wenige Gewinner, welche selbst von diesem abhängig sind.

Mein Traum wär' vermutlich einfach Schreiner zu werden und funktionale Kindermöbel herzustellen.
Ich bin selbst mit 32 zu "oldschool" veranlagt und mess' nur Dingen, die ich fühlen kann, einen Wert zu.

Daher ist mein Plan entweder etwas eigenes aufzubauen oder in dem System das Minimalprinzip anzuwenden und mich nur noch auf mein eigenes Leben zu fokussieren.

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