gemocht werden / guter Mensch sein...?

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Hallo,

mir brennt seit einiger Zeit sone kleine Sache auf der Seele, die ich nicht verstehe:

Wann ist man ein guter / schlechter Mensch?

Bzw. hat man überhaupt das Recht, jemanden nicht zu mögen?

Ich denk mir immer dann, wenn ich mich über jemanden ärgere, dass es doch bestimmt nen ganz normalen Grund gibt, warum sich eben dieser Mensch so verhält.

Also ganz simpel ursache-> Wirkung.

Und es ist _immer_ so. Es gibt immer einen Grund für jegliches Verhalten, denn im Grunde ist halt jeder Mensch doch irgendwie aufrichtig, unterstell ich jetzt mal.

Mal ein Beispiel:

Jemand mault mich an, ich wäre total unfreundlich, unsozial, nen Arschloch, unterstellt mir irgendwie ich bin nen schlechter Mensch. Ich denke mir: "Wieso? Was soll ich denn machen? Irgendwann muss ich ja mal mit C&F und co experimentieren. Woher soll ich das denn wissen, wann ichs übertrieben hab oder nicht? Das merkt man doch erst nachher"

Ist man gleich irgendwie schlecht, wenn man einen niedrigen sozialen Status hat? Ich meine klar, meistens haben die Omegas weniger Spaß im Leben irgendwie, aber kann man wegen sozialer Inkompetenz gleich sagen, jemand ist schlecht?

Wenn jemand in irgendeiner anderen Fähigkeit Defizite hat, z.B. Mathe nicht kapiert, wird er meistens Fernsehmoderator, steinreich und gibt dann damit an, dass er nichtmal ne simple Differentialgleichung lösen kann.

Da würde doch kein Mensch auf die Idee kommen, den irgendwie zu verurteilen.

Wenn jetzt ein Omega herkommt und merkt, dass mein sozialer Status auch nicht so der höchste ist, und mich anfängt zu mobben oder irgendwie zu ärgern um seinen eigenen sozialen Status zu erhöhen, macht er das ja nur, weil ich leichte Beute war und er irgendwie auch aus seinem eigenen Sumpf herauskommen will. -> Aufrichtiger Grund?! Hab ich dann ein Recht, sauer auf die Person zu sein? Er kennt keine bessere Möglichkeit, seinen Status anzuheben.

Aber auch wenn jemand ein Alpha ist, ist er natürlich nicht automatisch da viel besser. Hier und in vielen anderen PU-Foren werden etliche Witze über AFCs gerissen, siehe z.B. " Anleitung zum AFC-tum" letztens auf DDD. Da macht man sich eindeutig über Menschen, die in ca. 100% der Fälle selber nicht so richtig viel dafür können, um seinen eigenen Status zu festigen und so zu demonstrieren, wie weit man doch von den AFCs entfernt ist. Ist das wirklich der Sinn der Sache? Würdet man das auch bei Rollstuhlfahrern/behinderten/juden/sonstwas machen?

Was? Ist doch ne perfekte Analogie... Juden könnten aus ihrer Kirche einfach austreten, Rollstuhlfahrer können, wenn sie ordentlich arbeiten, ausprobieren und viel trainieren mit ner Chance, die *geraten* bestimmt über 1% ist, wieder laufen, Behinderte waren vielleicht an ihrem Unfall sogar selber schuld.... usw ..

Doch gerade dieses "selber schuld" macht mir irgendwie Kopfzerbrechen.

Bei AFCs ist das auch so, dass die durch irgendwelche simplen, unbeeinflussbaren Ursachen zu AFCs wurden. Und wenn es doch Ursachen gibt, wo man sagt "selber schuld", dann lässt sich das auch ganz schnell wieder auf Ursachen zurückführen für die er nichts kann, im Notfall die Eltern, von denen AFCs viel übernommen haben. Eltern sind nunmal die ersten und oft die größten Vorbilder im Leben eines Kindes, von denen man die meisten sozialen Fähigkeiten erlangt.

Und will echt jemand jemanden wegen seinen Eltern verurteilen? Weil er nicht in den richtigen Status hineingeboren wurde? Das hat man doch schon seit Jahrhunderten abgeschafft mit der Klassengesellschaft....

Meine Schlussfolgerung wäre, dass man überhaupt kein Recht hat, auf irgendjemanden irgendwie sauer zu sein, sondern grundsätzlich alles positiv nehmen muss, wie man sich so einen Mönch vorstellt, der nicht in der Lage ist, nen negativen Gedanken zu fassen, sondern irgendwie alles als Geschenk Gottes sieht. (kein Fachwissen, nur Vorstellungshilfe)

Allerdings fällt dann sowas wie Selbstverantwortung und co auch ziemlich flach. Man dürfte im Prinzip keine Justiz mehr betreiben, alle Menschen sind gut... Anarchie?!

UPDATE:

Weitere Beispiele:

Ein Tier will mich fressen, eine Frau flaked.

Beide handeln total instinktiv. Kann man ihnen dann böse sein?

In Posts wie denen hier redet man von sozialem "wert" http://forum.progressive-seduction.com/ind...showtopic=16576

Das regt mich nen bisschen auf. Bin ich weniger wert, nur weil bei mir die Fähigkeit, mit anderen Menschen erfolgreich zu interagieren, nicht so gut ist wie beim Durchschnitt? Auch wenn das nur eine von vielen Fähigkeiten ist, andere bei mir vielleicht besser sind? Mich nervt das.

Ich wette das führt bei einigen AFCs hier im Forum durchaus zu Magenschmerzen.

Mag sein, dass das ein wenig Wortklauberei ist, und ich da extrem empfindlich bin, wobei auch das eine extrem unsozialkompetente Fähigkeit ist, aber trotzdem will ich darüber mal reden.

Interessiert mich, wie ihr darüber so denkt...

fortissimo

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Hallo,

Leute die andere als AFC bezeichnen,tun(in verbindung mit Beleidigung) das aus einem Grund,um zu verstecken das sie selber welche sind.Warum tun sie das?Damit sie ihren eigen Wert steigern.

Leute die ihren Wert steigern,indem sie den Wert des anderen gezielt noch weiter runter drucken wie er schon ist,sind Sozial Inkompetende Leute.

AFC ist kein Schimpfwort,ob PUA AFC;GPUA etc, es sind nur Ausdrücke um die Stufe der Menschen welche die Kunst der Verführung lernen auszudrücken.

Ein sozialer Mensch, urteilt,entscheidet sich dann ob er die Person in sein Leben lässt oder nicht, richtit diese Person aber nicht aus oder beleidigt sie.Die betroffene Person darf ihr Leben weiter da verbringen wo sie bis jetzt war, es sei den er entscheidet sich im meinen Kreis einzutreten, dafür muss er aber etwas tun, und sich meinem NIVEAU anpassen, wenn er das nicht kann muss er sich unterordnen und die Regeln akzeptieren die ihm aufgetragen werden.Fals er sie akzeptiert wird er akzeptiert,fals er sie akzeptiert wird er bald zu dem werden wie der Kreis ist,fals er es nicht tut wird er wieder aus dem Kreis entlassen ohne ihm als schlecht dazustellen.

Er passt schlichtund einfach nicht in diesen Kreis.Wenn du wieder jemanden siehst der AFC als beleidugung benützt und diese Person auch noch erniedrigt, ist diese Person nicht GLAUBWÜRDIG.

Grüße

Mr.Style

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Ich finde es gut, dass du dir Gedanken darüber machst =)

Vorneweg:

Wann ist man ein guter / schlechter Mensch?

Subjektives Empfinden, ein objektives gibt es da nicht wirklich, nur als Kollektiv einer Moralvorstellung.

Andere Frage: Was fängst du mit der Antwort auf die Frage an? Was tust du, wenn du weißt, dass ein Mensch nach irgendeiner Definition gut oder schlecht ist? Ist das nicht irrelevant?

Bzw. hat man überhaupt das Recht, jemanden nicht zu mögen?

Aber ja.

Ich finde die Einstellung des Mönchs gar nicht so verkehrt, auch wenn sie mir erstens zu extrem ist und zweitens hat die Begründung nichts mit meiner zu tun.

Ich finde, man sollte vorsichtig mit Schuldzuweisungen umgehen. Das heißt nicht, dass man sie völlig ignoriert/überhaupt nicht ausspricht.

Selbstverantwortung hat nichts damit zu tun, wie vorsichtig du mit Schuld umgehst.

Es gibt immer einen Grund für jegliches Verhalten, denn im Grunde ist halt jeder Mensch doch irgendwie aufrichtig, unterstell ich jetzt mal.

Das erste finde ich richtig, das zweite ist weder Ursache noch Folge.

Leider sind bei weitem nicht alle Menschen aufrichtig (alleine deswegen würd ich mal Anarchie lieber getrost vergessen). Trotzdem haben sie alle einen Grund für das, was sie machen.

Das heißt für mich: So lange ich mir nicht 100% sicher bin, dass die Gründe Schwachsinn sind, werde ich keinen Menschen voreilig schuldig sprechen.

Das heißt nicht, dass ich alles wertschätze und unterstütze, auch wenn es der größte Schwachsinn ist. Es heißt nur, dass ich die Möglichkeit offen lasse, dass jemand "nicht anders konnte". Ich wäre wohl - um auf dein Beispiel der körperlich oder geistig Behinderten zurückzukommen - sehr betroffen, wenn ich so jemanden aufgrund seines Verhaltens verurteile und später herausfinde, dass er physisch/psychisch nicht anders kann.

Aber!

Hab ich dann ein Recht, sauer auf die Person zu sein? Er kennt keine bessere Möglichkeit, seinen Status anzuheben.

Du hast das verdammte Recht, sauer auf irgendwen zu sein, denn du hast ebenso deine Gründe (deine Moralvorstellungen, deine Erziehung, ...) fürs Sauersein wie der andere für sein Verhalten.

Du hast finde ich nicht das Recht, ihn deshalb zu verurteilen oder als schlechten Menschen abzustempeln.

Sauer sein und verurteilen ist da ein großer Unterschied.

Akzeptiere nicht nur, dass andere ihre Gründe haben, sondern dass auch du sie hast.

So, jetzt zurück zur Selbstverantwortung: Je besser du einen Menschen kennst, desto besser kannst du ihn, seine Verhaltensweisen und seine Gründe dafür beurteilen. Bei einem Fremden können was weiß ich wie viele Dinge zutreffen, die du nicht beachtet hast. Leute in deiner Familie kannst du hier leichter beurteilen, weil du ihre Hintergründe kennst. (Zufall, dass man auf die Leute in der eigenen Familie idR. öfters sauer wird?)

Und jetzt geh mal zu dem Menschen, den du am meisten kennst: Du.

Du kennst einen weitaus größeren Teil deiner Gründe und du wirst es merken, wenn ein Grund davon schwachsinnig ist. Dann kannst du sauer auf dich sein und dich verurteilen, weil du zum 10. Mal denselben Fehler gemacht hast und du daher "eigentlich" sogar einen Gegengrund haben solltest.

Exakt dies läuft bei uns die ganze Zeit ab und es nennt sich lernen.

Bist du deswegen ein schlechter Mensch? Hast du dennoch das Recht, in diesem Punkt sauer darauf zu sein, dass du es wieder nicht geschafft hast? Wäre ein Lernprozess möglich, wenn du es nicht wärst?

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Danke für eure Antworten schonmal!

@Mr.Style: Genauso sehe ich das auch. Allerdings scheint sowas wie eine "integrierte Persönlichkeit" nicht unbedingt notwendig zu sein, um erfolgreich bei Frauen zu sein.

Das ist natürlich gut, weil einfacher.

Andere Frage: Was fängst du mit der Antwort auf die Frage an? Was tust du, wenn du weißt, dass ein Mensch nach irgendeiner Definition gut oder schlecht ist? Ist das nicht irrelevant?

Gute Frage... ich habe nur gemerkt, dass mein größter sticking point, bzw. eigentlich blockade-point der ist, dass ich niemanden mag, schlechte Grundeinstellung und so. Auch mich selber oft nicht. Wenn man das dann beim Kommunizieren ständig reflektiert bekommt, ist das halt unangenehm. Deswegen hab ich mir ein paar Gedanken gemacht, ob ich das mit dem Mögen und nicht Mögen nicht irgendwie auf die Reihe bekomme.

Ich brauch halt meistens einen Grund um irgendetwas zu tun bzw. zu denken. Zumindest ist es mit einem Grund einfacher. Ob der im Prinzip unwichtig ist? Ja, im Prinzip schon, ich könnte ja einfach aus Prinzip davon ausgehen, dass jeder Mensch gut ist. das wäre wohl eh das beste, wenn ich das irgendwie verinnerlichen könnte.

Selbstverantwortung hat nichts damit zu tun, wie vorsichtig du mit Schuld umgehst.
Das erste finde ich richtig, das zweite ist weder Ursache noch Folge.

Leider sind bei weitem nicht alle Menschen aufrichtig (alleine deswegen würd ich mal Anarchie lieber getrost vergessen). Trotzdem haben sie alle einen Grund für das, was sie machen.

Das heißt für mich: So lange ich mir nicht 100% sicher bin, dass die Gründe Schwachsinn sind, werde ich keinen Menschen voreilig schuldig sprechen.

Das heißt nicht, dass ich alles wertschätze und unterstütze, auch wenn es der größte Schwachsinn ist. Es heißt nur, dass ich die Möglichkeit offen lasse, dass jemand "nicht anders konnte". Ich wäre wohl - um auf dein Beispiel der körperlich oder geistig Behinderten zurückzukommen - sehr betroffen, wenn ich so jemanden aufgrund seines Verhaltens verurteile und später herausfinde, dass er physisch/psychisch nicht anders kann.

Ich bin auch gegen eine Anarchie, nur mal so nebenbei.

Zu der Sache mit den Gründen: Woher weiß man denn, wie wichtig der ein oder andere Grund für die Menschen ist? Ich meine nämlich, dass dieses "nicht anders können" irgendwie bei allen Menschen so ist.

Also wenn ich die Gründe und deren Über-Gründe ;) wirklich im Detail kennen würde, würde mir vielleicht bei jeder Person einleuchten, dass die Gründe kein Schwachsinn sind.

Das heißt, dass man da irgendwo nen Schnitt machen muss und einfach auf seine Urteilskraft vertrauen muss, um sich ein Bild zu machen. Hat vielleicht auch was mit Selbstbewusstsein zu tun.

Du hast das verdammte Recht, sauer auf irgendwen zu sein, denn du hast ebenso deine Gründe (deine Moralvorstellungen, deine Erziehung, ...) fürs Sauersein wie der andere für sein Verhalten.

Du hast finde ich nicht das Recht, ihn deshalb zu verurteilen oder als schlechten Menschen abzustempeln.

Sauer sein und verurteilen ist da ein großer Unterschied.

Joa stimme zu. Aber der Unterschied war mir jetzt gar nicht so bewusst. Bei vielen Menschen geht der Übergang von Sauer zu verurteilen aber sehr schnell (LSE?)

Akzeptiere nicht nur, dass andere ihre Gründe haben, sondern dass auch du sie hast.

Genau das fehlt bei mir wohl irgendwo.

Und jetzt geh mal zu dem Menschen, den du am meisten kennst: Du.

Du kennst einen weitaus größeren Teil deiner Gründe und du wirst es merken, wenn ein Grund davon schwachsinnig ist. Dann kannst du sauer auf dich sein und dich verurteilen, weil du zum 10. Mal denselben Fehler gemacht hast und du daher "eigentlich" sogar einen Gegengrund haben solltest.

Exakt dies läuft bei uns die ganze Zeit ab und es nennt sich lernen.

Bist du deswegen ein schlechter Mensch? Hast du dennoch das Recht, in diesem Punkt sauer darauf zu sein, dass du es wieder nicht geschafft hast? Wäre ein Lernprozess möglich, wenn du es nicht wärst?

Ok, gerade damit sollte man es aber nicht übertreiben. Das blockiert den Lernprozess nämlich. Muss man sich zum lernen wirklich selber verurteilen? Reicht es nicht, wenn man einfach nur alles aus Perspektive des Erfolges sieht? Ohne über die Gründe in der Persönlichkeit zu suchen? Oder meinst du, das läuft unterbewusst ab?

Noch ne andere Sache: Wie denkst du über Bestätigung? Soll/Kann man frei von dem Wunsch nach Bestätigung von anderen Menschen werden?

Meine Meinung ist, dass niemand so wirklich frei davon ist (wieder mal irgendwelche Mönche ausgenommen). Aber erfolgreiche Menschen haben einfach nur so viel davon ("Teufelskreis"), dass ihnen die Bestätigung nicht mehr so viel bedeutet. Wenn sie die aber anfangs nie bekommen hätten, wären sie vielleicht auch nicht da gelandet, wo sie jetzt sind.

Aus Prinzip auf Bestätigung jeglicher Art (von Freunden, etc.) zu verzichten, macht einen bestimmt nicht glücklich, da es einen ins soziale Abseits befördert.

fortissimo

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Cooles Thema. Mag solche endlos philosophischen Diskussionen - mir fehlt leider nur die Zeit mich grad dran zu beteiligen *g*

Trotzdem kleiner Einwurf:

Durch verschiedene gesellschaftliche,moralische Werte bestimmen "wir" über gut und schlecht.

Person X braucht Geld und bringt deshalb den reichen Banker um die Ecke um damit er seine Familie ernähren kann. = BÖSE

Land X zieht in den Krieg gegen Land Y weil es wiederum von Land Z unterdrückt wird = GUT

Aber das ist natürlich alles viel komplexer, viele Einzelschicksale sind davon betroffen.

Menschen haben einfach unterschiedliche Prioritätenreihenfolgen( was fürn wort?!) und dadurch enstehen Reizpunkte.

Beispiel: Oma hat Geburtstag, ich hab aber ein für mich wichtiges Geschäftstreffen und sag daher ab.

Dann wäre meine Priorität: Geld > Familie

Und jeder Mensch hat halt durch seine Erfahrungen etc. ein anderes Wertebild von der Welt.

...Ich klink mich lieber schnell aus! Viel Spaß noch :rolleyes:

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Deswegen hab ich mir ein paar Gedanken gemacht, ob ich das mit dem Mögen und nicht Mögen nicht irgendwie auf die Reihe bekomme.

Wie gesagt, ich finde es sehr gut, dass du dir da Gedanken machst. Wenn du niemanden magst und von allen eine schlechte Einstellung hast, kann das nicht sehr gut sein. Allerdings würde ich an deiner Stelle vermeiden, da gleich ins andere Extrem zu schwingen und alle Menschen zu mögen. Es ist zwar besser und vielleicht auch manchmal nötig, aber wenn mans mal erreicht hat, sollte man unbedingt noch mal reflektieren und feststellen, dass die Einstellung auch zu extrem ist.

Zu der Sache mit den Gründen: Woher weiß man denn, wie wichtig der ein oder andere Grund für die Menschen ist? Ich meine nämlich, dass dieses "nicht anders können" irgendwie bei allen Menschen so ist.

Also wenn ich die Gründe und deren Über-Gründe ;) wirklich im Detail kennen würde, würde mir vielleicht bei jeder Person einleuchten, dass die Gründe kein Schwachsinn sind.

Ich glaube, dass die Gründe nicht selten Schwachsinn sind und es viele Menschen gibt, die könnten, wenn sie nur wollten.

Aber wie du schon richtig erkannt hast, sind diese Gründe weder einfach noch komplett und 100%-ig sicher zu erkennen. Hier kommt wieder zum Tragen, dass man näherstehende Menschen einfacher verurteilen kann, weil man ihre Gründe besser kennt.

Wie wichtig die Gründe tatsächlich sind, weißt du natürlich in wenigen Fällen. Schon allein deshalb bin ich vorsichtig damit, andere Menschen zu verurteilen(in beide Richtungen).

Wenn du alle Gründe kennen würdest, würdest du tatsächlich feststellen, dass jeweils irgendwas im Hirn (oder auch nur im Rückenmark ;)) den Befehl gegeben hat. Aber das würde ich getrost vergessen. Es ist zwar richtig, dass auf dieser Ebene gesehen alle Menschen schlüssig handeln, aber erstens ist Schlüssigkeit für eine Beurteilung recht irrelevant und zweitens sagt sie nichts über "gut" und "böse" aus.

Nur weil ein Mensch rein anatomisch-psychisch-neurotisch (was auch immer) nicht anders kann, heißt das nicht, dass es gut ist.

Ich glaube, die Gratwanderung ist hier, weder den moralischen Wert(gut/böse) einer Aktion vollständig von den Gründen abzukoppeln, noch sie zu verschmelzen.

Hier kommt in der Tat deine Urteilskraft ins Spiel:

Das heißt, dass man da irgendwo nen Schnitt machen muss und einfach auf seine Urteilskraft vertrauen muss, um sich ein Bild zu machen. Hat vielleicht auch was mit Selbstbewusstsein zu tun.

Du kannst vielleicht einen Zwischenschritt machen und erst mal die Aktion/das Verhalten selbst beurteilen. Hier sollte es dir ohne Probleme gelingen, gute und schlechte Dinge zu finden. Dieser Schritt ist relativ einfach, da das Verhalten selbst jederzeit verurteilt werden kann. (Unabhängig davon, wer was und wie viel dafür kann, dass er ein bestimmtes Verhalten hat, kannst du jederzeit sagen: "Das finde ich klasse." oder "Das finde ich beschissen." Und das ohne Gewissensbisser irgendwelcher Art zu bekommen.)

Der schwierige Schritt besteht darin, die Gründe für das Verhalten in einem angemessenen Maß in die Beurteilung miteinzubringen(siehe Gratwanderungs-Metapher).

Du kannst weder pauschalisieren: Der Typ hat was beschissenes gemacht, seine Gründe waren aber gerechtfertigt. Also ist er gut.

Noch: Der Typ hat was tolles gemacht, seine Gründe sind sowas von weit hergeholt und jenseits von jeder Moral. Also ist er schlecht.

Du musst seine Aktion mit den Gründen in ein Verhältnis setzen.

(Klar ist hier wohl, dass z.B. bei geistig Behinderten idR. die Gründe etwas mehr wiegen. Daher fällt es uns (berechtigt!) schwerer, sie zu verurteilen.)

Ich denke, was noch wichtig ist, ist dass du keine Pflicht dazu hast, den (Schieds)richter zu spielen und alle 100% perfekt zu be-/verurteilen. Das geht nicht und hierfür brauchst du in der Tat ein gewisses Selbstbewusstsein. Traue dich auch mal, zu beurteilen.

Was ich sehr erstrebenswert finde, ist es, niemals vorschnell zu urteilen oder sich gar von Vorurteilen blenden zu lassen. Sie können zwar helfen bei der Orientierung, aber man kann sich auf sowas nicht verlassen.

Also beurteile weder nur anhand der Aktionen noch nur anhand der möglichen Gründe dafür. Wenn du die Gründe nicht mal kennst, würde ich noch mal vorsichtiger sein.

Joa stimme zu. Aber der Unterschied war mir jetzt gar nicht so bewusst. Bei vielen Menschen geht der Übergang von Sauer zu verurteilen aber sehr schnell (LSE?)

Ich weiß nicht, ob das was mit dem Selbstwertgefühl zu tun hat (LSE wird ja hier oft als Füllwort für schlechte, unsoziale Menschen gebraucht).

Ich würde sagen, es hat eher mit einer seltsamen Weltansicht und zum Teil daraus folgender sozialer Inkompetenz zu tun.

Akzeptiere nicht nur, dass andere ihre Gründe haben, sondern dass auch du sie hast.

Genau das fehlt bei mir wohl irgendwo.

Dann weißt du ja schon mal, in welche Richtung es geht ;)

Ok, gerade damit sollte man es aber nicht übertreiben. Das blockiert den Lernprozess nämlich. Muss man sich zum lernen wirklich selber verurteilen? Reicht es nicht, wenn man einfach nur alles aus Perspektive des Erfolges sieht? Ohne über die Gründe in der Persönlichkeit zu suchen? Oder meinst du, das läuft unterbewusst ab?

Klar, übertreiben ist Schwachsinn. Ich meinte auch kein Verurteilen im Sinne von "die Peitsche schwingen". Aber wenn man nur den Erfolg sieht, wird es fast unmöglich, voranzukommen.

Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht lässt sich hier wieder das Prinzip von Aktion vs. Gründe anwenden. Wer sich selbst verurteilt, weil er etwas falsch gemacht hat, hat schon verloren. Er gibt sich nicht mal die Chance, es zu schaffen. Wer (fast) nur die Aktion an sich verurteilt, kann nur gewinnen.

Wenn man die Aktion völlig losgekoppelt von sich selbst verurteilt, ist man natürlich wieder am Anfang, bringt einfach nichts.

Ich habe eine grundpositive Einstellung. Die hindert mich nicht daran, meine Fehler zu sehen und zu verurteilen.

Noch ne andere Sache: Wie denkst du über Bestätigung? Soll/Kann man frei von dem Wunsch nach Bestätigung von anderen Menschen werden?

Meine Meinung ist, dass niemand so wirklich frei davon ist (wieder mal irgendwelche Mönche ausgenommen). Aber erfolgreiche Menschen haben einfach nur so viel davon ("Teufelskreis"), dass ihnen die Bestätigung nicht mehr so viel bedeutet. Wenn sie die aber anfangs nie bekommen hätten, wären sie vielleicht auch nicht da gelandet, wo sie jetzt sind.

Aus Prinzip auf Bestätigung jeglicher Art (von Freunden, etc.) zu verzichten, macht einen bestimmt nicht glücklich, da es einen ins soziale Abseits befördert.

Ich glaube, dass kaum ein Mensch völlig frei davon sein kann, auch wenns vielleicht ein paar hier behaupten.

Ich finds auch gut so, jeder kann den Wunsch danach haben und jeder fühlt sich besser, wenn ers bekommt. Was eher undienlich ist, ist wenn dieser Wunsch zu einem essentiellen Lebenselexier wird. Du kannst nicht leben, wenn du nur durch die Bestätigung anderer lebst, sie brauchst, um glücklich zu sein.

Glücklich ist jetzt ein relativer Begriff, aber jeder, der sich nicht wie eine asoziale Sau benimmt, wird irgendwoher Bestätigung bekommen.

Die Frage ist, wie man damit umgeht. Heißt man sie Willkommen und verlangt nicht nach mehr, ist alles in Butter(der Clou: meistens bekommt man dann automatisch noch mehr). Wertschätzt man die Bestätigung, die man bekommt, nicht, weil man meint, dass es selbstverständlich/Standard ist und verlangt nach mehr, bekommt man idR weniger und wird zudem unglücklicher.

Bottom Line: Scher dich nicht drum. Entwickle dich in die richtige Richtung und du wirst sie automatisch bekommen.

Was mir jetzt noch mal auffällt, ist der Threadtitel: "gemocht werden / guter Mensch sein...?"

Geht es dir darum, dass du denkst, du wirst nicht gemocht, weil du als kein guter Mensch wahrgenommen wirst? Richtet sich das Problem nur an deine Einstellung gegenüber anderen?

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Hallo,

danke für deine ausführliche Antwort!

Es ist zwar richtig, dass auf dieser Ebene gesehen alle Menschen schlüssig handeln, aber erstens ist Schlüssigkeit für eine Beurteilung recht irrelevant und zweitens sagt sie nichts über "gut" und "böse" aus.

OK, das Wort Schlüssigkeit hat mir gefehlt.

Nur weil ein Mensch rein anatomisch-psychisch-neurotisch (was auch immer) nicht anders kann, heißt das nicht, dass es gut ist.

Das kann jeder aber nur an seinem eigenen Wertesystem festmachen... ne globale Beurteilung gibts da halt nicht mehr, wie sich viele Menschen anmaßen.

Dazu fällt mir noch was ein:

Ein Alpha /Mensch mit hohem Status, den ich kenne, macht z.B. folgendes: Wenn jemand ihm etwas erzählt, und sein Wertesystem dabei eindeutig darlegt, hält er sein eigenes halbwegs geheim, egal, ob es mit dem Gesprächspartner übereinstimmt oder nicht, er versucht den anderen in dem Glauben zu lassen, er wäre exakt auf der gleichen Wellenlänge, denn ohne die eigene Meinung zu sagen, macht er eine relativ kalte, neutrale Aussage, die aber so interpretierbar ist, dass sie das ganze vorher gesagte unterstreicht. Das zeigt sonen bisschen dominante Distanz und belohnt gleichzeitig den Gesprächspartner.

Ich dachte erst, das wäre irgendwie schleimig, bzw. "verstecken" oder "kein Rückgrad haben" oder so. Aber es ist geschickt, denn der Rapport würde ziemlich schnell abbrechen, wenn man gleich seine eigene Meinung auf den Tisch knallt. Oben genannter Alpha sagt seine Meinung immer unaufgefordert, und nur dann, wenn er wieder etwas total anderes als die anderen bisher dagewesenen Meinungen anspricht, aber trotzdem emotional damit verbindbar ist... mir fällt dazu leider kein Beispiel ein. KA, ob das nachvollziehbar ist.

Ich glaube, die Gratwanderung ist hier, weder den moralischen Wert(gut/böse) einer Aktion vollständig von den Gründen abzukoppeln, noch sie zu verschmelzen.

Wahrscheinlich. Ich dachte mir schon, dass es irgendwo wieder auf eine schwammige "Gefühlssache" hinausläuft. Aber leuchtet mir schon ein, dass man nie alle Gründe kennen kann und deswegen diese auch (wegen unvollständig) nur ein bisschen mit dem Wert der Aktion vermischen sollte.

Du musst seine Aktion mit den Gründen in ein Verhältnis setzen.

ok

Aber das machen doch ziemlich wenige, oder? Mir ist aufgefallen, dass das bei vielen Menschen dieses Verhältnis immer total schwankt. Das ist auch von beurteilten Themen zu sehr abhängig.

(LSE wird ja hier oft als Füllwort für schlechte, unsoziale Menschen gebraucht).

Also für dich ist unsozial = schlecht?

Ich glaube, dass kaum ein Mensch völlig frei davon sein kann, auch wenns vielleicht ein paar hier behaupten.

Ich finds auch gut so, jeder kann den Wunsch danach haben und jeder fühlt sich besser, wenn ers bekommt. Was eher undienlich ist, ist wenn dieser Wunsch zu einem essentiellen Lebenselexier wird. Du kannst nicht leben, wenn du nur durch die Bestätigung anderer lebst, sie brauchst, um glücklich zu sein.

Glücklich ist jetzt ein relativer Begriff, aber jeder, der sich nicht wie eine asoziale Sau benimmt, wird irgendwoher Bestätigung bekommen.

Die Frage ist, wie man damit umgeht. Heißt man sie Willkommen und verlangt nicht nach mehr, ist alles in Butter(der Clou: meistens bekommt man dann automatisch noch mehr). Wertschätzt man die Bestätigung, die man bekommt, nicht, weil man meint, dass es selbstverständlich/Standard ist und verlangt nach mehr, bekommt man idR weniger und wird zudem unglücklicher.

Ok, so sehe ich das auch. Das bestätigt mich jetzt ;-)

Bottom Line: Scher dich nicht drum. Entwickle dich in die richtige Richtung und du wirst sie automatisch bekommen.

Tja, die "richtige" Richtung...

Was mir jetzt noch mal auffällt, ist der Threadtitel: "gemocht werden / guter Mensch sein...?"

Geht es dir darum, dass du denkst, du wirst nicht gemocht, weil du als kein guter Mensch wahrgenommen wirst? Richtet sich das Problem nur an deine Einstellung gegenüber anderen?

Nun der Hauptgrund für die Frage ist, dass ich nicht so richtig weiß, wie ich mich anderen Menschen, die ich schon etwas kenne, gegenüber einstellen soll.

Oft nerven die mich einmal nicht zu knapp und ich schiebe die dann auf die rote Liste und bin unsicher, mit denen umzugehen. Ich hab bei vielen Leuten einfach zu viel im Hinterkopf, um mit ihnen noch normal reden zu können. Ich denk mir immer "das, was er jetzt sagt, passt überhaupt nicht zu dem, was ich über ihn weiß... bestimmt verstellt sich der Arsch nur, damit ich das und das von ihm denke und dann vielleicht das und das mache...". Ich unterstelle denen dann also ne Absicht.

An manchen Tagen hab ich so ein "keiner-mag-mich" Gefühl, wenn ich gerade wieder mit nen paar Menschen, die mich irgendwie aus irgendwelchen Gründen verurteilt haben (insbesondere Frauen sind da ja sehr gut im Schubladendenken), versucht habe, zu kommunizieren. Das geht natürlich meistens grandios in die Hose. SOD sozusagen.

Da kann ich dann die Gründe im Prinzip nie verstehen, weil es sich da teilweise um Menschen handelt, mit denen ich zuvor nie gesprochen habe. Und bei solchen Dingen such ich halt nach Ursachen, bei mir selber, denn die andern kann ich ja nicht ändern.

Ist natürlich gefährlich, sich selber anzupassen, bzw. zu ändern. Daher auch die Gedanken mit dem "gutem Mensch"... nicht zuletzt, weil ich öfter gesagt bekomme, dass ich letzteres nicht bin.

Ich glaube, eine Ursache ist, dass ich mich selber nur noch selten mag und auch Bestätigung aus diesem Grund oft zurückgewiesen habe, bzw. das mittlerweile schon wieder tue.

Wie geht man mit Bestätigungen um? Soll ich da immer so im Hinterkopf haben "Du hast es verdient" oder so?

fortissimo

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Das kann jeder aber nur an seinem eigenen Wertesystem festmachen... ne globale Beurteilung gibts da halt nicht mehr, wie sich viele Menschen anmaßen.

Ja, wie schon gesagt, es gibt nur den globalen Maßstab, der aus "der Moralvorstellung" besteht. Der ist natürlich von Kultur zu Kultur zum Teil grundverschieden. Alleine deshalb ist er nicht wirklich global. Natürlich bewerten die meisten auch an ihren eigenen Maßstäben und das ist auch gut so.

Dazu fällt mir noch was ein:

Ein Alpha /Mensch mit hohem Status, den ich kenne, macht z.B. folgendes: Wenn jemand ihm etwas erzählt, und sein Wertesystem dabei eindeutig darlegt, hält er sein eigenes halbwegs geheim, egal, ob es mit dem Gesprächspartner übereinstimmt oder nicht, er versucht den anderen in dem Glauben zu lassen, er wäre exakt auf der gleichen Wellenlänge, denn ohne die eigene Meinung zu sagen, macht er eine relativ kalte, neutrale Aussage, die aber so interpretierbar ist, dass sie das ganze vorher gesagte unterstreicht. Das zeigt sonen bisschen dominante Distanz und belohnt gleichzeitig den Gesprächspartner.

Ich dachte erst, das wäre irgendwie schleimig, bzw. "verstecken" oder "kein Rückgrad haben" oder so. Aber es ist geschickt, denn der Rapport würde ziemlich schnell abbrechen, wenn man gleich seine eigene Meinung auf den Tisch knallt. Oben genannter Alpha sagt seine Meinung immer unaufgefordert, und nur dann, wenn er wieder etwas total anderes als die anderen bisher dagewesenen Meinungen anspricht, aber trotzdem emotional damit verbindbar ist... mir fällt dazu leider kein Beispiel ein. KA, ob das nachvollziehbar ist.

Warum auch nicht? An Polemik(wenn mans denn so nennen kann) ist nichts falsches, wenn man weiß, wie man es anwendet.

Das Problem beginnt, wenn dieser Typ sowas ununterbrochen macht, also nie seine Meinung sagt. Sieh sowas also lieber als ein Werkzeug, nicht als ein Verhaltensrezept.

Du musst seine Aktion mit den Gründen in ein Verhältnis setzen.

ok

Aber das machen doch ziemlich wenige, oder? Mir ist aufgefallen, dass das bei vielen Menschen dieses Verhältnis immer total schwankt. Das ist auch von beurteilten Themen zu sehr abhängig.

Es gibt leider viele, die es nicht machen. Aber es gibt zumindest einige, die es machen.

Dieses Verhältnis schwankt natürlich auch, ohne Frage. Es ist nicht nur sehr, sondern es ist völlig abhängig davon, worum es geht und welchen Mensch du vor dir hast.

(LSE wird ja hier oft als Füllwort für schlechte, unsoziale Menschen gebraucht).

Also für dich ist unsozial = schlecht?

Dass es nicht gut ist, wenn jemand unsozial ist, brauch ich dir wohl nicht sagen ;)

Aber es heißt nicht, dass jemand ein schlecht ist, sobald er unsozial ist (jedenfalls nicht nach meinen Bewertungsprinzipien). Es war eine Aufzählung mit Komma, keine Wiederholung der Wortbedeutung von "unsozial".

Bottom Line: Scher dich nicht drum. Entwickle dich in die richtige Richtung und du wirst sie automatisch bekommen.

Tja, die "richtige" Richtung...

Kopf hoch, du bekommst hier im Forum genügend Denkanstöße, welche Richtung für dich die richtige ist (wenn auch bei weitem nicht alles hier richtig ist).

Nun der Hauptgrund für die Frage ist, dass ich nicht so richtig weiß, wie ich mich anderen Menschen, die ich schon etwas kenne, gegenüber einstellen soll.

Oft nerven die mich einmal nicht zu knapp und ich schiebe die dann auf die rote Liste und bin unsicher, mit denen umzugehen. Ich hab bei vielen Leuten einfach zu viel im Hinterkopf, um mit ihnen noch normal reden zu können. Ich denk mir immer "das, was er jetzt sagt, passt überhaupt nicht zu dem, was ich über ihn weiß... bestimmt verstellt sich der Arsch nur, damit ich das und das von ihm denke und dann vielleicht das und das mache...". Ich unterstelle denen dann also ne Absicht.

Du weißt nicht, wie du dich anderen Menschen gegenüber einstellen sollst? Welche Alternativen gibt es denn, zwischen denen du schwankst?

Wie drückt sich deine Unsicherheit im Umgang aus?

Wie wärs denn mit folgendem im Hinterkopf: "Hmm...interessant. Die Seite an ihm hab ich noch gar nicht gekannt."

Wenn du denkst, dass sie schleimen, hast du doch sicher auch Wege, um herauszufinden, ob das stimmt. Alleine aus diesem Verdacht heraus zu schließen, bringt nicht viel, vor allem, wenn du es bei allen, mit denen du redest so machst.

Was meinst du, was sich die anderen davon erhoffen, dass sie angeblich schleimen?

An manchen Tagen hab ich so ein "keiner-mag-mich" Gefühl, wenn ich gerade wieder mit nen paar Menschen, die mich irgendwie aus irgendwelchen Gründen verurteilt haben (insbesondere Frauen sind da ja sehr gut im Schubladendenken), versucht habe, zu kommunizieren. Das geht natürlich meistens grandios in die Hose. SOD sozusagen.

Da kann ich dann die Gründe im Prinzip nie verstehen, weil es sich da teilweise um Menschen handelt, mit denen ich zuvor nie gesprochen habe. Und bei solchen Dingen such ich halt nach Ursachen, bei mir selber, denn die andern kann ich ja nicht ändern.

Du kannst die Gründe auch bei anderen finden, obwohl du die anderen nicht ändern kannst.

Wenn du dieses Problem, dass du in Schubladen gesteckt wirst, öfters hast, würde ich das mal analysieren. Gibt es irgendwelche Muster, die auftreten? Wirst du immer in die gleiche Schublade gesteckt? Hat es mit einem bekannten Vorurteil zu tun? Wie kannst du dieses Vorurteil beseitigen, ohne gleich zu wirken, als ob du Bestätigung bei anderen suchst?

Es ist auch sehr gut möglich, dass du irgendetwas tust, irgendeine Verhaltensweise hast, die gerade dazu prädestiniert ist, dich in eine Schublade zu stecken. Möglich wäre auch, dass du selbst Probleme hast, andere zu beurteilen oder evtl. selbst schnell in dieses Schubladendenken zurückfällst ("insbesondere Frauen sind da ja sehr gut im Schubladendenken" <- noch mal lesen und drüber nachdenken!). Wenn andere das merken, werden sie dir eher mit dem gleichen Beurteilungsprinzip "entgegen"kommen.

Ist natürlich gefährlich, sich selber anzupassen, bzw. zu ändern. Daher auch die Gedanken mit dem "gutem Mensch"... nicht zuletzt, weil ich öfter gesagt bekomme, dass ich letzteres nicht bin.

Was glaubst du? Bist du ein guter Mensch? Hast du vielleicht Angst davor, dass du bei anderen wie ein schlechter Mensch wirken könntest(das ist übrigens gefährlicher als sich zu ändern/zu entwickeln)?

Ich glaube, eine Ursache ist, dass ich mich selber nur noch selten mag und auch Bestätigung aus diesem Grund oft zurückgewiesen habe, bzw. das mittlerweile schon wieder tue.

Da haben wir das berühmte "LSE". Du magst dich nicht oder nur selten. Hier würde ich ansetzen.

Du hast Bestätigung zurückgewiesen? Wieso das?

Wie geht man mit Bestätigungen um? Soll ich da immer so im Hinterkopf haben "Du hast es verdient" oder so?

Am besten gar nichts im Hinterkopf, freu dich einfach drüber.

Wenn du Bestätigung für etwas bekommst, wofür du es nie erhofft hättest oder wofür du selbst keine Bestätigung geben würdest, freue dich und lerne, dass du dich in dem Punkt von anderen unterscheidest (auch von deinen Bewertungsmaßstäben).

Wenn du "berechtigt" Bestätigung bekommst, freue dich einfach nur oder bedanke dich auch noch (aber geh vorsichtig mit bedanken um. Immer bedanken wirkt komisch).

Die Frage, wie man damit umgeht, keine Bestätigung zu bekommen, kommt wohl öfter vor. Bemerkenswert, dass du dich fragst, wie du mit Bestätigung umgehst. Willst du sie gar nicht?

Wie gehst du mit einem Geschenk um, das du bekommst? Fragst du dich, was du damit machen sollst und was du dabei im Hinterkopf haben musst?

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Genau nach diesem Zitat lebe ich. Man sollte sich niemals für andere verändern und vor allem sollte man keinen Wert darauf legen, dass andere Menschen einem mögen, entweder mögen sie dich wie du bist oder sie mögen dich nicht.

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Durch verschiedene gesellschaftliche,moralische Werte bestimmen "wir" über gut und schlecht.

Genau, die Frage ist halt wohl, inwiefern man sich von denen lösen sollte um unabhängiger zu sein.

Person X braucht Geld und bringt deshalb den reichen Banker um die Ecke um damit er seine Familie ernähren kann. = BÖSE

Land X zieht in den Krieg gegen Land Y weil es wiederum von Land Z unterdrückt wird = GUT

Aber das ist natürlich alles viel komplexer, viele Einzelschicksale sind davon betroffen.

Ja, das ist es, was ich nicht mag. Irgendwie ist aufgrund dieser "Werte" immer eine Art einseitigkeit gegeben, wenn man die Gründe nicht hinzuzieht. Vielleicht werden im Falles des Krieges viel mehr Einzelschicksale negativ betroffen, als wenn das Land von Land Z unterdrückt wird... vielleicht ist es auch gut, dass Person X den Banker umbringt, und den somit vielleicht daran hindert, ganz andere Dinge zu tun, die er vielleicht schon geplant hat.

Menschen haben einfach unterschiedliche Prioritätenreihenfolgen( was fürn wort?!) und dadurch enstehen Reizpunkte.

Das triffts wohl.

So jetzt mal zu dem Dialog mit goldenbug:

Dass es nicht gut ist, wenn jemand unsozial ist, brauch ich dir wohl nicht sagen ;)

Aber es heißt nicht, dass jemand ein schlecht ist, sobald er unsozial ist (jedenfalls nicht nach meinen Bewertungsprinzipien). Es war eine Aufzählung mit Komma, keine Wiederholung der Wortbedeutung von "unsozial".

OK, ich bin es gewöhnt, dass man, wenn man nur zwei Dinge aufzählt, die dann mit und oder oder verbindet, weil es sonst halt so aussieht, als wenn beide Adjektive gleichzeitig gelten.

Ist vielleicht regional unterschiedlich.

Du weißt nicht, wie du dich anderen Menschen gegenüber einstellen sollst? Welche Alternativen gibt es denn, zwischen denen du schwankst?

Wie drückt sich deine Unsicherheit im Umgang aus?

Naja... die Alternative zu "ganz normal, möglichst gut behandeln" wäre wohl "gar nicht bzw. so wenig wie möglich interagieren, sobald ich festgestellt hab, dass betreffende Person mich nicht leiden mag. Und wenn ich erstmal glaube, erkannt zu haben, dass jene Person mich hasst, verhalte ich mich halt manchmal distanzierter usw... unsicherer teilweise auch. Diese Unsicherheit drückt sich meistens dadurch aus, dass ich mich an Gesprächen, wo jene "hass-Personen" dabei sind, nicht beteilige. Dabei ist es nicht so, dass ich diese Person dann auch automatisch hasse. Nur mögen ist dann halt nicht mehr. Das kommuniziere ich aber anscheinend sehr deutlich. Jedenfalls hab ich schon sehr oft mitbekommen, dass ich für nen schlechten State sehr viel negatives Feedback bekomme. Hassen ist ein sehr extremes Wort, da gibts natürlich etliche Abstufungen.

Wie wärs denn mit folgendem im Hinterkopf: "Hmm...interessant. Die Seite an ihm hab ich noch gar nicht gekannt."

Joa, nur wenn ich dann meine Meinung immer ins negative korrigieren muss, ist das halt Mist. Nen bisschen Illusion will man sich ja vielleicht doch erhalten.

Wenn du denkst, dass sie schleimen, hast du doch sicher auch Wege, um herauszufinden, ob das stimmt. Alleine aus diesem Verdacht heraus zu schließen, bringt nicht viel, vor allem, wenn du es bei allen, mit denen du redest so machst.

Was meinst du, was sich die anderen davon erhoffen, dass sie angeblich schleimen?

Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir oft Mühe gebe, freundlich, humorvoll, sonstwie zu sein und daher manche Menschen in Einzelgesprächen viel netter zu mir sind als normal. Schleimen ist vielleicht auch nicht der richtige Ausdruck. Diese Personen erwarten nichts großes von mir dafür. Es ist eher so, dass betroffene Personen in meiner Gegenwart halt freundlich, nett, usw. sind, aber sobald andere (insbesondere Frauen, die in oben genannte Kategorie "Hass" einzuordnen sind) dabei sind, versuchen sie, mich ständig irgendwie runterzumachen usw. ich geh dann halt davon aus, dass eine von beiden Einstellungen mir gegenüber gespielt ist. Vermutlich ist der Grund dafür, dass jene sich aus social-Proof-gründen von mir distanzieren wollen.

Wenn du dieses Problem, dass du in Schubladen gesteckt wirst, öfters hast, würde ich das mal analysieren. Gibt es irgendwelche Muster, die auftreten? Wirst du immer in die gleiche Schublade gesteckt? Hat es mit einem bekannten Vorurteil zu tun? Wie kannst du dieses Vorurteil beseitigen, ohne gleich zu wirken, als ob du Bestätigung bei anderen suchst?

Tja so richtig weiß ich halt nicht, welche Schubladen das sind. Das was ich mitbekomme, ist die daraus resultierende Ablehnung. Ich vermute öfters ist es die "langweilig"-Schublade. Das hab ich schonmal konkret reflektiert bekommen. Nicht direkt-Party-Typ oder Arschloch (wegen vermutlich etwas ungeschicktem C&F) neuerdings. Wie ich das ändern kann? Ich denke mal, nicht verunsichern lassen, möglichst versuchen, ne soziale Gruppe zu finden und irgendwo "dazuzugehören" oder so wäre wohl nicht schlecht. Einzelgänger sind halt irgendwie optimal zum Schubladen-Stecken. Was Vorurteile angeht, könnte ich meinen Kleidungsstil vielleicht etwas modischer gestalten, denn der ist etwas funktionell gehalten, aber viel mehr fällt mir nicht ein.

Es ist auch sehr gut möglich, dass du irgendetwas tust, irgendeine Verhaltensweise hast, die gerade dazu prädestiniert ist, dich in eine Schublade zu stecken. Möglich wäre auch, dass du selbst Probleme hast, andere zu beurteilen oder evtl. selbst schnell in dieses Schubladendenken zurückfällst ("insbesondere Frauen sind da ja sehr gut im Schubladendenken" <- noch mal lesen und drüber nachdenken!). Wenn andere das merken, werden sie dir eher mit dem gleichen Beurteilungsprinzip "entgegen"kommen.

Tja, das kann schon stimmen mit den Schubladen. Gute Frage eigentlich.

Ich würde eher sagen, dass ich früher mal eine Art Schubladendenken hatte, es aber eigentlich mittlerweile abgelebt habe. Wer daran festhält sind besagte Mädels.

Ist natürlich gefährlich, sich selber anzupassen, bzw. zu ändern. Daher auch die Gedanken mit dem "gutem Mensch"... nicht zuletzt, weil ich öfter gesagt bekomme, dass ich letzteres nicht bin.

Was glaubst du? Bist du ein guter Mensch? Hast du vielleicht Angst davor, dass du bei anderen wie ein schlechter Mensch wirken könntest(das ist übrigens gefährlicher als sich zu ändern/zu entwickeln)?

Ja, da hab ich definitiv Angst vor. Hätte ich aber wohl nicht, wenn ich das nicht so oft gesagt bekommen hätte. Ist somit ne relativ neue Angst.

Ich glaube, eine Ursache ist, dass ich mich selber nur noch selten mag und auch Bestätigung aus diesem Grund oft zurückgewiesen habe, bzw. das mittlerweile schon wieder tue.

Da haben wir das berühmte "LSE". Du magst dich nicht oder nur selten. Hier würde ich ansetzen.

Du hast Bestätigung zurückgewiesen? Wieso das?

Der grund ist das LSE...

Keine Ahnung, nen wirklich guten Grund kann ich dir dafür nicht nennen. Geht vielleicht auch schon sehr ins psychologische. Geh ich recht in der Annahme, dass du irgendwo in dem Bereich beruflich tätig bist?

Die Frage, wie man damit umgeht, keine Bestätigung zu bekommen, kommt wohl öfter vor. Bemerkenswert, dass du dich fragst, wie du mit Bestätigung umgehst. Willst du sie gar nicht?

Wie gehst du mit einem Geschenk um, das du bekommst? Fragst du dich, was du damit machen sollst und was du dabei im Hinterkopf haben musst?

Bei Geschenken erwarte ich es, sie zu bekommen (Weihnachten...) die verbinde ich aber auch nie mit meiner Person. Die sind in meinen Augen sowas wie "Pflicht-Geschenke".

Bei Bestätigung ist das anders. Sagen wir mal, ich hab Klavier gespielt und fand selber, dass das total kacke klang. Wenn dann jemand ankommt und mich lobt, geh ich innerlich davon aus, der will mich verarschen, meint es nicht wirklich ernst, etc.. Ich dachte, ich hätte das mittlerweile im Griff, aber jetzt so in letzter Zeit gehts mir halt zunehmend schlechter und damit kommen diese ganzen Eigenschaften, die ich wieder an mir nicht mag alle wieder.

Die Schlussfolgerung wäre halt irgendwie, dass ich mich an Kritik jeglicher Art gewöhnen muss, bzw. auch selber positive Kritik an mir üben soll. Nur das ist ne Sache, die sehr mit den States schwankt. Irgendwie ist das alles ne Kugel, auf dessen Oberfläche ich herumlaufe und den Ausgang suche....

Anmerkung: Ich finde, diese psychologische Diskussion ist sone Sache. Was man hier darstellt ist natürlich immer ne Projektion. Ganz so einfach, wie ich es oben formuliert habe, ist es sicherlich nicht, und das, was ich auf die Bildschirmebene projiziert habe, kann man halt nur erahnen. Trotzdem nett, dass du dich damit auseinandersetzt.

It is better to be hated for what you are than to be loved for what you are not. [André Gide (1869-1951)]
Genau nach diesem Zitat lebe ich. Man sollte sich niemals für andere verändern und vor allem sollte man keinen Wert darauf legen, dass andere Menschen einem mögen, entweder mögen sie dich wie du bist oder sie mögen dich nicht.

Das ist ja vom Mindset her richtig. Aber wenn man feststellt, dass man insgesamt relativ wenig Erfolg bei anderen Menschen hat, ist es doch richtig sich zu verändern, sodass der Erfolg größer wird. Was anderes macht ein PUA doch auch nicht. Der einzige Unterschied mit dem Needy-Sein ist wohl, dass man es nicht einzelnen Menschen wegen macht.

Ich will mich durchaus verändern. Vor allem will ich alle Eigenschaften, die ich an mir nicht mag (soziale Inkompetenz, daraus resultierendes Ungeschick, schlechter Umgang mit Bestätigung, ...) wegbekommen. Sich so zu akzeptieren, wie man ist, ist ne ganz andere Sache, die viel tiefer geht. Hier ist es wichtig, dass man sich nicht zu sehr verurteilt. Aber wie wir 2-3 Posts vorher festgestellt haben, ist eine Form von Verurteilung durchaus nötig, um nicht stehen zu bleiben.

fortissimo

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Stimmt hab ich falsch formuliert, es ist nur falsch sich für eine bestimmte Person (z.b. one itis) zu verändern. Verändert man sich jedoch infolge einer Persönlichkeitsentwicklung, ist daran nichts auszusetzen, solange die Veränderungen im positiven Bereich liegen.

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Durch verschiedene gesellschaftliche,moralische Werte bestimmen "wir" über gut und schlecht.

Genau, die Frage ist halt wohl, inwiefern man sich von denen lösen sollte um unabhängiger zu sein.

Die gesellschaftliche Moral ist ein Gedankenkonstrukt. Sie existiert zwar, aber man wird kaum jemanden finden, der völlig mit ihr übereinstimmt. Die Frage, inwiefern man sich von dem ganzen lösen "sollte", ist unbeantwortbar. Es gibt für beides Vor- und Nachteile. Passt man sich an, steht man mehr auf der sicheren Seite. Entwickelt man seine eigene Moralvorstellung, kann man seine Persönlichkeit besser zur Geltung bringen.

Ich denke, das ist wieder eine der berühmten Gratwanderungen im Leben.

Du weißt nicht, wie du dich anderen Menschen gegenüber einstellen sollst? Welche Alternativen gibt es denn, zwischen denen du schwankst?

Wie drückt sich deine Unsicherheit im Umgang aus?

Naja... die Alternative zu "ganz normal, möglichst gut behandeln" wäre wohl "gar nicht bzw. so wenig wie möglich interagieren, sobald ich festgestellt hab, dass betreffende Person mich nicht leiden mag.

Das stellt ja so keine wirkliche Alternative dar. Du nimmst dir ja schon durch Vorbedingungen(sobald die betreffende Person dich nicht leiden mag) die Chance auf Alternativen. Insofern war das Wort vielleicht unglücklich gewählt.

Ich würde deinen Satz eher umformulieren in: "...sobald ich festgestellt hab, dass ich betreffende Person nicht leiden mag."

Sowas finde ich ganz normal. Es ist nichts verwerfliches daran, sich nicht (mehr) mit Leuten abzugeben, die man nicht (mehr) mag.

Du hast geschrieben, dass du die Personen, die dich hassen, nicht mögen kannst. Kannst du auch keine Personen mögen, die dich vielleicht nicht gerade total sympathisch finden?

Die Frage ist vermutlich, ob du meinst, dass du hier irgendeiner "Norm" genügen musst, indem du allen Personen genau das Gefühl entgegenbringst, was sie dir entgegenbringen. Das Fatale daran ist, dass letzteres dir für immer verborgen sein wird und alleine aus deiner Formulierung schließe ich, dass es gefährlich ist, nur auf sein Gefühl zu vertrauen, wie andere zu einem stehen, anstatt auf sein Gefühl, wie man ihnen selbst gegenüber steht.

Musst du wirklich darauf vertrauen? Geht es nicht viel mehr darum, wie es dir selbst geht?

Für einen "schlechten State" negatives Feedback zu bekommen, ist wohl nicht zuweit hergeholt. Hier sehe ich auch die Gefahr, dass du aus diesem Feedback daraus schließt, dass andere dich nicht mögen oder gar hassen, wo es in Wahrheit nur darauf hindeuten mag, dass es dir selbst nicht gut dabei geht.

Wenn du übrigens sehr viel Feedback bekommst, heißt es übrigens idR, dass den "Feedbackern" viel daran liegt, dass du dich besserst. Wenn sie dich wirklich hassen würden, würden sie sich sicherlich auch nicht so viel mit dir abgeben oder sich Gedanken darüber machen.

Gibst du ihnen denn auch Feedback? Bekommst du auch positives, wenn es dir gut geht? Geht es dir überhaupt mal gut, wenn Personen anwesend sind, die dich augenscheinlich hassen?

Vielleicht ist bei dir erst mal angesagt, die Idealvorstellung davon zu beseitigen, dass man angeblich von allen gemocht werden muss.

Ich bin mir sicher, es gibt auch andere als diese "Hasspersonen" in deinem Umfeld ;)

Wie wärs denn mit folgendem im Hinterkopf: "Hmm...interessant. Die Seite an ihm hab ich noch gar nicht gekannt."

Joa, nur wenn ich dann meine Meinung immer ins negative korrigieren muss, ist das halt Mist. Nen bisschen Illusion will man sich ja vielleicht doch erhalten.

Du scheinst mir ja schon fast zu erwarten, dass Menschen sich immer nur ins negative ändern können. Glaubst du nicht, dass du so auch positive Seiten entdecken kannst? Wenn du das nicht mal bei anderen für möglich hieltest, wie glaubst du dann, ist es bei dir möglich? Wie glaubst du, wird das von anderen wahrgenommen?

Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir oft Mühe gebe, freundlich, humorvoll, sonstwie zu sein und daher manche Menschen in Einzelgesprächen viel netter zu mir sind als normal. Schleimen ist vielleicht auch nicht der richtige Ausdruck. Diese Personen erwarten nichts großes von mir dafür. Es ist eher so, dass betroffene Personen in meiner Gegenwart halt freundlich, nett, usw. sind, aber sobald andere (insbesondere Frauen, die in oben genannte Kategorie "Hass" einzuordnen sind) dabei sind, versuchen sie, mich ständig irgendwie runterzumachen usw. ich geh dann halt davon aus, dass eine von beiden Einstellungen mir gegenüber gespielt ist. Vermutlich ist der Grund dafür, dass jene sich aus social-Proof-gründen von mir distanzieren wollen.

Da scheint in der Tat "schleimen" der falsche Begriff zu sein.

Aber dein zweiter Satz sollte dir schon mal einen wertvollen Rückschluss mitgeben: Wenn du dich freundlich verhältst und keine negative Einstellung hast, sind die anderen dir auch freundlicher gestimmt. Soweit alles paletti.

Kannst du noch erläutern, was genau für Frauen das sind? Wie stehst du zu ihnen? Meinst du, sie hassen dich wirklich? (Wenn ja, aus welchem Grund?)

Wie stehen die Frauen zu deinen anderen Kollegen? Wie umgekehrt?

Es könnte tatsächlich sein, dass das ganze was mit social Proof zu tun hat. (Da du in dieser Community bist, nehme ich an, du hast schon das ein oder andere darüber gelesen. Es ist wirklich ein bekanntes Phänomen.)

Forsche hier am besten noch mehr nach. Vielleicht ziehst du die anderen mit einer negativen Haltung tatsächlich herunter und wenn du kommunizierst, dass die hinzugekommene dich angeblich hasst, weil du es so denkst, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass deine Kollegen was dagegen haben und dich eher auszuschließen versuchen.

Denk dir, du bist in einer Gruppe, eine interessante Person kommt hinzu und einer aus deiner Gruppe würde die neue Person am liebsten verscheuchen. Was würdest du darüber denken?

Tja so richtig weiß ich halt nicht, welche Schubladen das sind. Das was ich mitbekomme, ist die daraus resultierende Ablehnung. Ich vermute öfters ist es die "langweilig"-Schublade. Das hab ich schonmal konkret reflektiert bekommen. Nicht direkt-Party-Typ oder Arschloch (wegen vermutlich etwas ungeschicktem C&F) neuerdings. Wie ich das ändern kann? Ich denke mal, nicht verunsichern lassen, möglichst versuchen, ne soziale Gruppe zu finden und irgendwo "dazuzugehören" oder so wäre wohl nicht schlecht. Einzelgänger sind halt irgendwie optimal zum Schubladen-Stecken. Was Vorurteile angeht, könnte ich meinen Kleidungsstil vielleicht etwas modischer gestalten, denn der ist etwas funktionell gehalten, aber viel mehr fällt mir nicht ein.

Also nur am Rande: Ich halte Gruppen nicht für weniger in Schubladen steckbar. In einer Gruppe vermischt sich alles, als Einzelner magst du zwar in manchem extrem herüberkommen, aber dass du nicht dem Einheitsbrei einer Gruppe zugehörst, kann schon verhindern, dass du in eine Schublade gesteckt wirst.

Wie dem auch sei - eine Gruppe, in der du dich vor allem wohlfühlst (!), kann wohl nie schaden.

Dass dein Kleidungsstil ein übriges dazu tut, kann sein, aber ich vermute die Ursachen eher in deiner Einstellung und deinem Gefühl bei der Sache. Nicht verunsichern lassen ist insofern ein Mosaikstein, der dir helfen wird.

Ist natürlich gefährlich, sich selber anzupassen, bzw. zu ändern. Daher auch die Gedanken mit dem "gutem Mensch"... nicht zuletzt, weil ich öfter gesagt bekomme, dass ich letzteres nicht bin.

Was glaubst du? Bist du ein guter Mensch? Hast du vielleicht Angst davor, dass du bei anderen wie ein schlechter Mensch wirken könntest(das ist übrigens gefährlicher als sich zu ändern/zu entwickeln)?

Ja, da hab ich definitiv Angst vor. Hätte ich aber wohl nicht, wenn ich das nicht so oft gesagt bekommen hätte. Ist somit ne relativ neue Angst.

Einer der nächsten Schritte hoffentlich: Diese Angst abbauen. Wenn du sie weiterhin mit dir herumträgst, kannst beinahe nur schief gehen.

Wenn die Angst relativ neu ist, ist sie natürlich extremer. Hast du eigentlich einen Grund für dieses Feedback erhalten?

Übrigens wirkst du auf mich nicht wie ein "schlechter Mensch". Höchstens deine Einstellung ist schlecht. Aber dass du dir darüber Gedanken machst und offensichtlich auch Mühe gibst,"freundlich, humorvoll, sonstwie zu sein", ist schon mal bemerkenswert für einen, der sich als einen schlechten Menschen ansieht ;)

Der grund ist das LSE...

Keine Ahnung, nen wirklich guten Grund kann ich dir dafür nicht nennen. Geht vielleicht auch schon sehr ins psychologische. Geh ich recht in der Annahme, dass du irgendwo in dem Bereich beruflich tätig bist?

Wenn es keinen wirklichen Grund gibt, nimm Bestätigung so an, wie sie ist. Erst wenn du mal bequem mit dem ganzen umgehen kannst, kannst du mit bekommener Bestätigung spielen.

Psychologie bleibt (vorerst) mein Hobby. Inwiefern ich das künftig professionell durchsetzen werde, weiß ich noch nicht.

Sagen wir mal, ich hab Klavier gespielt und fand selber, dass das total kacke klang. Wenn dann jemand ankommt und mich lobt, geh ich innerlich davon aus, der will mich verarschen, meint es nicht wirklich ernst, etc..

Ich hab dich nicht spielen gehört, insofern könnte ich mir in dem Fall kein Urteil bilden, aber es wäre immer möglich, dass diejenigen, die dich loben, in dem Bereich einfach einen anderen Geschmack/Standard haben.

Natürlich gibt es das auch, dass andere sich verstellen, nur um dir ein Lob geben zu können. Aber ich kann nicht ganz glauben, dass dir das die ganze Zeit passiert. Dazu kommt, dass deine/meine Position hier ausgesprochen schlecht ist, um überhaupt beurteilen zu können, aus welchem Grund der andere dich lobt.

Aber auch für den Fall, dass du ein Lob absolut unangebracht findest, gibt es verschiedene Mittel. (Wie hast du eigentlich bisher reagiert?)

Achtung: Je nach Situation vorsichtig anwenden:

- Einfach nur tonlos "Danke." sagen

- Im C&F-Stil: "Du hast aber einen schlechten Geschmack."

- Ernst und keinesfalls verletzend: "Meinst du das ernst? Du musst mich nicht aus irgendeiner Pflichvorstellung loben. Ich fands selbst nicht so toll." (Nicht selbst total heruntermachen, sondern objektiv sehen!)

- Einfach nur: "Meinst du das ernst?"

- Nach Feedback fragen: "Was genau fandest du toll?" (Die Frage kann dich unheimlich weit bringen und dich spüren lassen, dass ein Lob wirklich ernst gemeint war. Andersrum ists natürlich auch möglich. Aber bitte nicht Löcher in den Bauch fragen, das wird allmählich lästig für den Lobenden und nimmt ihm die Lust auf zukünftiges Feedback ;) )

Wenn dir bei dem ganzen wichtig ist, mal herauszufinden, ob die anderen das ernst meinen, kannst du ja mal mehr über Körpersprache in Zusammenhang mit Lügen lesen. Aber hier ist vorsicht geboten: Die Körpersignale geben nur Hinweise. Du solltest nie jemanden alleine deswegen bezichtigen.

Dich an Kritik zu gewöhnen, ist ein gutes Ziel. Nie vergessen, es nicht zu persönlich zu nehmen und immer versuchen, sich in andere hineinzuversetzen. Es gibt so viele verschiedene Standpunkte, das glaubst du vielleicht gar nicht.

Anmerkung: Ich finde, diese psychologische Diskussion ist sone Sache. Was man hier darstellt ist natürlich immer ne Projektion. Ganz so einfach, wie ich es oben formuliert habe, ist es sicherlich nicht, und das, was ich auf die Bildschirmebene projiziert habe, kann man halt nur erahnen. Trotzdem nett, dass du dich damit auseinandersetzt.

Klar, aber wenn man trotz Projektion nichts herauslesen könnte, hättest du wohl hier nicht gepostet und ich auch nicht.

Ich finds ein spannendes Thema und bei sowas helfe ich gerne.

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Habe mir nicht alles durchgelesen, aber ich werfe einfach mal die Gewaltfreie Kommunikation in den Raum.

Könnte für den OP recht interessant sein:

Trotz des Namens verbirgt sich dahinter kein Öko-Hippie-Gutmenschen-Mist.

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Du weißt nicht, wie du dich anderen Menschen gegenüber einstellen sollst? Welche Alternativen gibt es denn, zwischen denen du schwankst?

Wie drückt sich deine Unsicherheit im Umgang aus?

Naja... die Alternative zu "ganz normal, möglichst gut behandeln" wäre wohl "gar nicht bzw. so wenig wie möglich interagieren, sobald ich festgestellt hab, dass betreffende Person mich nicht leiden mag.

Das stellt ja so keine wirkliche Alternative dar. Du nimmst dir ja schon durch Vorbedingungen(sobald die betreffende Person dich nicht leiden mag) die Chance auf Alternativen.

Stimmt. Naja ganz so schlimm ist es mit dieser Vorbedingung auch nicht. Manchmal setz ich mich auch drüber hinweg, weil ich gemerkt habe, dass es mich ungemein nach unten zieht, wenn ich darüber nachdenke, dass mich jemand nicht mag. Dann behandel ich diese Person dann "positiv" und fühl mich dabei inkonsequent.

Du hast geschrieben, dass du die Personen, die dich hassen, nicht mögen kannst. Kannst du auch keine Personen mögen, die dich vielleicht nicht gerade total sympathisch finden?

Ich hab keine Ahnung, Ich kann schon, muss mich aber bewusst dazu überreden. Sag ich mal. Automatisch läuft sowas nicht, wenn der State nicht stimmt.

Die Frage ist vermutlich, ob du meinst, dass du hier irgendeiner "Norm" genügen musst, indem du allen Personen genau das Gefühl entgegenbringst, was sie dir entgegenbringen.

Ich glaube, das Problem ist nicht irgendeine Norm, sondern die Angst, sich verarscht zu fühlen, wenn das Verhältnis nicht stimmt. Weil ich es kacke finde, wenn ich erst später irgendwann herausfinde, dass eine Person mich nicht ausstehen kann, mir aber nie wirklich Signale dafür aufgefallen sind. Ist mir mit ein paar Mädels in meinem Umfeld schon passiert (jetzt nicht die "Hass-Clique"). Da fühle ich mich total dumm, weil ich in die Menschen Zeit und Arbeit und soweiter investiert habe.

Das Fatale daran ist, dass letzteres dir für immer verborgen sein wird und alleine aus deiner Formulierung schließe ich, dass es gefährlich ist, nur auf sein Gefühl zu vertrauen, wie andere zu einem stehen, anstatt auf sein Gefühl, wie man ihnen selbst gegenüber steht.

Musst du wirklich darauf vertrauen? Geht es nicht viel mehr darum, wie es dir selbst geht?

Tja von diesem "selbst" bin ich im Moment wohl irgendwie losgelöst.

Für einen "schlechten State" negatives Feedback zu bekommen, ist wohl nicht zuweit hergeholt. Hier sehe ich auch die Gefahr, dass du aus diesem Feedback daraus schließt, dass andere dich nicht mögen oder gar hassen, wo es in Wahrheit nur darauf hindeuten mag, dass es dir selbst nicht gut dabei geht.

So, wie ich das sehe, ist das Hassen meinerseits Ursache und Wirkung gleichzeitig. Ich hasse die Leute dafür, dass sie mir zeigen, dass ich sie hasse.

Oder irgendwie so. Diese Reaktionen der Leute zeigen mir meine negative Entwicklung auf => find ich schlecht, fühl mich schlecht.

Gibst du ihnen denn auch Feedback? Bekommst du auch positives, wenn es dir gut geht? Geht es dir überhaupt mal gut, wenn Personen anwesend sind, die dich augenscheinlich hassen?

Ob ich denen Feedback gebe? Selten, ich rede ja kaum noch mit denen. Welche Form von Feedback soll das sein? Negatives Feedback geb ich eh fast nie, zumindest nicht bewusst. Wenn es mir gut geht, bekomme ich durchaus positives Feedback (ich rede jetzt davon, dass mich die Leute freiwillig ansprechen, Scherze machen, sich offenbar etwas wohler in meiner Gegenwart fühlen, nicht, dass sie mir sagen "mensch fortissimo, du bist ja heute geil drauf"), das ist aber durchaus selten, wenn solche "Extremfälle" in der Nähe sind.

Ich bin mir sicher, es gibt auch andere als diese "Hasspersonen" in deinem Umfeld ;)

Ja, aber die einzigen, die ich mehr oder weniger wirklich "in meinen Bann" ziehen kann, sind meist noch "schlimmere" AFCs als ich, Und da hab ich dann auch immer so den Belief, dass die mich nicht als Person mögen, sondern nur, weil sie sonst gar keiner mag. "Du hast keine Freunde, ich hab keine Freunde, dann wärs wohl angebracht, wenn wir uns unterhalten". Ich weiß, das ich wohl (hoffentlich) schon wieder nur ne Einstellungssache.

Eine andere Sache ist, dass man sich mit Hilfe von diesen Leuten, die menschlich zwar meistens super nett, intelligent, sonstwas sind, aber teilweise noch größere Kommunikationslegastheniker sind als ich auch sehr effizient von den anderen "coolen" Gruppen ausgrenzt, zumindest wenn ich nicht selbst die initiative zur Integration ergreife, was mir nicht leicht fällt, bzw. dann auch meistens nicht gelingt (siehe social proof und so).

Du scheinst mir ja schon fast zu erwarten, dass Menschen sich immer nur ins negative ändern können. Glaubst du nicht, dass du so auch positive Seiten entdecken kannst? Wenn du das nicht mal bei anderen für möglich hieltest, wie glaubst du dann, ist es bei dir möglich? Wie glaubst du, wird das von anderen wahrgenommen?

Naja, mir ging das hier jetzt eher um das Feedback. Und wenn ich weiß, dass mein State im Eimer ist, dann erwarte ich negatives Feedback. Und dann gibts auch nichts positives zu entdecken. Obwohl, manchmal trotzdem.

Kannst du noch erläutern, was genau für Frauen das sind? Wie stehst du zu ihnen? Meinst du, sie hassen dich wirklich? (Wenn ja, aus welchem Grund?)

Wie stehen die Frauen zu deinen anderen Kollegen? Wie umgekehrt?

Nun, das sind Frauen, mit denen ich im Prinzip nicht viel anfangen kann. Die sind mir meistens zu sehr "tussi-haft", zu "tratsch-tanten-mäßig", verhalten sich in meinen Augen oft gemein zu Mitmenschen, etc. Mein erster Eindruck (vor ein paar Jahren, mein Weltbild hat sich seitdem geändert) war, dass deren leuchtende, geschminkte Augen allein durch das Sonnenlicht, das durch den hohlen Schädel scheint, leuchten. So extrem seh ich das nicht mehr, seitdem ich von der Pickup-Geschichte weiß, aber ich denke, es gibt schon keinen gemeinsamen Nenner. Ich versuche mir einzureden (für mein neues Menschenbild), dass diese Mädels zumindest ihre eigenen Interessen verfolgen, vielleicht viel Spaß im Leben haben, was eine positive Charaktereigenschaft darstellt. Zwei von denen sind in einer LTR mit Freunden von mir. Das ist etwas hinderlich. Ansonsten sind diese Party-Girls natürlich diejenigen, die einen recht hohen sozialen Status genießen.

Warum die mich hassen? Keine Ahnung eigentlich. Mir würden viele kleine, meistens aber wirklich klitzekleine Gründe einfallen, die für mich persönlich keine Hass-Gründe wären. Ich dachte lange Zeit, das liegt so allgemein am sozialen Status. Frauen können da ja überhaupt nicht anders und hassen einen quasi automatisch, sobald sie feststellen, dass ich nen AFC bin. LBJF'ler bin ich übrigens nicht gerade ;)

Dieses ganze System ärgert mich sehr oft, wenn ich die Konsequenzen (Hass) zu spüren bekomme. Gerade, dass diese Frauen immer nur auf die Meinung anderer vertrauen liegt mir ziemlich fremd, obwohl ich das wohl auch ein bisschen mache, wie du oben geschrieben hast. Aber halt nicht bewusst.

Forsche hier am besten noch mehr nach. Vielleicht ziehst du die anderen mit einer negativen Haltung tatsächlich herunter und wenn du kommunizierst, dass die hinzugekommene dich angeblich hasst, weil du es so denkst, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass deine Kollegen was dagegen haben und dich eher auszuschließen versuchen.

Denk dir, du bist in einer Gruppe, eine interessante Person kommt hinzu und einer aus deiner Gruppe würde die neue Person am liebsten verscheuchen. Was würdest du darüber denken?

Klar, so ist das definitiv, aber wie du sicherlich selber merkst, beißt sich die Katze hier schon wieder in den Schwanz.

Wenn ich einen schlechten State hab, mag ich diverse Leute nicht, wenn ich die nicht mag, mögen mich andere nicht....

Ja, ich dachte mir schon, dass das irgendwie zu einem niedrigen sozialen Status führt. (Wenn das so weitergeht hier verschiebt noch einer den Thread in die Jammer-Section)

Einer der nächsten Schritte hoffentlich: Diese Angst abbauen. Wenn du sie weiterhin mit dir herumträgst, kannst beinahe nur schief gehen.

Wenn die Angst relativ neu ist, ist sie natürlich extremer. Hast du eigentlich einen Grund für dieses Feedback erhalten?

J

Ja, Angst abbauen klingt natürlich gut... ich hab aber auch schon wieder Angst, dass ich diese Angst zu tief verinnerliche. "Angsthase"

Was meinst du mit "Grund für dieses Feedback"? Der Grund soll jeweils mein Unsoziales Verhalten, meine fehlende Fähigkeit mich zu öffnen, mein undosiertes C&F und viele Dinge, die aber auch teilweise nur schlecht beobachtet waren. Zum Beispiel mangelnde Selbstreflexion, Selbstkritik, Humor, "übersteigertes Selbstbewusstsein" und krampfhaften Durchsetzungswillen halte ich nicht für problematisch bei mir, bzw. für nicht existent.

Übrigens wirkst du auf mich nicht wie ein "schlechter Mensch". Höchstens deine Einstellung ist schlecht. Aber dass du dir darüber Gedanken machst und offensichtlich auch Mühe gibst,"freundlich, humorvoll, sonstwie zu sein", ist schon mal bemerkenswert für einen, der sich als einen schlechten Menschen ansieht ;)

Naja, das mein ich ja auch nicht. Ich ärgere mich etwas darüber, dass ich sowas immer bewusst steuern muss. Ich würde auch nicht sagen, dass ich immer schlecht bin/wirke, aber die "Rohform" ist schlecht, auch wenn das, was in die Kritik gerät sichernicht die Rohform ist.

Natürlich gibt es das auch, dass andere sich verstellen, nur um dir ein Lob geben zu können. Aber ich kann nicht ganz glauben, dass dir das die ganze Zeit passiert.

Nö, das sollte auch nur nen Beispiel sein für Situationen, in denen ich mit Bestätigung nicht umgehen kann.

Aber auch für den Fall, dass du ein Lob absolut unangebracht findest, gibt es verschiedene Mittel. (Wie hast du eigentlich bisher reagiert?)

Achtung: Je nach Situation vorsichtig anwenden:

- Einfach nur tonlos "Danke." sagen

- Im C&F-Stil: "Du hast aber einen schlechten Geschmack."

- Ernst und keinesfalls verletzend: "Meinst du das ernst? Du musst mich nicht aus irgendeiner Pflichvorstellung loben. Ich fands selbst nicht so toll." (Nicht selbst total heruntermachen, sondern objektiv sehen!)

- Einfach nur: "Meinst du das ernst?"

- Nach Feedback fragen: "Was genau fandest du toll?" (Die Frage kann dich unheimlich weit bringen und dich spüren lassen, dass ein Lob wirklich ernst gemeint war. Andersrum ists natürlich auch möglich. Aber bitte nicht Löcher in den Bauch fragen, das wird allmählich lästig für den Lobenden und nimmt ihm die Lust auf zukünftiges Feedback ;) )

Das ist ganz gut, ich werd mir das mal aufschreiben.

Es ist halt oft so, dass ich, wenn ich nicht gerade im C&F-State bin, für sowas keine Antwort weiß (zumal ich mit dem Lob auch nicht ernsthaft gerechnet habe) und dann da meistens entweder etwas genervt das weite gesucht habe oder aber einfach darüber hinweg gegangen bin und das Thema gewechselt habe.

Wenn dir bei dem ganzen wichtig ist, mal herauszufinden, ob die anderen das ernst meinen, kannst du ja mal mehr über Körpersprache in Zusammenhang mit Lügen lesen. Aber hier ist vorsicht geboten: Die Körpersignale geben nur Hinweise. Du solltest nie jemanden alleine deswegen bezichtigen.

Ich denke, ich analysiere meinen Gegenüber eh schon viel zu viel. Mir fehlt die ungezwungenheit.

Klar, aber wenn man trotz Projektion nichts herauslesen könnte, hättest du wohl hier nicht gepostet und ich auch nicht.

Ich finds ein spannendes Thema und bei sowas helfe ich gerne.

Danke

fortissimo

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Hmm...was mir jetzt ganz stark auffällt, ist dass du sehr oft schreibst: "wenn der State nicht stimmt", "wenn ich weiß, dass mein State im Eimer ist", "Wenn ich einen schlechten State hab"...

Hast du das Gefühl, dass du überproportional oft einen "schlechten State" hast? Das ist nun wirklich zum großen Teil Einstellungssache.

Und WENN man mal schlechte Laune hat, ist es völlig normal, dass vieles so abläuft, wie du es beschreibst.

Ich glaube, das Problem ist nicht irgendeine Norm, sondern die Angst, sich verarscht zu fühlen, wenn das Verhältnis nicht stimmt. Weil ich es kacke finde, wenn ich erst später irgendwann herausfinde, dass eine Person mich nicht ausstehen kann, mir aber nie wirklich Signale dafür aufgefallen sind. Ist mir mit ein paar Mädels in meinem Umfeld schon passiert (jetzt nicht die "Hass-Clique"). Da fühle ich mich total dumm, weil ich in die Menschen Zeit und Arbeit und soweiter investiert habe.

Diese Angst ist ein gesunder Schutzmechanismus, nicht mehr und nicht weniger. Auch hier läuft es mE. auf eine Einstellungssache hinaus. Es gibt ein gewisses Mittel, bei dem dich diese Angst genügend schützt und dich auf der anderen Seite nicht behindert, überhaupt in Kontakt mit anderen zu treten.

So, wie ich das sehe, ist das Hassen meinerseits Ursache und Wirkung gleichzeitig. Ich hasse die Leute dafür, dass sie mir zeigen, dass ich sie hasse.

Oder irgendwie so. Diese Reaktionen der Leute zeigen mir meine negative Entwicklung auf => find ich schlecht, fühl mich schlecht.

1. Hmm...du willst doch wissen, woran du bist. Ein paar Sätze weiter oben hast du geschrieben, du fändest es "kacke", wenn dir das andere erst später zeigen.

2. Das ganze hat überhaupt gar nichts mit einer negativen Entwicklung zu tun!

Wie schon mal geschrieben, musst du dir UND den anderen ihre Meinung ermöglichen. Verabschiede dich von der Vorstellung, allen gefallen zu müssen. Das geht erstens nicht und zweitens ist es eine der Ursachen für dein Problem. Wenn Leute dich nicht mögen, wieso siehst du da eine negative Entwicklung? Solltest du nicht viel mehr froh darüber sein, dass du merkst, dass du und die andere Person nicht zusammenpassen?

Ich verstehe deinen Einwand, dass du sowieso schon zu viel analysierst (das ging und geht mir immer noch oft ebenso). Aber vielleicht (/wahrscheinlich) analysierst du schlichtweg auf die falsche Weise, die dich fast immer zu dem Ergebnis bringt, dass die anderen dich hassen. Ein Weg wäre, das überhaupt nicht mehr zu analysieren, ein anderer, die Körpersprache mit reinzubringen. Wenn du weiterhin wie bisher analysierst, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch sonst was ändert.

Ja, aber die einzigen, die ich mehr oder weniger wirklich "in meinen Bann" ziehen kann, sind meist noch "schlimmere" AFCs als ich, Und da hab ich dann auch immer so den Belief, dass die mich nicht als Person mögen, sondern nur, weil sie sonst gar keiner mag. "Du hast keine Freunde, ich hab keine Freunde, dann wärs wohl angebracht, wenn wir uns unterhalten". Ich weiß, das ich wohl (hoffentlich) schon wieder nur ne Einstellungssache.

Das ist es und wahrscheinlich blockiert dich diese Einstellung auch dahingehend, dass du gar keinen "Erfolg" bei nicht-AFCs hast.

[...]

Warum die mich hassen? Keine Ahnung eigentlich. Mir würden viele kleine, meistens aber wirklich klitzekleine Gründe einfallen, die für mich persönlich keine Hass-Gründe wären. Ich dachte lange Zeit, das liegt so allgemein am sozialen Status. Frauen können da ja überhaupt nicht anders und hassen einen quasi automatisch, sobald sie feststellen, dass ich nen AFC bin. LBJF'ler bin ich übrigens nicht gerade ;)

Nunja...man sieht an deiner Einstellung gegenüber diesen Mädels, dass ihr offenbar nicht zusammenpasst und nicht gut miteinander auskommen könnt. Wieso suchst du dir nicht andere Freunde, die dir mehr entsprechen?

Wenn du im falschen Umfeld bist, ist es klar, dass du eher negatives Feedback bekommst und die Menschen eher dazu tendieren, dich nicht zu mögen. Hast du darüber schon mal nachgedacht?

In diesem Sinne:

Klar, so ist das definitiv, aber wie du sicherlich selber merkst, beißt sich die Katze hier schon wieder in den Schwanz.

Wenn ich einen schlechten State hab, mag ich diverse Leute nicht, wenn ich die nicht mag, mögen mich andere nicht....

Die Katze beißt sich auch andersrum in den Schwanz.

Hast du einen guten State, magst du diverse Leute eher, wenn du die magst, mögen dich andere mehr.

Es ist immer so eine Sache, aus einem Teufelskreis herauszukommen. Aber nicht selten existiert eine genau entgegengesetzte Version davon. Wenn es dir laufend super gehen würde, was von dem ganzen Zeug hier würde dann noch auf dich zutreffen?

Einer der nächsten Schritte hoffentlich: Diese Angst abbauen. Wenn du sie weiterhin mit dir herumträgst, kannst beinahe nur schief gehen.

Wenn die Angst relativ neu ist, ist sie natürlich extremer. Hast du eigentlich einen Grund für dieses Feedback erhalten?

J

Ja, Angst abbauen klingt natürlich gut... ich hab aber auch schon wieder Angst, dass ich diese Angst zu tief verinnerliche. "Angsthase"

Was meinst du mit "Grund für dieses Feedback"?

Ich meinte, ob dir deine Feedbackgeber begründen konnten, was sie bemängelten.

Sieh das Feedback auch als Feedback und lerne daraus. Auch wenn du meinst, dass einige Dinge für unproblematisch/nicht existent hältst, gibt dir das einen sehr guten Hinweis darauf, wie du wahrgenommen wirst. Daran kannst und solltest du arbeiten; an dem, was du selbst einsiehst, sowieso.

Arbeite an deiner "Rohform", die du für nicht passend hältst. Dass du vieles bewusst steuern musst, kannst du getrost vernachlässigen. Die Routine kommt automatisch mit der Übung.

Noch eine kurze Anmerkung: Für C&F sollte man im Optimal-/Normalfall keinen State haben, sondern man sollte es so verinnerlicht haben, dass es automatisch kommt. Aber auch, wenn das noch nicht so ist, kein Grund, sich Vorwürfe zu machen. Du brauchst C&F auch nicht unbedingt und immer, um dein Grundproblem anzugehen.

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Toll, gerade wollte ich einen ähnlichen Thread selbst erstellen. ;)

Ich habe in diesen Tagen das Problem, dass einige Leute viel schlechtes Zeug über mich erzählen. Ich wäre ein Player, würde mit vielen Frauen rummachen, immer nur Sex wollen. Das übliche Zeug, die üblichen Vorurteile eben, kennt ihr.

Das sorgt in gewissen Kreisen für einen schlechten Ruf.

Ich habe meine Freunde, meinen Spaß, also ist es mir relativ egal. Dennoch zeigt es, wie unterschiedlich die Menschen sind.

Ich bin ein sehr toleranter Mensch und verurteile fast keine Moralvorstellung, sei sie noch so extrem anders. Ich kann mich gut in andere hineinversetzen.

Schade, dass viele Menschen ihre Werte, Vorstellungen als "wahr" definieren. Ich bin bei meinem PU-Leben (aktiv seit erst ca. 5 Monaten) etwas über das Ziel hinausgeschossen. Es ist leicht Frauen zum Küssen zu bringen, ja. Leider habe ich noch nicht gelernt, diese Fähigkeit vernünftig einzusetzen, da für sehr viele ein Kuss mehr als nur Spaß ist. Für viele bedeutet es sofort Beziehung. Und eben so habe ich mir einen schlechten Ruf gemacht.

Auch diese Geschichte habe ich positiv aufgenommen und gelernt ;)

Man kann es nie allen recht machen. Und ich werde in Zukunft genauer darauf achten, wem ich wie viel erzähle. Denn Menschen ändern sich. Aus Feinden werden Freunde und umgekehrt.

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Zum Thema Ethik und Moral kann ich euch die Modelle von Piaget und Kohlberg über die Entwicklung von Moral im Menschen empfehlen.

Es ist sinnvoll, zwischen Moral und Ethik zu entscheiden und sich klar zu machen in welchem Verhältnis beide zueinander stehen. Auch für Deine persönliche Ethik ist das von Vorteil.

Außerdem ist es für jemanden, der eine gestimmte Ethikstufe noch nicht praktisch erreicht hat unlogisch, nach den Regeln einer solchen zu leben.

"Gut" oder "Böse" sehen auf jeder Stufe anders aus, abgeleitet durch die Regeln nach denen Du das beurteilst. Letztendlich führt eine freiere Sicht zu immer weiter gefassten Regeln. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, diese Regeln für sich selbst einzuhalten, denn wenn du dich über das Demokratische Prinzip (Ethikstufe 5) hinausentwickelst, ist der demokratische Entscheidungsprozess des Staates nicht mehr die einzige Regel, nach der Handeln generell zu entscheiden ist - als Beispiel.

Grüße,

Winddancer

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