63 Beiträge in diesem Thema

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1. Dein Alter: 33

2. Ihr/Sein Alter: 38

3. Art der Beziehung: monogam

4. Dauer der Beziehung: 6.5 Jahre

5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR: paar Monate

6. Qualität/Häufigkeit Sex: -

7. Gemeinsame Wohnung? Ja

 

Ich hatte vor paar Tagen schon einen Thread eröffnet über unser (oder mein) Sexproblem. Ich reiße das hier nochmal in kurz an, habe danach aber allgemein viel nachgedacht und festgestellt das unsere Probleme wohl weitaus tiefer liegen. Vielleicht schweife ich teilweise auch zu sehr ab, möchte aber auch nichts “Wichtiges” vergessen.

 

Wir hatten vor bisschen mehr als einem Jahr das letzte Mal Sex, wir haben aber nie darüber gesprochen daher erläutere ich nur meine Seite. Ich habe nicht wirklich Lust auf sie. Also ich finde sie attraktiv und sie hat einen tollen Körper aber trotzdem habe ich nicht so richtig das Bedürfnis. Das hat mehrere Gründe, denke aber der Hauptgrund ist tatsächlich mein Pornokonsum. Den ich vor paar Tagen eingestellt habe. Ich weiß nicht recht wieso ich trotz all dem nicht wirklich Lust auf sie habe. Des Weiteren werde ich sie am Wochenende mal darauf ansprechen.

 

Wie man wohl unschwer erkennen kann ist sie fünf Jahre älter als ich, habe ich eigentlich nie als Problem gesehen, es kristallisiert sich aber jetzt wohl schon länger aus das unsere Lebenspläne entweder nicht kompatibel sind oder wir Kompromisse finden müssen.

 

Sie arbeitet Vollzeit und auch viel, daher verlässt morgens meist um kurz nach sieben das Haus und ist dann so gegen halb acht wieder zuhause. Manchmal auch später. Zusätzlich macht sie gerade ihren Master per berufsbegleitendes Fernstudium und steckt da im Ende des Semesters und hat richtig viel zu tun. Das heißt die letzten drei Wochen ging es immer nach Feierabend in die Bibliothek und somit erst gegen halb zehn nach Hause. Zusätzlich ist sie auch am Wochenende von morgens um zehn bis abends gegen halb sieben in der Bib. 

Ich selbst war lange sehr unglücklich mit meinem Beruf, wahrscheinlich beinahe schon depressiv und habe vorletztes Jahr mein Fachabi nachgeholt und studiere jetzt Vollzeit. Ich bin im Sommer 2020 zu ihr in die Wohnung gezogen. Finanziert wird mein Teil durch meine Ersparnisse plus Arbeiten in den Sommerferien. Muss aber ganz offen sagen, dass ich es ohne sie bestimmt nicht so locker stemmen könnte.

 

Als wir uns kennengelernt haben war ich davon überzeugt keine Kinder zu wollen. Sie war damals auch noch nicht unbedingt dafür, aber ob das wirklich so war, wer weiß. Ich dachte es kam das erste Mal vor so drei Jahren zur Sprache, aber wenn ich ehrlich bin sind es wahrscheinlich mittlerweile eher vier da wir mittlerweile ja auch schon anderthalb zusammenleben. Insgesamt kam es vielleicht 5x zur Sprache, denke die letzten Jahre so zweimal pro Jahr. Mein Standpunkt zu Beginn war, dass ich mich nicht bereit fühle. Unter anderem, weil ich so extrem unzufrieden mit meinem Leben war und noch nicht mal 30. Auch habe ich mich ganz allgemein nicht in einer Lebenslange gefühlt in der ich einem Kind bieten könnte was es verdient, auf jeder Ebene. Ihre Seite war damals immer das sie das versteht, aber das wir halt einen Plan machen sollen / müssen. Je länger es ging und auch je älter sie wurde (irgendwie logisch..) umso emotionaler wurde es. Also wir haben uns nie darüber gestritten aber sie hat öfters geweint. Ich erinnere mich auch nicht mehr an die exakten Gespräche daher werde ich wohl maximal so ein paar Aussagen rezitieren können.

Da waren Sachen dabei wie das ich oder wir uns entscheiden müssen und notfalls trennen. Der Vorschlag, dass sie das Kind bekommt ohne mich, also sie war sich absolut sicher das auch ohne mich durchziehen zu wollen. Auch mit dem Vorschlag das man es ja in paar Jahren nochmals versuchen kann (Die Beziehung / zusammen sein) wenn ich mich bereit fühle.

Sie hat einen älteren Bruder der mittlerweile 50+ ist. Er hat einen schon erwachsenen Sohn und hat vor etwas mehr als einem Jahr seine Frau für eine Jüngere verlassen, welche jetzt schwanger ist. Als sie dies erfuhr brach für meine Freundin ihre Welt noch ein bisschen mehr zusammen, sie kam heulend nach Hause und hat nur gesagt “irgendwas ist kaputt mit mir..ich bin kaputt es tut mir so leid”. Das hat mir so wirklich das Herz gebrochen sie so zu sehen, besonders im Wissen das ich eine große Mitschuld trage.

 

Das Ding ist, ich fühle mich nicht merkbar bereiter als vor fünf Jahren. Ich bin noch mitten in einem Studium und habe so schon kaum freie Zeit. Sie ist auch mehr als ausgelastet, sagt aber immer das sei ja kein Problem, mit ihren Eltern stemme sie das locker. 

Ich habe aber wirklich das Gefühl das ich es nicht kann, ich war nicht glücklich mit meiner Kindheit und das ist ein riesen Hemmfaktor für mich. Ich will keine Kinder in die Welt setzen, wenn ich auch nur den geringsten Zweifel daran habe, weil ich Angst davor habe, dass sie dann so aufwachsen müssen wie ich das bin. Aber um mal von mir weg zu kommen, ich habe den Eindruck das ich ihr gerade ihre Träume verbaue und sie total unglücklich sein wird, wenn sie es nicht jetzt schon ist. Ich liebe diese Frau über alles, wenn es je eine Frau in meinem Leben gab, mit der ich mir vorstellen konnte alt zu werden dann ist das sie. Aber ich fände es deutlich schlimmer, wenn sie wegen mir ein Leben führt in dem sie nicht glücklich ist. Es ist sogar sehr wahrscheinlich das sie in den Jahren einen deutlich besseren Mann (im Sinne von kompatibler) gefunden hätte der ihr das ermöglicht hätte. Irgendwie habe ich auch den Faden verloren, das ganze wühlt mich emotional sehr auf. Weiß echt nicht war nicht mit mir stimmt oder ob ich gar mal über Therapie nachdenken sollte.

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vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Du kannst nicht ein paar Tage einen jahrelangen Pornokonsum einstellen und dann Wunder erwarten. So funktioniert das nicht. Kommt von ihr nie was körperliches? Spricht sie das Thema nicht an? 
Ich habe deinen anderen Faden nicht im Kopf. Wie hat sich das entwickelt?

Das ist mir bewusst. Runter gefahren habe ich schon länger. War jetzt nicht exzessiv aber schon alle 1-2Tage 1x kurz einen runtergeholt. Denke auch dass das eher zu einem Stressventil wurde, als reine Befriedigung. Hab das auch nicht als "Sofortfix" gesehen, aber wollte sie halt mit ins Boot holen und zb. Fragen in ihr denn Sex nicht auch fehlt. 

Wir hatten bevor wir zusammengezogen sind eine Fernbeziehung. Am Anfang hatten wir viel / guten Sex. Mit der Zeit immer weniger, Gewohnheit hat sich eingeschlichen etc. Und ich hatte selbst immer weniger Spaß daran, deshalb dann auch nicht mehr initiiert. Von ihr kam eigentlich noch nie etwas in die Richtung. Sex ging immer von mir aus, sie hat aber auch nicht einmal abgeblockt. Angesprochen hat sie es auch nie. Körperlich kommt von ihr nur kuscheln / küsse (oder Knutscher, je nachdem wie man Küsse definiert). Also dürften mittlerweile knappe zwei Jahre ohne Sex sein.

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Also, ich fasse zusammen:
Sie ist 38 und die biologische Uhr ist kein kleiner Wecker mehr, sondern eher eine Atomuhr, die ihr und euch im Nacken sitzt. Sie arbeitet Vollzeit, ist 12 Stunden weg und dann studiert sie noch nebenbei im Master.
Du studierst mit 33 (!) in Vollzeit und hast keinen festen Beruf, ergo kein festes, fixes Einkommen. Durch die Verspätung wirst du also auch nochmal ca. 5 Jahre brauchen, bis du in einem Beruf angekommen, gefestigt bist und auch festes Geld verdienst.
Du sagst selbst, dass du abhängig von ihr bist, finanziell. 

Ihr habt eigentlich kein Privatleben mehr, da sie arbeitet und am Wochenende in der Bibliothek sitzt. Was machst du den ganzen Tag? 

Das war jetzt nur die letzten drei Wochen. Also der Bibliotheksteil halt, sie hat morgen ihren Abgabetag für dieses Semester.

Ich bin in dem Sinne von ihr finanziell abhängig das ich keine  (kalt) Miete bezahle, den Rest inkl. Warmmiete teilen wir uns 50/50. Ist nicht die optimale Lösung, aber die einzige welche mich das Studium möglichst schnell durchziehen lässt. Es ist ja nicht so das ich erst mit 33 studiere und davor untätig war. Ich habe 13 Jahre Berufserfahrung und würde in dem Job gut genug verdienen um uns ernähren zu können.

Wie errechnest du deine fünf Jahre? Ich habe jetzt noch 5 Semester vor mir, das sind zweieinhalb Jahre.

Mein Tag besteht aus lernen. Ich sitze 7 Tage die Woche von 8 - 18Uhr an meinem Studium. Natürlich mit Pausen, aber auf 45-55Stunden komme ich durchschnittlich schon jede Woche.

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Ich mache dir keinen Vorwurf, dass du dich nicht bereit für Kinder fühlst. Ich finde es sehr erwachsen, dass du so rational darauf guckst und das auch so vertrittst, auch, wenn bei ihr der Wunsch übermächtig wird, sie hat eben auch keinen Puffer mehr. Das vor ab. Muss man meiner Meinung nach auch betonen. 

Genau das ist der Punkt, also dass sie halt echt gar keine Zeit mehr hat. Deshalb will ich endlich meine Eier in die Hand nehmen und das klären, ich will nicht das sie irgendwann an dem Punkt steht wo sie keine Wahl mehr hat und man hat nicht mal richtig darüber geredet.

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Äh was?! 
Alter Lachs. Sorry, aber da fällt mir nichts mehr ein. Ich bin schockiert. 

Kann die Aussage gerade nicht richtig deuten, aber gerade das Frauen mit einem sehr starken Kinderwunsch das auch alleine durchziehen würden, habe ich schon öfters gehört..

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Nein, du bist auch nicht bereit dafür. Ihr als Paar seid das nicht. So einfach ist das. 
Kinder kriegen wird immer so romantisiert und wie wunderschön das doch wäre. Gibt genug, die Kinder als Pflaster für eine kaputte Beziehung kriegen. Es funktioniert nicht. 

Kinder sind teuer und eine Anschaffung, die überlegt sein muss. Finanziell aber auch für das Paar. Ihr habt 18 Jahre einfach absolut Verantwortung. Das Kind kostet. Geld, Zeit, Nerven. Ihr seid in keiner funktionierenden Beziehung. Ihr habt keinen Sex. Ihr habt auch nicht genug Geld. Ihr habt keine Sicherheit. Ein Kind wird nicht eure Priorität sein. Das ist alles Fakt. 

Sie verdient überdurchschnittlich. Gerade das Pflaster für eine kaputte Beziehung ist für mich absolut gar keine Option. Ich bin selbst in einer Familie aufgewachsen die wahrscheinlich besser keine Kinder gehabt hätte und ich habe mir geschworen das, falls wenn ich je Kinder haben werde, werden die nicht so aufwachsen müssen.

Aber den letzten Satz kann ich größtenteils so unterschreiben. Das sind alles Punkte an denen ich Zweifel - aber sie anscheinend nicht, oder sie blendet sie einfach aus, weil ihr der Wunsch wichtiger ist. (Evtl. wichtiger als das Wohl des Kindes?) Sie ist sehr behütet aufgewachsen, mit sehr sehr viel Liebe, Unterstützung etc. Und auch heute hängt sie eigentlich noch total an ihrer Mutter.

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Gerade? Ihr seid seit fast 7 Jahren zusammen, sie war damals schon 31, also in einem Alter, in dem die Durchschnittsfrau das erste Kind bekommt. Alles gut bis hierhin, sie war sich dessen ja wohl selbst im klaren. Ich gehe davon aus, dass ihr Entscheidungen wie deine Kündigung und dein Studiumsbeginn zusammen gemacht habt und darüber gesprochen habt, inkl. Finanzplanung und Zukunftsplanung - aber ehrlich gesagt bezweifel ich das, wenn ich mir den Beitrag sonst so durchlese. Es liest sich bei euch alles so, als hättet ihr die Themen mal angeteasert und dann aufgeschoben, weils unangenehm wurde. 

Ja wir haben die Entscheidung zusammen getroffen und auch gut durchgesprochen. Sie war es auch die mich darin bestärkt hat, ich weiß nicht ob ich mich alleine getraut hätte den Schritt zu wagen, meinen sicheren Job zu kündigen und neu zu starten.

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Du verbaust ihr die Träume nicht alleine. Ihr zwei redet einfach nicht miteinander und scheut euch vor der Realität. Ihr habt keine riesige Bandbreite an Möglichkeiten sondern ihr müsst einfach mal schonungslos ehrlich miteinander sein.

Ja, das sehe ich auch so. Leider hatte ich öfters den Eindruck wenn ich mit ihr gesprochen habe das sie irgendwann dicht macht. Besonders wenn es für sie sehr emotional wird und sie dann ihre Ruhe braucht. Danach meist mit einer Begründung ala "In dem Moment brauche ich meine Ruhe, mit mir und meinen Gedanken. Ich will auch nichts falsches sagen."

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Du wirst hier keine Lösung für dein Problem bekommen. Ich bin ehrlich, ich bin seit 10 Jahren hier, aber sowas hab ich schon lange nicht mehr gelesen.

Ich habe auch nicht unbedingt auf eine Lösung gehofft, sondern mehr Input und Meinungen die mir bei meiner eigenen Findung einer Lösung helfen können.

 

vor 2 Stunden, MissXYZ schrieb:

Wieso redet ihr nicht miteinander? 

Richtig gute Frage, die sich so nicht beantworten kann. Ich würde gerne mehr mit ihr Sprechen. Ich finde Kommunikation so verdammt wichtig. Aber ich bin selbst sehr zurückhaltend was schwere Dinge anbelangt und mittlerweile gefühlt so verkopft und festgefahren das ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.

bearbeitet von dereineda

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Kauf dir das Buch "The Baby Decision". Keine Ahnung, obs das auch auf Deutsch gibt. Nach vier Jahren wird es Zeit, endlich ne Entscheidung zu treffen und das nicht immer weiter vor sich her zu schieben. 

Sie sollte sich ihre Eizellen einfrieren lassen. 

Und du sollst darüber nachdenken, dich in Therapie zu begeben, um deine Kindheit zu verarbeiten. Das wäre wichtig für deine Beziehung und dein Leben - egal ob du Kinder bekommst oder nicht. 

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vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Aber hier liegt doch schon der Hase im Pfeffer. Was ist denn der Anfang für dich? Wie lang ging der? 

Wieso wurde dein Spaß daran weniger? Du schreibst in dem anderen Faden, dass du mehr Bock auf sie hättest, würdest du sie nicht kennen. Findest du den Satz nicht selbst erschreckend?
Dann das fettgedruckte. Das schockiert mich so extrem, du hast keine Ahnung. Ihr seid seit 7 Jahren (!!) zusammen und sie hat einen Kinderwunsch, aber ist selbst absolut nicht aktiv. Wie passt das zusammen? Und auch hier stellt sich mir wieder die Frage, wieso du das 2 Jahre, ach was red ich, 7 Jahre so hinnimmst und NICHT ansprichst. Das einfach akzeptierst.
Es ist keine Schande, wegen Sexlosigkeit eine Beziehung zu beenden, wenn deine Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Das ist keine Schande.

Die ersten zwei Jahre würde ich grob sagen. Denke waren mehrere Faktoren, war sehr unglücklich mit meiner Arbeit, hatte dann auch noch einen beinahe tödlichen Unfall und war generell einfach mega unzufrieden. Dadurch auch dementsprechend gestresst bis depressiv. Dann kam halt hinzu das es irgendwie immer plus minus auf die selbe Nummer rauskam bei der ich dann auch meist relativ schnell kam, ergo war das für mich dann nicht mehr mehr Befriedigung als mir selbst einen zu hobeln..

Der Satz klingt wirklich ziemlich böse, ganz so war das aber nicht gemeint. Weiß auch nicht wie ich das ausdrücken soll ich finde sie optisch attraktiv, fühle aber nicht mehr wirklich sexuelle Anziehung. Wieso ich das akzeptiere? Gute Frage, fängt ja schon damit an das ich es hinnehme und nicht anspreche. Ich will hier nicht auf Opfer machen, aber ich hatte eine wirklich nicht leichte Phase von unserem 2/3-4/5 Beziehungsjahr. Und trotzdem war sie immer für mich da und hat mich unterstützt wo sie nur konnte.

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Der Punkt ist zu spät. Das klingt jetzt scheiße und du wirst dir denken "Ja, klasse, und jetzt? Soll ich es aussitzen oder sie verlassen?" - aber du musst das mal realistisch sehen. Der Punkt ist schon lange drüber. Und das ist keineswegs die Schuld von dir alleine sondern von euch.
Sie will ein Kind haben? Wie stellt sie sich das vor, so unselbstständig wie sie hier dargestellt wird? Sie redet nicht, sitzt Probleme aus, rennt davor weg, steht nicht für sich ein, genau wie du. Das sind keine Eigenschaften, die ein Kind von seinen Eltern braucht. 

Das aussitzen keine Option ist, ist mir auch bewusst. Wahrscheinlich habe ich das beim ersten mal gedacht und dann wurde es immer schwerer, also auch darüber zu sprechen. Ich war einfach feige. Weiß nicht ob sie wirklich so unselbständig ist, aber wenn es um emotionale Angelegenheiten geht, haben wir da wohl ziemlich ähnliche Vermeidungsmuster. Sie besucht auchs eit etwa einem halben Jahr einen Therapeuten. Das tut ihr sehr gut wie sie sagt, leider spricht sie mit mir aber auch nicht darüber.

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Habt ihr das auch durchgeplant? Finanziell? Excel-Liste? Mit allen möglichen Variablen? Wurde damals schon das Baby-Thema aufgenommen? Wie ist eure Wohnsituation? Eigentum oder Miete? Groß genug für ein Kind? Auto vorhanden?

Ja wir haben das durchgeplant. Ohne Babythema. Wir wohnen zur miete, ich bin Schweizer und auch da gelebt und bin dann zu ihr nach Hamburg gezogen. Wir wohnen zur miete, in ihrer "Singlewohnung" Sprich die ist selbst für uns zu zweit eher eng, mit Kind absolut keine Option. Auto hat sie von der Arbeit und kann das auch privat ohne Einschränkungen nutzen.

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Aber mal ganz ehrlich - du bist seit 7 Jahren mit ihr zusammen. Sowas merkt man doch noch relativ am Anfang. Ihr seid in einem Alter zusammen gekommen, wo man in den meisten Fällen mit einem Partner zusammen kommt, um länger mit diesem zusammen zu bleiben. Das heißt nicht, dass man beim 1. Date alle Formalitäten klärt, aber dafür ist die Kennenlernphase doch da, dass man sowas abklopft und eben auch guckt, wie man bei Diskussionen oder gemeinsamen Lebensvorstellungen zusammen passt.

Es gibt Dinge, da muss man als Erwachsener drüber reden können und da kann man kein "dicht machen, wenns schwer wird" akzeptieren. Das ist Vermeidung, das ist kindisch. Wieso hast du das so akzeptiert?

Weil ich wohl selbst nicht reif genug bin in dem Bereich. Ich habe aber meine Lebensziele / Vorstellungen immer klar kommuniziert und die gingen zu beginn auch in eine komplett andere Richtung als jetzt. Haben sich aber nicht durch sie verändert, sondern durch eigene "Schicksalsschläge".

Das ist auf jeden Fall einen Punkt an dem ich arbeiten muss. Das ist so die Eigenschaft die ich am wenigsten an mir leiden kann.

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Verstehe ich, deswegen schreibe ich mir hier auch nen Wolf. Ich wollte dir damit nur verdeutlichen, dass egal was hier kommt, die finale Lösung, und die wird unangenehm sein, ob jetzt oder in ein paar Jahren, nur bei dir liegt. 

Dafür bin ich dir auch extrem Dankbar. Dein Feedback und deine Einblicke helfen mir enorm weiter in mich zu gehen, Gedanken zu formen und vertieft darüber nachzudenken.

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Und wieso redest du nicht mehr mit ihr? Es bringt dir und euch nichts, wenn du die ganze Zeit und noch weiter auf dieses Gelaber von wegen "Das ist mir emotional zu viel" Rücksicht nimmst! Der Zug ist schon lange abgefahren. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie ihr da das Ruder rumreißen wollt. Ehrlich nicht. 

Resignation? Ich weiß aber auch nicht was ich in so einer Situation tun soll. Die ersten male war ich total Handlungsunfähig um das mal so zu nennen. Wollte ihr ihren Freiraum geben, hab es dann aber auch aktiver versucht, aber zwingen kann ich sie ja auch nicht.

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Meine Meinung: Ihr seid in keiner Weise bereit dazu, ein Kind zu kriegen. Finanziell nicht, emotional nicht, eure Beziehung ist keine Beziehung, wie du oder ihr es euch ausmalt. Ihr beredet keine Dinge, ihr sprecht über nichts, ihr lauft auf rohen Eiern um die Themen rum, die wirklich wichtig sind. Und das seit 7 Jahren. Ihr habt so eine massive Anzahl an Problemen, eines alleine davon reicht bei einer gesund funktionierenden Beziehung schon aus, dass das Thema Kinder auf der Prio - Liste ganz nach unten rutscht. Ich hab keine Ahnung, wie ihr das in einer Zeit angreifen wollt, in der es passt, um noch an Kinder zu denken, ohne, dass sie zu alt wird. Und selbst wenn - ich weiß nicht, ob ihr als Paar das wirklich wollt. Oder du für dich. 

Da deckt sich zumindest unser Gefühl. Ich sehe das ja nicht nur von meiner Seite so, das es für ein Kind nicht passt. Es sind ja auch die Faktoren die zu erwähnst. 

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Um mal was positives zu sagen, weil du hier die ganze Zeit quasi virtuell abgewatscht wirst:
Ich finde es mutig, dass du dich hier so präsentierst und - so weit man das beurteilen kann - keine unschönen Details verschweigst und auch sagst, wo deine Fehler liegen. Kann auch nicht jeder. 

Danke, sehe ich als einzigen Weg mit mir im reinen sein zu können und eine konstruktive Lösung zu finden. Mit allem anderen belüge ich ja nur mich selbst.

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Was mir noch einfällt: hast du Angst vor den Folgen einer möglichen Trennung? Im Hinblick auf finanzielles und deiner Wohnsituation? Ist das die größte Angst? Oder noch nicht mal daran gedacht? 

Doch schon sehr eindringlich darüber nachgedacht. Meist aber nicht zu sehr ins Detail, weil ich nicht will, dass ich mich am Ende unterbewusst für etwas entscheide das mir finanziell hilft und womit ich sie ausnutze. 

Ich gehe davon aus das sie mich nicht von heute auf morgen rausschmeißen würde, sprich ich Zeit hätte mich auf die neue Situation einzustellen. Ich habe noch Ersparnisse und gehe ja in den Ferien immer nach Hause in die Schweiz arbeiten, was mir jeweils knapp 5000€/Monat einbringt, damit kann ich hier ja ganz gut leben / mich finanzieren. 

Zurzeit teilen wir ja wirklich alles 50/50, bis auf die Miete das sind 500 oder 600 die sie alleine trägt. Natürlich steigen die Kosten alleine deutlich an, aber ich würde das schon irgendwie gerissen kommen. Das ist wirklich meine kleinste Sorge.

 

 

vor 2 Stunden, Individualchaotin schrieb:

Kauf dir das Buch "The Baby Decision". Keine Ahnung, obs das auch auf Deutsch gibt. Nach vier Jahren wird es Zeit, endlich ne Entscheidung zu treffen und das nicht immer weiter vor sich her zu schieben. 

Sie sollte sich ihre Eizellen einfrieren lassen. 

Und du sollst darüber nachdenken, dich in Therapie zu begeben, um deine Kindheit zu verarbeiten. Das wäre wichtig für deine Beziehung und dein Leben - egal ob du Kinder bekommst oder nicht. 

Werde ich mir auf jeden Fall besorgen, danke.

 

Das mit der Therapie habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Das wirkt sich ja auch nicht nur auf das Kinderkriegen aus. Mich zu öffnen / vermeiden über verletzliche Dinge zu sprechen kommt auch daher.

Wie funktioniert das hier? Kann ich einfach zu einem Therapeuten gehen oder muss ich das mit der KK irgendwie klären?

 

Edit hatte paar Dinge vergessen:

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Okay, aber wer macht den Haushalt? Wer putzt, wer wäscht, wer kocht, wer kauft ein? 

Teilen wir uns. Putzen tun wir alle 2 Wochen groß zusammen, Dazwischen mache ich was so täglich anfällt. Kochen tue zu 90% ich. Einkaufen geht sie, weil sie ein Auto hat. Das ist die Standartsituation. Die letzten Wochen habe alles ich gemacht, da sie dafür nun wirklich keine Zeit hatte.

 

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

2,5 Jahre Studium ohne, dass was dazwischen kommt. Hast du dann einen Bachelor oder einen Master? Hast du bereits einen Abschluss davon? Weißt du, welche Belastung auf dich zu kommt bzw. auf euch in der Phase? 

Bachelor. Nein ich habe eine Berufsausbildung. Und was auf uns zukommt, nicht im geringsten. Kenne zwar meinen alten Arbeitsalltag (der gechillter / weniger Zeitintensiv war als studieren lustigerweise).

vor 11 Stunden, MissXYZ schrieb:

Sagen wir, 2,5 Jahre bis Masterabschluss, was mir lange vorkommt, wenn du auf Master studierst und in Vollzeit bist. Dann suchst du dir einen Job. Du magst, je nach Richtung, einen gut bezahlten Job finden. Wirst du einen unbefristeten Job finden? Weiß man nicht. Kommst du in eine gute Firma mit tollem Klima, in der du dich wohlfühlst und du gefordert wirst? Weiß man nicht. Ergo: absolut keine Ausgangssituation für ein Kind. 

Job finden wird mit einem Informatikstudium kein Problem sein. Zu der Kindsituation gebe ich dir recht. Alle Argumente die du gegen ein Kind anführst könnten gerade so gut von mir stammen, bin da vollkommen bei dir.

bearbeitet von dereineda
Antworten ergänzt.

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Bei den ganzen Ratschlägen ergänzend: hast Du schonmal deinen Testowert checken lassen? Alleine vom Pornokonsum abhängig nicht vögeln zu wollen kann ich mir nicht vorstellen.

Zu dem ganzen Stress kommt ja noch die Frage ob Du mit Platzpatronen schießt - würde ich auch checken lassen im Zuge der Testokontrolle.

Edit: ich mein das ernst, nicht abwertend oder so.

bearbeitet von DirtyRabbit
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vor 18 Stunden, dereineda schrieb:

Ich habe aber wirklich das Gefühl das ich es nicht kann, ich war nicht glücklich mit meiner Kindheit und das ist ein riesen Hemmfaktor für mich.

Was genau kannst du nicht?

Kinder groß ziehen? Eigene Kinder grundsätzlich wollen?

 

vor 18 Stunden, dereineda schrieb:

Ich will keine Kinder in die Welt setzen, wenn ich auch nur den geringsten Zweifel daran habe,

Egal wie man es dreht und wendet,  Zweifel hat man bei so ner Entscheidung immer. Es wird auch nicht "den Zeitpunkt" geben in dem man sich "bereit" fühlt.

 

vor 18 Stunden, dereineda schrieb:

weil ich Angst davor habe, dass sie dann so aufwachsen müssen wie ich das bin.

Wie bist du denn aufgewachsen?

Nur weil man Scheiße aufgewachsen ist heißt das ja nicht dass die eigenen Kinder automatisch auch scheiße aufwachsen müssen. Wenn man reflektriert damit umgeht und weiß was in der eigenen Kindheit im Argen lag kann man es mit den eigenen Kindern besser machen.

 

Dass das Sexleben in ner langjährigen Beziehung einschläft würde ich mal als Standart betiteln. Is halt die Frage wie man damit umgeht. ziehen sich beide zurück und akzeptieren einen zustand den eigentlich niemand will oder arbeitet man aktiv daran. Spricht mit dem Partner darüber, Kauft Sexspielzeug, probiert was neues, guckt zusammen Pornos, Rollenspiele, oder, oder, oder.

 

 

 

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vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Die ersten zwei Jahre würde ich grob sagen. Denke waren mehrere Faktoren, war sehr unglücklich mit meiner Arbeit, hatte dann auch noch einen beinahe tödlichen Unfall und war generell einfach mega unzufrieden. Dadurch auch dementsprechend gestresst bis depressiv. Dann kam halt hinzu das es irgendwie immer plus minus auf die selbe Nummer rauskam bei der ich dann auch meist relativ schnell kam, ergo war das für mich dann nicht mehr mehr Befriedigung als mir selbst einen zu hobeln..

Hast du dir hier denn therapeutische Unterstützung geholt? 

Wenns in den ersten 2 Jahren sexuell schon so schlecht läuft, dass es "plus minus auf dieselbe Nummer rausläuft", ist das halt noch tragischer, dass du/ihr es noch 5 Jahre weiter führt. Auch erschreckend, dass von ihr nichts kam und wiederum du es nicht angesprochen hast. Das zieht sich leider durch eure ganze Beziehung und ist der rote Faden in der Problematik. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Der Satz klingt wirklich ziemlich böse, ganz so war das aber nicht gemeint. Weiß auch nicht wie ich das ausdrücken soll ich finde sie optisch attraktiv, fühle aber nicht mehr wirklich sexuelle Anziehung. Wieso ich das akzeptiere? Gute Frage, fängt ja schon damit an das ich es hinnehme und nicht anspreche. Ich will hier nicht auf Opfer machen, aber ich hatte eine wirklich nicht leichte Phase von unserem 2/3-4/5 Beziehungsjahr. Und trotzdem war sie immer für mich da und hat mich unterstützt wo sie nur konnte.

Für mich ist das einfach so utopisch, dass ihr seit Jahren keinen Sex habt aber dennoch Kinder kriegen so ein großes Thema ist, um das sich gefühlt alles dreht. Das ist, als würde ich mir ständig Probefahrt-Termine bei Luxusautomarken buchen, aber keinen Führerschein haben. 
Dass du sie sexuell nicht anziehen findest, ist logisch - ihr habt keinen Sex. Es kommt ja seit Anfang der Beziehung nichts von ihr in die Richtung, wie du schreibst. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Das aussitzen keine Option ist, ist mir auch bewusst. Wahrscheinlich habe ich das beim ersten mal gedacht und dann wurde es immer schwerer, also auch darüber zu sprechen. Ich war einfach feige. Weiß nicht ob sie wirklich so unselbständig ist, aber wenn es um emotionale Angelegenheiten geht, haben wir da wohl ziemlich ähnliche Vermeidungsmuster. Sie besucht auchs eit etwa einem halben Jahr einen Therapeuten. Das tut ihr sehr gut wie sie sagt, leider spricht sie mit mir aber auch nicht darüber.

Naja, du nimmst das ja auch alles so hin. Das hat sich halt seit Jahren eingebürgert. Du akzeptierst ihre Schweigsamkeit und ihr redet über nichts. Ich frage mich allgemein, über was ihr daheim im Alltag so redet? Beschränkt sich euer Gespräch auf Einkaufslisten und was es abends zu essen gibt? 
Ich wäre diese Beziehung nicht eingegangen, wenn ich in der Kennenlernphase gemerkt hätte, dass man einfach nicht miteinander reden kann, über angenehme oder unangenehme Sachen. Es ist doch logisch, dass man als Erwachsener solche Situationen meistern muss. Wie handhabt sie das denn im beruflichen Alltag? Sie wird ja nicht in ihrer Position ebenso schweigsam sein können oder aus unangenehmen Situationen einfach flüchten. 
Weswegen ist sie denn beim Therapeuten? 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Ja wir haben das durchgeplant. Ohne Babythema. Wir wohnen zur miete, ich bin Schweizer und auch da gelebt und bin dann zu ihr nach Hamburg gezogen. Wir wohnen zur miete, in ihrer "Singlewohnung" Sprich die ist selbst für uns zu zweit eher eng, mit Kind absolut keine Option. Auto hat sie von der Arbeit und kann das auch privat ohne Einschränkungen nutzen.

Und dennoch ist das Kinder kriegen bei euch ein Thema. Man muss doch die Basis dafür schaffen, ein Kind in diese Welt zu setzen. Und eine Singlewohnung, die schon für 2 Menschen zu eng ist, ist keine Basis. Kam euch das nie in den Kopf? War das noch nie Gesprächsthema? Ihr schleicht um dieses Thema herum und dennoch ist eigentlich der Mittelpunkt, um den sich alles dreht. Das kann doch nur schief gehen. Wieso tut ihr euch das an? 

Wie ist dein Privatleben abseits davon, wenn du schreibst, dass du in ein anderes Land gezogen bist für sie? Freunde? Anschluss?

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Weil ich wohl selbst nicht reif genug bin in dem Bereich. Ich habe aber meine Lebensziele / Vorstellungen immer klar kommuniziert und die gingen zu beginn auch in eine komplett andere Richtung als jetzt. Haben sich aber nicht durch sie verändert, sondern durch eigene "Schicksalsschläge".

Das ist auf jeden Fall einen Punkt an dem ich arbeiten muss. Das ist so die Eigenschaft die ich am wenigsten an mir leiden kann.

Und habt ihr stetig über Veränderungen geredet? Ich schätze nicht, wenn ich mir den Rest so durchlese. Es ist doch keine Basis, einmal über etwaige Lebensvorstellungen zu reden und dann das so in der Luft schweben zu lassen. Da muss man doch konstant am Ball bleiben, ich kenne es nicht anders, dass sich das automatisch bildet. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Dafür bin ich dir auch extrem Dankbar. Dein Feedback und deine Einblicke helfen mir enorm weiter in mich zu gehen, Gedanken zu formen und vertieft darüber nachzudenken.

Jederzeit. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Resignation? Ich weiß aber auch nicht was ich in so einer Situation tun soll. Die ersten male war ich total Handlungsunfähig um das mal so zu nennen. Wollte ihr ihren Freiraum geben, hab es dann aber auch aktiver versucht, aber zwingen kann ich sie ja auch nicht.

Und wo soll dich deine/eure Resignation hinführen? Eure Resignation hat euch in diese Situation gebracht. Ihr tretet auf der Stelle. Ihr beide habt wertvolle Jahre verschwendet und hingeschmissen, weil ihr unfähig seid, miteinander zu reden. 
Das kann es doch in dem Alter wirklich nicht sein. 

Natürlich kannst du sie nicht zwingen, aber du kannst selbst an deiner eigenen, persönlichen Lage etwas ändern. Dafür bist du allein verantwortlich. Und das ist auch ein Stichwort hier. Verantwortung übernehmen. Für dein Leben, euer Leben. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Doch schon sehr eindringlich darüber nachgedacht. Meist aber nicht zu sehr ins Detail, weil ich nicht will, dass ich mich am Ende unterbewusst für etwas entscheide das mir finanziell hilft und womit ich sie ausnutze. 

Ich gehe davon aus das sie mich nicht von heute auf morgen rausschmeißen würde, sprich ich Zeit hätte mich auf die neue Situation einzustellen. Ich habe noch Ersparnisse und gehe ja in den Ferien immer nach Hause in die Schweiz arbeiten, was mir jeweils knapp 5000€/Monat einbringt, damit kann ich hier ja ganz gut leben / mich finanzieren. 

Zurzeit teilen wir ja wirklich alles 50/50, bis auf die Miete das sind 500 oder 600 die sie alleine trägt. Natürlich steigen die Kosten alleine deutlich an, aber ich würde das schon irgendwie gerissen kommen. Das ist wirklich meine kleinste Sorge.

Ich habe eher die Vermutung, du hast nicht im Detail drüber nachgedacht, weil es sich innerlich so anfühlt, als würdest du die Trennung schon vorbereiten. Ich habe mich im Herbst nach 6 Jahren Beziehung von meinem Verlobten getrennt. Und ich kenne das sehr gut. In meinem Kopf haben sich Trennungsgedanken so falsch angefühlt, dass ich mich fast geschämt habe. Aber ich habe rechtzeitig gemerkt, dass das einfach Unfug ist. Wieder: Verantwortung für sich selbst übernehmen. Dahin fühlen, wo's weh tut. Dann kommt man nämlich ins Handeln. Alles andere ist feiges Aussitzen der Situation. 

Kannst dir ja mal in Ruhe überlegen, ob ich da einen wunden Punkt getroffen habe. Kann ich mir gut vorstellen. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Wie funktioniert das hier? Kann ich einfach zu einem Therapeuten gehen oder muss ich das mit der KK irgendwie klären?

Suche dir einen Therapeuten, der Kassenpatienten nimmt. Das wird dauern, die Therapeutenlage in Deutschland ist katastrophal. Du kannst dich auch im Vorfeld bei deiner Krankenkasse melden und die Situation schildern, zumindest meine Krankenkasse sucht unterstützend mit. Darauf solltest du dich aber nicht alleine verlassen.

Beim Therapeuten gibt es probatorische Sitzungen, die dafür da sind, zu gucken, ob ihr beide überhaupt miteinander arbeiten könnt. Der Therapeut stellt den Antrag auf Kostenübernahme bei der KK. 

Wenn du privat versichert bist, ist das natürlich viel einfacher. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Teilen wir uns. Putzen tun wir alle 2 Wochen groß zusammen, Dazwischen mache ich was so täglich anfällt. Kochen tue zu 90% ich. Einkaufen geht sie, weil sie ein Auto hat. Das ist die Standartsituation. Die letzten Wochen habe alles ich gemacht, da sie dafür nun wirklich keine Zeit hatte.

Das wird sich auch ändern, solltet ihr ein Kind bekommen. Und zwar extrem. Da schließt sich auch die kommende Situation nahtlos an..

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Bachelor. Nein ich habe eine Berufsausbildung. Und was auf uns zukommt, nicht im geringsten. Kenne zwar meinen alten Arbeitsalltag (der gechillter / weniger Zeitintensiv war als studieren lustigerweise).

Ich habe meinen jetzigen Partner bei seiner Bachelor-Arbeit begleitet. Kein Laberfach, sondern wissenschaftlich und inhaltlich unfassbar umfangreich, die BA war bei 160 Seiten, so als Vergleich, damit man weiß, über was ich rede. Und es war nicht einfach. Die Master-Thesis wird jetzt folgen nächstes Jahr. 

Das ist schon eine stressige Zeit, die belastend ist und viel Nachsicht und Zeit fordert. Ich weiß nicht, wie man das in einer so fragilen Situation wie der euren durchstehen soll. 

vor 6 Stunden, dereineda schrieb:

Job finden wird mit einem Informatikstudium kein Problem sein. Zu der Kindsituation gebe ich dir recht. Alle Argumente die du gegen ein Kind anführst könnten gerade so gut von mir stammen, bin da vollkommen bei dir.

Und dennoch habt ihr keine zwei Fixgehälter, keine ausreichende Wohnsituation für ein Kind. Und ihr Fixgehalt würde wegfallen, sollte sie ein Kind bekommen. 

Fazit:
Die "einfachste" Lösung, ohne die Realität und die vergangenen Jahre zu beachten, wäre:
> hinsetzen und Tacheles reden. Wird Tränen geben und richtig unschön werden. 
> Paartherapie anfangen
> komplette Paarkommunikation überhaupt neu erlernen
> Sexleben in Angriff nehmen

Die realistische Lösung, basierend auf eurer Vergangenheit:
> hinsetzen & Tacheles reden wird nicht funktionieren. Gründe in Vielzahl oben zu finden. Ihr habt 7 Jahre in einer Dynamik gelebt, die den Namen eigentlich nicht verdient. Ich habe das Gefühl, ihr lebt nebeneinander her und habt eigentlich keine Ahnung und keinen Plan, wer ihr als Paar seid und was ihr erreichen wollt. Stichwort: Bequemlichkeit in einer langen Beziehung.
> Paartherapie - muss man für offen sein und miteinander reden können, die Fehler überhaupt sehen und etwas ändern wollen. Sehe ich nicht.
> Kommunikation erlernen - langwierig, anstrengend, in dem Zeitfenster, dass ihr übrig habt, um den Kinderwunsch realistisch angehen zu wollen (was überhaupt ein Fehler wäre aktuell), nicht möglich. Man muss auch einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die nicht miteinander harmonieren in diesem Thema. Ist einfach so. Das sieht man aber halt eigentlich in der Kennenlernphase und dann trifft man seine Entscheidung. Ist hier leider nicht geschehen.
> Sexleben in Angriff nehmen - auch hier: harmoniert ihr beiden halt nicht. Sie hat anscheinend einen Low-Sexdrive, überhaupt kein Verlangen nach Körperkontakt etc. Die Sexqualität hat schon Anfangs der Beziehung gelitten. Spätestens da zieht man eben normalerweise seine Konsequenzen. Ist hier ebenfalls nicht geschehen. 

Meine ehrliche Meinung: 
Ich sehe nicht, dass das bei euch Zukunft hat, die euch beide zufrieden und glücklich macht. Und es ist, wie gesagt, absolut keine Schande, eine Beziehung zu beenden, wenn sie nicht funktioniert. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich Gedanken macht, was das Umfeld denkt, die Mitmenschen sagen, wie die Zukunft aussieht und wie alles weiter gehen soll. Aber die andere Alternative ist, in dem gleichen Trott weiterzuleben und die kommenden Jahren auch wegzuschmeißen. Stichwort: Verantwortung übernehmen für sich selbst und sein Leben. 

Du sagst, du hast genug Geld, um selbst klar zu kommen. Du sagst zwar auch, dass du sie liebst, aber ist das eine Beziehung, die dir etwas bringt? Dich erfüllt und glücklich macht? 
Ich will dir hier nicht sagen, dass du dich in jedem Fall trennen sollst, dass ist einzig und allein deine Entscheidung, mit der du auch glücklich werden musst und dich selbst trauen musst. 
Ich kann dir nur sagen, was bei mir ankommt und ich finde es wirklich tragisch und erschreckend, dass du seit 7 Jahren so lebst. 

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vor 7 Stunden, DirtyRabbit schrieb:

Bei den ganzen Ratschlägen ergänzend: hast Du schonmal deinen Testowert checken lassen? Alleine vom Pornokonsum abhängig nicht vögeln zu wollen kann ich mir nicht vorstellen.

Zu dem ganzen Stress kommt ja noch die Frage ob Du mit Platzpatronen schießt - würde ich auch checken lassen im Zuge der Testokontrolle.

Edit: ich mein das ernst, nicht abwertend oder so.

Fasse ich auch gar nicht so auf, habe tatsächlich vor ca. 2 Wochen einen Termin beim Urologen vereinbart.

 

vor 6 Stunden, Doc Dingo schrieb:

Was genau kannst du nicht?

Kinder groß ziehen? Eigene Kinder grundsätzlich wollen?

Weder noch. Kinder in die Welt setzen wenn ich mir nicht sicher bin ob ich sie will. Ich habe auch Angst davor, dadurch unglücklich zu werden und sie das dann spüren zu lassen.

 

vor 6 Stunden, Doc Dingo schrieb:

Egal wie man es dreht und wendet,  Zweifel hat man bei so ner Entscheidung immer. Es wird auch nicht "den Zeitpunkt" geben in dem man sich "bereit" fühlt.

 

Bin ich sogar bei dir, aber bei mir sind es schon mehr als nur bisschen Zweifel und da on Top halt noch die ganzen Faktoren die es grundsätzlich keine gute Entscheidung machen.

 

vor 6 Stunden, Doc Dingo schrieb:

Wie bist du denn aufgewachsen?

Nur weil man Scheiße aufgewachsen ist heißt das ja nicht dass die eigenen Kinder automatisch auch scheiße aufwachsen müssen. Wenn man reflektriert damit umgeht und weiß was in der eigenen Kindheit im Argen lag kann man es mit den eigenen Kindern besser machen.

Mein Vater war immer sehr streng. Hat sich auch nie davor geschaut mich als den "Familiendeppen" an Feiern etc vorzustellen. Dann mit so 12 haben sich die beiden getrennt. Ich wurde dann wohl sowas wie der Ersatzmann an dem meine Mutter ihren Frust ausgelassen hat. Insgesamt ist vieles passiert und ich weiß auch nicht ob es wirklich so schlimm war oder ich mir das zurecht rationalisiere. Ist schließlich lange her. Was ich damals aber so ziemlich am härtesten getroffen hat war wohl, als mich mit 16 meine Freundin verlassen hat. Also nicht die Trennung an sich aber habe das in vollem Vertrauen meiner Mutter erzählt, wahrscheinlich in der Hoffnung auf bisschen Beistand und ihre Reaktion war mehr oder weniger: "Wurde auch langsam Zeit. Hast du nicht anders verdient"

Und wenn ich es nicht schon davor hatte, spätestens seit da habe ich definitiv Probleme mich anderen Menschen gegenüber zu öffnen.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Hast du dir hier denn therapeutische Unterstützung geholt? 

Ich war damals 1x bei einer Therapeutin ja, habe mich aber nicht wirklich ernstgenommen gefühlt. Ich habe das so aufgefasst als ob sie denkt, ich will nur eine Krankschreibung weil ich kein Bock auf meinen Job habe.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Wenns in den ersten 2 Jahren sexuell schon so schlecht läuft, dass es "plus minus auf dieselbe Nummer rausläuft", ist das halt noch tragischer, dass du/ihr es noch 5 Jahre weiter führt. Auch erschreckend, dass von ihr nichts kam und wiederum du es nicht angesprochen hast. Das zieht sich leider durch eure ganze Beziehung und ist der rote Faden in der Problematik.

Also die ersten 2 Jahre waren noch gut. Denke ich zumindest, ist jetzt so retrospektiv schwer zu sagen wann es abflachte. Denke war zum Teil auch unserer Fernbeziehung geschuldet. Hat ja schon irgendwie eine gewisse Taktung/Planung wenn man sich 2-3x im Monat für ein Wochenende sieht. Hatte es zb. auch schon das ich unter der Woche total horny war, am Wochenende dann aber nicht mehr unbedingt.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Für mich ist das einfach so utopisch, dass ihr seit Jahren keinen Sex habt aber dennoch Kinder kriegen so ein großes Thema ist, um das sich gefühlt alles dreht. Das ist, als würde ich mir ständig Probefahrt-Termine bei Luxusautomarken buchen, aber keinen Führerschein haben. 
Dass du sie sexuell nicht anziehen findest, ist logisch - ihr habt keinen Sex. Es kommt ja seit Anfang der Beziehung nichts von ihr in die Richtung, wie du schreibst

Ja da hast du Recht. 

So kann man das auch sehen. Danke für den Blickwinkel, ich bin / war überzeugt das ich das Problem bin, weil ich keine Lust habe.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Naja, du nimmst das ja auch alles so hin. Das hat sich halt seit Jahren eingebürgert. Du akzeptierst ihre Schweigsamkeit und ihr redet über nichts. Ich frage mich allgemein, über was ihr daheim im Alltag so redet? Beschränkt sich euer Gespräch auf Einkaufslisten und was es abends zu essen gibt? 
Ich wäre diese Beziehung nicht eingegangen, wenn ich in der Kennenlernphase gemerkt hätte, dass man einfach nicht miteinander reden kann, über angenehme oder unangenehme Sachen. Es ist doch logisch, dass man als Erwachsener solche Situationen meistern muss. Wie handhabt sie das denn im beruflichen Alltag? Sie wird ja nicht in ihrer Position ebenso schweigsam sein können oder aus unangenehmen Situationen einfach flüchten. 
Weswegen ist sie denn beim Therapeuten? 

Wir reden eigentlich viel. Bis auf die unangenehmen Sachen, die scheinen wir beide komplett zu vermeiden. Über Gott und die Welt. Unter der Woche Abends tatsächlich eher über unseren Tag. Was wir so erlebt haben, wie es uns ging. Probleme (Ja wir reden über Probleme - bloß nicht unsere, also solche die uns Gegenseitig betreffen) Was uns so beschäftig etc. pp. Wir unternehmen auch gerne was. Manchmal sitzen wir auch einfach nur da und kuscheln bisschen. Wir haben auch schon mehrere Roadtripurlaube gemacht, also eine Woche+ auf engstem Raum und uns wurde nie langweilig miteinander. Also ganz so im argen liegt das alles nicht, es ist wirklich einfach der Kommunikationsteil an negativen Dingen zwischen uns beiden. Aber ja ich sehe es ein dass dies ein großer wichtiger Teil ist.

Weswegen weis ich nicht. Ihre Aussage war an sich arbeiten / Probleme aufarbeiten. Aber worum es genau geht wollte sie mir damals nicht sagen, habe dann nicht mehr nachgehakt.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Und dennoch ist das Kinder kriegen bei euch ein Thema. Man muss doch die Basis dafür schaffen, ein Kind in diese Welt zu setzen. Und eine Singlewohnung, die schon für 2 Menschen zu eng ist, ist keine Basis. Kam euch das nie in den Kopf? War das noch nie Gesprächsthema? Ihr schleicht um dieses Thema herum und dennoch ist eigentlich der Mittelpunkt, um den sich alles dreht. Das kann doch nur schief gehen. Wieso tut ihr euch das an? 

Wie ist dein Privatleben abseits davon, wenn du schreibst, dass du in ein anderes Land gezogen bist für sie? Freunde? Anschluss?

Doch, das sind alles Punkte die ich schon aufgeführt habe wieso es für mich jetzt nicht passt.

Schwer. Ich komm sehr gut alleine Zurecht, also kann mich gut alleine beschäftigen. Ansonsten gehe ich 3x die Woche zum Sport - aber da bin ich dann auch auf mein Training fokussiert. Habe an der Uni so paar Leute mit denen ich immer abhänge in den Pausen / zum lernen. Aber so komplett privat eher weniger. Aber sind halt auch alle so 10-13Jahre jünger. Durchaus ein Punkt an dem ich gerne arbeiten würde. Paar Freunde würden wirklich nicht schaden. Habe letztens eine Frau kennengelernt. Also rein freundschaftlich und habe ihr das auch so kommuniziert. Haben uns bisher auch erst einmal getroffen aber verstehen uns echt gut auf freundschaftlicher Basis.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Und habt ihr stetig über Veränderungen geredet? Ich schätze nicht, wenn ich mir den Rest so durchlese. Es ist doch keine Basis, einmal über etwaige Lebensvorstellungen zu reden und dann das so in der Luft schweben zu lassen. Da muss man doch konstant am Ball bleiben, ich kenne es nicht anders, dass sich das automatisch bildet. 

Ich habe zumindest immer offen kommuniziert was ich will. Auch das ich zb. in Erwägung ziehe meinen Master anzuhängen. Und davor bzw. im Zusammenhang damit, das ich mich nicht bereit fühle Kinder zu haben solange ich keinen feste Job habe. Ich weiß nicht ob sie manchmal bisschen verträumt ist oder Träumen nachhängt. Sie macht ihren Master jetzt weil sie nachdem ich meine Berufsberatung besucht habe und so toll fand, auch eine gemacht hat. Ich gönne ihr das auch vollkommen, sie ist Feuer und Flamme dafür. Aber dann will sie unbedingt einen Bully kaufen/bauen, ihr Geld in eine Eigentumswohnung investieren. Evtl. langfristig wegziehen ins Ausland. Habe hier manchmal den Eindruck sie tanzt auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Und wo soll dich deine/eure Resignation hinführen? Eure Resignation hat euch in diese Situation gebracht. Ihr tretet auf der Stelle. Ihr beide habt wertvolle Jahre verschwendet und hingeschmissen, weil ihr unfähig seid, miteinander zu reden. 
Das kann es doch in dem Alter wirklich nicht sein. 

Natürlich kannst du sie nicht zwingen, aber du kannst selbst an deiner eigenen, persönlichen Lage etwas ändern. Dafür bist du allein verantwortlich. Und das ist auch ein Stichwort hier. Verantwortung übernehmen. Für dein Leben, euer Leben. 

Nein kann es wirklich nicht sein und genau diese Realisation hat mich veranlasst hier den Thread zu eröffnen.

Ja, jetzt mal angenommen ich suche das Gespräch und sie blockt dann ab. Sag ich ihr das wir so nicht weiter machen können und uns trennen müssen wenn wir das nicht hinkriegen zu reden? Das klingt so hart, ist aber wahrscheinlich tatsächlich der Weg?

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Ich habe eher die Vermutung, du hast nicht im Detail drüber nachgedacht, weil es sich innerlich so anfühlt, als würdest du die Trennung schon vorbereiten. Ich habe mich im Herbst nach 6 Jahren Beziehung von meinem Verlobten getrennt. Und ich kenne das sehr gut. In meinem Kopf haben sich Trennungsgedanken so falsch angefühlt, dass ich mich fast geschämt habe. Aber ich habe rechtzeitig gemerkt, dass das einfach Unfug ist. Wieder: Verantwortung für sich selbst übernehmen. Dahin fühlen, wo's weh tut. Dann kommt man nämlich ins Handeln. Alles andere ist feiges Aussitzen der Situation. 

Kannst dir ja mal in Ruhe überlegen, ob ich da einen wunden Punkt getroffen habe. Kann ich mir gut vorstellen. 

Muss ich gar nicht in Ruhe darüber überlegen. Diesen Gedanken hatte ich nämlich auch schon und du hast Recht es fühlt sich sowas von falsch an, als ob ich sie verraten würde. Ich konnte ihr gestern Abend als sie nach Hause kam fast nicht in die Augen schauen und hatte ehrlich gesagt schiss das ich heulen könnte.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Suche dir einen Therapeuten, der Kassenpatienten nimmt. Das wird dauern, die Therapeutenlage in Deutschland ist katastrophal. Du kannst dich auch im Vorfeld bei deiner Krankenkasse melden und die Situation schildern, zumindest meine Krankenkasse sucht unterstützend mit. Darauf solltest du dich aber nicht alleine verlassen.

Beim Therapeuten gibt es probatorische Sitzungen, die dafür da sind, zu gucken, ob ihr beide überhaupt miteinander arbeiten könnt. Der Therapeut stellt den Antrag auf Kostenübernahme bei der KK. 

Wenn du privat versichert bist, ist das natürlich viel einfacher. 

Leider nur gesetzlich. Werde mich mal schlau mache danke.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Fazit:
Die "einfachste" Lösung, ohne die Realität und die vergangenen Jahre zu beachten, wäre:
> hinsetzen und Tacheles reden. Wird Tränen geben und richtig unschön werden. 
> Paartherapie anfangen
> komplette Paarkommunikation überhaupt neu erlernen
> Sexleben in Angriff nehmen

Die realistische Lösung, basierend auf eurer Vergangenheit:
> hinsetzen & Tacheles reden wird nicht funktionieren. Gründe in Vielzahl oben zu finden. Ihr habt 7 Jahre in einer Dynamik gelebt, die den Namen eigentlich nicht verdient. Ich habe das Gefühl, ihr lebt nebeneinander her und habt eigentlich keine Ahnung und keinen Plan, wer ihr als Paar seid und was ihr erreichen wollt. Stichwort: Bequemlichkeit in einer langen Beziehung.
> Paartherapie - muss man für offen sein und miteinander reden können, die Fehler überhaupt sehen und etwas ändern wollen. Sehe ich nicht.
> Kommunikation erlernen - langwierig, anstrengend, in dem Zeitfenster, dass ihr übrig habt, um den Kinderwunsch realistisch angehen zu wollen (was überhaupt ein Fehler wäre aktuell), nicht möglich. Man muss auch einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die nicht miteinander harmonieren in diesem Thema. Ist einfach so. Das sieht man aber halt eigentlich in der Kennenlernphase und dann trifft man seine Entscheidung. Ist hier leider nicht geschehen.
> Sexleben in Angriff nehmen - auch hier: harmoniert ihr beiden halt nicht. Sie hat anscheinend einen Low-Sexdrive, überhaupt kein Verlangen nach Körperkontakt etc. Die Sexqualität hat schon Anfangs der Beziehung gelitten. Spätestens da zieht man eben normalerweise seine Konsequenzen. Ist hier ebenfalls nicht geschehen. 

Ja, muss ich mich zusätzlich mit auseinandersetzten und dann eine Entscheidung treffen. Das sind auf jeden Fall zwei ausführliche Vorgehensweisen die ich verstehe und auch irgendwie für richtig erachte.

 

vor 3 Stunden, MissXYZ schrieb:

Meine ehrliche Meinung: 
Ich sehe nicht, dass das bei euch Zukunft hat, die euch beide zufrieden und glücklich macht. Und es ist, wie gesagt, absolut keine Schande, eine Beziehung zu beenden, wenn sie nicht funktioniert. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich Gedanken macht, was das Umfeld denkt, die Mitmenschen sagen, wie die Zukunft aussieht und wie alles weiter gehen soll. Aber die andere Alternative ist, in dem gleichen Trott weiterzuleben und die kommenden Jahren auch wegzuschmeißen. Stichwort: Verantwortung übernehmen für sich selbst und sein Leben. 

Was das Umfeld denkt ist mir selbst Glücklicherweise nicht so wichtig. Eine meiner größten Sorgen ist tatsächlich etwas aufzugeben das gut ist. Ich habe hier gerade das totale Gefühlschaos in mir und bin total aufgewühlt, kann sein das ich totalen Unsinn von mir gebe. Ich habe angst davor sie in einem schlechteren Zustand zu hinterlassen als ich sie angetroffen habe, dass ich ihre träume zerstört habe und ihr, ihre wichtigsten Jahre geraubt habe bloß weil ich nie den Mund aufgekriegt habe und um die Probleme rumgetanzt bin. Ja ich weiß es braucht zwei dafür, aber für ich kann nur mich selbst steuern und für mich sprechen. Ich habe mich noch nie einem Menschen so nah und verbunden gefühlt, würde soweit gehen sie als meine Seelenverwandte zu bezeichnen. Ich bin bei dem Unfall vor 3Jahren beinahe drauf gegangen und das einzige an das ich in dem Moment dachte war das ich sie wohl nie wieder sehe. Ich bin maximal verwirrt, weil es für mich selbst keinen Sinn macht, wenn ich darüber nachdenke was wir für Differenzen / Probleme haben.

 

 

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Ich würde mal die These in den Raum werfen, dass der Pornokonsum auch ein Symptom sein könnte, und nicht nur der Grund. Der Sinn einer Beziehung ist doch u.a., seine Sexualität auszuleben. Wenn deine Freundin es akzeptiert, dass ihr keinen Sex habt, dann stimmt evtl. etwas mit deiner Freundin nicht.

Was ich nicht ganz verstehe, weil du sagst sie mag kuscheln und knutschen, blockt sie denn dann ab, wenn du ihr an die Muschi gehst?

Ach so, und schwängern natürlich auf gar keinen Fall! Du würdest dich ins Unglück stürzen.

bearbeitet von tomatosoup
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Am 31.3.2022 um 17:21 , MissXYZ schrieb:

Weswegen ist sie denn beim Therapeuten? 

Habe sie heute nochmals versucht darauf anzusprechen weil sie einen Termin hatte. Erst ganz neutral wie es war, worauf sie entgegnet anstrengend aber gut. Es hilft mir echt weiter. Dann hat sie erzählt daß er ihr heute wohl wieder irgend eine Übung / Technik gezeigt hat, was das war wollte sie aber nicht weiter sagen. Dann habe ich gefragt weswegen sie ihn besucht, also woran sie arbeiten möchte. Darauf hat sie dann ziemlich entschieden gesagt, dass sie mit mir nicht darüber reden will.

vor 22 Stunden, tomatosoup schrieb:

Was ich nicht ganz verstehe, weil du sagst sie mag kuscheln und knutschen, blockt sie denn dann ab, wenn du ihr an die Muschi gehst?

Nein Sex geblockt oder abgelehnt hat sie noch nie. Aber da sie selbst nie initiert und ich irgendwann auch nicht mehr, kam es auch zu nichts.

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Ich habe eigentlich nur 2 Fragen. 

Warum trennst du dich nicht von ihr? 

Kannst du dir eure Beziehung genauso wie sie jetzt ist in 10 Jahren noch vorstellen? 

 

Zu dem,, Kinderwunsch" sag ich mal nichts. Das ist wie ,, meine Freundin hat mich betrogen... Wie mache ich ihr den geilsten Heiratsantrag ever? " 

Kein Kind in so einer Situation. 

 

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Verführst du sie denn überhaupt noch? Hast du sie jemals wirklich befriedigt? Was nicht da ist, kann man im Zweifelsfall nicht wollen. Da würde ich dann auch nicht aktiv irgendwas forcieren. Zudem überdenke mal vllt deine Einstellung zu Sex. 

Wenn euch die Beziehung wirklich wichtig ist, dann geht zur Paarberatung. Geht kostenslos bei der Diakonie usw. Das kann hilfreich sein, um den anderen zum Sprechen zu bekommen bzw. die Dinge klarer zu sehen. 

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vor 8 Stunden, scheinheilige schrieb:

Warum trennst du dich nicht von ihr? 

Ich bin mir nicht sicher. Ich liebe sie, ich habe mich noch nie einem Menschen so nah gefühlt. Wir haben auch immer eine Menge Spaß. Mag sein dass das unter diesen Umständen total bekloppt klingt. Aber ich stelle mir ein Leben ohne sie total langweilig vor, ich fühle mich ihr wirklich sehr verbunden. Aber je mehr ich über unsere Probleme nachdenke und tiefer in mich gehe umso mehr wird mir bewusst wie viel mir eigentlich fehlt.

 

vor 8 Stunden, scheinheilige schrieb:

 Kannst du dir eure Beziehung genauso wie sie jetzt ist in 10 Jahren noch vorstellen? 

Nein und das ist auch eine meiner größten Ängste. Ich habe jetzt schon Bedürfnisse die ich nicht ausleben kann und habe wirklich das Gefühl das ich langfristig richtig unglücklich werde wenn wir so weiter machen. Und sie auch.

 

vor 1 Stunde, Plantae schrieb:

Verführst du sie denn überhaupt noch? Hast du sie jemals wirklich befriedigt? Was nicht da ist, kann man im Zweifelsfall nicht wollen. Da würde ich dann auch nicht aktiv irgendwas forcieren.

Nein tu ich nicht mehr, das ist der Grund wieso ich es nicht mehr forciert habe. Weil mich der Sex immer weniger befriedigt hat mit den Veränderungen die sich da eingeschlichen hatten. Ich weiß nicht ob ich sie je befriedigt habe, ja die Kommunikation zieht sich bei uns da komplett als roter Faden durch. Ich habe das verstanden. Wenn ich genauer über die Veränderungen nachdenke fing es damit an das es keine Blowjobs mehr gab, dann später irgendwann keine leidenschaftlichen Küsse mehr, nur noch so knutscher / Auf den Mund etc. Geleckt werden wollte sie auch nicht mehr und wenn ich sie gefingert habe dann meist auch nur bis sie feucht genug war. Hatte sie gestern morgen als wir im Bett lagen auch ganz plump gefragt ob sie denn nicht auch mal wieder Lust auf Sex hätte. Ihre Reaktion war in etwa "Ja…aber nicht jetzt" jo… und dann kuscheln/knutschen/arm nehmen. Weiß hier jetzt aber auch nicht wirklich weiter. Liegt der Ball bei ihr, soll ich weiter tätig werden keine Ahnung.

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Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Also die ersten 2 Jahre waren noch gut. Denke ich zumindest, ist jetzt so retrospektiv schwer zu sagen wann es abflachte. Denke war zum Teil auch unserer Fernbeziehung geschuldet. Hat ja schon irgendwie eine gewisse Taktung/Planung wenn man sich 2-3x im Monat für ein Wochenende sieht. Hatte es zb. auch schon das ich unter der Woche total horny war, am Wochenende dann aber nicht mehr unbedingt.

Kenne ich, mit der Fernbeziehung. Aber vielsagend, dass du, trotz LDR, schon damals am WE nicht mehr horny warst, wenn du sie dann gesehen hast. Ist ja eigentlich genau andersrum. 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

So kann man das auch sehen. Danke für den Blickwinkel, ich bin / war überzeugt das ich das Problem bin, weil ich keine Lust habe.

it takes two to tango. Deine Freundin macht sich, meiner Ansicht nach, den faulen Lenz. In jeglicher Hinsicht. Kein Sex seit Jahren, aber Kinder kriegen will sie. Ihr habt offenkundig tiefgreifende Probleme, aber drüber reden? Fehlanzeige. 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Wir reden eigentlich viel. Bis auf die unangenehmen Sachen, die scheinen wir beide komplett zu vermeiden. Über Gott und die Welt. Unter der Woche Abends tatsächlich eher über unseren Tag. Was wir so erlebt haben, wie es uns ging. Probleme (Ja wir reden über Probleme - bloß nicht unsere, also solche die uns Gegenseitig betreffen) Was uns so beschäftig etc. pp. Wir unternehmen auch gerne was. Manchmal sitzen wir auch einfach nur da und kuscheln bisschen. Wir haben auch schon mehrere Roadtripurlaube gemacht, also eine Woche+ auf engstem Raum und uns wurde nie langweilig miteinander. Also ganz so im argen liegt das alles nicht, es ist wirklich einfach der Kommunikationsteil an negativen Dingen zwischen uns beiden. Aber ja ich sehe es ein dass dies ein großer wichtiger Teil ist.

Weißt du, ALL das kann ich auch mit meinem besten Freund / meiner besten Freundin haben. No joke, aber ich rede über tiefgreifendere Sachen mit meiner besten Freundin als du mit deiner Partnerin. Du beschreibt tolle Extras, die man in einer funktionierenden Beziehung natürlich auch schön findet, aber das alleine macht keine gute Beziehung aus, wenn der Kern nicht funktioniert. Und das tut er bei euch nicht.
Ich kann mit meiner besten Freundin Roadtrips machen, wir können gemeinsam kochen oder Essen bestellen und dann beim Fernseh gucken auf der Couch nebeneinander einschlafen..das ist alles nice to have, aber nicht die Essenz. 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Weswegen weis ich nicht. Ihre Aussage war an sich arbeiten / Probleme aufarbeiten. Aber worum es genau geht wollte sie mir damals nicht sagen, habe dann nicht mehr nachgehakt.

Ich sag das ganz klar: wenn mein Partner mir nicht sagen würde, weshalb er mein Therapeuten ist, dann hat die Beziehung für mich keinen Sinn.

1: weil er mir anscheinend nicht genug vertraut.
2: weil ich ihm nicht mehr vertrauen kann, wenn er nicht so ehrlich zu mir sein kann.
3: weil das, in meinen Augen, die Beziehung gefährdet, vor allem, wenn sie schon so im Argen liegt wie bei euch. 

Ich möchte ganz klar betonen, dass das nicht meine Erwartungshaltung wäre, wenn man sich 4 Wochen kennt. Aber bei 7 Jahren Beziehung? Da ist es mir selbst ein Anliegen, zu wissen, was ein Partner denkt/fühlt/mit sich selbst ausmacht, was ihn belastet und weshalb er sich Hilfe sucht. 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Schwer. Ich komm sehr gut alleine Zurecht, also kann mich gut alleine beschäftigen. Ansonsten gehe ich 3x die Woche zum Sport - aber da bin ich dann auch auf mein Training fokussiert. Habe an der Uni so paar Leute mit denen ich immer abhänge in den Pausen / zum lernen. Aber so komplett privat eher weniger. Aber sind halt auch alle so 10-13Jahre jünger. Durchaus ein Punkt an dem ich gerne arbeiten würde. Paar Freunde würden wirklich nicht schaden. Habe letztens eine Frau kennengelernt. Also rein freundschaftlich und habe ihr das auch so kommuniziert. Haben uns bisher auch erst einmal getroffen aber verstehen uns echt gut auf freundschaftlicher Basis.

Also eher kein social life. Woran liegt es denn? Wie lange wohnst du denn schon in der Stadt deiner Freundin? 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Ich habe zumindest immer offen kommuniziert was ich will. Auch das ich zb. in Erwägung ziehe meinen Master anzuhängen. Und davor bzw. im Zusammenhang damit, das ich mich nicht bereit fühle Kinder zu haben solange ich keinen feste Job habe. Ich weiß nicht ob sie manchmal bisschen verträumt ist oder Träumen nachhängt. Sie macht ihren Master jetzt weil sie nachdem ich meine Berufsberatung besucht habe und so toll fand, auch eine gemacht hat. Ich gönne ihr das auch vollkommen, sie ist Feuer und Flamme dafür. Aber dann will sie unbedingt einen Bully kaufen/bauen, ihr Geld in eine Eigentumswohnung investieren. Evtl. langfristig wegziehen ins Ausland. Habe hier manchmal den Eindruck sie tanzt auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig.

200.gif

Also, lass mich das zusammenfassen:
deine Freundin möchte ihren Master machen, dann einen Bully kaufen oder bauen (!!), aber auch eine Eigentumswohnung in einer Großstadt in Deutschland kaufen. Ebenso aber auch wegziehen, langfristig (!) ins Ausland. Und Kinder möchte sie auch.

Klingt das für dich genauso konfus wie für mich? Super. 

Also, da sind wir wieder an dem Punkt: Kommunikation. Es reicht nicht, einmal am Anfang der Beziehung so etwaige Ziele und Ansichten festzustecken. Das ist ein kontinuierlicher Prozess an Veränderung, wie wir als Menschen uns auch verändern. Lies dir das doch mal selbst durch, das ist doch nicht die Wahrheit. Aber das ist wieder genau das, was ich auch schon vorher geschrieben habe - ihr redet nicht miteinander. Ihr schmeißt da 7 Jahre einfach so hin und dann kommt bei deiner Freundin Torschusspanik, weil die biologische Uhr tickt und dann, weil sie es nie anders macht, bürdet sie sich tausend andere Sachen auf, um sich bloß nicht mit den unangenehmen Sachen auseinandersetzen zu müssen. Das ist doch Wahnsinn in dem Alter. 

Was davon willst DU denn? 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Ja, jetzt mal angenommen ich suche das Gespräch und sie blockt dann ab. Sag ich ihr das wir so nicht weiter machen können und uns trennen müssen wenn wir das nicht hinkriegen zu reden? Das klingt so hart, ist aber wahrscheinlich tatsächlich der Weg?

Ja. Weil ihr nochmal 7 Jahre wegschmeißt, wenn ihr so weitermacht, wie bisher. 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Muss ich gar nicht in Ruhe darüber überlegen. Diesen Gedanken hatte ich nämlich auch schon und du hast Recht es fühlt sich sowas von falsch an, als ob ich sie verraten würde. Ich konnte ihr gestern Abend als sie nach Hause kam fast nicht in die Augen schauen und hatte ehrlich gesagt schiss das ich heulen könnte.

Ja, kenn ich. Im Nachhinein weiß ich, dass ich meine Entscheidung genau an dem Punkt innerlich schon getroffen hatte. 

Am 31.3.2022 um 21:06 , dereineda schrieb:

Was das Umfeld denkt ist mir selbst Glücklicherweise nicht so wichtig. Eine meiner größten Sorgen ist tatsächlich etwas aufzugeben das gut ist. Ich habe hier gerade das totale Gefühlschaos in mir und bin total aufgewühlt, kann sein das ich totalen Unsinn von mir gebe. Ich habe angst davor sie in einem schlechteren Zustand zu hinterlassen als ich sie angetroffen habe, dass ich ihre träume zerstört habe und ihr, ihre wichtigsten Jahre geraubt habe bloß weil ich nie den Mund aufgekriegt habe und um die Probleme rumgetanzt bin. Ja ich weiß es braucht zwei dafür, aber für ich kann nur mich selbst steuern und für mich sprechen. Ich habe mich noch nie einem Menschen so nah und verbunden gefühlt, würde soweit gehen sie als meine Seelenverwandte zu bezeichnen. Ich bin bei dem Unfall vor 3Jahren beinahe drauf gegangen und das einzige an das ich in dem Moment dachte war das ich sie wohl nie wieder sehe. Ich bin maximal verwirrt, weil es für mich selbst keinen Sinn macht, wenn ich darüber nachdenke was wir für Differenzen / Probleme haben.

Aber es ist nicht "gut". 
Versteh mich nicht falsch, keine Beziehung läuft immer durchgehend super gut. Aber bei euch läuft überhaupt nichts gut, von dem, was man in einer Beziehung möchte. Ihr seid beste Freunde, Mitbewohner, nicht mal mehr Friends with Benefits. Ihr habt euch aneinander gewöhnt und natürlich tut es weh, dann zu sehen, dass es genau das ist - Gewöhnung. Bei mir war es eine ähnliche Situation. Ich sag's dir, an dem Punkt, an dem ich das gemerkt und realisiert habe, wars wie ein Aufatmen. Dann muss man schnell das Pflaster abreißen und weitermachen. Das Leben neu aufbauen. Mir gehts heute so unfassbar unbeschreiblich gut, ich merke erst, was ich die letzten Jahre verpasst habe. 

Für seine Träume ist jeder selbst verantwortlich, vor allem in dem Alter. Deine Freundin ist an der Sache genauso beteiligt wie du. Ich spreche hier bewusst nicht von "Schuld". Beide habt ihr es so kommen lassen, wie es jetzt ist. Da brauchst du dir nicht den alleinigen Schuh anziehen. Du hast ihr weder die wichtigsten Jahre geraubt noch etwas anderes. Genau, wie du dich steuern kannst, kann sie das auch. Und, um es auf das Ursprungsthema zu beziehen, um ein Kind zu kriegen, braucht es Sex. Und für Sex braucht's 2. Dich UND deine Freundin. 

Es ist in Ordnung, wenn sich Gewichtungen und Menschen verschieben. Und es ist doch wunderschön, dass du all die Jahre das Gefühl hattest, sie wär deine Seelenverwandte. Ihr hattet mit Sicherheit auch tolle Zeiten. Akzeptier das so. Aber es wird dich nicht glücklich machen, diesen Zeiten hinterherzutrauern und dabei zu leiden. 

Am 1.4.2022 um 21:38 , dereineda schrieb:

Habe sie heute nochmals versucht darauf anzusprechen weil sie einen Termin hatte. Erst ganz neutral wie es war, worauf sie entgegnet anstrengend aber gut. Es hilft mir echt weiter. Dann hat sie erzählt daß er ihr heute wohl wieder irgend eine Übung / Technik gezeigt hat, was das war wollte sie aber nicht weiter sagen. Dann habe ich gefragt weswegen sie ihn besucht, also woran sie arbeiten möchte. Darauf hat sie dann ziemlich entschieden gesagt, dass sie mit mir nicht darüber reden will.

Und du hast das so stehen lassen? Ist in meinem Kopf, meiner Vorstellung, so surreal. 

 

vor 28 Minuten, dereineda schrieb:

Ich bin mir nicht sicher. Ich liebe sie, ich habe mich noch nie einem Menschen so nah gefühlt. Wir haben auch immer eine Menge Spaß. Mag sein dass das unter diesen Umständen total bekloppt klingt. Aber ich stelle mir ein Leben ohne sie total langweilig vor, ich fühle mich ihr wirklich sehr verbunden. Aber je mehr ich über unsere Probleme nachdenke und tiefer in mich gehe umso mehr wird mir bewusst wie viel mir eigentlich fehlt.

Du hast dich einfach an sie gewöhnt. Sie ist seit 7 Jahren ein Teil deines Lebens, durch den Schicksalsschlag natürlich noch mehr. Aber WAS genau macht das Leben mit ihr aufregend? Oder ist es nur die Angst vor einem Leben ohne ihr? Weil du dir einfach nicht vorstellen kannst, wie du dann deine Tage füllst? 

vor 28 Minuten, dereineda schrieb:

Nein und das ist auch eine meiner größten Ängste. Ich habe jetzt schon Bedürfnisse die ich nicht ausleben kann und habe wirklich das Gefühl das ich langfristig richtig unglücklich werde wenn wir so weiter machen. Und sie auch.

Ist Antwort genug auf all deine Fragen. 

vor 28 Minuten, dereineda schrieb:

Nein tu ich nicht mehr, das ist der Grund wieso ich es nicht mehr forciert habe. Weil mich der Sex immer weniger befriedigt hat mit den Veränderungen die sich da eingeschlichen hatten. Ich weiß nicht ob ich sie je befriedigt habe, ja die Kommunikation zieht sich bei uns da komplett als roter Faden durch. Ich habe das verstanden. Wenn ich genauer über die Veränderungen nachdenke fing es damit an das es keine Blowjobs mehr gab, dann später irgendwann keine leidenschaftlichen Küsse mehr, nur noch so knutscher / Auf den Mund etc. Geleckt werden wollte sie auch nicht mehr und wenn ich sie gefingert habe dann meist auch nur bis sie feucht genug war. Hatte sie gestern morgen als wir im Bett lagen auch ganz plump gefragt ob sie denn nicht auch mal wieder Lust auf Sex hätte. Ihre Reaktion war in etwa "Ja…aber nicht jetzt" jo… und dann kuscheln/knutschen/arm nehmen. Weiß hier jetzt aber auch nicht wirklich weiter. Liegt der Ball bei ihr, soll ich weiter tätig werden keine Ahnung.

Über das Sex-Problem seid ihr weit hinüber. Ihr werdet das nicht zufriedenstellend lösen. Ich habs ja oben schon geschrieben, wenn es NUR das wäre, wärt ihr schon bedient genug, daran gehen schon Beziehungen kaputt. Aber ihr habt bei wirklich allem "Ja!" geschrieen, was es an Beziehungsproblemen gibt und euch einen hübschen Strauß zurecht gemacht.

Alleine, dass du diese Antwort so akzeptierst/hinnimmst/sie damit einfach weiterkommt und es dann ganz normal wieder in den Alltag geht für euch, weil sie anscheinend kein Bedürfnis hat, darüber zu sprechen..tragisch. Wirklich. 

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vor 29 Minuten, MissXYZ schrieb:

Kenne ich, mit der Fernbeziehung. Aber vielsagend, dass du, trotz LDR, schon damals am WE nicht mehr horny warst, wenn du sie dann gesehen hast. Ist ja eigentlich genau andersrum. 

Erkenne ich mittlerweile auch. Kann dir aber nicht sagen woran es genau liegt. Alles was ich heute dazu sage, kann auch sein das ich es mir im nachhinein zurecht rationalisiere. Ich hatte das letzte Jahr bevor ich sie kennengelernt habe viel Sex mit unterschiedlichsten Frauen. Mir war Sex immer wichtig und ich hatte einen guten Drive. Wir haben nach unserem Date auch die halbe Nacht, 3-4x gevögelt. Ich weiß nicht was dann passiert ist. Das sie immer weniger getan hat, habe ich ja schon erwähnt. Aber ich selbst war auch nicht mehr so aktiv. Kann jetzt viele Faktoren haben. War damals wahrscheinlich wirklich ziemlich depri. Mir ging es zeitweise echt nicht gut. Dann der Stress, Zukunftsängste etc. Ich denke ich habe wirklich den Draht zu mir selbst und meiner Sexualität verloren und mich "einsam" in die Selbstbefriedigung geflüchtet.

 

vor 34 Minuten, MissXYZ schrieb:

it takes two to tango. Deine Freundin macht sich, meiner Ansicht nach, den faulen Lenz. In jeglicher Hinsicht. Kein Sex seit Jahren, aber Kinder kriegen will sie. Ihr habt offenkundig tiefgreifende Probleme, aber drüber reden? Fehlanzeige. 

Hast du bestimmt nicht unrecht. Aber wenn ich jetzt schon diese ganzen Erkenntnisse für mich gewonnen habe, liegt es jetzt an mir aktiv zu werden. Also jetzt nicht auf Sex bezogen sondern die Gesamtsituation.

 

vor 35 Minuten, MissXYZ schrieb:

Weißt du, ALL das kann ich auch mit meinem besten Freund / meiner besten Freundin haben. No joke, aber ich rede über tiefgreifendere Sachen mit meiner besten Freundin als du mit deiner Partnerin. Du beschreibt tolle Extras, die man in einer funktionierenden Beziehung natürlich auch schön findet, aber das alleine macht keine gute Beziehung aus, wenn der Kern nicht funktioniert. Und das tut er bei euch nicht.
Ich kann mit meiner besten Freundin Roadtrips machen, wir können gemeinsam kochen oder Essen bestellen und dann beim Fernseh gucken auf der Couch nebeneinander einschlafen..das ist alles nice to have, aber nicht die Essenz. 

Verstehe ich. Mit der nicht vorhandenen Sexualität und auch intimen Gespräche über unsere Beziehung ist das wahrscheinlich wirklich nicht mehr als tiefe Freundschaft.

 

vor 37 Minuten, MissXYZ schrieb:

Ich sag das ganz klar: wenn mein Partner mir nicht sagen würde, weshalb er mein Therapeuten ist, dann hat die Beziehung für mich keinen Sinn.

1: weil er mir anscheinend nicht genug vertraut.
2: weil ich ihm nicht mehr vertrauen kann, wenn er nicht so ehrlich zu mir sein kann.
3: weil das, in meinen Augen, die Beziehung gefährdet, vor allem, wenn sie schon so im Argen liegt wie bei euch. 

Ich möchte ganz klar betonen, dass das nicht meine Erwartungshaltung wäre, wenn man sich 4 Wochen kennt. Aber bei 7 Jahren Beziehung? Da ist es mir selbst ein Anliegen, zu wissen, was ein Partner denkt/fühlt/mit sich selbst ausmacht, was ihn belastet und weshalb er sich Hilfe sucht. 

Ja sehe ich auch so. Ist auch ein Punkt der für mich ins Kinderkriegen eingeht. Wie soll das erst mit funktionieren wenn wir nicht mal über unsere eigenen Probleme offen reden können. 

 

vor 38 Minuten, MissXYZ schrieb:

Also eher kein social life. Woran liegt es denn? Wie lange wohnst du denn schon in der Stadt deiner Freundin? 

Seit August 2021. Ich kann es dir nicht genau sagen. Ich war nie ein besonders sozialer Mensch der auf fremde zu geht. Ich verstehe mich gut mit den meisten Leuten und sie kommen auch öfters mal auf mich zu. Ich bin aber nicht jemand der dann aktiv Kontakt darüber hinaus sucht. Und die Leute auch nicht zwingend. Habe auch eher Einzelgängerhobbies. Würde ich gerne ändern, weil es mir schon irgendwie fehlt. Weiß aber auch nicht so recht wie, Party machen / feiern gehen hat mir zB. nie wirklich Spaß gemacht. Ich bin die letzten 8 Jahre auch immer zu einem Festival gefahren mit einer Gruppe von Leuten die ich vor Jahren auf besagtem Festival kennengelernt habe. Seit Corona halt nicht mal mehr das.

 

vor 41 Minuten, MissXYZ schrieb:

Also, lass mich das zusammenfassen:
deine Freundin möchte ihren Master machen, dann einen Bully kaufen oder bauen (!!), aber auch eine Eigentumswohnung in einer Großstadt in Deutschland kaufen. Ebenso aber auch wegziehen, langfristig (!) ins Ausland. Und Kinder möchte sie auch.

Klingt das für dich genauso konfus wie für mich? Super. 

Ja tut es. Ich hatte, wie du wohl auch, schon das Gefühl dass dies für die Vermeidungsmechanismen sind. Um sich selbst beschäftigt zu halten.

 

vor 43 Minuten, MissXYZ schrieb:

Also, da sind wir wieder an dem Punkt: Kommunikation. Es reicht nicht, einmal am Anfang der Beziehung so etwaige Ziele und Ansichten festzustecken. Das ist ein kontinuierlicher Prozess an Veränderung, wie wir als Menschen uns auch verändern. Lies dir das doch mal selbst durch, das ist doch nicht die Wahrheit. Aber das ist wieder genau das, was ich auch schon vorher geschrieben habe - ihr redet nicht miteinander. Ihr schmeißt da 7 Jahre einfach so hin und dann kommt bei deiner Freundin Torschusspanik, weil die biologische Uhr tickt und dann, weil sie es nie anders macht, bürdet sie sich tausend andere Sachen auf, um sich bloß nicht mit den unangenehmen Sachen auseinandersetzen zu müssen. Das ist doch Wahnsinn in dem Alter. 

Was davon willst DU denn? 

Die Torschlusspanik ist ja schon deutlich länger da, aber ja. Was ich davon will, tatsächlich das meiste. Eigentumswohnung ist mir persönlich nicht wichtig, verstehe aber dass sie ihre Ersparnisse nicht auf einem Konto rumlümmeln lassen will. Geht ihr auch um Vermietung, nicht da zu wohnen. Bully? Absolut, haben die letzten Jahre auch immer so Urlaub gemacht. In einem anderen Land leben? Klar, habe ich gar kein Problem mit. Auch einer der Gründe wieso mir dieser 1000Km Umzug leicht viel. Habe ich selbst auch schon öfters zur Sprache gebracht, bei mir wäre es dann aber eher die Kombination aus in einem Land leben das mir gefällt und ein Job bei einer wirklich interessanten Firma. Aber bei uns passen halt die Punkte an denen wir in unserem Leben stehen nicht überein. Das war immer so, ist sicher auch dem Altersunterschied geschuldet. Aber ich habe jetzt on Top ja auch nochmals, mehr oder weniger einen kompletten Neustart gewagt. Mir ist auch irgendwie bewusst, dass dies eigentlich nicht mit dem Leben einer Frau ü30 kompatibel sein kann.

 

vor 49 Minuten, MissXYZ schrieb:

Ja. Weil ihr nochmal 7 Jahre wegschmeißt, wenn ihr so weitermacht, wie bisher. 

Point taken, erkenne ich und ist zu einem großen Angstfaktor geworden die Tage.

vor 50 Minuten, MissXYZ schrieb:

Aber es ist nicht "gut". 
Versteh mich nicht falsch, keine Beziehung läuft immer durchgehend super gut. Aber bei euch läuft überhaupt nichts gut, von dem, was man in einer Beziehung möchte. Ihr seid beste Freunde, Mitbewohner, nicht mal mehr Friends with Benefits. Ihr habt euch aneinander gewöhnt und natürlich tut es weh, dann zu sehen, dass es genau das ist - Gewöhnung. Bei mir war es eine ähnliche Situation. Ich sag's dir, an dem Punkt, an dem ich das gemerkt und realisiert habe, wars wie ein Aufatmen. Dann muss man schnell das Pflaster abreißen und weitermachen. Das Leben neu aufbauen. Mir gehts heute so unfassbar unbeschreiblich gut, ich merke erst, was ich die letzten Jahre verpasst habe. 

Ja, ich erkenne das. Es bewegt sich zurzeit so einiges bei mir. Sowohl rational aus auch emotional. Ich habe mich wohl wirklich viel zu lange nicht mehr wirklich  ernsthaft mit mir selbst und meinen Wünschen und Bedürfnissen befasst.

 

vor 51 Minuten, MissXYZ schrieb:

Es ist in Ordnung, wenn sich Gewichtungen und Menschen verschieben. Und es ist doch wunderschön, dass du all die Jahre das Gefühl hattest, sie wär deine Seelenverwandte. Ihr hattet mit Sicherheit auch tolle Zeiten. Akzeptier das so. Aber es wird dich nicht glücklich machen, diesen Zeiten hinterherzutrauern und dabei zu leiden. 

Ja, mein rationales Ich das sehr stark ist versteht das auch zu 100%. Meine emotionale Seite ist bloß gerade sehr aufgewühlt. Muss aber auch sagen, das ich von der sonst eigentlich nie was mitkriege und mich gerade maßlos überfordert fühle. Aber ich versuche mich dem zu öffnen und tiefer zu gehen.

 

vor 53 Minuten, MissXYZ schrieb:

Und du hast das so stehen lassen? Ist in meinem Kopf, meiner Vorstellung, so surreal. 

Wie hättest du reagiert? Ich bin da immer sehr zaghaft. Will ihr nichts aufzwingen, will nicht das sie sich schlecht fühlt. Ich verstehe dass dies nicht meine Verantwortung ist, erkenne aber auch nicht woher diese Denkmuster kommen.

 

vor 54 Minuten, MissXYZ schrieb:

Du hast dich einfach an sie gewöhnt. Sie ist seit 7 Jahren ein Teil deines Lebens, durch den Schicksalsschlag natürlich noch mehr. Aber WAS genau macht das Leben mit ihr aufregend? Oder ist es nur die Angst vor einem Leben ohne ihr? Weil du dir einfach nicht vorstellen kannst, wie du dann deine Tage füllst? 

Ich kriege meine Tage schon gefüllt. Ob freiwillig oder aktiv weil ich mich ablenken möchte.  Gewöhnung ist sicher dabei. Was es genau aufregend macht kann ich nicht ausformulieren, beziehungsweise habe ich das wohl schon. Mit ihr zu lachen, die Welt entdecken. Die nähe (zumindest die, die wir haben) Aber wie du schon erkannt hast, sind das wohl Dinge die man alles auch mit guten Freunden haben kann. Angst vor einen Leben ohne sie ist bestimmt auch ein Faktor.

 

vor 58 Minuten, MissXYZ schrieb:

Alleine, dass du diese Antwort so akzeptierst/hinnimmst/sie damit einfach weiterkommt und es dann ganz normal wieder in den Alltag geht für euch, weil sie anscheinend kein Bedürfnis hat, darüber zu sprechen..tragisch. Wirklich. 

Auch hier meine Frage. Wie hätte das deiner Meinung nach ablaufen sollen? Ich hatte danach einfach wieder diese Hemmung sie zu irgendwas zu drängen. Vielleicht auch Angst vor weiterer Abweisung.

 

Bin mir auch unsicher was die nächsten Schritte sein sollten. Klar das Gespräch suchen. Aber sollte ich davor schon selbst beim Therapeuten gewesen sein? Bin mittlerweile der Meinung wohl eher nicht - weil der jetzt auch nichts mehr ändern wird. Finde dieses "wir müssen reden" auch irgendwie invasiv / komisch. Aber sagen wir mal, ich spreche es an und sie macht dicht, habe jetzt auch schon in Erwähnung gezogen ihr einen Brief zu schreiben falls sie es anders nicht hinkriegt. Was sie dann damit tut ist ihr Ding, aber ich habe dann wenigstens "mein Herz ausgeschüttet" und ihr alles offen mitgeteilt...

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Möchte gar nicht alles nochmal aufrollen, weil ich glaube, dass @MissXYZ da die richtige Ansprechpartnerin ist und ich das Pferd jetzt nicht nochmal von hinten aufzäumen möchte und jetzt Chaos hier reinbringen.

Habe alles durchgelesen und möchte eigentlich nur Anmerkungen los werden für @dereineda aus meiner eigenen Erfahrung.

vor 1 Stunde, MissXYZ schrieb:
Zitat

Muss ich gar nicht in Ruhe darüber überlegen. Diesen Gedanken hatte ich nämlich auch schon und du hast Recht es fühlt sich sowas von falsch an, als ob ich sie verraten würde. Ich konnte ihr gestern Abend als sie nach Hause kam fast nicht in die Augen schauen und hatte ehrlich gesagt schiss das ich heulen könnte.

Ja, kenn ich. Im Nachhinein weiß ich, dass ich meine Entscheidung genau an dem Punkt innerlich schon getroffen hatte.  

Die Situation kenne ich selber sehr gut. Und wenn man das als derjenige liest, der die belastende Situation zuhause hat und jetzt irgendwie einen Aufbruch aufs Parkett legt, dann fühlt sich das manchmal wie eine schnelle Lösung an. Dann ist man super geneigt zu denken: "Ja stimmt, wenn ich so drüber nachdenke, habe ich meine Entscheidung eigentlich schon getroffen." und dann handelt man dementsprechend. Weil es schlussendlich eine "schnelle Lösung" ist. Weil man jetzt ja weiß, wo man selber dran ist und wo man anscheinend eigentlich hin will.

Meiner eigenen Erfahrung nach ist das oft eine selbsterfüllende Prophezeiung. Auf den Zug bin ich auch schonmal aufgesprungen und habe mich auch getrennt - Überraschung. Mir ist nach ein paar Monaten, als ich das alles mit ein bisschen Abstand gesehen habe, aber aufgefallen, dass ich es an dem Punkt gar nicht entschieden habe. Das ich eigentlich viel zu wenig getan habe und schlussendlich die Wahl hatte zwischen "durch die Krise kämpfen mit offenem Ausgang" und "sehen, dass ich es eigentlich eh Beenden möchte."

Und ich kann nur sagen, ich hätte mich rückblickend lieber durchgekämpft. Glaub dir das nicht zu früh.

vor 1 Stunde, MissXYZ schrieb:

Aber es ist nicht "gut". 
Versteh mich nicht falsch, keine Beziehung läuft immer durchgehend super gut. Aber bei euch läuft überhaupt nichts gut, von dem, was man in einer Beziehung möchte. Ihr seid beste Freunde, Mitbewohner, nicht mal mehr Friends with Benefits. Ihr habt euch aneinander gewöhnt und natürlich tut es weh, dann zu sehen, dass es genau das ist - Gewöhnung.

Hier treffe ich jetzt wahrscheinlich einen Nerv bei vielen Mitlesern und ich erhebe hier auch nicht den Anspruch auf Wahrheit.

Für die meisten Menschen ist eine langjährige Partnerschaft genau das. Nicht mehr, nicht weniger. Liebe und Partnerschaft ist auch irgendwo eine Entscheidung, und nicht ständig feurige Emotionen. In meiner Welt ist das das, was ich möchte. Ich möchte mit meinem besten Freund zusammen leben, in einer WG mit Sex. In der jeder sein eigenes Leben hat, und man auch ein Leben zusammen hat. Seit dem ich nicht mehr jeden Tag feurige Liebe und Anziehung erwarte, ist mein Leben so viel einfacher geworden. Im echten Leben, in meinem Freundeskreis, erlebe ich auch genau das, nur dass sich noch ständig gestritten wird inkl. Eifersucht, Verbote und Haushalts-Eskalation.

Wenn du eine Beziehung führst, in der ihr euch so extrem unterstützt und es menschlich nach sieben Jahren noch so funktioniert, dass ihr euch abends von eurem Tag erzählt und eure Sorgen teilt, dann ist das schon ein gewaltiges Statement und hier würde ich MissXYZ gern widersprechen, denn da finde ich keineswegs, dass "alles schlecht läuft".

 

 

Ich sag nicht, dass ich keine Probleme sehe. Aber was ich nicht sehe ist eine Beziehung, die vor die Wand gefahren ist, weil alles schlecht läuft und hier nur das Beziehungsende Abhilfe schaffen kann. Ich glaube, dass das zum Selbstläufer wird, wenn du das glaubst, lieber TE.

- EDIT -

or 22 Minuten, dereineda schrieb:

Ich kriege meine Tage schon gefüllt. Ob freiwillig oder aktiv weil ich mich ablenken möchte.  Gewöhnung ist sicher dabei. Was es genau aufregend macht kann ich nicht ausformulieren, beziehungsweise habe ich das wohl schon. Mit ihr zu lachen, die Welt entdecken. Die nähe (zumindest die, die wir haben) Aber wie du schon erkannt hast, sind das wohl Dinge die man alles auch mit guten Freunden haben kann. Angst vor einen Leben ohne sie ist bestimmt auch ein Faktor.

Genau das meine ich. Das sagst du nach sieben Jahren. Das nicht einfach "kann man auch mit Freunden machen."

Zitat

Bin mir auch unsicher was die nächsten Schritte sein sollten. Klar das Gespräch suchen. Aber sollte ich davor schon selbst beim Therapeuten gewesen sein? Bin mittlerweile der Meinung wohl eher nicht - weil der jetzt auch nichts mehr ändern wird. Finde dieses "wir müssen reden" auch irgendwie invasiv / komisch. Aber sagen wir mal, ich spreche es an und sie macht dicht, habe jetzt auch schon in Erwähnung gezogen ihr einen Brief zu schreiben falls sie es anders nicht hinkriegt. Was sie dann damit tut ist ihr Ding, aber ich habe dann wenigstens "mein Herz ausgeschüttet" und ihr alles offen mitgeteilt... 

Das greift jetzt auch meinen Text auf. Hier liegt dein Fokus nur auf dir. Hier willst du deinen Standpunkt loswerden und ihr die Tüte überstülpen und wenn du es nicht sagen kannst, dann schreibst du es, weil es hauptsächlich darum geht, dass du jetzt alles raushaust und dir deine Probleme von der Seele redest.

Natürlich muss hier was getan werden, ist keine Frage.

Aber das ist genau der Unterschied. Du kannst da jetzt von 0 auf 100 reinrutschen und alles in einem klärenden Gespräch auf den Tisch hauen und danach das sinkende Schiff verlassen. Aber wie wäre es, wenn du erstmal für dich deinen Freundeskreis ein bisschen ausbaust, ein bisschen mehr rausgehst, ein bisschen selbstständiger wirst. Deine Freundin zum Essen einlädst, mit ihr schläfst. Im Alltag öfter mal die Wahrheit sagst. Dich darin übst, unschöne Sachen anzusprechen. Nicht alle auf einmal. Wenn sie von der Therapie erzählt sagst du beim nächsten Mal: "Ich finds merkwürdig, dass du mit mir nicht darüber reden willst, warum du eigentlich dorthin gehst. Wir sind sieben Jahre zusammen. Wovor hast du Angst?" und dann mal ihre Reaktion abwarten.

Das ist der Unterschied zwischen "durchkämpfen" und einer Handgranate. Das heißt nicht, dass dein Fokus darauf liegen soll, die Beziehung zu retten. Dein Fokus liegt auf die. Der Augang ist immer noch offen. Aber du gehst durch einen Prozess und gibst ihr auch die Chance, mal länger über deine Aussagen nachzudenken. Sich zu verändern. Das braucht doch auch Zeit.

bearbeitet von Goldmariechen
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vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Erkenne ich mittlerweile auch. Kann dir aber nicht sagen woran es genau liegt. Alles was ich heute dazu sage, kann auch sein das ich es mir im nachhinein zurecht rationalisiere. Ich hatte das letzte Jahr bevor ich sie kennengelernt habe viel Sex mit unterschiedlichsten Frauen. Mir war Sex immer wichtig und ich hatte einen guten Drive. Wir haben nach unserem Date auch die halbe Nacht, 3-4x gevögelt. Ich weiß nicht was dann passiert ist. Das sie immer weniger getan hat, habe ich ja schon erwähnt. Aber ich selbst war auch nicht mehr so aktiv. Kann jetzt viele Faktoren haben. War damals wahrscheinlich wirklich ziemlich depri. Mir ging es zeitweise echt nicht gut. Dann der Stress, Zukunftsängste etc. Ich denke ich habe wirklich den Draht zu mir selbst und meiner Sexualität verloren und mich "einsam" in die Selbstbefriedigung geflüchtet.

Weißt du, egal, wie oft du das auseinanderdröselst und da die Ursache suchst - ich weiß nicht, ob es dir zur Klärung hilft oder dazu beiträgt. Ihr habt das einfach schleifen lassen, aus welchen Gründen auch immer. Wie ich schon geschrieben habe - meiner Meinung nach ist das euer kleinstes Problem und an dem Punkt, an dem ihr seid, auch einfach nicht mehr relevant. 

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Verstehe ich. Mit der nicht vorhandenen Sexualität und auch intimen Gespräche über unsere Beziehung ist das wahrscheinlich wirklich nicht mehr als tiefe Freundschaft.

Und auch einfach Sicherheit. Das verurteile ich auch gar nicht. Es ist natürlich super angenehm, wenn man sich 7 Jahre mit jemand eingelassen hat, sein Leben geteilt hat, Erfahrungen, Schicksalsschläge, Reisen, einfach den Alltag - aber dann muss man sich halt auch fragen, was da noch kommen soll / wird und was die eigenen Erwartungen sind. Machst du ja auch aktuell. 

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Seit August 2021. Ich kann es dir nicht genau sagen. Ich war nie ein besonders sozialer Mensch der auf fremde zu geht. Ich verstehe mich gut mit den meisten Leuten und sie kommen auch öfters mal auf mich zu. Ich bin aber nicht jemand der dann aktiv Kontakt darüber hinaus sucht. Und die Leute auch nicht zwingend. Habe auch eher Einzelgängerhobbies. Würde ich gerne ändern, weil es mir schon irgendwie fehlt. Weiß aber auch nicht so recht wie, Party machen / feiern gehen hat mir zB. nie wirklich Spaß gemacht. Ich bin die letzten 8 Jahre auch immer zu einem Festival gefahren mit einer Gruppe von Leuten die ich vor Jahren auf besagtem Festival kennengelernt habe. Seit Corona halt nicht mal mehr das.

Naja, Party gehen und andere Hobbies suchen sind ja auch schon zwei krasse Gegensätze, aber ich verstehe, was du damit ausdrücken willst. Ich bin auch niemand, der 3x die Woche Abends zum Mannschaftssport geht oder in irgendwelchen Vereinen aktiv ist, war ich noch nie. Ich hasse Mannschaftssport, gibt mir nichts. Ich kann mich aber super mit mir selbst beschäftigen und habe keinen Nachteil dadurch, meine Hobbies sind eben nur anders als die vom Großteil. Party machen & feiern gehen habe ich noch nie verstanden, dass als Hobby zu bezeichnen ist mMn noch komischer, als Netflix als Hobby zu bezeichnen. 

Wenn du aber sagst, dass dir der Kontakt abgeht, dann musst du da nach justieren. Was ist denn an der Uni, gibts da was, wo du reinkommen kannst? Wie ist dein Verhältnis zu deinen Kommilitonen? 

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Ja tut es. Ich hatte, wie du wohl auch, schon das Gefühl dass dies für die Vermeidungsmechanismen sind. Um sich selbst beschäftigt zu halten.

Die Torschlusspanik ist ja schon deutlich länger da, aber ja. Was ich davon will, tatsächlich das meiste. Eigentumswohnung ist mir persönlich nicht wichtig, verstehe aber dass sie ihre Ersparnisse nicht auf einem Konto rumlümmeln lassen will. Geht ihr auch um Vermietung, nicht da zu wohnen. Bully? Absolut, haben die letzten Jahre auch immer so Urlaub gemacht. In einem anderen Land leben? Klar, habe ich gar kein Problem mit. Auch einer der Gründe wieso mir dieser 1000Km Umzug leicht viel. Habe ich selbst auch schon öfters zur Sprache gebracht, bei mir wäre es dann aber eher die Kombination aus in einem Land leben das mir gefällt und ein Job bei einer wirklich interessanten Firma. Aber bei uns passen halt die Punkte an denen wir in unserem Leben stehen nicht überein. Das war immer so, ist sicher auch dem Altersunterschied geschuldet. Aber ich habe jetzt on Top ja auch nochmals, mehr oder weniger einen kompletten Neustart gewagt. Mir ist auch irgendwie bewusst, dass dies eigentlich nicht mit dem Leben einer Frau ü30 kompatibel sein kann.

Aber wieso bist du denn die Beziehung überhaupt eingegangen, wenn dir das schon immer so klar war? Das verstehe ich einfach nicht. Es gibt einfach Menschen, die an völlig verschiedenen Punkten sind und deshalb nicht miteinander harmonieren werden, das ist ja auch absolut keine Schande oder kein Fehler und vor allem nichts, was man erzwingen muss. 

Ich finde so einen Camper-Ausbau auch super cool, aber realistisch aktuell? Nein. Viel zu teuer, viel zu aufwendig und passt überhaupt nicht in die aktuelle und längere Lebensplanung. Als Goodie nebenher? Ja, aber da muss sonst die Basis erstmal passen. Im Ausland leben? Ich find Österreich super, aber passt es aktuell? Nein. Deine Freundin baut sich ein Luftschloss nach dem anderen und alle harmonieren überhaupt nicht miteinander. Man kann einfach nicht alles gleichzeitig haben. 

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Point taken, erkenne ich und ist zu einem großen Angstfaktor geworden die Tage.

Ja, ich erkenne das. Es bewegt sich zurzeit so einiges bei mir. Sowohl rational aus auch emotional. Ich habe mich wohl wirklich viel zu lange nicht mehr wirklich  ernsthaft mit mir selbst und meinen Wünschen und Bedürfnissen befasst.

Ja, mein rationales Ich das sehr stark ist versteht das auch zu 100%. Meine emotionale Seite ist bloß gerade sehr aufgewühlt. Muss aber auch sagen, das ich von der sonst eigentlich nie was mitkriege und mich gerade maßlos überfordert fühle. Aber ich versuche mich dem zu öffnen und tiefer zu gehen.

Verstehe ich. Ich fand das Gefühl damals auch super angsteinflößend und ohnmächtig machend. Bis ich es akzeptiert habe und einfach die rationalen, logischen Seiten verglichen habe. Irgendwann kommt der Punkt, an dem die emotionale nicht mehr greifen kann, da muss man erwachsen entscheiden und handeln. 
Das heißt nicht, dass du deine emotionale Seite vernachlässigen sollst, ich finde es gut, dass du auf dich acht gibst und da auch reinfühlst - aber man kann sich da auch wunderbar drin verlieren und irgendwann muss man den Cut machen. 

Hast du jemand nahestehendem, mit dem du sprechen kannst? Ich hab damals vor der Trennung viel mit meiner besten Freundin und meinem Therapeut geredet, war das beste, was ich tun konnte. 

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Wie hättest du reagiert? Ich bin da immer sehr zaghaft. Will ihr nichts aufzwingen, will nicht das sie sich schlecht fühlt. Ich verstehe dass dies nicht meine Verantwortung ist, erkenne aber auch nicht woher diese Denkmuster kommen.

Schwierig, dir da jetzt eine Erklärung zu geben - ich wäre niemals in diese Situation gekommen. Es ist nicht vorstellbar für mich, dass mein Partner an dem Punkt ist, an dem er zu einem Therapeuten geht und wir vorher nicht darüber geredet haben, wieso und weshalb. Das heißt nicht, dass ich ihm keinen Freiraum für sich und seine Gefühle lasse, aber unsere Kommunikationsebene ist einfach komplett gegensätzlich zu eurer. 
Du schreibst immer, du willst nicht, dass sie sich schlecht fühlt oder ihr nichts aufzwingen - im Gegenzug macht sie das gleiche mit dir. 

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Auch hier meine Frage. Wie hätte das deiner Meinung nach ablaufen sollen? Ich hatte danach einfach wieder diese Hemmung sie zu irgendwas zu drängen. Vielleicht auch Angst vor weiterer Abweisung.

+

vor 2 Minuten, dereineda schrieb:

Bin mir auch unsicher was die nächsten Schritte sein sollten. Klar das Gespräch suchen. Aber sollte ich davor schon selbst beim Therapeuten gewesen sein? Bin mittlerweile der Meinung wohl eher nicht - weil der jetzt auch nichts mehr ändern wird. Finde dieses "wir müssen reden" auch irgendwie invasiv / komisch. Aber sagen wir mal, ich spreche es an und sie macht dicht, habe jetzt auch schon in Erwähnung gezogen ihr einen Brief zu schreiben falls sie es anders nicht hinkriegt. Was sie dann damit tut ist ihr Ding, aber ich habe dann wenigstens "mein Herz ausgeschüttet" und ihr alles offen mitgeteilt...

Zu beiden Punkten:
Es ist vermutlich der Tatsache der Dauer geschuldet, dass du das so hinnimmst und mitmachst. Ist natürlich auch schwierig, jetzt einen 180 Grad-Wandel hinzulegen und sicher auch nicht zielführend - wobei ich nicht wirklich weiß, was dein Ziel ist. 
Ihr habt 7 Jahre nicht miteinander gesprochen und jetzt fällt es euch eben auf die Füße. Im Gegensatz zu deiner Freundin bemerkst du den Wandel und hinterfragst dich und eure Beziehung. Ob deine Freundin so weit ist? Weiß man nicht. 

Du schiebst das eigentlich Unausweichliche vor dir her. Verständlich irgendwo. Du schaffst dir selbst Entschuldigungen und Zeit - zum Beispiel mit der Frage, ob du vorher zum Therapeuten sollst. Wieso denn? DU bist derjenige, der aktiv werden muss und der für sich selbst eine Entscheidung treffen muss. Das macht weder ein Therapeut noch wir hier. Jeder kann dir nur Tipps und Gedanken an die Hand geben. 

Dass du ein "Wir müssen reden" invasiv findest, passt wunderbar zu euren letzten 7 Jahren und der nicht vorhandenen Kommunikation. Weil alles, was annähernd anstrengend oder unangenehm ist, direkt als invasiv bezeichnet und deswegen nicht besprochen wurde. 
Der Brief wird nichts ändern. Das streichelt doch nur wieder das Problem. Hör mal auf, sie um jeden Preis schützen zu müssen. Wir sind alle erwachsen und müssen mit Konsequenzen unseres Handelns oder eben Nicht-Handelns leben. Deine Freundin ist fast 40. Wenn sie es bis jetzt noch nicht gelernt hat, dann ist das ihr Problem. Du bist nicht ihr Vater, sondern ihr Partner. 
Und nutze den Brief nicht als Exit-Strategie, weil auch du dich nicht in die unangenehme Situation bringen willst.

Meine Meinung:
Mach dir die kommenden Tage mal ganz rational deine Gedanken, mit Notizliste, Gedankenliste, schreib das auf, hab das vor dir. Und dann setzt euch an einen Tisch und redet miteinander. Und wenn sie wieder abblockt, was sie zu 99,9% tut, dann musst du eine Entscheidung treffen - gehen oder bleiben. 

Und bitte - geh in jedem Fall zu einem Therapeuten, alleine für dich. Das ist nicht böse gemeint, aber dieselbe Dynamik wird sich bei dir weiter durchsetzen. 

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vor 18 Minuten, Goldmariechen schrieb:

Möchte gar nicht alles nochmal aufrollen, weil ich glaube, dass @MissXYZ da die richtige Ansprechpartnerin ist und ich das Pferd jetzt nicht nochmal von hinten aufzäumen möchte und jetzt Chaos hier reinbringen.

Habe alles durchgelesen und möchte eigentlich nur Anmerkungen los werden für @dereineda aus meiner eigenen Erfahrung.

Die Situation kenne ich selber sehr gut. Und wenn man das als derjenige liest, der die belastende Situation zuhause hat und jetzt irgendwie einen Aufbruch aufs Parkett legt, dann fühlt sich das manchmal wie eine schnelle Lösung an. Dann ist man super geneigt zu denken: "Ja stimmt, wenn ich so drüber nachdenke, habe ich meine Entscheidung eigentlich schon getroffen." und dann handelt man dementsprechend. Weil es schlussendlich eine "schnelle Lösung" ist. Weil man jetzt ja weiß, wo man selber dran ist und wo man anscheinend eigentlich hin will.

Meiner eigenen Erfahrung nach ist das oft eine selbsterfüllende Prophezeiung. Auf den Zug bin ich auch schonmal aufgesprungen und habe mich auch getrennt - Überraschung. Mir ist nach ein paar Monaten, als ich das alles mit ein bisschen Abstand gesehen habe, aber aufgefallen, dass ich es an dem Punkt gar nicht entschieden habe. Das ich eigentlich viel zu wenig getan habe und schlussendlich die Wahl hatte zwischen "durch die Krise kämpfen mit offenem Ausgang" und "sehen, dass ich es eigentlich eh Beenden möchte."

Und ich kann nur sagen, ich hätte mich rückblickend lieber durchgekämpft. Glaub dir das nicht zu früh.

Hier treffe ich jetzt wahrscheinlich einen Nerv bei vielen Mitlesern und ich erhebe hier auch nicht den Anspruch auf Wahrheit.

Für die meisten Menschen ist eine langjährige Partnerschaft genau das. Nicht mehr, nicht weniger. Liebe und Partnerschaft ist auch irgendwo eine Entscheidung, und nicht ständig feurige Emotionen. In meiner Welt ist das das, was ich möchte. Ich möchte mit meinem besten Freund zusammen leben, in einer WG mit Sex. In der jeder sein eigenes Leben hat, und man auch ein Leben zusammen hat. Seit dem ich nicht mehr jeden Tag feurige Liebe und Anziehung erwarte, ist mein Leben so viel einfacher geworden. Im echten Leben, in meinem Freundeskreis, erlebe ich auch genau das, nur dass sich noch ständig gestritten wird inkl. Eifersucht, Verbote und Haushalts-Eskalation.

Wenn du eine Beziehung führst, in der ihr euch so extrem unterstützt und es menschlich nach sieben Jahren noch so funktioniert, dass ihr euch abends von eurem Tag erzählt und eure Sorgen teilt, dann ist das schon ein gewaltiges Statement und hier würde ich MissXYZ gern widersprechen, denn da finde ich keineswegs, dass "alles schlecht läuft".

 

 

Ich sag nicht, dass ich keine Probleme sehe. Aber was ich nicht sehe ist eine Beziehung, die vor die Wand gefahren ist, weil alles schlecht läuft und hier nur das Beziehungsende Abhilfe schaffen kann. Ich glaube, dass das zum Selbstläufer wird, wenn du das glaubst, lieber TE.

Interessanter Standpunkt, auch teils nachvollziehbar. 

Zu Punkt 1: "durch die Krise kämpfen mit offenem Ausgang" - ja, aber dazu gehören halt auch zwei, die sich und etwas an der Beziehung ändern wollen. Sehe ich in dem Fall überhaupt nicht. Kann aber natürlich auch nur das als Input nehmen, was der TE hier schreibt und offenlegt. Nur kommt es mir nicht so vor, als würde seine Freundin die Diskrepanz und die Notwendigkeit sehen. Auch die Frage, durch was er sich durchkämpfen soll an dem Punkt. 

Zu Punkt 2: "Wenn du eine Beziehung führst, in der ihr euch so extrem unterstützt und es menschlich nach sieben Jahren noch so funktioniert, dass ihr euch abends von eurem Tag erzählt und eure Sorgen teilt, dann ist das schon ein gewaltiges Statement und hier würde ich MissXYZ gern widersprechen, denn da finde ich keineswegs, dass "alles schlecht läuft"." - aber funktioniert sie menschlich? Unterstützen sie sich extrem? Sorgen sind nicht gleich Sorgen. Und wenn ich seit einigen Jahren in einer Beziehung leben würde, in der man keinen Sex mehr hat, auch kein Ansporn, ob von sich selbst oder dem Partner da ist, in dem man vielleicht über Sorgen im Sinne von Benzinpreisen, Butter war ausverkauft, Uni-Klausur war scheiße spricht, aber die eigentlichen, wirklich großen, die hier im Faden ja bereits erwähnt wurden, nicht erwähnt sondern komplett aussitzt (!), dann weiß ich nicht, ob man das als "Sorgen teilen und unterstützen" bezeichnen kann. Ich sehe hier absolut keine Funktionalität sondern genau das Gegenteil. 

Ich finde deine Punkte gut erklärt bzw. interessant von der anderen Seite beleuchtet, mit Sicherheit ist meine Richtung "extremer", aber ich lese hier beim TE einen riesigen Leidensdruck und vor allem eine Ohnmacht. Und eine Beziehung, die er nicht alleine retten kann und die Gegenseite, so scheint es, die Probleme nicht mal wirklich als solche sieht. Und auch Zeitdruck, der nur noch intensiviert wird, weil sie jetzt Torschusspanik hat. Meiner Meinung nach ist es einfach zu spät für sanftes Vorantasten bei der Frage, wieso die Freundin zur Therapie geht. 

 

bearbeitet von MissXYZ

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vor 24 Minuten, MissXYZ schrieb:

Zu beiden Punkten:

Es ist vermutlich der Tatsache der Dauer geschuldet, dass du das so hinnimmst und mitmachst. Ist natürlich auch schwierig, jetzt einen 180 Grad-Wandel hinzulegen und sicher auch nicht zielführend - wobei ich nicht wirklich weiß, was dein Ziel ist. 
Ihr habt 7 Jahre nicht miteinander gesprochen und jetzt fällt es euch eben auf die Füße. Im Gegensatz zu deiner Freundin bemerkst du den Wandel und hinterfragst dich und eure Beziehung. Ob deine Freundin so weit ist? Weiß man nicht. 

Du schiebst das eigentlich Unausweichliche vor dir her. Verständlich irgendwo. Du schaffst dir selbst Entschuldigungen und Zeit - zum Beispiel mit der Frage, ob du vorher zum Therapeuten sollst. Wieso denn? DU bist derjenige, der aktiv werden muss und der für sich selbst eine Entscheidung treffen muss. Das macht weder ein Therapeut noch wir hier. Jeder kann dir nur Tipps und Gedanken an die Hand geben. 

Dass du ein "Wir müssen reden" invasiv findest, passt wunderbar zu euren letzten 7 Jahren und der nicht vorhandenen Kommunikation. Weil alles, was annähernd anstrengend oder unangenehm ist, direkt als invasiv bezeichnet und deswegen nicht besprochen wurde. 
Der Brief wird nichts ändern. Das streichelt doch nur wieder das Problem. Hör mal auf, sie um jeden Preis schützen zu müssen. Wir sind alle erwachsen und müssen mit Konsequenzen unseres Handelns oder eben Nicht-Handelns leben. Deine Freundin ist fast 40. Wenn sie es bis jetzt noch nicht gelernt hat, dann ist das ihr Problem. Du bist nicht ihr Vater, sondern ihr Partner. 
Und nutze den Brief nicht als Exit-Strategie, weil auch du dich nicht in die unangenehme Situation bringen willst.

Meine Meinung:
Mach dir die kommenden Tage mal ganz rational deine Gedanken, mit Notizliste, Gedankenliste, schreib das auf, hab das vor dir. Und dann setzt euch an einen Tisch und redet miteinander. Und wenn sie wieder abblockt, was sie zu 99,9% tut, dann musst du eine Entscheidung treffen - gehen oder bleiben. 

Und bitte - geh in jedem Fall zu einem Therapeuten, alleine für dich. Das ist nicht böse gemeint, aber dieselbe Dynamik wird sich bei dir weiter durchsetzen.  

Genau da bin ich absolut deiner Meinung! Das ist das, was ich (anders) auch gesagt habe. Der TE sieht den Wandel und hinterfragt sich, aber jetzt die Augen zu zu machen und das "klärende Gespräch" durchzuziehen oder besser noch den Brief zu schreiben wäre am Ende nur Ausdruck genau dieser Dynamik.

Mir kommt die Freundin auch ausweichend vor und bestimmt ist hier einiges im Argen, aber unsere Ansichten trennen sich glaube ich genau hier. Ich fänds irgendwie unfair, wenn der TE jetzt aufsteht und sagt: "Hier schau, ich hinterfrage die Dynamik und du bist da noch gar nicht. Ich habe dich "abgehängt" in meiner Entwicklung und bin weiter als du, und deshalb ziehe ich jetzt auch weiter, weil deine Komminukationsstrategie ist für mich nicht auszuhalten."

Die beiden saßen 7 Jahre im selben Boot. Man kann doch nicht von einem Gespräch, was für das Gegenüber aus komplett heitetem Himmel kommt, erschließen, ob derjenige "auch so weit ist". Vielleicht muss man der Freundin auch einfach mal ein paar Monate Zeit geben, ihre Ansichten zu hinterfragen. Allem gibt man Zeit. Wenn der TE zur Therapie geht, wie du rätst, dann wird es Monate dauern, bis sich ein neues Muster eingestellt hat. Bis überhaupt das alte aufgearbeitet ist. Da kann man sich doch nicht nach sieben Jahren vor die Freundin stellen und sagen:

"Hier du, ich hau auf den Tisch. Das sind meine Gedanken zu den Themen 1-29, die mich jetzt beschäftigen und die ich jetzt drei Wochen durchgedacht habe. Wenn du jetzt in diesem Moment plötzlich überfordert sein solltest, weil ich mich plötzlich komplett konträt zu den sieben Jahren vorher verhalte, und du jetzt statt mit mir zu reden abblockst, wie du es sieben Jahre zuvor getan hast, dann muss ich wirklich jetzt just in diesem Moment eine Entscheidung treffen und gehen!"

... Woah.

Bitte nicht mit angreifendem Unterton lesen. Habs gerade nochmal überflogen. Könnte so rüberkommen, aber soll es nicht.

bearbeitet von Goldmariechen

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vor 12 Minuten, Goldmariechen schrieb:

Genau da bin ich absolut deiner Meinung! Das ist das, was ich (anders) auch gesagt habe. Der TE sieht den Wandel und hinterfragt sich, aber jetzt die Augen zu zu machen und das "klärende Gespräch" durchzuziehen oder besser noch den Brief zu schreiben wäre am Ende nur Ausdruck genau dieser Dynamik.

Mir kommt die Freundin auch ausweichend vor und bestimmt ist hier einiges im Argen, aber unsere Ansichten trennen sich glaube ich genau hier. Ich fänds irgendwie unfair, wenn der TE jetzt aufsteht und sagt: "Hier schau, ich hinterfrage die Dynamik und du bist da noch gar nicht. Ich habe dich "abgehängt" in meiner Entwicklung und bin weiter als du, und deshalb ziehe ich jetzt auch weiter, weil deine Komminukationsstrategie ist für mich nicht auszuhalten."

Kann ich absolut nachvollziehen, deine Meinung. Und ich gehe da auch konform mit, klingt in sich absolut logisch. 

Lass mich erklären, weshalb ich einen scheinbar extremeren Weg beschreiben:

Zitat

Mir kommt die Freundin auch ausweichend vor und bestimmt ist hier einiges im Argen, aber unsere Ansichten trennen sich glaube ich genau hier. Ich fänds irgendwie unfair, wenn der TE jetzt aufsteht und sagt: "Hier schau, ich hinterfrage die Dynamik und du bist da noch gar nicht. Ich habe dich "abgehängt" in meiner Entwicklung und bin weiter als du, und deshalb ziehe ich jetzt auch weiter, weil deine Komminukationsstrategie ist für mich nicht auszuhalten."

Jeder ist für sich selbst verantwortlich und in dem Kontext passt bei mir Fairness und Unfairness einfach nicht mehr. Der TE hat für sich erkannt, dass in der Beziehung Probleme existieren und rückblickend gemerkt, dass es ihn sehr mitnimmt und er sich die Beziehung, so wie sie ist, in 10 Jahren nicht mehr vorstellen kann. Das er aktuell nicht glücklich ist und die Beziehung nicht erfüllend, in egal welcher Hinsicht ist. Soll er jetzt, aus reiner Fairness, der Freundin, die, laut ihm, in den letzten Jahren überhaupt keine Kommunikation gesucht hat, noch weitere, unbestimmte Zeit geben und sich selbst dafür hinhalten und weiter die aktuelle Lage aushalten? 
Wenn das eine zeitlich begrenzte, mit Erfolg garantierte Situation wäre, ich wäre komplett bei dir. Hier gehts aber auch um die Zukunft und das Leben des TE und ich finde es falsch, die Freundin weiter zu schützen und sich selbst zurückzunehmen, nur der Fairness wegen. 

Zitat

Die beiden saßen 7 Jahre im selben Boot. Man kann doch nicht von einem Gespräch, was für das Gegenüber aus komplett heitetem Himmel kommt, erschließen, ob derjenige "auch so weit ist". Vielleicht muss man der Freundin auch einfach mal ein paar Monate Zeit geben, ihre Ansichten zu hinterfragen. Allem gibt man Zeit. Wenn der TE zur Therapie geht, wie du rätst, dann wird es Monate dauern, bis sich ein neues Muster eingestellt hat. Bis überhaupt das alte aufgearbeitet ist. Da kann man sich doch nicht nach sieben Jahren vor die Freundin stellen und sagen:

"Hier du, ich hau auf den Tisch. Das sind meine Gedanken zu den Themen 1-29, die mich jetzt beschäftigen und die ich jetzt drei Wochen durchgedacht habe. Wenn du jetzt in diesem Moment plötzlich überfordert sein solltest, weil ich mich plötzlich komplett konträt zu den sieben Jahren vorher verhalte, und du jetzt statt mit mir zu reden abblockst, wie du es sieben Jahre zuvor getan hast, dann muss ich wirklich jetzt just in diesem Moment eine Entscheidung treffen und gehen!"


Nein, man merkt ja, dass sie nicht so weit ist. Für sie ist es anscheinend normal, keinen Sex zu haben und auch nichts zu ändern. Für sie ist es normal, zum Therapeuten zu gehen und die Ursache und den Ursprung nicht mit ihrem Partner, den sie aber gleichzeitig als Vater ihrer zukünftigen Kinder sieht, darüber zu informieren und komplett im Dunklen lässt, wieso sie dort hingeht. Gleichzeitig erwartet sie aber, dass er ihr den Kinderwunsch erfüllt - und das, obwohl es kein Sexleben gibt, seit Jahren, auch geschuldet durch ihre komplette Enthaltsamkeit und keinerlei Leidenschaft oder Lust. 

Ich rate dem TE, einen Therapeuten aufzusuchen, um sich selbst die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, unabhängig der Beziehungsdynamik, insbesondere zu dieser speziellen Frau. Wie er selbst sagt, holt ihn seine Vergangenheit ein und diese Art der Kommunikation bzw. das komplette Ausbleiben derer wird er auch weiterführen, wenn er es nicht neu erlernt. 

Für mich ist es nicht verwerflich, eine Beziehung zu beenden, nur, weil man selbst an einem anderen Punkt steht als der Partner. Das ist für mich Selbstfürsorge. Eine Beziehung ist kein Vertrag, den man im kompletten Einvernehmen kündigen muss. Jeder kann gehen, wann er möchte. Dass eine Trennung weh tut - geschenkt. Mit diesem Wissen sollte man eine Beziehung starten. Ich finde es keine Schande, dass man plötzlich erkannt hat, was schief läuft, ich fände es eher traurig, wenn man sich dann weiter quält, nur, weil es eventuell unfair dem Partner gegenüber sein könnte. Mit Ende 30 kann ich erwarten, dass sich das Gegenüber auch Gedanken macht - wenn es das nicht tut, ist es nicht meine Aufgabe, dass zu tolerieren oder hinzunehmen, wenn ich dadurch leide und unglücklich bin. 

 

Zitat

Bitte nicht mit angreifendem Unterton lesen. Habs gerade nochmal überflogen. Könnte so rüberkommen, aber soll es nicht.

All good, habe ich nicht so aufgefasst, ich schätze die Diskussion und finde deinen Standpunkt ebenso relevant wie meinen. 

bearbeitet von MissXYZ
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vor 12 Minuten, MissXYZ schrieb:

Nein, man merkt ja, dass sie nicht so weit ist. Für sie ist es anscheinend normal, keinen Sex zu haben und auch nichts zu ändern. Für sie ist es normal, zum Therapeuten zu gehen und die Ursache und den Ursprung nicht mit ihrem Partner, den sie aber gleichzeitig als Vater ihrer zukünftigen Kinder sieht, darüber zu informieren und komplett im Dunklen lässt, wieso sie dort hingeht. Gleichzeitig erwartet sie aber, dass er ihr den Kinderwunsch erfüllt - und das, obwohl es kein Sexleben gibt, seit Jahren, auch geschuldet durch ihre komplette Enthaltsamkeit und keinerlei Leidenschaft oder Lust. 

Ich rate dem TE, einen Therapeuten aufzusuchen, um sich selbst die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, unabhängig der Beziehungsdynamik, insbesondere zu dieser speziellen Frau. Wie er selbst sagt, holt ihn seine Vergangenheit ein und diese Art der Kommunikation bzw. das komplette Ausbleiben derer wird er auch weiterführen, wenn er es nicht neu erlernt. 

Für mich ist es nicht verwerflich, eine Beziehung zu beenden, nur, weil man selbst an einem anderen Punkt steht als der Partner. Das ist für mich Selbstfürsorge. Eine Beziehung ist kein Vertrag, den man im kompletten Einvernehmen kündigen muss. Jeder kann gehen, wann er möchte. Dass eine Trennung weh tut - geschenkt. Mit diesem Wissen sollte man eine Beziehung starten. Ich finde es keine Schande, dass man plötzlich erkannt hat, was schief läuft, ich fände es eher traurig, wenn man sich dann weiter quält, nur, weil es eventuell unfair dem Partner gegenüber sein könnte. Mit Ende 30 kann ich erwarten, dass sich das Gegenüber auch Gedanken macht - wenn es das nicht tut, ist es nicht meine Aufgabe, dass zu tolerieren oder hinzunehmen, wenn ich dadurch leide und unglücklich bin. 

Ich sehe das, dass es für dich kein Fair und Unfair gibt. Und das vorneweg, ich bin auch absoluter Verfechter von Eigenverantwortung. Voll mein Ding.

Das Ding ist nur, dass es für den TE bis letzten Mittwoch eben auch normal war, keinen Sex zu haben. Es war auch normal, dass seine Freundin nichts vom Therapeuten erzählt. Und jetzt redet der TE seit 5 Tagen mit uns darüber. Das gibt ihm nicht das Recht, wie Phönix aus der Asche seiner Freundin zu attestieren, dass sie nicht so weit ist.

Also wir sind uns absolut einig, dass hier einiges im Argen ist und dass hier Baustellen angegangen werden müssen. Kritisch sehe ich persönlich den Kinderwunsch. Hier habe ich mich auch mal ohne große Ankündigung aus rein "egoistischem" Handeln getrennt, weil ich wusste, dass hier kommt mit keiner Diskussion auf einen grünen Zweig. Kinder ja oder nein ist eigentlich so ein Ding, wo man einfach kommentarlos auseinander gehen kann, wenn der eine will und der andere nicht. Aber hier glaube ich, dass der TE mit einer guten Therapie anders darüber denken würde und - so hart das jetzt klingt - die Gedanken eh schon fast hinfällig sind, weil mit 38 noch schwanger zu werden und ein gesundes Kind zu kriegen ist wahrscheinlich eher schwieriger bis gar nicht möglich. Und das ist Verantwortung der Freundin. Das ist eben die Konsequenz aus Aufschieberitis.

Aber sind wir mal ehrlich. Wir wissen beide, dass die Freundin das auch nicht normal findet und sich ihre Gedanken dazu macht. Wir haben beide schon genug Mädelsabende gehabt um zu wissen, dass sie bestimmt nicht die dritte Weinschorle trinkt und erzählt, dass alles super läuft. Nur weil sie nicht darüber redet heißt das nicht, dass sie auch nicht darüber nachdenkt.

Was ich nicht rate ist, dass der TE ganz portioniert und Häppchenweise mal anspricht, was ihn stört, aber dabei unbedingt fair bleibt seiner Partnerin gegenüber. Weil da bin ich dann auch komplett bei dir, dabei verrät man sich am Ende selber und das ist keine Frage der Fairness. Was aber auch geht, ist sich selbst zu verändern in der Beziehung. Mit der Beziehung. Eine Therapie anzufangen in der Beziehung und "gelerntes" umzusetzen. Bei der Frage, wie die Therapie war, eben mal nicht abbrechen sondern nachhaken. Jedes Mal. Es eskalieren lassen. Im Bett mal verschiedenes auszuprobieren. Über den eigenen Schatten springen.

Das wird meiner Meinung nach viel zu selten so gelebt. Hier haben wir ja nicht die Situation, dass die Freundin am Rad dreht und der TE eigentlich alles richtig macht. Sondern hier haben wir zwei harmoniebedürftige Menschen mit Kommunikationsdefizit. Wenn einer der beiden das aufarbeitet und in die Beziehung mitnimmt, dann tut er sich selber den größten Gefallen weil das "nicht wegrennen" direkt umsetzen kann und gibt mit diesem Verhalten der Beziehung die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Zu wachsen oder zu platzen. Das ist aber der unbequemere Weg. Da kann man nicht gehen und sagen: "Mit der nächsten mache ich das anders." sondern da kann man es direkt mal mit der aktuellen anders machen.

Und das bezeichne ich als Fairness, diesen Prozess eben mit Beziehung durchzuleben.

Aber wenn man da an Grenzen stößt, was nicht unwahrscheinlich ist, dann ist es auch keine Schande, sich zu trennen. Das ist auch Selbstfürsorge, das stimmt.

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Ich will kurz einwenden: Es ist gut und gesund, dass sie dir nicht mitteilt, warum sie eine Therapie macht, wenn sie das nicht möchte. Es gibt Dinge, die macht man lieber mit sich und/oder mit einer externen Person aus. Als Partner hast du nicht das Recht, dass sie dir dazu irgendwas sagt. 

 

Davon mal ab, empfehle ich eine Paarberatung. 

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