Warum habt ihr euren Beruf gewählt?

84 Beiträge in diesem Thema

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Am 1.2.2022 um 08:01 , LastActionHero schrieb:
Am 27.1.2022 um 14:57 , Busterkane schrieb:

Ich bin damals auch in die IT eingestiegen, weil mir das lag und zu der Zeit fast jeder dort eingestellt wurde. Die Rahmenbedingungen haben gestimmt und mir fiel das leicht. Das war vor 25 Jahren. Im Laufe der Zeit hat sich das gewandelt. Die Themen Persönlichkeitsentwicklung und Psychologie haben mich schon immer interessiert und waren auch schon immer ein Hobby von mir, welches ich intensiv verfolgt habe. Also warum das nicht zum Beruf machen? Ich hab diverse Kurse und Fortbildungen besucht und schließe demnächst die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie ab, mit dem Ziel, sukzessive umzusteigen und in 3-4 Jahren ne eigene Praxis zu führen. Man muss ja nicht zwingend sein Leben lang das selbe machen, sondern kann sich auch neu definieren, bzw. erfinden....

Das ist voll interessant!

Wie alt warst du, als du dich angefangen hast umzuorientieren? Wie ging das zeitlich und finanziell mit der Umschulung und Doppelbelastung? Ich meine, ne Ausbildung macht man ja nicht mal eben so nebenher bei nem 40+Stunden Job. Oder doch?

Was hat dich die Ausbildung gekostet?

Würde mich auch interessieren.

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vor 2 Stunden, Maandag schrieb:

Keine Sorge, von Heilpraktikern werden keine Fachkenntnisse erwartet. Keine größeren Vorstrafen und ein Hauptschulabschluss reichen aus.

Habe mal so einen Test zum Heilpraktiker online gemacht. Habe bestanden. Direkt. Mit raten quasi. Bin also im Grunde nun auch Heilpraktiker 🙂

Manchmal denke ich mir so: Hmmm ... Warum bescheißt du nicht auch Leute? Die kaufen und nehmen doch alles und jeden Müll und du verdienst dich damit dumm und dämlich 🤔

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Bin da reingerutscht.

Macht mir Spaß (meistens), ist sehr gut bezahlt, passt zu mir und meinen Interessen und ist nicht 9-5, sondern relativ Freelance (mehr Arbeit, mehr Geld. Kann also adjustieren). Freizeit ist ein hohes Gut für mich.

Definier mich nicht über meine Arbeit. Sollte mir ein angenehmes Leben ermöglichen ohne mich zu stressen.

Ich beneide machmal Leute, die komplett für ihren Job brennen. Bin aber für nix passioniert genug, um Abstriche zu machen. Ich hab aber auch keine Scheuklappen auf, wer weiss.

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Am 1.2.2022 um 08:01 , LastActionHero schrieb:

Das ist voll interessant!

Wie alt warst du, als du dich angefangen hast umzuorientieren? Wie ging das zeitlich und finanziell mit der Umschulung und Doppelbelastung? Ich meine, ne Ausbildung macht man ja nicht mal eben so nebenher bei nem 40+Stunden Job. Oder doch?

Was hat dich die Ausbildung gekostet?

Nun… ich bin ja schon ein älteres Modell. Angefangen mich umzuorientieren habe ich mit ungefähr Mitte 30 ( Ich bin jetzt 51!) Ich habe Fortbildungen und Seminare besucht. War auch Schwund dabei, das weiß man vorher nicht immer 100%ig. Das waren oft Wochendseminare oder ich hab mir mal ne Woche Urlaub genommen. Das ging von der Belastung her. Ich hab das nicht als Stress empfunden, sondern als Bereicherung. Belastend war das nur finanziell, weil sowas ne ganz schöne Stange Geld kosten kann. Das ging von 199€ bis 2000€  Wobei der Preis nicht immer entscheidend über den Inhalt ist. Somit waren da aber schon mal die Grundlagen in kognitiver VT, Hypnotherapie und Soziotherapie, sowie diverser anderer Techniken, wie Kundalini Yoga gelegt.

Bis dahin wusste ich aber noch nicht so genau, was daraus mal werden wird. Ich hatte ne Idee, aber kein Plan, bzw. gab es immer andere Sachen die wichtiger waren und wahrscheinlich hatte ich auch Schiss, diesen Schritt zu wagen. Vor anderthalb Jahren wurde dann bei meiner jüngeren Tochter (13J.!!!!!)  bedingt durch Corona/Lockdown eine mittlere Depression und soziale Phobie diagnostiziert. Das hat mir den Anschub gegeben, die Ausbildung zum Heilpraktiker draufzusatteln, um mit einem „Titel“ offiziell arbeiten zu können. Wir sind ja schließlich in Deutschland und hier zählt nicht, was du kannst, sondern welche Scheine du hast ;–) Helfen kann ich meiner Tochter zwar nicht direkt, weil ich zu nah dran bin, aber das war so die Initialzündung, endlich das umzusetzen, was ich immer vor mir her geschoben hab.  Die Ausbildung geht ein halbes Jahr, ist online jeden Montag von 18–22 Uhr. Ich hab lange gesucht, um einen guten Ausbilder zu finden, der selbst praktiziert. Der Kurs kostet mich 599€ und ich kann den Kurs im Herbst noch einmal machen, da meine Prüfung erst im März 2023 ist. Die Gesundheitsämter sind da sehr träge und die Prüfungen finden nur 2x im Jahr statt…..

Der Umstieg ist dann sukzessive geplant. Also Reduzieren des Hauptjobs auf 80% so dass ich einen Tag pro Woche als HP arbeiten kann. Dann 2 Tage die Woche und dann der komplette Umstieg. Hängt auch etwas von meinem jetzigen Arbeitgeber ab…der weiß noch nix von seinem Glück…..muss er aber auch noch nicht.

Nun möchte ich den Thread hier nicht damit weiter sprengen. Bei Interesse auch gerne ne PN….

Grüße, Busterkane
 

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Am 1.2.2022 um 08:01 , LastActionHero schrieb:

Das ist voll interessant!

Wie alt warst du, als du dich angefangen hast umzuorientieren? Wie ging das zeitlich und finanziell mit der Umschulung und Doppelbelastung? Ich meine, ne Ausbildung macht man ja nicht mal eben so nebenher bei nem 40+Stunden Job. Oder doch?

Was hat dich die Ausbildung gekostet?

Gibt doch genug Leute die neben dem Vollzeit Job noch studieren. Mich eingeschlossen. Das geht schon alles

Studium kostet mich 350 pro Monat

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Was mich auch noch motiviert, weil ich das folgende Video sah: Ich will mir auch locker solche Touren/Abenteuer leisen können. Mal für einen Monat weg sein und einen Berg erklimmen oder so. Finde ich mega geil! Das Leben und die Natur einfach spüren können 🙂 Gar nicht mal Hardcore-Survival a la Bear Grylls. Also das Leben leben zu können, was ich wirklich will und mir das auch Leisten zu können. Muss gar nicht extravagant sein mit Lamborghini (Porsche reicht 😜). Aber schon etwas erleben.

 

 

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Was muß man sich "leisten", um auf nen Berg zu laufen? Mach einfach, jedes Wochenende möglich.

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vor 11 Stunden, Jingang schrieb:

Was muß man sich "leisten", um auf nen Berg zu laufen? Mach einfach, jedes Wochenende möglich.

Na ja. Ich wohne nicht im Himalaya. Es geht ja um ein richtiges Abenteuer, was ich meine. Kein WE-Trip. Das Video war hierbei auch nur etwas exemplarisch. Und reisen und solche Abenteuer kosten einfach; auch Zeit. Jedenfalls das, was mir da so vorschwebt. Wie mit dem Fahrrad durch halb Afrika, um dann den Kilimandscharo zu besteigen bspw. Ohne, dass man hier alles aufgibt wie seine Wohnung oder seinen Job. Das finde ich nicht soo einfach machbar und vor allem nicht für jedermann.

Wenn es da aber andere Lösungen gibt, bin ich auf jeden Fall offen! Gerne her damit! 🙂 

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vor 50 Minuten, spirou schrieb:

Na ja. Ich wohne nicht im Himalaya. Es geht ja um ein richtiges Abenteuer, was ich meine. Kein WE-Trip. Das Video war hierbei auch nur etwas exemplarisch. Und reisen und solche Abenteuer kosten einfach; auch Zeit. Jedenfalls das, was mir da so vorschwebt. Wie mit dem Fahrrad durch halb Afrika, um dann den Kilimandscharo zu besteigen bspw. Ohne, dass man hier alles aufgibt wie seine Wohnung oder seinen Job. Das finde ich nicht soo einfach machbar und vor allem nicht für jedermann.

Wenn es da aber andere Lösungen gibt, bin ich auf jeden Fall offen! Gerne her damit! 🙂 

Du brauchst nur ein AG mit einem guten Langzeitkonto-Modell das für dich passt. 

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vor 49 Minuten, Schnee21 schrieb:

Ich wollte was verbessern und auch helfen.

Gut, ich weiß das sehr zu schätzen aber sooo ausführlich musste das nicht sein, denk auch bitte an deine Privatsphäre.

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vor 3 Stunden, spirou schrieb:

Na ja. Ich wohne nicht im Himalaya. Es geht ja um ein richtiges Abenteuer, was ich meine. Kein WE-Trip. Das Video war hierbei auch nur etwas exemplarisch. Und reisen und solche Abenteuer kosten einfach; auch Zeit. Jedenfalls das, was mir da so vorschwebt. Wie mit dem Fahrrad durch halb Afrika, um dann den Kilimandscharo zu besteigen bspw. Ohne, dass man hier alles aufgibt wie seine Wohnung oder seinen Job. Das finde ich nicht soo einfach machbar und vor allem nicht für jedermann.

Wenn es da aber andere Lösungen gibt, bin ich auf jeden Fall offen! Gerne her damit! 🙂 

Klingt bißchen, als wölltest du nur bißchen träumen?

Abenteuer ist recht wenig vom Ort abhängig, brauchts kein Afrika (ok, die Erfahrung muß man vielleicht mal gemacht haben) - den Abenteuer-Faktor kann man sich recht einfach über die Umstände selbst definieren. Bestes Beispiel die beiden Jungs - irgendein Ziel (Berg), bißchen anstrengend (Type2 Fun) und bißchen heikel (bei -11 draußen pennen). Ausrüstung ist auch schwer überbewertet - ist einfach Teil der Abenteuer-Umstände, siehe 7 vs Wild oder Rüdiger Nehberg mit seinen Deutschland-Durchquerungen. Einfach rantasten.

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Gast

Ich wollte, dass etwas sich verändert in Bezug auf die Tatsache, dass in der BRD immer noch zu sehr die soziale Herkunft über Erfolg bei den Kindern entscheidet.

Dass das veraltete (Lehr-/Lern-) System überarbeitet wird - Verbesserungsvorschläge haben wir schon als Studenten ausgearbeitet und an das Ministerium gesendet.

Dass verschiedene Lehrertypen denkbar sind und nicht alles, was nicht stimmig in den Augen von überangepasste Staatsdienern ist, schon im Ref. aussortiert wird.

Dass offenere Unterrichtsformen und mehr die Ausrichtung auf andere Fähigkeiten (Kompetenzen, Profil AC, etc.) in den Fokus geraten.

Dass man Kindern helfen kann, sich zu entfalten und weiter zu entwickeln.

Deshalb bin ich mal in meinen Beruf gegangen.

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vor 35 Minuten, Jingang schrieb:

Klingt bißchen, als wölltest du nur bißchen träumen? 

Ne. Obwohl träumen was schönes ist. Verlernen soo viele Erwachsene und sind dann im Trott gefangen. So will ich jedenfalls nicht Enden oder sein.

Ich glaube aber, wir reden etwas aneinander vorbei.

vor 36 Minuten, Jingang schrieb:

Abenteuer ist recht wenig vom Ort abhängig

Das stimmt einigermaßen. Aber mir geht es ja nicht nur um das Abenteuer an sich. Sondern auch um das Reisen. Und eben darum, das Leben leben zu können, was ich will. Das obige von mir war "nur" exemplarisch. Es geht darum, coole Dinge zu erleben bzw. Dinge zu machen, auf die ich Lust habe. Warum sich nur auf einen Berg hier um die Ecke beschränken, wenn es in der Welt noch so viele coole Orte gibt? Nur als Beispiel. Ich habe mehr Lust, die Flora und Fauna von Costa Rica als vom Teutoburger Wald. Ist bestimmt auch cool. Aber ich will mehr. Nicht einfach Abenteuer, sondern Abenteuer an anderen Orten.

vor 44 Minuten, Jingang schrieb:

Bestes Beispiel die beiden Jungs - irgendein Ziel (Berg), bißchen anstrengend (Type2 Fun) und bißchen heikel (bei -11 draußen pennen).

Und selbst die sind ja nicht auf einen Berg um die Ecke gegangenen, sondern auf einen Bestimmten in den Alpen. Siehe diese Aussicht da oben. So ohne Menschen. Wunderschön. Es ist was besonders.

Mir geht es nicht um eine kleine Wanderung mit Übernachtung im Freien. Sondern um mehr. Was größeres. Weil ich das cool finde und coole neue Dinge sehen will.

vor 47 Minuten, Jingang schrieb:

Ausrüstung ist auch schwer überbewertet

Ne, ganz und gar nicht. Gab da bspw. so einen aus den USA, der sich Bear Grylls angesehen hat und dachte "Jo, fahre ich mal in den Dschungel nach Südamerika und mache dort etwas Survival". Ende vom Lied: Er starb fast und musst mit einem Helikopter geborgen werden.

Ich rede bei mir auch nicht von Dingen, die wirklich Lebensgefährlich sind, sondern von coolen Abenteuern. Dass ich hier auf den nächsten Berg gehen kann für ein WE, ist klar. Aber darum geht es mir nicht. Gerade, weil man das eben auch so machen kann. Sonst wäre das ja für mich nicht motivierend ^_^ Oder so ein Monat in Japan, wo man das ganze Land bereist, ohne dort arbeiten zu müssen oder so. Nur Reisen. Oder ein Trip von der Ostküste der USA mit dem Motorrad an die Westküste. Mit wirklich Zeitlassen. So etwas kriegt man nicht einfach so hin, ohne finanzielles Fundament oder man muss lange Sparen. Aber ich will so etwas öfter machen. Und DAS motiviert mich.

Nur mal so als Erklärung/näherer Erläuterung, wie ich das so sehe. Ich hoffe, nun ist es klarer, was ich meine 🙂

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vor einer Stunde, Schnee21 schrieb:

Ich wollte, dass etwas sich verändert in Bezug auf die Tatsache, dass in der BRD immer noch zu sehr die soziale Herkunft über Erfolg bei den Kindern entscheidet.

Liegt aber weniger an der BRD als an den jeweiligen Eltern. Die sind nunmal prägend und solange Kinder aus diesen Haushalten einen Großteil ihres Lebens genau in diesem Umfeld verbringen wirst du die meisten auch nicht da raus holen können. Theoretisch hat in der BRD im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern JEDER die Möglichkeit fast unbegrenzt aufzusteigen. Der Klotz am Bein ist eher das Elternhaus bzw. das dort vermittelte und nie aufgelöste Mindset.

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vor 41 Minuten, ToTheTop schrieb:

Liegt aber weniger an der BRD als an den jeweiligen Eltern.

Das ist mir zu einfach erklärt. Theoretisch hat man die Möglichkeiten, wie du schon sagtest, aber eben nicht immer praktisch. Da werden einen sehr viele Steine in den Weg gelegt. Gerade, was das finanzielle anbelangt. Dann kommt es dazu dass diese Chancengleichheit, die es auf dem Papier gibt, aber nicht real, sehr demotivierend wirkt. Ursache sind also nicht unbedingt die Eltern, sondern eher Wirkung davon, dass es keine echte Chancengleichheit gibt.

Ein Kind aus guten Verhältnissen kann es sich viel eher Leisten, ein unbezahltes Praktikum zu machen, ein Semester ins Ausland zu gehen und muss während des Studium nicht nebenbei zwingend bei Aldi arbeiten. So kann es sich bspw. nicht voll auf das Studium konzentrieren und muss evtl. länger Studieren, was sich dann im Bafög auswirkt. Dazu kommen evtl. Universitäten, die an Standorten sind, wo es nicht leicht ist eine günstige Unterkunft zu finden, dort aber die guten Unternehmen sind.

Klar, keine Gleichsetzung zu anderen Ländern. Aber hier kann man immer noch einiges Nachholen, was soziale Ungerechtigkeit angeht.

Und was ich auch oft sah: Viele (?) Kinder aus sozial schwachen Familien sind anfangs in der Schule sehr motiviert. Das schwindet dann aber. Ja, auch wegen dem Umfeld. Aber teilweise auch wegen schlechter Lehrern, die sich dann noch teilweise lustig über Schüler machen, weil sie studieren wollen, aber auf einer Hauptschule sind.

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@spirou

Es gibt keine Chancengleichheit. Hab ich nie behauptet. Aufstiegsmöglichkeiten hat jeder, die Startpositionen sind aber sehr unterschiedlich.

Auslandssemester sind toll, braucht aber kein Mensch. Unbezahlte Praktikas - joa... muss auch nicht sein. 
Bafög ist ne geile Sache, kennen nicht viele Länder. Minijobs findet jeder, der sie will. Solange es nicht München oder ne Privatuni/ private Ausbildung sein muss, ist alles möglich.

Natürlich mit deutlich mehr Aufwand als manche rich kids. 
 

Dass das Schulsystem mal komplett auf links gedreht gehört, seh ich auch so. 

bearbeitet von ToTheTop
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vor 38 Minuten, ToTheTop schrieb:

Hab ich nie behauptet.

Doch, schon.

Wenn du hiervon schreibst:

vor 38 Minuten, ToTheTop schrieb:

Aufstiegsmöglichkeiten hat jeder,

dann sprichst du von formale Chancengleichheit. Ist nichts anders.

Es ist aber keine faire Chancengleichheit, was du meinst.

vor 40 Minuten, ToTheTop schrieb:

die Startpositionen sind aber sehr unterschiedlich.

Und das wird nicht beglichen. Das ist das Problem.

vor 41 Minuten, ToTheTop schrieb:

Natürlich mit deutlich mehr Aufwand als manche rich kids. 

Nicht nur mehr Aufwand auch die Möglichkeiten an sich. Während sich sozial schwache Familien keine Nachhilfe leisten können, profitieren besser verdienende Familien unter anderem von möglicher Nachhilfe oder Kontakten. Das auch nur paar Punkte. Es sind aber alles Punkte, die einen nicht Gleichstellen.

Denn wer wird bei einer Bewerbung eher bevorzugt? Der mit dem Auslandssemester oder der ohne? Der mit dem Praktikum bei BCG oder gar ein Praktikum im Ausland oder der bei der Müller GmbH? Und Minijob: Klar, findet man leicht. Aber was meinst du, kann sich mehr auf die Uni konzentrieren, lernen und bekommt tendenziell bessere Noten? Der, der Nebenbei 20h (also neben 40h Uni) arbeiten muss oder der, der sich frei auf die Uni konzentrieren muss?

Und selbst außerhalb München sind die Mieten so hoch, dass man echt Probleme bekommt. Da muss es nicht München sein. Da reicht jeder Studentenstadt.

Hier mal ein schönes Video, was zeigt, wie es ist so nur mit Bafög zu leben:

Da geht viel mehr ein als das man den Eltern die große Schuld geben kann.

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Ich habe geschrieben, dass jeder Austiegsmöglichkeiten hat. Die sind für den Einzelnen mit weniger oder mehr Aufwand zu realisieren. Das hat absolut nix mit Chancengleichheit zu tun.

Fürth kann auch gegen die Bayern gewinnen. Die Chance für nen Bayernsieg ist aber weitaus höher. 
 

Dein Fokus liegt noch viel zu stark auf Uni/Berufseinstieg. Studenten können noch nicht viel, da fehlt einfach die Berufserfahrung bei fast allen - klar wird dann der mit guten Praktikas im Zweifel bevorzugt. Aber zu dem Zeitpunkt steht man noch ganz am Anfang der Karriere. Vollgas und 1-2 sinnvolle und gut getimte AG-Wechsel und du hast jeden Startvorteil deiner ehemaligen Kommilitonen wett gemacht. Man muss nicht nach dem Studium bei einer Big4  eingestiegen sein um mit 40 finanziell frei zu sein. 

Mag ne Handvoll Positionen geben, die sich erledigt haben , wenn man mit Ende Studium nicht auf Platz 1 der Abgänger steht - aber trotzdem steht einem die Welt noch offen.

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Gast
vor 3 Stunden, ToTheTop schrieb:

Liegt aber weniger an der BRD als an den jeweiligen Eltern. Die sind nunmal prägend und solange Kinder aus diesen Haushalten einen Großteil ihres Lebens genau in diesem Umfeld verbringen wirst du die meisten auch nicht da raus holen können. Theoretisch hat in der BRD im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern JEDER die Möglichkeit fast unbegrenzt aufzusteigen. Der Klotz am Bein ist eher das Elternhaus bzw. das dort vermittelte und nie aufgelöste Mindset.

Stimmt natürlich auch wieder.

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vor 48 Minuten, spirou schrieb:

Und das wird nicht beglichen. Das ist das Problem. 

Das ist schlicht nicht zu realisieren. Das Problem ist auch nicht die rein ökonomische Ungleichheit. Bildungsungleichheit manifestiert sich gesellschaftlich viel umfassender. Ich verweise hierbei gerne auf die Arbeiten von Pierre Bourdieu und sein Habitus-Konzept bzw. die vier Kapitalsorten. Bildungsschwächeren Familien fehlt es nicht nur an ökonomischem, sondern auch kulturellem, sozialem und symbolischem Kapital. Es sind nicht nur die harten ökonomischen Fakten, sondern "die feinen Unterschiede" wie es Bourdieu so schön ausdrückt. Es gibt im Anschluss daran auch schöne Untersuchungen, die die Auswahlprozesse amerikanischer Eliteuniversitäten näher betrachten. Dabei konnte man feststellen, dass nicht die fachliche Qualifikation bzw. Eignung das Hauptauswahlkriterium ist, sondern die sozio-kulturelle Ähnlichkeit der Bewerber zu den Mitgliedern der Auswahlkommissionen.

Der Verweis auf die Eltern ist damit intuitiv erstmal nachvollziehbar, denn der klassenspezifische Habitus wird durch kindliche Lern- und Konditionierungsprozesse verinnerlicht. Aber auch die Eltern wurden ja bereits so geprägt. Man muss also m.E. einfach oft konstatieren, dass sie es nicht besser wissen. Das macht die Situation fürs Kind natürlich nicht besser.

Die Frage ist nur: Wie will man das ändern, ohne ganz grundsätzlich und in erheblichem Umfang in unser soziales Beziehungssystem einzugreifen? Vermutlich gar nicht. Wobei es da punktuell natürlich Ansatzpunkte gibt. Neben einer besseren monetären Ausstattung ist z.B. ein Vorschlag mancher Bildungssoziologen, die freie Wahl der Schulform abzuschaffen, also die Schulformempfehlung nach der vierten Klasse verbindlich zu machen ohne Abweichungsmöglichkeit nach oben UND unten. Es ist relativ erschreckend wie oft Kinder (gerade aus bildungsferneren Familien) mit Gymnasialempfehlung auf die Real- oder Hauptschule geschickt werden. Zur Wirksamkeit dieser Maßnahme hab ich auch schon quantitativ-empirische Studien gelesen, die eindeutig dafür plädieren.

Um jetzt nicht total Off-Topic zu sein schreibe ich einfach mal dazu, dass mich genau solche Fragen (bezieht sich jetzt mehr auf die allgemeine Gesellschaftstheorie) sehr interessieren, weshalb ich auch in diesem Bereich studiere. In welchen Beruf sich das später mal übersetzt kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

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vor einer Stunde, Urindanger schrieb:

Das ist schlicht nicht zu realisieren. Das Problem ist auch nicht die rein ökonomische Ungleichheit. Bildungsungleichheit manifestiert sich gesellschaftlich viel umfassender. Ich verweise hierbei gerne auf die Arbeiten von Pierre Bourdieu und sein Habitus-Konzept bzw. die vier Kapitalsorten. Bildungsschwächeren Familien fehlt es nicht nur an ökonomischem, sondern auch kulturellem, sozialem und symbolischem Kapital. Es sind nicht nur die harten ökonomischen Fakten, sondern "die feinen Unterschiede" wie es Bourdieu so schön ausdrückt. Es gibt im Anschluss daran auch schöne Untersuchungen, die die Auswahlprozesse amerikanischer Eliteuniversitäten näher betrachten. Dabei konnte man feststellen, dass nicht die fachliche Qualifikation bzw. Eignung das Hauptauswahlkriterium ist, sondern die sozio-kulturelle Ähnlichkeit der Bewerber zu den Mitgliedern der Auswahlkommissionen.

Der Verweis auf die Eltern ist damit intuitiv erstmal nachvollziehbar, denn der klassenspezifische Habitus wird durch kindliche Lern- und Konditionierungsprozesse verinnerlicht. Aber auch die Eltern wurden ja bereits so geprägt. Man muss also m.E. einfach oft konstatieren, dass sie es nicht besser wissen. Das macht die Situation fürs Kind natürlich nicht besser.

Die Frage ist nur: Wie will man das ändern, ohne ganz grundsätzlich und in erheblichem Umfang in unser soziales Beziehungssystem einzugreifen? Vermutlich gar nicht. Wobei es da punktuell natürlich Ansatzpunkte gibt. Neben einer besseren monetären Ausstattung ist z.B. ein Vorschlag mancher Bildungssoziologen, die freie Wahl der Schulform abzuschaffen, also die Schulformempfehlung nach der vierten Klasse verbindlich zu machen ohne Abweichungsmöglichkeit nach oben UND unten. Es ist relativ erschreckend wie oft Kinder (gerade aus bildungsferneren Familien) mit Gymnasialempfehlung auf die Real- oder Hauptschule geschickt werden. Zur Wirksamkeit dieser Maßnahme hab ich auch schon quantitativ-empirische Studien gelesen, die eindeutig dafür plädieren.

Um jetzt nicht total Off-Topic zu sein schreibe ich einfach mal dazu, dass mich genau solche Fragen (bezieht sich jetzt mehr auf die allgemeine Gesellschaftstheorie) sehr interessieren, weshalb ich auch in diesem Bereich studiere. In welchen Beruf sich das später mal übersetzt kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

Früher war es noch krasser - auch gute Schüler, deren Eltern keine Akademiker waren, wurden nicht auf weiterführende Schulen geschickt.

Mittlerweile werden ja nur Empfehlungen ausgestellt - die Eltern entscheiden.

Es kann auch schiefgehen später - das kann aber jedem theoretisch so gehen.

In manchen Elternhäusern fehlen dann aber schon PCs, das Geld für die Nachhilfe/Förderung.

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