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Wie in Kennenlernen/LTR einer Frau sagen, dass man teilweise deutlich depressiv ist?


Ich bin schon mein ganzes Leben mehr oder weniger depressiv. Immer wieder mit guten Episoden, aber auch mit sehr schlechten. Das Problem ist, dass ich manchmal schon den Drang habe mich zu offenbaren, also einfach zu sagen was in mir ist. Das allerdings empfinde ich als sehr gefährlich, denn in Summe tun sich Abgründe auf und insbesondere auf Frauen aus intakten Elternhäusen und stabilen Leben könnte das massiv abschreckend sein oder wissen einfach nicht damit umzugehen. Manchmal erzähle ich ein bisschen und merke ich kann nicht weitererzählen, weil das zu harter Stoff ist und die Frau das wahrscheinlich nicht verkraften würde. Das allerdings führt dazu, dass sie ahnt, dass da noch etwas ist was ich ihr nicht sage und das wiederum ist natürlich auch nicht gut. Zusätzlich ist es leider so, dass ich in manchen Phasen besonders anhänglich bin und ich aufpassen muss, nicht wie eine verweichlichte Pussy rüberzukommen. Das kotzt mich selber an, weil eigentlich bin ich so nicht. Ich bin nur manchmal so und das ist nicht mein Charakter, sondern ist die Depression + Trauma. Praktisch habe ich das bislang dadurch gelöst, dass ich entweder gar nichts darüber erzähle und manchmal eben die eine oder andere weird Auffälligkeit durchbricht, ohne näher darauf einzugehen. Nur einer Frau habe ich bislang alles erzählt, aber sie hatte selbst derart massiv Probleme, viel mehr noch als ich.

Von mir selbst denke ich, ich bin eigentlich absolut red flag.
Eigentlich bin ich ganz normal, wären da nicht immer diese teilweise extrem starken Gefühle die mich zum Abgrund ziehen und mich unmissverständlich auffordern mich umzubringen. Das kann auch beim Sex vorkommen oder während ich mit einer schönen Frau verabredet bin. Ich lebe ganz normal, es gibts in meinem Verhalten oder auch Aussehen keinen Hinweis, das darauf hindeuten würde. Insbesondere isoliere ich mich nicht, war nie krankgeschrieben, habe keinerlei sonstigen Einschränkungen usw. Ich bin jemand der auf einer geraden Straße bei besten Wetterbedinungen ohne Bremsversuche gegen den einzigen Baum weit und breit fahren würde und keiner weiß warum.

Mir ist klar, dass man vielleicht zuerst seine seelische Gesundheit auf die Reihe bekommen sollte, bevor man Partnerschaft etc. beginnt. Allerdings habe ich Zweifel, dass das in meinem Leben jemals der Fall sein wird. Das Zeug begleitet mich schon mein ganzes Leben, über 35 Jahre. Es war noch nie wesentlich anders. Immer wieder mit Phasen die besser sind, aber eben auch immer wieder schlechter. Therapieversuche gab es mehrere und auch aktuell bin ich in Therapie. Es ist klar, dass auch der Therapeut Zweifel hat, also ich spüre das und es ist offensichtlich. Ich glaube es geht auch nicht um Heilung, es geht eher darum überhaupt am Leben zu bleiben und irgendwie halbwegs gut damit zu leben.

Positiv anzumerken ist, dass ich wohl mehr Empathie habe als andere, dass ich leidensfähiger bin als andere, dass ich mehr kämpfen kann, dass eine Beziehung und der andere Mensch für mich eine viel höhere Bedeutung hat und ich es viel mehr zu schätzen weiß und genießen kann, wenn alles in Ordnung ist. Also, man hat auch durchaus gute Eigenschaften damit.

bearbeitet von Sunnster

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vor 43 Minuten, Sunnster schrieb:

Therapieversuche gab es mehrere und auch aktuell bin ich in Therapie.

Bist du medikamentös gut eigenstellt?

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Ich habe immer wieder Citalopram genommen (meistens 1-3 Jahre), dazwischen lange Zeit aber auch immer wieder nichts.
Aktuell, seit ca. 1,5 Jahren, nehme ich nichts und bin auch derzeit bei keinem Psychiater. Der Psychiater hat mir seinerzeit frei gestellt welche zu nehmen oder auch nicht. Habe noch eine Packung hier rumliegen.

Das Citalopram hat mich beim letzten Mal wirklich stabilsiert und wieder auf Kurs gebracht und ich verdanke ihnen viel. Im Moment ist es viel besser als damals (denke ich jedenfalls). Allerdings hat es auch meine Emotionen komplett gekillt, weswegen ich perspektivisch auch wieder runter davon wollte.

Ich verspüre immer wieder Traurigkeit als ob ich weinen möchte, kann aber nicht weinen.

.

 

 

 

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Lass dich doch eventuell nochmal beraten? Klar gibt's Antidepressiva mit dem von dir beschriebenen Nebeneffekt von Emotionslosigkeit, ich kenne aber Leute die gut eingestellt sind mit den richtigen Produkten, und gut damit leben können.

Ich bin an sich kein Freund von Pulver, denke Psychopharmaka werden heutzutage viel zu einfach und schnell verschrieben. Für jemand der in Therapie ist und trotzdem diese Schübe hat, könnten sie aber doch zusätzlich was ändern.

Um zu deiner eingänglichen Frage zurückzukehren: Ich kenne einige Leute, die trotz Depression, Borderline oder anderer Probleme eine erfüllende Beziehung führen. Die Partner wissen davon und wussten früh davon. Natürlich werden manche Frauen damit nicht umgehen können, aber je mehr du dazu stehst, umso mehr werden andere Menschen es akzeptieren.

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Danke schonmal für die Antwort.
Vielleicht sollte ich das tatsächlich tun. Und ich muss auch in der Therapie vorankommen, ich muss das besprechen den Fokus vielleicht auf anderes zu legen. Weil aktuell denke ich, wenn das so weiterläuft, dann werde ich an anderer Stelle absaufen.

Ich habe viele Freunde, ich sehe gut aus, ich habe wohl ein schönes Gesicht, ich habe schon viele Komplimente bekommen und mein Selbstbewusstsein ist eigentlich intakt. Ich spreche grundsätzlich keine Frauen im StreetGame an, weil es auch so läuft, aber selbst das könnte ich wohl ohne größere Schwierigkeiten. Ich glaube ich verstehe nicht, was ich anderen Menschen bedeute. Ich glaube ich verstehe nicht, dass andere Menschen mich wirklich wertschätzen, wirklich in Sorge wären wüssten sie und es die Katastrophe schlechthin wäre, wäre ich nicht mehr. Ich glaube das habe ich noch nie verstanden. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir selbst eher gleichgültig bin. So gleichgültig wie den Menschen die mir in meiner Kindheit nahestanden. Niemand hat es interessiert wie es mir geht, ob ich glücklich bin, ob ich traurig bin, ob ich Hunger habe, wie es mir überhaupt geht. Niemand hat danach gefragt und selbst wenn ich es sagen würde, hat es niemanden interessiert.

Mir fehlt einfach das Urvertrauen. Ich treffe mich heute abend wieder mit einer, ich mag sie wirklich, und es scheint so, sie mag mich auch. Aber ich traue ihr nicht. Mein Vertrauen beträgt Null. Nur weil sie sich heute freut mich zu sehen und mir das sagt, kann es schon morgen anders sein und sie könnte mir erzählen, du, mit uns läuft das nicht, so stelle ich mir das jedenfalls vor; auch wenn es eigentlich kein Anzeichen dafür gibt.


Allgemein ist es so, dass ich sehr oft denke: wozu?
Ich sehe eine schöne Frau, ich denke ich könnte einfach zu ihr hin und vielleicht würde es sogar laufen. Aber dann denke ich: wozu?
Bei sovielen Dingen stelle ich mir diese Frage.
 

 

 

 

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Dieses Thema ist sicher wichtig… aber für Nicht-Depressive einfach nicht wirklich nachvollziehbar. Es spricht daher eigentlich für das Forum, dass es dazu recht still bleibt.

Ich habe in meinem Leben schon tolle und rundum von Liebe umgebene Menschen an die Depression verloren („ein Herzinfarkt der Seele“ nannte es mal eine Hinterbliebene). Große Trauer und Ratlosigkeit. 

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Super schwieriges Thema. Habe seit Corona depressive Episoden (immer so über einen Zeitraum von 3-6 Wochen). Als erstes merke ich es an Lustlosigkeit (ist halt das deutlichste Zeichen). Ich kann Spaß haben, aber ich kann nicht mehr wirklich "Glück" empfinden. In diesen Zeiten verliert man auch etwas den Glauben an einen "Sinn" im Leben. Welchen Sinn hat das Leben, wenn man sich über nichts mehr freuen kann?

Und auch das mit dem Drang sich zu offenbaren kann ich verstehen. Ist ne beschissene Situation, weil ich schon eher die Erfahrung gemacht habe, dass Frauen nicht deine Probleme lösen wollen. Auf der Sachebene sind sie dann super supportiv, aber auch der Gefühlsebene büßt man irgendwie doch an Attraction ein. Die Welt ist halt manchmal einfach bisschen scheiße. Da können wir noch so woke sein, am Ende werden Kerle, die heulen, klein sind, ne Behinderung haben, zu nett sind etc. als weniger attraktiv wahrgenommen. Ist halt ne harte Wahrheit mit der man Leben muss. Survival of the fittest. Jeder ist sich selbst am nächsten etc. 

Das schlimmste bei Depression ist oft, dass man keinen richtigen "Grund" findet. Es ist ja eigentlich alles gut. Das ist frustrierend:

Am 18.1.2022 um 08:02 , Sunnster schrieb:

Allgemein ist es so, dass ich sehr oft denke: wozu?
Ich sehe eine schöne Frau, ich denke ich könnte einfach zu ihr hin und vielleicht würde es sogar laufen. Aber dann denke ich: wozu?
Bei sovielen Dingen stelle ich mir diese Frage.

 

Da ich keinen Therapieplatz gefunden habe und irgendwann keine Lust mehr hatte zu suchen, helfe ich mir selbst mit einer guten Freundin, die selbst seit 7 Jahren zur Therapie geht und daher therapieren wir uns dann gegenseitig. Manchmal hilft es dann auch mich meinen Gefühle zu stellen. Zu viel Anspruch an einen selbst? Überreflexion? Zu Wenig Fokus auf das jetzt? verdrängte ToDos? Abweichungen im Leben von der eigenen Moralvorstellung? Hat man etwas Sinnstiftendes im Leben? Mediation? Tagebuch schreiben? Bewegung? Ordnung in der Wohnung = Ordnung im Kopf?... das Problem ist nur, dass selbst wenn man all diese Punkte angeht, es nicht bedeutet, dass es einem besser geht, es begünstigt nur eine "Heilung". 

Zudem habe ich schon einige Bücher zu dem Thema gelesen. Ich persönliche finde das Tagebuch schreiben ziemlich heilsam sein kann, alles runter schreiben was einem im Kopf schwirrt.

Am Ende kann ich dir nur das beste wünschen, Versuche möglichst Dinge zu tun, die außerhalb deiner Comfortzone sind. Man muss nicht immer happy sein. Und geh nochmal zum Psychiater, sei was das angeht klüger als ich :P

 

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vor 52 Minuten, Optimus schrieb:

Super schwieriges Thema. Habe seit Corona depressive Episoden (immer so über einen Zeitraum von 3-6 Wochen). Als erstes merke ich es an Lustlosigkeit (ist halt das deutlichste Zeichen). Ich kann Spaß haben, aber ich kann nicht mehr wirklich "Glück" empfinden. In diesen Zeiten verliert man auch etwas den Glauben an einen "Sinn" im Leben. Welchen Sinn hat das Leben, wenn man sich über nichts mehr freuen kann?

Und auch das mit dem Drang sich zu offenbaren kann ich verstehen. Ist ne beschissene Situation, weil ich schon eher die Erfahrung gemacht habe, dass Frauen nicht deine Probleme lösen wollen. Auf der Sachebene sind sie dann super supportiv, aber auch der Gefühlsebene büßt man irgendwie doch an Attraction ein. Die Welt ist halt manchmal einfach bisschen scheiße. Da können wir noch so woke sein, am Ende werden Kerle, die heulen, klein sind, ne Behinderung haben, zu nett sind etc. als weniger attraktiv wahrgenommen. Ist halt ne harte Wahrheit mit der man Leben muss. Survival of the fittest. Jeder ist sich selbst am nächsten etc. 

Das schlimmste bei Depression ist oft, dass man keinen richtigen "Grund" findet. Es ist ja eigentlich alles gut. Das ist frustrierend:

 

Da ich keinen Therapieplatz gefunden habe und irgendwann keine Lust mehr hatte zu suchen, helfe ich mir selbst mit einer guten Freundin, die selbst seit 7 Jahren zur Therapie geht und daher therapieren wir uns dann gegenseitig. Manchmal hilft es dann auch mich meinen Gefühle zu stellen. Zu viel Anspruch an einen selbst? Überreflexion? Zu Wenig Fokus auf das jetzt? verdrängte ToDos? Abweichungen im Leben von der eigenen Moralvorstellung? Hat man etwas Sinnstiftendes im Leben? Mediation? Tagebuch schreiben? Bewegung? Ordnung in der Wohnung = Ordnung im Kopf?... das Problem ist nur, dass selbst wenn man all diese Punkte angeht, es nicht bedeutet, dass es einem besser geht, es begünstigt nur eine "Heilung". 

Zudem habe ich schon einige Bücher zu dem Thema gelesen. Ich persönliche finde das Tagebuch schreiben ziemlich heilsam sein kann, alles runter schreiben was einem im Kopf schwirrt.

Am Ende kann ich dir nur das beste wünschen, Versuche möglichst Dinge zu tun, die außerhalb deiner Comfortzone sind. Man muss nicht immer happy sein. Und geh nochmal zum Psychiater, sei was das angeht klüger als ich :P

 

Die gleichen Gedanken, die du zitiert hast, hatte ich auch die letzten 10 Jahre. Mir helfen seit 3 Monaten Antidepressiva (Bupropion). Ich war wohl lebenslang seit Kindesalter depressiv. Ich habe mich deswegen immer vor Medikamenten gesträubt, weil ich dachte, ich habe keine Depressionen. Nun, nach über 35 Jahren, habe ich es ausprobiert und erlebe das Leben sehr glücklich (aktuell). Erstaunlich, dass man dann merkt, wie andere, die man als normal betrachtet hat, ebenfalls antriebslos sind und wohl depressive Phasen haben.

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vor 14 Stunden, Optimus schrieb:

Da können wir noch so woke sein,

Bist du etwa in der völlig durchgeknallten woken Bubble?
Dann würde ich dir empfehlen diese schleunigst zu verlassen.
Kein Wunder dass es einem über kurz oder lang mies geht.

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vor 13 Stunden, Munichboy1 schrieb:

Mir helfen seit 3 Monaten Antidepressiva (Bupropion). Ich war wohl lebenslang seit Kindesalter depressiv. Ich habe mich deswegen immer vor Medikamenten gesträubt, weil ich dachte, ich habe keine Depressionen. Nun, nach über 35 Jahren, habe ich es ausprobiert und erlebe das Leben sehr glücklich (aktuell). Erstaunlich, dass man dann merkt, wie andere, die man als normal betrachtet hat, ebenfalls antriebslos sind und wohl depressive Phasen haben.

This.

Kann wahrscheinlich mehr Leben und Lebensqualität retten als sämtliches Rumtherapieren und -analysieren.

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vor 2 Stunden, Sartre66 schrieb:

This.

Kann wahrscheinlich mehr Leben und Lebensqualität retten als sämtliches Rumtherapieren und -analysieren.

jap, schade dass ich so stur war und es "selber schaffen" wollte. viel lebenszeit und glück verschwendet. aber so ist es nunmal

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vor 5 Stunden, tobias99 schrieb:

Bist du etwa in der völlig durchgeknallten woken Bubble?
Dann würde ich dir empfehlen diese schleunigst zu verlassen.
Kein Wunder dass es einem über kurz oder lang mies geht.

Die Woke bubble ist auch nicht durchgeknallter als die Redpiller/Blackpiller bubbles. Alles irgendwo kleingeistige Ideologen, die auf eine absolutistische Art und Weise meinen die Wahrheit zu verkünden. 

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Am 15.1.2022 um 23:00 , Sunnster schrieb:

Wie in Kennenlernen/LTR einer Frau sagen, dass man teilweise deutlich depressiv ist?


Ich bin schon mein ganzes Leben mehr oder weniger depressiv. Immer wieder mit guten Episoden, aber auch mit sehr schlechten. Das Problem ist, dass ich manchmal schon den Drang habe mich zu offenbaren, also einfach zu sagen was in mir ist. Das allerdings empfinde ich als sehr gefährlich, denn in Summe tun sich Abgründe auf und insbesondere auf Frauen aus intakten Elternhäusen und stabilen Leben könnte das massiv abschreckend sein oder wissen einfach nicht damit umzugehen. Manchmal erzähle ich ein bisschen und merke ich kann nicht weitererzählen, weil das zu harter Stoff ist und die Frau das wahrscheinlich nicht verkraften würde. Das allerdings führt dazu, dass sie ahnt, dass da noch etwas ist was ich ihr nicht sage und das wiederum ist natürlich auch nicht gut. Zusätzlich ist es leider so, dass ich in manchen Phasen besonders anhänglich bin und ich aufpassen muss, nicht wie eine verweichlichte Pussy rüberzukommen. Das kotzt mich selber an, weil eigentlich bin ich so nicht. Ich bin nur manchmal so und das ist nicht mein Charakter, sondern ist die Depression + Trauma. Praktisch habe ich das bislang dadurch gelöst, dass ich entweder gar nichts darüber erzähle und manchmal eben die eine oder andere weird Auffälligkeit durchbricht, ohne näher darauf einzugehen. Nur einer Frau habe ich bislang alles erzählt, aber sie hatte selbst derart massiv Probleme, viel mehr noch als ich.

Von mir selbst denke ich, ich bin eigentlich absolut red flag.
Eigentlich bin ich ganz normal, wären da nicht immer diese teilweise extrem starken Gefühle die mich zum Abgrund ziehen und mich unmissverständlich auffordern mich umzubringen. Das kann auch beim Sex vorkommen oder während ich mit einer schönen Frau verabredet bin. Ich lebe ganz normal, es gibts in meinem Verhalten oder auch Aussehen keinen Hinweis, das darauf hindeuten würde. Insbesondere isoliere ich mich nicht, war nie krankgeschrieben, habe keinerlei sonstigen Einschränkungen usw. Ich bin jemand der auf einer geraden Straße bei besten Wetterbedinungen ohne Bremsversuche gegen den einzigen Baum weit und breit fahren würde und keiner weiß warum.

Mir ist klar, dass man vielleicht zuerst seine seelische Gesundheit auf die Reihe bekommen sollte, bevor man Partnerschaft etc. beginnt. Allerdings habe ich Zweifel, dass das in meinem Leben jemals der Fall sein wird. Das Zeug begleitet mich schon mein ganzes Leben, über 35 Jahre. Es war noch nie wesentlich anders. Immer wieder mit Phasen die besser sind, aber eben auch immer wieder schlechter. Therapieversuche gab es mehrere und auch aktuell bin ich in Therapie. Es ist klar, dass auch der Therapeut Zweifel hat, also ich spüre das und es ist offensichtlich. Ich glaube es geht auch nicht um Heilung, es geht eher darum überhaupt am Leben zu bleiben und irgendwie halbwegs gut damit zu leben.

Positiv anzumerken ist, dass ich wohl mehr Empathie habe als andere, dass ich leidensfähiger bin als andere, dass ich mehr kämpfen kann, dass eine Beziehung und der andere Mensch für mich eine viel höhere Bedeutung hat und ich es viel mehr zu schätzen weiß und genießen kann, wenn alles in Ordnung ist. Also, man hat auch durchaus gute Eigenschaften damit.

Story of my life.

Hatte 25 Jahre mit teils harten Depressionen zu kämpfen, für Details lies gerne meinen Thread.

Was ich nach all den Jahren gelernt habe ist folgendes:

Gibt niemals auf. Depressionen sind - egal wie es sich anfühlen mag - heilbar. Ich habe nach 25 Jahren meine Depression überkommen können. Es war eine Mischung aus kindheitlicher Traumata, chemische Imbalance im Kopf, fehlende körperliche Aktivätiten und kaputter Magenchemie. Die gesamte Kombo hat mich einfach nur abgefuckt.

Mit harter Arbeit, Therapie, Training im Gym, Spaziergängen, Reflektionen, teils medikamentöser Behandlung habe ich dann alles in den Griff bekommen und bin seit über einem Jahr komplett frei von Depressionen. Es ist definitiv möglich und ein Haufen harter Arbeit.

Ich würde zuerst die Arbeit mit dir selber an erste Stelle stellen. Was nützt dir eine LTR, wenn diese jedoch an deinen depressiven Phasen leider und irgendwann zerbricht, weil es dir im innersten nicht gut geht. Sorge zuerst um dich selbst und dann um andere. Wenn du jedoch ernsthaft ein HB kennengelernt hast, finde ich es nicht falsch in einem festgelegten Rahmen ehrlich zu sein. Ich habe ich immer für meine Depression geschämt - weil "was soll ich mich schon so haben - mir geht es doch sonst soweit gut, usw." - und habe es immer runtergespielt. Bis ich irgendwann reinen Tisch bei meiner damaligen LTR gemacht habe und mal alles erzählt habe. War eine riesen Überwindung, aber es hat sich gelohnt. Und O-Ton von der HB: "das macht dich jetzt nur noch heißer" ...

Will sagen, wenn dem HB etwas an dir liegt, wird sie für deine Ehrlichkeit dankbar sein. Du sollst ja nicht winselnd um Aufmerksamkeit betteln "buhuhuhuh mir geht es so schlecht." Erzähl ihr einfach was sache ist.

Lost damals so: "Du ich habe massiv mit Kindheitstraumata und Depressionen zu kämpfen. Aktuell bin ich in Therapie und wenn ich mal XYZ mache oder du mich nicht verstehst - wird es höchstwahrscheinlich daran liegen." und dann einfach in einem normalen Gespräch die Dinger erläutern, ohne sie zu zerreden.

Was mir aber am meisten geholfen hat, war die Kombo aus stetigem Training im Gym, einer sehr carnivorischen Ernährung (gut für die Magenchemie, welche deine Stimmung beeinflusst) und köperlicher Therapie.

Und remember: je mehr man über die eigene Depression spricht, umso weniger Mächtigkeit hat diese. Ich habe mich jahrelang versteckt und geschämt, weil es mir so schlecht ging. Je mehr ich drüber geredet habe, umso kleiner wurde diese Mächtigkeit.

Bei Fragen kannst du auch gerne mir eine DM schicken.

Du schaffst das !

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vor 2 Stunden, lostinthoughts schrieb:

Story of my life.

Hatte 25 Jahre mit teils harten Depressionen zu kämpfen, für Details lies gerne meinen Thread.

Was ich nach all den Jahren gelernt habe ist folgendes:

Gibt niemals auf. Depressionen sind - egal wie es sich anfühlen mag - heilbar. Ich habe nach 25 Jahren meine Depression überkommen können. Es war eine Mischung aus kindheitlicher Traumata, chemische Imbalance im Kopf, fehlende körperliche Aktivätiten und kaputter Magenchemie. Die gesamte Kombo hat mich einfach nur abgefuckt.

Mit harter Arbeit, Therapie, Training im Gym, Spaziergängen, Reflektionen, teils medikamentöser Behandlung habe ich dann alles in den Griff bekommen und bin seit über einem Jahr komplett frei von Depressionen. Es ist definitiv möglich und ein Haufen harter Arbeit.

Ich würde zuerst die Arbeit mit dir selber an erste Stelle stellen. Was nützt dir eine LTR, wenn diese jedoch an deinen depressiven Phasen leider und irgendwann zerbricht, weil es dir im innersten nicht gut geht. Sorge zuerst um dich selbst und dann um andere. Wenn du jedoch ernsthaft ein HB kennengelernt hast, finde ich es nicht falsch in einem festgelegten Rahmen ehrlich zu sein. Ich habe ich immer für meine Depression geschämt - weil "was soll ich mich schon so haben - mir geht es doch sonst soweit gut, usw." - und habe es immer runtergespielt. Bis ich irgendwann reinen Tisch bei meiner damaligen LTR gemacht habe und mal alles erzählt habe. War eine riesen Überwindung, aber es hat sich gelohnt. Und O-Ton von der HB: "das macht dich jetzt nur noch heißer" ...

Will sagen, wenn dem HB etwas an dir liegt, wird sie für deine Ehrlichkeit dankbar sein. Du sollst ja nicht winselnd um Aufmerksamkeit betteln "buhuhuhuh mir geht es so schlecht." Erzähl ihr einfach was sache ist.

Lost damals so: "Du ich habe massiv mit Kindheitstraumata und Depressionen zu kämpfen. Aktuell bin ich in Therapie und wenn ich mal XYZ mache oder du mich nicht verstehst - wird es höchstwahrscheinlich daran liegen." und dann einfach in einem normalen Gespräch die Dinger erläutern, ohne sie zu zerreden.

Was mir aber am meisten geholfen hat, war die Kombo aus stetigem Training im Gym, einer sehr carnivorischen Ernährung (gut für die Magenchemie, welche deine Stimmung beeinflusst) und köperlicher Therapie.

Und remember: je mehr man über die eigene Depression spricht, umso weniger Mächtigkeit hat diese. Ich habe mich jahrelang versteckt und geschämt, weil es mir so schlecht ging. Je mehr ich drüber geredet habe, umso kleiner wurde diese Mächtigkeit.

Bei Fragen kannst du auch gerne mir eine DM schicken.

Du schaffst das !

Respekt, es gibt doch noch mehr Leute, die es schwer hatten. Die Arbeit an mir selbst hat etwas Linderung verschafft, aber durch die PTBS und ADHS war eine vollständige Heilung bis heute (ich bin 35) nicht möglich. Erst durch ein Antidepressivum hat es vollständig geklappt.

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vor 6 Minuten, Munichboy1 schrieb:

Respekt, es gibt doch noch mehr Leute, die es schwer hatten. Die Arbeit an mir selbst hat etwas Linderung verschafft, aber durch die PTBS und ADHS war eine vollständige Heilung bis heute (ich bin 35) nicht möglich. Erst durch ein Antidepressivum hat es vollständig geklappt.

Nimmst du das (immernoch?) permanent ?

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vor 2 Minuten, lostinthoughts schrieb:

Nimmst du das (immernoch?) permanent ?

Ich habe erst vor 2 Monaten begonnen. Mein ganzes Leben lang habe ich mir immer eingeredet, ich hätte keine Depressionen. Ich kenne mich ja auch nicht anders. Ich habe Depressionen schon seit der Grundschule. Jetzt habe ich den Schritt einfach gewagt und es ist eine andere Welt. Wirklich toll, wie man einfach frei und glücklich sein kann.

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vor einer Stunde, Munichboy1 schrieb:

Ich habe erst vor 2 Monaten begonnen. Mein ganzes Leben lang habe ich mir immer eingeredet, ich hätte keine Depressionen. Ich kenne mich ja auch nicht anders. Ich habe Depressionen schon seit der Grundschule. Jetzt habe ich den Schritt einfach gewagt und es ist eine andere Welt. Wirklich toll, wie man einfach frei und glücklich sein kann.

War 1 Jahr auf Sertralin und mich körperlich wieder "fühlen" zu können war ein unglaublich krasser Moment. Aber kapern wir nicht den Thread 😉

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vor 2 Stunden, lostinthoughts schrieb:

War 1 Jahr auf Sertralin und mich körperlich wieder "fühlen" zu können war ein unglaublich krasser Moment. Aber kapern wir nicht den Thread 😉

Na, erzählt doch mal bitte ein bisschen. Vielleicht geht es manchen so wie mir, und sie sind sich nicht ganz sicher, ob sie eine Depression haben… und weil es ja immer „irgendwie“ funktioniert hat, hat man sich eben den Weg zum Therapeuten gespart.

Was war zum Beispiel der Auslöser bei dir/euch?

 

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vor 8 Minuten, Sartre66 schrieb:

Na, erzählt doch mal bitte ein bisschen. Vielleicht geht es manchen so wie mir, und sie sind sich nicht ganz sicher, ob sie eine Depression haben… und weil es ja immer „irgendwie“ funktioniert hat, hat man sich eben den Weg zum Therapeuten gespart.

Was war zum Beispiel der Auslöser bei dir/euch?

 

Der Auslöser Medikamente als ultima ratio zu nehmen war die jahrelange Verzweiflung aufgrund der schnellen Erschöpfung und der Vergleich mit anderen Menschen, die soviel schaffen und auch noch glücklich dabei wirken.

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vor 10 Stunden, Sartre66 schrieb:

Na, erzählt doch mal bitte ein bisschen. Vielleicht geht es manchen so wie mir, und sie sind sich nicht ganz sicher, ob sie eine Depression haben… und weil es ja immer „irgendwie“ funktioniert hat, hat man sich eben den Weg zum Therapeuten gespart.

Was war zum Beispiel der Auslöser bei dir/euch?

 

Der Auslöser warum ich medikamentöse Behandlung nutzen wollte war, weil die (Sprach/Einzel)Therapie zwar geholfen hat und in Verbindung mit Training, Ernährungsumstellung ich mich wesentlich besser gefühlt habe. Jedoch ist in mir zu diesem konkreten Zeitpunkt wiederkehrend diese tiefe Sinnlosigkeit mit dem extremen Nichts-fühlen wieder aufgekommen und ich dachte mir - so kann das einfach nicht weitergehen.

Ich bin dann einfach zum Hausarzt und hab erzählt, dass ich gerne meinen Testosteronwert testen lassen möchte. Der war nämlich zu diesem Zeitpunkt auch extrem niedrig. Habe dann eine Therapie dazu bekommen und nach 6 Monaten hatte sich das wieder eingependelt. Arzt meinte dann, ob ich noch etwas habe - und das war der Moment wo ich mich getraut habe zu sagen "ich schlage mich seit Jahren mit Depressonen rum und weiß nicht weiter".

Arzt war sehr mitfühlend, hat ein paar Fragen gestellt - ich gebe zu da kamen mir dann die Tränen - einfach weil ich gehört wurde und nicht ein "ach komm, hab dich doch nicht so" kam. Er meinte dann relativ easy peasy, dass wir eine leichte medikamentöse Behandlung machen können. Ich war sehr überrascht und habe ihm das gesagt, weil ich immer dachte, dass das nur ein Psychotherapeut kann. Ne - ein Hausarzt kann leichte Medikamente verschreiben.

Und das wars dann auch eigentlich schon. Habe ich 1 Jahr durchgezogen und dann abgesetzt - aber ich betone mit der Verbindung von Training und harter Ernährungsumstellung. Alkohol ist auch tabu bei Depressionen, da extrem schlecht verträglich.

Probier es auf jedenfall aus - und wenn du Fragen hast, immer her damit.

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vor 31 Minuten, lostinthoughts schrieb:

Und das wars dann auch eigentlich schon. Habe ich 1 Jahr durchgezogen und dann abgesetzt - aber ich betone mit der Verbindung von Training und harter Ernährungsumstellung. Alkohol ist auch tabu bei Depressionen, da extrem schlecht verträglich.

Probier es auf jedenfall aus - und wenn du Fragen hast, immer her damit.

Danke dir für deinen Bericht. Bei mir sind’s eher so Stimmungsschwankungen, die ich mir dann mit äußeren Faktoren (Stress, blöde Nachbarn, Verpflichtungen, politische Lage😂) erkläre. Also nichts Dramatisches (die Politik natürlich schon), und ich habe z.B. keine Probleme damit aus dem Bett zu kommen (wie ich mir eine echte Depression vorstelle).

Aber eben doch so, dass ich ohne echten Grund phasenweise schlecht drauf bin und z.B. ganz nette Anlässe nicht genießen kann, und keinen Bock auf Geselligkeit habe (summa summarum ist das wohl mein größtes Problem).

Werde ich wohl mal angehen, das hier ist ein guter Hinweis für mich.

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Am 2.8.2024 um 09:28 , tobias99 schrieb:

Bist du etwa in der völlig durchgeknallten woken Bubble?
Dann würde ich dir empfehlen diese schleunigst zu verlassen.
Kein Wunder dass es einem über kurz oder lang mies geht.

Ich muss nicht in einer Bubble stecken um sie zu kennen. Ich kenne auch die Flat-Earth Bewegung und Verschwörungstheoretiker. Trage trotzdem keinen Aluhut und habe kein Twitter (x).

Mir ging es eher darum, dass ich persönlich schon der Ansicht bin, dass es wichtig und richtig ist Gefühle zu zeigen (für einen persönlich), das kann man bei der Familie, bei Freunden oder alleine in seinem Kämmerchen machen. Das kann heilsam und wichtig sein (nicht umsonst ist die Selbstmordrate bei Männer drastisch höher), weil viele mit unterdrückten negativen Gefühlen nicht umgehen können und Angst davor haben sich diesen zu stellen (oh wie männlich) ...... uuund trotzdem würde ich niemals eine HB vollheulen, weil es dann doch als "Schwäche" ausgelegt werden kann, denn der Spruch "Sie will nicht deine psychischen Probleme für dich lösen" ist halt auch irgendwie n Fact. Bin eher die Kategorie "ich lös meinen Scheiß selbst" und sage dann im Nachgang "Dann und dann gings mir net so pralle". Wie soll einem eine HB auch dabei helfen, man fickt, man treibt Sport, man hat Erfolg bei der Arbeit, man unternimmt geilen Shit mit Freunden etc... und fühlt sich dabei lustlos und "freut" sich gar nicht wirklich. Das ist abfuck.

 

Und mir zu unterstellen, dass es mir aufgrund von so einer Bubble in depressiven Phasen schlecht geht, ist so als würde man sagen jemand hat sich seine "Krankheit" nun mal ausgesucht. 

 

 

bearbeitet von Optimus
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