Lesetip: Persönlichkeit - Wie kann ich mich verändern?

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Bin auf einen wie ich finde sehr lesenswerten Artikel gestoßen über die Möglichkeiten und Grenzen der Veränderung der eigenen Persönlichkeit. Vielleicht auch für den einen oder anderen von euch ganz interessant:

https://www.spektrum.de/news/persoenlichkeit-wie-kann-ich-mich-aendern/1923658?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Lesenswert ist auch eine der zitierten Studien "You have to follow through: Attaining behavioral change goals predicts volitional personality change." (Wenn man den Titel googelt, wird man auf der Seite von Scott Barry Kaufman fündig). In der Studie wurde die Veränderlichkeit verschiedener Persönlichkeitsmerkmale untersucht, indem die Studienteilnehmer über mehrere Wochen hinweg bestimmte, auf das jeweilige Persönlichkeitsmerkmal zugeschnittene Challenges erfüllen sollten. Im Appendix findet man auch die einzelnen Aufgaben, falls man das ein oder andere mal selbst ausprobieren möchte).

Schön zusammengefasst durch das Titat von Gerhard Roth "Um tief sitzende Muster zu verändern, sind drei Dinge nötig: Leidensdruck, Motivation und viel Geduld«

Ich würde noch ergänzen: Einen konkreten Schlachtplan.

 

bearbeitet von tonystark
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Ach witzig, heute morgen habe ich diesen Artikel auch schon gelesen. Meine Gedanken waren, hier wird wieder über Limiting-Believes diskutiert. Es wird einem fast dogmatisch von der Gesellschaft eingetrichtert, dass sich Persönlichkeits-Merkmale nicht mehr ändern lassen - oder wenn dann nur in einem sehr kleinen Masse. Der Artikel rüttelt ja ein wenig an solchen Limiting-Believes. Geht mit natürlich nicht weit genug, und das psychologische Experiment finde ich niedlich. Bin dann beim Googeln und Weiterlesen auf die Big-Five gestossen. Das sind dann aus Sicht der Psychologen, so etwas wie unumstössliche Chartereigenschaften von Menschen. Auch hier werden wieder Limiting-Believes gefestigt. Ich sehe in den Big-Five nichts grundlegendes, was ich meiner Persönlichkeit anheften wollte, sondern lediglich ein Repertois von Spielarten, die ich  gezielt in mein Handeln einbauen kann. Ich bin nicht introvertiert oder extrovertiert, sondern verhalte mich in bestimmte Situation introvertiert (Lösen von Mathematik-Aufgaben) und in anderen (Beim Club-Game) extrovertiert.

Ich sehe in den Big-Five nichts, was man nicht ändern könnte. Spannender ist die Frage, was führt zu dieser Änderung.

vor 11 Stunden, tonystark schrieb:

"Um tief sitzende Muster zu verändern, sind drei Dinge nötig: Leidensdruck, Motivation und viel Geduld« 

Oh, welch eine Erkenntnis. Ein Mensch kann sich nur ändern, wenn er es will ( Leidensdruck, Motivation). Und das kann er auch nicht von jetzt auf gleich (Geduld).

vor 11 Stunden, tonystark schrieb:

Ich würde noch ergänzen: Einen konkreten Schlachtplan.

Oh, habe wir da vergessen, zu erwähnen, dass man auch wissen sollte wie man eine solche Änderung an sich selbst durchführt. Geduld mag zwar eine Tugend sein, aber wenn man immer das gleiche macht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Ergebnis das selbe ist. Und ein konkreter Schlachtplan, bringt den Vorteil mit sich die Erfahrungen der anderen mit einbeziehen zu können.

vor 11 Stunden, tonystark schrieb:

über mehrere Wochen hinweg bestimmte, auf das jeweilige Persönlichkeitsmerkmal zugeschnittene Challenges erfüllen sollten

Der Versuchsleiter hat hier sicherlich vorgegeben, welches Persönlichkeitsmerkmal abgewandelt werden soll. Wie gut konnte sich den Proband, mit dieser zu erlernenden Eigenschaft identifizieren.

Und nun zu meinen Hauptkommentar:

Was meiner Meinung nach viel grundlegender als diese Persönlichkeitsmerkmale selber, ist der Wille in einer bestimmten Art und Weise zu sein bzw. etwas zu können. Meiner Meinung nach kann ich sehr vieles mehr an mir ändern, wenn ich mir erst einmal klar gemacht habe, was ich WIRKLICH WILL. Ich entscheide mich für einen meiner  Wünsche, ihn in die Wirklichkeit umzusetzen. Wichtig dabei ist, dass ich an den Erfolg glaube. Dann verwenden ich meine Phantasie und meine Vorstellung und stelle mir Situationen, Tagesabläufe etc. vor, wo ich mich in der mir gewünschten Art und Weise verhalte. Die Vorstellung, dass ich mich in einer fiktiven Situation entsprechend verhalte bereitet mir Freude. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn was mir in der Vorstellung keine Freude bereitet, wird mir im echten wahrscheinlich auch keine Freude bereiten. Die begrenzenden Faktoren sind dann "nur" noch die physiologischen Limits; Hunger, Durst, Kälte, Müdigkeit, körperlicher Schmerzen, etc..

 

 

 

 

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Am 24.9.2021 um 12:19 , wernerd schrieb:

Meine Gedanken waren, hier wird wieder über Limiting-Believes diskutiert. Es wird einem fast dogmatisch von der Gesellschaft eingetrichtert, dass sich Persönlichkeits-Merkmale nicht mehr ändern lassen - oder wenn dann nur in einem sehr kleinen Masse. Der Artikel rüttelt ja ein wenig an solchen Limiting-Believes. Geht mit natürlich nicht weit genug, und das psychologische Experiment finde ich niedlich.

Habe ich nie so empfunden. Wann und wie äußert sich "die Gesellschaft" schon über die Veränderlichkeit von Persönlichkeitsmerkmalen? Ist es nicht vielmehr so, dass z. B. immer wieder so getan wird, als könne man die eigenen Emotionen oder seine Persönlichkeitseigenschaften einfach so kontrollieren, wenn man nur wolle? Wie oft hört man "kluge Ratschläge" von Eltern oder Freunden wie "denk doch mal positiv" oder "reiß dich mal zusammen", "sei doch mal spontan", "rede doch mal mehr/weniger", "sei doch nicht immer so aufbrausend" usw.? Und zählst du Medien auch zu "der Gesellschaft"? Es werden doch quasi im Stundentakt Artikel veröffentlicht, die einem versprechen, scheinbar mit einem Fingerschnips gelassener, offener, selbstbewusster, optimistischer etc. werden zu können...

Aber selbst du Recht hättest: Definitiv dogmatisch wird einem von diversen Coaches, Selbsthilferatgebern und PU-"Gurus" eingetrichtert, man könne alles an sich  ändern, wenn man nur wolle. Genau deshalb fand ich den Artikel lesenswert, weil er hier zu einer realistischen Synthese gelangt. Es ist eben NICHT so einfach, sich dauerhaft zu verändern und ja, es existieren dabei Begrenzungen. Und genau da liegt das Problem des Credos "du kannst alles schaffen": Einem unerreichbaren Ideal herzurennen, ist nicht minder ungesund und unbefriedigend als sich selbst als machtloses Opfer des Schicksals zu betrachten.

Zitat

Bin dann beim Googeln und Weiterlesen auf die Big-Five gestossen. Das sind dann aus Sicht der Psychologen, so etwas wie unumstössliche Chartereigenschaften von Menschen. Auch hier werden wieder Limiting-Believes gefestigt. Ich sehe in den Big-Five nichts grundlegendes, was ich meiner Persönlichkeit anheften wollte, sondern lediglich ein Repertois von Spielarten, die ich  gezielt in mein Handeln einbauen kann.

Kein Psychologe wird dir sagen, die Big-5 seien unumstößlich. Mit zunehmendem Alter werden sie in aller Regel aber zu relativ stabilen Merkmalsausprägungen der eigenen Persönlichkeit (gilt bspw. insbesondere für Intro-/Extraversion, während bspw. die Gewissenhaftigkeit im Mittel variabler ist und im Erwachsenenalter meist zunimmt). Siehe bspw.

https://doi.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2F0033-2909.132.1.1

Und nein, du kannst eben nicht einfach so entscheiden, mal eben weniger neurotisch zu sein oder extravertierter. (Epi-)Genetik und Neurobiologie geben - analog bspw. zur Intelligenz - sehr wahrscheinlich gewisse Korridore vor, innerhalb derer Veränderungen möglich sind. Mit anderen Worten: Ja, jeder kann extravertierter werden. Aber du wirst aus einem introvertierten Menschen (also jemand, der sich nahe am linken Ende des Spektrums innerhalb der Gesamtbevölkerung bewegt) vermutlich nie einen extravertierten Menschen machen (anderes Ende des Spektrums).

Zitat

Ich bin nicht introvertiert oder extrovertiert, sondern verhalte mich in bestimmte Situation introvertiert (Lösen von Mathematik-Aufgaben) und in anderen (Beim Club-Game) extrovertiert.

Das ist nicht korrekt, bzw. entspricht nicht der üblichen Definition von Introversion vs. Extraversion. Man kann sich als introvertierter Mensch zwar bspw. temporär kontaktfreudig verhalten, aber das ändert nichts daran, dass einen introvertierten Menschen solche Situationen Energie kosten und dass diese ihre "Akkus" wieder in Zeiten der Ruhe, Entspannung und des Alleineseins aufladen. Extravertierte Menschen beziehen ihre Energie aus externer Stimulation, für sie sind soziale Situationen eine Art der Regeneration.

Am 24.9.2021 um 12:19 , wernerd schrieb:

Ich sehe in den Big-Five nichts, was man nicht ändern könnte.

Was du darin siehst oder nicht, ist irrelevant. Es gibt zig Studien, die belegen, dass die stattfindenden Veränderungen eher gering bis moderat sind. Aber ich stimme dir zu, dass es sich lohnt, einen Blick darauf zu werfen, was die Treiber dieser (immer noch vorhandenen) Veränderungen sind und warum sich einige Menschen offenbar stärker verändern als andere.

Am 24.9.2021 um 12:19 , wernerd schrieb:

Die begrenzenden Faktoren sind dann "nur" noch die physiologischen Limits; Hunger, Durst, Kälte, Müdigkeit, körperlicher Schmerzen, etc..

Du übersiehst in deiner Aufzählung dass auch die Persönlichkeitsmerkmale der Psyche auf physiologischer Vorgängen im Gehirn beruht. Beispiel Introversion:

Zitat

The personality trait of extraversion has been linked to the network of brain systems controlling sensitivity to cues of reward and generating approach behavior in response, but little is known about whether extraverts’ neural circuits are especially sensitive to social stimuli, given their preference for social engagement. Utilizing event-related potential (ERP) methodology, this study demonstrates that variation on the extraversion dimension is associated with the extent to which social stimuli evoke enhanced allocation of attention. Specifically, higher scores on extraversion were found to be associated with higher amplitudes of the P300 component of the ERPs elicited by human faces. This finding suggests that social stimuli carry enhanced motivational significance for individuals characterized by high extraversion, and that individual differences in personality are related to meaningful individual differences in neural responses to social stimuli.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3129862/

Extraversion is considered one of the core traits of personality. Low extraversion has been associated with increased vulnerability to affective and anxiety disorders. Brain imaging studies have linked extraversion, approach behaviour and the production of positive emotional states to the dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) and glutamatergic neurotransmission. However, the relationship between extraversion and glutamate in the DLPFC has not been investigated so far. In order to address this issue, absolute glutamate concentrations in the DLPFC and the visual cortex as a control region were measured by 3-Tesla proton magnetic resonance spectroscopy (1H-MRS) in 29 subjects with high and low extraversion. We found increased glutamate levels in the DLPFC of introverts as compared with extraverts. The increased glutamate concentration was specific for the DLPFC and negatively associated with state anxiety. Although preliminary, results indicate altered top-down control of DLPFC due to reduced glutamate concentration as a function of extraversion. Glutamate measurement with 1H-MRS may facilitate the understanding of biological underpinnings of personality traits and psychiatric diseases associated with dysfunctions in approach behaviour and the production of positive emotional states.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3475356/

We also found that cortisol responses to the TSST corresponded to some personality dimensions in a gender-specific manner. In women, blunted cortisol responses were associated with higher scores on the Neuroticism factor, as well as with higher scores on four of its facets (Anxiety, Anger, Hostility, Depression, and Self-Consciousness). In men, blunted cortisol responses were associated with lower scores on the Extraversion factor, as well as with lower scores on three of its facets (Warmth, Activity, and Positive Emotion). Thus, personality traits that have traditionally been associated with greater psychopathology were found to be associated with blunted HPA axis responses to stress. These data are consistent with the literature showing that some depressives, as well as individuals with lower self-esteem, less hardiness, or lower perceived sense of control, have lower basal and/or provoked adrenocortical activity than individuals without these characteristics (Brandtstadter et al, 1991; Grossi et al, 1998; Zorrilla et al, 1995).

https://www.nature.com/articles/1301012

Previous studies have yielded equivocal findings on the relationship between personality and cortisol activity. The present study examined associations between personality and cortisol activity in a large, diverse adolescent sample, while partialling the effects of relevant demographic and health-related covariates. A subsample of 230 participants (57% of whom reported elevated neuroticism) was selected from a larger sample of 16- to 18-year-olds involved in a study on risk factors for emotional disorders. Subsample participants completed a battery of personality questionnaires, and saliva collection was requested several months later on three consecutive days at six time points per day, from wakeup to bedtime. Associations between personality and cortisol rhythms were examined using multilevel growth curve modeling. Neuroticism (N) and introversion (I) were significantly and differentially associated with features of diurnal cortisol patterns. Specifically, a significant N by gender interaction was observed, demonstrating flatter cortisol rhythms across the waking day among male participants with higher N. Elevated I, however, was associated with lower cortisol awakening responses for both male and female participants, and higher cortisol at the time of waking for male participants only. The present study supports personality as a significant predictor of diurnal cortisol patterns in late adolescence, after accounting for the effects of demographic and health covariates, and suggests that gender plays a role in moderating associations between personality and cortisol.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2617715/

Oder auch schön zusammengefasst hier:

Zitat

 

 An extroverted person is one who feels “charged” after social interaction (Mesurado et al., 2014), whereas an introvert feels “charged” through its absence, feeling that social interaction is draining. Introversion and extroversion are not simply theoretical concepts, but can be physically observed through the use of imaging to understand their function. 

    The way we respond to dopamine varies between an introverted and an extroverted individual. Extroverted individuals tend to have a much more efficient dopamine system in comparison (Fischer, Lee and Verzijden, 2018). Dopamine is a neurotransmitter, known as the feel-good transmitter, which is strongly associated with pleasure and reward. A study, performed by Cornell university, had a mix of introverts and extroverts who were identified through a standard personality test. In the first four days some participants received a dose methylphenidate, or more commonly known as Ritalin, which triggers the release of dopamine. The other participants received a placebo. The researchers tested how strongly the contextual cues in the lab were associated with reward, by monitoring changes in their working memory, motor speed and positive emotions, which are all characterized as being influenced by dopamine. The individuals who associated the lab contextual cues with rewards were also all identified as extroverts; meaning that extroverted individuals are more likely to associate cues with feelings of rewards (Depue and Fu, 2013).

 The activity of cerebral flow differs between the two types of individuals, proving another functioning difference. In introverts, it is found that they have more activity in the putamen. (Veena et al., 2004). The University of Iowa examined individuals through a positron emission tomography scan (PET scan) and found that introverted individuals had more activity in the frontal lobes, and the more frontal side of the thalamus. On the other hand, individuals who were identified as extroverts tended to have more activity in the anterior cingulate gyrus, temporal lobes, and the posterior thalamus. These identified regions are more involved with sensory processing, where the area with the most blood flow in introverts was associated with internal processing. This concludes the idea that introverts are more likely to be able to find stimuli within themselves, whereas extroverts seek to find stimuli externally (Johnson et al., 1999). 

   Researchers in the University of Amsterdam asked for volunteers and used a standardised personality quiz to identify those who are either an introvert or extrovert. The researchers had the volunteers gamble, while the researchers monitored the amygdala and the nucleus accumbens in their brains. The amygdala is tied to emotions and the nucleus accumbens tied to processing dopamine. Both of these regions were related to excitement and rewards. They had found that the participants that were identified as extroverts had a greater reaction in those two regions when they are gambling. This means that the extroverted brain produces more dopamine, wired to seek out rewards through social activities, or more ‘thrilling’ activities, like meeting new people, or trying new activities. On the other hand, an introvert may find more pleasure in reading a book in comparison to going out because their brains are not wired to seek excitement through social activities (Cohen et al., 2005).

 The way that the extrovert and introvert brain functions differs from each other, especially in regard to how they are stimulated, with introverts able to be stimulated from within while extroverts actively seek stimulation externally.  The levels of brain activity differ between introverts and extroverts, further proving that the term introversion and extroversion is more than just a personality characteristic but is also a physiological difference in individuals’ brains. 

https://imperialbiosciencereview.com/2021/02/26/differences-between-the-extraverted-brain-and-the-introverted-brain/

Zu

Am 24.9.2021 um 12:19 , wernerd schrieb:

Oh, welch eine Erkenntnis. Ein Mensch kann sich nur ändern, wenn er es will ( Leidensdruck, Motivation). Und das kann er auch nicht von jetzt auf gleich (Geduld).

Ich habe nie behauptet, dass hier eine bahnbrechende neue Erkenntnis verkündet wird. Meine Intention hinter dem Teilen des Artikels war vielmehr, dass ich denke, dass es hilfreich ist, sich ein realistisches Bild von den eigenen Möglichkeiten, aber auch den eigenen Begrenzungen zu machen. Wenn man sich wirklich ändern will, wird das - in Anlehnung an Fight Club - kein verdammtes Wochenendseminar. Es erfordert eben viel Durchhaltevermögen, Willenskraft und kontinuierliche, systematische Arbeit. Vor dem Hintergrund hat mich die von mir zitierte Studie übrigens an systematische Programme wie das DJBC erinnert (natürlich kann man sich auch selbst passende Challenges auswählen).

Auf der anderen Seite denke ich, dass es in bezug auf die Begrenzungen der Veränderlichkeit auch hilfreich ist, sich gezielt in Akzeptanz zu üben und zu einem gewissen Grad Frieden mit der eigenen Persönlichkeit zu schließen.

Am 24.9.2021 um 12:19 , wernerd schrieb:

Meiner Meinung nach kann ich sehr vieles mehr an mir ändern, wenn ich mir erst einmal klar gemacht habe, was ich WIRKLICH WILL

Ich könnte hier jetzt auch schreiben: Oh, welch eine Erkenntnis. Man muss wissen, was man will...

Aber ich belasse es an dieser Stelle bei einem "schönen Sonntag noch".

 

 

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„Offener sein oder weniger stressanfällig: Mit den richtigen Strategien lässt sich die Persönlichkeit auch bei Erwachsenen noch verändern. Eine 180-Grad-Drehung ist allerdings nicht drin.

Die allerersten Sätze. Habe dann nicht mehr weiter gelesen.

bearbeitet von GoodDig

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Am 26.9.2021 um 11:00 , tonystark schrieb:

Und nein, du kannst eben nicht einfach so entscheiden, mal eben weniger neurotisch zu sein oder extravertierter. (Epi-)Genetik und Neurobiologie geben - analog bspw. zur Intelligenz - sehr wahrscheinlich gewisse Korridore vor, innerhalb derer Veränderungen möglich sind. Mit anderen Worten: Ja, jeder kann extravertierter werden. Aber du wirst aus einem introvertierten Menschen (also jemand, der sich nahe am linken Ende des Spektrums innerhalb der Gesamtbevölkerung bewegt) vermutlich nie einen extravertierten Menschen machen (anderes Ende des Spektrums).


Das entspricht auch im Endeffekt dem, was in der modernen Psychologie so diskutiert wird.

Rahmenbedingungen, die durch genetische Prozesse vorgegeben und epigenetische Prozesse noch (leicht) beeinflusst werden, treffen auf alltägliche Situation, in denen (re)agiert wird. In verschiedenen (sozialen) Situationen nehmen wir verschiedene Rollen ein, die teils unbewusst erlernt, teils bewusst von uns gesteuert werden. Die Frage, was davon nun fest verankert in der Persönlichkeit ist und was wir selbst steuern, ist nur eine der spannende Fragen.

Den Rest halte ich für kapitalistisch-konsumeristische Werbemaßnahmen ohne wissenschaftliche Beweise.
Aus dir kann alles werden, wenn du nur hart genug arbeitest. Kauf dir meine Anleitung dafür. Nur noch 1h verfügbar für reduzierte 99€.
Wenn du es nicht schaffst, dann wolltest du es eben nicht stark genug und bist nicht dafür berufen.
Der moderne Calvinismus unserer Zeit.
 

 

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