IGeL Leistungen beim Orthopäden sinnvoll?

6 Beiträge in diesem Thema

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Unter den Mitgliedern hier sind ja ein paar Ärzte bzw. angehende Ärzte und auch Coaches und Trainier im Sport- und Gesundheitsbereich. Eventuell auch Mitglieder, die schon Erfahrungen in dem Bereich gemacht haben.

Haltet ihr IGeL Leistungen unter Umständen für sinnvoll oder ist es zum Großteil eher Geldverschwendung nach dem Motto "Wenn es helfen würde, dann würden die Krankenkassen es auch übernehmen"?

Ich habe schon lange Schmerzen an verschiedenen Gelenken, die mit den Jahren immer weiter zugenommen haben und mich mehr und mehr eingeschränkt und von Bewegung und Sport abgehalten haben. Schon länger ist es auch sehr einschränkend im Alltag. Auf jedem MRT sieht man halt immer hier und da ne kleine Entzündung, Reizerguss etc. an Bändern und Sehnen. Schonung lindert zwar kurzfristig den Schmerz, führt aber nicht dazu, dass ich irgendwann wieder in der Lage bin mehr zu machen oder mich zu steigern, geschweige denn einfach wieder Spaß an Bewegung zu haben. Jeder Arzt hat eine andere Idee, Vermutung oder Diagnose, aber am Ende ist halt allen gemeinsam, dass man da halt nichts gezieltes machen kann, die Schulmedizin in dem Bereich noch nicht weit genug ist und ich eben Pech habe und wenn es der Arzt im Sortiment hat, läuft es immer auf das Anbieten von IGeL Leistungen raus. Oft schon bevor überhaupt mal Physiotherapie oder Ähnliches in Betracht gezogen wird...

Meiner Meinung nach ist es irgendwie so, dass sich die Bänder, Sehnen, Sehnenscheiden bei mir sehr leicht entzünden, sich das Ganze sehr leicht chronifiziert, nie mehr wirklich abheilt, das Nervensystem, Schmerzgedächtnis eventuell auch noch übermäßig stark darauf reagiert und vielleicht auch noch ein kleines bisschen Psychosomatik mit reinspielt. Jedenfalls führt Belastung, egal wie leicht, immer zur Verschlimmerung und eine Steigerung, egal wie langsam, ist ab einem sehr niedrigen Punkt nicht mehr möglich ohne gleichzeitige langfristige Verstärkung der Schmerzen.

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Ich würde dir stattdessen raten, das Geld in einen guten Physio zu stecken. Viele der IGeL Leistung sind gerade in diesem Bereich fragwürdig, insbesondere wenn du keine entsprechend gute Diagnostik hast. Oftmals hat man auch das Problem, das bspw. eine bildgebende Diagnostik gar nicht korreliert ist mit den Schmerzen und leider auch wenig, gerade bei Gelenk und Sehnen Geschichten, mit der konservativen Behandlung zu tun hat oder diese leiten würde.

Bildgebende MIttel sind vor allem sinnvoll, wenn du akute heftige Schmerzen nach Traumen hast oder aber die Frage gestellt wird, inwiefern eine OP notwendig sein können, bei der eine "Vor Ort DIagnostik" durchgeführt wird. Bspw. eine Schulterarthroskopie für SLAP Läsion. 

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@Shao

Danke für die Tipps und Aufklärung. Die Frage einer OP hat sich beispielsweise an der Hüfte schon gestellt wegen Hüftimpingement. Der Orthopäde meinte dann alles andere als eine OP wäre sinnlos. Entweder ich lasse mich von ihm operieren oder ich soll nicht mehr wieder kommen, Physiotherapie wird er mir nicht verschreiben... 

Jedenfalls bin ich durch eine Empfehlung an eine gute Physiotherapeutin gekommen, die mir vieles erklärt hat, meiner Meinung nach für das was sie leistet von der Krankenkasse viel zu schlecht bezahlt wird. Durch sie konnte ich mich dem Mindset, dass jede Bewegung besser ist, als keine Bewegung und sei die Anstrengung für die Muskeln auch noch so wenig im Vergleich zu früher, als ich noch Starting Strength etc. gemacht habe. Ich kann mich eben nicht mehr mit "gesunden" Menschen vergleichen und muss den langfristigen Schmerz als Grenze und eben nicht die Erschöpfung der Muskeln als Grenzen nehmen. An Sport aus Spaß, einfach mal wandern gehen, ist trotzdem nicht zu denken, aber immerhin kann ich mich bei den Übungen langsam steigern und die Bewegung wirkt sich halt auch positiv auf die Psyche aus.

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Warst du schon mal beim Rheumatologen?

Lange Schmerzen an verschiedenen Gelenken und das in wahrscheinlich jungem Alter klingt abklärungsbedürftig.

Orthopäden sind da eher einfach gestrickt. Für ne richtige Diagnostik brauchst einen Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie.

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@deppchefDanke für den Tipp. Ich war schon beim Rheumatologen. Da die Blutwerte nicht auffällig sind und keine bemerkenswerten Schwellungen zu sehen sind, wurde Rheuma mehr oder weniger ausgeschlossen. Die MRT hat sich die Rheumatologin nicht angesehen.

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vor 7 Stunden, Driftwood schrieb:

@Shao

Danke für die Tipps und Aufklärung. Die Frage einer OP hat sich beispielsweise an der Hüfte schon gestellt wegen Hüftimpingement. Der Orthopäde meinte dann alles andere als eine OP wäre sinnlos. Entweder ich lasse mich von ihm operieren oder ich soll nicht mehr wieder kommen, Physiotherapie wird er mir nicht verschreiben... 

Jedenfalls bin ich durch eine Empfehlung an eine gute Physiotherapeutin gekommen, die mir vieles erklärt hat, meiner Meinung nach für das was sie leistet von der Krankenkasse viel zu schlecht bezahlt wird. Durch sie konnte ich mich dem Mindset, dass jede Bewegung besser ist, als keine Bewegung und sei die Anstrengung für die Muskeln auch noch so wenig im Vergleich zu früher, als ich noch Starting Strength etc. gemacht habe. Ich kann mich eben nicht mehr mit "gesunden" Menschen vergleichen und muss den langfristigen Schmerz als Grenze und eben nicht die Erschöpfung der Muskeln als Grenzen nehmen. An Sport aus Spaß, einfach mal wandern gehen, ist trotzdem nicht zu denken, aber immerhin kann ich mich bei den Übungen langsam steigern und die Bewegung wirkt sich halt auch positiv auf die Psyche aus.

 

Das sind, wenn man sich die Studienlage ansieht, echt immer wieder wilde Aussagen.

Habe ja viel mit evidenzbasierten Physios zu tun, die schlagen bei solchen Aussagen nur die Hände über dem Kopf zusammen. Alleine die Aussage ist eigentlich schon Körperverletzung, wenn man das Biopsychosoziale MOdell ansieht... 

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