Fehlende Umsetzungskompetenz

20 Beiträge in diesem Thema

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Hallo liebe Community,

ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung, habe PU-Bücher gelesen und ein Seminar besucht, größere Probleme mit einer psychologischen Psychotherapeutin im Rahmen einer Verhaltenstherapie und mit einer Therapie bei einer Heilpraktikerin behandelt, zahlreiche weitere Seminare besucht, darunter auch welche um in besseren Kontakt mit meiner Männlichkeit zu kommen. Leider bekomme ich das gelernte dauerhaft nicht in die Praxis umgesetzt.

Ich bin aktuell in einer Beziehung in der es kriselt. Meine Partnerin - die sich selbst viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt - bemängelt u.a. ich hätte keinen gesunden Kontakt zu meiner Männlichkeit, wo sie leider Recht hat. Ich habe nun verschiedene Bücher zu diesem Thema gelesen (z.B. Männlichkeit leben) und zahlreiche „Aha“-Momente, die ich in einem Notizbuch festhalte. Ich laß mir dann das Notizbuch zu dem Männerseminar das ich vor vielen Jahren besuchte durch, die „Aha“-Momente die ich jetzt habe, hatte ich damals schon, setzte die Erkenntnisse aber nicht dauerhaft um und vergaß sie dann. Meine Partnerin schafft es hingegen sofort gelerntes in ihren Alltag zu integrieren.

Einige lernen ja eher in der Praxis und weniger in der Theorie. Aber auch hier habe ich den Eindruck Probleme wiederholen sich ständig. Ich hatte nach Streits mit meiner Partnerin ein paar Mal Fluchtreflexe, wollte das Wochenende früher als geplant beenden oder die Wohnung verlassen. Sie hat das komplett fertig gemacht, unter Tränen erzählte sie mir von der Scheidung ihrer Eltern und was das mit ihr macht wenn ich sie sitzen lassen. Ich versprach ihr hoch und heilig es nie wieder zu tun. Am letzten Wochenende machte ich es gleich zwei Mal, verließ nach einem Streit die Wohnung für eine Stunde um mich danach immer noch nicht abgeregt zu haben und fuhr am nächsten Morgen als sie noch im Halbschlaf war. Ich meldete mich danach auch nicht, sondern wartete bis sie es tut. Wir telefonierten und sie findet es krass was am Wochenende passierte, es ist gut möglich dass das jetzt der Todesstoß für die Beziehung ist. Sie hat mir so viele Chancen eingeräumt, ist mir so weit entgegen gekommen, ich habe es aber immer wieder versaut weil ich oft grundlos Streits provoziert habe, meist aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus und mich an Absprachen wie wir mit Problemen umgehen nicht halte, weil ich in dem Moment nur in meinem Film bin.

Eines sollte ich vielleicht noch erwähnen, ich habe ADS und depressive Episoden. In der Therapie wurde meine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung erfolgreich behandelt.

Warum habe ich diesen Thread eröffnet? Ich glaube nicht dass es das Buch oder Seminar gibt, welches all diese Probleme löst. Vielleicht gibt es unter euch aber Männer oder Frauen, die sich mit Weiterentwicklung schwer tun und immer wieder in alte Muster verfallen. Konntet ihr erfolgreiche Strategien entwickeln oder habt ihr gelernt eure Probleme einfach zu akzeptieren und euer Leben um diese Probleme herum zu bauen?

Ich habe teilweise den Eindruck in theoretischem Wissen förmlich zu ertrinken, es dann aber nie greifen zu können. Es bleibt ein diffuser Brei, ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Im Job bin ich übrigens Autodidakt und kann mich dann gut in Dinge reinarbeiten, wenn sie mich wirklich interessieren. Da ich trotz überdurchschnittlichen IQ früh von der Schule abging für die ich mich nie großartig interessierte und auch nie studierte, habe ich vermutlich nie gelernt richtig zu lernen. Im Job habe ich mir alles was ich weiß autodidaktisch beigebracht. Ich habe ein sehr gutes Erinnerungsvermögen, nutze das aber auch nicht zielgerichtet, Stichwort „unnützes Wissen“.


Viele Grüße

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hey Steven, willkommen im Forum.

Mir fallen da viele Dinge auf, wo ich konkret zu behaupten wage, woran es liegt.

Grundsätzlich empfinde ich eure Beziehungsdynamik als sehr toxisch. Was Du jetzt mit dieser Info machst, ist dir überlassen.

Also, Deine Freundin befasst sich selbst mit Persönlichkeitsentwicklung und bemängelt dann an Dir, dass das Thema bei Dir irgendwie nicht so richtig läuft. 

In meinen Augen läuft es dann bei ihr nicht, weshalb sie ihre Probleme in Dich rein projeziert. Trotzdem schafft sie es gekonnt, Dir Schuldgefühle durch Drama aufzubürden und Dich schlecht fühlen zu lassen. 

Eine Partnerin sollte in meinen Augen unterstützen in solchen Fällen. Nicht kritisieren oder Dir Deine Baustellen, die du ja selbst kennst, ständig vorhalten. Wieso macht sie nicht einfach schluss, wenn es ihr nicht passt, dass Du nicht in Deiner Männlichkeit steht? 

Sie versucht sich irgendwie über Dich zu stellen und dadurch die macht über dich zu gewinnen um was weiß ich in ihr zu befriedigen. Auf mich wirkt das ein bisschen wie die Beziehungsdynamik zwischen Narzisst und Perfektionist. Sie der Narzisst und Du der Perfektionist.

Kann gut sein, dass ich mich da täusche, aber den Eindruck habe ich doch irgendwie. 

Ich würde Dir emfpehlen, mal alles, was sie an Dir kritisiert, grundsätzlich in Frage zu stellen. Am Ende entscheidest immer noch du, was du ausbauen willst. Wenn Du sagst, du fühlst Dich nicht männlich:

Hast du gute Kumpels, mit denen du zeit verbringst? Mach mehr mit denen. Und falls Du es nichr getan hast, öffne Dich vor anderen Männern in Deinem Umfeld und erzähle ihnen von Deiner Unsicherheit. Das kann viel bringen und ich denke dieser Punkt ist praxisnah.

Wenn Du Dich schwer tust mit Theorie und Du aber was bewirken willst auf effektivem Wege, empfehle ich Dir einen coach.

Wünsche Dir alles Gute.

bearbeitet von Kalter Kakao
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vor 43 Minuten, Kalter Kakao schrieb:

hey Steven, willkommen im Forum.

Mir fallen da viele Dinge auf, wo ich konkret zu behaupten wage, woran es liegt.

Grundsätzlich empfinde ich eure Beziehungsdynamik als sehr toxisch. Was Du jetzt mit dieser Info machst, ist dir überlassen.

Also, Deine Freundin befasst sich selbst mit Persönlichkeitsentwicklung und bemängelt dann an Dir, dass das Thema bei Dir irgendwie nicht so richtig läuft. 

In meinen Augen läuft es dann bei ihr nicht, weshalb sie ihre Probleme in Dich rein projeziert. Trotzdem schafft sie es gekonnt, Dir Schuldgefühle durch Drama aufzubürden und Dich schlecht fühlen zu lassen. 

Eine Partnerin sollte in meinen Augen unterstützen in solchen Fällen. Nicht kritisieren oder Dir Deine Baustellen, die du ja selbst kennst, ständig vorhalten. Wieso macht sie nicht einfach schluss, wenn es ihr nicht passt, dass Du nicht in Deiner Männlichkeit steht? 

Sie versucht sich irgendwie über Dich zu stellen und dadurch die macht über dich zu gewinnen um was weiß ich in ihr zu befriedigen. Auf mich wirkt das ein bisschen wie die Beziehungsdynamik zwischen Narzisst und Perfektionist. Sie der Narzisst und Du der Perfektionist. 

Kann gut sein, dass ich mich da täusche, aber den Eindruck habe ich doch irgendwie. 

Vielen Dank für deine Antwort. Eine Narzistin ist sie ganz sicher nicht. Viele der Streits wären vermeidbar würde sie mir entgegen kommen, ich respektiere sie aber dafür dass sie es nicht tut. Denn Ursache der Streits sind oft Triggerpunkte oder Unsicherheiten meinerseits. Anstatt den einfachen Weg zu gehen mir entgegen zu kommen, fordert sie mich heraus mich dieser Probleme zu stellen. Sie wünscht sich einen Partner der zusammen mit ihr wächst und sich weiterentwickelt und sie unterstützt mich auch. Sie hat eine sehr konstruktive und zielorientierte Art mit Problemen umzugehen.

Ich habe das Beispiel mit meiner Partnerin eigentlich mehr für das Verständnis meines Problems mit Verhaltensänderungen gebracht. Ich suche keine Lösung um die Beziehung zu retten, weiß auch nicht ob das überhaupt noch möglich ist. Ich will endlich nachhaltig an meinen Problemen arbeiten, nicht für sie sondern für mich.

 

vor 43 Minuten, Kalter Kakao schrieb:

Ich würde Dir emfpehlen, mal alles, was sie an Dir kritisiert, grundsätzlich in Frage zu stellen. Am Ende entscheidest immer noch du, was du ausbauen willst. Wenn Du sagst, du fühlst Dich nicht männlich:

Hast du gute Kumpels, mit denen du zeit verbringst? Mach mehr mit denen. Und falls Du es nichr getan hast, öffne Dich vor anderen Männern in Deinem Umfeld und erzähle ihnen von Deiner Unsicherheit. Das kann viel bringen und ich denke dieser Punkt ist praxisnah. 

Wenn Du Dich schwer tust mit Theorie und Du aber was bewirken willst auf effektivem Wege, empfehle ich Dir einen coach.

Wünsche Dir alles Gute.

Ich habe definitiv Probleme mit meiner Männlichkeit. Gute Freunde habe ich, da ich ein älteres Semester bin allerdings kaum Singles mit denen man noch um die Häuser ziehen kann. Ich habe diese Themen durchaus schon besprochen, mit einem Freund war ich auch auf verschiedenen Seminaren. Die Theorie ist mir klar, es ist gar nicht so dass ich noch weiteren Input bräuchte, mehr das was da ist filtern, ordnen und dann umsetzen.

Ein Coach könnte ich noch ausprobieren. Hat da jemand Erfahrungen? Ich war ja nun jahrelang in Verhaltenstherapie (sicher >150 Stunden) und konnte auch einige Themen erfolgreich bearbeiten, es war aber mühsam. Wir haben uns immer wieder im Kreis gedreht, immer wieder über Probleme diskutiert für die wir bereits Lösungsansätze besprochen haben. Meine Therapeutin war stellenweise ziemlich frustriert. Es müsste schon jemand sein der mir richtig in den Arsch tritt, mich davon abhält seine Zeit zu stehlen.

Von daher geht es mir gar nicht primär darum, wie ich meine einzelnen Probleme bearbeite, sondern mehr um die notwendige Methodenkompetenz um erfolgreich Persönlichkeitsentwicklung betreiben zu können. Es wäre interessant ob sich hier auch andere wie ich sehr schwer tun.

 

 

 

 

 

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Gast
vor 3 Stunden, stevenf schrieb:

Sie wünscht sich einen Partner der zusammen mit ihr wächst und sich weiterentwickelt und sie unterstützt mich auch. Sie hat eine sehr konstruktive und zielorientierte Art mit Problemen umzugehen.

Vielleicht sollte Deine Freundin sich eine Katze zulegen und diese versuchen zu dressieren? 
Einfach diese nervige Art irgendwie anders kanalisieren. 

Glaubst Du nicht, dass es ganz cool wäre, wenn die Freundin Dich so mag, wie Du bist?
Den Partner entwickeln und optimieren zu wollen war schon immer nicht die beste Idee. 

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vor 22 Minuten, noraja schrieb:

Vielleicht sollte Deine Freundin sich eine Katze zulegen und diese versuchen zu dressieren? 
Einfach diese nervige Art irgendwie anders kanalisieren.  

Glaubst Du nicht, dass es ganz cool wäre, wenn die Freundin Dich so mag, wie Du bist?
Den Partner entwickeln und optimieren zu wollen war schon immer nicht die beste Idee. 

Ich will mich ja ebenfalls weiterentwickeln, von daher passt es schon. Wir müssen nicht weiter über meine Partnerin sprechen, ob wir beide eine Zukunft haben ist ohnehin nicht sicher.

Ich will mich für mich selbst weiterentwickeln und stecke fest, weil mir die notwendige Methoden-/Umsetzungskompetenz fehlt.

bearbeitet von stevenf

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Gast
vor 13 Minuten, stevenf schrieb:

Ich will mich ja ebenfalls weiterentwickeln, von daher passt es schon. Wir müssen nicht weiter über meine Partnerin sprechen, ob wir beide eine Zukunft haben ist ohnehin nicht sicher.

Du schreibst ja nur von Deiner Partnerin. 

So von außen hört sich das an, als ob Du es ihr recht machen möchtest. 
Andere würden vielleicht interpretieren, dass Du ordentlich unter dem Pantoffel stehst. 
Männlich hört sich das nicht an. Erwähne ich nur, weil Schatzi das ja auch kritisiert. 

Mein inzwischen verstorbener Opa würde dazu sagen: "Frau. Hör auf mit dem dummen Gelaber". Weils ihm beim Sport schauen auf den Sack gehen würde. 

 

bearbeitet von Gast

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vor 6 Stunden, stevenf schrieb:

Aber auch hier habe ich den Eindruck Probleme wiederholen sich ständig. Ich hatte nach Streits mit meiner Partnerin ein paar Mal Fluchtreflexe, wollte das Wochenende früher als geplant beenden oder die Wohnung verlassen. Sie hat das komplett fertig gemacht, unter Tränen erzählte sie mir von der Scheidung ihrer Eltern und was das mit ihr macht wenn ich sie sitzen lassen

Das ist nicht unbedingt ein Problem, solange du sie nicht damit einer Gefahr aussetzt indem du sie irgendwo einfach zurücklässt, ohne Geld, ohne Auto, oder sowas, kannst du jederzeit gehen wenn dir danach ist. Manchmal ist das sogar das Beste, würde ich behaupten. Du verlässt sie ja nicht wirklich, du ziehst dich nur zurück um deine Balance wiederzufinden und euch beiden zu erlauben wieder runter zukommen.

vor 6 Stunden, stevenf schrieb:

Am letzten Wochenende machte ich es gleich zwei Mal, verließ nach einem Streit die Wohnung für eine Stunde um mich danach immer noch nicht abgeregt zu haben und fuhr am nächsten Morgen als sie noch im Halbschlaf war. Ich meldete mich danach auch nicht, sondern wartete bis sie es tut.

Das finde ich allerdings befremdlich. Wenn ich platze rege ich mich innerhalb zwei Stunden auch wieder ab, und gehe dann auch wieder auf den anderen zu. Daran könntest du vermutlich arbeiten, längeres eingeschnappt sein und Funkstille ist eigentlich eher eine weibliche Rolle.

Wenn das regelmäßig passiert, ist es schlecht, das wird sie nicht beliebig lange mitmachen, und das solltest du auch nicht wollen.
Was sind die Gründe für eure Streits? Sind das nur Kleinigkeiten? Staut sich der Frust in dir über längere Zeit? Gibt es da einen Elefanten im Raum? Wie ist der Sex, wer leitet ein?

vor 6 Stunden, stevenf schrieb:

Meine Partnerin - die sich selbst viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt - bemängelt u.a. ich hätte keinen gesunden Kontakt zu meiner Männlichkeit, wo sie leider Recht hat.

Also Persönlichkeitsentwicklung ist etwas woran man arbeitet, und sich den Ist-Zustand und die Ergebnisse bewusst macht, nichts was man großartig in einer Partnerschaft diskutiert oder sogar dem Partner aufnötigt. Climb a mountain, tell no one, du rechtfertigst dich nur vor dir selbst, vor allem was deine Männlichkeit betrifft. Diese Aussage von ihr ist total daneben, selbst wenn da was dran wäre, das würde ich mir nicht sagen lassen. Entweder als Shittest verstehen und direkt eskalieren bzw. Push & Pull. Oder ihr nachhaltig klar machen, dass du auf so destruktive Aussagen zu deiner Persönlichkeit gerne verzichten kannst und sie sich ja gerne von dir trennen kann und sich jemanden suchen kann, der einen gesunden (lies: nicht kranken) Kontakt zu seiner Männlichkeit hat, quasi nur Push. Kannst du selbst am besten einschätzen, was angebracht ist. Aber ein "Ja, Schatz, du hast Recht", ist hier mMn völlig daneben.

Schon mal überlegt dich zu trennen? Nur so als Gedankenexperiment. Was wärst du für ein Mensch wenn sie nicht mehr in deinem Leben wäre?

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vor 7 Stunden, stevenf schrieb:

Ich laß mir dann das Notizbuch zu dem Männerseminar das ich vor vielen Jahren besuchte durch, die „Aha“-Momente die ich jetzt habe, hatte ich damals schon, setzte die Erkenntnisse aber nicht dauerhaft um und vergaß sie dann.

Das kann ich nachvollziehen. Oft entwickelt man sich sogar und entwickelt sich dann aber wieder zurück. Wenn du etwas an deiner Persönlichkeit ändern willst, musst du bewusst in die entsprechenden Situationen gehen (z.B. Ordnung machen, Fremde ansprechen, lauter sprechen), immer wieder. Irgendwann sollte es in das Unterbewusstsein übergehen. Der alte Modus muss dann quasi ersetzt werden. Wird er aber normalerweise nicht, im Gegenteil, es strebt autonom alles wieder zu diesem alten Zustand zurück, wenn du nicht aktiv weiter daran arbeitest bzw. darauf achtest.

Du musst also permanent dein eigener Coach sein, und du musst es dazu gut mit dir selbst meinen und dich im Gesamtbild auch schätzen können. Mit Gewalt und Zwang aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus wirst du erst Recht keine nachhaltige Entwicklung hinbekommen. Seine Persönlichkeit wechselt man ja nicht wie seine Unterhosen, das sind sehr langwierige Prozesse.

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Gast

Der erste Schritt:

Lerne zu beschreiben statt zu bewerten. 

Das mehr oder wenige Einzige, was ich hier erfahren habe, ist, dass Du Dich nicht für männlich hältst und dass Deine Freundin Dich nicht für männlich hält. 

Das ist eine Bewertung. Keine Ahnung, woran Du das festmachst. 

Du sagst, Du gehst bei Streits aus der Situation raus. Das ist typisch männlich. Frauen suchen viel öfter den Kontakt und kommen oft mit der Distanz nicht gut klar. Alles typische Abläufe, für die es Lösungen gibt. 

Aber das eigentliche Männlichkeitsthema, keine Ahnung, was Du meinst. 

bearbeitet von Gast

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vor 3 Stunden, noraja schrieb:

Du schreibst ja nur von Deiner Partnerin. 

So von außen hört sich das an, als ob Du es ihr recht machen möchtest. 
Andere würden vielleicht interpretieren, dass Du ordentlich unter dem Pantoffel stehst. 
Männlich hört sich das nicht an. Erwähne ich nur, weil Schatzi das ja auch kritisiert. 

Mein inzwischen verstorbener Opa würde dazu sagen: "Frau. Hör auf mit dem dummen Gelaber". Weils ihm beim Sport schauen auf den Sack gehen würde. 

 

War wohl ein Fehler sie zu erwähnen, ich brachte das Beispiel eigentlich nur um zu verdeutlichen, dass ich auch in praktischen Situationen trotz unmittelbaren Feedbacks bei ähnlichen Vorfällen, es derzeit nicht schaffe Verhaltensänderungen durchzuziehen.

Nun geht es nur um unsere Beziehungsdynamik, das spielt für mich aktuell keine Rolle da es ohnehin unklar ist ob wir eine gemeinsame Zukunft haben. Ich möchte lernen wie ich all die sinnvollen Dinge die ich zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gelesen habe in die Praxis umgesetzt bekomme.

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vor 9 Stunden, stevenf schrieb:

Ich bin aktuell in einer Beziehung in der es kriselt. Meine Partnerin - die sich selbst viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt - bemängelt u.a. ich hätte keinen gesunden Kontakt zu meiner Männlichkeit, wo sie leider Recht hat. Ich habe nun verschiedene Bücher zu diesem Thema gelesen (z.B. Männlichkeit leben) und zahlreiche „Aha“-Momente, die ich in einem Notizbuch festhalte.

Der Abschnitt ist mir bei deiner Textwall am meisten ins Auge gesprungen.

Ist sie deine Freundin oder deine Therapeutin? Beides ist blöd. Wäre in dem Zusammenhang auch mal interessant wie alt ihr seid und wie lange schon zusammen.

Und auch wenn du weiter unten schreibst, dass du hier nicht weiter über deine Partnerin sprechen willst (wirkt wie ein Versuch die Beziehung zu beschützen), liest sich das alles, als wären es überwiegend die Gedanken deiner Freundin. Wenn du dich weiterentwickeln willst ist das absolut zu begrüßen - aber tu es für dich, nicht nach der Vorstellung irgendeiner Frau!

 

Nenn doch mal 3-4 Punkte, die du in Sachen PE konkret umsetzen willst. Finde deine Ausführungen hier etwas diffus 

bearbeitet von a.supertramp
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vor 2 Stunden, Ipsokinetikon schrieb:

Das finde ich allerdings befremdlich. Wenn ich platze rege ich mich innerhalb zwei Stunden auch wieder ab, und gehe dann auch wieder auf den anderen zu. Daran könntest du vermutlich arbeiten, längeres eingeschnappt sein und Funkstille ist eigentlich eher eine weibliche Rolle.

Wenn das regelmäßig passiert, ist es schlecht, das wird sie nicht beliebig lange mitmachen, und das solltest du auch nicht wollen.
Was sind die Gründe für eure Streits? Sind das nur Kleinigkeiten? Staut sich der Frust in dir über längere Zeit? Gibt es da einen Elefanten im Raum? Wie ist der Sex, wer leitet ein?

Zum Thema Rollen, die sind bei uns verdreht. Sie diskutiert sach- und lösungsorientiert, ich werde persönlich, verletzend und entziehe mich. Das alleine zeigt ja schon wie schwach meine männliche Identität ausgeprägt ist. Es gab seltene Momente in denen sie emotional/verletzlich war und ich ihr halt gab, für sie da war ohne das was sie in der Situation sagte ernst zu nehmen. Da war sie begeistert auch mal schwach sein zu dürfen. Mehr ins Detail möchte ich gar nicht gehen. Sie hat Recht. Ich habe mich in dem Buch "Männlichkeit leben" im negativen Sinne ständig wiedererkannt, ähnliches hatte ich bereits in dem Männerseminar vor vielen Jahren festgestellt. Da gibt es ein Nice-Guy-Test mit 15 Fragen, 14 beantwortete ich mit Ja oder teilweise Ja.

 

vor 2 Stunden, Ipsokinetikon schrieb:

Also Persönlichkeitsentwicklung ist etwas woran man arbeitet, und sich den Ist-Zustand und die Ergebnisse bewusst macht, nichts was man großartig in einer Partnerschaft diskutiert oder sogar dem Partner aufnötigt. Climb a mountain, tell no one, du rechtfertigst dich nur vor dir selbst, vor allem was deine Männlichkeit betrifft. Diese Aussage von ihr ist total daneben, selbst wenn da was dran wäre, das würde ich mir nicht sagen lassen. Entweder als Shittest verstehen und direkt eskalieren bzw. Push & Pull. Oder ihr nachhaltig klar machen, dass du auf so destruktive Aussagen zu deiner Persönlichkeit gerne verzichten kannst und sie sich ja gerne von dir trennen kann und sich jemanden suchen kann, der einen gesunden (lies: nicht kranken) Kontakt zu seiner Männlichkeit hat, quasi nur Push. Kannst du selbst am besten einschätzen, was angebracht ist. Aber ein "Ja, Schatz, du hast Recht", ist hier mMn völlig daneben.

Schon mal überlegt dich zu trennen? Nur so als Gedankenexperiment. Was wärst du für ein Mensch wenn sie nicht mehr in deinem Leben wäre?

Ich finde es schon in Ordnung über so Sachen zu diskutieren. Ich habe auch gute Bücher entdeckt die sie dann gelesen hat, sie lässt sich also auch umgekehrt inspirieren. Sie hat mir bestimmte Verhaltensweisen gespiegelt, wie ich mit meinem Vater agiere, wie ich darüber denke wenn sich Frauen mit Männern einlassen die nur unverbindlichen Sex wollen, wie ich mich ständig entschuldige, verunsichert wirke, nicht damit umgehen kann wenn sie schlecht gelaunt ist, mich oft unbegründet abgewiesen fühle und dann körperlich distanziere. Ich habe definitiv ein großes Problem mit meiner männlichen Identität. Das ist kein "Shit-Test" den sie da bringt, sie sagt nur was sie beobachtet hat.

Wir wohnen nicht zusammen, ich würde bei einer Trennung wieder mein Ding machen. Ich habe aber keine Lust vor der Herausforderung wegzulaufen. Welche bessere Möglichkeit gibt es denn sich weiterzuentwickeln, als eine Beziehung zu einer sehr starken Frau die ultradirekt ist. Mit einer devoten grauen Maus wäre es sicher einfacher, ich will mich aber nicht weiter durch mein Leben wurschteln sondern eine nachhaltige Veränderung.

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vor 2 Stunden, Ipsokinetikon schrieb:

Das kann ich nachvollziehen. Oft entwickelt man sich sogar und entwickelt sich dann aber wieder zurück. Wenn du etwas an deiner Persönlichkeit ändern willst, musst du bewusst in die entsprechenden Situationen gehen (z.B. Ordnung machen, Fremde ansprechen, lauter sprechen), immer wieder. Irgendwann sollte es in das Unterbewusstsein übergehen. Der alte Modus muss dann quasi ersetzt werden. Wird er aber normalerweise nicht, im Gegenteil, es strebt autonom alles wieder zu diesem alten Zustand zurück, wenn du nicht aktiv weiter daran arbeitest bzw. darauf achtest.

Du musst also permanent dein eigener Coach sein, und du musst es dazu gut mit dir selbst meinen und dich im Gesamtbild auch schätzen können. Mit Gewalt und Zwang aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus wirst du erst Recht keine nachhaltige Entwicklung hinbekommen. Seine Persönlichkeit wechselt man ja nicht wie seine Unterhosen, das sind sehr langwierige Prozesse.

Danke. Wie machst du das in der Praxis? Führst du Tagebuch mit deinen Erfolgen? Ich glaube ich verzettele mich einfach. Ich hatte so viele Baustellen in der Therapie dass es schwer war noch den Überblick zu behalten. Gibst du dir regelmäßig Aufgaben und machst eine Erfolgskontrolle? Hängt sicher auch mit meiner ADS zusammen, da in mein Kopf manchmal ein Dauerfeuerwerk abgebrannt wird und es schwer ist wichtiges von unwichtigem zu trennen, wahrzunehmen was in dem aktuellen Moment passiert.

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vor einer Stunde, perfect10 schrieb:

Der erste Schritt:

Lerne zu beschreiben statt zu bewerten.

Aber das eigentliche Männlichkeitsthema, keine Ahnung, was Du meinst. 

Du hast Recht, ich habe es in einer Antwort oben ausgeführt.

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vor 33 Minuten, a.supertramp schrieb:

Der Abschnitt ist mir bei deiner Textwall am meisten ins Auge gesprungen.

Ist sie deine Freundin oder deine Therapeutin? Beides ist blöd. Wäre in dem Zusammenhang auch mal interessant wie alt ihr seid und wie lange schon zusammen.

Und auch wenn du weiter unten schreibst, dass du hier nicht weiter über deine Partnerin sprechen willst (wirkt wie ein Versuch die Beziehung zu beschützen), liest sich das alles, als wären es überwiegend die Gedanken deiner Freundin. Wenn du dich weiterentwickeln willst ist das absolut zu begrüßen - aber tu es für dich, nicht nach der Vorstellung irgendeiner Frau!

Ich verstehe dass ein solcher Eindruck entstehen konnte, ich mache es definitiv für mich.

 

vor 33 Minuten, a.supertramp schrieb:

Nenn doch mal 3-4 Punkte, die du in Sachen PE konkret umsetzen willst. Finde deine Ausführungen hier etwas diffus 

Mal ein paar Beispiele:

- Ich werde gelegentlich aufgrund schlechter Erfahrungen aus der Vergangenheit getriggert und fahre komplett aus der Haut, was eine zielführende Diskussion unmöglich macht. Ich will in solchen Situationen runterkommen und in der Lage sein das Thema sachlich anzusprechen. Ich habe mich viel mit Kommunikationsmodellen beschäftigt, bekomme es aber nicht umgesetzt da ich aus dem Gefühl nicht rausfinde. Ich schaffe das erst dann wenn ich merke ich bin völlig über das Ziel hinausgeschossen und habe mein Gegenüber verletzt.

- Ich fühle mich verantwortlich für meine Mitmenschen und ihre Launen, beziehe diese immer auf mich.

- Ich sage nie direkt wenn mich etwas stört (ausgenommen ich werde getriggert), so staut es sich an und ich mache zu völlig unpassenden Zeiten eine Auflistung was mich alles in letzter Zeit gestört hat.

- Ich ziehe keine Grenzen oder diese zu spät.

Das übergeordnete Thema ist aber meine Unfähigkeit nachhaltig an diesen und vielen anderen Themen zu arbeiten. Es fehlt einfach eine positive Feedbackschleife, Dinge immer weiter zu verbessern und zu merken es funktioniert.

Ich bin wie ein Forscher der tausend Papers gelesen hat, wahllos Experimente beginnt aber nie eine ordentliche Versuchsanordnung hinbekommt, keine Auswertung macht und keine Erkenntnisse gewinnt.

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vor 21 Minuten, stevenf schrieb:

Sie diskutiert sach- und lösungsorientiert, ich werde persönlich, verletzend und entziehe mich. Das alleine zeigt ja schon wie schwach meine männliche Identität ausgeprägt ist.

Im letzte Teil bewertest Du wieder, und zwar wieder Dich selbst negativ. Lerne Dich erstmal zu akzeptieren, so wie Du derzeit bist (ohne Dich zu verurteilen oder gleich ändern zu wollen). Du bist okay. 

Das was Du beschreibst ist als der sich distanzierende Stil bekannt. Man zieht sich bei Konflikten mit anderen Menschen zurück. Und wenn das nicht geht oder man bedrängt wird, greift man auch an. 

Dass Deine Freundin anders ist, hat zwei Seiten. Einerseits gibt es deswegen Schwierigkeiten bei Konflikten. Anderseits übt Deine Art aufgrund Deiner Andersartigkeit aber auch eine Anziehung auf sie aus. 

Der sich distanzierende Mensch hat wie jeder andere Typus auch positive Seiten. Er lebt gern in seiner eigenen Welt und kann da sehr glücklich sein. Er ist gut im Abstrahieren und logischen Denken. Er ist zudem sehr freiheitsliebend und sensibel, wenn diese eingeschränkt werden soll. 

Es ist auch völlig okay, daran zu arbeiten, sich auch Fähigkeiten von anderen Charaktertypen anzusehen. Aber auch dort gilt: Jeder Typus hat seine Stärken und Schwächen. 

vor 32 Minuten, stevenf schrieb:

Es gab seltene Momente in denen sie emotional/verletzlich war und ich ihr halt gab, für sie da war ohne das was sie in der Situation sagte ernst zu nehmen. Da war sie begeistert auch mal schwach sein zu dürfen

Das ist eine häufige Erwartung von Frauen, dass jemand ihnen erlaubt, schwach zu sein. Ob Du Dir diese Erwartung zu eigen machst, ist Deine Entscheidung. Das ist Männlichkeit. Nicht seltenist es so, dass bei Frauen hinter dieser Erwartung eine kindlich-prinzessinnenhafte Haltung verbergen, die es ihnen selbst erspart, erwachsen zu werden. 

vor 36 Minuten, stevenf schrieb:

Sie hat mir bestimmte Verhaltensweisen gespiegelt, wie ich mit meinem Vater agiere, wie ich darüber denke wenn sich Frauen mit Männern einlassen die nur unverbindlichen Sex wollen, wie ich mich ständig entschuldige, verunsichert wirke, nicht damit umgehen kann wenn sie schlecht gelaunt ist, mich oft unbegründet abgewiesen fühle und dann körperlich distanziere. Ich habe definitiv ein großes Problem mit meiner männlichen Identität. Das ist kein "Shit-Test" den sie da bringt, sie sagt nur was sie beobachtet hat.

Sie psychologisiert Dein Verhalten. Das ist auch eine Art von ihr, zu vermeiden, sich selbst hinterfragen zu müssen. So bist Du dann derjenige, der sich ändern soll. 

Das gekoppelt mit der Aufforderung nach Männlichkeit finde ich dann schon ziemlich perfide, da es sich hier um eine Doppelbindung handeln könnte. 

Das, was Dich weiter bringt, ist, Dich im ersten Schritt so zu akzeptieren wie Du bist u d Dich genau so gut zu finden. Damit meine ich nicht dieses pseudoübertriebene "Ich bin der Größte", sondern einfach: "Ich bin okay, ich darf so sein. Und andere sind anders und auch okay." 

Und wenn Du das kannst, dann überlege Dir, was Du selbst noch möchtest und Dein Leben bereichern würde. 

 

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vor 15 Minuten, perfect10 schrieb:

Im letzte Teil bewertest Du wieder, und zwar wieder Dich selbst negativ. Lerne Dich erstmal zu akzeptieren, so wie Du derzeit bist (ohne Dich zu verurteilen oder gleich ändern zu wollen). Du bist okay. 

Ja, du hast Recht. Das mache ich leider öfter.

 

vor 15 Minuten, perfect10 schrieb:

Das was Du beschreibst ist als der sich distanzierende Stil bekannt. Man zieht sich bei Konflikten mit anderen Menschen zurück. Und wenn das nicht geht oder man bedrängt wird, greift man auch an. 

Dass Deine Freundin anders ist, hat zwei Seiten. Einerseits gibt es deswegen Schwierigkeiten bei Konflikten. Anderseits übt Deine Art aufgrund Deiner Andersartigkeit aber auch eine Anziehung auf sie aus. 

Der sich distanzierende Mensch hat wie jeder andere Typus auch positive Seiten. Er lebt gern in seiner eigenen Welt und kann da sehr glücklich sein. Er ist gut im Abstrahieren und logischen Denken. Er ist zudem sehr freiheitsliebend und sensibel, wenn diese eingeschränkt werden soll. 

Es ist auch völlig okay, daran zu arbeiten, sich auch Fähigkeiten von anderen Charaktertypen anzusehen. Aber auch dort gilt: Jeder Typus hat seine Stärken und Schwächen. 

Ist das dieses Modell? https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikationsstile_nach_Schulz_von_Thun#Der_sich_distanzierende_Stil

Klingt interessant.

 

vor 15 Minuten, perfect10 schrieb:

Das ist eine häufige Erwartung von Frauen, dass jemand ihnen erlaubt, schwach zu sein. Ob Du Dir diese Erwartung zu eigen machst, ist Deine Entscheidung. Das ist Männlichkeit. Nicht seltenist es so, dass bei Frauen hinter dieser Erwartung eine kindlich-prinzessinnenhafte Haltung verbergen, die es ihnen selbst erspart, erwachsen zu werden. 

Ich finde es eigentlich nicht schlimm wenn es zu einer solchen Situation kommt und ich einen soliden väterlichen Frame hinbekomme, das hat auch was schönes. Es sollte natürlich nicht der Dauerzustand werden.

 

vor 15 Minuten, perfect10 schrieb:

Sie psychologisiert Dein Verhalten. Das ist auch eine Art von ihr, zu vermeiden, sich selbst hinterfragen zu müssen. So bist Du dann derjenige, der sich ändern soll. 

Das gekoppelt mit der Aufforderung nach Männlichkeit finde ich dann schon ziemlich perfide, da es sich hier um eine Doppelbindung handeln könnte.  

Das, was Dich weiter bringt, ist, Dich im ersten Schritt so zu akzeptieren wie Du bist u d Dich genau so gut zu finden. Damit meine ich nicht dieses pseudoübertriebene "Ich bin der Größte", sondern einfach: "Ich bin okay, ich darf so sein. Und andere sind anders und auch okay."  

Und wenn Du das kannst, dann überlege Dir, was Du selbst noch möchtest und Dein Leben bereichern würde. 

 

Ja, ich mache mich zu sehr fertig. Gleichzeitig versöhnlich mit mir umzugehen und trotzdem konsequent weiter an mir zu arbeiten (Beispiele habe ich genannt), das wäre der Idealzustand.

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Steven, mich würde interessieren wie du die persönliche Entwicklung von euch beiden siehst, eher gemeinsam oder doch voneinander weg? Mir fällt da ein VideoBeitrag von Bodo Schäfer ein in dem es um Power-Partnerschaften geht. Nämlich führen B.S und seine Partnerin Gemeinsam ihr Immobilienprojekt/ Investitionen. Also etwas, wofür beide Leidenschaft und Interesse aufbringen und was die beiden wirklich zusammenschweißt, auch auf mentaler Ebene. Gibt es bei euch etwas in der Richtung?

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Gast
vor 2 Minuten, stevenf schrieb:

Ist das dieses Modell?

Zum Beispiel. Aber darauf kommt es nicht an. Ich könnte Dir auch andere Modelle dafür nennen. Seit der Antike wird der Wein in immer neue Schläuche gefüllt. Ich dachte, Du wolltest weniger theoretisieren und mehr umsetzen?! Wenn das so ist, konzentriere Dich auf das Dich selbst annehmen. Da braucht es wenig Theorie, sondern primär Selbstbeobachtng. Machst Du schon... Alles Gute! 

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vor 3 Stunden, stevenf schrieb:

Da gibt es ein Nice-Guy-Test mit 15 Fragen, 14 beantwortete ich mit Ja oder teilweise Ja.

Da könntest du doch ansetzen die würde ich noch mal durchgehen und mir ein paar Fragen stellen bezüglich der Gedanken und Glaubenssätze hinter deinen Antworten. z.B. "The work": Ist das wahr? Weiß ich sicher das das wahr ist? Wie wäre ich wenn ich diesen Gedanken nicht hätte? Wie wäre es wenn meine Partnerin so wäre, sich so verhalten würde?

 

vor 3 Stunden, stevenf schrieb:

Ich finde es schon in Ordnung über so Sachen zu diskutieren. Ich habe auch gute Bücher entdeckt die sie dann gelesen hat, sie lässt sich also auch umgekehrt inspirieren. Sie hat mir bestimmte Verhaltensweisen gespiegelt, wie ich mit meinem Vater agiere, wie ich darüber denke wenn sich Frauen mit Männern einlassen die nur unverbindlichen Sex wollen, wie ich mich ständig entschuldige, verunsichert wirke, nicht damit umgehen kann wenn sie schlecht gelaunt ist, mich oft unbegründet abgewiesen fühle und dann körperlich distanziere. Ich habe definitiv ein großes Problem mit meiner männlichen Identität. Das ist kein "Shit-Test" den sie da bringt, sie sagt nur was sie beobachtet hat.

Ok, sorry, vielleicht habe ich das falsch interpretiert, wenn sie in einem tiefen nüchternen Gespräch über eure gegenseitigen Wahrnehmungen so etwas sagt ist es etwas anderes. Dennoch wäre das ein Satz gewesen, der mich zum Beispiel extrem herausgefordert hätte. Im Prinzip sagt sie ja hier indirekt: "Zeig mir den Mann in dir, ich will ihn sehen, hören, spüren". Du musst ja irgendwo eine Grenze haben zwischen ihr und dir, zwischen Geist und Körper, zwischen Philia und Eros, bei mir wäre das so ein Moment gewesen, wo ich wahrscheinlich umgeschaltet hätte.

vor 3 Stunden, stevenf schrieb:

Welche bessere Möglichkeit gibt es denn sich weiterzuentwickeln, als eine Beziehung zu einer sehr starken Frau die ultradirekt ist.

Die Beziehung selbst noch nicht, die Impulse von ihr können schon wertvoll sein, klar. Am Anfang der Beziehung arbeitet man normalerweise viel an sich, weil man sich im besten Licht zeigen will. Nach der Trennung arbeitet man viel an sich um die Minderwertigkeitsgefühle aus der Trennung zu verarbeiten und den eigenen Marktwert wieder zu steigern, um ein neues Weibchen anzuziehen. In einer LTR lassen sich viele Männer leider gehen, habe ich an mir selbst auch schon erlebt.

vor 2 Stunden, stevenf schrieb:

Danke. Wie machst du das in der Praxis? Führst du Tagebuch mit deinen Erfolgen? Ich glaube ich verzettele mich einfach. Ich hatte so viele Baustellen in der Therapie dass es schwer war noch den Überblick zu behalten. Gibst du dir regelmäßig Aufgaben und machst eine Erfolgskontrolle? Hängt sicher auch mit meiner ADS zusammen, da in mein Kopf manchmal ein Dauerfeuerwerk abgebrannt wird und es schwer ist wichtiges von unwichtigem zu trennen, wahrzunehmen was in dem aktuellen Moment passiert.

Bei dem ADS kann ich nicht mitreden, aber ich bin zum Beispiel von Haus aus sehr introvertiert, und das muss man auch kontinuierlich angehen. Größere Menschengruppen laugen mich aus, ich gehe nicht gerne auf andere zu. Das bin ich, ich kann nicht aus meiner Haut. Habe aber irgendwann erkannt das du damit beim anderen Geschlecht nichts gerissen bekommst, wohingegen die Frauen darauf abfahren, wenn du auch mal eine "Leader of Men" Rolle einnehmen kannst. Also mach ich einfach Glitzer drauf, gebe dem "Problem" vielleicht einen neuen Namen. Früher gab es diese Begriffe gar nicht, da hast ein schönes Adjektiv bekommen, wie "zurückhaltend" oder "zerstreut" oder "fahrig". Klingt doch gleich viel besser, klingt nicht mehr wie ein unausweichlicher Dauerzustand. Und du wirfst etwas in die andere Waagschale, deine Bildung vielleicht oder dein solides Cello-Spiel oder deine Kochkünste, gute Bindungen zu Freunden und Familie. Und du versuchst halt bewusst in die kritischen Situationen zu gehen. Einen Satz zur Kassiererin im Supermarkt: "Habe mich schon oft gefragt, wird man eigentlich oft angebaggert wenn man an der Kasse sitzt?". Nicht zu lange überlegen, aus der Bewegung angreifen, in den Flow kommen. Es gibt in einer größeren Gruppe etwas zu klären, dann erhebe deine Stimme "Leute kann ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten, bla, bla, so und so, ist das ok für euch?". Das ist gerade am Anfang richtig schwer, aber es lohnt sich. Wenn die ersten Erfolge kommen, geht es beim nächsten Mal schon leichter. Heraustreten aus der Comfort-Zone, das merken die Leute auch sofort und erkennen es umso mehr an.

Ich würde mir vielleicht an deiner Stelle Ziele setzen und aufschreiben, und zwar kleine und große. Jeden Morgen dein Bett machen, oder eine Nacht alleine im Wald schlafen vielleicht. Oder den Rhein durchschwimmen. 50 Liegestütze am Stück schaffen, einen Halbmarathon laufen. Reisen, wenn du kannst, mit Fahrrad und Rucksack in eine fremde Stadt fahren ohne vorher zu planen, ohne Navi, ohne Smartphone, oder mit den Kumpels einen Kajak-Ausflug machen mit Lagerfeuer am Abend. Alleine in die Kneipe gehen und den Leuten an der Bar einen ausgeben. Danach vielleicht Alkohol-Fasten für nen Monat, weil du so lieber nicht werden willst. Ziele setzen, Ziele erreichen, neue Ziele setzen, für sich selbst diszipliniert sein, sich beherrschen lernen, mit den eigenen Kräften haushalten. Mehr unter Männern sein. Auch ein männlicher Therapeut wäre vermutlich besser geeignet. Definiere dein Bild von Männlichkeit, brich es herunter, arbeite darauf hin.

bearbeitet von Ipsokinetikon

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