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Hallo, 

vor etwas mehr als einem halben Jahr habe ich ein Thema erstellt, das beendet wurde. Ich sollte dann wieder schreiben, wenn ich weiter gekommen bin. Das ist nun der Fall.

Über eure Meinungen, Tipps, Anregungen usw. wäre ich sehr dankbar. 

Ich habe Abitur (gut Bereich) gemacht, ein Orientierungsjahr, dann Energiewirtschaft studiert (3. Semester abgebrochen), anschließend Wiwi (1. Semester abgebrochen). Danach fiel ich in ein Loch und ließ mir von den Eltern eine kaufmännische Ausbildung (Industriekaufmann) einreden. Ich merkte schnell, dass ich mich nicht wohlfühle, es mich nicht weiterbringt, habe die Ausbildung aus Angst vor dem Loch und Orientierungslosigkeit trotzdem beendet. Jeden Tag etwas gefühlt fremdbestimmt tun, was man eigentlich nicht wirklich will und bei dem man klar merkt, man fühlt sich null wohl, hat nun aber psychisch Spuren hinterlassen. 

 

Stand jetzt: 

- Ausbildung mit knapp über 90 Punkte über ein halbes Jahr verkürzt beendet und Übernahme - Problem: massiver Stellenabbau und Arbeitslosigkeit steht an

Ich bin mir sehr sehr sicher, dass ich studieren möchte. Leider habe ich nur viele Interessen und weiß nicht wohin. Dazu hat mich die Ausbildung wie gesagt belastet und ich merke wie viel Ballast ich mit mir herumtrage bzw. mit wie viel Gewicht ich ins Studium starten würde. 

Vom Selbstvertrauen wurde es besser, wobei ich auf die Ausbildung nicht stolz bin und sicher bin, dass der eigentliche Erfolg der Ausbildung im mutig gewählten Abbruch gelegen wäre. 

Dazu kommt auch das familiäre Thema, würde gerne ausziehen, das hängt für mich aber am weiteren Weg und auch an der beruflichen Situation. In der Phase jetzt überstürzt irgendwo hin auszuziehen macht für mich keinen Sinn. Selbstvertrauen kostet außerdem, dass einige angekommen sind, sehr gut verdienen und ich irgendwie wieder am falschen Ort, zur falschen Zeit usw. bin. 

Meine Geschwister verdienen sehr gut, beide studiert, sitzen im Homeoffice, erhalten Lohnerhöhungen und ich arbeite deutlich mehr, liege paar hundert netto darunter, habe kein Homeoffice und erhalte on top die Kündigung. Das ist gar nicht gut für mein Selbstvertrauen. Auch, dass sich die meisten etablierten und ich immer noch suche, und eigentlich etwas ankommen möchte, macht mir zu schaffen. Auch beim Thema Konsum, Auto usw. kann ich absolut nicht mithalten. 

Wenn man dann noch neben der Ausbildung einen Nebenjob hatte und viel gearbeitet hat, wird man in der Familie noch verhöhnt, da man ja so viel arbeitet, sich aber nicht beschweren soll, da man nur zur Berufsschule ginge...

Für die Tatsache, dass meine jüngeren Geschwister auch nie wussten, wohin sie mal wollen, haben sie es sehr gut erwischt. Beide auch noch in Unternehmen, die aufgrund von Corona gewachsen sind. Ich habe das Gefühl, sie schlendern komplett leicht durchs Leben und immer irgendwie passt es. Ich war auch derjenige, der in der Kindheit einen Tumor hatte, bei ihnen passt immer alles.

 

Bei der psychologischen Beratung war ich und auch eine Psychotherapie kann ich beginnen. Die Diagnose ist fraglich (es gibt keine klare Diagnose) und die Beratungen halfen etwas. 

Insgesamt hänge ich aber in der Luft, ich will und auch die nächsten Ziele sind allgemein klar. 

- beruflichen Weg finden, Studienabschluss, ausziehen (selbstständig werden)

 

Habt ihr dazu vielleicht nochmals Tipps oder Anregungen? Ich will wirklich, irgendwie finde ich aber nicht den Weg heraus...

bearbeitet von luki94

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vor 19 Stunden, luki94 schrieb:

Stand jetzt: 

- Ausbildung mit knapp über 90 Punkte über ein halbes Jahr verkürzt beendet und Übernahme - Problem: massiver Stellenabbau und Arbeitslosigkeit steht an

Ganz wichtig: Am ersten Tag deiner Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur arbeitslos melden. Jeden Tag, den du dich verspätet meldest, kostet dich Geld.

Und dann bzw. schon jetzt Bewerbungen schreiben. Als Industriekaufmann bist du relativ breit aufgestellt und solltest was finden. Weitere Gedanken machen, kannst du dir immernoch, wenn du einen neuen Job hast. An der Uni kannst du dich auch zum nächsten Sommersemester noch einschreiben. Wichtig ist erstmal ein neuer Job, damit du Geld und Sozialversicherungen erstmal abdecken kannst. Wie es danach für dich weiter geht, kannst du dann immernoch überlegen. Bei der Job suche versuchen irgendwo direkt was zu kriegen und Zeitarbeit vermeiden, wenn das möglich ist.

Für deine Zukunft dann überlegen, was du studieren möchtest. Alternativ auch ein Fernstudium oder Aufstiegsweiterbildungen in Betracht ziehen.

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Gast
vor 28 Minuten, grandmasterkermit schrieb:

Ganz wichtig: Am ersten Tag deiner Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur arbeitslos melden. Jeden Tag, den du dich verspätet meldest, kostet dich Geld.

Arbeitssuchendmeldung 3Monate vorher nicht vergessen. 

Bei Deiner Neigung zum Abbrechen würde ich mir das gut überlegen. In jedem Studium bringt man die Leute dahin, dass die abbrechen wollen. Das ist das Ziel. Getestet wird im Studium primär Durchhaltevermögen. 

bearbeitet von Gast

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Danke euch!

 

@Kalter Kakao Ja, leider vergleiche ich mich total im Außen, vielleicht habe ich dadurch auch den Blick nach innen verloren und weiß gar nicht mehr wohin ich will oder wer ich bin...

Teilweise wird man auch zwangsweise und indirekt mit anderen und von anderen verglichen. 

Wie finde ich in der gesamten und komplexen Situation ein Studium, was mich auf einen besseren Weg führen kann? Das bereitet mir Kopfzerbrechen, manchmal denke ich aber auch, dass es manchmal sogar egal ist, was man studiert hat, sondern nur, dass man es tat. 

Das Schlimmste während der Zeit war, von außen perfekte Umstände eingeredet zu bekommen und immer widergespiegelt zu bekommen, dass ich falsch wäre. Obwohl ich komplett richtig bin, nur auf dem falschen Weg bzw. irgendwie im falschen Kontext. 

Zusätzlich beobachte ich aber bei anderen, dass sie auch null wissen wohin und eben machen. Manche hatten beim Jobeinstieg eben auch etwas Glück und ein Jobangebot. Das wars dann auch schon, alles andere kam bei denen nach. 

Bei mir kommt dann noch das geringe Selbstwertgefühl dazu, sich etwas einreden zu lassen, es nicht abzubrechen usw. Andere würden das nie machen, ich hatte damals nicht mal mehr das Selbstvertrauen um wieder zu studieren. 

Wie kann ich mein Selbstwertgefühl und mein Selbstvertrauen auch in der schweren und komplexen Lage erhöhen?

 

@grandmasterkermit Ja, werde mich dann sofort arbeitslos melden. Arbeiten als Industriekaufmann möchte ich nicht, bin schon sehr stark am Studium interessiert und einer für mich klareren Wegfindung. 

@perfect10 Eine Neigung zum Abbrechen habe ich insgesamt gesehen überhaupt nicht. Siehe Abitur oder Ausbildung. Eine Neigung zum mutigen Wechseln finde ich ansonsten immer gut. 

Obwohl einfach etwas studieren, durchziehen und Job annehmen natürlich immer besser ist. Sofern man nicht extrem darunter leidet. 

Verstehe auch nicht, warum es bei manchen so leicht geht? Einfach duales Studium, es passt und dann Job? Dann arbeiten und jeder findet es toll. Und selbst diese Leute wussten davor nie was machen und wohin genau. Verstehe nicht warum das bei mir einfach nicht so klappt?!

 

 

 

 

bearbeitet von luki94

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Gutes abi bedeutet nich viel wenn es nich auf einer guten schule gemacht wurde. mein fb hatte 2,1, ich 2,6. sie hat jetzt schon zwei semester mehr und is noch nich schluss.

 

wenn du schon 2 mal mit studium gescheitert bist überleg dor ob es besser wäre neben dem job eins zu machen. wenn du es wieder nich schaffst hast du deinen job. überleg dir warum du 2 mal das studium abgebrochen hast damit du beim dritten mal erfolgreich bist

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vor 20 Stunden, Gd schrieb:

Gutes abi bedeutet nich viel wenn es nich auf einer guten schule gemacht wurde. mein fb hatte 2,1, ich 2,6. sie hat jetzt schon zwei semester mehr und is noch nich schluss.

 

wenn du schon 2 mal mit studium gescheitert bist überleg dor ob es besser wäre neben dem job eins zu machen. wenn du es wieder nich schaffst hast du deinen job. überleg dir warum du 2 mal das studium abgebrochen hast damit du beim dritten mal erfolgreich bist

Gute Schule? Abi und Uni sind doch 2 komplett andere Sachen.

Wenn du gut Müll labern kannst kriegst du in Fächern wie Reli etc. easy gute Noten ohne was zu tun. Du willst dich am Ende nochmal verbessern? Investier 2 Stunden hämmer ein Referat zusammen und zack biste ne halbe Note besser. Würde eher nicht von Schule auf Uni schließen. Sind halt komplett andere Gegebenheiten. Uni heißt halt Klausur am Ende und dann friss oder stirb.

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Ja, das stimmt es ist nicht vergleichbar und auch kein guter Anhaltspunkt. 

Ich bin irgendwie echt am Ende und finde mein Leben insgesamt so mega scheiße. Was kann ich tun? 

Ich setzte mich massiv unter Druck, ich will usw., finde aber die Lösungen nicht. Andere entwickeln sich, kommen weiter, verdienen gut, können sich etwas leisten und ich komme einfach nicht weiter und auch mit der Ausbildung nicht. Dazu habe ich große Angst vor der Arbeitslosigkeit, möchte studieren, weiß aber nicht was...

Es ist alles total komplex und ich fühle mich sehr minderwertig. Ich weiß einfach nicht weiter und bin total verzweifelt...

Es sind zig Baustellen und bekomme es nicht geordnet, komme nicht weiter. Dazu habe ich immer Pech, andere Glück.

bearbeitet von luki94

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Am 9.3.2021 um 20:32 , luki94 schrieb:

Ja, werde mich dann sofort arbeitslos melden. Arbeiten als Industriekaufmann möchte ich nicht, bin schon sehr stark am Studium interessiert und einer für mich klareren Wegfindung.

Ein neuer Job als Industriekaufmann muss keine dauerhafte Lösung sein. Trotzdem solltest du dir einen neuen Job suchen, ganz einfach um erstmal Zeit zu haben, in der du dich in Ruhe orientieren kannst. Kündigen und was anderes machen kanns du jederzeit.

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Hey Luki, ohne viel von mir sprechen kann ich die sagen, dass mir dein Gefühl der Ziellosigkeit und Unbestimmtheit sehr gut bekannt ist. Ich sage nicht ich hätte den Stein der Weisen gefressen und weiss jetzt ganz genau wohin, weshalb und warum, doch eines ist mir bewusst: Der Schlüssel ist dein Mindset. Solange du haderst und dich von Bang zum Vergleich mit anderen und Ähnlicher Negativität bestimmen lässt bleibt der Erfolg aus. Der erste Schritt zur Änderung deines Lebens beginnt bei dir selbst und deiner Einstellung dir selbst und deiner Umwelt gegenüber. Erkenne deinen Wert nicht für was du hast, sondern was du bist.

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Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein Vollzeitstudium aktuell das Richtige für Dich ist. Du hast bereits zwei Studiengänge abgebrochen, d.h. Durchhaltevermögen hast Du dort mal Null bewiesen.

Du hast eine Ausbildung abgeschlossen, das ist schon mal sehr gut. Ein Studium vernünftig durchzuziehen ist aber viel (!) anspruchsvoller als eine Ausbildung, weil Du dich permanent selbst motivieren musst morgens aufzustehen und zu lernen. Wenn Dir der Druck in der Ausbildung schon zu hoch war, solltest Du Dir das Studium erstmal abschminken. Wenn Du jetzt wieder anfängst zu studieren, kannst Du die nächsten Jahre auch Null konsumieren. Zusätzlich schreibst Du, dass Dich ein Studium auf einen besseren Weg führen soll. Sorry, aber das ist Bullshit^10. 

An Deiner Stelle würde ich mir einen entspannten Job suchen, erstmal runterkommen und dann mal über ein Bachelor Fernstudium nachdenken. Wenn Du das ordentlich durchgezogen hast, kannst Du ja den Master Vollzeit an einer FH machen. Alternativ erstmal arbeiten, Geld sparen und dann mittels elternunabhängigem Bafög einen neuen Versuch an der FH starten. Bis dahin wärest Du auch reifer und weißt u.U. die Möglichkeit gratis zu studieren zu schätzen und hängst Dich richtig rein. 

Ich habe damals mit 16 eine Lehre als Maschinenschlosser gemacht und war danach doch sehr froh, dass ich wieder an die Schule bzw. FH durfte. Konnte mich dann mit dem guten Gewissen von Ersparnissen und meiner Ausbildung als Backup auf das Studium konzentrieren. 

bearbeitet von SchnatterNatter
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Danke für eure Antworten!

Welche Alternative kann denn am besten sein, falls man schnell arbeitslos wird. Arbeitsamt und geringes ALG1, sich einfach in ein Studium einschreiben, oder, falls es das noch gibt, in eine Transfergesellschaft wechseln und versuchen so etwas Ruhe in das Ganze hineinzubekommen und um mich daraus dann zu bewerben oder Therapie zu machen?

 

@Waterbird Das mag sein und ich denke auch, viele wissen gar nicht wohin sie wollen, machen es aber überzeugend glaubhaft. 

Wie kann ich sowas aber ablegen? Leider bin ich viel zu sehr auf andere fokussiert und habe komplett den Blick für mich verloren. 

 

Ja, die Frage ist wie ich am leichtesten einen neuen Job bekomme. Vielleicht ist ein einschreiben irgendwo und in dem jetzigen Zustand zu studieren auch nicht wirklich sinnvoll. Auch wenn das Ziel abgeschlossenes Studium heißt, weiß aber null, was ich studieren mag. 

 

@WideWlad Danke und sicher richtig. Die Umsetzung ist das riesen Problem. 

 

@SchnatterNatter Ja, die Punkte bezüglich dem Studium machen Sinn und ich weiß auch, dass ein Studium nicht die Lösung ist und alles ist dann super. 

Etwas runterkommen wäre sehr gut, mich belastet das alles sehr und frage mich auch, wie ich überhaupt wieder etwas runter kommen kann und die ganzen Baustellen bearbeitet bekomme. 

Ja, das glaube ich und auch mein Ziel bleibt wie gesagt das abgeschlossene Studium.

 

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Warum glaubst Du denn, dass es ein abgeschlossenes Studium sein muss? Welche Ziele verbindest Du damit? Meinst Du, dann wirst Du besser angesehen/verdienst die meiste Kohle/ hast eine interessante Tätigkeit/ .....?

Das wäre wichtig zu erkennen, bei Dir ist doch sogar noch das Studienfach offen. 
 

Was bist Du denn bereit einzusetzen? Wie stark leidensfähig bist Du, um mal durchzuhalten? Wenn Du nur aus lockeren Zielen heraus anfängst, dann lass es. Versuch reicht nicht, Du musst dann durchziehen, sonst ist jeder Tag Verschwendung auch an Ressourcen aller Art.

Ich empfehle eine Übersicht, eine Liste. Notiere die Baustellen, was ist, wo hin willst Du, was ist der nächste Step. In Salamitaktik ranpirschen. Was erfasst ist, belastet weniger im Hier und Jetzt. Sich nicht verzetteln ist die Devise. Und dann denk mal über Meditieren nach. Das hilft den Fokus zu finden.

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@Keltica Danke für die Anregungen. Als ich Stellenanzeigen gelesen habe, merkte ich, dass für sehr viele Stellen, die mich ansprechen ein Studium notwendig ist. Dabei war es oftmals aber gar nicht so wichtig welches genau. 

Außerdem möchte ich ein Studium abschließen, da ich zweimal eines abgebrochen habe und ich das so nicht stehen lassen möchte. Parallel verbessert man, wenn auch oft theoretisch, seine Chancen. 

Ja, genau das meine ich auch. (bezügl. Ansehen, Kohle, interessantere Tätigkeit)

 

Sehr stark, habe auch schon bewiesen, dass ich etwas durchhalten kann. Ja, dem stimme ich zu. Dafür muss ich aber erstmal eine stimmige Entscheidung für ein Studium treffen. Daran scheitert es ja bereits...und ich kann das nicht lösen. Komme da nicht weiter. 

Ok, werde die Liste aufstellen und vielleicht hilft es. Danke für die Tipps.

 

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vor 11 Stunden, luki94 schrieb:

ls ich Stellenanzeigen gelesen habe, merkte ich, dass für sehr viele Stellen, die mich ansprechen ein Studium notwendig ist.

Welche Stellen sind das zum Beispiel?

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Projektassistenz, Proejtkmitarbeiter bei einer größeren Stadtverwaltung (gehobener Dienst), Jobs im Personalbereich im öffentlichen Dienst (alle setzen ein Studium voraus), Personalreferent, Referent für Bildung/Personalentwicklung, Jobs im gehobenen Dienst 

 

Mich verunsichert es extrem, zweimal abgebrochen, dann Ausbildung durchgequält und nach zwei Wochen heißt es betriebsbedingte Kündigung. Das Umfeld arbeitet normal, verdient sehr gut, wurden übernommen usw. 

Ich kann mir keine Vorwürfe machen. Das Problem ist nur, dass ich null stimmige Entscheidungen treffen kann und die Richtung nicht finde. Absolut nicht.

Will es lösen, aber es geht. Ich verzweifele langsam daran sehr.

bearbeitet von luki94

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Zuerst Mal kann ich deine Situation sehr gut nachvollziehen. So ging es mir in meiner Ausbildung zur Industriekauffrau auch sehr oft und ich war mehrere Male kurz davor, sie abzubrechen. Fass das, was ich sage nicht als Angriff auf.

Dein letztes Thema wurde gestoppt, weil du dich mit deinen Fragen im Kreis gedreht hast und ich sehe die Tendenz, dass das hier wieder passiert. Du bist wahnsinnig fokussiert darauf, das Problem zu formulieren und wenn es um eine Idee geht, bist du raus. Ich sage dir mal, was ich mir gewünscht hätte zu wissen, als ich an deiner Stelle war. Das ist natürlich nur meine Wahrheit.

 

1. Ein Bürojob ist ein Bürojob. Du weißt irgendwann, was du tust und es ist Routine. Es ist völlig egal, ob du im Einkauf sitzt oder in der Buchhaltung, es ist jeden Tag das gleiche und zwischendurch mal was Neues. Es hört sich alles so fancy an, aber auch im Personalbereich legst du einfach Mitarbeiterkonten an, beantwortest Bewerbungsschreiben oder ersetzt verloren gegangene Stempelkarten. Du beantwortest den Mitarbeiter zum 306. Mal, wieso ihr Lohn da gekürzt wurde oder warum die Soderzahlung noch nicht da ist. Verrenn dich nicht in die Idee, dass du einen Job findest, der dich zu 100% erfüllt und in dem es ständig tolle, neue Herausforderungen gibt und du in die Hände klatscht vor Freude. 

2. Praktika machen ist eine sehr gute Idee. Nimm dir ein wenig Zeit und probiere verschiedene Jobs aus, für die man vielleicht kein Studium braucht.

3. Ein Studium, dass du spannend findest kann in einem Arbeitsplatz enden, den du furchtbar findest, egal wie sehr dich das Thema interessiert.

4. Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt. Du möchtest du verdienen, wie ich lese. Miete ist teuer, Strom kostet extra, Einkaufen ist teurer als man anfangs denkt. In einer Coronakrise nicht mit 100% Kurzarbeit zuhause zu sitzen ist gold wert. Jeder Job, der unverzichtbar ist und am Besten in einer Verbeamtung mündet, ist mehr wert als man meint.

5. Kleine Start-Ups oder andere fancy Firmen haben keinen Tarifvertrag. Wenn du dich in Unternehmen bewerben willst dann schau, ob sie tariflich gebunden sind. IG Metall oder Pharmaindustrie sind da ganz weit oben.

 

Das kann man jetzt pessimistisch nennen, aber ich gehe gerne zur Arbeit! Hätte ich damals abgebrochen und Soziale Arbeit studiert, würde ich jetzt eine sehr wertvolle Arbeit machen, die aber schlecht bezahlt ist. Die Qualität der Arbeit hängt maßgeblich an den Arbeitskollegen und an deiner Einstellung dazu. Es wird so viel suggeriert, dass man "seinen Traum leben sollte" und "sich selbstständig machen", aber das ist für viele ein schwarzes Loch und wenig erfüllend. Wenn du schlussendlich mit deinem Job nicht hundertprozentig happy bist, aber gutes Geld verdienst, kannst du deine Stunden reduzieren und deine Zeit in dein Hobby stecken. 

Was mich wundert ist, dass du die Jobs oben als "interessant" bezeichnest. Ich dachte wir sprechen hier eher von: "Werde ich Polizist, Psychiater oder Doktor?"

Wenn das deine Vorstellung von einem guten Job erfüllt, dann bewirb dich für ein duales Studium bei verschiedenen Städten. Da verdienst du von Anfang an gutes Geld und bist save in deinem Job und studierst noch. Bachelor of Arts, Bachelor of Law ... kannst du da alles werden. 

Für dich ist es keine gute Idee, wieder ein Studium anzufangen in Vollzeit. Deine Sinnkrisen sitzen so tief, dass du das nächste Studium vielleicht auch wieder abbrichst.

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@Goldmariechen Danke!!

Für mich ist die Komplexität das Problem und fast erdrückend. 

- Minderwertigkeitsgefühle ggü. Geschwistern und anderen im Umfeld (nur bei mir klappt es irgendwie nicht, deutlich schlechteres Gehalt, bald arbeitslos usw.)

- Studien-/Berufswahl komplett verkorkst und irgendwie nicht möglich, komplett verstreut und habe keine Tendenz. Dazu kommt das starke unter Druck setzen.

- gar kein Fokus auf mich, fühle mich wie ein passives Opfer und komme da nicht raus. Dazu habe ich es jahrelang ausgehalten und es kommt mir wie eine Gewohnheit vor. Festgefahren und im Kreis drehend, da ich will, aber komme nicht raus. 

Wie könnte man das lösen? Vielleicht auch erst anderes lösen, anstatt direkt wieder in ein Studium? Am Ende hängen die Punkte natürlich auch zusammen. 

Bei meinen Geschwistern ist es anders: mega viel Selbstvertrauen, gewählt weil es sich "cool" anhört, etwas gute Umstände und eben abgeschlossen. Fertig. Sie wussten nicht davor was sich damit arbeiten und was sie in einem Jahr arbeiten wissen sie auch nicht. Also deutlich weniger Gedanken, mehr Selbstvertrauen und fahren deutlich besser damit.

 

Danke für die Infos und sehe es tatsächlich gleich. 

Jeder Job wird irgendwann mal zu einem großen Grad Routine, Praktika bzw. mehr sehen wäre für mich wichtig, denke neue Impulse allgemein, das Studium würde ich zweckmäßiger sehen, muss es nicht mega spannend finden, es sollte Türen öffnen, Sicherheit ist für mich ein wichtiger Wert.

 

Ja, ich fände die Jobs spannend und ok. Arzt und Psychiater natürlich ebenfalls. Im Grund gehts aber immer nur um 4 Studienoptionen: 

- BWL/Wiwi

- eine Mischung (Wiinfo, Wipsychologie, BWL+Sprache,...)

- Psychologie

- Medizin

 

Das Studium in den Städten finde ich nicht so gut, da ich Angst habe da nicht mehr raus zu kommen. Mit einem der Studiengänge raus geht nicht, mit BWL rein aber schon. Das habe ich bei Bekannten schon mitbekommen. 

Ja, sollte evtl. erst die Sinnkrise lösen. Das Risiko ist deswegen schon recht hoch, kann es aber auch irgendwie kaum ertragen, dass andere soooo viel mehr verdienen und ich irgendwie nichts habe...

 

Wie löst man denn eine Sinnkrise? Genug Interessen habe ich ja...

bearbeitet von luki94

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vor 3 Stunden, luki94 schrieb:

Wie löst man denn eine Sinnkrise? Genug Interessen habe ich ja...

Durch Handlungen. Du bist jetzt im absolutem Tiefpunkt angekommen. Ab jetzt kanns nur bergauf gehen, wenn du Action machst. Der Vergleich mit deinen Geschwistern ist unnötig, du befindest dich generell in einer mehr as suboptimalen Lage, vergleiche dich mit deiner Vereion von gestern.  

Entscheide dich, was du genau du studieren willst und zieh es durch. bewirb dich aufs Wi21/22, plane ggf. Umzug. Arbeitslos melden, jeden Tag zig Bewerbungen oder so schreiben, damit du bis zum Oktober nochmal Kohle verdienst. Dann muss du dir generell überlegen wie du dich finanzierst. 

Auch nochmal überlegen, warum du diesmal nicht abbrechen würdest. 

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Danke! 

Ich bin auch der Meinung, dass ich etwas verändern muss und weiter kommen mag usw. Absolut. 

Die Frage ist nur durch welche Action, durch welche Handlungen? Ausprobieren?

An der Entscheidung hakt es auch extrem?

 

Ja, die Entscheidung ist nach all dem Ganzen enorm schwer. Einen Job mag ich natürlich auch suchen. 

Abbrechen wollte ich mit voller Überzeugung nie. 

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Ich denke, du solltest tiefgreifender ansetzen. Hast du dich schon einmal mit dem Thema Meditation auseinandergesetzt? Dem zu urteilen was du in diesem Thread verschriftlicht hast, verorte ich mangelnde Achtsamkeit und damit fehlende Verbundenheit zur Gefühlsebene. Das könnte Grund für das desorientierte, fremdbestimmte Herumirren sein.

Die Sache mit der Studienwahl erscheint mir mehr als Phänomen und Ausdruck einer allgemein unzureichend kultivierten Verbindung zwischen kognitiver und emotionaler Ebene.

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Danke, ja das ist nachvollziehbar. Ich werde mich mit dem Thema Meditation auseinander setzen, könnte etwas helfen. Die Achtsamkeit und Verbundenheit zur Gefühlsebene fehlt auf jeden Fall. 

Viele Menschen wissen nicht was sie studieren wollen oder machen eben irgendwas. Auch ein wirkliches Ziel haben sie nicht, das beobachte ich öfters als das Gegenteil davon. Bei meinen Geschwistern war es auch so, nur die Übernahme nach dem dualen Studium gab eben einen sehr gut bezahlten Job und da wird nun gearbeitet. Fertig. Geplant usw. war das auch absolut nicht.

 

Was kann ich in der komplexen Lage noch machen? 

Macht psychologische Beratung Sinn? Mir einen anderen Job finden, neue Eindrücke bekommen und etwas Ruhe hineinbekommen? Dann wieder nach einem Studium schauen?

Habe ich als Industriekaufmann überhaupt Chancen auf einen Job, der ok ist und fair bezahlt wird?

 

Die Gesamtsituation überfordert mich irgendwie schon sehr stark. Dazu läuft es im Umfeld und habe finanzielle Sorgen, auch das macht es zusätzlich schwerer.

 

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Danke! Ich suche immer noch nach Lösungen und leide unter der Situation. Leider gibt es viele Stellen, die ein abgeschlossenes Studium verlangen. 

Warum kommen manche Menschen so scheinbar leicht durchs Leben? Sind fast immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, während andere es immer schwerer haben?

Natürlich möchte ich den Input aufnehmen und möchte mich mit mir beschäftigen. Richtig ist auch, dass ich mich nicht festlegen kann. Ich habe ein absolut unsicheres Gefühl und durch die Angst wieder falsch zu sein, will ich mich nicht festlegen.

Wie kann ich aus dem Tief heraus kommen und mich abgrenzen? Wie auf mich fokussieren? Durch Meditation?

Für mich fühlt es sich auch wie in der Luft hängen an...oder ich konzentriere mich zu sehr auf den Beruf und den Vergleich? Sodass ich verlernt habe mich selbst zu sehen...

 

bearbeitet von luki94

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