Da ich gerade eine intensive Achterbahnfahrt der Gefühle hinter mir habe, momentan dabei bin, diese zu verdauen und in Zeiten wie diesen ohnehin viel zu viel Gelegenheit habe, mir den Kopf zu zerbrechen, möchte ich einfach mal meine Gedanken hier niederschreiben. Vielleicht hilft ja Euer Feedback der Ursache meines Problems auf den Grund zu gehen. Ich werde versuchen, so prägnant wie möglich zu bleiben.
Meine erste Oneitis war der Grund, warum ich mich hier, vor fast zehn Jahren und damals noch unter anderem Account, registriert habe. Habe jahrelang an mir gearbeitet und hatte bis Mitte 20 ne geile Zeit, danach kamen Schicksalsschläge und meine letzte LTR.
Ich habe nun nach langer Zeit mal wieder ne heftige Oneitis erlitten. Habe meine letzte Affäre im September beendet und die letzten Monate nur an meiner Abschlussarbeit geschrieben. Mich dann vor gut einem Monat und nach vier sexlosen Monaten wieder auf OG-Plattformen registriert.
Hier habe ich mich in mein jüngstes Unglück gestürzt. Von Anbeginn an hat sie mich regelrecht in ihren Bann gezogen - ich war geflasht von ihrem Aussehen und Auftreten. Wir hatten drei intensive Nächte, schliefen stundenlang miteinander und unterhielten uns ebenso stundenlang über Gott und die Welt. Nach unserem dritten und letzten Treffen fing sie jedoch plötzlich an, sich zu distanzieren und stetig neue Gründe zu finden, mich zu versetzen. Hier hat wohl einfach viel zusammengespielt: Rebound, meine Neediness und zu viel commitment meinerseits in zu kurzer Zeit.
Wer die Langfassung lesen möchte, der findet sie hier:
Ich bin, wenn ich mir mein Oneitis-Muster ansehe, auf zahlreiche Parallelen gestoßen, die sich stetig wiederholen:
- Meine Freunde haben mir immer gesagt, dass ich mich stets in Frauen verliebe, die so aussehen wie ich: eher groß, schmal, kantig etc.
Ich schenkte dem nie viel Beachtung, doch jetzt, wo ich gerade dabei bin, mich neu zu ordnen, stelle ich fest, dass dem so ist. Jede einzelne Frau, bei der ich in eine Oneitis verfallen bin, sah mir tatsächlich sehr ähnlich.
- Zusätzlich hatte ihr Charakter immer irgendwas Spezielles an sich, etwas, was mir sehr vertraut vorkam, was sie von anderen abhob, sie interessanter machte. Doch fällt es mir schwer, das genau zu beschreiben.
- Kurzum: Frauen, die mich irgendwie spiegeln, mich aber auch ergänzen.
- Frauen, die heiß-kalt spielen oder sich so verhalten triggern mich richtig, was dazu führt, dass ich mich noch mehr reinsteigere und mich noch mehr verliebe. Das ist fast wie eine Sucht: Zufuhr-Entzug.
Bin der Meinung, dass Ködern und Warten überbewertet wird und es meist ein Verhalten der Frau ist, das zeigt, dass sie auf Distanz gehen möchte. Ironischerweise führt das bei mir zum Gegenteil.
- Wenn ich mich in einem Zustand der Fülle befinde und eine Frau treffe, die meinem Typ entspricht, kann ich das Genannte halbwegs im Schach halten und verliere meine Besinnung nicht.
Momentan habe ich, so wie viele andere wohl auch, kein sonderlich spannendes Leben; meine Alternativen sind begrenzt und meine inneren Eimer ziemlich leer.
Ich fall dann komplett aus meiner Polarität und meinem Frame, es nützt dann nichts, mir meine imaginären PU-Standards vor Augen zu führen, weil die rosarote Brille einfach stärker ist.
Ich verliebe mich gerne und halte nichts vom immer wieder geäußerten Grundsatz, dass schnell verlieben=Oneitis ist. Es gibt einen Unterschied zwischen gesunder Schwärmerei und toxischem Schockverlieben. Letzteres ist für mich auch eine gute Definition von Oneitis.
Ich werde jetzt mal mit Daten pausieren und in der kommenden Zeit versuchen, diesen Parallelen auf den Grund zu gehen.
Der Typ Frau, der bei mir ne Oneitis hervorruft, ist der Typ, in den ich mich in Zukunft einfach glücklich und gefahrlos verlieben möchte.
Vielleicht hat der eine oder andere Ratschläge, wie ich meiner Vermutung auf den Grund gehen könnte. Denn ich weiß, dass es da einen Zusammenhang gibt.