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Möchte gern an drei Sachen arbeiten, die mich die letzten Jahre vom Aufbau eines SC abgehalten haben:

1. Meine Tendenz, Leute mit bestimmten Schwächen zu meiden

2. Meine Bereitschaft, unscheinbare Leute wirklich kennenzulernen

3. Meine Empfindlichkeit gegenüber persönlichen Angriffe zu reduzieren

 

Kontext mit Beispielen:

198x-2013: War meistens Außenseiter, hatte dafür immer gute, langjährige Freundschaften. War damals schon empfindlich und hatte einen Hang zu Depressionen. Um 2010 rum hab ich mich auf meiner Schule wie ein König gefühlt - war erfolgreich, bekannt und mir hat es Spaß gemacht die zum Teil sehr ausgeprägten Persönlichkeiten (uA Hippies, Künstler, Druffis, Hools, ...) kennenzulernen.

2013: Ich war Ersti, hab laufend Leute kennengelernt, war auf Partys hatte Romanzen, bin im Winter aber aufgrund einer depressiven Phase und Liebeskummer hart abgestürzt. Habe bestimmte Dinge von mir (Bundeswehrzeit) verschwiegen. Bin mal in der Ausnüchterungszelle aufgewacht, hatte Angst vor mir selbst. Immerhin meinen langjährigen besten Freund kennengelernt.

2014: Ich war Zweiti/Dritti, war in Hochschulgruppen. Hab auf Krampf versucht ein "richtiger Student", also mit Bildungsbürgerhabitus (lange Haare, gepflegte Sprache) zu werden und mich anzupassen. War irgendwie komisch, vielleicht wegen der Altersdifferenz (war damals schon knapp 10 Jahre älter) oder krassen Angepasstheit der Leute (politische Hochschulgruppe / Unizeitung). Es war zäh und irgendwann wurde ich auf verschiedene Weisen ejected, endete wieder in ner depressiven Phase.

2015/16: Ich habe mich vom Studentenleben abgewandt, auch angesichts der sehr einseitigen politischen Ereignisse zur Zeit der Migrationskrise. Bei dieser Gelegenheit lernte ich Jemanden kennen, der mich in eine damals politisch sehr ausgewogene Partei voller Eigenbrötler einführte. Das klappte ganz gut, bis unser Kappo den Kreisverband sprengte. Habe mich danach mit meiner zukünftigen LTR zunehmend von denen abgekapselt, weil nur noch Chaos, 0815 Ideologie und Mobbing erfolgte. War mir zu stressig, politisch passierte nix und ich wollte, dass sich das Chaos nicht wieder meinen Verstand und mein Leben krallt.

2017-20: Habe mich auf Nachlass, Studium, Hausbau und LTR konzentriert. Habe meine bestehenden Freundschaften gepflegt und es auch mit dem SC meiner LTR probiert. Da ich allerdings von den o.g. Sachen sehr gefordert war und diese zum Teil sehr politisch und gleichzeitig emotional waren, konnte ich selten in deren Kreisen entspannen und war somit der "komische Typ". Habe auch gemerkt, dass ich kaum noch Leute traf, die ich auf irgendeine Weise interessant fand. Hatte oft das Gefühl, dass ich das Gespräch schon mal geführt hatte und mich darin langweilte, was natürlich dann auf Ablehnung stieß.

2021: Der SC meiner LTR ist quasi ganz weggefallen und mein eigener hat sich mit der Zeit verstreut. Entweder weggezogen, mit Familie/Haus/Karriere beschäftigt oder einfach selber nicht drum gekümmert. Was bleiben mir also momentan noch für Optionen?

4. Guter Kumpel, der sich allerdings in seinem MGTOW-Kram verlaufen hat. Habe Angst, dass er mich damit ansteckt und daher meide ich ihn zumeist.

5. Alter Kumpel aus dem Partei-SC meiner Ex und mir. An für sich ein cooler Typ, mit dem man gut feiern kann und von dem ich todsicher Einiges in Sachen Game mitnehmen kann. Seine Inkonsequenz, die er mit seiner HD LSE LTR gemeinsam hat, hält ihn in seinen manischen Depressionen fest. Sein Job deprimiert ihn, er faselt vom Wechsel, tuts aber nie und jammert dann Leute voll. War früher auch so, will nicht rückfällig werden.

6. Mich wieder in der einen Hochschulgruppe engagieren (eine dritte, weder die Zeitung noch die Politikgruppe), sofern uns Mutti und der Drachenlord wieder lassen. Fand die meisten Gespräche und Leute allerdings ziemlich langweilig. Eventuell kann ich das mit geschickter Gesprächsführung ändern.

 

Meine Fragen:

Wie kann ich die in 1.-3. genannten Probleme überwinden, ohne in alte Muster zurückzufallen?

bearbeitet von K-FOR

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vor 32 Minuten, K-FOR schrieb:

1. Meine Tendenz, Leute mit bestimmten Schwächen zu meiden

Ja, in gewisser Weise ist da was dran. Man sagt ja nicht umsonst, dass man wird wie die 5 Leute, mit denen man am meisten Zeit verbringt. Denke aber, dass es was anderes ist, wenn du einen Kumpel hast, der "MGTOW" ist, als wenn du dich da so einer kompletten Truppe anschliesst. Red mit dem halt nicht über Dating, sondern Basketball und Ernährung oder was.

vor 32 Minuten, K-FOR schrieb:

2. Meine Bereitschaft, unscheinbare Leute wirklich kennenzulernen

Vielleicht durch die Erkenntnis, dass man nicht gleich seelenverwandt sein muss, um zusammen Spass zu haben. Mach was, wo die Aktion im Vordergrund steht. Wenn man Kart fährt, klettern geht oder ne Austellung besucht, hat man direkt Gesprächsthemen und selbst wenn der andere ein bisschen langweilig ist, gibts ja noch Unterhaltung vom Drumherum. Viele Leute öffnen sich erst nach ner Zeit. Ausserdem hilft die Einstellung, dass man von jedem etwas lernen kann. Musst du dann rausfinden, was ;). Sonst lernt man über Leute eben auch weitere Leute kennen. Am besten sind so Connectors, die kennen allen und jeden, sind überall eingeladen und nehmen einen gerne mit. Die wertvollste Person im SC-Aufbau ;).

vor 34 Minuten, K-FOR schrieb:

3. Meine Empfindlichkeit gegenüber persönlichen Angriffe zu reduzieren

Dazu schreibst du nichts. Was denn für persönliche Angriffe? Fällt mir der Talk hier zu ein:

 

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@Cordelia Ah, das klingt doch schon mal gut. Bin noch von meinem anderen Thread angepisst und musste mich überwinden, überhaupt noch was preiszugeben.

Zu 1.: Ich denke, es liegt auch an mir selbst. Ich kenne ihn über meine Ex und ich habe sonst Niemanden um mein Herz auszuschütten. Das ist es auch, was mir momentan fehlt: Eine Person die ich guten Gewissens mit dem Kloß in meinem Hals aufgrund meiner gescheiterten LTR, an der mir soviel lag, belasten kann. Also halt ohne eine unreflektierte MGTOW-Antwort zu erhalten. Ich schreib jetzt mal diesbezüglich die Unipsychologin an, sonst schlepp ich diesen Amboss noch lang in meinem Rucksack mit.

Zu 2.: Also mir Kreise suchen, mit denen man Action hat und geduldiger sein. Als Connector fällt mir eigentlich nur der Deprikumpel ein und vllt noch diese Hochschulgruppe. In meinen normalen Hobbies geht leider nix, hab schon viel probiert.

Zu 3.: Die persönlichen Angriffe erfolgen zumeist unprovoziert im politischen Kontext. Meine Meinungen sind teilweise sehr unbequem, aber stets akademisch und mit persönlichen Erfahrungen fundiert. Ich kommuniziere gewaltfrei, kenne die Bedeutungen der Begrifflichkeiten von denen ich spreche und den Inhalt der jeweiligen Sachverhalte. Der Erfolg in so machem Uniseminar gibt mir Recht. Dieselben Grundlagen findet man leider nur selten in Leuten, die diese eigentlich aufweisen müssten, egal ob Akademiker oder Nichtakademiker.

Habe gar kein Problem, wenn Leute sich mit meinen Aussagen beschäftigen und diese wie erwachsene Menschen angreifen (ad rem). Ich hasse es aber, unprovoziert in unreflektierte bzw. extremistische Ecken gestellt zu werden oder mit Begriffen beworfen zu werden. Also Angriffe ad personam.

Diese politischen Themen kommen natürlich grad in studentischen Kreisen ständig auf. Und wenn man da den sehr engen Meinungskorridor verlässt, wird man vornerum oder hintenrum auf persönlicher Ebene angegriffen. Ich finde es extrem anstrengend, immer meinen Mund zu halten. Und die Darstellung von Gegenpositionen ist oft sehr umfassend, weil man zunächste diverse Prämissen erklären bzw. angreifen muss, das artet sehr schnell in Arbeit aus. Und vom Gegenüber sehr schnell in Abwehrreaktionen. Hab mal versucht mich als Konformist zu geben, diese Selbstleugnung tat mir überhaupt nicht gut. Und die Leute einfach nur zu belächeln ist auch nicht zielführend, weder im privaten noch im politischen Bereich.

Was mich bei diesen Angriffen verletzt ist nicht etwa das Aufzeigen von Mängeln in meiner Meinung, meiner Persönlichkeit oder meiner Selbstsicherheit. Darum geht es nicht, sondern die Leute fühlen sich verletzt weil ich entgegen ihren Ansichten argumentiere. Sie sind frustriert, sehen in mir eine Bedrohung und bekämpfen mich dann. Diese Leute drücken mir ihr Halbbildung und ihre asoziale Art in die Fresse wie Hundescheiße. Klebrig, eklig, toxisch. Richtig schlimm wird es dann, wenn diese Leute auch noch einflussreich und erfolgreich sind.

Der Vortrag ist gut und sinnvoll. Denke aber, dass es mich weniger betrifft - meine Dozenten attestieren mir anhand meiner Präsentationen ein hohes Maß an Selbstsicherheit. Ich brauche eher eine Methode um diese Halbbildung und die asozialen Züge der Leute zu ertragen.

bearbeitet von K-FOR

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1. Ist normal und gesund. Nennt sich Selbstschutz.

2. Müsstest du näher erläutern, vielleicht ein Beispiel nennen. Kann mir grad nichts drunter vorstellen.

3. Das kommt ganz drauf an. Es ist sicher ein wenig überempfindlich wenn du z.b. privat gerne Hemd trägst und dich jemand fragt ob du gerade von der Arbeit kommst oder was das soll. Es ist sicher aber auch gerechtfertigt Menschen zu meiden die dich aus heiteren Himmel passiv-aggressiv dumm anmachen obwohl man noch nicht Mal den gegenseitigen Humor des jeweils anderen kennt. Wie z.B. neulich als ich mit einem bekannten gequatscht habe und ein Freund von ihm dazu kam den ich nicht kannte. Er "ach du hörst gerne Rap? Nicht noch so einer. Bist du ein gangster oder so?"... Darauf hab ich übrigens sehr freundlich und mit einem Lächeln geantwortet "das geht dich nichts an". Dann war Ruhe.

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@Biff

2. Es geht hier um einen um Menschen, die auf mich schüchtern/zurückhalten wirken. Zum anderen um die Personen, die sich so richtig "normal" anziehen. Beispiel aus der Uni ist die 0815 Studentin mit Ugg Boots und oliver Jacke (ich red jetzt von der 2015er Mode, mir fällt grad nix Besseres ein) oder halt der typische Typ mit Jack&Jones Klamotten.

Ich verbinde mit einem solchen Erscheinungsbild Einfältigkeit und übertriebenen Konformismus. Weiß sogar selber, dass das ne Macke ist. Hatte schon wilde Nummern mit "langweiligen" Frauen und so mancher normal gekleidete Typ ist in Wirklichkeit ein cooler Dude.

3. Ich hab bei so Scheiße immer gleich den Impuls, die entsprechende Person komplett aus meinem Leben zu entfernen. Andererseits baue ich aufgrund solcher Erfahrungen Vorurteile gegenüber ähnlichen Personen auf, die oft nicht stimmen.

 

In diesen Punkten trennen sich dann der Bauch und der Kopf. Normalerweise ist mein Bauch viel klüger als mein Kopf, aber bei diesen Dingen nicht. Und das ist so der Knackpunkt, der mich vom Aufbau eines guten SC abhält.

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Verstehe. Also zu

2) gut merkste selbst ne. Wenn jemand wie ne Mülltonne aussieht kann dieser Mensch dennoch die coolste Sau auf Erden sein. Hüte dich vor den Vorurteilen. Du willst deinen sc erweitern, nicht deinen Seelenverwandten finden.

3) das ist sehr häufig ein Minderwertigkeits-Problem. Rastet der Schäferhund aus wenn der Dackel bellt? Schlagfertigkeit hilft hier sicher weiter aber davor brauchst du erst einen gesunden Selbstwert. Sonst kommt dir nicht Mal in den Sinn schlagfertig zu kontern.

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