Gewohnheiten und wie man sich "neue" zulegt

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Nachdem ich mir im letzten Jahr zu einigen meiner "Themen" Gedanken gemacht habe und auch viel dazu geschrieben habe (unter anderem ein "Selfdevelopment-Mini-Buch" das ich auf meiner Webseite im Januar veröffentlich habe) möchte ich Teile aus dem Buch auch hier posten. Einfach weil ich viel im PUF gelernt habe und auch meine "Gedanken" hier zurück geben möchte. Dabei erfinde ich natürlich das Rad nicht neu, denke aber, dass es für manche doch eine gute Hilfe sein kann --> Wenn nein dürft ihr mir gerne zerreisen 😛 Als Erstes möchte dabei das Thema Gewohnheiten ansprechen.

Jeder Mensch hat in seinem Leben Gewohnheiten. Nur sind uns diese viel zu häufig nicht bewusst und leider auch nicht immer Hilfreich. Gerade als PU Anfänger kann es ja auch eine ungute Gewohnheit sein Gesprächen mit Frauen auszuweichen, wegzuschauen um nicht "aufdringlich" zu sein etc. Natürlich gibt es aber auch "gute" Gewohnheiten. Welche deiner Gewohnheiten jetzt zu was dazu gehört musst du für dich selbst entscheiden. Wenn Sie dein "Wunschleben" Unterstützen sind sie gut, wenn sie es sabotiern sind sie schlecht. So einfach so gut. Hinterfrage aber trotzdem mal deine Gewohnheiten. Warum tust du, was du tust? Ich durfte feststellen, dass ich einige meiner Gewohnheiten mache, um mich abzulenken und um nicht sehen zu müssen, dass ich an anderer Stelle in meinem Leben eigentlich leide. Frei nach dem Motto, besoffen fällt mir gar nicht auf, dass ich mich gerade scheiße fühle, denn besoffen fühle ich nur noch den Rausch.

Hier ein Beispiel für eine - aus meiner Sicht - schlechten Gewohnheit. Es ist inzwischen weit verbreite, das Handy als Erstes nach dem Schlaf und als Letztes vor dem Schlaf zu nutzen. Jeder kann für sich entscheiden, ob das eine gute oder schlechte Gewohnheit ist. Für mich hat sich an der Stelle allerdings herausgestellt, dass ich schlechter Schlafe, wenn ich die letzte Stunde vor dem Schlafen gehen zu viel am Handy bin. Da ich für mich schlechte Gewohnheiten ausmerzen möchte, nutze ich das Handy inzwischen so kurz vor dem Schlafen nur noch um meine Checklisten am Handy (welche neuen Gewohnheiten habe ich heute geschafft) abhake. Alles andere muss warten. Auch, dass ich mein Handy nach dem Schlafen nicht mehr als Erstes in die Hand nehme, wirkt sich auf mich aus. Ich habe einen ruhigeren morgen, kann gemütlich wach werden und meine Gedanken sortieren bevor ich mich von meinem Handy wieder überfluten lasse. Ich fühle mich schlichtweg wohler, wenn ich das Handy erst später beziehungsweise insgesamt weniger nutze.

Natürlich gibt es hunderter anderer schlechter Gewohnheiten. Vielleicht isst du immer viel zu viel Süßkram, wenn dich etwas stresst. Oder du trinkst viel zu viel Alkohol, wenn es dir schlecht geht, oder, oder, oder... Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.

Als mir das Thema Gewohnheiten klar geworden ist habe ich angefangen diese auszutauschen. Nicht alle auf einmal, das hätte mich überlastet. Außerdem habe ich meistens versucht eine schlecht Gewohnheit abzulegen, indem ich eine "besser" Gewohnheit als Austausch genommen habe. Als Beispiel möchte ich das Handy vor und nach dem Schlafen nehmen. Vor dem Schlafen setze ich mich jetzt ins Bett und lese immer noch ein paar Seiten, bis ich merke, dass ich wirklich schläfrig werde, dann Meditiere ich ein paar Minuten. Als Letztes trinke ich noch ein Glas Wasser und lege mich dann hin. In der früh lasse ich mich von meinem Armband via Vibration wecken, damit brauche ich nicht direkt das Handy in die Hand nehmen. Trinke wieder ein Glass Wasser und gehe dann direkt ins Bad um mich frisch zu machen. Erst, wenn ich geduscht/rasiert und gestylt bin, nehme ich das Handy zur Hand.

Aber, wie gewöhne ich mir neue Gewohnheiten an? Gut dass du fragst 😛 Dazu hab ich auch was zu sagen.

Wie neue Gewohnheiten aneignen

Wichtigster Punkt an Gewohnheiten, es wird - bis auf einzelne ausnahmen - nicht von heute auf morgen klappen. Gewohnheiten brauchen ihre Zeit. Im Internet kursieren die unterschiedlichsten Zeiten. Von 2 Wochen bis hin zu mehreren Monaten habe ich inzwischen alles gelesen. Was davon wirklich stimmt, kann ich dir leider nicht sagen, für mich selbst hat sich herausgestellt, dass ungefähr 69 Tage eine gute Zeit sind. Alles was ich über diesen Zeitraum täglich gemacht oder eben nicht gemacht habe, hat die Tendenz genau so zu bleiben.

Um das ganze ein wenig zu tracken habe ich mir verschiedene Handy Apps geholt. Hier gibt es viele kostenlose alternativen. Angefangen von Apps die "nur" die Tage zählen, bis hin zu solche, die dir Statistiken generieren. Dafür lade ich mir immer wieder alle möglichen Apps aus dem Store herunter und probiere welche mir aktuell am besten liegt. Vorteil für mich dabei, ich habe eine Übersicht wie lange ich schon an einer "Gewohnheit" dran bin, werde täglich daran erinnert an welchen Gewohnheiten ich arbeite UND ganz wichtig, diese Apps Motivieren mich, ich möchte ja einen "Streak" der schon ein paar Tage geht nicht verlieren, nur weil ich gerade etwas undiszipliniert bin. Welche App für dich Funktioniert musst du selbst Testen. Es gibt Verschiedenste Versionen und nicht jeder mag die gleiche App. Wichtig ist nur das Tracken an und für sich.

Anfangs empfehle ich dir unbedingt mit kleinen Gewohnheiten anzufangen. Bei mir persönlich war es so, dass ich die "größeren" Brocken am Anfang gar nicht geschafft habe, einfach, weil ich mir auch nicht vorstellen konnte, dass es so einfach geht. Motiviert durch die Erfolge der kleineren Gewohnheiten (was auch immer "kleinere Gewohnheit" für dich Bedeuten mag) wurden die "größeren" auch immer einfacher. Was allerdings nicht bedeuten soll, dass ich inzwischen alles ändern kann. Meine Sucht nach Süßkram bekomme ich nach wie vor nicht richtig in den Griff, aber auch daran arbeite ich. Scheint wohl MEINE größte negative Angewohnheit zu sein, die mir Bewusst ist.

Als Beispiel für eine kleinere Gewohnheit kann es zum Beispiel sein, dass du jeden Tag vor und nach dem Schlafen ein Glas Wasser trinken möchtest. Das macht besonders deswegen Sinn, weil es deinem Körper guttut und relativ leicht umzusetzen ist, wenn du dir immer ein Glas Wasser an das Bett stellst.

Und genau das ist auch schon der nächste wichtige Punkt. Sorge dafür, dass deine Gewohnheiten schnell und effektiv getriggert werden. In der früh aufwachen, dann daran denken zu müssen sich ein Glas zu holen, dann Wasser reinzumachen um es zu trinken ist eine echte Herausforderung. Einfach ein Glas am Bett stehenzulassen, dass einen direkt daran erinnert ist viel einfacher. Du musst nicht selbst daran denken, du wirst dadurch daran erinnert. Idealerweise füllst du es auch immer vor dem Schlafengehen noch mal auf, damit du in der früh direkt trinken kannst, noch bevor du aus dem Bett aufstehst. Kurz gesagt, mach es dir so einfach wie möglich an deine neue Gewohnheit zu denken. Sorge für möglichst wenig Hindernisse.

Andersherum, wenn du dir etwas abgewöhnen möchtest, mach es dir so schwer wie möglich. Als Beispiel, du trinkst oft und gerne Abends Alkohol? Vielleicht steht dein Lieblingsschnaps auch schon immer direkt neben dem Sofa? Bring den Schnaps weg, vielleicht in den Keller. So, dass es für dich "unangenehm" wird, wenn du trinken willst. Damit du nicht mehr "einfach mal eben" was trinken kannst. Ich denke, du verstehst das Prinzip.

Welche täglichen Gewohnheiten habe ich

Über die Zeit die ich mich inzwischen mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige habe ich mir aus verschiedenen Gründen manche Gewohnheiten angewöhnt und mich dann langsam wieder entwöhnt. Teilweise weil ich die Stütze nicht mehr brauchte, teilweise, weil mein Leben nicht immer so läuft wie ich es mir Vorstelle. Dabei hilft es mir mich immer wieder aktiv damit zu beschäftigen wie mein Leben gerade ist und wie ich es gerne hätte. Der Unterschied, der dann entsteht, zeigt mir oftmals schlechte Gewohnheiten auf oder welche guten Gewohnheiten mir noch fehlen, die ich gerne hätte.

Abgesehen von selbstverständlichen Dingen wie zum Beispiel Zähneputzen oder tägliches Duschen gibt es momentan in meinem Leben folgende Gewohnheiten, an denen ich aktiv arbeite, beziehungsweise die ich bewusst in mein Leben integriert habe:

  1. Ich versuche jeden Tag mindestens 1000 Schritte zu laufen. Zeitweise habe ich nicht mal 1000 Schritte am Tag geschafft und ich merke, dass es mir guttut, mich regelmäßig zu Bewegen. Ziel hier ist es, dass ich wieder auf 10.000 Schritte am Tag und das jeden Tag.
  2. Aus ähnlichen Gründen mache ich jeden Tag Sport. Da ich es in letzter Zeit sehr vernachlässigt habe sind es aktuell "nur" kleine Sporteinheiten. Was bedeutet ich mache entweder mein "One-Punsh-Man-Training" (100 Liegestütze / 100 Sit ups / 100 Kniebeugen), gehe joggen oder ich trainiere nach Freeletics. Dabei ist mein Mindestziel "nur" 5 Minuten täglich. Mehr ist gerne gesehen (und passiert oft wenn man schon mal dabei ist) muss aber eben nicht. Diese Art "Mini-Ziel" hilft beim Dranbleiben. Genau wie bei der ersten Gewohnheit geht es mir hier um meine Gesundheit und Fitness. Auch meine Ernährung wäre ein Punkt, an dem ich arbeiten möchte, aber das kommt erst wieder.
  3. Vor und nach dem Schlafen ein Glas Wasser trinken. Unter anderem dadurch habe ich wesentlich weniger Probleme mit Kopfschmerzen/Migräne und allein das ist es mir schon Wert an dem Thema dranzubleiben.
  4. Ich nutze das Handy frühestens 30 Min nach dem Aufwachen und Maximal bis zu einer Stunde vor dem Einschlafen. Einzige Ausnahme, zum Wiegen (ich habe eine Funk- Waage, welche die Daten direkt ans Handy überträgt) nehme ich das Handy kurz zur Hand. Zum Wecken nutze ich eine Armbanduhr mit Vibrationsfunktion. Hat neben dem, dass ich das Handy zum Wecken nicht in die Hand nehmen muss auch den Vorteil, dass ich mich wecken lassen kann, ohne andere Leute im Raum zu wecken, da die Vibration kaum von jemandem wahrgenommen wird.
  5. Vor dem Einschlafen lesen bis ich müde werde und dann noch für 5-15 Minuten Meditieren. Diese Gewohnheit habe ich mir angewöhnt, damit ich ein wenig ausgeglichener bin und besser einschlafe, funktioniert super für mich und sorgt dafür, dass ich am nächsten Tag wesentlich fitter bin.
  6. Tagebuch schreiben. Damit kann ich alles, was mich beschäftigt aus meinem Kopf heraus bekommen und den Tag reflektieren. Hierzu gibt es später noch mal einen extra Punkt in diesem Buch
  7. Ich nutze extrem gerne L.I.A. (Lächeln, innehalten, 3x Ein-/Aus-atmen), hilft mir etwas bewusster und Positiver durch den Tag zu gehen. Inzwischen ist es schon fast ein Reflex. Wenn ich unter der Dusche stehe gibt es einen Moment wo ich L.I.A. anwende. Und oftmals ist es so, dass ich mich danach zumindest ein klein wenig wohler fühle als zuvor. Hierfür empfiehlt es sich unbedingt einen Trigger einzurichten der dich daran erinnert. Bei mir ist es eben das Duschen. Besser wäre allerdings etwas, das mehrmals täglich passiert.

Was hat das ganze mit PU zu tun?

Wir Menschen sind Gewohnheitslebewesen. Daher definieren unsere Gewohnheiten wer wir sind. Wenn mein Ziel jetzt ist ein bestimmtes Gewicht zu erreichen ist das ein großes Diffuses etwas an dem ich nicht Konkret arbeiten kann. Werde ich mir aber klar welche "Habbits" mich diesem Ziel näher bringen kann ich auf einmal Konkret an diesem Ziel arbeiten. Auf diese Art veränder ich im kleinen meinen Gewohnheiten welche dann am Ende mein Leben in der Art und weiße Beeinflussen wie ich das möchte. Oben genannte Ziele sind zwar "nur" Banale Wohlfühl-Ziele, das ganze lässt sich aber auch super einfach auf PU umsetzen.

Als Beispiel könntest du Anfangen eine Gewohnheit "Täglich spazierengehen" zu festigen. Das ist relativ easy und lässt sich leicht umsetzen. Hier könnte die "Mini-Version" sein, dass es mindestens 100 Schritte vor der Haustür sein müssen. Nächster Schritt ist dann (Don Juan lässt grüßen) bei jedem Spaziergang mindestens 3 Leute laut vernehmlich zu grüßen. Wenn das Gefestigt ist nimmst du ein 2-Minuten Gespräch in diese Routine auf etc. ich denke, der Weg ist klar.

Fragen/Anregungen/Kritik sind gern gesehen. Hoffe, ihr konntet ne Kleinigkeit aus dem Text mitnehmen

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Hallo, sehr interessanter Beitrag ich empfehle ,jeden der sich für Gewohnheiten interessiert und wie man neue schaffen oder alte "bekämpfen kann", das Buch "Die Macht der Gewohnheit" von Charles Duhigg.

Ein sehr wissenschaftliches Buch trotzdem einfach zu lesen und mit vielen Beispielen und Geschichten die einem das Thema näher bringen.

LG

Moritz

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Schöne Anregung, danke! Ich führe gerade bei mir ein "Morgens vor Sonnenaufgang joggen", was nicht einfach ist, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran und denkt: "Hey, 7 Uhr, jetzt aber los!"

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Vielen Dank für die Erweiterung. Bei mir im Kopf waren die Ansätze wie du Sie beschreibst auch da, hätten aber ganz klar mit in den Text gehört.
Danke fürs Erweitern :-)

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Meine Methode:
Ich habe auf Facebook gepostet: "Für jedes Like jogge ich eine Stunde!"
Es kamen 73 Likes, sehr viele für meine Verhältnisse.
Es hat den Leuten richtig Freude gemacht, mich in Bewegung zu bringen.
Jetzt poste ich Beweisfotos vom Joggen.
"Motivation by Facebook".

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