Als Selbstständiger bewusst weniger verdienen? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 2 2

[Selfman 438]

Hallo,

ich persönlich bin dabei mich als Berater in einer bestimmten Branche selbstständig zu machen.
Immer wieder höre / lese ich, wie viele mindestens 10.000 € oder mehr Umsatz im Monat erreichen wollen.
Darin steckt aber auch viel und konstante Arbeit.

Ich als Einzelunternehmer möchte für die ersten 1, 2 Jahre mit einem Umsatz von ca. 3000 € im Monat zufrieden sein können.
Damit kann ich schon locker meine kleine 1-Zimmer Wohnung bezahlen und fürs Leben reicht es soweit auch.
Der eigentliche Luxus in Bezug auf die Selbstständigkeit liegt für mich darin begründet, dass ich entscheide wie viel ich arbeite, wann ich morgens ins Büro fahre und auch Feierabend mache.
Außerdem habe ich dann auch öfters nur 6 Stunden Arbeitstage und genug Zeit für mein privates Leben.
Das gute an meinem Geschäftsmodell ist, dass das hauptsächlich online und im Home Office erfolgt. Also kaum Fixkosten.

Was meint ihr dazu und wer von euch ist auch selbstständig und hat soweit ähnliche Ziele?

Dezember 7, 2020 bearbeitet von Selfman

[Mephisto77 220]

vor 12 Minuten, Selfman schrieb:

 

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, sich durch Gehaltsverzicht mehr Freiheit zu kaufen. 

Als Selbstständiger musst du allerdings beachten, dass du einige Kosten selber schultern musst, die sonst der Arbeitgeber mit übernimmt. Stichwort Beiträge für Krankenversicherung und Altersversorgung beispielsweise. Dazu hast du vielleicht mal Phasen in denen es nicht so läuft oder du nicht arbeiten kannst. Dafür benötigst du ein Polster. Als Arbeitnehmer hast du ja Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die du als Selbstständiger nicht hast. 

Hast du dir das alles schon mal durchgerechnet?

Allgemein finde ich es sinnvoll, als Selbstständiger Freiraum zu reservieren, der dir die Entwicklung deines Geschäfts erlaubt. Wenn du im Daily Business erstickst, bleibt dazu keine Zeit. 

Also grundsätzlich ist weniger arbeiten kein Problem, so lang du das gut durchgerechnet hast. 

[SchnatterNatter 361]

vor 22 Minuten, Selfman schrieb:

Hallo,

ich persönlich bin dabei mich als Berater in einer bestimmten Branche selbstständig zu machen.
Immer wieder höre / lese ich, wie viele mindestens 10.000 € oder mehr Umsatz im Monat erreichen wollen.
Darin steckt aber auch viel und konstante Arbeit.

Ich als Einzelunternehmer möchte für die ersten 1, 2 Jahre mit einem Umsatz von ca. 3000 € im Monat zufrieden sein können.
Damit kann ich schon locker meine kleine 1-Zimmer Wohnung bezahlen und fürs Leben reicht es soweit auch.
Der eigentliche Luxus in Bezug auf die Selbstständigkeit liegt für mich darin begründet, dass ich entscheide wie viel ich arbeite, wann ich morgens ins Büro fahre und auch Feierabend mache.
Außerdem habe ich dann auch öfters nur 6 Stunden Arbeitstage und genug Zeit für mein privates Leben.

Was meint ihr dazu und wer von euch ist auch selbstständig und hat soweit ähnliche Ziele?

Umsatz ist ja nicht Dein Gewinn? Von Deinem Umsatz musst Du alle Kosten (Rohmaterial, Versicherungen je nach Branche, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Rücklagen etc.) decken, erst dann hast Du Deinen Gewinn. Und dann kommt noch Herr Scholz und hält die Hand auf. Bei 3000EUR Umsatz im Monat hast Du am Ende des Monats je nach Kostenstruktur soviel wie ein Hartz 4-Empfänger. 

[Selfman 438]

vor 6 Minuten, SchnatterNatter schrieb:

Umsatz ist ja nicht Dein Gewinn? Von Deinem Umsatz musst Du alle Kosten (Rohmaterial, Versicherungen je nach Branche, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Rücklagen etc.) decken, erst dann hast Du Deinen Gewinn. Und dann kommt noch Herr Scholz und hält die Hand auf. Bei 3000EUR Umsatz im Monat hast Du am Ende des Monats je nach Kostenstruktur soviel wie ein Hartz 4-Empfänger. 

Und genau solche Aussagen finde ich einfach mega übertrieben (so viel wie ein Hartz 4 Empfänger). Sorry, unnötig.
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass mein Geschäftsmodell kaum Fixkosten erzeugt aufgrund von Online Beratung und Home Office.

[SchnatterNatter 361]

vor 8 Minuten, Selfman schrieb:

Und genau solche Aussagen finde ich einfach mega übertrieben (so viel wie ein Hartz 4 Empfänger). Sorry, unnötig.
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass mein Geschäftsmodell kaum Fixkosten erzeugt aufgrund von Online Beratung und Home Office.

Was erwartest Du wenn Du keine näheren Infos gibst? 3000EUR Umsatz als Onlinecoach sind natürlich was anderes als 3000EUR Umsatz als selbstständiger Goldschmied. Zu wenig Infos geben, sich dann über Antworten beschweren, die einen absolut wahren Kern haben - DAS ist unnötig. 

[Yolo 3563]

Dein oberstes Ziel als selbstständiger ist es, mehr Freiheit zu haben. Ist legitim und trifft bei vielen zu.

Du bist mit einem Ziel von €3000 Umsatz zufrieden. Ist okay. Wobei wie angemerkt entscheidender ist, was dir netto hängen bleibt. Du musst halt auch daran denken, dass du dich privat versichern und privat für deine Pension vorsorgen musst. Im Urlaub zahlt dir auch keiner deinen Urlaubsgehalt. 

Für mich wirkt dein Beitrag so, als willst du von uns Absolution, damit du kein schlechtes Gewissen haben musst, niedrige Ambitionen und Ziele zu haben. Wieso brauchst du das überhaupt, wenn die Freiheit im Vordergrund steht?

Generell misst sich ein erfolgreiches Unternehmen / Selbstständigkeit halt gerne nach Umsatz und man definiert bestimmte Umsatzziele, um schneller voran zu kommen. Dir geht es doch primär um den zusätzlichen Arbeitsaufwand. Würdest du bei 6 Stunden Arbeit pro Woche lieber 10k oder 100k Umsatz im Monat generieren (bei gleichbleibender Marge)?

Ein weiterer Gedanke: was ist, wenn du dich jetzt ein paar Jahre auf Umsatzsteigerung fokussierst und irgendwann ein kleines Unternehmen mit Mitarbeiter hast und dann nur noch durchschnittlichen 3 Stunden pro Tag für den selben Ertrag arbeiten "musst"?

Dezember 7, 2020 bearbeitet von Yolo

[Namelessone 462]

Selbstständigkeit hat doch eine gewisse eigene Erklärung in sich .

Selbst und ständig. 

Solltest mind. Soviel zur Seite legen das ,wenn mal ein Engpass an Aufträge oder Krankheit auftritt , du eine Absicherung hast . 

Normal spricht man von 3-6 Monate deckend Rücklagen zu haben.  

Sprich die von dir genannten Umsätze (10k/monatlich) dienen ja abseits der eigenen Entlohnung und Kostendeckung sondern auch der Sicherung. 

Daher lohnt sich die Mehrarbeit zwecks Polster anzulegen erstmal definitiv.  Wenn das erreicht ist ,kann man ja die Aufträge runterfahren auf das gewünschte Arbeitspensum. 

 

 

[Undisputed 190]

Ich bin seit letztem Jahr selbstständig. Habe gemeinsam mit einem Kollegen zusammen ein Unternehmen gegründet in der gleichen Branche in der wir vorher mehrere Jahre tätig waren.
Kurzfristig, d.h. bis Mitte diesen Jahres konnten wir uns weniger Gehalt auszahlen als wir vorher hatten.
Seit Herbst läuft es auf einen ähnlichen Betrag hinaus; darüber hinaus haben wir bereits ein gutes finanzielles Polster in der GmbH aufgebaut.
Wir haben zwei Ziele: einmal deutlich mehr zu verdienen als vorher auf angestellter Basis und zweitens mehr Freiheit zu haben. Wir sind auf einem guten Weg beides zu erreichen.
Ich würde behaupten, keiner von uns beiden arbeitet mehr Stunden als 2018.

Mit 3.000 Euro Umsatz wird man aber als Selbstständiger meiner Meinung nach nicht besonders gut leben können.
Von den 3.000 Euro Umsatz (!) müssen dann ja, egal wie wenig Fixkosten du auch haben magst, mindestens noch deine Krankenversicherung und diverse Vorsorgeleistungen bezahlt werden.
Und auch eine 1-Zimmer-Bude wird was kosten. Und vergiss solche viele kleinen Nebenkosten wie IHK-Zuschlag, evtl. Domain-Gebühren, Steuerberater, MS Office Paket, Versicherungen, etc nicht. 
Da kommt nochmal einiges drauf an was man anfangs vielleicht gar nicht denkt.
 

[Fastlane 8910]

Geil. Wir wissen nichts über den Threadstarter, nichts über sein Business, nichts über die Branche. Qualifizierte Antworten sind nicht möglich. Genau deswegen hat der Thread das Potential, sich wie ein Roter Riese zu sechs oder acht Seiten aufzublähen und dann nach wüster battle irgendwann von einem Mod geschlossen zu werden. Denn im Internet und speziell hier wimmelt es von einsamen Männern, die gegen ein wenig Aufmerksamkeit und Beachtung bereit sind, vermeintliches Fachwissen zu teilen. Da fühl ich mich gleich angesprochen, meinen Senf dazuzugeben.

Man kann ja nicht konkret antworten, der Thread zwingt ja fast zum Philosophieren. 3000 Euro - für ne neunzehnjährige selbsternannte Influencerin mag das okay sein. Ansonsten kommen halt Krankenversicherung, Altersvorsorge dazu und für das Geschäft selbst eine Haftpflichtversicherung. Wenn ich Telefon, Internet und ein Auto dazurechne, wirds eng. Du wirst Buchhaltung machen müssen, brauchst einen Steuerberater. Klingt also alles etwas naiv, nur Computer und Homeoffice.

Freiheit durch Selbständigkeit? Wird immer propagiert. Meine Erfahrung ist: wer als Angestellter gut ist und vollgas gibt, der kommt auch selbständig weiter. Wer als Angestellter pennt und rumhängt, hat als Selbständiger verloren. Es gibt in der Selbständigkeit keinen Boss, der nach Deiner Arbeit schaut und Deine Zeiten kontrolliert. Aber es gibt Kunden. Für sie arbeitest Du. Die können hartnäckiger und penibler sein als jeder Boss. Vorallem müssen die dich nicht abmahnen, sie können einfach wegbleiben. Eier schaukeln ist die Selbständigkeit auch nicht. 

[The-Rock 557]

vor 2 Stunden, Selfman schrieb:

Was meint ihr dazu und wer von euch ist auch selbstständig und hat soweit ähnliche Ziele?

Was ist denn das genaue Ziel? Maximal viel herumchillen, sobald man 3.000 Euro hat? 

Wie willst du das steuern? Die meisten Selbständigen nehmen in guten Zeit das an, das geht, damit sie auch in schwächeren Zeiten sowohl ein finanzielles Polster haben als auch potentielle Auftraggeber. 

Für mich klingt es, als wärst du in einem Remote-Job auf Festanstellung (!), den du schneller als in 40h erledigt kriegst, genau das richtig.

Aber was soll man aus so einer Wischiwaschi-Post auch rauslesen.  

[Ahura 322]

Als selbständiger muss man es sich leisten können auf Einnahmen bewusst zu verzichten. Selbständigkeit zeichnet sich ja häufig nicht nur durch mehr Freiheit, sondern vor Allem auch durch weniger Planbarkeit ab. Als niedergelassener Arzt auf dem Land, wo evtl. genereller Ärztemangel herrscht, kann man davon ausgehen, dass man die nächsten Jahre noch Patienten hat. Ähnliches mag bei hochspezialisierten Geschäften oder bei seit Jahrzehnten etablierten Kanzleien in einer lokalen oder fachlichen Nische gelten. In der Regel weiß man aber eben nicht, ob man in 1-2 Jahren noch die gleiche Anzahl an Kunden hat. Heute ein gefragter Freelancer kann es Dir passieren, dass morgen der Markt zusammenbricht, weil die Wirtschaft still steht (und Betriebsräte regelmäßig das Freelancer gekündigt haben wollen, bevor man Kurzarbeit oder Kündigungen akzeptiert). Hinzukommt, dass man ja nicht nur eventuelle Betriebsmittel finanzieren muss, sondern auch eigene Arbeit, die nicht vergütet wird. Insbesondere bei Akquise machen sich ja regelmäßig erhebliche Skaleneffekte bemerkbar: je weniger aktive Kunden man hat, desto größer häufig der relative Akquiseaufwand. Insbesondere als Berater lebt man ja zu einem nicht erheblichen Teil von der Weiterempfehlung durch Bestandskunden. Je weniger Bestandskunden man bedient, desto Kunden muss man unter Umständen durch aktives Marketing akquirieren. Zumindest in meiner Branche (Rechtsberatung) ist das so. Keine Ahnung, wie es bei Dir aussieht. Jedenfalls dürften nur die aller wenigsten derartige USPs haben, dass sie sich durch Angebotsverknappung erst so richtig interessant machen.     

[afc69 172]

Am 7.12.2020 um 14:30 , SchnatterNatter schrieb:

Was erwartest Du wenn Du keine näheren Infos gibst? 3000EUR Umsatz als Onlinecoach sind natürlich was anderes als 3000EUR Umsatz als selbstständiger Goldschmied. Zu wenig Infos geben, sich dann über Antworten beschweren, die einen absolut wahren Kern haben - DAS ist unnötig. 

Ich und mein Team werden dich solange coachen bis du 10.000 im Monat machst. 

 

Warum kommt mir dies bekannt vor?