Hidden Agenda von Vorgesetzten - wie erkennen?

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Moin zusammen!

Vorab: ich habe in meinem Job keine Probleme, ich mache ihn (fast) jeden Tag sehr gerne, verdiene gutes Geld dafür, und komme mit meinen Vorgesetzten auch super klar.

Aber ich muss sagen (gleich mal unauffällig Lob und Dank ans Forum aussprechen): einen großen Anteil daran, dass mein Leben in den letzten 9 Jahren (habe gerade mal geschaut seit wann ich hier angemeldet bin) so viel geiler geworden ist als früher, nicht nur beruflich, sondern natürlich gerade auch im Umgang mit dem anderen Geschlecht, und "überhaupt", habe ich tatsächlich euch zu verdanken. 👍

Und es ist halt immer wieder erstaunlich, wie einfach eigentlich viele Dinge sind, also mit wie wenig Aufwand man wie viel erreichen kann, wenn man nicht gerade zu den Beratungsresistenten gehört... 🤣

Von daher dachte ich, vielleicht kann ich auch hier noch ein paar grundsätzliche Erkenntnisse erlangen, die irgendwann mal hilfreich sein könnten, eventuell auch nur, um Situationen einfach nur besser einschätzen zu können.

Und selbst wenn es mir persönlich nur ein paar Prozent weiterhilft, vielleicht gibt es ja andere User, die es im Job schwerer haben als ich, und die von diesem Thema profitieren können. 👌

Zum eigentlichen Thema:

Ich hatte neulich in diesem Unterforum etwas von dieser Hidden Agenda von Vorgesetzten gelesen, und mir fiel auf, dass ich das irgendwo anders auch schonmal gehört hatte - Neugierde geweckt!

Also die Frage: wie erkenne ich diese?

Gibt es da zum Beispiel eine grobe Unterteilung in Untertypen? (so wie LSE/LD bis HSE/HD, oder Choleriker / Phlegmatiker / Stoiker... oder "Softgainer" / "Hardgainer" 🤣 ?)

Gibt es bestimmte Schlüsselwörter oder Schlüsselhandlungen, die hierauf Hinweise geben (können)?

Oder gibt es vielleicht subtile "Trigger" Fragen oder Handlungen des Mitarbeiters, und anhand der Reaktion des Vorgesetzten kann man dann seine Schlüsse ziehen?

Kann man das ganze Thema überhaupt allgemein beantworten, oder bräuchtet ihr vorab eine detailliertere Beschreibung des Vorgesetzten?

In diesem Falle würde ich versuchen, meinen Chef (und dessen Chef) mal so kompakt und unverfänglich wie möglich kurz zu beschreiben...

Ich bin gespannt, wie sich dieses Thema entwickelt,

Gruß, Srothmann

 

 

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Ok, ich gebe zu, mich vielleicht (offensichtlich) geirrt zu haben.

Um den Auslöser dieser Fragestellung direkt ansprechen zu können, habe ich eben mal die Suchfunktion über dieses Unterforum laufen lassen, aber außer meinem Beitrag keinen Anderen gefunden.

Ich vermute mal, dass ich das dann vor kurzer Zeit woanders gelesen hatte, wahrscheinlich irgendwo in dem auch sehr interessanten Offtopic Bereich im Team Andro oder so. 😁

Trotzdem finde ich die Frage nach wie vor interessant, vielleicht kennt sich ja hier doch noch jemand mit diesem Themenbereich aus?

Gruß, Strothmann

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Gast

Kannst nicht in Köpfe schauen. Mag viele mit “hidden agendas” geben, ebenso viele (zu denen ich mich selbst zähle) haben so was nicht.

Aber hau mal raus deine Beschreibung.

bearbeitet von Gast

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Gast

Eine hidden agenda entsteht immer dann, wenn man Ziele nicht offen erreichen kann, da andere diese bewusst oder unbewusst sabotieren würden.

  • In manchen Coachingstilen arbeitet man mit hidden agenda, um dem Klienten zu helfen. Klienten haben oft eine hidden agenda, nennen nebensächliche Anliegen als Grund für Beratung. Erst wenn man das Vertrauen gewonnen und Kompetenz gezeigt hat, erzählen sie von ihrem wahren Problem.
  • Natürlich ist es auch Teil von strategischem Denken.

Das, was Du beschreibst, ist eher sowas wie ein Charaktertypus. Auch da gibt es verschiedene Klassifikationen und Systeme.

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@Strothmann Ich war das mit der Hidden Agenda.

Es bedeutet, dass ein Mensch einen Plan für die Zukunft (Karriere, pers. Entwicklung) hat, den er verfolgt, aber nicht offen kommuniziert. Sprich eine Strategie. Viele Menschen gehen zur Arbeit und arbeiten einfach. Aber man kann auch seine Arbeit so gestalten, dass man sich damit ein Fundament für eine Karriere schafft. Und das machen mehr, als man denkt. Altruistisch sind die wenigsten, die meisten sind egoistisch.

Eine Hidden Agenda wäre zb ich nehme die Erfahrung aus meinem Job mit und mache mich nach 5 Jahren mit dem Wissen selbstständig. Bis dahin arbeite ich fleißig mit, weiß aber, ich werde hier nicht für immer bleiben.

Oder dein Chef sieht dich auf einer bestimmten Position, um seine Macht in der Firma zu stärken. Er entwickelt dich in diese Richtung (durch Projekte, Schulungen) und lässt dich glauben, dass es es für dich tut. Aber gleichzeitig hat er auch einen (größeren) Vorteil davon.

Hidden Agendas müssen nicht per se schlecht sein, aber es hilft sehr, die Hidden Agenda anderer Leute zu kennen.

Ich habe auch eine Hidden Agenda für meinen Job und verfolge auch ein bestimmtes Ziel, wo ich in wenigen Jahren in der Firma sein will (Stichwort „unersetzbar“) und gestalte meine Arbeit entsprechend. 

 

Zu deiner konkreten Frage:

Frag dich mal, warum dein Chef genau auf dieser Position ist. Wie ist er dort gelandet und will er weiterkommen?  Was hindert ihn daran, weiter aufzusteigen („Peter-Prinzip“?) Warum ist er überhaupt (noch) in dieser Firma? Oder ist er schon auf dem Abstellgleis? Will er vorankommen oder nur ein entspanntes Leben führen?

Wie sieht er dich und warum bist du in seinem Team? Welchen Nutzen hat er von dir? Ist er dein Hebel oder du seiner?

Es gibt nämlich auch Fälle, wo Chefs die Karrieren von guten Mitarbeitern aktiv sabotieren, damit diese ihn nicht verlassen. Niemand lässt sein bestes Pferd gerne ziehen...

Mal einfach den Ist-Stand hinterfragen. Ich kann sonst auch mit Denkanstößen weiterhelfen.

bearbeitet von LasseMaskrachen
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Am 8.11.2020 um 07:36 , Strothmann schrieb:

Oder gibt es vielleicht subtile "Trigger" Fragen oder Handlungen des Mitarbeiters, und anhand der Reaktion des Vorgesetzten kann man dann seine Schlüsse ziehen?

Kann man das ganze Thema überhaupt allgemein beantworten, oder bräuchtet ihr vorab eine detailliertere Beschreibung des Vorgesetzten?

In diesem Falle würde ich versuchen, meinen Chef (und dessen Chef) mal so kompakt und unverfänglich wie möglich kurz zu beschreiben... 

Das wäre natürlich sehr hilfreich und besser um auf deine spezielle Situation schauen zu können. Das Ziel von vielen (Büro-)Menschen ist oftmal ziemlich gleich; es ist der Floh in unseren Ohren von "Karriere" - irgendwann mal ganz oben mitzuspielen, viel Geld und viel zu sagen haben. Denke da kann man bestimmt viele Parallelen finden.

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vor 8 Stunden, LasseMaskrachen schrieb:

@Strothmann Ich war das mit der Hidden Agenda.

 

Oder dein Chef sieht dich auf einer bestimmten Position, um seine Macht in der Firma zu stärken. Er entwickelt dich in diese Richtung (durch Projekte, Schulungen) und lässt dich glauben, dass es es für dich tut. Aber gleichzeitig hat er auch einen (größeren) Vorteil davon.

Hidden Agendas müssen nicht per se schlecht sein, aber es hilft sehr, die Hidden Agenda anderer Leute zu kennen.

 

Aahhh, also doch hier, ich bin nur nicht auf den Gedanken gekommen, dass das nicht im Karriere Unterforum war, sondern bei der Frage Sex über 30 mit aufkam... 🤣

Der erste von mir zitierte Abschnitt trifft es vielleicht am besten, und teilweise tut er es vielleicht nicht (ausschliesslich) für mich, aber trotzdem profitiere ich auch davon. Wobei mit Projekten und Schulungen nicht mehr soviel los ist, er lässt mich halt sehr gerne das machen, was ich gut kann, und unterstützt das auch aktiv, aber dazu in meinem letzten Absatz noch was.

Von daher passt dann auch der zweite, zitierte Abschnitt ganz gut, ich fühle mich da ja sehr gut aufgehoben, aber richtig, ich würde es einfach nur aus Neugierde noch etwas besser "durchschauen" können.

Zu ihm erstmal nur ganz kurz und grob: na ja, er ist etwas unbeholfen / "schusselig", in manchen Sachen ist er das definitiv (das kann man nicht spielen 😅), aber in anderen Disziplinen bekommt man manchmal das Gefühl, dass er das dort nur spielt, um vielleicht etwas weniger angreifbar zu sein, oder schlicht weniger Arbeit von seinem Vorgesetzten zu bekommen.

Wenn du trotzdem auch so noch mit Denkanstössen weiter helfen magst: gerne! 👍

Wie gesagt: ich bin schon sehr zufrieden, aber es gibt sicherlich andere User, die hier noch mehr Vorteile für sich herausziehen können.

Und mein oben erwähnter, letzter Absatz: ich bin quasi das Gegenteil vom Peter Prinzip, ich glaube da gibt es dann auch einen eigenen Ausdruck für. Mit Mitte 40 bin ich nun schon fast ein Jahrzehnt auf dieser Stelle tätig, also für die Karriereleiter völlig "verbrannt". Nach den ersten zwei oder drei Jahren in der Position habe ich erkannt, dass ich durchaus das Potential für höhere Stufen auf der Leiter hätte, aber ich bin für mich persönlich einfach im "sweet spot" zwischen Fun und Kohle.

Mein Job macht mir einfach richtig Spaß, fachlich macht mir da keiner mehr was vor, was halt neben der langen Zeit auch daran liegt, dass dieses Fachgebiet auch große Überschneidungen zu meinem liebsten Hobby hat, ich kann kommen und gehen wann ich will > voll variables Flexzeitkonto (zumindest bis Corona und KA kam), und komme mit meinem Einkommen wirklich mehr als klar (großer Konzern halt, und trotz der Ablehnung gegen Karriere waren in der Zeit noch weitere zwei Gehaltserhöhungen dabei).

Und exakt eine Gehaltsstufe über meiner fängt es dann an: Firmenhandy (haben sogar einige - weniger dickfellige - Kollegen auf meiner Stufe schon), Mitgliedschaft in Projektteams (auch das "müssen" einige Kollegen schon, um auf meine Stufe zu kommen), deren Pflichtmeetings auch mal Freitags um 15 Uhr sind, und diverse, weitere solche Geschichten... 😁

Ach, herrlich: alleine, das hier einfach mal so kurz runter zu schreiben, hilft schon wieder sehr, vielleicht schon gleich morgen wieder auch mal gelassen über die letzten drei Prozent "Nervfaktoren" hinweg zu sehen.

 

 

bearbeitet von Strothmann

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Erfolgreiche Berater und Freelancer sind im allgemeinen gut darin, die verschiedenen Treiber und Ziele ihrer Kunden zu kennen.

wir leben davon. Und wir sind dann auch nur wirklich erfolgreich - oberhalb des operativ abarbeiten Levels - wenn man die verschiedene Ziele und Treiber der Leute vereint bekommt.

wenn wir ein ExCo durchführen und einer von denen Themen vorstellt, haben wir in den letzten 3-6 Monaten hart daran gearbeitet, das Zeug abzuarbeiten, zu sozialisieren und abzustimmen.

das Meeting ist dann erfolgreich, wenn - egal ob die sich mögen oder nicht - alle den Inhalt abnicken und keiner querschießt. Heißt, für alle muss was rausspringen.

Ich hab noch nie darüber nachgedacht, welche Struktur unsere Denkprozesse da haben. Ich denke, du brauchst dafür einen Hohen EQ, Hintergrundwissen, sprachliches Vermögen, Zusammenhänge erkennen, Menschenkenntnis und Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung.

kreatives Denken und Story telling um den oft konträren Kram zusammenzubringen.

ich hab tatsächlich ein Händchen dafür, aber wenn ich mich mit Partnern vergleiche, die den Job doppelt so lang machen wie ich, sehe ich wie viel ich noch lernen muss.

Es gibt diverse Social Style Framework um Menschen grob einzuteilen, aber das hilft nur etwas. Viel kommt über zuhören und vorsichtigem testen von Ideen. Gallup strength finder ist bisher das treffendste und komplexeste, was ich kenne. Aber kein Kunde macht für mich den Test 😊

ich denke nicht, dass es möglich ist, dass sauber und einfach zu strukturieren rein anhand von Erzählungen. Führungskräfte sind oft massiv komplex und da fehlt die Körpersprache und die Phonetik - beides wichtige Faktoren.

 

aber spannendes Thema! Es ist schon praktisch, wenn man seine beruflichen Gegenüber dazu bekommt zu tun, was man will, ohne dass die das merken 😁

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Sehr spannendes Thema und viele gute Punkte. Habe zum Beispiel vom Peter-Prinzip vorher noch nichts gehört.

Setze mich auch sehr viel mit mir und dem weiteren auseinander, möchte aber gar nicht groß beraten, da ich momentan selber feststecke und es mir nicht anmaßen will, Ratschläge zu erteilen. Ich denke, die Kollegen*innen hier machen das sehr gut.

Ich werde mal parallel einen eigenen Thread erstellen und hoffe von besagten Kollegen*innen hier etwas lesen zu können :)

Wünsche dem TE jedenfalls alles Gute auf dem weiteren Weg!

Beste Grüße

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