Raketenbernd 520 Beitrag melden Januar 27, 2021 geantwortet (bearbeitet) vor 27 Minuten, Kingfrosch schrieb: auch typisch ist das der kontakt zur mutter ganz abbricht oder unverhältnismäßig viel ist Mit meiner Mutter gab es so einige Brüche und Wiederaufnahmen. Nie traf sie eine Schuld. Ich kam immer wieder angekrochen, weil es mich schmerzte. Also ja, ich bin autonom (von Mutter und Vater), vielleicht manchmal ein bisschen zu viel. vor 27 Minuten, Kingfrosch schrieb: weggeekeltes gleichgeschlechtliche vorbilder wie dein vater Mein Vater war als Vater nie zu gebrauchen. Emotional nicht verfügbar, starker Alkoholismus, häufige Streits mit meiner Mutter, mal weg, mal wieder da, nicht verlässlich. Seine beiden Brüder waren verlässlicher, aber auch dort viele Brüche. Mein Großvater war der einzig "richtige" Mann, verstarb als ich 11 war. Damit fehlte mir komplett eine Vaterrolle. Meine Mutter und ihre Mutter waren starke Frauen. Ich habe recht viele weibliche Anteile. Frauen schätzen meine Tiefe und Kommunikationsfähigkeit. Die verlässt mich aber hin und wieder. Und dann kann es sehr unbequem mit mir werden. vor 27 Minuten, Kingfrosch schrieb: lernen das man auch autonomie mit nähe haben kann (nein sagen lernen, klare sprache statt umschreibungen, konfrontationsfähigkeit stärken statt distanz suchen) Sehr guter Punkt! Da bin ich gerade dran. @Keltica hatte in einem anderen Thread von mit mitlesen können, wie ich an dieses leidige Thema mal aktiv ran bin. Möchte und muss da auch in Zukunft öfter ran. Damit ich erleben und fühlen kann, dass mich Nähe nicht umbringt. vor 27 Minuten, Kingfrosch schrieb: aktiver vorangehen und entscheiden statt fragen stellen. anpassungen deiner entscheidung sind bei wiedersprüchen immernoch möglich Wenn ich zwischenmenschlich gut eingebunden bin läuft das meistens. Die Zweifel (unbewusst: riesengroße Angst vor Ablehnung/Vernichtung) kommen in Einsamkeit und Bedürftigkeit. Sprich: Ein aktives Vorgehen im falschen Moment bereitet mir höllische Angst. Natürlich wird diese nur weniger, wenn ich einfach mache. Mein Kopf weiß das. vor 27 Minuten, Kingfrosch schrieb: evtl. auch expressiver in der körpersprache und im gespräch werden, damit es zu deinen texten passt. improtheater könnte helfen Arbeite beruflich schon sehr lange mit Menschen. Viel Kommunikation, viel Mimik (okay, aktuell Maske), viel Gestus, Stimme laut, Stimme leise, weiß mich zu bewegen, artikulieren etc. An PU bin ich seit 2013 dran und hab auch schöne Sachen verwandelt, andere verrissen, kurzum: Ich bin daran gewachsen. Wenn Needyness und Einsamkeitsempfinden jedoch mal wieder groß sind, zerhaut es mir meine gesamten Softskills, was dann irgendwie doppelt weh tut. Meine Therapeutin rät zur Konfrontation. Nicht (wie ein Kind) aus unangenehmen Situationen flüchten. (Hab eine Handvoll Beziehungen und Liebschaften so beendet. - Die allermeisten Frauen finden mich noch immer toll, schreiben Glückwünsche zum Geburtstag oder tauchen immer mal in meinem Postfach auf. Vielleicht Wahrscheinlich eine Strategie von mir?! #selbstwert #egopush) Stattdessen versuche ich aber nun Worte zu finden, sauber zu kommunizieren, für mich einstehen im richtigen Moment. Damit es eben nicht zur Explosion kommt. Zur bösen Überraschung. Eben so wie du es auch schon beschrieben hast. Januar 27, 2021 bearbeitet von Raketenbernd Ergänzung 3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Kingfrosch 38 Beitrag melden Januar 27, 2021 geantwortet (bearbeitet) vor 20 Minuten, Raketenbernd schrieb: Mein Vater war als Vater nie zu gebrauchen. Emotional nicht verfügbar, starker Alkoholismus, häufige Streits mit meiner Mutter, mal weg, mal wieder da, nicht verlässlich. Seine beiden Brüder waren verlässlicher, aber auch dort viele Brüche. Mein Großvater war der einzig "richtige" Mann, verstarb als ich 11 war. Damit fehlte mir komplett eine Vaterrolle. Meine Mutter und ihre Mutter waren starke Frauen. Ich habe recht viele weibliche Anteile negativ bsp. des vaters annehmen, statt ablehnen (kommt von mutter). mit seinen verhalten versöhnen, verständnis gewinnen, um dich selbst in der männlichkeit nicht zu blockieren. jeder Mann ist richtig, das bestimmt niemand. jeder hat weibliche und männliche anteile. statt äußerlich protzen ist aber vorallem wichtig sich als mann anzunehmen. polarität ausbauen ist wichtig für anziehung/sexuelle spannung. Für eine mehr männliche karriere frau, kann ein weiblicherer Mann eine gute ergänzung sein, führt trotzdem zu konflikten durch gesellschaftskonventionsfähigkeit und urtrieben. männliche projekte stärker ausbauen evtl. also extremsport, kampf, überlebensmomente, schwere gewichte stemmen. (männlichkeit wie ein macho vortäuschen durch protzen kann zu enttäuschungen führen und verlierst anziehung) viel Erfolg und gelingen Januar 27, 2021 bearbeitet von Kingfrosch 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Keltica 4515 Beitrag melden Januar 27, 2021 geantwortet (bearbeitet) vor 2 Stunden, Raketenbernd schrieb: Das ist ein wirklich schöner Leitsatz. Auch schön, wenn ihr danach handelt und lebt. Das klingt für mich nach viel Kommunikation (und Arbeit) und Austausch. Zumindest ist das nun meine Vorstellung deiner Familie. Nicht-Kommunikation war in meiner Familie immer eine riesige Sache. Angefangen bei meiner Großmutter, über Mutter, Vater, Stiefvater... Ich war es irgendwann so satt und bin nun gewissermaßen der Mann des Wortes in der Familie. Das ist wirklich anstrengend, so auf Dauer. Aber, um zu eurem Leitsatz zurück zu kommen: Es braucht eben genau diese Kommunikation, damit überhaupt erstmal das Nicht-Verstehen und trotzdem Liebhaben zueinander finden. Bei uns gab es hingegen viele Fluchten, große Stille, teils physische Übergriffe, Nicht-Kommunikation. Es freut mich aufrichtig für dich, dass du deinen Umgang für sie finden konntest. In meiner Wahrnehmung war sie das auf alle Fälle. Vielleicht weil ich in dieser Zeit genau das suchte und brauchte, ja. Mir war bis dato nicht klar, dass Volleyballerinnen so offen und herzlich sind. Schön, aber auch das mal noch aus deiner Perspektive zu lesen. Meine Eltern stammen aus der Generation nach dem Krieg und der hat sehr nachgewirkt, die beiden haben geheiratet, um eine Wohnung zu bekommen, die war noch im Bau. Nach der Hochzeit haben die noch brav jeder ein Jahr lang jeweils bei ihren Eltern gelebt und dann erst haben sie wirklich ihre Ehe gelebt, kaum vorstellbar heute. Kinder kamen erst deutlich später, was eher ungewöhnlich war damals. Sie sind ganz solide. Meine Mutter hat alles daran gesetzt, dass ich alle Möglichkeiten habe, die sie nicht hatte aber sie muss nun mit den Konsequenzen leben und ich kann Dir sagen, das ist für sie hart. Zumal ich eher vom Typ meinem Vater ähnel. Du kannst bis zu einem gewissen Grad miteinander reden aber vieles geht auch nicht, weil wir zu verschieden sind und genau das meine ich. Man muss lernen, wo man damit einfach Frieden schließen kann, dass die Eltern anders sind. Die haben auch Kinder bekommen und sich was dabei erhofft. Ich habe nie etwas anderes als Liebe erfahren und Unterstützung, ich wurde nie belogen, sehr eigenständig erzogen und wir haben einige Schicksalsschläge gehabt. Mein Bruder wäre fast gestorben, da hat sich dann sehr viel um ihn gedreht. Das Leben ist kein Ponyhof. Insofern muss man sich einfach mal fragen, ist das alles so wichtig? Ich bekomme mit worüber meine Eltern sich gegenseitig aufregen und sage ihnen immer, sie langweilen sich offenbar. Immer so ein Kleinschiet, der wirklich egal ist. Ich höre mir dann an, wenn ich erkältet bin, dass meine Hustenbonbons nicht die hilfreichen sind, ich brauche Salbei, auch mein Einwand jahrzehntelanger Erfahrung im Gebiet von Erkältungen bringt da nichts und seit einigen Jahren ist es egal. Weil irgendwann niemand mehr sagen wird, hast Du Salbeibonbons? Dann werde ich welche kaufen und es einfach tun und an sie nur noch denken können. Wäge gut ab wofür Du Dich streiten willst. Es ist nicht wichtig, es ist wichtiger, dass sie wissen, Du wirst immer da sein. Man muss nicht alles zerreden, Anteil zu nehmen ist manchmal wichtiger und sie in den Arm nehmen, was ich mir aktuell aber nicht erlaube. Zum Volleyball, meine besten Freundinnen noch heute sind fast alle meine ehemalige Mannschaft und wir sind sehr verschieden. Der Typ alles umarmen und sonnig sein bin ich, jede von uns ist anders aber Volleyball ist freundlich. Die Mädels im Handball haben Körperkontakt und sich die Fingernägel wachsen lassen, da war Haun und Stechen früher. Bei uns nicht, jeder baut Mist auf seiner Seite des Netzes. Ich habe wundervolle Erinnerungen an diese Zeit. Keine Ahnung wie unser Trainer uns ausgehalten hat. Januar 27, 2021 bearbeitet von Keltica 1 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Robert1991 37 Beitrag melden Januar 27, 2021 geantwortet vor einer Stunde, Keltica schrieb: Wäge gut ab wofür Du Dich streiten willst. Es ist nicht wichtig, es ist wichtiger, dass sie wissen, Du wirst immer da sein. Man muss nicht alles zerreden, Anteil zu nehmen ist manchmal wichtiger und sie in den Arm nehmen Schön geschrieben @Keltica, dass hab ich nun endlich auch gepeilt mit meinen 29 !! Aber mal zu @Raketenbernd ich seh mich in deiner Needyness, auch in ähnlich früheren Familienverhältnissen, dieses aus Streitsituationen flüchten, langsam ergibt alles Sinn.... Vor allem zu schnell den Kopf komplett verlieren und dann die starke Trennungsangst. Dennoch glaube ich das es am Ende egal ist, denn wenn dich Jemand wirklich gerne hat, dann nimmt er oder sie dich am Ende einfach.. Naja und zu deiner Story hier, ich fand deine Nachricht leicht Cringe aber auch nicht schlimm, mein Gott irgendwie muss man ja mal in die Gänge kommen ! Was ich nur nicht verstanden habe auch wenn ich persönlich viele Parallelen zu dir ziehen kann, warum bist du nicht viel aggressiver ? Ich hab immer „ aggressiv „ gezeigt was ich wollte, wobei ich nicht sagen möchte, dass das der total richtige Weg ist, deshalb bin ich unter anderem auch hier 😅 aber n bisschen mehr Nachdruck hätte es doch sein können oder hab ich da was verpasst ?! Liebe Grüße 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Raketenbernd 520 Beitrag melden Januar 28, 2021 geantwortet vor 19 Stunden, Kingfrosch schrieb: negativ bsp. des vaters annehmen, statt ablehnen (kommt von mutter). mit seinen verhalten versöhnen, verständnis gewinnen, um dich selbst in der männlichkeit nicht zu blockieren. jeder Mann ist richtig, das bestimmt niemand. Bin seit 2 Jahren mit meinem Vater auf einem guten Weg. Er ist seit 7 Jahren trocken, hat einiges erreicht. (Führerschein wieder, sehr reflektiert durch Therapie/MPU etc.) Aussöhnung bzw. Akzeptanz ist also im Gange bzw. Vollzug. Danke aber nochmal für diesen Hinweis. vor 19 Stunden, Kingfrosch schrieb: männliche projekte stärker ausbauen evtl. also extremsport, kampf, überlebensmomente, schwere gewichte stemmen. (männlichkeit wie ein macho vortäuschen durch protzen kann zu enttäuschungen führen und verlierst anziehung) Da liegt wirklich noch Potenzial verborgen. Insbesondere beim Sport, welcher aber fest in meiner Agenda '21 verankert ist... 🙂 Ich wünsche jedenfalls auch dir alles Gute, @Kingfrosch, und danke fürs Mitdenken und Anstoßen. Ich lese sehr gerne deine Ausführungen, @Keltica. Eben auch weil mir eure Situation durch deine Sprache sehr plastisch und greifbar erscheint. Auch der Gedanke der Kriegsgeneration: Da bin ich zu 100 Prozent bei dir. Und auch gehe ich absolut mit, dass nicht alles hundert mal beredet werden muss; dass bei manchen Sachen einfach nie ein Konsens am Ende wartet. Das mag normal und okay sein. Die Probleme, welche ich mit meiner Mutter hatte (eben auch teilweise im letzten Frühjahr), sind jedoch keine, die man einfach so totschweigen und vergessen sollte. Sie drohte mir, ging mich körperlich an, wähnte sich dabei stets im Recht. Irgendwo ist auch mal eine Rote Linie überschritten. Wie bereits erwähnt: Im letzten Diskurs mit ihr habe ich mich sehr ausgekotzt. Mir düngt, sie hat ihre Verfehlungen verstanden. Erst mit diesem Einsehen und Akzeptieren, dass meine Wahrnehmung geachtet wird, kann ich über anderes, wie du es ganz schön beschreibst, hinwegsehen, ohne das es mich so schmerzlich triggert, wie schon oft geschehen. vor 19 Stunden, Keltica schrieb: Wäge gut ab wofür Du Dich streiten willst. Es ist nicht wichtig, es ist wichtiger, dass sie wissen, Du wirst immer da sein. Man muss nicht alles zerreden, Anteil zu nehmen ist manchmal wichtiger und sie in den Arm nehmen, was ich mir aktuell aber nicht erlaube. Dieses Mindset habe ich grundsätzlich auch. Das ist ein schöner Ansatz. Nicht nur im Umgang mit Eltern und Familie... 🙂 Zu deiner Volleyballzeit: Es wird bei ihr ganz ähnlich sein. Und es ist gut, dass ich an deiner Erfahrung teilhaben kann. ... auch um mir nochmal klarzumachen, dass Wahrnehmung höchst subjektiv ist. vor 17 Stunden, Robert1991 schrieb: Dennoch glaube ich das es am Ende egal ist, denn wenn dich Jemand wirklich gerne hat, dann nimmt er oder sie dich am Ende einfach.. Muss dazu sagen, dass ich mit meinen Jungs damals ziemlich viel Lob des Sexismus gepumpt habe, so vor 7-8 Jahren. In dem Buch war's quasi DIE Todsünde, dass du einer Frau zu viel Interesse und Gefühle zeigst. Hauptsache souverän, feine Fassade, schnell bangen, schnell weg, und wenn bleiben, dann Alpha24/7... Und ich muss sagen, dass ich viele meiner Frauen "bettfertig" gequatscht habe. Klar, eine gewisse Aggressivität war auf alle Fälle meinerseits vorhanden. Push&Pull, Kino, C&F... Damals viel mit Night- oder Textgame verbunden, oft mit Alkohol. Erst seitdem ich einige Lays gefahren habe und komplett nüchtern in Dates gehe, achte ich da irgendwie feiner auf meine Wahrnehmung. "Brauche ich das jetzt wirklich? Hast du wirklich Bock auf sie?" Solche Zweifel bremsen mich dann ziemlich aus. Andererseits denke ich mir: "Bernd, du hast weiß Gott in deinem Leben ein paar Pussies gesehen. Verpassen tust du jetzt nichts, wenn du keinen Bock drauf hast. Du musst dich nicht zwingen. Geilheit kann ein Teufel sein." Und ja, das klingt wieder prima nach Selbstschutz, I know. Aber vielleicht isses manchmal auch okay, sich selbst zu schützen. Viele Worte. 1 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen